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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Füllen von
offenen Säcken
mit pastösen
oder flüssigen
Produkten, wobei eine Bruttoverwiegung der Gebinde beim Befüllen möglich ist.
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Im
Stand der Technik sind Vorrichtungen und Verfahren zum Füllen von
Behältnissen
mit pastösen Produkten
bekannt geworden. Beispielsweise werden Eimer mit pastösen Produkten
gefüllt,
wobei der Eimer während
des Füllvorgangs
auf einer Waage platziert wird, um das abgefüllte Produktgewicht noch während des
Füllvorgangs
ermitteln zu können.
Das bekannte Verfahren funktioniert zuverlässig und ermöglicht eine
gewichtsgenaue Abfüllung
des Produkts. Nachteilig ist allerdings, dass für die Verpackung des abzufüllenden
Produktes bei der Abfüllung in
Eimer ein erheblicher Materialeinsatz benötigt wird. Bei der Abfüllung von
Produkten in Säcke
ist der benötigte
Materialaufwand erheblich geringer, sodass die Abfüllung von
Produkten in Säcke
an sich wünschenswert
ist.
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So
ist beispielsweise die Abfüllung
von Milch in Beutel bzw. Säcke
bekannt geworden, wobei die Beutel aus einer Endlosfolie während des
Füllprozesses
hergestellt werden. Dazu wird die Folie von einer Rolle abgewickelt,
zu einem Schlauch geformt und zu der Fülleinheit verbracht, wo zunächst eine
Bodennaht geschweißt
und anschließend
in das obere offene Ende Milch eingefüllt wird, während die Schlauchfolie weiter
transportiert wird. Nach dem Weitertransport um eine vordefinierte
Länge wird
durch die eingefüllte
Milch hindurch die Kopfnaht geschweißt, die den Beutel dicht verschließt. Im Anschluss
daran wird die nächste
Bodennaht geschweißt
und der zuvor gefüllte
Beutel kann durch Durchtrennung der Schlauchfolie abgetrennt werden.
Während
des Füllprozesses
ist eine Kontrolle des Beutelgewichts nicht möglich, da der Beutel während des
Füllens
noch Teil der Endlosfolie ist. Deshalb kann eine Kontrolle des Gewichtes
erst nach Abtrennung des gefüllten
Beutels erfolgen. Im Anschluss daran kann – je nachdem ob zu viel oder
zu wenig abgefüllt
wurde – eine
Anpassung der Füllmenge
darüber
erfolgen, dass der nächste
Beutel etwas länger
oder etwas kürzer
geformt wird. Bei Stoffen mit konstanter und bekannter Dichte funktioniert
ein solches Verfahren. Problematisch wird das Verfahren allerdings
dann, wenn das abzufüllende
Produkt keine konstante Dichte aufweist.
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Bekannt
geworden sind auch Verfahren und Vorrichtungen zum Füllen von
pastösen
Produkten in Ventilsäcke.
Nachteilig daran ist allerdings, dass vorkonfektionierte Säcke benötigt werden,
die aufgrund des Ventilbereichs ebenfalls relativ viel Verpackungsmaterial
benötigen
und erheblich teurer sind als offene Säcke. Außerdem lassen sie keine Anpassung des
Volumens an Dichteschwankungen des abzufüllenden Materials zu. Weiterhin
ist die Entleerung schwieriger, da im Ventilbereich und auch im
Bodenbereich des Sacks mehr Restmaterial verbleibt.
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Vorteilhaft
bei der Verwendung von offenen Säcken
ist hingegen der geringere Materialeinsatz für die Verpackung und auch die
Möglichkeit
der Herstellung des Sacks an der Verpackungsmaschine, was einen
flexiblen Einsatz ermöglicht.
