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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen einer Werkstückpalette
oder eines Werkstückes
auf dem schwenkbaren Werkstücktisch
einer Werkzeugmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Erkennen einer Werkstückpalette
oder eines Werkstückes
auf dem schwenkbaren Werkstücktisch
einer Werkzeugmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 9.
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Moderne
Bearbeitungszentren für
die Bohr- und Fräsbearbeitung
von sehr komplexen Werkstückgeometrien
besitzen in der Regel fünf
Bewegungsachsen, nämlich
drei lineare Bewegungsachsen und zwei rotative Bewegungsachsen.
Die drei linearen Bewegungsachsen beschreiben dabei ein orthogonal
ausgerichtetes Koordinatensystem im dreidimensionalen Raum (X-Y-Z).
Die zwei rotativen Bewegungsachsen (A und C) sind mit ihren Mittelachsen
rechtwinklig zueinander und parallel zu jeweils einer linearen Bewegungsachse
ausgerichtet. Die Mittelachse der C-Achse kann zum Beispiel parallel zur
Z-Achse, die Mittelachse der A-Achse kann zum Beispiel parallel
zur Y-Achse ausgerichtet sein.
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Des
Weiteren hat ein Bearbeitungszentrum für die Bohr- und Fräsbearbeitung
immer eine werkzeugtragende Baugruppe und eine werkstücktragende
Baugruppe. Die fünf
Bewegungsachsen müssen auf
diese beiden Baugruppen aufgeteilt werden. Wie diese Aufteilung
durchgeführt
wird, hängt
von der Bauform des Bearbeitungszentrums ab. Bei einer sogenannten
Fahrständer-Bauform
oder bei einer sogenannten Gantry(Portal)-Bauform sind die drei
linearen Bewegungsachsen immer der werkzeugtragenden Baugruppe zugeordnet.
Die zwei rotativen Bewegungsachsen können aber bei diesen beiden
Bauformen unterschiedlich aufgeteilt sein. So sind Fahrständer- oder
Gantry(Portal)-Bauformen
bekannt, wo eine rotative Bewegungsachse der werkstücktragenden
Baugruppe und eine rotative Bewegungsachse der werkzeugtragenden
Baugruppe zugeordnet sind.
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Eine
andere Möglichkeit
besteht darin, dass die beiden rotativen Bewegungsachsen nur der
werkstücktragenden
Baugruppe zugeordnet werden. In diesem Fall wird die werkstücktragende
Baugruppe als sogenannter Schwenk-Rundtisch ausgebildet. Das heißt, der
drehende Werkstücktisch
(Rundtisch) zur Aufnahme der Werkstücke kann noch zusätzlich um
eine horizontale oder vertikale Achse verschwenkt werden. Die Bauweise
mit einem Schwenk-Rundtisch hat sich in der Praxis als sehr vorteilhaft
erwiesen und wird in den letzten Jahren zunehmend gebaut.
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Besonders
bei Bearbeitungszentren für
die Bearbeitung von mittelschweren Werkstücken (500 bis 2.000 kg) wird
diese Bauweise mit Schwenk-Rundtisch gerne eingesetzt. Das Werkstück wird
dabei in der Regel automatisiert auf den Schwenk-Rundtisch aufgespannt.
Die manuelle Aufspannung mit über
Handkraft betätigbaren
Spannelementen (Spannpratzen usw.) wird aufgrund der relativ hohen
unproduktiven Verlustzeiten nur noch im Ausnahmefall durchgeführt.
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Während dem
manuellen Aufspann- und Ausrichtvorgang steht das Bearbeitungszentrum
still. Bei der automatisierten Aufspannung dagegen wird das einzuwechselnde
Werkstück
in der Regel hauptzeitparallel, d. h. parallel zu einer Bearbeitung,
auf normierte Werkstückpaletten
manuell aufgespannt.
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Werkstückpaletten
sind normierte Werkstückträger, die
auf der Unterseite zur genauen Fixierung und zur Spannung auf dem
Werkstücktisch
geeignete Flächen
und Funktionselemente besitzen. Der Vorteil der Verwendung einer
normierten Werkstückpalette
ist darin zu sehen, dass die normierte Werkstückpalette immer eine gleichbleibende
Anschlussgeometrie zum Werkstücktisch
aufweist, so dass eine schnelle Positionierung und eine schnelle automatische
Spannung möglich
sind. Die an der Unterseite der Werkstückpalette und an der Oberseite des
Werkstücktisches
angeordneten Funktionselemente zum Spannen und Ausrichten (Zentrieren)
der Werk stückpalette
werden allgemein als Nullpunktspannsysteme bezeichnet. Diese Nullpunktspannsysteme
sind die eigentliche Schnittstelle zwischen Werkstückpalette
und Werkstücktisch.
Sie müssen ein
exaktes und wiederholgenaues Fixieren der Werkstückpalette auf dem Werkstücktisch
ermöglichen.
Wiederholgenauigkeiten von bis zu wenigen μm müssen erreicht werden. Des Weiteren
muss eine schnelle und sichere Aufspannung der Werkstückpalette
durch das Nullpunktspannsystem gewährleistet sein. Die Spann-
bzw. Haltekraft kann bis zu 50.000 N betragen. Ganz allgemein gesprochen ist
ein Nullpunktspannsystem ein Kupplungssystem zum Fixieren und zum
schnellen Spannen von Werkstückpaletten
auf dem Werkstücktisch
eines Bearbeitungszentrums. Das Nullpunktspannsystem besteht immer
aus einem Positivteil mit Spannbolzen bzw. Einzugsnippel und aus
einem Negativteil mit Spannbüchse
bzw. Einzugsring.
