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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Funkwarnsystem zur dezentralen Warnung
mehrerer Fahrzeuge, die sich auf einer Straße befinden,
wobei in jedes Fahrzeug jeweils eine Funkwarneinheit eingebaut ist und
sich in den Fahrzeugen oder in deren Nähe wenigstens ein
Gefahrensensor befindet, durch den eine alle Fahrzeuge betreffende
Gefahr oder ein Risiko erfassbar ist und bei dessen Aktivierung
ein primäres Funkwarnsignal mit beschränkter Reichweite aussendbar
ist, das von allen Funkwarneinheiten empfangbar ist, die sich in
der Nähe befinden, von welchen daraufhin eine Warnung im
Innenraum des Fahrzeuges erzeugbar ist.
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Beim
Bewegen von Fahrzeugen auf Straßen sind auf aktuellem Stand
der Technik so hohe Geschwindigkeiten und so hohe Verkehrsdichten
erreicht worden, dass sich zahlreiche Gefahren einstellen können,
die nicht nur für einen einzigen Autofahrer lebensbedrohlich
werden können, sondern auch für zahlreiche weitere,
die ihm folgen. Eine rechtzeitige Warnung vor drohenden, aber nicht
unmittelbar wahrnehmbaren Risiken ist deshalb von vitaler Bedeutung.
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Auf
aktuellem Stand der Technik sind durch die massiven Fortschritte
der letzten Jahrzehnte im Bereich der Elektronik Funksender und
Funkempfänger drastisch im Preis gesunken. Deshalb ist
es realistisch, Sicherungssysteme zu planen, bei denen fast jedes
Fahrzeug mit einem Funkempfänger und -sender zur Erhöhung
der Fahrsicherheit ausgerüstet wird.
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In
US 6,619,593 , Callahan,
wird ein funkgestütztes System zur Sicherung eines Bahnüberganges
vorgestellt. Dabei ist im herannahenden Zug ein Funksender eingebaut,
dessen Funksignale von al len Fahrzeugen empfangen werden können,
die einen entsprechenden Empfänger an Bord haben und sich
in der Nähe des Bahnüberganges befinden.
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Nachteile
dieses Systems sind, dass der Funksender eine sehr große
Reichweite haben muss, damit er rechtzeitig vor dem Erreichen des Bahnüberganges
durch den Zug bereits bis dorthin reicht. Diese große Reichweite
bedingt nicht nur entsprechend leistungsfähige und daher
aufwändige Sender, sondern erzeugt auch ein Informationssignal in
Fahrzeugen, die noch sehr weit vom Bahnübergang entfernt
sind. Vielleicht sind diese Fahrzeuge sogar derart weit vom Bahnübergang
entfernt, dass sie den Bahnübergang überhaupt
nicht benutzen wollen und deshalb mit einer für sie nutzlosen
Information belastet werden, die damit letztendlich zu einer Entwertung
der Warnmeldung führt, weil sehr oft Warnmeldungen gegeben
werden, die für den jeweiligen Autofahrer nicht relevant
sind.
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Eine
prinzipiell ähnliche Anordnung beschreibt
DE 102 48 968 , Trinkel. Hier ist
der Sender, welcher das Risiko für den Autofahrer meldet,
stationär angeordnet. Sein Signal wird von einem Empfangsgerät
ausgewertet, das im Automobil eingebaut ist. Vom Sender können
im Prinzip Informationen jeglicher Art übertragen werden.
Die Erfindung ist jedoch vor allem auf Verkehrsschilder, insbesondere
Geschwindigkeitsbegrenzungen fokussiert.
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Dabei
weist die Anmeldeschrift selbst auf den dadurch entstehenden Nachteil
der Reizüberflutung des Autofahrers hin, der das Herausfiltern
von besonders wichtigen Informationen erschwert. In diesem Sinne
nennt die Erfindung als Ausführungsform des Funksenders
einen passiven Transponder, der nicht nur sehr kostengünstig
und robust ist, sondern auch die Reichweite der Erfassbarkeit auf
einige Meter beschränkt.