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Bei
der Abfüllung
von Schüttgütern in
offene Säcke
wird oftmals eine so genannte Nettoverwiegung durchgeführt, um gewichtsgenau
abzufüllen. Dazu
wird das abzufüllende
Material in einen Behälter
gewichtsgenau eingefüllt,
dessen Inhalt dann komplett in den Sack eingefüllt wird. Während dies Verfahren z. B.
bei der Abfüllung
von Schüttgütern, wie
z. B. Granulaten oder pulverförmigen
Stoffen zuverlässig
arbeitet, ist eine gewichtsgenaue Abfüllung von pastösen Produkten
nicht ohne Weiteres möglich,
da pastöse
Produkte z. B. von den Wänden
des Waagebehälters
nur langsam ablaufen und in der Regel sogar daran hängen oder
kleben bleiben können,
wodurch die Genauigkeit erheblich beeinträchtigt werden kann. Bei lufthärtenden
Produkten ist in periodischen Abständen ein erheblicher Reinigungsaufwand
erforderlich.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Füllung
von offenen Säcken
mit pastösen
oder flüssigen Produkten
zur Verfügung
zu stellen, womit die Verwiegung des abgefüllten Produkts während des
Füllvorgangs
möglich
ist und wobei ein geringer Materialeinsatz für die Verpackung ermöglicht wird.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Bevorzugte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche. Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
des Ausführungsbeispiels.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
dient zum Füllen
von offenen Säcken
mit pastösen
oder flüssigen
Produkten und umfasst eine Füllstation
mit wenigstens einem Füllventil
und wenigstens einer zugeordneten Produktzufuhr, um das pastöse oder
flüssige
Produkt in den offenen Sack abzufüllen. Erfindungsgemäß ist an
der Füllstation
eine von dem Füllventil
separate Sackhalteeinrichtung vorgesehen, um den Sack beim Füllen zu
halten. Dabei wird die Sackhalteeinrichtung über eine Wägeeinrichtung an der Füllstation
angeordnet, um ein Maß für das Gewicht des
Sacks zu erfassen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist, dass es ermöglicht
wird, pastöse oder
flüssige
Produkte in offene Säcke
abzufüllen. Dadurch
wird ein erheblich geringerer Materialeinsatz für die Verpackung der Produkte
ermöglicht, während gleichzeitig
eine gewichtsgenaue Abfüllung ermöglicht wird.
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Im
Stand der Technik war eine gewichtsgenaue Abfüllung von pastösen Produkten
bislang nur bei Einsatz von Eimern oder Ventilsäcken oder dergleichen Behältnisse
für pastöse Produkte
möglich.
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Mit
der Erfindung wird ein erheblicher Materialaufwand eingespart, da
die zur Abfüllung
verwendeten Säcke
oder Beutel ein erheblich geringeres Eigengewicht aufweisen.
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Durch
die erfindungsgemäße separate
Anordnung von Sackhalteeinrichtung und Füllventil wird eine Trennung
erreicht, mittels derer eine hoch genaue Abfüllung von pastösen Produkten
ermöglicht wird.
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Vorzugsweise
wird das pastöse
oder flüssige Produkt
mittels Druck abgefüllt.
Insbesondere bei pastösen
Produkten ergibt sich oftmals das Problem, dass die Produkte nur
mittels eines hohen Förderdrucks
effektiv abgefüllt
werden können,
da die Auslaufgeschwindigkeit ansonsten zu gering wäre.
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Bei
einem hohen Förderdruck
von z. B. 10, 20 oder 30 bar spritzt das Produkt an der Austrittsfläche des
Füllventils
von dem Füllventil
ab, wobei erhebliche Rückstellkräfte auf
das Füllventil
einwirken, die bei einer Bruttoverwiegung des Füllventils mit einem eventuell
angehängten
Sack zu erheblichen Gewichtsverfälschungen
führen
könnten,
wodurch ein solches Verfahren gegebenenfalls nur eine unzureichende
Genauigkeit erzielt.
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Zeitlich
schwankende Rückstellkräfte können aber
auch z. B. durch Druckschwankungen in der Produktzufuhrleitung entstehen.