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Bei
einem Bearbeitungszentrum mit einem Schwenk-Rundtisch darf aus Gründen der
Sicherheit das Lösen
der Werkstückpalette über die
Nullpunktspannsysteme nur erfolgen, wenn der Schwenk-Rundtisch sich
annähernd
in der waagrechten 0°-Position befindet.
Ansonsten würde
die Gefahr bestehen, dass die Werkstückpalette mit dem Werkstück aufgrund
der Schwerkraft undefiniert herunterfällt. Erheblicher Personen-
und Sachschaden könnte
die Folge sein. Aus diesem Grund ist der Befehlsgeber für die Lösefunktion
steuerungstechnisch mit der Positionsüberwachung der Schwenkachse (A-Achse) des Schwenk-Rundtisches
verbunden. Somit ist sichergestellt, dass ein Lösen der Werkstückpalette
nur in waagrechter 0°-Position
möglicht ist
und dass bei einem gelösten
Nullpunktspannsystem der Schwenk-Rundtisch in der 0°-Position gesperrt
bleibt. Das heißt,
der Schwenk-Rundtisch kann bei gelöstem Nullpunktspannsystem nicht
verschwenkt werden. Somit wird zwangsläufig sichergestellt, dass bei
einem Fehler des Bedienpersonals, wenn der Bediener ver gisst nach
Aufsetzen der Werkstückpalette
den Befehlsgeber „Spannen
Werkstückpalette” zu betätigten,
der Schwenk-Rundtisch mit
ungespannter Werkstückpalette
nicht aus der waagrechten 0°-Position
heraus verschwenkt werden kann.
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In
der
EP 1 396 306 B1 ist
ein Nullpunktspannsystem für
das automatische Festspannen von Werkstückpaletten beschrieben. Das
beschriebene Nullpunktspannsystem besteht aus einem Kegelstumpf
und aus einer Kegelhülse.
Der Kegelstumpf (Positivteil) wird auf dem Werkstücktisch
und die Kegelhülse
(Negativteil) wird auf der Werkstückpalette befestigt. In der
Regel wird eine Werkstückpalette
immer mit mehreren Nullpunktspannsystemen auf dem Werkstücktisch
befestigt. Im Kegelstumpf ist ein Schiebeelement für die Betätigung der
Spannelemente angeordnet. Das Schiebeelement ist im vorliegenden
Fall als doppeltwirkender Hydraulikkolben ausgebildet. Das heißt, durch
Beaufschlagen des jeweiligen Druckraums mit einem Hydrauliköl unter
hohem Druck kann das Schiebeelement ein- oder ausgefahren werden.
Die Spannelemente zum Spannen der Kegelhülse sind als Doppelkugel ausgeführt und gleichmäßig am Umfang
des Kegelstumpfes verteilt. Beim Einfahren des Schiebeelementes
in den Kegelstumpf werden die Spannkugeln zwangsläufig nach außen gedrückt und
die Kegelhülse
wird form- und kraftschlüssig
mit dem Kegelstumpf verklemmt. In diesem Fall ist die Werkstückpalette
sicher mit dem Werkstücktisch
verbunden, die Werkstückpalette
ist gespannt. Beim Ausfahren des Schiebeelementes aus dem Kegelstumpf
werden die Spannkugeln freigeben und die Werkstückpalette kann abgehoben werden.
Beim Abheben der Werkstückpalette
werden die Spannkugeln wieder in den Kegelstumpf hineingedrückt.
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Bei
dem in der
EP 1 396
306 B1 dargestellten Nullpunktspannsystem wird mit einem
Fluid (Hydraulik) gespannt und mit einem Fluid (Hydraulik) gelöst. Die
Stellung des Schie beelementes und somit die Spann- und Lösestellung
des Spannsystems kann indirekt über
den Löse-
und/oder Spanndruck durch die Maschinensteuerung ermittelt werden. Dazu
sind entsprechende Drucksensoren in den Druckleitungen angeordnet, über die
die Maschinensteuerung feststellen kann, ob das Nullpunktspannsystem
sich in der Löse-
oder Spannstellung befindet. Zum Beispiel ist in der
EP 1 396 306 B1 das Schiebeelement
in Spannstellung, wenn der Drucksensor für den oberen Druckraum einen
Druck anzeigt und wenn der Drucksensor für den unteren Druckraum keinen
Druck anzeigt. Für
die Lösestellung
gelten die umgekehrten Bedingungen.
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In
der Praxis gibt es die unterschiedlichsten Ausprägungen von Nullpunktspannsystemen.
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So
sind auch Systeme bekannt, bei denen das Schiebeelement für die Betätigung der
Spannelemente über
eine mechanische Feder in die Spannstellung und über ein Fluid (Druckluft oder
Hydrauliköl)
in die Lösestellung
gedrückt
wird. Bei diesen Nullpunktspannsystemen wird durch Feder gespannt
und mit einem Fluid gelöst.