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Zwar
ist dadurch vermieden, dass der Autofahrer, z. B. beim Erreichen
eines Stadtrandgebietes, mit einer Flut von schnell wechselnden
und ihn womöglich gar nicht betreffenden Meldungen überschüttet
wird. Aber jetzt entsteht der Nachteil, dass der Fahrer die für
ihn relevante Information über die Geschwindigkeitsbegrenzung
erst in letzter Sekunde bekommt, sodass er nicht mehr rechtzeitig
darauf reagieren kann. In dieser Ausführungsform einer
Informationsweitergabe per Funk würde des zu der grotesken
Situation kommen, dass der Autofahrer in Fahrtrichtung vor ihm die
Information, hier das Schild mit der Geschwindigkeitsbegrenzung,
schon längst wahrgenommen hat, bevor ihm die Information
nochmals per Funk mitgeteilt wird.
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Auf
diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt,
ein Funkwarnsystem zu entwickeln, das den einzelnen Autofahrer nur
mit sehr geringen Kosten belastet, ihm aber dennoch ermöglicht,
Gefahrenquellen, die durch Sensoren eindeutig erfassbar sind, und
ihn – wenn er auf dieser Straße weiterfährt – in
kurzer Zeit betreffen werden, bereits in einem bestimmten, größeren
Abstand wahrnehmbar sind. Andere Gefahrenmeldungen abseits der gerade
befahrenen Straße sollen hingegen vom Autofahrer ferngehalten
werden, um ihn nicht unnötig zu belasten.
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Als
Lösung präsentiert die Erfindung ein Funkwarnsystem,
bei dem von jeder Funkwarneinheit beim Empfang eines primären
Funkwarnsignals je ein Folgewarnsignal und ein Empfangsstufenzählsignal
jeweils per Funk mit beschränkter Reichweite aussendbar
sind, die von allen weiteren, in der Nähe befindlichen
Funkwarneinheiten emp fangbar sind und von denen daraufhin eine weitere
Warnung im Innenraum des jeweiligen Fahrzeuges erzeugbar ist und
ein weiteres Folgewarnsignal und ein, um eine Zählstufe
erhöhtes Empfangsstufenzählsignal jeweils per
Funk mit beschränkter Reichweite aussendbar sind und die
kaskadische Weitergabe von einer Funkwarneinheit zur nächsten
durch das Erreichen einer bestimmten Zählstufe des jeweiligen Empfangstufenzählsignals
begrenzbar ist.
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Die
Kernidee der Erfindung ist also die begrenzbare, kaskadische Weitergabe
des Funkwarnsignals von Fahrzeug zu Fahrzeug. Dabei hat jedes Funkwarnsignal
nur eine sehr beschränkte Reichweite, sodass die einzelne
Funkwarneinheit kostengünstig aufgebaut werden kann und
nicht in Bereiche hineinstrahlt, in denen zusätzliche Funksignale
irrelevant und daher störend sind.
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Zur
Weitergabe der Information auf der Straße macht sich die
Erfindung die aktuelle, sehr hohe Verkehrsdichte zu Nutze, indem
jedes Fahrzeug über seine Funkwarneinheit eine empfangene
Funkwarnsignal nicht nur im Innenraum in eine Warnung umsetzt, sondern
zugleich auch ein Folgewarnsignal ausgibt, das vom nächsten
Fahrzeug empfangen werden kann.
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Ein
ganz wesentlicher Nachteil einer solchen kaskadischen Weitergabe
ist, dass sich das Signal bei ausreichender Verkehrsdichte praktisch
unbeschränkt weiter ausbreitet und deshalb sehr schnell Autofahrer
erreicht, für die diese Information vollkommen uninteressant
und deshalb nur störend ist.
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Zur
Vermeidung dieses Nachteils wird jedes weitergegebene Folgewarnsignal
durch ein zusätzliches Signal ergänzt, das die
Anzahl der Empfangsstufen mitzählt. Wenn eine Funkwarneinheit
also ein Funkwarnsignal direkt vom auslösenden Gefahrensensor
empfängt, dann wird die Meldung mit der zusätzlichen
Information „Empfangsstufe 1" weitergegeben. Das nächste
empfangende Fahrzeug gibt das gleiche Funkwarnsignal weiter, jetzt
jedoch mit der zusätzlichen Information: „Empfangsstufe
2".
