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Die
Erfindung betrifft ein System zur Absturzsicherung, insbesondere
für Gebäude- und Antennenarbeiten, mit einer ortsfest
installierbaren Führungsschiene und einem diese Führungsschiene
zumindest teilweise formschlüssig übergreifenden Schlitten,
der längsbeweglich mit der Führungsschiene verbindbar
ist.
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Derartige
Absturzsicherungssysteme, um für Personen gegen die Gefahr
eines möglichen Absturzes von Bauwerken zu sichern, sind
etwa aus der
DE 298
11 100 U1 vorbekannt.
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Aus
dem vorveröffentlichten Gebrauchsmuster ist es bereits
bekannt, eine stabförmige Führung aus Stranggussteilen
für eine Schlitteneinrichtung herzustellen und das gegebenenfalls
auch als einteiliges Stranggussprofil hergestellte Längsprofil
als Führungsschiene für die Schlitteneinrichtung
fest mit dem Gebäude zu verbinden. Die Sicherung erfolgt dann
dadurch, dass sich die zu sichernde Person fest mit der Schlitteneinrichtung
verbindet, indem etwa ein Karabinerhaken an einer entsprechenden Öse des
Schlittens befestigt wird.
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Die
Absturzsicherung wird dabei im Wesentlichen dadurch verwirklicht,
dass die Schlitteneinrichtung das Schienenelement weitgehend formschlüssig übergreift
und im Wesentlichen einen zweiteiligen Klemmblock darstellt. Das
Schienenelement wird von dem Klemmblock unter Auslassung einer Öffnung
zur Durchführung der Befestigung der Schiene, etwa an einem
Geländer des Bauwerks, übergriffen. Die zwei Teile
des Klemmblocks sind verschieblich gegeneinander gelagert. Solange
dieser einer Kraft ausgesetzt ist, die weitgehend orthogonal zur
Verstrebung verläuft, kann der Klemmblock unproblematisch längsbeweglich
des Schienenelements geführt werden. Neigt sich jedoch
der Kraftfaktor in Richtung der Längserstreckung der Verstrebung,
wovon bei einem etwaigen Sturz der gesicherten Person auszugehen ist,
kommt es zu einer Verdrehung des Klemmblocks relativ zum Schienenelement.
Dies bewirkt eine Verschiebung des unteren Bremsteils gegen den
oberen Teil des Klemmblocks, wodurch eine Verkantung des Schienenelements
relativ zur Schiene entsteht, so dass der Klemmblock ortsfest an
dem Schienenelement festgesetzt ist und den weiteren Sturz der Person
stoppt.
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Aus
der
DE 102 52 643
A1 ist ein weiteres Haltesystem zur Verwendung als Absturzsicherung vorbekannt.
Auch hier ist ein Schlittenelement von einer U-Profilschiene aufgenommen
und in dieser längsverschieblich gelagert. Im Ergebnis
laufen dann auch hier in der fraglichen Profilschiene zwei gegeneinander
verdrehbare Klemmblöcke, die an dem Schlitten befestigt
sind. Im Falle eines möglichen Absturzes der gesicherten
Person, die über einen Karabinerhaken mit dem Schlitten
verbunden werden kann, wird durch die hierdurch ausgelöste
Zugkraft am Karabinerhaken eine Drehung der beiden Klemmblöcke
derart ausgelöst, dass die Klemmblöcke gegen die
Schenkel der U-Schiene gedrückt werden und somit eine weitere
Längsverschiebung der Schlittenanordnung innerhalb der
Profilschiene verunmöglicht ist.
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Aus
der
DE 299 05 756
U1 ist ein Gleitkörper bekannt, der entlang eines
Führungsbandes verschieblich gelagert ist, wobei der Gleitkörper
im Falle eines Absturzes in die Profilierung des Führungsbandes
eingreift und hierdurch die weitere Längsbeweglichkeit
des Gleitkörpers relativ zum Führungsband gestoppt
ist.
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Grundsätzlich
sind also aus dem Stand der Technik Absturzsicherungssysteme bekannt,
bei denen ein Schlitten entlang eines Führungsseiles oder einer
Führungsschiene längsbeweglich gelagert ist und
diese Beweglichkeit im Falle eines Absturzes aufgrund der veränderten
Krafteinwirkung unterbunden wird. In der DIN EN 795 werden hierzu
Definitionen, Mindestanforderungen und Mindesttragfähigkeiten
vorgeschrieben.
