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Die Erfindung betrifft eine Rolloeinrichtung für eine Seitenscheibe eines Kraftfahrzeugs mit einem zwischen einer Verstauposition und einer Schutzposition bewegbaren Rollo, und einer zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung um eine Schwenkachse drehbaren Verschlusskappe zum Abdecken eines Schachtes der Rolloeinrichtung, in dem sich das Rollo in dessen Verstauposition befindet.
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Um Insassen vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen ist es bekannt, Seitenscheiben eines Kraftfahrzeugs mittels einer Rolloeinrichtung abzudecken. Dabei kann ein Rollo der Rolloeinrichtung aus einem Schacht, welcher sich üblicherweise unterhalb der Seitenscheibe befindet, herausgefahren werden kann, insbesondere durch einen elektrischen Antrieb. Ferner kann dieser Schacht durch eine Verschlussklappe als Sichtschutz abgedeckt werden, welche ebenfalls automatisch mit dem elektrischen Antrieb geöffnet wird bzw. geschlossen wird.
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Aus der
DE 10 2012 019 903 A1 ist beispielsweise eine Rolloeinrichtung bekannt, bei welcher die Verschlussklappe mittels einer ersten Federvorrichtung in Richtung einer Offenstellung vorgespannt ist und über eine zweite Federvorrichtung, welche durch einen Mitnehmer, beispielsweise des Rollos, gespannt wird, in Richtung einer Schließstellung gespannt ist, so dass abhängig von der Bewegung des Rollos die Verschlussklappe geöffnet und geschlossen werden kann. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass in die Verschlussklappe in ihrer Schließstellung durch die beiden Federeinrichtungen jeweils entgegengesetzte Drehmomente eingeleitet werden, so dass sich die Verschlussklappe verziehen kann, wodurch das Spaltbild gestört wird, was wiederum einen wertigen Eindruck zerstören kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine verbesserte oder zumindest andere Ausführungsform einer Rolloeinrichtung anzugeben, die sich insbesondere durch ein besseres Spaltbild und/oder durch eine variablere Steuerung der Verschlussklappe auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Kraftwirkung der ersten Federeinrichtung umzudrehen, so dass in der Schließstellung keine konkurrierenden Drehmomente an der Verschlussklappe anliegen, so dass in der Schließstellung kein oder zumindest ein verminderter Verzug der Verschlussklappe auftritt und damit das Spaltbild nicht gestört wird. Ein Verzug der Verschlussklappe in der Offenstellung, welcher sich unter Umständen stattdessen einstellt, ist für das Erscheinungsbild weniger schädlich, da mangels direkt anliegender Komponenten der Verzug der Verschlussklappe nicht oder zumindest nicht so stark sichtbar ist. Erreicht wird dies durch eine erste Federvorrichtung, welche die Verschlussklappe mit einem ersten Drehmoment in Richtung der Schließstellung beaufschlagt und durch einen Steuerstößel, der die Verschlussklappe zumindest zeitweise entgegen des ersten Drehmoments der ersten Federeinrichtung mit einem zweiten Drehmoment beaufschlagt. Folglich bewirkt die erste Federvorrichtung, dass die Verschlussklappe sich schließt. Mit Hilfe des Steuerstößels kann die Verschlussklappe entgegen der Kraft der ersten Federvorrichtung in die Offenstellung aufgedrückt werden. In der Schließstellung beaufschlagt der Steuerstößel die Verschlussklappe nicht mit dem zweiten Drehmoment, so dass in der Schließstellung geringere Drehmomente an der Verschlussklappe anliegen und diese sich in der Schließstellung weniger stark verzieht.
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Eine günstige Möglichkeit sieht vor, dass eine Drehung der Verschlussklappe der Bewegung des Steuerstößels folgt. Das heißt, dass der Steuerstößel derart an die Verschlussklappe angelenkt ist, dass die Bewegung des Steuerstößels in eine Drehung der Verschlussklappe übersetzt wird, beispielsweise kann dies über einen Hebelarm erfolgen.
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Eine besonders günstige Möglichkeit sieht vor, dass der Steuerstößel die Verschlussklappe mit einem zweiten Drehmoment beaufschlagt, wenn die Verschlussklappe in die Offenstellung gedreht und/oder in der Offenstellung gehalten werden soll, insbesondere wenn das Rollo aus der Verstauposition bewegt wird und/oder ist. Auf diese Weise leitet der Steuerstößel genau dann das zweite Drehmoment in die Verschlussklappe ein, wenn diese geöffnet werden soll. Folglich ist in der Schließstellung der Verschlussklappe kein zusätzliches Drehmoment durch den Steuerstößel in die Verschlussklappe eingeleitet, wodurch sich ein möglicher Verzug der Verschlussklappe in der Schließstellung verringern lässt.