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Durch
eine fest in der Funkwarneinheit vorgegebene Begrenzung für
die maximal erreichbare Anzahl der Empfangsstufen ergibt sich damit
auch eine planbare Begrenzung der Reichweite für die Weitergabe
einer bestimmten Funkwarnmeldung.
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Wenn
also z. B. die mittlere, typische Reichweite einer Funkwarneinheit
etwa 25 Meter beträgt und wenn die Anzahl der Empfangsstufen
auf 8 beschränkt ist, so ergibt sich daraus eine mittlere
Reichweite für eine Warnmeldung in der Größenordnung von
8 × 25 Meter = 200 Meter. Diese Meldung erfasst dann einen
Streifen von bis zu 25 Meter Breite entlang der Straße
und einer Ausdehnung von 200 Meter in Richtung der Straße.
Durch die kaskadische Weitergabe wird erreicht, dass der Streifen
mit den Funkwarnmeldungen dem Verlauf der Straße folgt.
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Damit
unterscheidet sich das erfindungsgemäße Funkwarnsystem
wesentlich von einem einzigen, sehr leistungsstarken Funkwarnsender,
der seine Information kugelförmig von einem bestimmten Punkt
aussendet.
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Im
vorgenannten Beispiel benötigt es also 7 Fahrzeuge, um
das Signal über eine Strecke von 200 Meter hinweg fortzupflanzen.
Wenn sich auf dieser Strecke zwischen 2 Fahrzeugen ein Abstand bildet, der
größer als 25 Meter ist, wird die Informationskette unterbrochen.
Das ist jedoch kein Nachteil sondern vielmehr ein gewichtiger Vorteil, da
der Autofahrer mit einiger Wahrscheinlichkeit dann auch einen größeren Abstand
zum vorausfahrenden Fahrzeug hat, sofern sich nicht ein Fahrzeug
vor ihm befindet, das – noch – nicht mit einer
erfindungsgemäßen Funkwarneinheit ausgerüstet
ist. Während er diese freie Strecke durchfährt,
ist es ein willkommener Vorteil, wenn er noch von keiner Warnung
gestört wird.
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Das
genannte Beispiel einer Sendereichweite von 25 Meter ist z. B. für
einen Ballungsraum wie eine Großstadt sicher eine auch
in der Praxis sehr interessante Größe. Wenn das
erfindungsgemäße jedoch auf Schnellstraßen
und Autobahnen angewandt werden soll, kann es z. B. auf eine andere
Reichweite des Senders umschalten. Wenn die Reichweite dort auf
z. B. 50 Meter erhöht wird, ergibt sich bei 7 Automobilen,
die jeweils im Abstand von ca. 50 Meter vom Gefahrensensor fahren,
eine Gesamtreichweite von 400 Meter, was auch bei normaler Autobahngeschwindigkeit
eine praxisgerechte Vorlaufstrecke darstellt.
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Eine
sehr interessante Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Funkwarnsystems ist der Schutz eines Bahnüberganges, in
dem durch den Gefahrensensor das Herannahen eines Schienenfahrzeuges
auf einer Bahnstrecke an einen Bahnübergang erfassbar ist,
an dem sich die Bahnstrecke mit der Straße kreuzt, auf
der sich die Fahrzeuge befinden, in die jeweils eine Funkwarneinheit
eingebaut ist.
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Auf
Bahnübergängen, insbesondere auf unbeschrankten,
sind Zusammenstöße zwischen einem Zug und einem
Kraftfahrzeug für die Passagiere des Kraftfahrzeuges meistens
tödlich, da die Masse und die Stabilität des Zuges
um ein vielfaches höher ist als beim Kraft fahrzeug und
ebenso der Bremsweg des Zuges um Größenordnungen
länger ist.
