DE102008005705A1 - Klappflügel mit Entfaltvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Ein Klappflügel für einen Flugkörper umfasst eine mechanische Antriebseinrichtung zur Entfaltung des Klappflügels nach dessen Freigabe. Als Antrieb wird eine vorgespannte Spiralfeder verwendet, welche mit einem Zugseil gekoppelt ist, welches über einen doppelten Flaschenzug geführt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Klappflügel mit einem innerhalb des Klappflügels angeordneten Betätigungsmittel, welches mit einem Zugseil verbunden ist, das über wenigstens eine Vorrichtung zur Richtungsänderung geführt wird und das am anderen Ende an einem Teil des Klappflügels befestigt ist.
- Flugkörper sind üblicherweise bis zu ihrem Start in einer Abschussvorrichtung gelagert. Diese Abschussvorrichtung ist bei der Dimensionierung des Innenraums so bemessen, dass der Flugkörper nur mit angeklappten Tragflügeln oder Leitwerksflügeln darin untergebracht werden kann. Dies hat zur Entwicklung verschiedenartiger Ausführungsformen von Klappflügeln und entsprechenden Einrichtungen zur Entfaltung der Klappflügel geführt.
- Aus der
GB 2 369 177 A - Außerdem benötigt der vorgeschlagene Aktuator in jedem Fall zusätzlichen Einbauraum für die zur Auslösung benötigten weiteren Einrichtungen. Im Fall eines hydraulischen Aktuators ist dies der Vorratsraum für die Hydraulikflüssigkeit und die Einrichtung zur Erzeugung des benötigten Druckes. Im Fall des elektromagnetischen Aktuators muss eine entsprechend dimensionierte Energiequelle bereitgestellt werden.
- Darüber hinaus kann der durch die Art der Umlenkung bedingte Verlust an Zugkraft sich im praktischen Betrieb nachteilig auswirken.
- Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine besonders kompakte und funktionssichere Einrichtung für die Klappflügelentfaltung bereit zu stellen, welche die vorgenannten Nachteile vermeidet.
- Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass der Klappflügel aus einer Flügelwurzel, einer inneren Flügelfläche und einer äußeren Flügelfläche besteht, wobei die Flügelwurzel mit dem Rumpf über eine Dreheinrichtung verbunden ist, dass die innere Flügelfläche an ihrer Wurzel über eine erste Drehachse mit der Flügelwurzel verbunden ist, dass die äußere Flügelfläche über eine weitere Drehachse am äußeren Rand der inneren Flügelfläche angelenkt ist, wobei beide Drehachsen etwa zueinander parallel und in Flugrichtung verlaufen, dass eine Spiralfeder, an der ein Zugseil befestigt ist, in der Ruhestellung des Klappflügels vorgespannt in der inneren Flügelfläche angeordnet ist, dass das Zugseil von der Spiralfeder kommend über eine erste Umlenkrolle geführt wird, welche mittels eines ersten Befestigungsmittels quer- aber nicht längsbeweglich mit der Flügelwurzel verbunden ist, und anschließend über eine zweite Umlenkrolle geführt wird, welche mittels eines zweiten Befestigungsmittels quer- aber nicht längsbeweglich an der Wurzel der äußeren Flügelfläche befestigt ist, und wobei das freie Ende des Zugseils fest mit der inneren Flügelfläche verbunden ist.
