DE102006012221B3 - Hauptbremszylinderanordnung für eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage und Kraftfahrzeugbremsanlage - Google Patents

Hauptbremszylinderanordnung für eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage und Kraftfahrzeugbremsanlage Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) für eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage mit einem Gehäuse (12; 12a), in dem zwei benachbarte Zylinderbohrungen (16, 18; 16a, 18a) vorgesehen sind, zwei Kolbenanordnungen (28, 30; 28a, 30a), wobei eine erste Kolbenanordnung (28; 28a) in einer ersten der Zylinderbohrungen (16; 16a) entlang einer ersten Bohrungslängsachse (A) verlagerbar aufgenommen ist und wobei eine zweite Kolbenanordnung (30; 30a) in einer zweiten der Zylinderbohrungen (18; 18a) entlang einer zweiten Bohrungslängsachse (B) verlagerbar aufgenommen ist, einem Krafteingangskolben (84; 84a), der mit einem Bremspedal koppelbar oder gekoppelt ist und der über eine Pedalrückstellfeder (66; 66a) in eine Ausgangsstellung vorgespannt ist, wobei nach Maßgabe einer Bewegung des Krafteingangskolbens (84; 84a) die erste Kolbenanordnung (28; 28a) und die zweite Kolbenanordnung (30; 30a) verlagerbar sind, wobei die erste Kolbenanordnung (28; 28a) mit dem Gehäuse (12; 12a) eine erste Druckkammer (17; 17a) begrenzt, die mit einer hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbunden ist, und wobei die zweite Kolbenanordnung (30; 30a) mit dem Gehäuse (12; 12a) eine zweite Druckkammer (19; 19a) begrenzt, die mit der hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbunden ist. Dabei ist vorgesehen, dass zwischen der ersten Kolbenanordnung (28; 28a) sowie der zweiten Kolbenanordnung (30; 30a) und dem Krafteingangskolben (84; 84a) ein separates Übertragungsglied (52; 52a) ...

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hauptbremszylinderanordnung für eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage mit einem Gehäuse, in dem zwei benachbarte Zylinderbohrungen vorgesehen sind, zwei Kolbenanordnungen, wobei eine erste Kolbenanordnung in einer ersten der Zylinderbohrungen entlang einer ersten Bohrungslängsachse verlagerbar aufgenommen ist und wobei eine zweite Kolbenanordnung in einer zweiten der Zylinderbohrungen entlang einer zweiten Bohrungslängsachse verlagerbar aufgenommen ist, einem Krafteingangskolben, der mit einem Bremspedal koppelbar oder gekoppelt ist und der über eine Pedalrückstellfeder in eine Ausgangsstellung vorgespannt ist, wobei nach Maßgabe einer Bewegung des Krafteingangskolbens die erste Kolbenanordnung und die zweite Kolbenanordnung verlagerbar sind, wobei die erste Kolbenanordnung mit dem Gehäuse eine erste Druckkammer begrenzt, die mit einer hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbunden ist, wobei die zweite Kolbenanordnung mit dem Gehäuse eine zweite Druckkammer begrenzt, die mit der hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbunden ist, wobei zwischen der ersten Kolbenanordnung sowie der zweiten Kolbenanordnung und dem Krafteingangskolben ein separates Übertragungsglied angeordnet ist, und wobei die Pedalrückstellfeder an dem Übertragungsglied angreift.
  • Eine derartige Hauptbremszylinderanordnung ist beispielsweise aus dem Dokument DE 694 00 527 T2 bekannt. Diese Anordnung verfügt über zwei parallel angeordnete Kolben, die hydraulisch mit jeweils einer vorderen Radbremseinheit verbunden sind und diese durch den Aufbau hydraulischen Drucks betätigen, sowie einem dritten in Wirkrichtung vorgeschalteten Kolben, der mit den beiden hinteren Radbremseinheit verbunden ist und diese hydraulisch betätigt. Zudem ist er direkt mit den nachgeschalteten Kolben gekoppelt und wirkt im Normalbetrieb hydraulisch auf diese ein. Im Falle einer Leckage in der ersten Druckkammer kann die Bremspedalkraft auch mittels eines Übertragungselementes mechanisch auf die beiden nachgeschalteten parallel angeordneten Kolben übertragen werden.
  • Eine vergleichbare Hauptbremszylinderanordnung mit direkter Kopplung der Bremskolben ist auch aus DE 37 15 209 A1 bekannt. Diese ist ähnlich einer Tandem-Hauptbremszylinderanordnung ausgebildet, jedoch wesentlich platzsparender, da die beiden Kolbenanordnungen in den einander benachbarten Zylinderbohrungen wirken, die hydraulisch miteinander gekoppelt sind. Bei einer Bremsung wird über ein Bremspedal in den ersten Kolben eine Pedalbetätigungskraft eingekoppelt, über die der Bremsdruck dann in der hydraulischen Bremsanlage erzeugt wird. Mit anderen Worten wird bei einem mit dieser Hauptbremszylinderanordnung ausgestatteten Bremssystem der zum Beaufschlagen der Radbremse am Fahrzeug notwendige hydraulische Bremsdruck allein mit der Hauptbremszylinderanordnung erzeugt.
  • Nachteilig wirkt sich bei derartigen direkt gekoppelten Bremssystemen aus, dass der Fahrer durch seine Betätigungsaktion am Bremspedal in jedem Fall den hydraulischen Druck an den Radbremsen beeinflusst. Solange dies die Bremssituation unterstützt, ist dies unproblematisch. Sobald der Fahrer aber bezogen auf die tatsächliche Bremssituation falsch reagiert, indem er beispielsweise zu viel oder zu wenig Bremsdruck einsteuert, kann das Bremsverhalten, insbesondere der Bremsweg sowie die Spurtreue des Fahrzeugs, verschlechtert werden, was im schlimmsten Fall zu einem Unfall führen kann.