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Daher
ist es ein entscheidender Sicherheitsgewinn, wenn der Autofahrer
beim Herannahen an einen Bahnübergang nicht nur in eigener
Verantwortung nach herannahenden Zügen Ausschau halten muss,
sondern von einem Warnsystem unterstützt wird, das ihm
schon vor dem Erreichen des Bahnüberganges die Annäherung
eines Zuges meldet.
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Auch
wenn bereits mehrere Fahrzeuge vor dem Bahnübergang warten
und deshalb die Warnmeldung des herannahenden Zuges über
diese wartenden Fahrzeuge kaskadisch an einen Autofahrer weitergegeben
wird, der sich dem Ende des Staus vor dem Bahnübergang
nähert, ist dies ein wesentlicher Sicherheitsgewinn, da
der Autofahrer nunmehr mit Sicherheit weiß, dass das vor
ihm auf der Fahrbahn stehende Fahrzeug dort länger stehen
bleiben wird und es sinnlos ist, schnell darauf zuzufahren, in der
Hoffnung dass es sich gleich weiterbewegt und dass es ebenso sinnlos
ist, es zu überholen, da dahinter weitere Fahrzeuge vor
dem Bahnübergang stehen und die Fahrbahn blockieren.
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An
einem Bahnübergang kann der Gefahrensensor z. B. eine Kontaktschwelle
oder eine Kamera auf der Bahnstrecke in einem größeren
Abstand vom Bahnübergang sein, die von einem passierenden
Schienenfahrzeug ausgelöst wird. Durch dieses Signal wird
dann ein Funksender aktiviert, der ortsfest am Bahnübergang
aufgestellt ist. Dieser Funksender sendet ein Warnsignal aus, dessen
Trägerfrequenz und dessen darin enthaltene Information von
der Funkwarneinheit eines nahenden Autos empfangen und entschlüsselt
werden können.
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Zusätzlich
zu der Information der Annäherung eines Schienenfahrzeuges
an den Bahnübergang kann der Gefahrensensor auch die Geschwindigkeit
des Schienenfahrzeuges beim Passieren des Gefahrensensors erfassen
und daraus die noch verbleibende Restzeit bis zum Erreichen des
Bahnüberganges berechnen und über den Funksender
an die Funkwarneinheiten weitergeben, von wo aus sie im Fahrzeuginnenraum
zur Anzeige gebracht werden kann. Der Autofahrer erhält
also nicht nur die Information, dass ein Zug kommt, sondern auch
zu welchem Zeitpunkt er voraussichtlich eintreffen wird. Diese Information
hilft ihm bei der Entscheidung, ob er noch über den Bahnübergang
fahren kann oder besser stehen bleiben sollte und mindert beim Warten
seine Ungeduld.
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Als
Alternative zu einem ortsfesten Funksender am Bahnübergang
kann der Funksender direkt im Schienenfahrzeug eingebaut werden,
was den Aufwand der ortsfesten Installation erspart, aber den Nachteil
hat, dass das Funkwarnsignal eine sehr viel größerer
Reichweite haben muss und deshalb eine potentiell größere
Störquelle ist. Im Vergleich dazu hat eine ortsfeste Kontaktschwelle
und ein ortsfester Funksender den Vorteil, dass er von grundsätzlich
jedem Zug ausgelöst wird. Auch Züge ohne Funksender
lösen dennoch eine entsprechende Gefahrenmeldung aus.
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Eine ähnliche,
vorteilhafte Anwendung eines erfindungsgemäßen
Funkwarnsystems bietet sich auch für andere Gefahrenschwerpunkte
an, bei denen die Straße immer wiederkehrende, gleiche
Risiken und Gefahren bedrohen, die durch Sensoren eindeutig und
mit Sicherheit erfassbar sind. Beispiele sind die Überflutung
von Straßen, die Flusstäler kreuzen und deshalb
immer wieder kurzfristig überflutet werden können,
aber nicht auf einem Damm geführt werden kön nen,
da die Blockade des Flusstales bei Hochwasser sonst zu großen Überschwemmungen führen
würde.
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Andere
Anwendungen sind Straßenabschnitte, die regelmäßig
von Steinschlag und/oder massivem Schneefall heimgesucht werden.