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Des
Weiteren sind auch Nullpunktspannsysteme bekannt, bei denen der
Einzugsbolzen in der Kegelhülse
an der Unterseite der Werkstückpalette und
der Einzugsring (Spannzange) im Kegelstumpf auf dem Werkstücktisch
angeordnet sind. Solch ein System ist zum Beispiel in der
DE 100 31 103 A1 beschrieben.
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Bei
all diesen Nullpunktspannsystemen ist das kraftbetätigte Schiebeelement
zum Lösen
oder Spannen immer auf dem am Maschinenbett angeordneten Werkstücktisch
befestigt und nicht auf der Werkstückpalette. Dies ist auch sinnvoll,
da die Energieversorgung zum Verstellen des Schiebeelementes konstruktiv
einfacher über
den Werkstücktisch
an das Schie beelement geführt
werden kann als über eine
frei transportierbare Werkstückpalette.
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Die
in der
EP 1 396 306
B1 und in der
DE
100 31 103 A1 offenbarten Nullpunktspannsysteme für das automatische
Festspannen von Werkstückpaletten
haben den Nachteil, dass eine Werkstückpalette, die auf Grund eines
Bedienfehlers auf ein schon gespanntes Nullpunktspannsystem aufgesetzt
wird, nicht zwangsläufig
von der Maschinensteuerung des Bearbeitungszentrum erkannt werden
kann. Dies kann zu einer Personen- und Sachgefährdung führen.
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Folgende
Gefährdungssituation
ist zwar in der Praxis unwahrscheinlich, aber praktisch nicht unmöglich und
muss daher aufgrund des hohen Verletzungsrisikos für eine Person
in einer Risikoanalyse betrachtet werden:
- 1.
Der Schwenk-Rundtisch wird in die waagrechte 0°-Position verschwenkt und die Maschinensteuerung
gibt automatisch über
ein Ablaufprogramm das Nullpunktspannsystem zum Lösen frei.
- 2. Der Bediener betätigt
die Befehlstaste „Lösen Palette”, hebt
die Werkstückpalette
von dem Nullpunktspannsystem ab und transportiert die Werkstückpalette
aus dem Arbeitsbereich des Bearbeitungszentrums heraus. Beim Betätigen der
Befehlstaste „Lösen” wird der
Schwenkantrieb (A-Achse) des Schwenk-Rundtisches durch die Maschinensteuerung
automatisch gesperrt. Ein Verschwenken des Schwenk-Rundtisches mit
einem gelösten
Nullpunktspannsystem ist nicht möglich.
- 3. Aufgrund einer Unaufmerksamkeit oder Fehlbedienung wird die
Befehlstaste „Spannen
Palette” betätigt, obwohl
noch keine neue Werkstückpalette
auf dem Nullpunktspannsystem aufgesetzt wurde. Der Schwenk antrieb
(A-Achse) des Schwenk-Rundtisches wird nach der Betätigung der
Befehlstaste „Spannen
Palette” von
der Maschinensteuerung wieder automatisch freigeben. Der Schwenk-Rundtisch
kann jetzt jederzeit verschwenkt werden.
- 4. Der Bediener setzt jetzt eine Werkstückpalette auf das gespannte
Nullpunktspannsystem auf mit der Intention, dass diese noch gespannt
werden müsste
und betätigt
die Befehlstaste „Spannen Palette” ein zweites
Mal. Da das Nullpunktspannsystem schon gespannt ist, erfolgt keine
weitere Reaktion am Schiebeelement des Nullpunktspannsystems mit
der Folge, dass die Werkstückplatte
ungesichert auf dem gespannten Nullpunktspannsystem aufliegt. Diese
Fehlspannung kann optisch vom Bediener in der Regel nicht sicher
erkannt werden. Wird jetzt der von der Maschinensteuerung freigegebene
Schwenk-Rundtisch verschwenkt, kann eine gefährliche Situation entstehen.
Die ungespannte Werkstückpalette
kann vom Werkstücktisch
unerwartet herunterfallen. Eine große Personen- und Sachgefährdung ist
die Folge.
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Nach
dem bisherigen Stand der Technik kann mit der Maschinensteuerung
nur eine zwangsläufige
Stellungsabfrage am Schiebeelement des Nullpunktspannsystems durchgeführt werden.
Durch diese zwangsläufige
Stellungsabfrage kann nur die Betriebsart „Gespannt” und „Gelöst” detektiert werden. Die Stellungsabfrage
am Schiebeelement kann dabei direkt oder indirekt erfolgen. Bei
der direkten Stellungsabfrage wird der Verstellweg des Schiebeelementes über eine
geeignete Sensorik direkt erfasst und über die Maschinensteuerung
ausgewertet. Bei der indirekten Stellungsabfrage wird der Löse- und/oder
Spanndruck in der Energiezuleitung des Nullpunktspannsystem ermittelt
und über
die Maschinensteue rung ausgewertet. Zum Beispiel kann in der
EP 1 396 306 B1 die
Betriebsart „Gelöst” oder „Gespannt” dadurch
detektiert werden, dass jeweils über einen
Drucksensor der hydraulische Druck der entsprechenden Druckkammer
gemessen wird.