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Eine besonders günstige Möglichkeit sieht vor, dass das zweite Drehmoment das erste Drehmoment übersteigt, zumindest wenn die Verschlussklappe sich in die Offenstellung bewegt und/oder in der Offenstellung liegt und/oder wenn sich das Rollo in die Schutzposition bewegt und/oder sich in der Schutzposition befindet.
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Eine vorteilhafte Lösung sieht vor, dass der Steuerstößel durch eine zweite Federeinrichtung kraftbeaufschlagt ist, die über den Steuerstößel die Verschlussklappe mit dem zweiten Drehmoment in Richtung der Offenstellung beaufschlagt. Auf diese Weise wird die Verschlussklappe durch die Kraft zweier konkurrierender Federeinrichtungen gedreht. Dies ermöglicht eine besonders wertig anmutende Bewegung bzw. Drehung der Verschlussklappe.
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Eine weitere vorteilhafte Lösung sieht vor, dass der Steuerstößel von dem Rollo mitnehmbar ist. Insbesondere ist der Steuerstößel von dem Rollo mitnehmbar, wenn sich das Rollo von der Schutzposition in die Verstauposition bewegt, so dass der Steuerstößel die Verschlussklappe entlasten kann, wenn sich das Rollo der Verstauposition nähert und sich dadurch die Verschlussklappe schließen kann.
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Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Rolloeinrichtung einen Mitnehmergleitstein umfasst, der an dem Steuerstößel gehalten ist und der durch einen Mitnehmer mitgenommen werden kann, welcher insbesondere an dem Rollo gehalten ist. Auf diese Weise kann eine Kopplung der Bewegung des Steuerstößels mit der Bewegung des Rollos erfolgen, ohne dass der Steuerstößel den ganzen Weg, welchen der Rollo zwischen der Verstauposition und der Schutzposition zurücklegt, folgen muss. Es kann erreicht werden, dass lediglich in dem für die Funktion wichtigen Bereich nahe der Verstauposition der Steuerstößel der Bewegung des Rollos folgen kann.
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Eine günstige Variante sieht vor, dass der Steuerstößel über eine Steuerkulisse bewegt wird, deren Bewegung mit der Bewegung des Rollos gekoppelt ist. Auf diese Weise kann die Bewegung des Steuerstößels und damit die Bewegung der Verschlussklappe exakt eingestellt werden. Dadurch können unerwünschte Berührungen zwischen Rollo und Verschlussklappe vermieden werden. Darüber hinaus kann ein Anlegen der Klappe, in der Schutzposition des Rollos an das Rollo erzielt werden, wodurch ein Blick in den Schacht des Rollos abgedeckt werden kann, so dass insgesamt die Rolloeinrichtung einen wertigeren Eindruck vermitteln kann.
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Eine weitere günstige Variante sieht vor, dass die Steuerkulisse an einer Zahnstange angeordnet ist, mit welcher ein weiterer Rollo zwischen einer Verstauposition und einer Schutzposition bewegt wird. Häufig sind die Seiten eines Kraftfahrzeugs mit mehreren Scheiben versehen, beispielsweise kann eine Fondtür ein Hauptfenster und ein kleines Dreiecksfenster aufweisen. Wenn beide Fenster durch die Rolloeinrichtung abgedeckt werden sollen, ist üblicherweise ein weiterer Rollo für das kleinere Dreieckfenster vorgesehen. Die Bewegung des weiteren Rollos kann dabei in horizontaler Richtung erfolgen. Die Bewegung des Hauptrollos und des weiteren Rollos sind dabei in der Regel synchron, so dass die Zahnstange, welche den weiteren Rollo antreibt, verwendet werden kann, um den Steuerstößel passend zu der Bewegung des Rollos zu steuern.