  • Ein weiterer Nachteil der Anordnung aus Dokument DE 37 15 209 A1 liegt darin, dass die beiden Kolbenanordnungen in den korrespondierenden Zylinderbohrungen hydraulisch miteinander gekoppelt sind. Daraus ergibt sich das Problem, dass bei einer Fehlfunktion, insbesondere einer Leckage im Bereich der unmittelbar von einer Bremspedalbetätigung bewegten Kolbenanordnung, keine zuverlässige Ansteuerung der dieser nachgeschalteten Kolbenanordnung mehr möglich ist.
  • Aus der nachveröffentlichten Patentanmeldung der Anmelderin mit dem amtlichen Aktenzeichen DE 10 2005 037 792 A1 eine Hauptbremszylinderanordnung bekannt, bei der in raumfordernder Weise die Pedalrückstellfeder in unmittelbarer Nähe zu dem Krafteingangkolben und damit in unmittelbarer Nähe zu dem Bremspedal angeordnet ist. Mit anderen Worten ist die Pedalrückstellfeder außerhalb des eigentlichen Bremskrafterzeugers angeordnet. Neben dem dadurch entstehenden Bauraumerfordernis muss die Pedalrücksiellfeder darüber hinaus staubdicht gekapselt werden, was den Aufbau des Bremskraftverstärkers weiter verkompliziert.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hauptbremszylinderanordnung und eine entsprechend ausgestaltete Kraftfahrzeugbremsanlage der eingangs bezeichneten Art bereitzustellen, die für eine Bremskraftverstärkung geeignet sind und die bei vereinfachtem Aufbau und zuverlässiger Funktionsweise weniger Bauraum erfordern.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Hauptbremszylinderanordnung der eingangs bezeichneten Art gelöst, bei der vorgesehen ist, dass die Pedalrückstellfeder das Übertragungsglied in Richtung zu dem Krafteingangskolben hin vorspannt.
  • Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass die beiden Kolbenanordnungen mit dem Krafteingangskolben koppelbar sind, und zwar unter Vermittlung des Übertragungsglieds. Somit kann im Falle einer Leckage in einem der den Kolbenanordnungen zugeordneten Hydrauliksystemen zumindest das jeweils andere Hydrauliksystem direkt über den Krafteingangskolben angesteuert werden. Die hydraulische Betätigung der einen Kolbenanordnung über das der jeweils anderen Kolbenanordnung zugeordnete Hydrauliksystem entfällt dabei. Ferner sieht die Erfindung vor, dass die Pedalrückstellfeder an dem Übertragungsglied angreift. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die Pedalrückstellfeder nicht etwa pedalnah angeordnet, sondern vielmehr in die Hauptbremszylinderanordnung an einer Stelle integriert ist, wo ohnehin Bauraum vorhanden ist. Es muss somit kein zusätzlicher Bauraum für die Pedalrückstellfeder bereitgestellt werden. Darüber hinaus sind auch keine aufwendigen Vorkehrungen zur staubdichten Kapselung der Pedalrückstellfeder zu treffen.
  • Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Übertragungsglied in einer diesem zugeordneten Übertragungskammer verlagerbar ist, wobei die Pedalrückstellfeder in der Übertragungskammer angeordnet ist. Aufgrund der ohnehin erforderlichen Verlagerbarkeit des Übertragungsglieds innerhalb der Hauptbremszylinderanordnung ist der dafür zu bereitstellende Bauraum zugleich geeignet für die Integration der Pedalrückstellfeder. Die ohnehin gekapselte Übertragungskammer bietet somit einen gegenüber der Umwelt abgeschirmten Raum zur Aufnahme der Pedalrückstellfeder.
  • Ferner kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass das Übertragungsglied an seinem den Kolbenanordnungen zugewandten Ende napfförmig ausgebildet ist und einen ihm zugewandten Abschnitt der Pedalrückstellfeder in dem Napf aufnimmt. Dadurch kann die Pedalrückstellfeder sicher gegenüber dem Übertragungsglied positioniert und knickfrei geführt werden. Eine Soll-Positionierung der Pedalrückstellfeder gegenüber dem Übertragungsglied kann weiter dadurch verbessert werden, dass das Übertragungsglied einen Lageransatz aufweist, auf den die Pedalrückstellfeder lagestabil aufgesteckt ist. Letztendlich lässt sich durch diese Maßnahmen eine fehlerfreie Montage mit zugleich verbesserter Sicherheit gegen ein unerwünschtes Ausknicken der Pedalrückstellfeder erreichen.
  • Ferner kann hinsichtlich der konstruktiven Ausgestaltung des Übertragungsglieds vorgesehen sein, dass dieses an seinem dem Krafteingangskolben zugewandten Ende napfförmig ausgebildet ist und den Krafteingangskolben oder eine mit diesem kraftübertragend gekoppelte Komponente teilweise aufnimmt. Vorzugsweise ist das Übertragungsglied also doppel-napfförmig ausgebildet, was zu einer hinreichend großen axialen Länge führt, so dass auch die Führungseigenschaften in axialer Rich tung innerhalb der Übertragungskammer, insbesondere die Kippsicherheit, verbessert werden können.
  • Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass in dem Übertragungsglied eine Zwischenkolbenanordnung mit einem Zwischenkolben vorgesehen ist, wobei der Zwischenkolben über eine Vorspannfeder gegen den Krafteingangskolben oder die mit diesem kraftübertragend gekoppelte Komponente in eine Ausgangsstellung vorgespannt ist. Die Zwischenkolbenanordnung kann je nach Ausführungsform verschiedene Aufgaben aufweisen. So kann die Zwischenkolbenanordnung dazu dienen, ein hinreichend großes Betätigungsspiel für regenerative Bremsungen bereitzustellen. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann die Zwischenkolbenanordnung auch dazu dienen, im Falle eines Verklemmens des Übertragungsglieds innerhalb der Übertragungskammer und einer daraus resultierenden Immobilität des Übertragungsglieds dennoch eine hinreichende Funktionsweise der Hauptbremszylinderanordnung zu gewährleisten. Auf beide Erfindungsaspekte wird im Folgenden noch im Detail eingegangen.