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Grundsätzlich
stellen derartige, zumeist nachträglich an Bauwerken montierte
Absturzsicherungssysteme Eingriffe in die entsprechenden Bauwerke
dar. Üblicherweise müssen die Schienensysteme
mit dem Bauwerk fest verbunden werden, also Anker im Dach- oder
Fassadenbereich des Bauwerks nachträglich eingebracht werden,
die letztlich einen Eingriff in die Abdichtung und Wärmedämmung des
Bauwerks darstellen. Es besteht also ein erhebliches Interesse,
derartige Schienensysteme mit einer möglichst großen
Spannweite, also mit möglichst wenigen Befestigungspunkten,
zu montieren, ohne dass hierdurch die Sicherheit der gesicherten
Person leidet, also die Qualität der Absturzsicherung nicht beeinträchtigt
wird.
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Die
Aufgabe gelingt mit einem System zur Absturzsicherung gemäß Anspruch
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung können den
abhängigen Ansprüchen 2 bis 23 entnommen werden.
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Das
erfindungsgemäße Führungssystem umfasst,
wie schon aus dem Stand der Technik bekannt, eine Führungsschiene
und einen mit dieser Führungsschiene längsbeweglich
verbundenen Schlitten. Eine erste Besonderheit der Erfindung besteht
allerdings in der Ausgestaltung der Führungsschiene. Aufgrund
der insbesondere aus dem Bau- und Armierungsbereich sowie aus der
Werkstoffkunde bekannten Erkenntnis, dass die Tragfähigkeit
und Steifigkeit von Profilen bei einer Beanspruchung quer zur Längserstreckung
des Profils (Biegung) dann besonders erhöht ist, wenn diese
mehrsträngig ausgebildet sind und ein möglichst
großer Flächenanteil des Trägerprofils
möglichst weit beabstandet von einer gedachten Biegeachse,
der so genannten neutralen Faser, des Profils angeordnet ist. Dieser
Effekt wird insbesondere beim Einsatz von Doppel-T-Trägern
in der Statik ausgenutzt.
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Diese
Erkenntnis wird im Rahmen der Erfindung dadurch umgesetzt, dass
die erfindungsgemäße Führungsschiene
als geschlossenes Hohlprofil ausgebildet ist, wobei bei diesem Hohlprofil
zumindest zwei separate Profilstränge unterscheidbar sind, die
durch wenigstens eine am Außenumfang des Profils angeordnete
Längsnut voneinander getrennt sind, wobei die beiden Stränge
mit einem gegenüber der durch die Längsnut bewirkten
Einschnürung erweiterten Querschnitt entfernt von einer
gedachten, in Längsrichtung verlaufenden Biegeachse des
Hohlprofils angeordnet sind. Die Biegeachse entspricht dabei weitgehend
der Schwerpunktachse oder der Symmetrieachse in Längsrichtung
des Profils der Führungsschiene. Durch die erwähnte
geschlossene Ausführung des Profils ist dies gegenüber
vorbekannten Anordnungen, etwa mit u-förmigen Führungsschienen,
deutlich torsions- und biegesteifer.
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Dabei
ist die Erfindung keinesfalls auf rein symmetrische Hohlprofile
beschränkt.
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In
konkreter Ausgestaltung kann das mehrstrangige Hohlprofil etwa einen
8-förmigen Querschnitt besitzen oder zumindest im Wesentlichen
doppel-T-Träger-förmig ausgebildet sein, wobei
Variationen des Doppel-T's oder der 8-Form unter Beachtung der vorstehenden
Gestaltungsregel ausdrücklich mit beansprucht sind.
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Die
zur Ausbildung des Doppelstrangs vorzugsweise mittig angeordnete
wenigstens eine Längsnut des Hohlprofils kann mit Vorteil
gleichzeitig als Führungsnut für den bzw. die
noch zu beschreibenden Schlitten der Absturzsicherung genutzt werden.
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Ein
weiterer Beitrag zur Erhöhung der Festigkeit der Führungsschiene
besteht darin, dass zur Fertigung der Führungsschiene hochlegierter,
jedenfalls nichtrostender Stahl eingesetzt wird.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Führungsschiene
besteht darin, dass die Führungsschiene vergleichsweise
kostengünstig im Wege einer Kaltverformung eines herkömmlichen
Hohlprofils mit Kreisquerschnitt hergestellt werden kann. Hierzu genügt
es, wenn ein im Handel ohne weiteres erhältliches Hohlprofil
mit Kreisquerschnitt in der erforderlichen Qualität verwendet
wird und mittels einer Zugeinrichtung durch ein Werkzeug gezogen
wird, mittels der die erwähnte/n Längsnut/en in
das Hohlprofil eingearbeitet wird/werden. Durch entsprechende Umformung
entstehen die beiden durch die Längsnut/en getrennten Stränge
des Hohlprofils der Führungsschiene.
