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Anwendungsgebiet und Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Rollosystem für ein Fahrzeug, insbesondere
zur Verwendung als Sonnenschutzrollosystem oder Ladeabdeckungsrollosystem,
mit einem aus einem Stauzustand in einen Funktionszustand in einer
Ausfahrrichtung ausfahrbaren ersten Flächengebilde, einem
Motor und einem zur Übertragung von Druckkräften
ausgebildeten Hauptstrang, der durch den Motor entlang der Erstreckungsrichtung
des Hauptstrangs verschiebbar ist und mittels dessen das Flächengebilde
aus dem eingefahrenen Stauzustand in den ausgefahrenen Funktionszustand überführbar
ist.
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Derartige
zumeist elektrisch betriebene Rollosysteme sind in Fahrzeugen üblich.
Sie dienen insbesondere dem Sonnenschutz und sind zu diesem Zweck
vor allem im Bereich eines Glasdachs eines Fahrzeugs angeordnet.
Als Sonnenschutzrollosystem können sie jedoch auch im Bereich
von anderweitigen Fenstern des Fahrzeugs Verwendung finden. Als
Laderaumabdeckungssysteme dienen solche Rollos vor allem im Heckbereich
von Fahrzeugen, in denen ein Gepäckbereich des Fahr zeugs
gegenüber der Fahrgastkabine durch solche Rollosysteme
verschließbar ist, um zu verhindern, dass das Gepäck
von außen zu sehen ist.
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Aus
der
DE 197 50 715
C1 ist eine Rollovorrichtung bekannt, bei der zwei Rollos
miteinander von einem gemeinsamen Motor bewegt werden. Die Rollos
im Bereich einer Dachscheibe eines Fahrzeugs werden von einem vom
Motor angetriebenen Antriebskabel im Bereich eines Auszugspriegels
erfasst und dadurch ausgefahren oder eingefahren.
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Als
nachteilig an diesem aus dem Stand der Technik bekannten Rollosystem
wird angesehen, dass die Bewegung des Rollos bezüglich
ihrer Geschwindigkeit mit der Bewegung des Antriebskabels zwangsgekoppelt
ist. Dies verhindert es, dass das Antriebskabel flexibel auch für
weitere Aufgaben zeitgleich Verwendung finden kann. Zur Verwendung
eines gemeinsamen Antriebskabels für mehrere Rollos, die
um verschiedene Strecken ausfahrbar sein sollen, schlägt
die
DE 197 50 715
C1 zwar vor, am Antriebskabel Mitnehmer vorzusehen, die
erst ab einer vorbestimmten Stellung des Antriebskabels den Auszugspriegel
eines der Rollos erfassen, dies ist jedoch technisch in vielerlei
Hinsicht unbefriedigend und genügt nicht ästhetischen
Ansprüchen an die Bewegung der verschiedenen Rollos.
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Aufgabe und Lösung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Rollosystem zur Verfügung zu
stellen, welches die Nachteile des Standes der Technik vermindert
oder beseitigt und welches insbesondere eine flexiblere Nutzung des
Antriebskabels für mehrere gleichzeitig ablaufende Bewegungsabläufe
ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird
dies dadurch erreicht, dass an einem Ende des ersten Flächengebildes
ein erstes Auszugprofil vorgesehen ist, wobei ein erstes Kraftübertragungsmittel
vorgesehen ist, welches an dem ersten Auszugprofil angreift und
welches durch ein erstes Getriebe mit dem Hauptstrang derart wirkgekoppelt
ist, dass eine Bewegung des Hauptstrangs eine Bewegung des ersten
Kraftübertragungsmittels in Richtung der Erstreckungsrichtung
des ersten Kraftübertragungsmittels bewirkt.
