DE10331423A1 - Verfahren zum Spannen von Paletten oder Werkstücken auf Werkzeugmaschinen oder dergleichen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spannen von Paletten (11) oder Werkstücken auf Werkzeugmaschinen, Vorrichtungen oder anderen Handhabungs- oder Bearbeitungseinrichtungen, mit einem Schnellspannzylinder (10), in den ein Einzugnippel (12) eingreift, wobei der Einzugnippel (12) durch ein Spannmittel (19, 21) im Schnellspannzylinder (10) form- oder kraftschlüssig gehalten wird. Um die Palette schon vor dem endgültigen Spannen des Einzugnippels (12) zu sichern, ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß das Spannmittel (19, 21) während des Einführens des Einzugnippels (12) in den Spannzylinder (10) teilweise geöffnet und erst nach dem vollständigen Einführen des Einzugnippels (12) in den Spannzylinder (10) vollständig geschlossen wird. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zum Spannen vertikal oder überkopf angeordneter Paletten.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spannen von Paletten oder Werkstücken auf Werkzeugmaschinen, Vorrichtungen oder anderen Handhabungs- oder Bearbeitungseinrichtungen, mit einem Schnellspannzylinder, in den ein Einzugnippel eingreift, wobei der Einzugnippel durch ein Spannmittel im Schnellspannzylinder form- oder kraftschlüssig gehalten wird. Darüber hinaus betrifft die Erfindung einen Schnellspannzylinder zum Spannen von Paletten oder Werkstücken auf Werkzeugmaschinen mit einem Spannmittel zum Spannen der Palette bzw. des Werkstückes, welches zwischen einer Spannstellung und einer Offenstellung verschieblich geführt und in Richtung auf die Spannstellung mittels einer ersten Feder vorgespannt ist sowie durch ein Betätigungsmittel in Richtung auf die Offenstellung gegen die Vorspannung betätigbar ist.
- Ein solches Verfahren ist aus der
EP 0 827 805 A1 bekannt. Solche Schnellspannzylinder dienen zum positionsgenauen Halten von sogenannten Wechselpaletten in Werkzeugmaschinen. Ein einmal fest auf der Wechselpalette eingespanntes Werkstück kann auf diese Weise auf der Palette positionsgenau auf unterschiedlichen Werkzeugmaschinen gespannt werden, so daß auf diesen nachfolgende Bearbeitungsschritte durchgeführt werden können, ohne daß das Werkstück zwischendurch neu gespannt und positioniert werden muß. Dabei ist in der Praxis der Schnellspannzylinder der Werkzeugmaschine zugeordnet, während an der Palette ein Einzugnippel angebracht ist, der formschlüssig in dem Schnellspannzylinder gespannt wird. Hierzu dient ein Kugelkäfig im Schnellspannzylinder. In geschlossener Stellung werden die Kugeln nach innen gegen den Einzugnippel gedrückt. In geöffneter Stellung können die Kugeln in eine Ringausnehmung oder Eindrehung eines Hydraulikkolbens fallen und geben so den Einzugnippel frei. Der Hydraulikkolben wird zum Öffnen des Schnellspannzylinders gegen die Kraft eines Tellerfederpaketes gedrückt. In Schließrichtung ist der Hydraulikzylinder durch das Tellerfederpaket vorgespannt. So ist sichergestellt, daß auch bei einem Ausfall der Hydraulikversorgung, also bei drucklosem Schnellspannzylinder, die Palette weiter auf der Werkzeugmaschine gespannt bleibt. - Die Palette wird häufig durch einen Zuführroboter der Werkzeugmaschine zugeführt. Zum Spannen wird die Palette so auf dem Maschinentisch oder dergleichen abgesetzt, daß die Einzugnippel in die Schnellspannzylinder eingreifen. Sodann wird der zum Öffnen der Schnellspannzylinder anliegende Hydraulik- oder Pneumatikdruck abgelassen und dadurch die Schnellspannzylinder geschlossen und die Palette gespannt. Bei vertikal orientierten Paletten muß dabei die Palette so lange durch den Zuführroboter oder auch eine Bedienperson gehalten werden, bis die Schnellspannzylinder geschlossen sind und die Palette zuverlässig gespannt ist, da sonst die Palette vom Maschinentisch abkippen kann und sich dann nicht mehr zuverlässig spannen läßt. Dieses tritt nicht nur bei exakt vertikal orientierten Paletten auf, sondern immer dann, wenn der gesamte Schwerpunkt der Palette mit allen darauf gespannten Werkstücken etc. so liegt, daß durch Schwerkraft ein Moment auf die Palette ausgeübt wird, welches ein Abkippen der Palette bewirkt. Insbesondere tritt dieses Problem natürlich auch bei Überkopf (Einzugnippel weisen nach oben) angeordneten Paletten auf.