In Tunneln können Brände durch Temperatur- und/oder Rauchsensoren
erfasst und gemeldet werden. Leicht durch Sensoren zu erfassen ist
auch die Sperrung einer Klapp-oder Drehbrücke. Ebenso ist
die Sperrung einer Straße wegen der Ausfahrt von Feuerwehrfahrzeugen,
Krankenwagen und/oder Polizeifahrzeugen aus ihrer Einsatzzentrale
eindeutig erfassbar.
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Weiterhin
ist denkbar, dass ein Gefahrensensor auch Blockaden einer Straße
im Rahmen der üblichen Verkehrsregelung erfasst. Sinnvolle
Anwendungen sind die Meldung von roten Ampeln, Stoppschildern, Einbahnstraßen
und/oder Umleitungen. Denkbar ist auch die Warnung eines Falschfahrers, der
versehentlich in die falsche Richtung einer Einbahnstraße
oder einer Autobahnauffahrt fährt.
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Eine
weitere, sinnvolle Verfeinerung eines Funkwarnsystems bei roten
Ampeln ist, dass über den darin integrierten Gefahrensensor
zusätzlich eine Information über die noch verbleibende
Zeit bis zum Wechsel auf „grün" an die Funkwarneinheiten der
sich nähernden Fahrzeuge übertragen werden kann
und im Innenraum angezeigt wird.
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So
wie beim Anwendungsbeispiel „Bahnübergang" geschildert,
erleichtert diese Information dem ungeduldigen Autofahrer das Warten.
Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits nach einer Wartezeit
von nur 90 Sekunden die ersten Kraftfahrer von einem Defekt der
Ampel ausgehen und trotz rotem Signal losfahren.
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Wenn
ein stationärer Gefahrensensor gemäß dem
aktuellen Stand der Technik als Transponder aufgebaut ist, werden
damit z. B. aus der Lagertechnik weithin bekannte und bewährte
Elektronikbaugruppen genutzt, die ihre Zuverlässigkeit
bewiesen haben und zu sehr geringen Kosten verfügbar sind.
Ein anderes Beispiel für die technische Realisierung von
Funkverbindungen über relativ kurze Strecken sind die Fernbedienung
zum Öffnen und Schließen von Fahrzeugen.
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In
einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform ist der Gefahrensensor
in Fahrzeuge eingebaut und meldet für den nachfolgenden
Verkehr sehr wichtige Gefahrensituationen wie z. B. einen Überschlag, einen
Brand, einen Crash, das Schleudern auf Glatteis, Schneematsch oder
einer Ölspur durch Auswertung der Radsensoren, eines Gierwinkelsensors
und der Lenkradstellung des Fahrzeugs, Platzen eines Reifens und/oder
eine länger andauernde Vollbremsung. Derartige Informationen
sind für nachfolgende Fahrzeuge von größtem
Interesse, da entweder die Straße vor ihnen nunmehr blockiert
ist und ein Aufprall droht oder das gleiche Risiko, ins Schleudern
zu geraten, besteht.
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Eine
erfindungsgemäße Funkwarneinheit kann auf aktuellem
Stand der Technik eine sehr kleine Baugruppe sein, die z. B. im
Bereich der Windschutzscheibe eines Fahrzeuges angeordnet wird. Durch
die Glasscheiben hindurch kann sie Funksignale empfangen und senden.
Zugleich ist sie im Sichtbereich des Fahrers angeordnet, wodurch
optische und/oder akustische Warnsignale leicht wahrnehmbar sind.
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Eine
alternative Ausführungsform ist die Integration in eine
andere Elektronikbaugruppe des Fahrzeuges. Sinnvoll ist die Verbindung
mit einem Autoradio oder einer anderen audiovisuellen Elektronikbau gruppe,
weil dabei vorhandene Lautsprecher und Displays mitgenutzt werden
können.
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Vorteilhaft
ist die Integration in die Fahrzeugbaugruppe eines zentralistischen
Notrufsystems wie z. B. E-call. Dadurch wird eine prinzipielle Schwäche sämtlicher
zentralistischer Notrufsysteme ausgeglichen, nämlich die
Zeitverzögerung bei der Weitergabe der Gefahrenmeldung
durch Mitarbeiter der Zentrale, insbesondere an Fahrzeuge, die direkt
hinter dem in Gefahr befindlichen Fahrzeug herfahren.