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Ob
eine Werkstückpalette
auf dem Nullpunktspannsystem aufliegt oder nicht, wird durch die Maschinensteuerung
nach dem Stand der Technik nicht erfasst. Auch die Stellungen „Gespannt
ohne Palette” und „Gespannt
mit Palette” können bislang nach
dem Stand der Technik nicht durch die Maschinensteuerung detektiert
werden.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der eine sichere und einfache Anwesenheitskontrolle für eine Werkstückpalette
auf einem Schwenk-Rundtisch mit Nullpunktspannsystem durchgeführt werden
kann, um somit die Betriebsarten „Spannen ohne Palette”, „Spannen
mit Palette”, „Lösen ohne
Palette” und „Lösen mit
Palette” eindeutig
detektieren zu können.
Diese Betriebsarten müssen
für den
Bediener eindeutig und zwangsläufig über die
Maschinensteuerung erkennbar sein.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Erkennen einer Werkstückpalette
oder eines Werkstückes
auf dem schwenkbaren Werkstücktisch
einer Werkzeugmaschine, wobei der Werkstücktisch über ein Nullpunktspannsystem
mit der Werkstückpalette oder
dem Werkstück
verbindbar ist und wobei das Nullpunktspannsystem über ein
Schiebeelement betätigbare
Spannelemente aufweist, durch folgende Schritte gelöst:
- a) Ermittelung des Massenträgheitsmomentes des unbeladenen
Werkstücktisches
bei der ersten Inbetriebnahme der Werkzeugmaschine,
- b) Abspeichern des ermittelten Massenträgheitsmomentes als Referenzwert,
- c) Erneute Ermittelung des Massenträgheitsmomentes des Werkstücktisches
in einem weiteren Messlauf bei Normalbetrieb der Werkzeugmaschine
als Folge bestimmter vorgebbarer Betriebsparameter,
- d) Erfassung der Stellung des die Spannelemente betätigenden
Schiebeelementes,
- e) Vergleich des in Schritt c) ermittelten Wertes mit dem in
Schritt a) ermittelten Referenzwert unter Berücksichtigung der in Schritt
d) erfassten Stellung des Schiebeelementes.
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Die
Aufgabe wird weiterhin durch eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gelöst,
die gekennzeichnet ist durch eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung
der Stellung des Schiebeelementes und eine Auswerteeinrichtung zum
Vergleich der ermittelten Massenträgheitsmomente.
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Moderne
CNC-Antriebssteuerungen von Werkzeugmaschinen sind heutzutage in
der Lage, das Massenträgheitsmoment
eines elektromotorischen Antriebssystems zu ermitteln, ohne dass
dazu eine zusätzliche
externe Sensorik notwendig ist. Insbesondere bei einem Werkstücktischantrieb
mit einem hohem Übertragungswirkungsgrad
(ca. 90%) ist eine Ermittlung des Massenträgheitsmomentes über die
Antriebssteuerung ohne größere Probleme
möglich.
Solche Werkstücktischantriebe
(z. B. Direktantrieb mit Torque-Motor oder Servoantrieb mit einer Zahnradgetriebestufe
oder Servoantrieb mit einem Harmonic-Drive-Getriebe) ersetzen zunehmend die bislang
eingesetzten Schneckradantriebe. Der Vorteil dieser Werkstücktischantriebe
ist unter anderem darin zu sehen, dass ein hoher Wirkungsgrad und
somit eine hohe Drehmomentnutzung auch bei geringer Drehzahl möglich ist.
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Über die
Auswertung des Motorstroms kann bei diesen Werkstücktischantrieben
ein Rückschluss auf
das Massenträgheitsmoment
des Antriebs gezogen werden. Die Beladung eines drehenden Werkstücktisches
lässt sich
somit in relativ einfacher Weise über das Massenträgheitsmoment
des betreffenden Antriebssystems indirekt bestimmen. Dazu wird das
Massenträgheitsmoment
eines unbeladenen Werkstücktisches
bei der ersten Inbetriebnahme der Maschine über einen Eichlauf mit definierter
Drehzahl ermittelt und als Referenzwert im Datenspeicher der CNC-Antriebssteuerung überschreibsicher
und gegebenenfalls redundant abgespeichert.
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Über einen
zwangsläufig
ablaufenden Messlauf kann die Maschinensteuerung bei bestimmten vorgebbaren
Betriebsparametern, z. B. nach Einschalten der Maschine, nach dem
Betätigen
eines Spannbefehls, nach dem Betätigen
eines Lösebefehls
oder nach dem Schließen
einer den Zugang zum Werkstücktisch
ermöglichenden
Kabinentür
automatisch das Massenträgheitsmoment
des Werksstücktisches
ermitteln. Der so ermittelte Wert wird mit dem im Speicher abgelegten
Referenzwert verglichen. Über
diesen Vergleich ist eine Aussage über den Beladezustand des Werkstücktisches
möglich. Es
kann somit mit ausreichender Sicherheit ermittelt werden, ob sich
eine Werkstückpalette
auf dem Werkstücktisch
befindet oder nicht. Des Weiteren kann die Maschinensteuerung über die
Auswertung der entsprechenden Sensorik für die Stellungsabfrage am Schiebeelement
feststellen, ob sich das Schiebeelement in der Spann- oder in der
Lösestellung
befindet. Es sind somit alle vier relevanten Betriebsarten des Spannsystems
durch die Maschinensteuerung eindeutig detektierbar und können über eine entsprechende
Maschinenanzeige dem Bediener mitgeteilt werden.