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Bei
einer solchen Ausgestaltung wird die Bewegung des Hauptstrangs nicht
unmittelbar, sondern nur mittelbar über das Getriebe und
das Kraftübertragungsmittel, zur Bewegung des Auszugprofils
verwendet. Das Auszugprofil muss sich daher nicht zwangsläufig
mit der gleichen Geschwindigkeit und/oder in die gleiche Richtung
wie der Hauptstrang bewegen. Stattdessen nimmt nur die Bewegung
des Kraftübertragungsmittels unmittelbar Einfluss auf die Bewegung
des Auszugprofils. Zwischen dem Hauptstrang und diesem Kraftübertragungsmittel
ist das Getriebe vorgesehen, welches eine flexible Geschwindigkeitsanpassung
und/oder Richtungsänderung ermöglicht, beispielsweise
eine Bewegung des ersten Kraftübertragungsmittels und damit
des Auszugprofils, die schneller abläuft als die Bewegung des
Hauptstrangs.
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Die
nur mittelbare Kopplung zwischen der Geschwindigkeit des Hauptstrangs
und der Geschwindigkeit des Auszugprofils erlaubt es, mehrere gleichzeitig
ablaufende Bewegungsabläufe durch Antreiben eines gemeinsamen
Hauptstrangs zu erzielen, ohne dass die für einen der Bewegungsabläufe
angepasste Geschwindigkeit des Hauptstrangs einer Verwendung für
einen anderen Bewegungsablauf entgegensteht.
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Das
Flächengebilde dient der eigentlichen Rollofunktion, dem
flächigen Abdecken, beispielsweise als Sonnen- oder Sichtschutz.
Das Flächengebilde ist zum Zwecke eines platzsparenden
Stauzustandes vorzugsweise als flexibles Flächengebilde ausgebildet,
insbesondere als aufrollbares oder faltbares Flächengebilde.
In seinem Stauzustand liegt das Flächengebilde vorzugsweise
auf einer Wickelwelle in aufgerollter Form vor. Es sind jedoch auch andere
Möglichkeiten denkbar, beispielsweise eine leporello-artige
Faltung am Stauzustand. Das Auszugprofil ist auf der Seite des Flächengebildes
vorgesehen, die in Auszugsrichtung weist. Als Auszugprofil im Sinne
dieser Erfindung wird jegliches formstabile Bauteil am Ende des
Flächengebildes verstanden, welches die Krafteinleitung
in das Flächengebilde ermöglicht. Vorzugsweise
erstreckt sich das Auszugprofil über die gesamte Breite
des Flächengebildes.
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Der
Motor ist vorzugsweise ein Elektromotor, der mit dem Hauptstrang
vorzugsweise durch ein Abtriebszahnrad wirkgekoppelt ist. Beim Hauptstrang handelt
es sich um ein langgestrecktes Kraftübertragungsmittel,
welches durch Bewegung in seiner Erstreckungsrichtung zur Kraftübertragung
genutzt werden kann. Der Hauptstrang ermöglicht eine Anordnung
des Motors an einem vom eigentlichen Rollo beabstandeten Ort. Vorzugsweise
ist der Hauptstrang flexibel ausgebildet und zum Zwecke der Übertragung
von Druckkräften in einem Kanal geführt, der einen
definierten Verlauf des Hauptstrangs vorgibt. Der Hauptstrang weist
vorzugsweise eine Verzahnung auf, die die Kraftübertragung
vom Motor auf den Hauptstrang sowie die Kraftübertragung
vom Hauptstrang auf das erste Getriebe in formschlüssiger
Art ermöglicht.