- Hiervon ausgehend liegt der Erfindung das Problem zugrunde, ein Verfahren zum Spannen von Paletten oder Werkstücken auf Maschinentischen oder dergleichen zu schaffen, so daß insbesondere vertikal oder Überkopf orientierte Paletten nicht mehr vom Maschinentisch oder dergleichen abkippen können.
- Zur Lösung dieses Problems ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß das Spannmittel während des Einführens des Einzugnippels in den Schnellspannzylinder teilweise geöffnet und erst nach dem Einführen des Einzugnippels in den Schnellspannzylinder vollständig geschlossen wird.
- Konkret wird vor dem Absetzen der Palette auf der Werkzeugmaschine bzw. deren Maschinentisch der Hydraulikkolben des Schnellspannzylinders mit einem die Kraft des Tellerfederpaketes nicht vollständig überwindenden, geringeren Druck beaufschlagt. Der Hydraulikkolben wird hierdurch leicht angehoben. Durch die Kraft einer zweiten Feder, nämlich eines O-Rings, folgt der Kugelkäfig dem Hydraulikkolben dabei leicht nach, so daß die Kugeln des Kugelkäfigs weiter in der Spannstellung verharren. Wenn nun die Palette abgesetzt und dadurch der Einzugnippel in den Schnellspannzylinder eingeführt wird, drückt der Einzugnippel auf die Kugeln, wodurch der Kugelkäfig gegen die Kraft des O-Rings nach unten gedrückt wird. Die Kugeln können nun in die Ringausnehmung am Hydraulikkolben ausweichen und der Einzugnippel weiter eingeführt werden. Sobald die Kugeln den Rezeß am Einzugnippel hintergreifen können, wird der Kugelkäfig durch die Kraft des O-Rings wieder nach oben und die Kugeln in die geschlossene Stellung gedrückt. Die Palette ist nun bereits im Schnellspannzylinder gesichert, wenn auch mit einer geringeren, aber für diesen Anwendungsfall ausreichenden Haltekraft. Sie kann jetzt von dem Zuführroboter losgelassen werden, so daß der Zuführroboter bereits in diesem Stadium wieder zum Erfassen einer weiteren Palette bereitsteht. Der Hydraulikdruck wird nun vollständig von dem Hydraulikkolben genommen und dadurch der Einzugnippel vollständig eingezogen und gespannt. Die Palette ist nun für die Bearbeitung des Werkstücks gesichert.