  • Hinsichtlich der Zwischenkolbenanordnung kann vorgesehen sein, dass die Federhärte der Vorspannfeder größer, vorzugsweise signifikant größer, ist als die Federhärte der Pedalrückstellfeder. Dies bedeutet, dass die Zwischenkolbenanordnung dann und nur dann aus ihrer Ausgangsstellung heraus bewegt wird, wenn die auftretenden Kräfte die zur Komprimierung der Pedalrückstellfeder erforderlichen Kräfte erheblich übersteigen. Auch hierzu wird im Folgenden noch im Detail Stellung genommen.
  • Ferner kann hinsichtlich der Zwischenkolbenanordnung vorgesehen sein, dass an dem Übertragungsglied ein Anschlag vorgesehen ist, der die Ausgangsstellung des Zwischenkolbens bestimmt. Dadurch wird eine vorbestimmte Ausgangsstellung des Zwischenkolbens definiert. Um eine reproduzierbare Relativpositionierung der einzelnen miteinander zusammenwirkenden Komponenten gewährleisten zu können, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass der Zwischenkolben ein freies Ende des Krafteingangskolbens oder einer mit diesem gekoppelten Komponente in einer Aufnahmeöffnung aufnimmt. Dadurch wird ein radiales Ausweichen des Krafteingangskolbens bzw. der mit diesem gekoppelten Komponente verhindert.
  • Erfindungsgemäß kann für eine zuverlässige Funktionsweise der Anordnung ferner vorgesehen sein, dass zwischen dem Zwischenkolben und dem Übertragungsglied im Ruhezustand der Hauptbremszylinderanordnung ein Spiel vorgesehen ist, wobei die Vorspannfeder den Zwischenkolben von einer Anlagefläche des Übertragungsglieds weg spannt. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann auch vorgesehen sein, dass zwischen dem Übertragungsglied und den diesem zugewandten freien Enden der Kolbenanordnung im Ruhezustand der Hauptbremszylinderanordnung ein Spiel vorgesehen ist, wobei die Pedalrückstellfeder das Übertragungsglied von den Kolbenanordnungen weg spannt. Dadurch ist es möglich, den Krafteingangskolben infolge einer Bremspedalbetätigung zu verlagern, ohne dass eine solche Verlagerung tatsächlich mechanisch unmittelbar auf die Kolbenanordnungen übertragen wird. Dies macht eine von der Kolbenanordnung mechanisch entkoppelte Bremsung möglich. So sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass das Spiel zwischen dem Übertragungsglied und den Kolbenanordnungen und/oder das Spiel zwischen dem Übertragungsglied und dem Zwischenkolben derart bemessen ist, dass eine Pedalbetätigung zum regenerativen Bremsen bei einem Hybridfahrzeug ohne mechanische Kopplung von Krafteingangskolben und erster sowie zweiter Kolbenanordnung erfolgt. Mit anderen Worten lässt sich zwar über das Bremspedal bei einer solchen regenerativen Bremsung der Krafteingangskolben jeweils in die Hauptbremszylinderanordnung hinein verlagern, eine mechanische Übertragung dieser Pedalbewegung auf die letztendlich für eine hydraulische Bremswirkung verantwortlichen Kolbenanordnungen unterbleibt jedoch. Stattdessen kann eine regenerative Bremsung über einen als Generator wirkenden Elektromotor durchgeführt werden.
  • Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die benachbarten Zylinderbohrungen im wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Dadurch ist eine raumsparende Anordnung der Zylinderbohrungen möglich.
  • Ferner kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die erste und zweite Kolbenanordnung jeweils durch Kolbenrückstellfedern in eine Ausgangsstellung zu dem Übertragungsglied hin vorgespannt sind.
  • Im Gegensatz zu dem eingangs diskutierten Stand der Technik, bei dem eine Betätigung der ersten Kolbenanordnung unmittelbar über das Bremspedal erfolgt, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass im Normalbetriebsfall die erfindungsgemäße Hauptbremszylinderanordnung nicht unmittelbar durch eine Pedalbetätigung, sondern vielmehr über ein zwischengestaltetes Servosystem nach Maßgabe einer Pedalbetätigung und einer daraus resultierenden Bewegung des Krafteingangskolbens betätigt wird. So sieht diese Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass der ersten Kolbenanordnung und der zweiten Kolbenanordnung jeweils eine Servokammer zugeordnet ist, die zur bremswirksamen Erhöhung des Fluiddrucks in der ersten Druckkammer und in der zweiten Druckkammer gemeinsam mit Druckfluid beschickbar sind. Dadurch kann erreicht werden, dass beide Kolbenanordnungen in gleicher Intensität angesteuert werden, so dass sich ein gleichmäßiges Bremsverhalten ergibt. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn jeweils einer Druckkammer auch eine Radbremseinheit eines Bremssystems zugeordnet ist. Diese Maßnahme ist im Zusammenhang mit der vorstehend bereits angesprochenen mechanisch entkoppelten Betätigung der Kolbenanordnung von dem Bremspedal zu verstehen. Wird eine Bremspedalbetätigung über eine elektronische Sensoreinrichtung erfasst, worauf im Folgenden noch im Detail eingegangen wird, so ist durch die Bereitstellung des oben genannten Spiels gewährleistet, dass es bei ordnungsgemäß funktionierendem Servokreis zu keiner unmittelbaren mechanischen Kopplung von Bremspedal und Kolbenanordnungen kommt. Stattdessen wird vielmehr anhand der erfassten Pedalbetätigung lediglich der Bremswunsch des Fahrers ermittelt und nach Maßgabe dieses ermittelten Bremswunsches unter Berücksichtigung jeweiliger Fahrbetriebsparameter eine angemessene Bremskraft über den Servodruckkreis erzeugt. Nur dann, wenn die Servokreisversorgung nicht ordnungsgemäß funktioniert, wird das Spiel überwunden, so dass es auch – in einer Notbetriebssituation – zu einer direkten mechanischen Betätigung der Kolbenanordnungen kommen kann.