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Eine besonders günstige Variante sieht vor, dass eine Öffnungs- und eine Schließgeschwindigkeit der Verschlussklappe durch eine Steigung der Steuerkulisse eingestellt werden kann. Auf diese Weise kann die Geschwindigkeit der Verschlussklappe beim öffnen und Schließen derart ausgewählt werden, dass die Verschlussklappe zum Einen die vorgegebene Aufgabe, nämlich das öffnen und Schließen des Schachtes der Rolloeinrichtung ordnungsgemäß ausführt und zum Anderen kann die Geschwindigkeit derart ausgewählt werden, dass ein hochwertiger Eindruck erzielt wird.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
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1 eine Teilschnittdarstellung einer Seitentür mit einer erfindungsgemäßen Rolloeinrichtung,
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2 eine Prinzipskizze der mechanischen Klappensteuerung,
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3 eine Prinzipskizze der Klappensteuerung, wobei die Ansicht im Vergleich zur 2 um 90° gedreht ist und
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4 eine Prinzipskizze einer Verschlussklappensteuerung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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Eine in 1 dargestellte Rolloeinrichtung 10 ist an einer Seitenscheibe 12 angeordnet, um diese abdecken zu können. Beispielsweise ist diese Seitenscheibe im Fond eines Kraftfahrzeugs, insbesondere in einer Seitentür eines Kraftfahrzeugs angeordnet. Die Rolloeinrichtung 10 weist einen Rollo 14 auf, welcher zwischen einer Schutzposition 16 und einer Verstauposition 18 bewegbar ist. In der Schutzposition 16 kann das Rollo 14 die Scheibe abdecken, so dass ein Blickschutz und/oder Sonnenschutz oder ähnliches erreicht werden kann. In der Schutzposition 16 ist das Rollo 14 aus einem Schacht 20 ausgefahren, insbesondere in Schwerkraftrichtung nach oben ausgefahren, so dass die Scheibe 12 durch das Rollo 14 abgedeckt ist. In der Verstauposition 18 bedeckt das Rollo 14 die Seitenscheibe 12 nicht. Es ist also aus dem Weg gefahren, insbesondere ist das Rollo 14 in dem Schacht 20 angeordnet, wenn es sich in der Verstauposition 18 befindet.
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Das Rollo 14 weist einen Stoff 22 auf, welcher insbesondere blickdicht ist, und welcher auf einer Rolle 24 aufgerollt und von dieser Rolle 24 abgerollt werden kann. Der Stoff 22 wird auf die Rolle 24 aufgerollt, um das Rollo 14 in die Verstauposition 18 zu bringen. Die Rolle 24 ist in dem Schacht 20 angeordnet, dadurch ist die Rolle 24 und damit das auf der Rolle 24 aufgerollte Rollo 14 in der Verstauposition 18 von außen nicht sichtbar und verdeckt die Scheibe 12 nicht mehr.
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In der Schutzposition 16 ist das Rollo 14, insbesondere der Stoff 22 des Rollos 14 von der Rolle 24 abgerollt und erstreckt sich entlang der Seitenscheibe 12, so dass der Blick durch die Seitenscheibe 12 durch das Rollo 14, insbesondere durch den Stoff 22 des Rollos 14, zumindest teilweise, abgedeckt ist.
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Um einen Blickschutz in den optisch nicht ansprechenden Schacht 20 zu vermeiden, weist die Rolloeinrichtung 10 eine Verschlussklappe 26 auf, welche den Schacht 20 abdeckt und damit den Blickschutz in den Schacht 20 bewirkt. Die Verschlussklappe 26 ist derart ausgebildet, dass sie sich um eine Schwenkachse 28 zwischen einer Offenstellung 30, in welcher sich das Rollo 14 aus dem Schacht 20 bewegen kann und einer Schließstellung 32, in welcher die Verschlussklappe 26 den Schacht 20 abdeckt und dadurch der Blickschutz in den Schacht 20 bewirkt.
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Die Verschlussklappe 26 weist eine Welle 34 auf, mit welcher die Verschlussklappe 26 um die Schwenkachse 28 drehbar gelagert ist und welche zumindest an einem der Ende derart abgewinkelt ist, dass ein Hebelarm 36 gebildet ist, über welchen die Welle 34 und damit die Verschlussklappe 26 um die Schwenkachse 28 gedreht werden kann. Insbesondere kann ein Drehmoment über den Hebelarm 36 auf die Verschlussklappe 26 ausgeübt werden.