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Üblicherweise
wird die Führungsschiene aus mehreren separaten Schienenelementen
zusammengesetzt. Da im Rahmen der Erfindung eine Lösung
entwickelt wurde, in deren Rahmen die eigentliche kraftschlüssige
Verbindung zwischen diesen Schienenelementen im Innenbereich der
Hohlprofile hergestellt wird, ist es möglich, die einzelnen
Schienenelemente in deren Stoßbereich nahezu nahtfrei miteinander
zu verbinden.
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In
konkreter Ausgestaltung sind hierzu innerhalb eines Strangs des
Hohlprofils quer zur Längserstreckung der Führungsschiene
verlaufende Verbindungsstege diametral eingebracht, die stirnseitig über
das jeweilige Schienenelement überstehen, also beim Zusammenfügen
aneinander angrenzender Schienenelemente in das jeweils angrenzende Schienenelement
hineinragen. Wenn nun die Schienenelemente stirnseitig zusammengesetzt
werden, sind sie im Stoßbereich durch die innenliegenden Verbindungsstege
miteinander verbunden.
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Um
letztlich die kraftschlüssige Verbindung zwischen den aneinander
zu fügenden Schienenelementen herzustellen, ist im Stoßbereich
einem jeden Verbindungssteg eine im Scheitelbereich des betreffenden
Strangs angeordnete Durchgangsbohrung angeordnet, durch die eine
Klemmschraube geführt werden kann, die im weiteren durch
ein mit der Durchgangsbohrung fluchtendes weiteres Durchgangsloch
des einen Verbindungsstegs geführt wird. Mit dem anderen
Verbindungssteg ist in einer Flucht mit dem Durchgangsloch eine
Schraubmutter fest verbunden, die mit der Klemmschraube verschraubt wird.
Wenn nun die Klemmschraube weiter angezogen wird, werden die beiden
Verbindungsstege zusammengezogen und hierdurch eine kraftschlüssige und
weitgehend nahtlose Verbindung der Schienenelemente verwirklicht.
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Die
Stöße der Führungsschiene sind so ausgebildet,
dass bei ihrer Beanspruchung Verformungen auftreten. Hierdurch ist
im Falle eines Sturzes eine Knautschzone für die Absturzsicherung
realisiert. Dies hat den Vorteil dass ein Teil der in diesem Fall
einwirkenden Kräfte in Verformungsenergie umgesetzt wird,
also die Verformungsstellen wie Stoßdämpfer wirken.
Aufgrund der insoweit zum Teil nachgiebigen Konstruktion kann mit
größeren Spannweiten also einem größeren
Abstand zwischen den einzelnen Verbindungsstegen gearbeitet werden.
Im Ergebnis wird ein also ein etwaiger Absturz dynamisch aufgefangen.
Die in den vorgegebenen Grenzen „nachgiebige Konstruktion"
hat den weiteren Vorteil, dass die gesicherte Person nicht mit einem
harten Schlag in den Auffanggurten im Sturzfall aufschlägt,
sondern zumindest im Ansatz federnd aufgenommen wird. Das Verletzungsrisiko
der solcherart gesicherten Personen ist hierdurch deutlich reduziert.
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Der
außenseitig sichtbare Schraubenkopf der Klemmschraube stellt
darüber hinaus ein Sicherheitselement dar, da so eine Sichtkontrolle
zur Überprüfung der korrekten Montage der Führungsschiene leicht
möglich ist.
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Zur
Verbindung mit einem Bauwerk sind spezielle Verbindungsrohrabschnitte
vorgesehen, die mit außenseitig angeordneten Verankerungsstegen,
die etwa mit den Verbindungsrohrabschnitten verschweißt
sind, vorgesehen. Die Verankerungsstege springen bei lagerichtiger
Montage in Richtung des Bauwerks vor und weisen üblicherweise
Befestigungslöcher auf, so dass über die Verankerungsstege
die Führungsschiene mit dem Bauwerk an geeigneten Verankerungspunkten
fest verbunden werden kann.
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Die
Schienenelemente werden dann unter Verwendung der vorstehend beschrieben
Verankerungsstege ebenfalls weitgehend nahtlos mit den Verbindungsrohrabschnitten
zur Ausbildung einer geschlossenen durchgehenden Führungsschiene verbunden.
