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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Bremskrafterzeuger für
eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage mit einem Gehäuse,
einem in dem Gehäuse verlagerbar aufgenommenen Krafteingangsglied,
das mit einem Bremspedal koppelbar oder gekoppelt ist, wenigstens
zwei Kolbenanordnungen, wobei eine erste Kolbenanordnung in einer ersten
Zylinderbohrung des Gehäuses entlang einer ersten Bohrungslängsachse
verlagerbar aufgenommen ist und wobei eine zweite Kolbenanordnung
in einer zweiten Zylinderbohrung entlang einer zweiten Bohrungslängsachse
verlagerbar aufgenommen ist, einer Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung
mit einem Simulatorkolben, der in einer dritten Zylinderbohrung
des Gehäuses entlang einer dritten Bohrungslängsachse
verlagerbar geführt ist, und einer Positionserfassungseinrichtung
zur Erfassung der gegenwärtigen Betätigungsstellung
des Krafteingangsglieds, wobei zwischen dem Krafteingangsglied und
dem Simulatorkolben ein Betätigungskolben angeordnet ist,
der eine Betätigungskraft zur Betätigung der Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung auf
den Simulatorkolben überträgt, wobei nach Maßgabe
der Bewegung des Krafteingangsglieds die erste und die zweite Kolbenanordnung
verlagerbar sind.
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Ein
derartiger Bremskrafterzeuger ist aus dem Stand der Technik
DE 10 2006 036 311
A1 bekannt. Es hat sich bei diesem Stand der Technik jedoch
gezeigt, dass die Fertigung aufwendig ist, insbesondere deshalb,
weil der Betätigungskolben bei asymmetrischer Kraftbelastung
in einer Notbetriebssituation, in der der Servodruckkreis ausgefallen
ist und eine Leckage in einem der hydraulischen Bremskreise auftritt,
unbedingt an einem Verklemmen gehindert werden muss. Hierfür
müssen die Führungsflächen zur Führung
des Betätigungskolbens in dem Gehäuse sehr exakt
gearbeitet sein. Darüber hinaus muss die Ausrichtung des
Betätigungskolbens relativ zum Simulatorkolben sowie zu
der ersten und zweiten Kolbenanordnung exakt eingestellt sein. Diese Maßnahmen
verfeinern die Herstellung.
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Ferner
ist aus dem Stand der Technik gemäß
DE 37 15 209 A1 eine Vorrichtung
bekannt, bei der der Fahrer mit einer Bremspedalbetätigung
unmittelbar den hydraulischen Druck an den Radbremsen beeinflusst.
Sobald der Fahrer bei einem solchen System bezogen auf die tatsächliche
Bremssituation falsch reagiert, indem er beispielsweise zu viel
oder zu wenig Bremsdruck einsteuert, können das Bremsverhalten,
insbesondere der Bremsweg, sowie die Spurtreue des Fahrzeugs verschlechtert
werden, was im schlimmsten Fall zu einem Unfall führen kann.
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Bei
dem Stand der Technik gemäß dem Dokument
DE 31 31 095 A1 wird
der Betätigungskolben an seinen beiden axialen Enden in
dem Gehäuse geführt. Auch dies erfordert eine
sehr aufwendige und kostenintensive Fertigung des Betätigungskolbens sowie
eine exakte Ausrichtung der einzelnen Gehäuseteile bei
der Montage.
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Das
Dokument
DE 101 42
38 A1 beschreibt einen Bremskrafterzeuger, bei dem die
Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung in Reihe zu den beiden Hauptbremszylinderanordnungen
angeordnet ist, so dass die Gesamtanordnung in axialer Richtung
verhältnismäßig groß baut.