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Beim
ersten Kraftübertragungsmittel, welches zwischen dem ersten
Getriebe und dem ersten Auszugprofil vorgesehen ist, handelt es
sich vorzugsweise ebenfalls um ein zur Übertragung von
Druckkräften ausgebildeten Kraftübertragungsstrang,
der ebenfalls vorzugsweise eine Verzahnung zur formschlüssigen
Kraftübertragung aufweist. Alternativ zu einem solchen
Kraftübertragungsmittel, das zur Übertragung von
Druckkräften geeignet ist, kann aber auch ein umlaufendes
Zugmittel wie ein Riemen oder eine Kette als Kraftübertragungsmittel
vorgesehen sein. Diese alternativen Kraftübertragungsmittel ermöglichen
eine Bewegung des Auszugprofils in zwei entgegengesetzte Richtungen
jeweils durch Zugkräfte. Das erste Kraftübertragungsmittel
umfasst vorzugsweise zwei Kraftübertragungsstränge
oder Zugmittel, die beidseitig des Flächengebildes vorgesehen
sind und sich stets synchron zueinander bewegen.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Rollosystems, bei dem dieses um ein zweites aus einem Stauzustand
in einen Funktionszustand in einer zweiten Ausfahrrichtung ausfahrbares
Flächengebilde, ein zweites Auszugprofil an einem Ende
des zweiten Flächengebildes und ein zweites Kraftübertragungsmittel
ergänzt ist, wobei das zweite Kraftübertragungsmittel
an dem zweiten Auszugprofil angreift und durch ein zweites Getriebe
mit dem Hauptstrang derart wirkgekoppelt ist, dass eine Bewegung
des Hauptstrangs eine Bewegung des zweiten Kraftübertragungsmittels
in Richtung der Erstreckungsrichtung des zweiten Kraftübertragungsmittels
bewirkt.
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Bei
dieser Weiterbildung sind zwei Flächengebilde vorgesehen,
die jeweils über ein eigenes ihnen zugeordnetes Kraftübertragungsmittel
verfügt, wobei diese beiden Kraftübertragungsmittel
jeweils mittels eines Getriebes mit dem Hauptstrang wirkgekoppelt
sind. Durch die unterschiedliche Auslegung der Getriebe ist es dabei
möglich, die Bewegung der Flächengebilde unterschiedlich
zu gestalten. So kann die Ausfahrrichtung der Flächengebilde
voneinander abweichen. Insbesondere ist es jedoch möglich,
die Übersetzung der Getriebe unterschiedlich zu gestalten,
um verschiedene Ausfahrgeschwindigkeiten der Flächengebilde
zu ermöglichen. Dies erlaubt es insbesondere, Flächengebilde,
die zur Abdeckungen verschieden großer Bereiche vorgesehen
sind, über einen identischen Zeitraum zu bewegen und dennoch
im Funktionszustand eine voneinander abweichende Fläche
abdecken zu lassen. Auch das zweite Kraftübertragungsmittel
umfasst vorzugsweise zwei Kraftübertragungsstränge
oder Zugmittel, die beidseitig des zweiten Flächengebildes
vorgesehen sind und sich ebenfalls stets synchron zueinander bewegen.
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Alternativ
zu dieser Gestaltung, bei der beiden Flächengebilden und
beiden Auszugprofilen jeweils ein Getriebe zugeordnet ist, ist es
auch möglich, eines der Auszugprofile unmittelbar mit dem Hauptstrang
zu koppeln, so dass es sich mit gleicher Geschwindigkeit wie der
Hauptstrang bewegt, während das andere Auszugprofil über
ein Getriebe und ein Kraftübertragungsmittel nur mittelbar
durch die Bewegung des Hauptstrangs bewegt wird.
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Hinsichtlich
der Gestaltung der Getriebe wird es als bevorzugt angesehen, wenn
das erste und/oder das zweite Getriebe eine Getriebewelle mit einem
Antriebszahnrad und einem Abtriebszahnrad aufweisen, die drehfest
mit der Getriebewelle verbunden sind, wobei das Abtriebszahnrad
mit dem Hauptstrang in Eingriff ist und wobei das Antriebszahnrad
mit dem ersten bzw. zweiten Kraftübertragungsmittel in
Eingriff ist. Dies stellt eine besonders einfache Form eines Getriebes
dar. Der Hauptstrang sowie das erste und/oder zweite Kraftübertragungsmittel
stehen unmittelbar in Wirkkopplung mit dieser Getriebewelle und
den beiden drehfest an der Getriebewelle vorgesehenen Zahnrädern.