  • Es ist ferner zu beachten, dass also auch bei einer andersartigen Bremsung, beispielsweise bei einer Ausnutzung eines in einem Hybridfahrzeug angeordneten Elektromotors als Generator, wobei der Generatorbetrieb Verzögerungswirkung entfaltet, die für ein leichtes Abbremsen des Fahrzeugs ausreicht, eine ungewünscht frühzeitige mechanische Kopplung zwischen Krafteingangskolben und Kolbenanordnungen vermieden wird. Auch unterbleibt in einem derartigen Fall einer rein regenerativen Bremsung eine Beschickung der Servokammern mit Druckfluid.
  • Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Krafteingangskolben in einer zylindrischen Aufnahmebohrung verlagerbar aufgenommen ist und mit dem Gehäuse eine Pedalgegenkraftdruckkammer einschließt. In diesem Zusammenhang kann vorgesehen sein, dass die Pedalgegenkraftdruckkammer mit einer hydraulischen Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung koppelbar ist. Dabei kann die Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung beliebig angeordnet werden, insbesondere an einem Ort, an dem im Kraftfahrzeug hinreichend Bauraum zur Verfügung steht.
  • Hinsichtlich der Herstellung der erfindungsgemäßen Hauptbremszylinderanordnung ist festzustellen, dass insbesondere aufgrund der im Kraftfahrzeugbau auftretenden hohen Stückzahlen die Fertigungskosten möglichst gering zu halten sind. Aus diesem Grunde kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass das Gehäuse mehrteilig ausgebildet ist, wobei einzelne Gehäuseteile, insbesondere im Bereich der Kolbenanordnungen, fluiddicht und lösbar miteinander verbunden sind. Die einzelnen Gehäuseteile sind derart konzipiert, dass die darin anzubringenden Bohrungen und Ausnehmungen sowie Hinterschnitte möglichst einfach gefertigt werden können. Es empfiehlt sich beispielsweise gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung, ein Gehäuseteil derart auszubilden, dass darin – ohne das Erfordernis aufwendig herzustellender Hinterschnitte – Bohrungen angebracht werden können, die dann in Verbindung mit den darin eingesetzten Kolbenanordnungen die Druckkammern bilden. Zur Erleichterung der Montage und zur besseren Übertragung von Querkräften kann im Rahmen dieses Erfindungsgedankens auch vorgesehen sein, dass miteinander zu verbindende Gehäuseteile jeweils über ein Positionierelement bei einer gegenseitigen Verbindung in einer Soll-Stellung zueinander positioniert werden. Es sei auch angemerkt, dass dieser Erfindungsgedanke zusätzlich zu oder separat von den vorstehend geschilderten Erfindungsgedanken umgesetzt werden kann.
  • Im Hinblick auf eine einfache und kostengünstige Fertigung sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Kolbenanordnungen zumindest teilweise in in das Gehäuse eingesetzten Führungsbuchsen geführt sind. Aufgrund der Notwendigkeit der Bereitstellung fluiddichter Führungen für verschiedene relativ zueinander bewegliche Komponenten ist es erforderlich, die jeweiligen Oberflächen, insbesondere die Oberflächen von Aufnahmebohrungen möglichst hochwertig und unempfindlich auszubilden. Dies ist vor allem in Hohlkörpern aufwendig. Die Erfindung geht mit der vorstehend erwähnten Variante einen anderen Weg, indem einzelne wesentlich einfacher zu fertigende Führungsbuchsen verwendet werden, die dann nachträglich in einen Gehäuserohling eingesetzt werden und die erforderlichen Führungseigenschaften übernehmen können.
  • Vorangehend wurde bereits auf eine Positionserfassung des Krafteingangskolbens zur Erfassung einer Pedalbetätigung Bezug genommen. In diesem Zusammenhang sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass mit dem Krafteingangskolben eine bewegliche Komponente eines Bewegungssensors gekoppelt ist und dass eine unbewegliche Komponente des Bewegungssensors an dem Gehäuse vorgesehen ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die bewegliche Komponente des Bewegungssensors an einem mit dem Krafteingangskolben bewegbaren Trägerkolben verschiebbar in dem Gehäuse geführt ist.
  • Die Erfindung betrifft ferner eine Kraftfahrzeugbremsanlage mit einer Hauptbremszylinderanordnung der vorstehend beschriebenen Art.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Figuren beispielhaft erläutert. Es stellen dar:
  • 1 eine achsenthaltende Schnittansicht einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung in unbetätigter Stellung;
  • 2 einen in 1 mit II gekennzeichneten Bereich in vergrößerter Darstellung;
  • 3 eine achsenthaltende Schnittansicht einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung in unbetätigter Stellung; und
  • 4 eine vergrößerte Ansicht des in 3 mit IV gekennzeichneten Bereichs.
  • In 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Hauptbremszylinderanordnung in Längsschnittansicht gezeigt und allgemein mit 10 bezeichnet. Diese umfasst ein mehrteilig ausgebildetes Gehäuse 12, dessen erstes Gehäuseteil 14 eine erste Zylinderbohrung 16 und eine dazu parallele zweite Zylinderbohrung 18 aufweist, die sich parallel entlang einer ersten Bohrungslängsachse A und einer zweiten Bohrungslängsachse B erstrecken.