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Zum
weiteren Stand der Technik wird auf die Dokumente
DE 37 20 780 A1 und
DE 10 2005 052 310 verwiesen,
die allesamt verhältnismäßig kompliziert
aufgebaute und groß bauende Lösungen zeigen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Bremskrafterzeuger
der eingangs bezeichneten Art so weiterzubilden, dass dessen Herstellung vereinfacht
wird, wobei zugleich ein kompakter Aufbau gewährleistet
ist und die Betriebzuverlässigkeit, insbesondere bei asymmetrischer
Belastung in einer Notbetriebssituation nicht beeinträchtigt
wird.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Bremskrafterzeuger der eingangs bezeichneten
Art gelöst, bei dem vorgesehen ist, dass der Übertragungskolben im
Bereich der Aufnahme des Krafteingangsglieds in dem Gehäuse
radial geführt ist und gelenkig mit dem Simulatorkolben
gekoppelt ist.
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Gemäß der
Erfindung ist der Übertragungskolben lediglich im Bereich
der Aufnahme des Krafteingangsglieds in dem Gehäuse geführt.
Ansonsten ist er führungsfrei. Mit anderen Worten weist
der Übertragungskolben lediglich eine im Wesentlichen zylindrische
Führungsfläche am Übertragungskolben auf,
so dass – anders als beim Stand der Technik – nicht
mehrere Führungsflächen exakt zueinander gefertigt
und ausgerichtet werden müssen. Darüber hinaus
ist durch die gelenkige Kopplung von Übertragungskolben
und Simulatorkolben auch ausgeschlossen, dass sich diese beiden
Komponenten aufgrund außermittiger Ausrichtung zueinander
verspannen können und dadurch ein Verklemmen bzw. ein erschwertes
Betätigen des Bremskrafterzeugers hervorgerufen wird. Auch
der Simulatorkolben ist im Gehäuse geführt. Die
Baugruppe aus Betätigungskolben und Simulatorkolben weist
so insgesamt eine große effektive Führungslänge
auf, was die Anordnung weniger anfällig in Betriebssituationen
macht, in denen aufgrund einer asymmetrischen Kraftverteilung Querkräfte
auftreten, die eine erschwerte Betätigung oder ein Verklemmen
hervorrufen können.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Übertragungskolben
einen zum Simulatorkolben hin vorspringenden Kolbenschaft aufweist,
an dessen freiem Ende er mit einem sphärischen Abschnitt
ausgebildet ist, wobei der sphärische Abschnitt in einer
diesem zugeordneten Kalotte des Simulatorkolbens aufgenommen ist.
Dadurch kann auf konstruktiv einfache und kostengünstig
herstellbare Art und Weise die vorstehend angesprochene gelenkige
Verbindung zwischen Übertragungskolben und Simulatorkolben
erzielt werden.
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Ferner
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die
erste, zweite und dritte Bohrungslängsachse nebeneinander
liegen und parallel zueinander verlaufen. Dabei kann die Erfindung
ferner vorsehen, dass die dritte Zylinderbohrung mit dem Simulatorkolben
zwischen der ersten Zylinderbohrung mit der ersten Kolbenanordnung
und der zweiten Zylinderbohrung mit der zweiten Kolbenanordnung
angeordnet ist. Vorzugsweise fluchtet bei dieser Anordnung der Simulatorkolben
mit dem Krafteingangsglied. Bei einer derartigen Anordnung kommt
es in einer Normalbetriebssituation, bei der der Bremskrafterzeuger ordnungsgemäß funktioniert,
zu keinerlei Problemen. Fällt allerdings einer der Bremskreise
aufgrund einer Leckage aus, so kann es in einer Notbetriebssituation zu
einer ungleichmäßigen Kräfteverteilung
am Betätigungskolben kommen. Mit dieser Anordnung können
allerdings allzu große Asymmetrien in der Kraftverteilung
selbst in derartigen Notbetriebssituationen bewältigt werden.
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Erfindungsgemäß kann
ferner vorgesehen sein, dass das Krafteingangsglied gelenkig mit
dem Betätigungskolben gekoppelt ist. Auch zur Realisierung
dieser gelenkigen Verbindung kann das Krafteingangsglied an seinem
freien Ende mit einem sphärischen Abschnitt ausgebildet
sein, der in einer zugeordneten Kalotte des Betätigungskolbens
aufgenommen ist.