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Folgende
vier Betriebsarten des Nullpunkspannsystems sind mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. mit der erfin dungsgemäßen Vorrichtung
durch die Maschinensteuerung erkennbar:
- a)
Nullpunktspannsystem gespannt mit Werkstückpalette
- b) Nullpunktspannsystem gespannt ohne Werkstückpalette
- c) Nullpunktspannsystem gelöst
mit Werkstückpalette
- d) Nullpunktspannsystem gelöst
ohne Werkstückpalette
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Der
Kern des erfindungsgemäßen Verfahrens
für die
Erkennung der Betriebsarten eines Nullpunktspannsystems besteht
aus dem direkten oder indirekten Erfassen der Stellung des Schiebeelementes,
dem Erfassen des Massenträgheitsmomentes durch
einen kurzen Messlauf des drehenden Werkstücktisches, dem Vergleich des
durch den Messlauf ermittelten Massenträgheitsmomentes mit dem Massenträgheitsmoment
eines Referenzwertes, insbesondere mit dem Referenzwert eines unbeladenen Werkstücktisches.
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Der
Kern der erfindungsgemäßen Vorrichtung
für die
Erkennung der Betriebsarten eines Nullpunktspannsystems besteht
aus einer Überwachungseinheit
für die
Stellung des Schiebeelementes (indirekte oder direkte Stellungsauswertung)
und einer Auswerteeinheit für
die Massenträgheitsmomente
des Werkstücktisches.
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Durch
die Verwendung der steuerungsinternen Funktion zur Ermittlung des
Massenträgheitsmomentes
eines Antriebssystems können
in einfacher und sicherer Weise die relevanten Betriebsarten eines
Nullpunktspannsystems automatisch und zwangsläufig ermittelt werden. Eine
aufwendige externe Sensorik zur Anwesenheitskontrolle einer Werkstückpalette
ist nicht notwendig.
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Durch
das beschriebene Verfahren ist es möglich, die Betriebsarten „Spannen
ohne Palette”, „Spannen
mit Palette”, „Lösen mit
Palette” und „Lösen ohne
Palette” für den Bediener über die
Maschinensteuerung erkennbar zu machen.
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Durch
diese Maßnahmen
wird die Sicherheit der Bedienbarkeit der Werkzeugmaschine wesentlich
erhöht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann auch bei Systemen eingesetzt werden, wo das Nullpunktspannsystem
direkt und ohne Zwischenschaltung einer Werkstückpalette am Werkstück befestigt
ist.
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Die
Unteransprüche
beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
nachfolgender Beschreibung anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
in der Betriebsstellung „Nullpunktspannsystem
gelöst mit
Werkstückpalette”,
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2 die
erfindungsgemäße Vorrichtung
in der Betriebsstellung „Nullpunktspannsystem
gespannt mit Werkstückpalette”,
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3 die
erfindungsgemäße Vorrichtung
in der Betriebsstellung „Nullpunktspannsystem
gespannt ohne Werkstückpalette”, und
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4 die
erfindungsgemäße Vorrichtung
in der Betriebsstellung „Nullpunktspannsystem
gespannt ohne Werkstückpalette”.
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In
den
1 bis
4 ist ein Nullpunktspannsystem
gezeigt, wie es im Prinzip aus der
EP 1 369 306 B1 bekannt ist.
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Im
Folgenden wird zunächst
das Nullpunktspannsystem beschrieben, daran im Anschluss werden
die verschiedenen in den jeweiligen Figuren gezeigten Betriebszustände näher erläutert.
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Das
Nullpunktspannsystem besteht aus einem Schiebeelement 1,
das in einem Kegelgehäuse 2 verschiebbar
geführt
ist. Das Kegelgehäuse 2 wiederum
wirkt mit einer Kegelhülse 3 zusammen,
die an einer Werkstückpalette 10 oder
einem Werkstück
befestigt ist.
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Um
das Schiebeelement 1 verschieben zu können, ist in dem Kegelgehäuse 2 ein
oberer Druckraum 4 und ein unterer Druckraum 5 angeordnet. Wird
der obere Druckraum 4 mit Druckmittel beaufschlagt, wird
das Schiebeelement 1 nach unten gezogen, wird dagegen der
untere Druckraum mit Druckmittel beaufschlagt, wird das Schiebeelement 1 nach oben
gedrückt.
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Das
Schiebeelement 1 und das Kegelgehäuse 2 sind in einem
Gehäuse 6 gelagert,
welches zur Befestigung an einem Werkstücktisch 12 dient,
der im vorliegenden Fall als Schwenk-Rundtisch ausgebildet sein kann.
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Das
Schiebeelement 1 wirkt über
Kegelflächen
auf Spannelemente 7 ein und kann diese ausfahren, wenn
der obere Druckraum 4 mit Druckmittel beaufschlagt und
dadurch das Schiebeelement 1 nach unten gezogen wird. Dazu
mündet
in den oberen Druckraum 4 eine Hydraulikleitung 8, 9, über die dem
oberen Druckraum 4 Druckmittel zugeführt werden kann. Weiterhin
ist eine Hydraulikleitung 13 vorgesehen, über welche
dem unteren Druckraum 5 Druckmittel zugeführt werden
kann.
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In
dem Schiebeelement 1 ist außerdem eine Luftzuleitung 11 vorhanden, über die
das Nullpunktspannsystem ausgeblasen und somit von Bearbeitungsrückständen gereinigt
werden kann.