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Die
erfindungsgemäße Trennung
von Sackhalteeinrichtung und Füllventil
ermöglicht
hingegen eine hochgenaue Dosierung.
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Die
Genauigkeit kann noch weiter gesteigert werden, in dem der Produktstrom
in wenigstens einen Grobstrom und wenigstens einen Feinstrom unterteilt
wird, wobei der Förderstrom
im Grobstrombereich erheblich größer als
im Feinstrombereich ist.
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Möglich ist
auch eine kontinuierliche Anpassung des geförderten Produkts in Abhängigkeit
vom erreichten Produktgewicht oder anderen Bedingungen. Durch eine
Verringerung des Förderstroms
gegen Ende des Füllvorgangs
wird die Regelgenauigkeit erhöht,
da das aus dem Füllventil
austretende Produkt eine geringere Geschwindigkeit und somit einen
geringeren Impuls aufweist, wodurch negative Einflüsse auf
die Wiegegenauigkeit verringert werden.
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Vorteilhafterweise
ist die Sackhalteeinrichtung über
einen und insbesondere zwei oder auch mehr Gegenlenker an der Füllstation
angeordnet, die nur eine Bewegung in senkrechter Richtung erlauben,
sodass die Wägeeinrichtung
das Gewicht des Sacks erfassen kann.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Austrittsfläche des
Füllventils
etwa in dem Höhenbereich
der Sackhalteeinrichtung vorgesehen. Wenn die Austrittsfläche des
Füllventils
etwas höher
oder etwas niedriger als die Höhe
der Sackhalteeinrichtung angeordnet ist, wird zuverlässig bewirkt, dass
das eingefüllte
Material nicht den oberen Sackrand verschmutzt oder sogar aus dem
Sack heraustritt.
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Die
genaue Höhe
des Austrittes des Füllventils
ist insbesondere einstellbar und kann von dem verwendeten Förderdruck
und/oder von dem abzufüllenden
Produkt abhängen.
Beispielsweise kann bei höheren
Förderdrücken die
Austrittsfläche
des Füllventils
weiter in den Sack abtauchen.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird als Förderorgan
für das
pastöse
Produkt ein Zwangsförderer
vorgesehen. Beispielsweise ist der Einsatz von Schneckenpumpen oder
Schneckenförderern
bevorzugt. Möglich
ist aber auch der Einsatz von anderen Förderorganen. In bestimmten
Anwendungsfällen
ist auch eine Förderung über Gewichtskraft
möglich,
wenn beispielsweise ein Produktsilo oberhalb des Füllventils
angeordnet ist und der durch die Schwerkraft erzeugte Förderdruck
für eine
schnelle und effektive Abfüllung
ausreicht.
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Vorteilhafterweise
ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, welche das von der Wägeeinrichtung ausgegebene
Signal erfasst und welche geeignet ist, den Füllvorgang in Abhängigkeit
von dem Signal der Wägeeinrichtung
zu steuern. Über
die Steuereinrichtung wird vorzugsweise eine Fördergeschwindigkeit des Förderorgans
oder beispielsweise eine Austrittsfläche des Füllventils gesteuert.
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In
einfachen Fällen
wird ohne Unterteilung in Grob- und Feinstrom bei Erreichen des
gewünschten Sackgewichts
das Füllventil
mittels der Steuereinrichtung verschlossen und/oder das Förderorgan
gestoppt.
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In
bevorzugten Ausgestaltungen ist die Austrittsfläche des Füllventils beispielsweise kegelförmig ausgestaltet
und über
die Verschiebung eines konusförmigen
Schließelements
die Austrittsfläche
und somit der Förderstrom
eingestellt.
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In
bevorzugten Weiterbildungen wird der Förderstrom in Abhängigkeit
von dem erreichten Gewicht eingestellt.