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Sehr
interessant ist eine Integration in Kommunikationssysteme von Fahrzeug
zu Fahrzeug, in mobile Telefongeräte, die in einer Fahrzeughalterung eingesteckt
sind oder auch in Navigationssysteme. Auch hier ergibt die Mitbenutzung
von Displays, Bedientasten und Schallerzeugungseinheiten synergetische
Vorteile.
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Denkbar
ist auch, dass die Fernbedienung zum Öffnen und Schließen
des Fahrzeuges so erweitert wird, dass sie während der
Fahrt als erfindungsgemäße Funkwarneinheit dient.
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In
einer anderen, denkbaren Kombination ist eine digitale Kamera in
einer Fahrzeughalterung um die Funktionalität der Funkwarneinheit
erweitert.
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Da
vorrangig auf geraden Straßen die Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit
bewegt werden und deshalb auf geraden oder nur leicht gekrümmten Straßen
ein besonders hohes Interesse an einer weit vorausschauenden Information über
Gefahren besteht, ist es sinnvoll, dass die Empfangsantenne der Funkwarneinheit
nur Funksignale innerhalb eines begrenzten, in Fahrtrichtung nach
vorne wei senden Winkels empfängt. Der Vorteil ist, dass
nur direkt in Fahrtrichtung befindliche Gefahrensignale erfasst werden,
wodurch uninteressante und deshalb störende andere Signale,
z. B. von Parallelstraßen, ausgeblendet werden. Falls in
extrem kurvigen Straßen – wie z. B. Passstraßen – die
Weitergabe eines Gefahrensignals dadurch abgeblockt wird, ist das
eine wünschenswerte Entlastung des Fahrers, der sich in
diesem Moment vor allem auf das korrekte Durchfahren der Kurve konzentrieren
sollte.
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In
eben dem Sinne ist es eine weitere vorteilhafte Ausführungsform,
dass die Sendeantenne der Funkwarneinheit nur Funksignale innerhalb
eines begrenzten, in Fahrtrichtung nach hinten weisenden Winkels
ausstrahlt. Der Vorzug ist, dass die Meldung nur auf direkt folgende
Fahrzeuge gerichtet wird. Eine Ausstrahlung z. B. auf parallel laufende
Straßen und die damit verbundene Fehlinformation wird weitestgehend
unterdrückt. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch eine
Richtantenne die benötigte Sendeleistung nicht nutzlos
in einem halbkugelförmigen Raum abgestrahlt wird, sondern
nur in dem sehr eng begrenzten Kegel, in dem sie tatsächlich
benötigt wird.
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In
einer weiteren, sehr interessanten Ausführungsform wird
die von der Funkwarneinheit mit jeder Warnung empfangene, jeweils
niedrigstwertige Empfangsstufenzahl im Innenraum des Fahrzeugs über ein
Display dargestellt. Diese Zahl ist ein Maß für
die Entfernung zum Ort der Gefahr, da die mittlere Reichweite jeder
Funkwarneinheit bekannt ist und sich während des Betriebes
nur gering verändert.
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Entsprechend
dem vorgenannten Beispiel einer typischen Reichweite von 25 Meter
entspricht also eine angezeigte Zahl 6 der Entfernung von 6 × 25
= 150 Meter. An Stelle einer 6 kann auch die Zahl 125 in Metern
angezeigt werden. Die Funkwarneinheit muss dazu eine Umrechnung
mit einem bestimmten Faktor vornehmen.
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Die
Warnung kann im Innenraum des Fahrzeuges optisch und/oder akustisch
und/oder durch Unterdrückung oder Überlagerung
eines anderen Signals wie z. B. des Autoradios, des Navigationssystems
und/oder des Drehzahlmessers angezeigt werden. Auf aktuellem Stand
der Technik sind für derartige Anzeigen eine überwältigende
Fülle von Alternativen bekannt.