Dabei können die einzelnen Schienenelemente vor Ort unproblematisch
in der jeweils benötigten Länge abgelängt
werden.
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Aufgrund
der besonderen Tragfähigkeit und Biegesteifigkeit der neu
entwickelten Führungsschiene können dabei Spannweiten
bis zu 6 m zwischen den Verankerungspunkten erreicht werden.
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Analog
dieser Ausgestaltung können die im Stoßbereich
der Schienenelemente angeordneten Durchgangsbohrungen auch zur Befestigung
eines Abschlussstücks für die Führungsschiene
genutzt werden. Unter einem Abschlussstück versteht man ein,
vorzugsweise am Ende bzw. am Anfang, der Führungsschiene
angeordnetes Abschlussstück, das im Wesentlichen den gleichen,
aber den Außenumfang des Profils übergreifenden
Querschnitt aufweist und das Schienensystem stirnseitig verschließt.
Aufgrund des durch das Abschlussstück vergrößerten Umfangs
ist ein Anschlag für den oder die auf der Führungsschiene
längsverschieblich aufgenommenen Schlitten gegeben, der
verhindert, dass der oder die Schlitten unbeabsichtigt aus der Schiene
herauslaufen.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung wird auch zur Befestigung des Abschlussstücks
die Durchgangsbohrung im Scheitel des unteren Strangs ausgenutzt. Das
Abschlussstück weist hierzu zwei Befestigungsstege auf,
die beim formschlüssigen Ansetzen des Abschlussstücks
an die Stirnseite des jeweiligen Schienenelements in die mindestens
zwei Stränge des Hohlprofils des angrenzenden Schienenelements
eingreifen. Auch hier wird mittels einer Klemmschraube, die durch
die Durchgangsbohrung des unteren Strangs und eine Durchgangsloch
des einen Befestigungstegs geschoben wird und mit einer mit dem
anderen Befestigungssteg fest verbundenen Sicherungsmutter verschraubt
und fest angezogen, so dass eine kraftschlüssige Verbindung
des Abschlussstücks mit dem jeweiligen Schienenelement über
die beschriebene Schraubverbindung gegeben ist.
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Als
zusätzliche oder redundante Sicherung ist innerhalb des
Hohlprofils der Führungsschiene ein Sicherungsseil gespannt.
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Die
vorstehend beschriebene Führungsschiene wird zur Vervollständigung
des Absturzsicherungssystems durch einen korrespondierenden Schlitten
ergänzt, der die vorstehend beschriebene Führungsschiene
zumindest teilweise formschlüssig übergreift.
Dabei besitzt das Schlittenelement mit Vorteil in Richtung der Führungsschiene
vorspringende Führungsstege, die in Eingriff mit den beidseits des
Strangprofils angeordneten Längsnuten gelangen, so dass
die Längsnuten gleichzeitig als Führungsnut für
die fraglichen Führungsstege dienen.
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Im
Absturzfall wird durch die Verdrehung des Schlittens relativ zur
Führungsschiene eine Verkeilung des Schlittens in mehren
Punkten erreicht, der die Weiterbewegung des Schlittens in Längsrichtung der
Führungsschiene blockiert.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung springen von Richtung des Schlittenkörpers
in Richtung der Führungsschiene weitere Anlagestege vor,
so dass im Ergebnis nicht nur eine Zweipunkt-, sondern eine Mehrpunktführung
des Schlittens auf der Führungsschiene verwirklicht ist.
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Das
Schlittenelement umfasst in einer bevorzugten Ausführung
zumindest zwei in Längsrichtung der Führungsschiene
voneinander beabstandete Klauenelemente, die die Führungsschiene,
wie bereits erwähnt wurde, zumindest teilweise übergreifen. Die
beiden Klauenelemente sind durch zwei in Längsrichtung
der Führungsschiene vorspringende Traversenstege miteinander
verbunden, die im Bereich ihrer Überlappung durch eine
Verbindungsschraube unter Ausbildung einer drehgelenkigen Verbindung
miteinander verbunden sind.
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Durch
die Ausbildung der drehgelenkigen Verbindung zwischen den beiden
Klauenelementen ist es möglich, dass das Schienenelement
auch in engen Radien der Führungsschiene unproblematisch der
Schiene folgt.