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Bei
diesem Nullpunktspannsystem ist es nun mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der entsprechenden Vorrichtung möglich, die im Folgenden näher beschriebenen
unterschiedlichen Betriebszustände
eindeutig zu detektieren.
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Dazu
wird über
die Auswertung des den Werkstücktisch 12 bewegenden
Motorstroms ein Rückschluss
auf das Massenträgheitsmoment
des Antriebs gezogen. Die Beladung eines drehenden Werkstücktisches 12 lässt sich
somit in relativ einfacher Weise über das Massenträgheitsmoment
des betreffenden Antriebssystems indirekt bestimmen. Dazu wird das
Massenträgheitsmoment
eines unbeladenen Werkstücktisches 12 bei
der ersten Inbetriebnahme der Werkzeugmaschine über einen Eichlauf mit definierter
Drehzahl ermittelt und als wichtiger Referenzwert im Datenspeicher
der CNC-Antriebssteuerung 29 überschreibsicher
und gegebenenfalls redundant abgespeichert.
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Über einen
weiteren zwangsläufig
ablaufenden Messlauf kann die Maschinensteuerung 29 bei bestimmten
vorgebbaren Betriebsparametern, z. B. nach Einschalten der Werkzeugmaschine,
nach dem Betätigen
eines Spannbefehls, nach dem Betätigen eines
Lösebefehls
oder nach dem Schließen
einer den Zugang zum Werkstücktisch 12 ermöglichenden Kabinentür automatisch
das Massenträgheitsmoment
des Werkstücktischs 12 ermitteln.
Der so ermittelte Wert wird mit dem im Speicher abgelegten Referenzwert
verglichen. Über
diesen Vergleich ist eine Aussage über den Beladezustand des Werkstücktisches 12 möglich. Es
kann somit mit ausreichender Sicherheit ermittelt werden, ob sich
eine Werkstückpalette 10 auf dem
Werkstücktisch 12 befindet
oder nicht. Des Weiteren kann die Maschinensteuerung 29 über die
Auswertung der entsprechenden Sensorik für die Stellungsabfrage am Schiebeelement 1 feststellen,
ob sich das Schiebeelement 1 in der Spann- oder in der
Lösestellung
befindet. Es sind somit alle vier relevanten Betriebsarten des Spannsystems
durch die Maschinensteuerung 29 detektierbar. Diese können somit über eine
entsprechende Maschinenanzeige dem Bediener mitgeteilt werden.
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Folgende
vier Betriebsarten des Nullpunkspannsystems werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durch die Maschinensteuerung 29 erkennbar:
- a) Nullpunktspannsystem gespannt mit Werkstückpalette 10
- b) Nullpunktspannsystem gespannt ohne Werkstückpalette 10
- c) Nullpunktspannsystem gelöst
mit Werkstückpalette 10
- d) Nullpunktspannsystem gelöst
ohne Werkstückpalette 10
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Die
verschiedenen detektierbaren Betriebszustände sind in den 1 bis 4 dargestellt
und werden im Folgenden beschrieben.
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In 1 ist
ein Betriebszustand gezeigt, bei dem eine Werkstückpalette 10 korrekt
auf den Werkstücktisch 12 aufgesetzt
ist und das Nullpunktspannsystem gelöst ist. Dabei ist der obere
Druckraum 4 gelüftet,
d. h. drucklos, während
der untere Druckraum 5 mit einem hydraulischen Druck beaufschlagt ist.
Infolge dieses Betriebszustandes sind die Spannelemente 7 in
ihrer eingefahrenen Stellung und gehen keine Verriegelung mit der
Kegelhülse 3 ein.
In diesem Zustand ist weiterhin die Schwenkachse (A-Achse) des Werkstücktisches 12 durch
die Maschinensteuerung 29 gesperrt, so dass der Werkstücktisch 12 nicht
aus der sicheren waagrechten Position (0°-Position) verschwenkt werden
kann.
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In 2 ist
ein Zustand gezeigt, bei dem die Werkstückpalette 10 beim
gelöstem
Nullpunktspannsystem (1) korrekt auf den Werkstücktisch 12 aufgesetzt
ist und das Nullpunktspannsystem gespannt ist. Dazu wurde der obere
Druckraum 4 mit Druckmittel beaufschlagt und der untere
Druckraum 5 gelüftet,
d. h. drucklos gemacht. Dadurch wird das Schiebeelement 1 nach
unten gezogen, die Spannelemente 7 werden ausgefahren und
hintergreifen die Kegelhülse 3,
so dass diese fest auf dem Kegelgehäuse 2 verankert wird.
In diesem Zustand ist die Schwenkachse (A-Achse) des Werkstücktisches 12 durch
die Maschinensteuerung 29 freigegeben. Der Werkstücktisch 12 kann
nunmehr aus der sicheren waagrechten Position (0°-Position) verschwenkt werden.
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In 2 ist
weiterhin ein Schaltplan zu erkennen, der wiedergibt, wie das Nullpunktspannsystem
gemäß der Erfindung
gesteuert und geregelt wird.