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Vorzugsweise
ist eine Sackbildungseinrichtung vorgesehen, welche den offenen
Sack aus Folienmaterial erstellt. Vorzugsweise ist eine Vorratseinrichtung
für das
Folienmaterial vorgesehen, wobei das Folienmaterial insbesondere
auf einer Rolle aufgewickelt vorliegt. Das Folienmaterial kann als Schlauchfolie
auf einer Folienrolle bevorratet werden.
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Es
ist ebenso möglich,
dass die Schlauchfolie aus einer Folienbahn gebildet wird, wobei
die Folienbahn umgelegt und zu einem Schlauch geformt wird.
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In
bevorzugten Weiterbildungen ist die Füllstation höhenverstellbar. Dabei ist sowohl
die Sackhalteeinrichtung als auch das Füllventil gemeinsam in der Höhe verstellbar,
um z. B. beim Anhängen
des Sacks das Fixieren des Sacks an der Sackhalteeinrichtung zu
erleichtern.
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In
allen Ausgestaltungen weist die Sackhalteeinrichtung vorzugsweise
einen stutzenförmigen Sackhalter
auf, der insbesondere etwa konzentrisch zu dem Austrittsbereich
des Füllventils
angeordnet ist. Der stutzenförmige
Sackhalter kann etwa rund ausgebildet sein, ist aber vorzugsweise
mehreckig ausgebildet.
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In
allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass das Füllventil
relativ zu der Sackhalteeinrichtung höhenverstellbar angeordnet ist,
um die Höhe der
Austrittsfläche
des Füllventils
relativ zum Sack und zur Sackhalteeinrichtung einstellen zu können. Die
Höhenverstellbarkeit
kann automatisch erfolgen, wobei die Höhenverstellung beispielsweise über einen
Pneumatikzylinder oder einen sonstigen Antrieb erfolgt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient zum Füllen
von offenen Säcken
mit pastösen
Produkten und wird unter Verwendung einer Füllstation mit einem Füllventil
und einem zugeordneten Förderorgan durchgeführt, um
das pastöse
Produkt unter Druck in den offenen Sack abzufüllen. Dabei wird der Sack mittels
einer von dem Füllventil
separaten Sackhalteeinrichtung beim Füllen gehalten. Mittels einer
an der Füllstation
vorgesehenen Wägeeinrichtung
wird ein Maß für das Gewicht
des Sacks erfasst.
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Auch
das erfindungsgemäße Verfahren
hat viele Vorteile. Durch die Ermittlung des Sackgewichts insbesondere
während
des Füllvorgangs
kann unabhängig
von der aktuellen Dichte des abzufüllenden Produkts eine genaue
Gewichtseinhaltung erzielt werden. Auch bei schwankenden Dichten
des abzufüllenden
Produkts wird so eine genaue Gewichtseinhaltung ermöglicht.
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In
bevorzugten Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine zuvor
beschriebene Vorrichtung verwendet. Vorteilhafterweise wird während des
Füllvorgangs
die Höhe
des Füllventils gegenüber der
Höhe der
Sackhalteeinrichtung verändert.
So wird beispielsweise zu Beginn des Füllvorgangs das Füllventil
gegenüber
der Sackhalteeinrichtung abgesenkt, um die Austrittsfläche des
Füllventils in
den zu füllenden
Sack einzutauchen. Gegen Ende des Füllvorgangs kann das Füllventil
wieder angehoben werden, insbesondere wenn gegen Ende des Füllvorgangs
von dem Grobstrom auf den Feinstrom umgeschaltet wird.
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Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel,
das nun mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert wird.
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Darin
zeigen:
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1 eine
stark schematische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 eine
leicht perspektivische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3 eine
perspektivische teilgeschnittene Darstellung der Füllstation
der Vorrichtung nach 1 und 2; und
-
4 eine
Seitenansicht der Füllstation
der Vorrichtung nach 1 und 2.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Packmaschine 1 zum
Abfüllen
von pastösen
Produkten in Säcke 2 stark
schematisch dargestellt, um einen einfachen Überblick zu ermöglichen.