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In
einer alternativen Ausgestaltung des Schlittens ist das eine Klauenelement
hakenartig mit dem anderen Klauenelement zwar ebenfalls drehgelenkig
verbunden, aber die Gelenkachse dieses Drehgelenks quer zur Längserstreckung
der Führungsschiene angeordnet, so dass dieser Schlitten besonders
geeignet ist, über Raumkurven der Führungsschiene
geführt zu werden.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist die Verbindungsschraube zur kraftschlüssigen
Verbindung der Traversenstege fest mit einer Anschlagöse
verbunden. De Anschlagöse wird also mit diesem Schraubelement
mit den beiden Traversenstegen verschraubt, wobei die Anschlagöse
zum Anschluss der persönlichen Sicherung des Benutzers
genutzt wird. Beispielsweise kann in die Anschlagöse ein
herkömmlicher Karabiner eingeklinkt werden.
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Die
vorstehend beschriebene Führungsschiene des Systems der
Absturzsicherung kann durch entsprechende Umformung in zwei- oder
dreidimensionalen Radien ausgebildet sein, denen der Schlitten aufgrund
seiner speziellen gelenkigen Ausgestaltung unproblematisch folgen
kann.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung nur beispielhaft
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
ein Schienenelement einer Führungsschiene im Querschnitt,
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2:
einen Verbindungsrohrabschnitt einer Führungsschiene in
einer Längsansicht mit einem Verankerungssteg und denselben
Verbindungsrohrabschnitt im Querschnitt,
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3:
einen Stoßbereich zwischen zwei Schienenelementen der Führungsschiene
in einer Längs- und einer Querschnittansicht,
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4:
den Abschlussbereich einer Führungsschiene mit einem Abschlussstück
in einer Längs- und Querschnittansicht und
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5:
einen auf der in den 1 bis 4 dargestellten
Führungsschiene geführten Schlitten in einer Längs-
und einer Querschnittsansicht,
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6: eine aus Verbindungsrohrabschnitten und
Schienenelementen zusammengesetzte Führungsschiene 1 in
einer Seitenansicht und
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7:
eine alternative Ausgestaltung eines Schlittens in einer Seitenansicht.
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1 zeigt
ein Schienenelement 10 der Führungsschiene 1,
das als geschlossenes Hohlprofil ausgebildet ist, im Querschnitt.
Das symmetrisch aufgebaute Schienelement besitzt zwei durch zwei
beidseits angeordnete Längsnuten 2, 2' voneinander
separierte Stränge, einen oberen Strang 3 und
einen unteren Strang 4. Es handelt sich also um ein an
sich bekanntes Doppelstrangprofil, das beispielsweise dadurch hergestellt
werden kann, dass ein übliches Hohlprofil mit Kreisquerschnitt
durch ein entsprechendes Werkzeug gezogen wird und somit im Wege der
Kaltumformung die beidseitigen Längsnuten 2, 2' in
das Hohlprofil eingearbeitet werden und somit das dargestellte Doppelstrangprofil
entsteht.
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Der
Vorteil eines Doppelstrangprofils gegenüber einem herkömmlichen
Hohlprofil mit Kreisquerschnitt besteht in seiner erhöhten
Biegefestigkeit und Steifigkeit bei gleichzeitig erhöhter
Torsionsfestigkeit. Dies hat wiederum den Vorteil, dass aufgrund
der erhöhten Steifigkeit die Verankerung einer solcherart aufgebauten
Führungsschiene an einem Bauwerk mit größerer
Spannweite erfolgen kann.
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Die
Befestigung der Führungsschiene 1 an einem hier
nicht weiter dargestellten Bauwerk ist in 2 dargestellt.
Gemäß diese Ansicht ist umfasst die Führungsschiene 1 in
Abstanden angeordnete Verbindungsrohrabschnitte 9, die
mit in Richtung des hier nicht weiter dargestellten Bauwerks vorspringenden
Verankerungsstegen 5 fest verbunden, etwa verschweißt,
sind.
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Der
Verankerungssteg 5 weist zur Befestigung an dem Bauwerk
zwei von einander beabstandete Schraublöcher 6 auf, über
die über entsprechende Schellen und Schraubverbindungen
der Verankerungssteg 5 mit dem Bauwerk in hier nicht weiter
interessierender Weise verbunden werden kann.
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Wie
aus der Querschnittsdarstellung in 2 ersichtlich,
ist der Verankerungssteg 5 jeweils auf der dem Bauwerk zugewandten
Seite, also vorzugsweise mit dem unteren Strang 4, in dessen Scheitel
verbunden, wobei noch deutlich werden wird, dass ein Schlitten 20 oder 30 des
Absturzsicherungssystems diesen Bereich nicht übergreift
und daher ungehindert über die Verbindungsstelle mit dem Verankerungssteg 5 gleiten
kann.
