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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schätzung von Kanalparametern
eines zur Übertragung von Nachrichten genutzten Funkkanals
in einem Empfänger, in dem eine von einem Sender erhaltene
Nachricht dekodiert und einer Schätzung unterzogen wird,
wobei zur Bestimmung der geschätzten Nachricht ein Algorithmus
eingesetzt wird.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Schätzung von
Kanalparametern eines zur Übertragung von Nachrichten genutzten
Funkkanals mit einer Dekodiereinrichtung zum Dekodieren der Nachricht,
mit einer Schätzeinrichtung, mittels derer unter Verwendung
eines Algorithmus' aus einer übertragenen Nachricht eine
geschätzte Nachricht berechenbar ist.
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Aus
der
DE 199 22 184
A1 ist ein Verfahren zur Schätzung von Kanalparametern
eines zur Übertragung von Nachrichten genutzten Funkkanals
bekannt, bei der in einem Empfänger eingegangene Nachrichten einem
Kanalschätzer zugeführt, nachfolgend dekodiert
und demoduliert werden. Die empfangenen Nachrichten werden in dem
Kanalschätzer zur Schätzung der Kanalparameter
einer zweifachen Korrelation unterzogen, wobei ein Algorithmus beispielsweise
für die Gauß-Schätzung eingesetzt wird.
In dem Kanalschätzer erfolgt die Berechnung einer Hypothese,
wobei in die Berechnung früher geschätzte Kanalparameter
mit einfließen. Die Erzeugung der Hypothese erfolgt durch
einen iterativen Kanalschätz- und Datendetektionsprozess. Zwar
ermöglicht das bekannte Verfahren die Schätzung
von Kanalparametern aus dem Empfänger a priori unbekannten
Datensymbolen der zu übertragenden Nachricht. Allerdings
ist für den Schätzvorgang die Berücksichtigung
von früher im Kanalschätzer geschätzten
Kanalparametern erforderlich. Ferner wird das bekannte Verfahren
lediglich auf teilnehmerspezifische Codes (so genannte CDMA Spreizcodes)
angewendet, die zur Teilnehmeridentifikation bzw. Trennung in Breitbandsystemen
eingesetzt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Schätzung von Kanalparametern eines zur Übertragung
von Nachrichten genutzten Funkkanals derart weiterzubilden, dass
bei hoher Informationsrate auf einfache Weise der Grad von Übertragungsfehlern
ermittelt werden kann.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass
die geschätzte Nachricht unter Verwendung von bei der Dekodierung
der empfangenen Nachricht ermittelten Dekodierparametern berechnet
wird.
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Die
Erfindung ermöglicht die Ermittlung der Übertragungsqualität
bzw. des Übertragungsstatus' eines Funkkanals auf Basis
von Daten, die dem Empfänger a priori unbekannt sind. Eine
Aussage über die Übertragungsqualität
kann ohne zusätzliche Redundanz erfolgen. Grundgedanke
der Erfindung ist es, die Übertragungsqualität
nur auf Basis der bereits zum Zweck der Vorwärts-Fehlerkorrekturkodierung
(FEC) vorhandenen Redundanzinformation zu ermitteln. Erfindungsgemäß werden
aus im Rahmen eines Dekodierprozesses ermittelbaren Dekodierparametern übertragungsqualitätsrelevante
Werte ermittelt, die eine relativ präzise Vorwärts-Entscheidung
zur Verringerung einer Bit-Fehlerrate der dekodierten Nachricht
ermöglichen. Die Erfindung ermöglicht die Schätzung
der Übertragungsqualität eines Kanals mit hoher
Genauigkeit, ohne dass zusätzliche Redundanz benötigt
wird. Basierend auf dieser Qualitätsschätzung
kann somit eine effiziente Adaption von Übertragungsparametern
erfolgen, die Kanalsfehler im Vorhinein vermeidet.
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Nach
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein Codewort der empfangenen Nachricht mittels eines Dekodieralgorithmus'
für einen Faltungs- oder Blockkodierer dekodiert, wobei
aus unterschiedlichen Zuständen und/oder Zustandsänderungen
des Codeworts Fehlergewichtungswerte herangezogen werden zur Schätzung
der Übertragungsqualität. Vorteilhaft macht sich
die Erfindung das Vorhandensein bzw. die einfache Bestimmung von
Fehlergewichtungswerten im Rahmen eines Dekodierprozesses für
die Schätzung des Übertragungsstatus' zunutze.