  • In der ersten Zylinderbohrung 16 ist ein erster Druckkolben 20 angeordnet, der über eine Rückstellfeder 22 in 1 nach rechts vorgespannt ist. Analog hierzu ist in der zweiten Zylinderbohrung 18 ein zweiter Druckkolben 24 angeordnet, der über eine Rückstellfeder 26 in 1 nach rechts vorgespannt ist. Die Druckkolben 20 und 24 sind jeweiligen ersten und zweiten Kolbenanordnungen 28 und 30 zugeordnet und schließen zusammen mit dem Gehäuse 12 Druckkammern 17 und 19 ein. Die erste Kolbenanordnung 28 umfasst neben dem ersten Druckkolben 20 auch einen ersten Kolbenfortsatz 32. Ferner umfasst die zweite Kolbenanordnung 30 neben dem zweiten Druckkolben 24 auch einen zweiten Kolbenfortsatz 34. Die beiden Kolbenanordnungen 28 und 30 sind separat in in das Gehäuseteil 14 eingesetzten Führungsbuchsen 36 und 38 linear verlagerbar und dichtend geführt. Die Führungsbuchsen 36 und 38 sind in dem Gehäuse 12 festgelegt.
  • Man erkennt in 1 und 2 auch, dass das Gehäuse 12 im Bereich der Führungsbuchsen 36 und 38 mit einem Flanschbereich 40 versehen ist, in dem das erste Gehäuseteil 14 mit einem zweiten Gehäuseteil 42 verschraubt ist. Um das erste Gehäuseteil 14 und das zweite Gehäuseteil 42 korrekt zueinander zu positionieren ist eine Positionierhülse 44 vorgesehen. Diese dient gleichzeitig – wie vorstehend bereits angedeutet – zur Fixierung der Führungsbuchsen 36 und 38 in dem Gehäuse 12 und zur Einleitung von Axial- und Querkräften direkt in das Gehäuse. Den Kolbenanord nungen 28 und 30 sind jeweils eine Servodruckkammer 47 und 49 zugeordnet, die über einen schematisch angedeuteten Fluidanschluss 50 von einer nicht gezeigten Druckquelle mit Druckfluid beschickbar ist.
  • In dem zweiten Gehäuseteil 42 ist ein Übertragungsglied 52 entlang einer Gehäuselängsachse C verlagerbar aufgenommen. Das Übertragungsglied 52 ist doppelnapfförmig ausgebildet und in einer Übertragungskammer 54 linear beweglich geführt. Es weist an seinem in 2 linken Ende eine napfförmige Ausnehmung 56 auf, in deren Zentrum ein zylindrischer Ansatz 58 ausgebildet ist. An seinem in 2 rechten Ende weist das Übertragungsglied 52 eine napfförmige Ausnehmung 60 auf. Ferner ist das Übertragungsglied 52 mit Umfangsbereichen 62 und 64 in der Übertragungskammer 54 geführt.
  • Man erkennt in 2, dass auf den Ansatz 58 eine Pedalrückstellfeder 66 aufgesteckt ist, die sich mit ihrem einen Ende an dem Übertragungsglied 52 und mit ihrem entgegengesetzten Ende an der Positionierhülse 44 abstützt. Diese Pedalrückstellfeder 66 spannt das Übertragungsglied 52 innerhalb der Übertragungskammer 54 in 2 nach rechts vor.
  • Der zentrale Ansatz 58 ist seinerseits wieder napfförmig ausgebildet und öffnet sich in 2 in axialer Richtung nach rechts. An seinem Grund 68 stützt sich eine Vorspannfeder 70 mit einem Ende ab. Das andere Ende der Vorspannfeder 70 ist auf einen Zwischenkolben 72 aufgesteckt, der im Inneren des napfförmigen Ansatzes 58 entlang der Längsachse C verlagerbar geführt ist. Der Zwischenkolben 72 liegt in der in 2 gezeigten Ausgangsstellung an einem Sicherungsring 74 an, der in einen entsprechenden Einstich in dem Übertragungsglied 52 angebracht ist. Der Sicherungsrings 74 bestimmt unter Vermittlung der Vorspannfeder 70 die Ausgangsstellung des Zwischenkolbens 72.
  • Der Grund 68 des napfförmigen Ansatzes 58 befindet sich in unmittelbarer Anlage mit den freien Enden der Kolbenfortsätze 32 und 34. Zwischen der anderen Seite des Grundes 68 und der diesem zugewandten Stirnfläche des Zwischenkolbens 72 ist in dem in 2 gezeigten Ausgangszustand ein Spiel s vorgesehen. Dieser Ausgangszustand stellt sich automatisch aufgrund der Kraftverhältnisse an der Pedalrückstellfeder 66 und der Vorspannfeder 70 ein. Die Federhärte der Pedalrückstellfeder 66 ist in diesem Ausführungsbeispiel erheblich größer als die Federhärte der Vorspannfeder 70.
  • Der Zwischenkolben 72 weist eine zentrale Aufnahmeöffnung 76 auf, in die das freie Ende eines Kontaktstößels 78 hineinragt. Der Kontaktstößel 78 ist Teil eines Übertragungskolbens 80, der in dem zweiten Gehäuseteil 42 entlang der Längsachse C linear verlagerbar geführt ist. Der Übertragungskolben 80 definiert in der in 1 gezeigten Ausgangsstellung die Position des Übertragungsglieds 52 unter Vermittlung des Zwischenkolbens 72 und der Vorspannfeder 70. Der Übertragungskolben 80 ist mittels einer Kopplungsstange 82 mit dem Krafteingangskolben 84 kraftübertragend verbunden, wobei der Krafteingangskolben 84 unmittelbar mit dem nicht gezeigten Bremspedal gekoppelt ist. Die Kopplungsstange 82 dient auch dazu, den Krafteingangskolben 84 mit einem Simulatorkolben 86 zu koppeln, der mit einem dritten Gehäuseteil 88 eine Pedalgegenkraftdruckkammer 90 einschließt, die über einen nicht gezeigten Fluidanschluss mit einer Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung fluidisch koppelbar ist.