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Die
in den oberen Druckraum 4 und den unteren Druckraum 5 mündenden
Hydraulikleitungen 8, 9 bzw. 13 sind
mit einer Drehdurchführung 15 zum abgedichteten
Durchleiten einer Hydraulikflüssigkeit zwischen
einem drehenden und einem festen Bauteil (hydraulischer Schleifring)
verbundenen. In der zum oberen Druckraum 4 führenden
Hydraulikleitung 8, 9 ist ein gesteuertes Rückschlagventil 14 vorgesehen. Dieses
Rückschlagventil 14 bewirkt,
dass bei einem Energieausfall das Nullpunktspannsystem gespannt bleibt,
da das Druckmittel im oberen Druckraum 4 eingeschlossen
wird. Das Rückschlagventil 14 ist
im Werkstücktisch 12 nach
der Drehdurchführung 15 angeordnet.
Dies ist deshalb wichtig, da eine Drehdurchführung 15 immer eine
gewisse Leckage besitzt und somit immer in einem gewissen Masse
undicht ist.
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Um
den Werkstücktisch 12 um
die A-Achse verschwenken zu können,
ist der Werkstücktisch 12 mit
einem Antriebsmotor 16 verbunden. Damit die jeweilige Schwenkstellung
sicher detektiert werden kann, ist weiterhin ein Positionsgeber 17 vorgesehen,
der vorzugsweise am Antriebsmotor 16 angeordnet ist.
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In
den Hydraulikleitungen 8, 9 bzw. 13 sind außerdem Drucksensoren 19, 18 vorgesehen,
um den im oberen bzw. unteren Druckraum 4, 5 herrschenden
Druck zu ermitteln.
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Außerdem ist
eine Hydraulikpumpe 24 angeordnet, welche mit einem Hydrauliktank 25 in
Verbindung steht und für
die Zufuhr des Druckmittels zu den einzelnen Druckräumen 4, 5 sorgt.
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In
der Hydraulikleitung 13 für den unteren Druckraum 5 und
in die Hydraulikleitung 8, 9 für den oberen Druckraum 4 sind
jeweils ein Stellventil 20 und 21 vorgesehen.
Jedes Stellventil 20, 21 kann eine Stellung „Spannsystem
gelöst” (20-1 und 21-1) und
eine Stellung „Spannsystem
gespannt” (20-2 und 21-2)
einnehmen.
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Zum
Lösen des
Spannsystems müssen
immer beide Stellventile 20 und 21 in der Stellung 20-1 und 21-1 geschaltet
werden. Zum Spannen des Spannsystems müssen immer beide Stellventile 20 und 21 in
der Stellung 20-2 und 21-2 geschaltet werden.
Die Schalterstellungen der beiden Stellventile 20 und 21 müssen beim
Lösen und
Spannen miteinander korrespondieren.
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Um
die verschiedenen Stellungen einnehmen zu können, sind elektromagnetische
Stellmittel 20-3 und 21-3 zum Verstellen der Stellventile 21 und 21 vorgesehen.
Wird das Stellmittel 20-3 und das Stellmittel 21-3 bestromt
(Signal = 1), schalten die Stellmittel 20-3 und 21-3 durch,
so dass in den un teren Druckraum 5 ein Druckmittel einfließen und
aus dem oberen Druckraum 4 ein Druckmittel gleichzeitig abfließen kann,
so dass das Schiebeelement 1 nach oben gedrückt wird.
Um ein Abfließen
des Druckmittels aus dem oberen Druckraum 4 überhaupt
zu ermöglichen,
muss das gesteuerte Rückschlagventil 14 geöffnet werden.
Dies geschieht zwangsläufig über die
Steuerleitung 33, die von der Hydraulikleitung 13 an
das Rückschlagventil 14 abzweigt.
Das durch die Hydraulikleitung 13 einfließende Druckmittel
wird über
die Steuerleitung 33 an das Rückschlagventil 14 geleitet
und öffnet
dieses. Folglich kann das im oberen Druckraum 4 eingesperrte
Druckmittel über
die Ventilstellung 21-1 in den Hydrauliktank 25 abfließen.
-
In
dieser Stellung kann die Kegelhülse 3 von dem
Kegelgehäuse 2 abgenommen
werden bzw. die Werkstückpalette 10 kann
vom Werkstücktisch 12 getrennt
werden.
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Wird
das Stellmittel 20-3 und das Stellmittel 21-3 nicht
bestromt (Signal = 0), drückt
eine mechanische Rückstellfeder 20-4 und 21-4 die
Stellventil 20 und 21 in die Stellung 20-2 und 21-2,
so dass in den oberen Druckraum 4 ein Druckmittel einfließen und aus
dem unteren Druckraum 5 gleichzeitig ein Druckmittel abfließen kann,
so dass das Schiebelement 1 nach unten gedrückt wird.
In dieser Stellung ist die Kegelhülse 3 mit dem Kegelgehäuse 2 verspannt,
die Werkstückpalette 10 ist
mit dem Werkstücktisch 12 verbunden.
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Um
auch bei einer Unterbrechung der Energieversorgung den gespannten
Zustand aufrechterhalten zu können,
ist in der Hydraulikleitung 8, 9 für den oberen
Druckraum 4 ein gesteuertes Rückschlagventil 14 vorgesehen.
Bei einem Energieausfall kann die Hydraulikpumpe 24 keinen
Gegendruck mehr in den Hydraulikleitungen 8, 9 aufbauen,
das Rück schlagventil 14 wird
zwangsläufig
durch den Druck im oberen Druckraum 4 geschlossen und sperrt
somit das Druckmittel im oberen Druckraum 4 ein. Das Spannsystem
bleibt gespannt.