Der Rechenaufwand ist somit relativ gering. Durch Nutzung der Redundanz
des zur Dekodierung eingesetzten Fehlerschutzcodes kann der Übertragungsstatus
präzise geschätzt werden. Vorteil haft kann ohne
Verminderung der Informationsrate eine häufige Überprüfung
der Kanalqualität erfolgen. Die für die Bestimmung
der Kanalqualität erforderlichen Parameter werden durch
Beobachtung der Fehlerschutzdekodierung der empfangenen Nachrichten
ermittelt. Die Beobachtung bzw. Ermittlung der Kanalparameter kann
vorzugsweise während der Dekodierung erfolgen.
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Nach
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Codewort der empfangenen Nachricht mittels eines Viterbi-Algorithmus'
dekodiert, wobei ein zur Bestimmung der geschätzten Nachricht vorgesehener
Fehlergewichtungswert (MPD) berechnet wird. Dieser Fehlergewichtungswert
MPD kann bei in binärer Form vorliegenden Codewörtern
(Hard-bits) durch Ermittlung eines Hamming-Abstandes oder bei in reeller
Form vorliegenden Codewörtern (Soft-bits) als ein euklidischer
Abstand berechnet werden. Die Bestimmung des Fehlergewichtungswertes
MPD kann auf einfache Weise während eines ohnehin vorgesehenen Rücklaufes
in einem zweiten Teil des Dekodierprozesses bestimmt werden. Vorteilhaft
kann somit die Kanalschätzung in den Dekodierprozess integriert
sein, so dass mit Fertigstellung der Dekodierung zugleich eine Kanalschätzung
bezüglich der dekodierten Nachricht vorliegt. In Abhängigkeit
von Kanalschätzung kann dann entschieden werden, ob aus Übertragungsqualitätsgründen
ein Kanalwechsel oder die Anpassung anderer Übertragungsparameter
erforderlich ist.
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Nach
einer Weiterbildung des Verfahrens erfolgt eine Normierung des Fehlergewichtungswertes,
so dass eine Weiterverarbeitung derselben vereinfacht wird.
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Nach
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die erfindungsgemäße Bestimmung der Fehlergewichtungswerte
mit einer periodischen Redundanzprüfung (CRC) kombiniert
werden. Dabei erfolgt nach einmaliger Redundanzprüfung
pro Nachricht eine blockweise Überprüfung mehrmals
pro Nachricht unter Bestimmung eines schwellwertbasierten Fehlergewichtswertes
pro Nachrichtenblock. Eine Weiterleitung bzw. Weiterverarbeitung
der empfangenen Nachrichtenblöcke erfolgt hierbei nur,
wenn die schwellwertbasierte Fehlerüberprüfung
positiv ausgefallen ist. Dadurch wird es möglich, korrekte
Nachrichtenblöcke weiterzuverarbeiten, auch wenn andere
Blöcke innerhalb einer Nachricht fehlerhaft sind und die
Redundanzprüfung (CRC) die gesamte Nachricht daher als
fehlerhaft ansieht. Mit diesem Verfahren stehen am Empfänger mehr
korrekte Nachrichtenblöcke zur Verfügung, woraus
sich korrekte Nachrichten mit geringerer Fehlerwahrscheinlichkeit
kombinieren lassen (z. B. mit so genannten Maximum-Ratio Combining
Techniken). Die resultierende Fehlerrate kann hierdurch wesentlich
verringert werden.
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Zur
Lösung der Aufgabe ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs
8 dadurch gekennzeichnet, dass das eine blockweise Überprüfung
der Nachricht (m) unter Bestimmung einer schwellwertbasierten Fehlerüberprüfung
erfolgt, wobei bei Überschreiten eines vorgegebenen Fehlerschwellwertes
die Nachricht (m) nicht weitergeleitet und bei Unterschreiten des
Fehlerschwellwertes die Nachricht (m) weitergeleitet wird.