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Die Rolloeinrichtung 10 weist eine erste Federeinrichtung 38 auf, welche ein erstes Drehmoment 40 auf die Verschlussklappe 26 ausübt, das die Verschlussklappe 26 in Richtung der Schließstellung 32 drückt. Die erste Federeinrichtung 38 weist eine oder mehrere Spiralfeder 42 auf, welche über die Welle 34 geschoben sind und mit jeweils zwei Federarmen das erste Drehmoment 40 auf die Verschlussklappe 26 ausüben. Dabei zieht die mindestens eine Spiralfeder 42 mit einem der Federarme an der Verschlussklappe und mit dem anderen Federarm an einem fahrzeugseitigen Teil, so dass Verschlussklappe 26 in die Schließstellung 32 gezogen wird.
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Um ein Öffnen der Verschlussklappe 26 ermöglichen, weist die Rolloeinrichtung 10 einen Steuerstößel 44 auf, welcher an dem Hebelarm 36 angreift und ein zweites Drehmoment 54 auf die Verschlussklappe 26 ausübt.
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Die Bewegung des Steuerstößels 44 ist dadurch mit der Drehung der Verschlussklappe 26 gekoppelt. Eine Bewegung des Steuerstößels 44 bewirkt also eine Drehung der Verschlussklappe 26. Folglich kann durch eine Bewegung des Steuerstößels 44 die Verschlussklappe 26 zwischen der Offenstellung 30 und der Schließstellung 32 bewegt werden.
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An einem dem Hebelarm 36 entfernten Hebel 46 des Steuerstößels 44 ist ein Mitnehmergleitstein 48 angeordnet, an welchem ein Mitnehmer 50 angreifen kann, um den Mitnehmergleitstein 48 samt Steuerstößel 44 mitzuziehen.
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Der Mitnehmergleitstein 48 ist derart ausgerichtet, dass der Steuerstößel 44 von der Verschlussklappe 26 weggezogen wird, wodurch über die Kopplung des Hebelarms 36 die Verschlussklappe 26 in die Schließstellung 32 gedreht wird.
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Um ein Öffnen der Verschlussklappe 26 zu ermöglichen, weist die Rolloeinrichtung 10 eine zweite Federeinrichtung 52 auf, welche den Steuerstößel 44 mit einer Kraft beaufschlagt und zwar derart, dass der Steuerstößel 44 in Richtung der Verschlussklappe 26 mit einer Kraft beaufschlagt wird. Durch diese Kraft kann der Steuerstößel 44 die Verschlussklappe 26 aufdrücken, also von der Schließstellung 32 in die Offenstellung 30 bewegen.
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Der Steuerstößel 44 überträgt somit die Kraft der zweiten Federeinrichtung 52 über den Hebelarm 36 auf die Welle 34 der Verschlussklappe 26 und überträgt somit ein zweites Drehmoment 54 auf die Verschlussklappe 26. Das zweite Drehmoment 54 beaufschlagt die Verschlussklappe 26 in Richtung der Offenstellung 30.
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Die zweite Federeinrichtung 52 und die erste Federeinrichtung 38 sind derart dimensioniert, dass das über die zweite Federeinrichtung 52 erzeugte zweite Drehmoment 54 größer ist als das von der ersten Federeinrichtung 38 erzeugte erste Drehmoment 40, so dass die Verschlussklappe sich in die Offenstellung 30 bewegt oder sich darin befindet, wenn der Mitnehmer 50 nicht in eingriff mit dem Mitnehmergleitstein 48 steht.
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Wird der Mitnehmergleitstein 28 mitgenommen, so dass sich der Steuerstößel 44 zwangsweise von der Verschlussklappe 26 wegbewegt, kann diese sich schließen, also in die Schließposition 33 bewegen.
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Wenn also der Mitnehmer 50 den Mitnehmergleitstein 48 nach unten mitnimmt, wird dadurch ein Schließen der Verschlussklappe 26 bewirkt. Der Kontakt zwischen dem Mitnehmer 50 und dem Mitnehmergleitstein 48 ist lösbar, so dass wenn die Verschlussklappe 26 die Offenstellung 30 erreicht hat und der Steuerstößel 44 sich nicht weiter nach oben bewegen kann, hebt der Mitnehmer 50 von dem Mitnehmergleitstein 48 ab, so dass die Bewegung zwischen Mitnehmer 50 und Mitnehmergleitstein 48 entkoppelt ist.
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Um die Bewegung der Verschlussklappe 26 zwischen der Offenstellung 30 und der Schließstellung 32 an die Bewegung des Rollos 14 zwischen der Schutzposition 16 und der Verstauposition 18 zu koppeln ist der Mitnehmer 50 an die Bewegung des Rollos 14 gekoppelt. Beispielsweise kann der Mitnehmer 50 an einem Antrieb des Rollos 14, beispielsweise einem Seilzug befestigt werden, so dass der Mitnehmer den Mitnehmergleitstein 48 mitnimmt, wenn sich das Rollo 14 der Verstauposition 18 nähert.