Durch eine Variation der Zahnradgrößen kann die
Anpassung des Getriebes an spezifische Erfordernisse, insbesondere
hinsichtlich der Geschwindigkeit des Auszugprofils, angepasst werden.
Als Zahnräder im Zusammenhang mit den Getrieben werden
jegliche radartigen Maschinenelemente angesehen, die mit einem längs
erstreckten Kraftübertragungsmittel wie einer Zahnstange,
einem Strang mit Verzahnung oder ähnlichem zur formschlüssigen
Wirkkopplung ausgebildet sind.
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Alternativ
kann das Getriebe auch eine Getriebewelle aufweisen, auf der eines
der Zahnräder oder beide Zahnräder durch kraftschlüssig
wirkende Riemenscheiben ersetzt sind.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist zur Aufnahme des ersten und/oder
des zweiten flexiblen Flächengebildes eine Wickelwelle
vorge sehen, wobei diese Wickelwelle mit der Getriebewelle des ersten
bzw. des zweiten Getriebes wirkverbunden ist, vorzugsweise drehfest
gekoppelt ist. Gemäß dieser Ausgestaltung wird
vom Hauptstrang mittels des ersten bzw. des zweiten Kraftübertragungsmittels
nicht nur das Auszugprofil des jeweiligen Flächengebildes bewegt,
sondern gleichzeitig auch die Wickelwelle des jeweiligen Flächengebildes
gedreht. Das Flächengebilde wird also zeitgleich vom Auszugprofil von
der Wickelwelle abgezogen und von der Wickelwelle freigegeben. Hierdurch
kann es vermieden werden, die Wickelwelle mit einem über
die gesamte Auszugslänge wirksamen Federantrieb zu versehen, der
die Rückholkraft zum Aufwickeln des Flächengebildes
bei der Überführung in den Stauzustand zur Verfügung
stellt. Dies ist vorteilhaft, da ein solcher Federantrieb laut ist
und eine mit steigender Auszugsstrecke ansteigende Rückholkraft
bewirkt. Stattdessen wird die Wickelwelle selbst angetrieben, so dass
die Bewegung des Hauptstrangs auf das flexible Flächengebilde
in zweifacher Hinsicht Einfluss nimmt. Zum einen wird an dem der
Wickelwelle abgewandten Ende des Flächengebildes am Auszugprofil gezogen,
während in korrespondierendem Maße das Flächengebilde
von der Wickelwelle abgerollt wird. Die Wirkkopplung zwischen der
Getriebewelle und der Wickelwelle ist dabei vorzugsweise dergestalt, dass
die Wickelwelle gemeinsam mit der Getriebewelle und mit gleicher
Geschwindigkeit wie die Getriebewelle gedreht wird. Dies ist konstruktiv
am einfachsten zu realisieren und wenig fehleranfällig.
Die Verbindung zwischen Getriebewelle und Wickelwelle kann vollständig
drehstarr sein. Es wird jedoch als vorteilhaft angesehen, wenn zwischen
der Getriebewelle und der Wickelwelle noch eine Ausgleichsfeder vorgesehen
ist, die zumindest in geringem Maße eine Relativbewegung
zwischen Wickelwelle und Getriebewelle ermöglicht und die
insbesondere dafür Sorge trägt, dass das flexible
Flächengebilde von der Wickelwelle stets unter Spannung
gehalten wird.