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Der
besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, dass eine verbesserte Schätzung der Übertragungsqualität
bzw. Bestimmung der Fehlercharakteristik in drahtlosen Netzen ermöglicht
wird. Vorteilhaft werden eine blockweise Überprüfung
der Dekodiersicherheit und dann die Weiterverarbeitung korrekter
Blöcke ermöglicht.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist bevorzugt in
Mobilfunknetzen, Netzen für die Fahrzeugkommunikation bzw.
Netzen mit hohen Datenraten wie z. B. WLAN, Metronetzen (WMAN) einsetzbar.
Erfindungsgemäß wird eine erhöhte Messauflösung
ohne zusätzliche Redundanz geschaffen. Hierdurch kann durch
Anpassung von Übertragungsparametern eine Erhöhung
der Übertragungsrate oder der Übertragungsqualität
erreicht werden, wobei übertragene Daten oder Sprach/Videodatenströme
die gleichen Kanalressourcen nutzen können. Vorteilhaft
können bei gleicher Übertragungsqualität
die benötigten Kanalressourcen verringert werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann in einem Programmprodukt
integriert sein, das Bestandteil einer digitalen Schaltung ist.
Diese digitale Schaltung ist vorzugsweise in einem Chip integriert.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 die
Darstellung eines Trellis-Diagramms mit einem nach dem Viterbi-Algorithmus
ermittelten hervorgehobenen Pfad sowie jeweils Kanten zugeordnete
Fehlergewichtungswerte,
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3 die
Darstellung der Bit-Fehleranzahl pro Nachricht für den
Fall der Berechnung von durchschnittlichen MPD-Fehlergewichtungswerten
im Vergleich zu einem Idealfall, bei dem das Signalrauschverhältnis
(SNR) kontinuierlich über jedes Nachrichtensymbol gemessen
wird, für einen realistischen Fall, bei dem das Signalrauschverhältnis
nur bei den ersten vier Nachrichtensymbolen ermittelt worden ist,
und
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4 ein
Blockschaltbild eines zweistufigen Entscheidungsprozesses eines
2SDF-Protokolls zur Weiterleitung von Nachrichten in Netzen.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Schätzung
von Kanalparametern eines zur Übertragung von Nachrichten
genutzten Funkkanals ermöglicht eine verbesserte Schätzung
der Übertragungsqualität bzw. Fehlercharakteristik
in drahtlosen Netzen. Sie ermöglicht die Erhöhung
der Leistung adaptiver Übertragungsverfahren durch erhöhte
Messauflösung ohne zusätzliche Redundanz und durch
präzisiere Adaption der Übertragungsverfahren/Parameter.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße
Verfahren kann im Mobilfunk, bei der Fahrzeugkommunikation oder
in Netzen mit hohen Datenraten wie z. B. WLAN, Metronetzen (WMAN)
eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung weist nach einer
ersten Ausführungsform der Erfindung (vgl. 1)
eine Dekodiereinrichtung 1 auf, in der eine Schätzeinrichtung 2 zum
Schätzen der Nachrichtenqualität oder Kanalqualität
integriert angeordnet ist. Die Dekodiereinrichtung 1 ist
in ei nem Empfänger angeordnet, der von einem ortsfern angeordneten
Sender über einen Funkkanal übertragene Nachrichten
m empfängt. Eingangsseitig ist die Dekodiereinrichtung 1 mit
einer Demodulationseinrichtung 3 verbunden, in der die
von einer Hochfrequenz-Empfangsstufe erhaltenen Nachrichten m demoduliert
werden. Die am Eingang der Dekodiereinrichtung 1 sequentiell
hergestellten Nachrichten m liegen als digitale Nachrichten bzw.
Nachrichtensymbole vor. Beispielsweise können diese Nachrichten
als binäre Hard-Bit-Folgen m oder als reelle Zahlen repräsentierende
Soft-Bit-Folgen m vorliegen. Die Nachrichten m liegen der Dekodiereinrichtung 1 als
Codewörter c ~ vor, die in einem Kodierer des Senders einer
Faltungskodierung (Forward Error Correction FEC) unterworfen worden
sind.