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Ein
weiteres, im partnerschaftlichen Sinne sinnvolles Anzeigemedium
ist ein optisches Display in der Heckscheibe des Fahrzeuges mit
dem die empfangene Gefahreninformation auch für nachfolgende
Fahrzeuge sichtbar gemacht wird, die über keine Funkwarneinheit
verfügen.
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In
einer weiteren, sehr interessanten Variante wird aus dem Funkwarnsystem
ein sehr kostengünstiges, stationäres Warnsystem
aufgebaut, indem zahlreiche, eigentlich für den mobilen
Betrieb im Fahrzeug gedachte Funkwarneinheiten an viel befahrenen
Straßen stationär aufgebaut sind und über eine
permanente Datenleitung mit einer Zentrale, wie Polizei, Feuerwehr
und/oder Rettungsdienst verbunden sind. Deren Signale werden zentral
ausgewertet, um je nach gemeldeter Gefahrenart entsprechende Rettungsaktionen
auszulösen.
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Ein
wichtiger Vorteil ist, dass dabei trotz der geringen Reichweite
jeder einzelnen Funkwarneinheit nur ein sehr dünnes Netz
von stationären Funkwarneinheiten erforderlich ist, da
die kaskadische Weitergabe über andere Verkehrsteilnehmer
die Verbindung zur Gefahrenmeldung herstellt. Über diese Kette
kann die Gefahrenmeldung sogar lokalisiert werden, indem die mitempfangenen
Empfangsstufenzählsignale ausgewertet werden. Wenn also
ein und dieselbe Gefahrenmeldung von zwei stationären Funkwarneinheiten
an derselben Straße empfangen wird, entspricht die jeweilige
Empfangsstufenzahl der Entfernung des Gefahrenortes vom stationären Funkwarneinheit.
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Wenn
diese Zahl z. B. für beide stationären Funkwarneinheiten
gleich ist, dann befindet sich die Gefahr in der Mitte zwischen
diesen beiden sendenden Funkwarneinheiten.
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Wenn
die Gefahrenmeldung von wenigstens drei stationären Funkwarneinheiten
empfangen wird, die an beliebiger Stelle aufgebaut sind, so ist über diese
drei Entfernungen der Ort der Gefahrenmeldung unabhängig
von der Beziehung zu einer Straße mittels der jeweiligen
Empfangsstufenzählsignale bestimmbar.
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Im
Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
anhand eines Beispieles näher erläutert werden.
Dieses soll die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern
nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
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1 Perspektivische
Ansicht eines Bahnüberganges mit Funkwarnsystem
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In 1 ist
als Anwendungsbeispiel ein Bahnübergang 1 gezeichnet,
bei dem sich eine Bahnstrecke 3, auf der ein Schienenfahrzeug 2 fährt, mit
einer Straße 4 kreuzt, auf der Fahrzeuge 5 fahren.
Das Schienenfahrzeug 2 nähert sich dem Bahnübergang 1 und
hat in 1 soeben den Gefahrensensor 8 erreicht.
Dieser Gefahrensensor 8 ist mit dem Funksender 7 direkt
am Bahnübergang 1 verbunden. In 1 ist
eingezeichnet, wie der Funksender 7 daraufhin ein Funkwarnsignal 71 ausstrahlt, dessen
beschränkte Reichweite dadurch symbolisiert ist, dass es
bei Erreichen des ersten Fahrzeuges 5 endet.
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Das
Funkwarnsignal 71 wird von der Funkwarneinheit 6 im
ersten Fahrzeug 5 in unmittelbarer Nähe des Bahnüberganges 1 empfangen.
Daraufhin wird im Innenraum des Fahrzeuges 5 eine Warnung 61 ausgelöst,
die in 1 durch ein Dreieck oberhalb des Fahrzeuges symbolisiert
ist.