  • Die Hauptbremszylinderanordnung 10 kann über einen Befestigungsflansch 92 und Befestigungsbolzen 94 mit einem Fahrzeugchassis gekoppelt werden.
  • Zur Positionsbestimmung des Krafteingangskolbens 84 ist ein Positionssensor 96 vorgesehen.
  • Im Folgenden soll auf die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremsanlage und der erfindungsgemäßen Hauptbremszylinderanordnung eingegangen werden.
  • Bei einer Betätigung des Bremspedals wird der Krafteingangskolben 84 der Gehäuselängsachse C in 1 nach links verschoben. Mit diesem verschiebt sich der Simulatorkolben 86 nach links, wobei die Pedalgegenkraft-Druckkammer 90 in ihrem Volumen reduziert wird. Entsprechend wirkt die Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung entgegen. Über den Positionssensor 96 wird die Bewegung des Krafteingangskolbens 84 erfasst und an eine nicht gezeigte elektronische Steuereinheit in Form eines entsprechenden elektronischen Signals übermittelt. Dieses steuert nach Maßgabe der erfassten Bewegung Pumpen an, so dass es zu einem Druckaufbau kommt. In Abhängigkeit von der über den Positionssensor 96 erfassten Pedalbetätigung wird dann der entsprechend aufgebaute Hydraulikdruck den Servokammern 47 und 49 zwischen den Druckkolben 20 und 24 und den Stützkolben 32 und 34 zugeführt. In Folge der Beaufschlagung der Servodruckkammern 47 und 49 werden die Druckkolben 20 und 24 in 1 entlang der Bohrungslängsachsen A und B nach links verlagert, so dass in den Druckkammern 17 und 19 ein entsprechender Hydraulikdruck aufgebaut wird. Dieser wird über Fluidleitungen zu Radbremseinheiten über tragen, so dass diese das Fahrzeug verzögern. Die Bewegung des Krafteingangskolbens 84 wird über die Kopplungsstange 82 und den Übertragungskolben 80 auf den Zwischenkolben 72 übertragen. Dieser kann entgegen die Federkraft der Vorspannfeder 70 unter Verkleinerung des Spiels s innerhalb des Übertragungsglieds 52 verlagert werden, ohne dass eine Bremskraft unmittelbar mechanisch auf die Kolbenanordnungen 28 und 30 übertragen wird, so dass sich diese mechanische verlagern. Es ist also eine mechanisch entkoppelte Ansteuerung der Radbremseinheiten möglich.
  • In einer Notbetriebssituation, in der eine Hydraulikversorgung der Servokammern 47 und 49 oder/und der Radbremseinheiten unterbleibt, beispielsweise weil eine Pumpe ausgefallen ist, unterbleibt auch eine entsprechende servodruckbetätigte Verlagerung der Druckkolben 20 und 24. Dies bedeutet, dass bei einer Bremspedalbetätigung der Zwischenkolben 74 unter Verkleinerung des Spiels s immer weiter in den napfförmigen Ansatz 58 des Übertragungsglieds 52 eindringt, bis sich der Zwischenkolben schließlich an deren Grund 68 anlegt. Sodann besteht eine direkte mechanische Kopplung zwischen dem Übertragungsglied 52 und dem Bremspedal unter Vermittlung des Krafteingangskolbens 84 und des Kontaktstößels 78. Jedes weitere Niederdrücken des Bremspedals wird sodann über das Übertragungsglied 52 in gleicher Weise auf die beiden Kolbenanordnungen 28 und 30 übertragen, so dass sich diese entlang der Bohrungslängsachsen A und B in 1 nach links verlagern. Um eine derartige direkte mechanische Betätigung möglichst widerstandsfrei zu gestalten, wird die Pedalgegenkraft-Druckkammer 90 von der Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung fluidisch wirkungslos geschaltet, so dass keine Pedalgegenkraft erzeugt wird.
  • Für den Fall, dass sich das Übertragungsglied 52 innerhalb der Übertragungskammer 54 verklemmt, so dass das Übertragungsglied 52 in dem zweiten Gehäuseteil 42 fest sitzt und nicht verlagert werden kann, wird infolge der Bremspedalbetätigung die Kraft der Vorspannfeder 70 überwunden, so dass das Spiel s verkleinert wird. Diese Pedalbetätigung wird in an sich bekannter Weise über den Positionssensor 96 erfasst, so dass nach Maßgabe der erfassten Pedalbetätigung Druckfluid in die Druckkammern 47 und 49 eingespeist und so "synthetisch" eine Bremswirkung erzielt werden kann.
  • 3 und 4 zeigen eine gegenüber der ersten Ausführungsform gemäß 1 und 2 abgewandelte zweite Ausführungsform. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden für gleichartige oder gleichwirkende Komponenten die gleichen Bezugszeichen verwendet, wie mit Bezug auf 1 und 2, jedoch mit dem Kleinbuchstaben "a" nachgestellt. Die Ausführungsform gemäß 3 und 4 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß 1 und 2 im Wesentlichen darin, dass neben dem Spiel s zwischen dem Zwischenkolben 72a und dem durch den abgestuften Grund 68a des Übertragungsglieds 52a gebildeten Anschlag ein weiteres Spiel x zwischen dem Übertragungsglied 52a und den freien Enden der Kolbenfortsätze 32a und 34a der Kolbenanordnungen 28 und 30a vorgesehen ist.