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In
der Dekodiereinrichtung 1 ist ein Viterbi-Algorithmus 4 implementiert,
mittels dessen die empfangenen Codewörter c ~ dekodiert werden
und dann einer weiteren Funktionseinrichtung 5 zur Weiterverarbeitung ausgegeben
werden.
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Die
Schätzeinrichtung 2 weist Mittel auf, so dass
mittels einer herkömmlichen Dekodiereinrichtung 1 eine
blockweise Überprüfung der Dekodiersicherheit
ermöglicht wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren, das auf der Beobachtung
der Fehlerschutzdekodierung von Nachrichten basiert, wird im Folgenden
anhand der 2 und des unten dargestellten
Programms (Algorithmus 1) näher beschrieben.
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In 2 ist
beispielhaft die Berechnung des Fehlergewichtungswertes MPD in einem
Trellis-Diagramm dargestellt. Das empfangene Codewort c ~ ist zur vereinfachten
Darstel lung als eine Folge von binären Triplets dargestellt
und lautet c ~ = 101 110 101 100 110 111. Der Viterbi-Dekodier-Algorithmus 4 ermöglicht
das Finden eines Pfades P in dem Trellis-Diagramm mit einer geringsten
Fehlergewichtung (fett hervorgehoben). In 2 ist der
Einfachheit halber ein Verfahren für eine Hard-Bit-Nachricht
dargestellt. Auf der linken Seite ist der Zustand Null mit der Fehlergewichtung
0 zugeordnet, wobei die weiteren Zustände dieser Spalte
den Wert ∞ aufweisen. Für jeden Zustand ist die
Fehlergewichtung berechnet. Jeder Zustand ist mit dem vorhergehenden
Zustand über eine Anzahl von Kanten verbunden. Für
jede Kante ist eine Summe von Kantengewichtungen und angesammelten
Gewichtungen von vorherigen Zuständen berechnet. Diese
Beträge sind in den jeweils als Kreis dargestellten Zuständen
dargstellt. Den Kanten ist jeweils ein Hammingabstand zugeordnet,
der in Klammern über den Kanten dargestellt ist. In einem
zweiten Schritt wird aus der Vielzahl von Teilpfaden ein einziger
Pfad P bestimmt, der die wenigsten Fehlergewichtungen aufweist.
Hierbei wird von einem Zustand am rechten Rand des Trellis-Diagramms
aus begonnen, der die geringste Fehlerrate aufweist, und dann ein
Teilpfad (fett hervorgehoben) im Wege eines Tracebacks von rechts
nach links ermittelt, die sich zu dem restlichen Pfad P aneinanderreihen.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, wird zu jedem Trielet ein MPD-Wert
ermittelt. Beispielsweise wurde für das dritte Trielet
101 von links ein MPD-Wert von 2 ermittelt. Das Trielet weist somit
an zwei Stellen einen Fehler auf. Die Erfindung ermöglicht
somit eine Aussage über die "Sicherheit" der Dekodiereinrichtung 1 bzw. über die
Korrektheit einer Nachricht m. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel lautet
demnach das korrekte Trielet 011, wobei der Fehler e = 110 ist.
Das geschätzte Codewort c lautet demnach c = 100 110 011
100 110 111. Es kann dann in üblicher Weise die dekodiert
Nachricht m bestimmt werden.
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Der
Fehlergewichtungswert MPD kann also ermittelt werden, sobald der
gültige Pfad P gefunden worden ist. Die MPD-Ermittlung
erfolgt während des zweiten Schrittes (Traceback) eines
Standard-Dekodieralgorithmus, vorzugsweise des Viterbi-Algorithmus'.
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Zur
Dekodierung der empfangenen Nachricht m werden die als Hard-Bit-Folgen
vorliegenden Codewörter c ~ mittels des für Faltungskodierer
vorgesehenen Viterbi-Algorithmus' 4 (Dekodieralgorithmus)
nach folgendem Ablaufplan (Algorithmus 1) dekodiert. In dem Dekodieralgorithmus
ist die Ermittlung von Fehlergewichtungswerten MPD integriert, die
eine Aussage über einen Fehler e des empfangenen Codewortes c ~ ermöglicht.