In 2 ist die Packmaschine 1 hingegen in
einer leicht perspektivischen Gesamtansicht dargestellt, in der
die tatsächliche
Anordnung der einzelnen Komponenten zueinander deutlich wird.
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Die
Packmaschine 1 umfasst hier einen Folienvorrat 13,
eine Sackbildungsstation 12, eine Füllstation 4, eine
Absaugstation 16 und eine Steuerungseinrichtung 11.
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Der
Folienvorrat 13 umfasst eine Folienrolle, die hier vorzugsweise
aus einer Schlauchfolie besteht. Von dem Folienvorrat 13 wird
die Folie zur Sackbildungsstation 12 geleitet, wo aus einem
Stück der
Schlauchfolie ein offener Sack 2 gebildet wird. Dazu wird
eine Bodennaht in die Schlauchfolie eingeführt und ein entsprechendes
Längenstück abgeschnitten.
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Der
offene Sack wird an der Füllstation 4,
die mit Bezug auf die 3 und 4 nachfolgend
ausführlich
beschrieben wird, gefüllt.
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Nach
dem Füllen
wird der gefüllte
Sack 2 zur Absaugstation 16 transportiert, die
z. B. bei der Abfüllung
von lufthärtenden
Produkten vorgesehen ist und wo überschüssige Luft
aus dem Kopfraum des offenen Sacks 2 abgesaugt wird. Anschließend wird
der Sack hier im Ausführungsbeispiel
an der Absaugstation 16 verschweißt. In anderen Ausgestaltungen
ist es ebenso möglich
den Sack 2 an einer separaten Schweißstation zu verschweißen, beispielsweise wenn
eine höhere
Durchsatzrate benötigt
wird und der Durchsatz an einer kombinierten Absaug- und Schweißstation
nicht ausreichen würde.
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In 3 ist
in einer perspektivischen Ansicht eine teilgeschnittene Darstellung
der Füllstation 4 abgebildet.
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Die
Füllstation 4 ist
Teil der in den 1 und 2 dargestellten
Vorrichtung 1 und wird über
das Auflager 17 bzw. eine geeignete Aufhängung an
dem Rahmen der Vorrichtung 1 befestigt. Die Füllstation 4 umfasst
ein Füllventil 5 und
eine Sackhalteeinrichtung 6, die separat voneinander an
der Füllstation 4 angeordnet
sind. Das Füllventil 5 ist
mit der Produktzufuhr 36 über einen Schnellverschluss 28 verbunden,
an der ein Förderorgan 9 vorgesehen
ist, welches beispielsweise als Schneckenpumpe oder als ein sonstiges
Förderorgan
ausgebildet sein kann.
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Das
Füllventil 5 umfasst
einen Stellantrieb 35, der die Austrittsfläche 8 des
Füllventils
vorzugsweise über
ein kegelförmiges
Schließventil
ansteuert, um den Produktstrom zu steuern.
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Zu
Beginn des Füllvorgangs
wird eine möglichst
große
Austrittsfläche 8 eingestellt,
während
am Ende des Füllvorgangs,
wenn das gewünschte
Füllgewicht
oder ein vorbestimmter Wert näherungsweise
erreicht wird, die Austrittsfläche
verkleinert wird, um den Massenstrom gezielt zu verringern. Über diese
Maßnahmen
erfolgt eine vorteilhafte Steuerung des Füllprozesses mit einem Grob-
und einem Feinstrom.
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In
bevorzugten Ausgestaltungen ist auch eine kontinuierliche Steuerung
des Austrittsquerschnitts in Abhängigkeit
von den Bedingungen möglich
und bevorzugt.