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Ferner
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass an
dem Betätigungskolben ein Querglied angebracht ist, das
zur unmittelbaren Betätigung mit der ersten oder/und zweiten
Kolbenanordnung in Wechselwirkung bringbar ist. Zur Vereinfachung
der Herstellung kann dieses Querglied separat von dem Betätigungskolben
ausgebildet sein. Es kann aber auch integral mit diesem ausgebildet
sein. In diesem Zusammenhang sieht eine Weiterbildung der Erfindung
ferner vor, dass das Querglied führungsfrei in dem Gehäuse
mit radialem Spiel aufgenommen ist. Mit anderen Worten bewegt sich
das Querglied führungsfrei und damit auch berührungsfrei
in dem Gehäuse, so dass an diesem keine gesonderten Führungsflächen
auszubilden sind. Die Führung des Betätigungskolbens
erfolgt in diesem axialen Bereich über seinen zylindrischen
Abschnitt im Kopplungsbereich, insbesondere im Aufnahmebereich,
zu dem Krafteingangsglied. Ferner wird der Betätigungskolben
noch über seinen sphärischen Abschnitt über den
Simulatorkolben geführt.
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Bei
einer Erfindungsvariante kann vorgesehen sein, dass der Simulatorkolben
mit einer Aufnahmeöffnung versehen ist, in der eine mit
dem Betätigungskolben gekoppelte Aufnahmehülse
aufgenommen ist, wobei die Aufnahmehülse relativ zum Simulatorkolben
gegen die Wirkung eines Federelements oder eines federnden Mediums,
einer Druckfeder, verlagerbar ist. So ist es möglich, dass
das Federelement oder das federnde Medium zur Einstellung des Ansprechverhaltens
des Bremskrafterzeugers vorab oder während des Betriebs
wahlweise einstellbar ist. Dies bedeutet beispielsweise, dass je
nach Auslegung der Druckfeder letztere bei einer bestimmten Betätigung
des Krafteingangsglieds mehr oder weniger stark komprimiert wird.
Dadurch lässt sich die über die Druckfeder und
den Rest der Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung das Gefühl
am Krafteingangsglied und Bremspedal spürbare Betätigungsgefühl
für den Fahrer je nach Bedarf einstellen.
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Ferner
kann vorgesehen sein, dass der Simulatorkolben mit einer Simulationsfeder
auf den Betätigungskolben zu gespannt ist. Auch die Simulationsfeder
lässt sich je nach Bedarf einstellen bzw. wählen,
so dass die Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung an das Anforderungsprofil
angepasst werden kann. So kann die Simulationsfeder ebenso wie die
vorstehend angesprochene Druckfeder auch gefesselt werden, das heißt
unter einer Mindestvorspannung gehalten werden.
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Erfindungsgemäß kann
ferner vorgesehen sein, dass die erste und zweite Kolbenanordnung vermittels
eines Servodruckkreises bremswirksam verlagerbar sind. Bei dieser
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können
also die Kolbenanordnungen ohne unmittelbare mechanische Kopplung
mit dem Krafteingangsglied über den Servodruckkreis nach
Maßgabe der Bewegung des Krafteingangsglieds zur Erzeugung
eines Bremsdrucks verlagert werden.
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Ferner
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die
erste Kolbenanordnung mit der ersten Zylinderbohrung eine erste
Bremsdruckkammer und die zweite Kolbenanordnung mit der zweiten
Zylinderbohrung eine zweite Bremsdruckkammer einschließt,
wobei in der ersten und zweiten Bremsdruckkammer in Folge einer
Verlagerung von erster und zweiter Kolbenanordnung ein in die hydraulische Bremsanlage übertragbarer
Hydraulikdruck aufgebaut wird. Dabei bietet es sich an, dass die
erste und zweite Kolbenanordnung jeweils in eine bremswirkungslose
Ausgangsstellung vorgespannt sind. Im Betrieb des erfindungsgemäßen
Bremskrafterzeugers kann vorgesehen sein, dass in einer Normalbetriebssituation
mit funktionierendem Servodruckkreis die erste und zweite Kolbenanordnung
nach Maßgabe der Pedalbetätigung unter Nutzung
des Servodrucks aus dem Servodruckkreis bremswirksam verlagerbar
sind, und dass in einer Notbetriebssituation bei nicht ordnungsgemäß funktionierendem
Servodruckkreis die erste und zweite Kolbenanordnung über
den Betätigungskolben, insbesondere über das Querglied,
verlagerbar sind.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage
mit einem Bremskrafterzeuger der vorstehend beschriebenen Art.