Die Berechnung des Fehlergewichtungswerte MPD erfolgt in Zeile vier
dieses Programms.
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Der
oben beschriebene Algorithmus 1 ermöglicht eine Viterbi-Dekodierung
der Nachricht m, die mit einer Rate Rc =
k/n kodiert worden ist mit n kodierten Bits pro k Nachrichtenbits.
Die Nachricht besteht aus u = l/k Nachrichtensymbolen oder l (unkodierten)
Nachrichtenbits und wird dekodiert von dem Codewort c, das aus u
Codesymbolen oder l/Rc Codebits besteht.
Die Dekodierung erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Schritt erfolgt die
Bestimmung des Trellispfades mit der minimalen angehäuften
Fehlergewichtung (Funktion findPath()(in Zeile 1). In einem zweiten
Schritt erfolgt für alle u Kanten dieses Pfades eine Rückverfolgung
(sog. Traceback in Zeile 2 bis 5), wobei pro Kante ein k-Bit Nachrichtensymbol
ausgegeben wird (Funktion messagesymbol() in Zeile 3). Daraus ergibt
sich schließlich die über Pfad P dekodierte Nachricht
m. Die Berechnung der Fehlergewichtungswerte MPD ist in dem zweiten
Schritt der Standard-VITERBI-Dekodierung integriert. Die MPD-Berechnung
kann während des oben beschriebenen zweiten Schrittes (Traceback)
der „Standard Viterbi Dekodierung" (oder ähnlicher
Trellis-basierter Dekodierverfahren) erfolgen, wie in Zeile 4 (Algorithmus
1) angegeben ist. Es ist kein zusätzlicher Traceback zum
Zwecke der erfindungsgemäßen Kanalqualitätsschätzung
erforderlich.
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Im
vorliegenden Beispiel einer Hard-Entscheidungsdekodierung wird der
Fehlergewichtungswert MPD durch den Hamming-Abstand gebildet. Der
Fehlergewichtungswert MPD bildet somit einen Pfaddifferenzwert. In 1 ist
die Berechnung der Fehlergewichtungswerte MPD durch den Dekodierbeobachtungsblock 6 dargestellt.
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Handelt
es sich um eine Softentscheidungsdekodierung, symbolisieren die
Codewörter reelle Zahlen, wie beispielsweise 1,3 oder 2,7.
Für diesen Zweck ist eine Indexierung der ermittelten Fehlergewichtungswerte erforderlich.
Dies erfolgt in einem dem Dekodierbeobachtungsblock
6 nachgeordneten
Indexblock
7, siehe
1. Der Indexblock
7 ermöglicht
eine Normierung der Softentscheidungsvariablen (Soft-bits) zwischen –1 und
1. Für die normalisierten Soft-bits kann beispielsweise
der euklidische Abstand als Fehlergewichtungswert bestimmt werden
nach
wobei a
j für
einen der n Soft-bits in Symbol a des empfangenen Codeworts steht
und b
j einen von n Soft-bits im Codesymbol
b der jeweiligen Trelliskante repräsentiert (wie von Funktion
codesymbol() in Zeile 4 des Algorithmus' 1 pro Trelliskante zurückgegeben).
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Die
normalisierten oder nicht normalisierten in den Dekodierbeobachtungsblock
bzw. Indexblock 7 ermittelten Fehlergewichtungswerte MPD
werden dann einem Adaptionsblock 8 zugeleitet, in dem eine
Anpassung der ermittelten Werte an die nachfolgende Funktionseinrichtung 5 erfolgt.
In dieser Funktionseinrichtung 5 kann dann in Abhängigkeit
von dem Ergebnis der Fehler-Schätzung beispielsweise eine Änderung
des Übertragungskanals eingestellt werden, so dass die Übertragungsqualität
weiter aufrechterhalten oder verbessert werden kann.