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Über
den Verankerungssteg 5 und die sich hieran anschließende
eigentliche Verankerung werden etwa über den Schlitten
in das Schienensystem eingeleitete Belastungen in die Unterkonstruktion und
letztlich in das Bauwerk eingeleitet.
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Derartige
Führungsschienen 1 können in der üblicherweise
benötigen Länge nicht mehr einstückig hergestellt
werden. Sie werden daher aus mehreren Schienenelementen 10, 10',
die jeweils das identische Hohlprofil aufweisen, gemäß der
Darstellung in 3 zusammengesetzt.
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Dabei
muss gewährleistet sein, dass ein Schlitten 20, 30 möglichst
ungehindert über die Stoßstellen der Schienenelemente 10, 10' gleitet,
wobei diese idealerweise nahtlos miteinander verbunden werden sollten.
Hierzu ist es im Rahmen der Erfindung vorgesehen, in einem Stoßbereich 11,
quer zur Längsrichtung der Führungsschiene 1,
sich diametral durch das Strangprofil der Führungsschiene 1 erstreckende
Verbindungsstege 7, 7' einfach von der Stirnseite
in eines der zu verbindenden Schienenelemente 10 oder 10' so
weit einzuschieben, dass die Verbindungsstege 7, 7' über
die Stirnseite des jeweiligen Schienenelements 10, 10' noch
hinausragen, mithin sich in das jeweils benachbarte Schienenelement 10', 10 hineinerstrecken.
Die Längserstreckung der Befestigungsstege 7, 7' markiert
dabei im Wesentlichen den bereits erwähnten Stoßbereich 11 der Schienenelemente 10, 10'.
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Innerhalb
dieses Stoßbereichs 11 ist im Scheitel des unteren
Strangs 4, in dem der Verbindungssteg 7 aufgenommen
ist, eine Durchgangsbohrung 12 zur Durchführung
einer Klemmschraube 13 vorgesehen. Die Durchgangsbohrung 12 ist
dabei in einer Flucht mit einem weiteren Durchgangsloch 14 des
einen Verankerungsstegs 7 angeordnet. In Flucht mit diesem
Durchgangsloch 14 ist eine Schraubmutter 15 angeordnet
die mit dem anderen Verbindungssteg 7' verscheißt
ist. Wenn nun die eingeführte Klemmschraube 13 angezogen
wird, so verklemmen sich die Verankerungsstege 7, 7' innerhalb der
Schienenelemente 10, 10' bis zur Ausbildung einer
kraftschlüssigen und nahtfreien Verbindung der Schienenelemente 10, 10'.
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Dabei
ist in 3 nicht die Verbindung zwischen zwei Schienenelementen 10, 10' sondern
vielmehr der Anschluss eines Schienenelements 10 unter
Ausbildung einer kraftschlüssigen Verbindung an einen über
den Verankerungssteg 5 fest mit einem Bauwerk verbundenen
Verbindungsrohrabschnitt 9 gezeigt. Die Ausbildung einer
Verbindung zwischen zwei Schienenelementen 10, 10' ist
aber analog der Verbindung des angrenzenden Schienenelements 10, 10' an
einen Verbindungsrohrabschnitt möglich.
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Der
im Scheitel des unteren Strangs 4 sichtbar angezogene Schraubenkopf 16 zeigt
die ordnungsgemäß hergestellte Verbindung der
Schienenelemente 10, 10' bzw. mit dem Verbindungsrohrabschnitt 9 an.
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Es
ragt also allein der Schraubenkopf 16 der Befestigungsschraube 13 über
den Querschnitt des Schienenelements 10 hinaus. Dabei ist
auch der Schraubkopf 16 bei lagerichtiger Montage im untern Scheitelpunkt
des unteren Strangs 4 angeordnet und somit nicht innerhalb
des von dem Schlitten 20 übergriffenen Bereich,
so dass die Längsbeweglichkeit des Schlittens 20 auch
durch die kraftschlüssige Verbindung der Schienenelemente 10, 10' nicht
beeinträchtigt wird.
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Die
freie Beweglichkeit des Schlittens 20 muss jedoch dort
ihr Ende haben, wo auch die Führungsschiene 1 zu
Ende ist. In diesem Bereich bildet ein mit der Stirnseite des jeweiligen
Schienenelements 10 verbindbares Abschlussstück 17 gemäß 4,
das den Umfang des Schienenelements 10 außenseitig überragt,
einen Anschlag für den auf der Führungsschiene 1 bzw.
dem jeweiligen Schienenelement 10 geführten Schlitten 20.