  • Auch das Übertragungsglied 52a ist strukturell etwas anders ausgebildet als bei der ersten Ausführungsform gemäß 1 und 2. Es nimmt zwar auch in einer entsprechenden Vertiefung den Zwischenkolben 72a auf, der in Richtung der Längsachse C gegen die Federkraft der Vorspannfeder 70a verlagerbar ist. Jedoch weist der Zwischenkolben 72a keine Aufnahmeöffnung zum Aufnehmen des freien Endes des Kontaktstößels 78a auf. Auch der Ansatz 58a ist etwas kürzer ausgebildet, dient jedoch gleichermaßen zur Positionierung der Pedalrückstellfeder 66a.
  • Im Normalbetrieb funktioniert die Ausführungsform gemäß 3 und 4 wie folgt. Bei einer Bremspedalbetätigung wird schließlich das Übertragungsglied 52a gegen die Wirkung der Pedalrückstellfeder 66a unter Reduzierung des Spiels x in 4 nach links verlagert. Es kommt jedoch im Normalbetrieb nicht zu einem Kontakt zwischen den freien Enden der Kolbenfortsätze 32a und 34a, da diese durch Beschickung der Servokammern 47a und 49a im Gehäuse 12a bremswirksam verlagert werden. Während eines solchen Normalbetriebs bleibt das Spiel s im Wesentlichen unverändert, da die Federhärte der Vorspannfeder 70a erheblich größer ist als die Federhärte der Pedalrückstellfeder 66a.
  • Für den Fall, dass sich das Übertragungsglied 52a innerhalb der Übertragungskammer 54a verklemmt, so dass das Übertragungsglied 52a in dem zweiten Gehäuseteil 42a fest sitzt und das Spiel x nicht reduziert werden kann, wird infolge der Bremspedalbetätigung die Kraft der Vorspannfeder 70a überwunden, so dass das Spiel s verkleinert wird. Diese Pedalbetätigung wird in an sich bekannter Weise über den Positionssensor 96a erfasst, so dass nach Maßgabe der erfassten Pedalbetätigung Druckfluid in die Druckkammern 47a und 49a eingespeist werden kann und so "synthetisch" eine Bremswirkung erzielt werden kann.
  • Für den Fall, dass die servounterstützte Bremskrafterzeugung nicht mehr möglich ist, beispielsweise weil eine Servopumpe ausfällt oder dergleichen, können die Servokammern 47a und 49a nicht mit Druckfluid beschickt werden. In einer derartigen Notbetriebssituation wird bei Betätigung des Bremspedals das Übertragungsglied 52a zunächst gegen die Wirkung der Rückstellfeder 66a in 3 und 4 nach links verlagert, bis das Spiel x auf 0 reduziert ist. In der Folge ist das Übertragungsglied 52a unmittelbar mechanisch mit den freien Enden der Kolbenfortsätze 32a und 34a verbunden. Eine weitere Verlagerung des Kontaktstößels 78a führt neben einer Reduzierung des Spiels s auch zu einer synchronen Verlagerung der Kolbenanordnungen 28a und 30a unter Erzielung einer Bremswirkung. Wenn schließlich auch das Spiel s auf 0 reduziert wurde, dann ist das Bremspedal unmittelbar mechanisch mit den Kolbenanordnungen 28a und 30a gekoppelt, so dass jede weitere Pedalbetätigung unmittelbar auf die Kolbenanordnungen 28a und 30a bremswirksam übertragen wird.
  • Durch die in den oben gezeigten Ausführungsbeispielen gewählte Anordnung der Pedalrückstellfeder 66 bzw. 66a in der Übertragungskammer 54 bzw. 54a lässt sich die gesamte Hauptbremszylinderanordnung 10 bzw. 10a gegenüber dem Stand der Technik erheblich kompakter gestalten. Es ist nicht mehr erforderlich, die Pedalrückstellfeder pedalnah bzw. nahe dem Krafteingangskolben anzuordnen und diese durch zusätzliche Komponenten, wie beispielsweise einen Gummibalg oder dergleichen staubdicht zu kapseln.

Claims (22)

  1. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) für eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage mit – einem Gehäuse (12; 12a), in dem zwei benachbarte Zylinderbohrungen (16, 18; 16a, 18a) vorgesehen sind, – zwei Kolbenanordnungen (28, 30; 28a, 30a), wobei eine erste Kolbenanordnung (28; 28a) in einer ersten der Zylinderbohrungen (16; 16a) entlang einer ersten Bohrungslängsachse (A) verlagerbar aufgenommen ist und wobei eine zweite Kolbenanordnung (30; 30a) in einer zweiten der Zylinderbohrungen (18; 18a) entlang einer zweiten Bohrungslängsachse (B) verlagerbar aufgenommen ist, – einem Krafteingangskolben (84; 84a), der mit einem Bremspedal koppelbar oder gekoppelt ist und der über eine Pedalrückstellfeder (66; 66a) in eine Ausgangsstellung vorgespannt ist, wobei nach Maßgabe einer Bewegung des Krafteingangskolbens (84; 84a) die erste Kolbenanordnung (28; 28a) und die zweite Kolbenanordnung (30; 30a) verlagerbar sind, wobei die erste Kolbenanordnung (28; 28a) mit dem Gehäuse (12; 12a) eine erste Druckkammer (17; 17a) begrenzt, die mit einer hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbunden ist, wobei die zweite Kolbenanordnung (30; 30a) mit dem Gehäuse (12; 12a) eine zweite Druckkammer (19; 19a) begrenzt, die mit der hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbunden ist, wobei zwischen der ersten Kolbenanordnung (28; 28a) sowie der zweiten Kolbenanordnung (30; 30a) und dem Krafteingangskolben (84; 84a) ein separates Übertragungsglied (52; 52a) angeordnet ist, und wobei die Pedalrückstellfeder (66; 66a) an dem Übertragungsglied (52; 52a) angreift, dadurch gekennzeichnet, dass die Pedalrückstellfeder (66; 66a) das Übertragungsglied (52; 52a) in Richtung zu dem Krafteingangskolben (84; 84a) hin vorspannt.