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Die
Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der beiliegenden
Figuren erläutert. Es stellen dar:
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1 eine
achsenthaltende Schnittansicht einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bremskrafterzeugers;
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2 eine
Seitenansicht von rechts des erfindungsgemäßen
Bremskrafterzeugers gemäß 1;
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3 eine
Schnittansicht zur Verdeutlichung der Geometrie im Bereich des Querglieds
entlang der Schnittlinie III-III aus 1;
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4 eine
perspektivische Außenansicht des erfindungsgemäßen
Bremskrafterzeugers; und
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5 eine
achsenthaltende Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Bremskrafterzeugers.
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In 1 ist
eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Bremskrafterzeugers in achsenthaltender Schnittansicht gezeigt und
allgemein mit 10 bezeichnet.
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Dieser
weist ein Gehäuse 12 auf, das sich aus einem ersten
Gehäuseteil 14 und einem zweiten Gehäuseteil 16 zusammensetzt.
An dem zweiten Gehäuseteil 16 ist noch ein Positionssensor 18 angeordnet.
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In
dem Gehäuse 12, insbesondere in dem zweiten Gehäuseteil 16,
und dem Positionssensor 18 ist ein Krafteingangsglied 20 aufgenommen,
das entlang der Längsachse A verlagerbar geführt
ist. Das Krafteingangsglied 20 ist in nicht näher
dargestellter Weise mit einem Bremspedal gekoppelt bzw. koppelbar.
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Das
Krafteingangsglied 20 weist an seinem in 1 linken
freien Ende einen sphärischen Abschnitt 22 auf.
Mit diesem sphärischen Abschnitt 22 ist das Krafteingangsglied 20 in
einem kalottenförmigen Aufnahmeabschnitt 24 eines
Betätigungskolbens 26 aufgenommen. Der Betätigungskolben 26 weist
einen in 1 nach links vorstehenden Schaftabschnitt 28 auf,
der an seinem in 1 linken Ende wiederum einen
sphärischen Abschnitt 30 besitzt. Der sphärische
Abschnitt 30 ist in einer kalottenförmigen Aufnahme
eines Simulatorkolbens 32 einer Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung 34 gelenkig aufgenommen.
Der Simulatorkolben 34 ist in dem Gehäuseteil 14 in
einer zentralen Bohrung 36 verschieblich und dichtend geführt.
Er schließt mit diesem Gehäuse eine Fluidkammer 38 ein,
in der ein Fluid enthalten ist. Außerdem ist in der Fluidkammer 38 eine
vorgespannte Simulatorfeder 40 aufgenommen, gegen deren
Federwirkung sich der Simulatorkolben 32 in 1 nach
links verlagern lässt.
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Auf
dem Betätigungskolben 26 ist ein Querglied 42 angeordnet.
Dieses weist radial innen einen Hülsenabschnitt auf, mit
dem es über eine Eindrückung 44 an einer
korrespondierenden Einkerbung des Schaftabschnitts 28 des
Betätigungskolbens 26 festgelegt ist. An seiner
von der Eindrückung 44 abgewandten Seite liegt
das Querglied 42 an einer Schulter 46 des Betätigungskolbens 26 an.
Nachzutragen ist noch, dass der Betätigungskolben 26 in dem
zweiten Gehäuseteil 16 an seiner Außenumfangsfläche über
eine Führungsfläche 48 geführt
ist.
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In
dem ersten Gehäuseteil 14 sind zwei zueinander
parallele Zylinderbohrungen 50 und 52 angebracht,
die entlang von Bohrungslängsachsen 54 und 56 verlaufen.