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Die
Sackhalteeinrichtung 6 ist über Gegenlenker 19 und 20 an
der Füllstation 4 befestigt,
wie insbesondere in 4 deutlich erkennbar ist. Eine vorzugsweise
eine Wägezelle 21 umfasst Wägeeinrichtung 7 erfasst
das Gewicht der Sackhalteeinrichtung 6 und des daran angehängten Sacks 2 inklusive des
abgefüllten
Produktes 3. Da das Gewicht der Sackhalteeinrichtung 6 und
das Leergewicht des Sacks 2 bekannt ist, kann so auf das
Gewicht des abgefüllten
Materials zurück
geschlossen werden. Dieses Verfahren nennt man das Bruttowägeverfahren, welches
die Gewichtsbestimmung des abgefüllten Materials
während
des Füllvorgangs
erlaubt.
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Die
Sackhalteeinrichtung 6 ist über Gegenlenker 19 und 20 an
der Füllstation 4 befestigt.
Die Sackhalteeinrichtung 6 umfasst eine Wagenplatte 23, an
der die Gegenlenker angelenkt sind und eine an der Waagenplatte 23 befestigte
und hier im Wesentlichen horizontal ausgerichtete Platte 34,
an der eine Aussparung zur berührungslosen
Durchführung
des unteren Bereiches des Füllventils 5 vorgesehen
ist.
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An
der Platte 34 ist der Sackhaltestutzen 27 befestigt, über den
der offene Sack zum Anhängen aufgeschoben
wird. Der untere Bereich des Füllventils 5 mit
der Austrittsfläche 8 erstreckt
sich etwa konzentrisch innerhalb des Sackhaltestutzens 27.
Nach dem Aufstecken des Sacks 2 auf den Sackhaltestutzen 27 wird
der Sack 2 von außen
mit Klemmen 30 gegen den Sackhaltestutzen 27 geklemmt,
sodass der Sack 2 nun von der Sackhalteeinrichtung 6 gehalten
wird.
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Um
ein optimales Halten des Sacks 2 und eine optimale Sackform
zu ermöglichen,
tauchen in den geöffneten
Sack Spreizfinger 33 jeweils rechts und links ein, die
mit Hilfe der Pneumatikzylinder 29 nach außen verfahren
werden, um die seitlichen Bereiche des Sacks zu spreizen, sodass
die Haltegreifer 32 jeweils rechts und links von dem Sackhaltestutzen 27 die
seitlichen Bereiche des Sacks ergreifen und halten können.
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Insgesamt
erfolgt die Aufnahme und Ableitung des Sackgewichts deshalb über die
vier Haltegreifer 32 und über die Sackklemmen 30 nicht
nur im zentralen Bereich des Sacks, sondern auch an beiden Seitenenden.
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Die
Haltegreifer 32 werden hier im Ausführungsbeispiel über die
Pneumatikzylinder 31 zwischen der geschlossenen und einer
geöffneten
Stellung angetrieben. Möglich
ist auch der Einsatz eines anderen bekannten Antriebs, um die Haltegreifer
zwischen der klemmenden und der geöffneten Stellung zu bewegen.
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Die
Sackhalteeinrichtung 6 bildet hier das wiegende System,
wodurch während
des Füllprozesses
eine Überwachung
des Sackgewichts möglich ist.
Die Sackhalteeinrichtung 6 umfasst den Sackhaltestutzen 27,
die Haltegreifer 32 mit den jeweiligen Antriebszylindern 29,
die Sackklemmen 30 und die zugehörige Platte 34, sowie
die Wagenplatte 23.
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Das
Füllventil 5 mit
dem Stellantrieb 35 ist hingegen über den Halter 24 mit
der Platte 22 starr verbunden, die wiederum mit dem Auflager 17 verbunden
ist.
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Hier
im Ausführungsbeispiel
ist die gesamte Füllstation 4 über den
Pneumatikzylinder 18 höhenerfahrbar
angeordnet. Bei einer Höhenverstellung der
Füllstation 4 über den
Pneumatikzylinder 18 wird sowohl die Sackhalteeinrichtung 6 als
auch das Füllventil 5 gleichmäßig in der
Höhe verfahren,
sodass sich keine Höhendifferenzen
zwischen Füllventil 5 und
Sackhalteeinrichtung 6 durch die Höhenverstellung mit dem Pneumatikzylinder 18 ergeben.