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Bei
der Verwendung eines gattungsgemäßen Rollosystems
mit zwei Flächengebilden wird es als besonders vorteilhaft
angesehen, wenn das erste und das zweite Getriebe derart ausgebildet
sind, dass eine Bewegung des Hauptstrangs eine zueinander entgegengesetzte
Bewegung des ersten und des zweiten Auszugprofils bewirkt. Hierdurch
wird es möglich, eine Fläche von zwei Seiten aus
mittels der Flächengebilde zu verdecken. Dabei sind verschiedene
Möglichkeiten gegeben, um die gegenläufigen Bewegung
der Auszugprofile zu erreichen. Im einfachsten Fall kann dies dadurch
erreicht werden, dass die jeweiligen Abtriebszahnräder
oder -scheiben der beiden Getriebe jeweils auf zueinander entgegengesetzten
Seiten des antreibenden Hauptstrangs angeordnet sind, so dass die
Abtriebszahnräder bei einer Bewegung des Hauptstrangs in entgegengesetzte
Richtungen gedreht werden, wodurch auch die Antriebszahnräder
und die Kraftübertragungsmittel ebenfalls gegenläufig
zueinander bewegen. Alternativ dazu ist es möglich, ein
Abtriebsrad, welches unmittelbar mit dem Hauptstrang in Eingriff
ist, auf einer ersten Getriebewelle vorzusehen und das Antriebszahnrad,
welches mit dem Kraftübertragungsmittel zur Bewegung des
Auszugprofils in Eingriff steht, auf einer zweiten Getriebewelle
vorzusehen, wobei die erste und die zweite Getriebewelle in entgegengesetzte
Richtungen zueinander drehen, beispielsweise durch miteinander kämmende Zwischenzahnräder
auf den beiden Getriebewellen.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Rollosystem für ein Fahrzeug,
insbesondere nach oben beschriebener Art, mit einem aus einem Stauzustand
in einen Funktionszustand in einer Ausfahrrichtung ausfahrbaren
ersten Flächengebilde, einem ersten Auszugprofil an einem
Ende des ersten Flächengebildes, zwei Kraftübertragungssträngen,
beidseitiges Flächengebildes, die sich in Richtung der
Ausfahrrichtung erstrecken und beidseitig des ersten Flächengebildes
am ersten Auszugprofil angreifen, und einen gemeinsamen Motor, durch
den die Kraftübertragungsmittel angetrieben werden. Dabei
ist erfindungsgemäß vorgese hen, dass die beiden
Kraftübertragungsstränge jeweils als flexibles
Zug- oder Druckmittel ausgebildet sind, und dass ihnen jeweils ein
Antriebsrad zugewiesen ist, wobei die Antriebsräder auf
einer gemeinsamen Welle drehfest angeordnet sind.
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Die
Kraftübertragungsstränge können dabei in
der Art ausgebildet sein, wie es bereits zu den Kraftübertragungsmitteln
beschrieben wurde. Die Antriebsräder können als
formschlüssige Antriebsräder, beispielsweise Zahnräder,
oder als kraftschlüssig wirkende Antriebsräder
ausgebildet sein. Sie wirken derart mit den Kraftübertragungssträngen
zusammen, dass diese durch eine Rotation der Antriebsräder
translativ beweglich sind. Hierdurch kommt es zu einer Bewegung
des Auszugprofils. Durch eine Gestaltung, bei der die Antriebsräder beidseitig
des Flächengebildes auf einer gemeinsamen Welle vorgesehen
sind und somit drehfest miteinander verbunden sind, wird erreicht,
dass es ausreicht, einseitig einen Antrieb vorzusehen. Dieser kann
beispielsweise in einem unmittelbar dort angeordneten Motor oder
auch in einem weiteren Antriebsstrang bestehen. Durch die Erfindung
kann darauf verzichtet werden, beidseitig des Flächengebildes
entsprechende Antriebsvorrichtungen vorzusehen. Hierdurch wird der
insbesondere im Dachbereich geringe Bauraum besonders gut genutzt.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Rollowelle zur Aufnahme
des Flächengebildes drehfest mit der gemeinsamen Welle
verbunden. Bei einer solchen Ausgestaltung kann die Rollowelle somit eine
Doppelfunktion erfüllen. Zum Einen dient sie der Aufnahme
des Flächengebildes und ist zu diesem Zweck zumindest mittelbar
mit dem Motor verbunden. Zum Anderen dient sie der drehstarren Verbindung
der Antriebsräder beidseitig des Flächengebildes.