In diesen Zylinderbohrungen 50 und 52 sind jeweils
Kolbenanordnungen aufgenommen, nämlich eine erste Kolbenanordnung 58 und eine
zweite Kolbenanordnung 60. Diese sind jeweils über
eine Rückstellfeder 62 und 64 in die
in 1 gezeigte Ausgangsstellung vorgespannt und schließen Fluidkammern
mit den Zylinderbohrungen 50 und 52 ein. Jede
Kolbenanordnung 58, 60 weist einen in 1 nach
rechts aus den Zylinder bohrungen 50 und 52 vorspringenden
Betätigungsstößel 66 und 68 auf.
Der Betätigungsstößel 66 fluchtet
mit der Bohrungslängsachse 54. Der Betätigungsstößel 68 fluchtet
mit der Bohrungslängsachse 56.
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Die
Betätigungsstößel 66, 68 liegen
in einem derartigen radialen Abstand von der Betätigungsachse
A, dass sie von den radial äußeren Bereichen des Querglieds 42 zur
unmittelbaren Betätigung erfasst werden können.
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Die
beiden Kolbenanordnungen 58, 60 können über
einen nicht näher gezeigten Servodruckkreis über
eine Servodruckkammer 70 mit Servodruck beaufschlagt werden.
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In
dem Gehäuse sind ferner eine Reihe von hydraulischen Anschlüssen 72 und 74 zum
Abführen von Hydraulikfluid aus den in den Zylinderbohrungen 50 und 52 ausgebildeten
Druckkammern, sowie ein weiterer Hydraulikanschluss 76 zur
Kopplung mit dem Servodruckkreis, sowie ein in 2 und 4 erkennbarer
Fluidanschluss für die Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung
vorgesehen. In 2 und 4 erkennt
man, dass diese Fluidanschlüsse alle im Wesentlichen in
dieselbe Richtung weisen, was das Anschließen der jeweiligen
Leitungen erleichtert.
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In
der Schnittansicht gemäß 3 erkennt man,
dass sich das Querglied 42 in der Draufsicht rautenförmig
mit abgerundeten Ecken mit Spiel zur Innenumfangsfläche
des Gehäuseteils 16 über die beiden Bohrungslängsachsen 54 und 56 hinaus
erstreckt, so dass es die beiden Kolbenstößel 66 und 68 erfassen
kann.
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Schließlich
erkennt man noch in den Figuren, dass am ersten Gehäuseteil 14 Montagelaschen 80 und 82 zur
Anbringung des Bremskrafterzeugers an einer Fahrzeugspritzwand vorgesehen
sind.
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Im
Normalbetrieb, das heißt bei ordnungsgemäß funktionierendem
Servodruckkreis, wird das Bremspedal betätigt, so dass
sich das Krafteingangsglied
20 in entsprechender Weise
in das Gehäuse
12 hinein verlagert. Dies wird
mit dem Positionssensor
18 erfasst und an eine elektronische
Steuereinheit gemeldet. Die elektronische Steuereinheit steuert dementsprechend
den Servodruckkreis an, so dass in der Servodruckkammer
70 und
der korrespondierenden Servodruckkammer an der zweiten Kolbenanordnung
60 ein
Servodruck aufgebaut wird. Daraufhin werden die beiden Kolbenanordnungen
58 und
60 in
den Zylinderbohrungen
50 und
52 nach links verlagert.
Dadurch kommt es zu einem Druckaufbau in den innerhalb dieser Zylinderboh rungen
50 und
52 von
den Kolbenanordnungen
58 und
60 eingeschlossenen
Druckkammern. Das unter Druck gesetzte Bremsfluid wird über
die Anschlüsse
72 und
74 und davon ausgehenden
Fluidleitungen in üblicher Weise an Radbremseinheiten geleitet,
so dass dort eine Bremswirkung entsteht. Zum Aufbau des Hydrauliksystems
wird auf das eingangs bereits erwähnte Dokument
DE 10 2006 036 311
A1 verwiesen, wo der Hydraulikkreis im Detail in
1 gezeigt
ist.