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Um
eine Anpassung der Austrittshöhe 14 des
Materials aus dem Füllventil
relativ zu der Höhe 15 der
Sackhalteeinrichtung beispielsweise für unterschiedliche Produkte
zu ermöglichen,
ist eine Höhenverstellung
des Füllventils 5 vorgesehen.
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Hier
im Ausführungsbeispiel
ist das Füllventil 5 insgesamt über eine
Lochleiste 25 höhenverstellbar
angeordnet. Der Höhenbereich 10 und/oder
der Höhenverstellbereich 37 beträgt hier
zwischen etwa 2 cm und etwa 20 cm und insbesondere zwischen etwa
3 cm und 10 cm. Der genaue Wert hängt vom Einsatzfall ab und
kann kleiner oder auch größer sein.
Die Bereiche 10 und 37 können sich auch über etwa
5 oder 10% der Sacklänge
erstrecken.
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In
anderen bevorzugten Ausgestaltungen ist das Füllventil 5 automatisch
höhenverfahrbar.
Eine Höhenverstellung
kann vorzugsweise automatisch während
eines Füllprozesses
erfolgen, sodass insbesondere während
des Beginns des Füllprozesses das
Füllventil
weiter in die Sackhalteeinrichtung eintaucht als zum Ende des Füllprozesses,
wenn der Förderstrom
z. B. auf einen Feinstrom reduziert wird. Insbesondere ist das Füllventil 5 innerhalb
der oben angegebenen Grenzen automatisch verfahrbar. Bevorzugt ist
eine eine Verfahrbarkeit wenigstens in einem Höhenverstellbereich 37 zwischen
3 cm und 10 cm.
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Bei
Produkten, die zu Anhaftungen neigen, ist es von Vorteil, das Füllventil
zusätzlich
anzuheben, um die ausreichende Sicherheit zu gewährleisten, dass keine Verschmutzung
an der Sackoberkante und somit an der Schweißzone entsteht.
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Insgesamt
wird mit der vorliegenden Erfindung die Möglichkeit zur Verfügung gestellt,
pastöse Produkte,
die oftmals unter hohem Druck gefördert werden müssen, in
offene Säcke
abzufüllen,
während
gleichzeitig eine Bruttoverwiegung der Säcke ermöglicht wird. Das führt zu vielfältigen Verbesserungen
bei der Abfüllung
von pastösen
Produkten, da eine Steuerung des Füllprozesses in Abhängigkeit von
dem erreichten Produktgewicht im Sack ermöglicht wird.
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- 1
- Packmaschine
- 2
- Sack
- 3
- Produkt
- 4
- Füllstation
- 5
- Füllventil
- 6
- Sackhalteeinrichtung
- 7
- Wägeeinrichtung
- 8
- Austrittsfläche
- 9
- Förderorgan
- 10
- Höhenbereich
- 11
- Steuereinrichtung
- 12
- Sackbildungsstation
- 13
- Folienvorrat
- 14
- Höhe des Füllventils
- 15
- Höhe der Sackhalteeinrichtung
- 16
- Absaugstation
- 17
- Auflager
- 18
- Pneumatikzylinder
- 19
- Gegenlenker
- 20
- Gegenlenker
- 21
- Wägezelle
- 22
- Platte
- 23
- Waagenplatte
- 24
- Halter
- 25
- Lochleiste
- 26
- Schutzhaube
- 27
- Sackhaltestutzen
- 28
- Schnellverschluss
- 29
- Pneumatikzylinder
- 30
- Sackklemme
- 31
- Pneumatikzylinder
- 32
- Haltegreifer
- 33
- Spreizfinger
- 34
- Platte
- 35
- Stellantrieb
- 36
- Produktzufuhr
- 37
- Höhenverstellbereich