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Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass der Mitnehmer 50 direkt an dem Rollo 14, beispielsweise an dem Stoff 22 des Rollos 14 angeordnet ist. Insbesondere ist der Mitnehmer 50 derart an dem Rollo 14 angeordnet, dass der Mitnehmer 50 den Mitnehmergleitstein 48 des Steuerstößels 44 dann mitnimmt, wenn der Rollo 14 sich der Verstauposition 18 nähert und die Verschlussklappe 26 geschlossen werden sollte.
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Der Mitnehmer 50 nimmt, wenn er den Mitnehmergleitstein 48 mitnimmt, die Kraft der zweiten Federeinrichtung 52 auf, so dass das zweite Drehmoment 54, welches durch den Steuerstößel 44 auf die Verschlussklappe 26 übertragen wird, sich verringert und dadurch kleiner wird als das erste Drehmoment 40, welches durch die erste Federeinrichtung 38 auf die Verschlussklappe 26 ausgeübt wird. Dadurch kann sich die Verschlussklappe 26 in die Schließposition 32 bewegen.
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Eine in 4 dargestellte zweite Ausführungsform der Rolloeinrichtung 10 unterscheidet sich von der in den 1 bis 3 dargestellten ersten Ausführungsform der Rolloeinrichtung 10 dadurch, dass statt einer zweiten Federeinrichtung 52 eine Steuerkulisse 56 vorgesehen ist, welche die Bewegung des Steuerstößels 44 steuert. Die Bewegung der Steuerkulisse 56 erfolgt dabei synchron zu der Bewegung des Rollos 14, so dass mit Hilfe der Steuerkulisse 56 die Drehung der Verschlussklappe 26 zwischen der Offenstellung 30 und der Schließstellung 32 abhängig von der Position des Rollos 14 eingestellt werden kann.
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Die Steuerkulisse 56 bewegt sich quer zu der Bewegung des Rollos, so dass ein Profil der Steuerkulisse 56 eine Bewegung des Steuerstößels 44 zu der Verschlussklappe 26 hin bzw. von der Verschlussklappe 26 weg und damit ein Öffnen und ein Schließen der Verschlussklappe 26 ermöglichen kann.
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Beispielsweise ist die Steuerkulisse 56 auf einer Zahnstange 58 angeordnet, welche zum Antrieb eines zweiten Rollos 60 vorgesehen ist. Ein solches zweites Rollo 60 kann beispielsweise für ein Dreiecksfenster 62 vorgesehen sein, welches angrenzend zu der Seitenscheibe 12 angeordnet ist. Da zur Vereinfachung der Steuerung das zweite Rollo 60 sich synchron mit dem ersten Rollo 14 bewegt, kann durch die Steuerkulisse 56 die Bewegung der Verschlussklappe 26 an die Bewegung des Rollos 14 angepasst werden, so dass die Verschlussklappe 26 insbesondere in der Schließstellung 32 ist, wenn das Rollo 14 in der Verstauposition ist.
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Durch die Verwendung der Steuerkulisse 56 kann das Verhalten der Verschlussklappe 26 sehr variabel angepasst werden. Insbesondere kann durch die Steigung der Steuerkulisse 56 die Schließgeschwindigkeit bzw. die Öffnungsgeschwindigkeit der Verschlussklappe 26 eingestellt werden.
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Des Weiteren ist das gezielte Anfahren von Zwischenpositionen zwischen der Offenstellung 30 und der Schließstellung 32 möglich. Beispielsweise kann die Verschlussklappe, wenn sich das Rollo 14 in der Schutzposition 16 befindet wieder teilweise geschlossen werden, so dass die Verschlussklappe 26 an dem Rollo 14 anliegt. Dadurch kann, auch wenn das Rollo sich in der Schutzposition 16 befindet, der Blick in den Schacht 20 der Rolloeinrichtung 10 verhindert werden, wodurch insgesamt ein hochwertigerer Eindruck der Rolloeinrichtung 10 erzielt werden kann.
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Im Übrigen stimmt die in der 4 dargestellte zweite Ausführungsform der Rolloeinrichtung 10 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der in den 1 bis 3 dargestellten ersten Ausführungsform der Rolloeinrichtung 10 überein, auf deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012019903 A1 [0003]