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Betrachtet
man 1 genauer, so ist festzustellen, dass die Verlagerung
des Betätigungskolbens 26 in Folge der Pedalbetätigung
und der damit verbundenen Verlagerung des Krafteingangsglieds 20 lediglich
auf den Simulatorkolben 32 übertragen wird. Durch
das Beschicken der Servodruckkammer 70 und der korrespondierenden
Servodruckkammer an der zweiten Kolbenanordnung 60 werden
die beiden Kolbenanordnungen 58 und 60 über
den Servodruck in 1 nach links verlagert. Sie
werden in einer solchen Normalbetriebssituation in permanentem Abstand
zum Querglied 42 gehalten. Die Simulationsfeder 40 wird
dabei komprimiert und vermittelt dem Fahrer eine vertraute Pedalgegenkraft,
obgleich mit seiner Betätigung in einer solchen Normalbetriebssituation
keine unmittelbare Wechselwirkung mit dem eigentlichen Hydrauliksystem
der Bremsanlage erfolgt.
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Bei
Freigabe des Bremspedals bewegen sich das Krafteingangsglied 20,
der Betätigungskolben 26 und der Simulatorkolben 32 in
die in 1 gezeigte Ausgangsstellung zurück. Diese
Bewegung wird erneut über den Positionssensor 18 erfasst,
dessen Ausgangssignal zur Ansteuerung des Servodruckkreises genutzt
wird, um den Bremsdruck zu reduzieren.
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In
einer Notbetriebssituation, in der der Servodruckkreis nicht ordnungsgemäß funktioniert,
beispielsweise weil eine Servodruckpumpe ausgefallen ist, können
die Kolbenanordnungen 58 und 60 dann mangels Servodrucks
nicht über den Servodruckkreis verschoben werden. Um das
Fahrzeug dennoch abbremsen zu können, können die
Kolbenanordnungen 58 und 60 unmittelbar über
das Querglied 42 betätigt werden, nachdem das
Spiel s zwischen den freien Enden der Stößel 66 und 68 und
dem Querglied überwunden ist. In der Folge legt sich das Querglied 42 an
die freien Enden der Stößel 66 und 68 an
und kann bei einer weiteren Verlagerung des Krafteingangsglieds 20 in 1 nach
links die Kolbenanordnungen 58 und 60 unmittelbar
verschieben, um hydraulischen Bremsdruck aufzubauen.
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In
einer solchen Notbetriebssituation kann es schlimmstenfalls sogar
dazu kommen, dass einer der hydraulischen Bremskreise, die jeweils
aus den Zylinderbohrungen 50 bzw. 52 mit Hydraulikdruck
beaufschlagt werden, eine Leckage aufweist. In diesem Fall kann
kein über die betreffende Kolbenanordnung 58 oder 60 entsprechend
hoher Druck aufgebaut werden. Dies bedeutet aber auch, dass die
Belastungen am Querglied 42 asymmetrisch sind, so dass Querkräfte
auftreten können, die eine Betätigung erschweren
können. Um diesem Problem zu begegnen, sieht die Anordnung
gemäß der ersten Ausführungsform der
Erfindung eine verhältnismäßig große effektive
Führungslänge L vor. Dies bedeutet, dass die Anordnung
aus Betätigungskolben 26 und Simulatorkolben 32 über
eine verhältnismäßig große Länge
L geführt ist, nämlich im Bereich der Führungsflächen 36 und
der Führungsfläche 48. Dabei liegt der sphärische
Abschnitt 30 des Betätigungskolbens 26 axial
zwischen den wirksamen Führungsflächen der Bohrung 36,
so dass eine optimale Abstützung in radialer Richtung erreicht
wird. Eine große effektive Führungslänge
L ist zur Vermeidung von die Betätigung hemmenden Klemmkräften äußerst
hilfreich. Derartige Klemmkräfte werden erfindungsgemäß ferner
dadurch reduziert, dass die Verbindung zwischen Simulatorkolben 32 und
Betätigungskolben 26 nicht steif, sondern gelenkig
ist. Diese gelenkige Verbindung wird durch Aufnahme des sphärischen
Abschnitts 30 in der zugehörigen Kalottenaufnahme
des Simulatorkolbens 32 erzielt. Dadurch können
Ausrichtungsfehler der beiden Gehäuseteile 14 und 16 ausgeglichen
werden. Auch muss der Betätigungskolben 26 nicht
mit dem Simulatorkolben 32 fluchten.