Unter einer drehfesten Verbindung der Rollowelle mit der gemeinsamen
Welle, deren Teil die Rollowelle darstellen kann, wird insbesondere
auch eine Verbindung verstanden, bei der die Rollowelle und die
gemeinsame Welle, die die An triebsräder verbindet, gegeneinander
im begrenzten Maße beweglich sind, insbesondere durch eine
zwischen der gemeinsamen Welle und der Rollowelle vorgesehene Ausgleichsfeder
oben beschriebener Art.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich außer
aus den Ansprüchen auch aus der nachfolgenden Beschreibung
dreier bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Diese sind anhand der Zeichnungen erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Rollosystems in einer Draufsicht,
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2 eine
zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Rollosystems in einer Draufsicht und
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3 eine
dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Rollosystems in einer Draufsicht.
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Detaillierte Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
ein erstes Rollosystem 10 in einer Draufsicht. Das Rollosystem
kann beispielsweise als Sonnenschutzrollosystem im Dachbereich eines Fahrzeugs
angeordnet sein.
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Als
maßgebliche Komponenten weist das Rollosystem 10 einen
Motor 20 auf sowie zwei Rollo-Teilsysteme 30, 50.
Diese Teilsysteme 30, 50 verfügen jeweils über
ein flexibles Flächengebilde 32, 52,
welches auf einer Wickelwelle 34, 54 aufwickelbar
ist und an dessen der Wickelwelle 34, 54 abgewandten
Ende jeweils ein Auszugprofil 36, 56 vorgesehen
ist. Die Auszugprofile 36, 56 sind zur Bewegung
in Schienen 38, 58 vor gesehen. Angetrieben werden
die Auszugprofile 36, 56 durch beidseitige Kraftübertragungsstränge 40, 60,
welche jeweils durch Antriebszahnräder 41, 61 bewegbar
sind. In nicht näher dargestellter Art und Weise weisen
die Kraftübertragungsstränge 40, 60 hierzu
eine Verzahnung auf, die eine formschlüssige Kopplung mit
den Zahnrädern 41, 61 ermöglichen.
Die Zahnräder 41, 61 sind jeweils auf
einer Getriebewelle 42, 62 drehfest vorgesehen,
die jeweils mittels einer Ausgleichsfeder 43, 63 mir
der Wickelwelle 34, 56 verbunden ist.
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Die
flexiblen Flächengebilde 32, 52 werden aufgrund
dieses Aufbaus durch eine Drehung der jeweiligen Getriebewellen 42, 62 in
zweifacher Hinsicht beeinflusst. Zum einen wird mittels der Zahnräder 41, 61 und
der Kraftübertragungsstränge 40, 60 durch eine
Drehung der Getriebewelle 42, 62 eine Bewegung
der Auszugprofile 36, 56 bewirkt, an denen die Flächengebilde 32, 52 befestigt
sind. Gleichzeitig wird durch die Kopplung der Wickelwellen 34, 54 mit den
Getriebewellen 42, 62 bei einer Bewegung der Auszugprofile 36, 56 jeweils
in Auszugsrichtung 2, 4 auch ein Drehen der Wickelwellen 34, 54 und
damit ein Abwickeln der Flächengebilde 32, 52 von
Wickelwellen 34, 54 bewirkt. Die zwischen den
Getriebewellen 42, 62 und den Wickelwellen 34, 54 vorgesehenen
Ausgleichsfedern 43, 63 sorgen dabei dafür, dass
die Flächengebilde 32, 52 stets in einem
gespannten Zustand verbleiben.