- Eine derartige Einrichtung zur Klappflügelentfaltung kann aufgrund ihrer flachen und kompakten Bauweise leicht im Inneren eines Teils des Klappflügels baulich integriert werden. Die Einrichtung benötigt darüber hinaus keine zusätzlichen Betriebsmittel, die sonst im Klappflügel oder im Rumpf untergebracht werden müssten. Damit ist diese Einrichtung auch wesentlich leichter als bekannte Ausführungsformen. Es ist lediglich eine Vorrichtung zur Freigabe der vorgespannten Spiralfeder erforderlich. Somit ist es leicht möglich, diese Einrichtung auch in einem schlanken Klappflügel unterzubringen. Weiterhin ist es von Vorteil, dass diese Einrichtung ohne Hilfseinrichtungen für die Energiespeicherung auskommt und somit leichter als bekannte Einrichtungen ist. Damit kann gerade in aerodynamischen Wirkflächen unerwünschtes Zusatzgewicht vermieden werden.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematischvereinfacht dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 : einen geöffneten Klappflügel in der Ruhestellung, -
2 : einen Klappflügel in der entfalteten Stellung, -
3 : einen teilweise geöffneten Klappflügel in der entfalteten Stellung. - Die
1 zeigt einen Klappflügel für einen Flugkörper gemäß der Erfindung in der Ruhestellung, in der er sich im eingebauten Zustand vor dem Start befinden würde. Der Übersichtlichkeit wegen sind zum Flugkörper gehörende Teile vollständig weggelassen worden. Die mechanische Verbindung zwischen dem Flugkörperrumpf und der Flügelwurzel13 wird mittels einer robusten Dreheinrichtung6 vollzogen, die hier nicht weiter beschrieben wird. An der Flügelwurzel13 ist mittels einer außen liegenden Drehachse10 , die etwa in Flugrichtung ausgerichtet ist, die innere Flügelfläche12 des Klappflügels angelenkt und befestigt. - Eine weitere, ebenfalls außen liegende Drehachse
11 bildet in gleicher Weise die Verbindung zwischen der inneren Flügelfläche12 und der äußeren Flügelfläche9 . Nach Entfaltung des Klappflügels erfolgt bei Erreichen der Arbeitsstellung, die in den2 und3 dargestellt ist, eine Verriegelung zwischen der Flügelwurzel13 und der inneren Flügelfläche12 und auch zwischen der inneren Flügelfläche12 und der äußeren Flügelfläche9 jeweils mittels einer Verriegelungsvorrichtung8 ,7 , die mittels Federn15 ,14 angetrieben werden. - Die Entfaltvorrichtung für den Klappflügel ist im Wesentlichen im Innenraum der inneren Flügelfläche
12 untergebracht. Zur Veranschaulichung deren Einbaulage ist in der1 die seitliche Flügelverkleidung abgenommen worden. Im Inneren befindet sich die Antriebseinrichtung1 , die ohne die Spiralfeder20 dargestellt ist, welche in3 wiedergegeben ist. Die Antriebseinrichtung befindet sich zusammen mit der Spiralfeder20 in der dargestellten Position des Klappflügels in einem vorgespannten Zustand. Hierbei wird nicht die Antriebseinrichtung1 gesperrt, sondern der Klappflügel wird mit einer einfachen lösbaren Befestigung5 , welche am äußeren Rand der äußeren Flügelfläche9 (vgl.3 ) angeordnet ist, bis zum geeigneten Zeitpunkt gehalten. Die Antriebseinrichtung verbleibt somit bis zur Auslösung unter Vorspannung. - An der Spiralfeder
20 ist ein Zugseil21 befestigt, welches nacheinander über die Umlenkrollen2 ,3 nach Art eines Flaschenzuges geführt wird und schließlich etwa in der Mitte der inneren Flügelfläche an einem geeigneten Punkt beispielsweise verschraubt30 wird. Die erste Umlenkrolle2 ist mittels eines ersten Befestigungsmittels31 an der Flügelwurzel13 befestigt19 . Als Befestigungsmittel31 eignet sich beispielsweise ein Drahtseil, das zwar in Querrichtung flexibel, aber in Längsrichtung nicht dehnbar ist. Das Gleiche gilt auch für das weitere Befestigungsmittel32 , mit dem die weitere Umlenkrolle3 an der Wurzel des äußeren Klappflügels9 befestigt18 ist. - Die Spiralfeder weist den Vorteil eines langen Federweges auf, mit dessen Hilfe ab der Auslösung der Befestigung
5 des Klappflügels das Zugseil eingezogen und in der Antriebsvorrichtung1 aufgewickelt wird. Dabei wirkt ein gleichmäßiger kräftiger Zug über das Zugseil21 auf die beiden Umlenkrollen2 ,3 . Die von der Antriebseinrichtung1 aufgewickelte Weglänge des Zugseils21 verteilt sich derart auf die Umlenkrollen, dass jede von beiden sich etwa ein Viertel des vom Zugseil zurückgelegten Wegs auf die andere Umlenkrolle zu bewegt. Die dabei von den Umlenkrollen2 ,3 auf die Befestigungsmittel31 ,32 ausgeübte Kraft erhöht sich dabei umgekehrt proportional. Auf diese Weise entsteht ein kräftiger Zug zwischen den Befestigungspunkte18 ,19 der beiden Befestigungsmittel31 ,32 . Diese Zugkraft reicht zur Entfaltung des Klappflügels9 ,12 ,13 in jedem Fall aus. Dies gilt für Umgebungsbedingungen sowohl wie Luft als auch Wasser. - Die Vorspannung und die Weglänge der Spiralfeder und des Zugseils sind so ausreichend dimensioniert, dass unter allen Umständen die Arbeitsstellung des Klappflügels, die in den