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Um
die Betriebszustände „Lösen” und „Spannen” herbeizuführen, ist
ein elektronischer Befehlsgeber 26 vorgesehen, der mit
einer elektronischen Überwachungseinheit 27 für die Druckräume 4, 5 des
Scheibeelementes 1 sowie mit einer elektronischen Überwachungseinheit 28 für die Position
der Schwenkachse (A-Achse) zusammenarbeitet.
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Außerdem sind
eine Eingabeeinheit 30, eine Ausgabeeinheit 31 und
eine Auswerteeinheit 32 vorgesehen.
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3 zeigt
einen Zustand, bei dem die Werkstückpalette 10 nicht
korrekt auf den Werkstücktisch 12 aufgesetzt
ist. Die Werkstückpalette 10 wurde
irrtümlich
auf das gespannte Nullpunktspannsystem aufgesetzt und danach wurde
ein Spannbefehl betätigt.
Dieser Spannbefehl hat aber keine Reaktion auf das Nullpunktspannsystem,
da das Nullpunktspannsystem sich schon im gespannten Zustand befindet.
Es wird nur eine so genannte Luftspannung ausgeführt. In diesem Zustand ist
die Schwenkachse (A-Achse) des Werkstücktisches 12 durch
die Maschinensteuerung 29 freigegeben, da für die Maschinensteuerung 29 das
Nullpunktspannsystem gespannt ist. Der Werkstücktisch 12 kann aus
der sicheren waagrechten Position (0°-Position) verschwenkt werden.
Es besteht eine akute Gefahrensituation.
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In 4 ist
der gleiche Zustand wie in 3 gezeigt,
bei dem das Nullpunktspannsystem gespannt ist, obwohl keine Werkstückpalette 10 gehalten
wird. Wird in einem solchen Zustand bei der mit dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeitenden Vorrichtung ausgestatteten Werkzeugmaschine ein vorgegebener
Betriebsparame ter, wie Einschalten der Werkzeugmaschine, Betätigen eines Spannbefehls,
Betätigen
eines Lösebefehls
oder Schließen
einer den Zugang zum Werkstücktisch
ermöglichenden
Kabinentür,
ausgelöst,
wird zwangsweise und automatisch das augenblickliche Massenträgheitsmoment
des Werkstücktisches 12 ermittelt und
mit einem Referenzwert für
eine unbeladenen Werkstücktisch 12 verglichen.
Gleichzeitig wird die Stellung des Schiebeelementes 1 ermittelt
und in den Vergleich mit einbezogen. Unter Zuhilfenahme dieser Werte
lässt sich
dann eine klare Aussage darüber treffen,
ob das Nullpunktspannsystem mit oder ohne Werkstückpalette 10 gespannt
oder gelöst
ist.
-
Am
Beispiel der 4 würde z. B. erkannt, dass die
Werkstückpalette 10 nicht
oder nicht richtig auf das Kegelgehäuse 2 aufgesetzt bzw.
gespannt worden ist.
-
Das
beispielhaft dargestellte Nullpunktspannsystem wird mit Fluiddruck
gespannt und mit Fluiddruck gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw.
die Vorrichtung funktioniert auch bei Spannsystemen, bei denen mit
Feder gespannt und mit Fluiddruck gelöst wird. Bei solchen Systemen
muss die dargestellt Hydraulikeinheit für das Schiebeelement 1 lediglich
entsprechend verändert
werden.
-
- 1
- Schiebeelement
- 2
- Kegelgehäuse
- 3
- Kegelhülse
- 4
- oberer
Druckraum
- 5
- unterer
Druckraum
- 6
- Gehäuse
- 7
- Spannelemente
- 8
- Hydraulikleitung
- 9
- Hydraulikleitung
- 10
- Werkstückpalette
oder Werkstück
- 11
- Luftzuleitung
- 12
- Werkstücktisch
- 13
- Hydraulikleitung
- 14
- gesteuertes
Rückschlagventil
- 15
- Drehdurchführung
- 16
- Antriebsmotor
für die
Schwenkachse (A-Achse)
- 17
- Positionsgeber
für die
Schwenkachse (A-Achse)
- 18
- Drucksensor
für den
unteren Druckraum
- 19
- Drucksensor
für den
oberen Druckraum
- 20
- Stellventil
für den
unteren Druckraum
- 20-1
- Stellung „Spannsysteme
gelöst”
- 20-2
- Stellung „Spannsystem
gespannt”
- 20-3
- elektromagnetisches
Stellmittel
- 20-4
- Rückstellfeder
- 21
- Stellventil
für den
oberen Druckraum
- 21-1
- Stellung „Spannsysteme
gelöst”
- 21-2
- Stellung „Spannsystem
gespannt”
- 21-3
- elektromagnetisches
Stellmittel
- 21-4
- Rückstellfeder
- 22
- Rückschlagventil
für den
unteren Druckraum
- 23
- Rückschlagventil
für den
oberen Druckraum
- 24
- Hydraulikpumpe
- 25
- Hydrauliktank
- 26
- elektronischer
Befehlsgeber
- 27
- elektronische Überwachungseinheit
für die Druckräume des
Scheibeelementes
- 28
- elektronische Überwachungseinheit
für die Position
der Schwenkachse (A-Achse)
- 29
- Maschinensteuerung
- 30
- Eingabeeinheit
- 31
- Ausgabeeinheit
- 32
- Auswerteeinheit
- 33
- Steuerleitung