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Das
Abschlussstück 17 wird dabei analog der Ausbildung
und Verbindung zwischen den einzelnen Schienenelementen 10, 10' mit
dem jeweiligen Schienenelement 10 verbunden. Im vorliegenden Fall
weist das Abschlussstück 17 zwei in den oberen und
unteren Strang 3 und 4 hineinragende Befestigungsstege 8, 8' auf,
die in bewährter Weise über eine in die Durchgangsbohrung 12 eingeführte Klemmschraube 13 sowie
durch eine in Flucht mit der Durchgangsbohrung 12 angeordnetes
Durchgangsloch 14 des einen Befestigungsstegs 8 mit
der Schraubmutter 15 des anderen Befestigungsstegs 8' verschraubt
wird.
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Somit
ist auch das Abschlussstück 17 im Ergebnis fest
mit der Führungsschiene 1 verbunden. Das Abschlussstück 17 kann
dabei mit Vorteil zum Anschluss eines Blitzableiters genutzt werden.
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Die
vorstehend erläuterte Führungsschiene 1 korrespondiert
mit einem in 5 dargestellten Schlitten 20.
Bei richtigem Verständnis der Erfindung können
selbstverständlich mehrere Schlitten 20 gleichzeitig
mit der Führungsschiene 1 verbunden sein. Der
Schlitten 20 besteht im Wesentlichen aus zwei in Längsrichtung
voneinander beabstandeten Klauenelementen 21, 21',
die, wie aus der Querschnittdarstellung ersichtlich, die Führungsschiene 1, weitgehend
formschlüssig, teilweise übergreifen.
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Dabei
springen im Bereich der Einschnürungen 2, 2' des
Hohlprofils der Führungsschiene 1 die Führungsstege 22, 22' in
Richtung der Längsnuten 2, 2' vor. Die
hierdurch verwirklichte Führung wird durch weitere, etwa
im Scheitelbereich des unteren Strangs 3 oder im Abschlussbereich
des Übergriffs der Klauenelemente 21, 21' im
Bereich des unteren Strangs 3, vorspringende Anlagestege 23, 23' noch
einmal verbessert. Hierdurch ist eine Mehrpunktführung
des Schlittens 20 auf der Führungsschiene 1 verwirklicht.
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In
der Querschnittdarstellung wird das Wirkungsprinzip der Absturzsicherung
deutlich. Sobald im Falle eines Absturzes der Schlitten 20 relativ
zur Führungsschiene 1 verdreht wird, wird sofort
eine Verklemmung des Schlittens 20 mittels der Führungsstege 22, 22' und
Anlagestege 23, 23', 23'' relativ zur
Führungsschiene 1 auf, so dass eine weitere Längsbeweglichkeit
durch die entsprechende Klemmung des Schlittens 20 relativ
zur Führungsschiene 1 sofort gestoppt ist.
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Wie
aus der Seitenansicht in 5 ersichtlich, sind die beiden
die Führungsschiene übergreifenden Klauenelemente 21, 21' in
Längsrichtung der Führungsschiene 1 gesehen
im Abstand voneinander angeordnet, wobei die beiden Klauenelemente 21, 21' durch
im oberen Scheitel der Klauenelemente 21, 21' angeordnete
in Längsrichtung der Führungsschiene 1 vorspringende
Traversenstege 24, 24' miteinander verbunden.
Die beiden Traversenstege 24, 24' sind in unterschiedlicher
Höhe relativ zu den Klauenelementen 21, 21' angeordnet,
so dass Sie in dem Überlappungsbereich aneinander anliegen.
Dabei weisen die beiden Traversenstege 24, 24' in
diesem Überlappungsbereich jeweils eine Bohrung 25, 25' auf,
die bei bestimmungsgemäßer Montage miteinander
fluchten, so dass durch diese Bohrungen 25, 25' eine
Verbindungsschraube 26 eingeführt werden kann.
Die Verbindungsschraube 26 wird mit einer Sicherungsmutter 27 gesichert
und somit eine drehgelenkige Verbindung der beiden Klauenelemente 21, 21' über
die Traversenstege 24, 24' hergestellt. Die drehgelenkige
Verbindung besteht im Wesentlichen aus einem Schraubbolzen, der
fest mit einer Anschlagöse 28 verbunden ist. Die
drehgelenkige Verbindung der Klauenelemente 21, 21' kann
also einfach dadurch hergestellt werden, dass die Anschlagöse 28 mit
einem entsprechenden Schraubbolzen zur Ausbildung der drehgelenkigen
Verbindung mit der Sicherungsmutter 27 durch die Bohrungen 25, 25' verschraubt
wird.