2 und3 dargestellt ist, erreicht wird. Beim Erreichen dieser Stellung rasten die Verriegelungen7 ,8 zwischen der Flügelwurzel und der inneren Flügelfläche einerseits und der inneren und der äußeren Flügelfläche andererseits ein. Die Verriegelungen können beispielsweise in der Form von Schiebern gestaltet sein, die in korrespondierende Öffnungen im jeweiligen Gegenstück federgetrieben14 ,15 einrasten. - Es wird noch darauf hingewiesen, dass in der
1 Angaben über die Winkel 109° und 35° zwischen den einzelnen Teilen13 ,12 ,9 des Klappflügels angegeben sind. Diese Winkel haben sich in der Praxis als besonders günstig für das kompakte Anlegen des Klappflügels an den Flugkörperrumpf herausgestellt. Da die Winkel von den jeweiligen Außenmaßen der inneren und des äußeren Flügelfläche abhängig sind, können sich je nach Dimensionierung auch Abweichungen von diesen Winkelangaben ergeben. - In der
2 ist der vollständig entfaltete Klappflügel9 ,12 ,13 von seiner gegenüberliegenden Seite her dargestellt. Auf dieser Seite sind die außen liegenden Drehachsen10 und11 gut zu erkennen, welche die Verbindung zwischen der Flügelwurzel13 und der inneren Flügelfläche12 einerseits und der inneren Flügelfläche12 und der äußeren Flügelfläche9 andererseits herstellen. Im Bereich des Außenrands4 der äußeren Flügelfläche9 ist die lösbare Befestigung5 für den angeklappten Klappflügel, wie er in der1 dargestellt ist, angeordnet. Diese korrespondiert mit einem entsprechenden entriegelbaren Teil im Bereich des Flugkörperrumpfes, welches beim Start des Flugkörpers nach dem Verlassen des Abschussrohres betätigt wird und damit den Entfaltungsvorgang freigibt. - Die
3 zeigt schließlich den vollständig entfalteten Klappflügel von der Ansichtsseite wie in1 . Die Spiralfeder20 und ein Teil des Zugseils21 sind während des Entfaltvorganges auf die Antriebseinrichtung1 aufgewinkelt worden und befinden sich immer noch unter Vorspannung. Die Verriegelungen7 ,8 sind eingerastet. Die Umlenkrollen2 ,3 befinden sich örtlich wesentlich näher aneinander als in der1 . Der entfaltete Klappflügel befindet sich in einem stabilen, belastbaren und ohne Hilfsmittel nicht mehr reversiblen Verriegelungszustand. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- - GB 2369177 A [0003]
Claims (2)
- Klappflügel mit einem innerhalb des Klappflügels angeordneten Betätigungsmittel, welches mit einem Zugseil verbunden ist, das über wenigstens eine Vorrichtung zur Richtungsänderung geführt wird und das am anderen Ende an einem Teil des Klappflügels befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, – dass der Klappflügel aus einer Flügelwurzel (
13 ), einer inneren Flügelfläche (12 ) und einer äußeren Flügelfläche (9 ) besteht, wobei die Flügelwurzel (13 ) mit dem Rumpf über eine Dreheinrichtung (6 ) verbunden ist, – dass die innere Flügelfläche (12 ) an ihrer Wurzel über eine erste Drehachse (10 ) mit der Flügelwurzel (13 ) verbunden ist, – dass die äußere Flügelfläche (9 ) über eine weitere Drehachse (11 ) am äußeren Rand der inneren Flügelfläche (12 ) angelenkt ist, wobei beide Drehachsen (10 ,11 ) etwa zueinander parallel und in Flugrichtung verlaufen, – dass in der Ruhestellung des Klappflügels eine Spiralfeder (20 ), an der ein Zugseil (21 ) befestigt ist, vorgespannt in der inneren Flügelfläche (12 ) angeordnet ist, – dass das Zugseil (21 ) von der Spiralfeder (20 ) kommend über eine erste Umlenkrolle (2 ) geführt wird, welche mittels eines ersten Befestigungsmittels (31 ) mit der Flügelwurzel (13 ) verbunden (19 ) ist, und anschließend über eine zweite Umlenkrolle (3 ) geführt wird, welche mittels eines zweiten Befestigungsmittels (32 ) im Bereich der Wurzel der äußeren Flügelfläche (9 ) befestigt (18 ) ist, wobei das freie Ende des Zugseils (21 ) mit der inneren Flügelfläche (12 ) verbunden (30 ) ist. - Klappflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klappflügel in der Ruhestellung mittels einer am der äußeren Flügelfläche (
9 ) angeordneten lösbaren Befestigungsvorrichtung (5 ) gehalten wird.
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