- Die Verwendung eines O-Ring ist an sich bekannt, um den Kugelkäfig in Richtung auf den Deckel vorzuspannen, so daß er sich gut an den Halte- und Dichtring, durch welchen der Kugelkäfig im Kolben gehalten wird, anlegt. Neu ist, diesen O-Ring auch als Feder zum Betätigen des Kugelkäfigs während des Spannens des Einszugsnippels zu verwenden.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
-
1 einen Schnellspannzylinder mit den Erfindungsmerkmalen im Vertikalschnitt in vollständig geöffneter Stellung, -
2 den Schnellspannzylinder gemäß1 im Vertikalschnitt in teilweise geöffneter Stellung, -
3 den Schnellspannzylinder gemäß1 im Vertikalschnitt in geschlossener Stellung. - Der in den
1 bis3 gezeigte Schnellspannzylinder10 dient zum Spannen von Paletten11 . An die Paletten11 ist zu diesem Zweck in an sich bekannter Art ein Einzugnippel12 angeschraubt, der in dem Schnellspannzylinder10 gespannt wird. - Der Schnellspannzylinder
10 weist ein topfartiges Gehäuse13 auf, welches durch einen Deckel14 verschlossen ist. Die Seite des Schnellspannzylinders10 mit dem Deckel14 wird in der Praxis als Oberseite des Schnellspannzylinders10 bezeichnet. Diese Seite wird daher mit im Rahmen der Erfindungsbeschreibung als Oberseite bezeichnet, während die gegenüberliegende Seite des Schnellspannzylinders10 als Unterseite bezeichnet wird. - In dem Gehäuse
13 ist ein Hydraulikkolben15 verschieblich gelagert. Der Hydraulikkolben15 wird durch eine Feder, konkret ein Tellerfederpaket16 , vom Deckel14 weg, also nach unten, gedrückt. Der Hydraulikkolben15 ist also nach unten durch das Tellerfederpaket16 vorgespannt. Unter dem Hydraulikkolben15 , also auf der dem Deckel14 gegenüberliegenden Seite, ist zwischen dem Hydraulikkolben15 und dem Gehäuse13 eine Druckkammer17 angeordnet, in die ein Druckmittel, konkret Hydrauliköl, durch nicht näher gezeigte, an sich bekannte Anschlußbohrungen hineingedrückt werden kann. Durch dieses Druckmittel wird der Hydraulikkolben15 gegen die Vorspannkraft des Tellerfederpaketes16 in Richtung auf den Deckel14 angehoben. - In einer Längsmittelbohrung
18 des Hydraulikkolbens15 ist ein Kugelkäfig19 angeordnet. Dieser Kugelkäfig19 stützt sich nach oben gegenüber einen im Deckel14 gehaltenen Haltering20 ab. Der Kugelkäfig trägt Kugeln21 , die in Radialrichtung der Längsmittelbohrung18 gesehen beweglich sind. Die Längsmittelbohrung18 des Hydraulikkolbens15 ist weiterhin mit einer Eindrehung22 versehen. Bei geöffnetem Schnellspannzylinder, also wenn die Druckkammer17 mit Hydrauliköl beaufschlagt ist, fallen die Kugeln21 in diese Eindrehung22 und geben den Einzugnippel12 frei (1 ). Bei geschlossenem Schnellspannzylinder, also wenn die Druckkammer17 drucklos ist, werden die Kugeln21 durch die Längsmittelbohrung18 des Hydraulikkolbens15 nach innen gedrückt und hintergreifen einen Rezeß23 am Einzugnippel12 . Der Einzugnippel12 ist in dieser Position sicher im Schnellspannzylinder10 gespannt (3 ). Insoweit entspricht der gezeigte Schnellspannzylinder dem aus derEP 0 827 805 A1 vorbekannten Schnellspannzylinder. - Unter dem Kugelkäfig
19 ist eine Feder in Form eines O-Ringes24 angeordnet. Dieser O-Ring24 drückt den Kugelkäfig19 leicht nach oben in Richtung auf den Deckel14 . Der O-Ring24 wirkt damit entgegengesetzt zur Druckrichtung des Tellerfederpaketes16 . - Der insoweit beschriebene Schnellspannzylinder
10 arbeitet wie folgt:
Ist eine Palette11 durch den Schnellspannzylinder10 gespannt und soll aus der Werkzeugmaschine entnommen werden, wird der Schnellspannzylinder10 , wie oben angedeutet, dadurch geöffnet, daß die Druckkammer17 mit einem vorbestimmten Hydraulikdruck (Öffnungsdruck) beaufschlagt wird. Dieser Öffnungsdruck ist so bemessen, daß die Kraft des Tellerfederpaketes16 überwunden und der Hydraulikkolben15 nach oben gegen den Deckel14 gedrückt wird. Die Kugeln21 können nun in die Eindrehung22 am Hydraulikkolben15 fallen und geben den Rezeß23 am Einzugnippel12 frei, so daß der Einzugnippel12 herausgezogen werden kann. Diese geöffnete Stellung ist in1 dargestellt. - Bevor nun eine neue Palette