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Die
Rollo-Teilsysteme 30, 50 und der Motor 20 sind
durch einen gemeinsamen Hauptstrang 80 gekoppelt. Bei diesem
handelt es sich um einen biegeflexiblen Strang, der zur Übertragung
von Druckkräften geeignet ist. In nicht näher
dargestellter Art ist der Hauptstrang 80 in einen Kanal
geführt, der bei einer Bewegung des Strangs 80 in
seiner Erstreckungsrichtung verhindert, dass dieser von seiner Erstreckungsrichtung
abweichend seine Lage verlässt. Der Hauptstrang 80 dient
der Wirkkopplung des Motors 20 mit den Teilsystemen 30, 50.
Hierzu sind an den Getriebewellen 42, 62 der Teilabschnitte 30, 50 jeweils
Zahnräder 48, 68 vorgesehen, die mit
dem mit einer nicht dargestellten Verzahnung ausgebildeten Hauptstrang 80 formschlüssig
wirkgekoppelt sind.
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Durch
diese Wirkkopplung wird erreicht, dass die Getriebewellen 42, 62 der
Teilabschnitte 30, 50 gemeinsam und in gleiche
Richtung gedreht werden. Dies bewirkt im Falle einer Bewegung des Hauptstrangs
in Richtung 6 eine Bewegung der Auszugprofile 36, 56 in
die Richtungen 2, 4. Dabei wird aufgrund der jeweils über
die Getriebewellen 42, 62 und Wickelwellen 34, 54 erreichten
drehstarre Kopplung der beiderseitigen Zahnräder 41, 61 trotz
der nur einseitig angreifenden Momentenbeaufschlagung durch den
Hauptstrang 80 eine jeweils beiderseitige Kraftbeaufschlagung
der Auszugsprofile 36, 56 mit den jeweils beiderseitig
vorgesehenen Kraftübertragungssträngen 40, 60 erreicht.
Trotz der nur einseitigen Momentenbeaufschlagung wird somit ein
Verkanten des Auszugprofils wirksam vermieden.
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Dass
trotz der gemeinsamen Drehrichtung der Getriebewellen 34, 54 eine
entgegengesetzte Auszugsrichtung der Auszugprofile 36, 56 erzielt wird,
liegt daran, dass beim ersten Teilsystem 30 die Kraftübertragungsstränge 40 unterhalb
der Zahnräder 41 und damit auf gleicher Seite
der Getriebewelle 42 wie der Hauptstrang 80 verlaufen
und dass beim zweiten Teilsystem 50 die Kraftübertragungsstränge 60 oberhalb
der Zahnräder 61 und damit auf gegenüber
dem Hauptstrang 80 gegenüberliegender Seite der
Getriebewelle 62 verlaufen. Trotz der identischen Drehrichtung
der Zahnräder 41, 61 wird dadurch eine entgegengesetzte
Bewegungsrichtung der Kraftübertragungsstränge 40, 60 erreicht.
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Im
Ergebnis kann durch das dargestellte System erreicht werden, dass
mit nur einem Motor die beiden flexiblen Flächengebilde 32, 52 zeitgleich und
in entgegengesetzte Richtungen ausgefahren werden, um in der gestrichelt
dargestellten Endstellung gemeinsam das Dachfenster des Fahrzeugs vollständig
zu überspannen. Durch drehstarre Kopplung der jeweils beiderseitigen
Zahnräder 41, 61 wird zudem der erforderliche
Bauraum gering gehalten, da nicht beidseitig Hauptstränge 80 vorgesehen
sein müssen.
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Die
Ausführungsformen in den 2 und 3 zeigen
Varianten der Ausführungsform der 1 und sind
weitgehend identisch ausgebildet, soweit nicht anders erwähnt.
Die Bezugszeichen gleich ausgebildeter Bauteile der Ausführungsformen
1 bis 3 stimmen hinsichtlich der letzten beiden Stellen jeweils überein.