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Die
Anschlagöse 28 dient zum Anschluss der persönlichen
Absturzsicherung der zu sichernden Person, etwa in dem ein Karabinerhaken
in die Anschlagöse 28 eingehängt wird.
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Das
aus dem Schlitten 20 und der aus den Schienenelementen 10, 10' und
den mit einem Bauwerk verbunden Verbindungsrohrabschnitten 9 zusammengesetzten
Führungsschiene 1 gebildete System zur Absturzsicherung,
das erst endseitig mit einem Abschlussstück abgeschlossen
ist, ist noch einmal in der Übersichtsdarstellung in 6 dargestellt. In hier nicht weiter dargestellter
Weise können dabei die Führungsschiene 1 in
zwei- und dreidimensionalen Radien verlegt werden, die von dem Schlitten 20 aufgrund
von dessen Kurvengängigkeit auch unproblematisch bewältigt
werden können.
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Den
möglichen Aufbau einer derartigen Führungsschiene 1 aus
Verbindungsrohrabschnitten 9 und Schienenelementen 10, 10 zeigt 6. Üblicherweies können
die Verankerungsstellen des Systems zur Absturzsicherung an einem
Gebäude nicht frei gewählt werden. Sie sind vielmehr
bauseitig vorgegeben. An diesen Stellen werden dann zunächst die
Verbindungsrohrabschnitte montiert unter Beachtung der maximal möglichen
Spannweite des Systems montiert und anschließend die Verbindungsrohrabschnitte 9 durch
ein oder mehrere Schienenelemente 10, 10' miteinander
in der beschriebenen Weise kraftschlüssig verbunden. Dabei
können die Schienenelemente vor Ort unproblematisch in
der jeweils benötigten Länge abgeschnitten und
dann montiert werden. Die angezogenen Klemmschrauben im Stoßbereich 11 dokumentieren
die korrekte Montage sicht- und kontrollierbar.
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7 zeigt
die alternative Ausgestaltung eines Schlittens 30 bei dem
ein in Längsrichtung der Führungsschiene hakenartig
vorspringenden Klauenelement 31 mit einem anderen Klauenelement 31' verbunden
ist. Das andere Klauenelement 31' ist im Unterschied zum
Schlitten 20 einstückig mit der Anschlagöse 38 verbunden.
An dieser Anschlagöse 38 ist das eine Klauenelement 31 über
ein weiteres Gelenkverbindung 36 angelenkt. Die Gelenkachse
dieses Gelenkverbindung 36 ist im Unterschied zum Schlitten 20 jedoch
quer zur Längserstreckung der Führungsschiene angeordnet,
so dass das eine Klauenelement 31 gegenüber dem
anderen Klauenelement 31' höhenverstellbar ist.
Der Schlitten 30 ist daher bei gleichem und vor allem gleichwirkenden
Sicherungssystem in der Lage auch engen Raumkurven der Führungsschiene 1 zu
folgen.
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Vorstehend
ist somit ein System zur Absturzsicherung beschrieben, das aufgrund
der Verbesserung des Schienenprofils als solches eine größere Biegesteifigkeit
und Torsionsfestigkeit besitzt und daher weniger Befestigungspunkte
benötigt, als herkömmliche Systeme und überdies
mit einem Schlitten zusammenwirkt, der eine bessere Kurvengängigkeit
besitzt.
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- 1
- Führungsschiene
- 2,
2'
- Längsnut
- 3
- oberer
Strang
- 4
- unterer
Strang
- 5
- Verankerungssteg
- 6
- Schraublöcher
- 7,
7'
- Verbindungssteg
- 8,
8'
- Befestigungssteg
- 9
- Verbindungsrohrabschnitt
- 10,
10'
- Schienenelemente
- 11
- Stoßbereich
- 12
- Durchgangsbohrung
- 13
- Klemmschraube
- 14
- Durchgangsloch
- 15
- Schraubmutter
- 16
- Schraubenkopf
- 17
- Abschlussstück
- 20,
30
- Schlitten
- 21,
21',31, 31'
- Klauenelemente
- 22,
22'
- Führungssteg
- 23,
23', 23''
- Anlagestege
- 24,
24'
- Traversenstege
- 25,
25'
- Bohrung
- 26
- Verbindungsschraube
- 27
- Sicherungsmutter
- 28
- Anschlagöse
- 36
- Gelenkverbindung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 29811100
U1 [0002]
- - DE 10252643 A1 [0005]
- - DE 29905756 U1 [0006]