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Zusätzlich
sendet die Funkwarneinheit 6 zwei Funksignale aus, nämlich
zum einen ein Folgewarnsignal 62, das identisch zum ursprünglichen Funkwarnsignal 71 ist,
also die gleiche Gefahreninformation weiter trägt, in diesem
Fall die Meldung „Zug kommt!". Zusätzlich wird
ein Empfangsstufenzählsignal 63 ausgelöst,
das auf dem Weg vom ersten Fahrzeug 5 zum zweiten Fahrzeug 5 die
Meldung „Stufe 1" weiterträgt.
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Wenn
diese beiden Funksignale – nämlich das Folgewarnsignal 62 und
das Empfangsstufenzählsignal 63 – im
zweiten Fahrzeug 5 empfangen werden, wird in diesem Fahrzeug
ebenfalls eine Warnung 61 ausgelöst und ein Folgewarnsignal 62 an das
nächste Fahrzeug ausgesandt. Im Unterschied zur vorherigen Übertragung
wird vom zweiten Fahrzeug 5 zum dritten Fahrzeug 5 die
Meldung „Empfangsstufe 2" weitergesandt.
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In
dem in 1 dargestellten Beispiel sind die Funkwarneinheiten 6 so
voreingestellt, dass sie nach dem Empfangen des Empfangsstufenzählsignals 63 mit
dem Wert „Zwei" keine weiteren Folgewarnsig nale 62 aussenden.
Deshalb wird in 1 vom dritten, ganz rechts gezeichneten
Fahrzeug 5 kein Folgewarnsignal 62 mehr ausgesandt.
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In 1 ist
sehr gut nachvollziehbar, dass weitere Fahrzeuge 5, die
sich in den hier sichtbaren Lücken befinden, die kaskadische
Weitergabe an den Empfangsgrenzen nicht beeinflussen, da die Reichweiten
ihrer Sender ebenso groß sind wie die Reichweiten der dargestellten
Sender. Wenn sich also in der Lücke zwischen dem ersten
und dem zweiten, dargestellten Fahrzeug 5 ein weiteres
befindet, so empfängt es das Empfangsstufenzählsignal 63 mit
dem Wert „Eins" und sendet daraufhin programmgemäß ein
Empfangsstufenzählsignal 63 mit dem Wert „Zwei"
aus.
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Im
mittleren Fahrzeug 5 werden also sowohl der Empfangsstufenwert „Zwei"
von dem hier nicht gezeichneten Fahrzeug 5 in der Lücke
als auch der Empfangsstufenwert „Eins" von dem in 1 dargestellten,
ersten Fahrzeug 5 empfangen.
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Wenn
jede Funkwarneinheit 6 darauf ausgerichtet ist, dass sie
auf den jeweils niedrigsten Empfangsstufenwert reagiert, ist sichergestellt,
dass stets die von der Senderreichweite bestimmte maximale Entfernung
mit dem Empfangsstufenzählsignalen 63 erfasst
wird. Dadurch ist die zuvor erwähnte Funktion der Entfernungsmessung
durch die Anzahl der Empfangsstufen gesichert.
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In 1 ist
die erste Stufe mit S1 und die zweite Stufe mit S2 gekennzeichnet.
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- 1
- Bahnübergang
- 2
- Schienenfahrzeug,
auf Bahnstrecke 3
- 3
- Bahnstrecke,
kreuzt Straße 4 am Bahnübergang 1
- 4
- Straße,
kreuzt Bahnstrecke 1 am Bahnübergang 1
- 5
- Fahrzeug,
auf Straße 4
- 6
- Funkwarneinheit,
in Fahrzeug 5
- 61
- Warnung,
wird im Innenraum des Fahrzeuges 5 von Funkwarneinheit 6 erzeugt
- 62
- Folgewarnsignal,
wird von Funkwarneinheit 6 ausgesendet und empfangen
- 63
- Empfangsstufenzählsignal,
wird von Funkwarneinheit 6 ausgesendet und empfangen
- 7
- Funksender,
durch Gefahrensensor 8 aktivierbar
- 71
- Funkwarnsignal,
vom Funksender 7 ausgesendet
- 8
- Gefahrensensor
- S1
- erste
Stufe des Empfangsstufenzählsignal 63
- S2
- erste
Stufe des Empfangsstufenzählsignal 63
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 6619593 [0004]
- - DE 10248968 [0006]