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Bei
der Ausführungsform der 2 liegen die
Unterschiede zur Ausführungsform der 1 darin,
dass statt eines Hauptstranges zwei Hauptstränge 180a, 180b Verwendung
finden. Diese beiden Hauptstränge greifen an einem gemeinsamen
Abtriebsritzel des Motors 20 an und werden dadurch so bewegt,
dass sie jeweils gemeinsam aus- oder eingefahren werden. Die Teilsysteme 130, 150 sind
eines Vorhandenseins zweier Hauptstränge 180a, 180b dadurch
angepasst, dass an beiden Enden der Getriebewellen 142, 162 jeweils
ein Abtriebszahnräder 148a, 168a, 148b, 168b vorgesehen
ist.
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Der
zweite Unterschied zur Ausführungsform der 1 liegt
darin, dass die Hauptstränge 180a, 180b im
Bereich der Abtriebsritzel 168a, 168b des zweiten
Teilsystems 150 oberhalb dieser Abtriebszahnräder 168a, 168b geführt
ist. Dies bewirkt, dass die Drehrichtung der Getriebewelle 142, 162 gegenläufig
zueinander sind. Die Kraftübertragungsstränge 140, 160 sind
hingegen jeweils unterhalb der Antriebszahnräder 141, 161 geführt.
Bezüglich der Bewegung der Flächengebilde 132, 152 und
der Auszugprofile 36, 56 sowie bezüglich
der Aufwickelrichtung der Flächengebilde 132, 152 auf
den Wickelwellen 134, 154 sind die beiden Teilsysteme 130, 150 somit
vollständig spiegelbildlich zueinander. Auf die Wickelrichtung
der Flächengebilde auf den Wickelwellen 134, 154 ist
daher gegenläufig.
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Die
dritte Ausführungsform, die in der 3 dargestellt
ist, unterscheidet sich von der Ausführungsform der 1 dadurch,
dass im Bereich des zweiten Teilsystems 250 das Abtriebszahnrad 268, welches
in Wirkkopplung mit dem Hauptstrang 80 steht, nicht unmittelbar
auf der Getriebewelle 262 vorgesehen ist. Stattdessen ist
eine Hilfswelle 262b vorgesehen, auf der das Abtriebszahnrad 268 vorgesehen
ist. Die Getriebewelle 262 sowie die Hilfswelle 262b sind
durch miteinander kämmende Zahnräder 263a, 263b miteinander
wirkverbunden, wobei die Drehrichtung der Getriebewelle 262 und
der Hilfswelle 262b sich voneinander dadurch gegenläufig
unterscheiden.
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Eine
Besonderheit insbesondere liegt darin, dass die Zahnräder 263a, 263b unterschiedlich
groß sind, so dass die Getriebewelle 262 langsamer
als die Hilfswelle 262b dreht. Hierdurch wird bewirkt, dass
der Kraftübertragungsstrang 60 sich bei einer Bewegung
des Hauptstrangs 280 wesentlich langsamer als der andere
Kraftübertragungsstrang 40 bewegt. Beim vollständigen
Verschließen der durch das Rollosystem abdeckbaren Fläche
wird – wie die gestrichelten Linien darstellen – ein
Großteil der Fläche demzufolge vom Flächengebilde 232 des
ersten Teilsystems 230 bedeckt und ein deutlicher geringerer Teil
vom Flächengebilde 252 des zweiten Teilsystems 250.
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Aufgrund
der Tatsache, dass die beidseitigen Zahnräder 261 sowie
die beidseitigen Zahnräder 241 jeweils über
die Getriebewellen 262, 242 und die Wickelwellen 234, 254 drehstarr
miteinander verbunden sind, ist die beschriebene Hilfswelle 262b nur
auf einer der beiden Seite erforderlich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19750715
C1 [0003, 0004]