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In 3 ist
die Bit-Fehlerrate in Abhängigkeit von einem realistischen
Fall, bei dem das Signalrauschverhältnis SNR nur bei den
ersten vier Nachrichtensymbolen ermittelt worden ist, einem Idealfall,
bei dem das Signalrauschverhältnis SNR kontinuierlich über
jedes Nachrichtensymbol gemessen worden ist, wodurch zwar eine ideale
Qualitätseinschätzung des Kanals, aber keinerlei
Datenübertragung möglich ist, und in Abhängigkeit
von den Fehlergewichtungswerten MPD dargestellt. In den Graphen
ist das Ergebnis von 4.200 übertragenen 500-Byte-Nachrichten
dargestellt. Der Graph zu dem realistischen Fall zeigt eine relativ
hohe Standardabweichung und kann daher keinen signifikanten Hinweis
auf die Fehlerrate liefern. Er ist insofern nicht geeignet für
die Ermittlung der Übertragungsqualität. Völlig
anders ist der Zusammenhang bei Ermittlung der Fehlergewichtungswerte
MPD. Der Verlauf des Graphen ist sehr ähnlich zu dem Graph
des Idealfalles. Mit der Bestimmung eines MPD-Wertes pro Nachricht
ergeben sich Punkte innerhalb eines relativ schmalen Bandes des Graphen,
so dass eine relativ geringe Standardabweichung gegeben ist. Es
ist somit gezeigt, dass die MPD-Wertbestimmung ein wirksames Maß für
die Fehlerrate der Nachricht bzw. ein Maß für
die Übertragungsqualität dargestellt.
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In 4 ist
als eine Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein zweistufiger Entscheidungsprozess (kanaladaptives Weiterleitungsverfahren)
dargestellt, bei dem eine empfangene Nachricht m nach Demodulierung
und Dekodierung im Block 9 einer periodischen Redundanzprüfung
CRC (Block 10) unterworfen wird. Fällt die Redundanzprüfung
positiv aus, wird die Nachricht m weitergeleitet. Fällt
die Redundanzprüfung negativ aus, erfolgt eine blockweise Überprüfung
der Nachricht m unter Bestimmung einer schwellwertbasierten Fehlerüberprüfung
in Block 11. Hierbei wird der Fehlergewichtungswert MPD mit einem
Fehlerschwellwert verglichen. Ist der Fehlergewichtungswert MPD
größer als der Fehlerschwellwert, wird die Nachricht
als schlecht bewertet, so dass eine Weiterleitung der Nachricht
blockiert wird, siehe Block 12. Verbleibt der MPD-Wert unterhalb
des Fehlerschwellwertes, wird die Nachricht m als gut bewertet und – wie
im Fall der positiven Redundanzprüfung – zur weiteren
Weiterverarbeitung weitergeleitet, siehe Block 13.
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Das
erfindungsgemäße Dekodierverfahren bzw. die Fehlerschätzung
kann in einem Programmprodukt, das als Software und/oder Hardware
ausgebildet ist, integriert sein. Beispielsweise kann es in einer
digitalen Schaltung (Chip) implementiert sein, die als Zwischenprodukt
in Dekodiervorrichtungen integriert wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann vorteilhaft
in weit verbreitete Soft- und Hard-Decision Viterbi Dekodieralgorithmen
integriert werden. Erfindungsgemäß kann eine Kanalschätzung
bereits während der Dekodierung erfolgen. Vorteilhaft kann
hierdurch der Rechenaufwand bzw. die Schaltungskomplexität
erheblich verringert werden. Die Er findung betrifft vorzugsweise
eine Klasse von Codes (so genannte FEC Codes), die lediglich zur
Korrektur von Kanalfehlern verwendet werden. Sie ist damit unabhängig
vom CDMA Verfahren zur Teilnehmertrennung einsetzbar, z. B. in so
genannten TDMA Systemen, in denen Benutzer über Zeitschlitze
getrennt werden (z. B. WLANs nach IEEE 802.11a/g Standard), in so
genannten FDMA Systemen, in denen Benutzer über Frequenzbänder
getrennt werden (z. B. WMANs nach IEEE 802.16 Standard). Zusätzlich
ist die Erfindung bei der CDMA Methode in zellulären Mobilfunksystemen
einsetzbar und in weiteren Verfahren zur Benutzertrennung. Darüber
hinaus ist die Erfindung auch in Schmalbandsystemen einsetzbar,
da FEC Codes auch bei geringer Bandbreite effizient sein können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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