  2. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (52; 52a) in einer diesen zugeordneten Übertragungskammer (54; 54a) verlagerbar ist, wobei die Pedalrückstellfeder (66; 66a) in der Übertragungskammer (54; 54a) angeordnet ist.
  3. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (52; 52a) an seinem den Kolbenanordnungen (28, 30; 28a, 30a) zugewandten Ende napfförmig ausgebildet ist und einen ihm zugewandten Abschnitt der Pedalrückstellfeder (66; 66a) in dem Napf (56; 56a) aufnimmt.
  4. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied einen Lageransatz (58; 58a) aufweist, auf den die Pedalrückstellfeder (66; 66a) lagestabil aufgesteckt ist.
  5. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (52; 52a) an seinem dem Krafteingangskolben (84; 84a) zugewandten Ende napfförmig ausgebildet ist und den Krafteingangskolben (84; 84a) oder eine mit diesem kraftübertragend gekoppelte Komponente (80; 80a) teilweise aufnimmt.
  6. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Übertragungsglied (52; 52a) eine Zwischenkolbenanordnung mit einem Zwischenkolben (72; 72a) vorgesehen ist, wobei der Zwischenkolben (72; 72a) über eine Vorspannfeder (70; 70a) gegen den Krafteingangskolben (84; 84a) oder die mit diesem kraftübertragend gekoppelte Komponente (80; 80a) in eine Ausgangsstellung vorgespannt ist.
  7. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federhärte der Vorspannfeder (70; 70a) größer, vorzugsweise signifikant größer, ist als die Federhärte der Pedalrückstellfeder (66; 66a).
  8. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Übertragungsglied (52; 52a) ein Anschlag vorgesehen ist, der die Ausgangsstellung des Zwischenkolbens (72; 72a) bestimmt.
  9. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenkolben (72) ein freies Ende (78) des Krafteingangskolbens oder einer mir diesem gekoppelten Komponente (80) in einer Aufnahmeöffnung aufnimmt.
  10. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Zwischenkolben (72; 72a) und dem Übertragungsglied (52; 52a) im Ruhezustand der Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) ein Spiel vorgesehen ist, wobei die Vorspannfeder (70; 70a) den Zwischenkolben (72; 72a) von einer Anlagefläche des Übertragungsglieds (68; 68a) weg spannt.
  11. Hauptbremszylinderanordnung (10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Übertragungsglied (52a) und den diesen zugewandten freien Enden der Kolbenanordnungen (28a; 30a) im Ruhezustand der Hauptbremszylinderanordnung (10a) ein Spiel (x) vorgesehen ist, wobei die Pedalrückstellfeder (66a) das Übertragungsglied (52a) von den Kolbenanordnungen (28a; 30a) weg spannt.
  12. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Spiel (s) zwischen dem Übertragungsglied (52; 52a) und den Kolbenanordnungen (28, 30; 28a, 30a) und/oder das Spiel (x) zwischen dem Übertragungsglied (52; 52a) und dem Zwischenkolben (72; 72a) derart bemessen ist, dass eine Pedalbetätigung zum regenerativen Bremsen bei einem Hybridfahrzeug ohne mechanische Kopplung von Krafteingangskolben (84; 84a) und erster sowie zweiter Kolbenanordnung (28, 30; 28a, 30a) erfolgt.
  13. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die benachbarten Zylinderbohrungen (16, 18; 16a, 18a) im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
  14. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Kolbenanordnung (28, 30; 28a, 30a) jeweils durch Kolbenrückstellfedern (22, 26; 22a, 26a) in eine Ausgangsstellung zu dem Übertragungsglied (52; 52a) hin vorgespannt sind.
  15. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten Kolbenanordnung (28; 28a) und der zweiten Kolbenanordnung (30; 30a) jeweils eine Servokammer (47, 49; 47a, 49a) zugeordnet ist, die zur bremswirksamen Erhöhung des Fluiddrucks in der ersten Druckkammer (17; 17a) und in der zweiten Druckkammer (19; 19a) gemeinsam mit Druckfluid beschickbar sind.
  16. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Krafteingangskolben (84; 84a) in einer zylindrischen Aufnahmebohrung verlagerbar aufgenommen ist und mit dem Gehäuse (12; 12a) eine Pedalgegenkraftdruckkammer (90; 90a) einschließt.
  17. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Pedalgegenkraftdruckkammer (90; 90a) mit einer hydraulischen Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung koppelbar ist.
  18. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (50; 52a), vorzugsweise über wenigstens zwei Umfangsbereiche (62, 64; 62a, 64a), kippsicher in dem Gehäuse (12; 12a) linearbeweglich geführt ist.
  19. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12; 12a) mehrteilig ausgebildet ist, wobei einzelne Gehäuseteile (14, 42, 98; 14a, 42a), insbesondere im Bereich der Kolbenanordnungen (28, 30; 28a, 30a), lösbar miteinander verbunden sind.
  20. Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenanordnungen (28, 30; 28a, 30a) zumindest teilweise in in das Gehäuse (12; 12a) eingesetzten Führungsbuchsen (36, 38; 36a, 38a) geführt sind.
  21. Hauptbremszylinderanordnung (10, 10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Krafteingangskolben (84; 84a) eine bewegliche Komponente eines Bewegungssensors (96; 96a) gekoppelt ist und dass eine unbewegliche Komponente des Bewegungssensors (96; 96a) an dem Gehäuse (12; 12a) vorgesehen ist.
  22. Kraftfahrzeugbremsanlage mit einer Hauptbremszylinderanordnung (10; 10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
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