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Insgesamt
ergibt sich durch die Anordnung gemäß 1 ein
kompakter Bremskrafterzeuger, der selbst beim Auftreten von hohen
Querkräften in einer Notbetriebssituation eine zuverlässige
Funktionsweise bei hoher Klemmfreiheit gewährleistet. Darüber
hinaus ist dessen Herstellung vereinfacht, weil die Anzahl der Führungsflächen
trotz großer effektiver Führungslänge
L kleingehalten werden kann.
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In 5 ist
eine zweite Ausführungsform der Erfindung ebenfalls in
achsenthaltender Schnittansicht gezeigt. Für gleichartige
oder gleichwirkende Komponenten, werden dieselben Bezugszeichen
wie bei 1 verwendet.
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Zur
Vermeidungen von Wiederholungen wird lediglich auf die Unterschiede
zu der Ausführungsform gemäß 1 eingegangen.
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Bei
der Ausführungsform gemäß 5 ist
in den hohl ausgebildeten Simulatorkolben 32 eine Aufnahmehülse 100 verschiebbar
geführt eingesetzt. Diese weist einen Führungsflansch 102 auf, über
den sie in dem Simulatorkolben 32 geführt ist.
Die Aufnahmehülse 100 ist über einen
Sicherungsring 104 in dem Simulatorkolben 32 gesichert.
Zwischen dem Führungsflansch 102 und einer Schulter 106 des
Simulator kolbens 32 ist ein Federelement 108 angeordnet,
gegen dessen Widerstand die Aufnahmehülse 100 in 5 nach
links auf den Simulatorkolben 32 zu verlagerbar ist.
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Dadurch
kann das Verhalten der Pedalgegenkraft-Simulationsvorrichtung ferner
verändert werden. Bei entsprechend schwacher Auslegung
des Federelements 108 im Vergleich zur Kraft der Simulatorfeder 40 kann
das Ansprechen der Pedalgegenkraft-Simulationsvorrichtung 34 verzögert
erfolgen, wobei durch das zu Beginn im wesentlichen alleinige Wirken
des schwächeren Federelements 108 der Pedalbetätigung
zunächst ein geringer Widerstand entgegengesetzt wird.
Dadurch kann auch schon bei geringerer Betätigungskraft
eine Verschiebung des Betätigungskolbens 26 erfolgen,
welche von dem Positionssensor 18 erkannt und in eine Servodruckansteuerung
und somit einer Bremsdruckerhöhung umgesetzt wird. Nach
Erhöhung der Bremskraft wird dann auch die stärker
ausgebildete Feder 40 komprimiert. Es ergibt sich also
eine Übersetzungsänderung mit fließendem Übergang.
Durch diese Übersetzungsänderung kann eine „einspringende
Drucksteigerung” erzielt werden, welche eine schnelles
Einsetzen der Bremsung und in der Folge bei Erhöhung der Bremskraft
immer noch eine feine Dosierung der Bremswirkung ermöglicht.
Ein solches Verhalten ist dem Fahrer aus den bislang üblichen
(mechanischen) Bremskraftverstärkungssystemen vertraut.
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Im Übrigen
weist die Anordnung gemäß 5 dieselben
Vorteile auf, wie die Anordnung gemäß 1 bis 4,
nämlich bei einer kompakten Bauweise eine zuverlässige
Funktionsweise selbst bei hoher Querkraftbelastung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006036311
A1 [0002, 0036]
- - DE 3715209 A1 [0003]
- - DE 3131095 A1 [0004]
- - DE 1014238 A1 [0005]
- - DE 3720780 A1 [0006]
- - DE 102005052310 [0006]