11 zugeführt, also ein Einzugnippel12 in den Schnellspannzylinder10 eingeführt wird, wird die Druckkammer17 mit einem reduzierten Druck (Haltedruck) beaufschlagt. Dieser Haltedruck ist so bemessen, daß der O-Ring24 gerade entlastet wird. Die Kugeln21 werden hierbei durch den Hydraulikkolben15 nach innen gedrückt. Wird nun der Einzugnippel12 eingeführt, stößt die Unterseite des Einzugnippels12 auf die Kugeln21 , so daß eine Axialkraft auf den Kugelkäfig19 ausgeübt wird. Dieser wird infolge der Axialkraft nach unten gegen die Kraft des O-Ringes24 gedrückt, bis die Kugeln21 in die Eindrehung22 am Hydraulikkolben15 ausweichen können. Der Einzugnippel12 kann nun vollständig eingeführt werden. Sobald die Kugeln21 den Rezeß23 hintergreifen können, wird der Kugelkäfig19 durch die Federkraft des O-Ringes24 wieder nach oben in Richtung auf den Deckel14 gedrückt. Die Kugeln21 werden hierdurch im Zusammenwirken mit der Längsmittelbohrung18 am Hydraulikkolben15 nach innen gegen den Rezeß23 am Einzugnippel12 gedrückt und hintergreifen diesen mit einer ausreichenden Haltekraft (2 ). - Sobald die Palette
11 mit allen zugeordneten Spannzylindern10 an ihren Einzugnippeln12 vorpositioniert ist, wird der Hydraulikdruck aus der Druckkammer17 vollständig abgelassen. Der Hydraulikkolben15 wird nun durch das Tellerfederpaket16 vollständig in die geschlossene Position gemäß3 gedrückt. Die Palette11 ist vollständig verspannt. - Es versteht sich, daß bei mehreren Schnellspannzylindern an der Werkzeugmaschine zum Halten einer Palette
11 nicht alle Schnellspannzylinder erfindungsgemäß ausgebildet sein müssen. Je nach Anwendungsfall reicht es, wenn einer der Schnellspannzylinder, insbesondere der höchstgelegene Schnellspannzylinder, gemäß der Erfindung ausgebildet ist. - Das hier beschriebene Ausführungsbeispiel bezieht sich auf einen Schnellspannzylinder, welcher zum Öffnen mit Hydrauliköl in der Druckkammer
17 beaufschlagt wird. Selbstverständlich sind hier auch andere Druckmedien, beispielweise Druckluft, denkbar. Auch kommt eine elektromagnetische Betätigung des Kolbens15 in Betracht. -
- 10
- Schnellspannzylinder
- 11
- Palette
- 12
- Einzugnippel
- 13
- Gehäuse
- 14
- Deckel
- 15
- Hydraulikkolben
- 16
- Tellerfederpaket
- 17
- Druckkammer
- 18
- Längsmittelbohrung
- 19
- Kugelkäfig
- 20
- Haltering
- 21
- Kugeln
- 22
- Eindrehung
- 23
- Rezeß
- 24
- O-Ring
Claims (3)
- Verfahren zum Spannen von Paletten (
11 ) oder Werkstücken auf Werkzeugmaschinen, Vorrichtungen oder anderen Handhabungs- oder Bearbeitungseinrichtungen, mit einem Schnellspannzylinder (10 ), in den ein Einzugnippel (12 ) eingreift, wobei der Einzugnippel (12 ) durch ein Spannmittel (19 ,21 ) im Schnellspannzylinder (10 ) form- oder kraftschlüssig gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannmittel (19 ,21 ) während des Einführens des Einzugnippels (12 ) in den Spannzylinder (10 ) teilweise geöffnet und erst nach dem vollständigen Einführen des Einzugnippels (12 ) in den Spannzylinder (10 ) vollständig geschlossen wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Schließrichtung vorgespannte Spannmittel (
19 ,21 ) durch Anlegen einer gegenüber der zum Öffnen des Spannmittels (19 ,21 ) reduzierten Kraft teilweise geöffnet wird. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannmittel (
19 ,21 ) zum Öffnen mit einem Druckmittel unter einem die Vorspannung des Spannmittels (19 ,21 ) übersteigenden Druck und zum teilweise Öffnen mit einem gegenüber diesem Druck reduzierten Druck beaufschlagt wird.
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