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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung der Positionen einer
vorgegebenen Anzahl von Kunststoffbauteilen.
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Bei
der automatisierten Herstellung von Kunststoffbauteilen, wie beispielsweise
der automatisierten Herstellung von Kunststoffstoßfängern für die Automobilindustrie,
durchlaufen die Kunststoffbauteile nach der Spritzgussfertigung
in der Regel eine Vielzahl von Produktionsprozessen an unterschiedlichen
Prozessstandorten. Hierzu werden die Kunststoffbauteile meist in
Gruppen, umfassend eine Anzahl von Kunststoffbauteilen in der Größenordung von
vier bis zu acht Kunststoffbauteilen, über eine Fördereinrichtung an die einzelnen
Prozessstandorte überführt, an
denen beispielsweise jeweils eine Lackierung der Kunststoffbauteile,
der Lackierung vorgeschaltete Prozesse, wie Reinigen, Beflammen usw.
durchgeführt
werden.
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Die
einzelnen Kunststoffbauteile einer jeden Gruppe befinden sich hierbei
meist auf einem Warenträger
und sind auf diesem an meist festgelegten Positionen angeordnet.
Jeder der an die Fördereinrichtung
gekoppelten Warenträger
wird mit den auf dem Warenträger
angeordneten Kunststoffbauteilen an die jeweiligen Prozessstandorte überführt, wo
jedes Kunststoffbauteil dem oder den Prozessen des Prozessstandorts
unterzogen wird. Insbesondere die Prozesse zur Herstellung von lackierten
Kunststoffstoßfängern sind
in der Regel sehr komplex und können
trotz aller Sorgfalt eine gewisse Fehlerhaftigkeit aufweisen, die
z. B. dazu führen
kann, dass die an bestimmten festgelegten Positionen auf dem Warenträger angeordneten
Kunststoffbauteile beispielsweise einen Lackierfehler aufweisen.
Insbesondere weil bei einer automatisierten Fertigung in der Regel
baugleiche Kunststoffbauteile auf den Warenträgern angeordnet werden, lässt sich
in der Regel nicht rückverfolgen,
an welcher festgelegten Position des Warenträgers das fehlerhaft lackierte
Kunststoffbauteil während
der Bewegung durch die gesamte Prozesskette angeordnet war.
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Dies
ist insofern von Nachteil, als dass der Lackierfehler oft darauf
zurückzuführen ist,
dass ein Lackierroboter in Bezug auf die festgelegte Position vermutlich
fehlerhaft eingestellt bzw. programmiert war, oder einen anderen
Fehler aufweist. Ähnliches gilt
analog auch für
andere Prozessstandorte der Prozesskette. Insgesamt betrachtet führt dies
dazu, dass sich die Ursache von Fertigungsfehlern, wie etwa Lackierfehlern,
nur mühsam
auffinden lässt, einhergehend
mit einem hohem personellen Aufwand und hohen Kosten.
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Zugrundeliegende Aufgabe
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
mit dem die sich Position eines Kunststoffbauteils, die es während eines
Herstellungsprozesses beispielsweise auf einem Warenträger eingenommen
hat, nach dem Herstellungsprozess einfach rückverfolgen lässt, um
insbesondere die Ursache von Herstellungsfehlern leichter auffinden
zu können,
die vermehrt bei Kunststoffbauteilen an dieser Position auftreten.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Verfahren zur Erfassung der Positionen einer vorgegebenen Anzahl
von Kunststoffbauteilen gelöst,
wobei an jedem der Kunststoffbauteile wenigstens ein RFID-Transponder
angebracht ist, auf dem Identifizierungsdaten des Kunststoffbauteils
abgespeichert sind, wobei die Identifizierungsdaten mittels eines
RFID-Lesegeräts
auslesbar sind, wobei jedes Kunststoffbauteil dafür vorgesehen
ist, irgendeine Position von vorgegebenen, räumlich voneinander getrennten
Positionen einzunehmen, wobei jeder vorgegebenen Position wenigstens
ein RFID-Lesegerät
zugeordnet ist, das in Umgebung der vorgegebenen Position angeordnet
ist, und wobei jede vorgegebene Position sich näher an ihrem zugeordneten RFID-Lesegerät befindet
als an den übrigen RFID-Lesegeräten, und
wobei bei dem Verfahren in einem ersten Schritt alle RFID-Lesegeräte dazu
veranlasst werden, innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls Identifizierungsdaten
der RFID-Transponder auszulesen, in einem zweiten Schritt die Häufigkeiten
ermittelt werden, mit welchen jedes der RFID-Lesegeräte die Identifizierungsdaten
von jedem der RFID-Transponder ausgelesen hat, und in einem dritten
Schritt für
jedes einzelne RFID-Lesegerät,
die Identifizierungsdaten ermittelt werden, die von dem RFID-Lesegerät mit der
größten Häufigkeit ausgelesen
worden sind, und diese Identifizierungsdaten als Identifizierungsdaten
des Kunststoffbauteils bewertet werden, das für eine Zeitdauer, die wenigstens
einen Teilabschnitt des vorgegebenen Zeitintervalls umfasst, die
dem RFID-Lesegerät zugeordnete
Position eingenommen hat.
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Erfindungsgemäß kann die
vorgegebene Anzahl der Kunststoffbauteile wenigstens ein Kunststoffbauteil
umfassen, wobei die Anzahl der Kunststoffbauteile bevorzugt bis
zu zehn Kunststoffbauteile oder noch mehr Kunststoffbauteile umfassen
kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
basiert auf der Verwendung von bekannten RFID-Systemen. Unter RFID (Abk. für engl. „Radio
Frequency Identification")
versteht man ein technisches System, das die äußerst praktische Möglichkeit
bietet, Daten lesen zu können,
ohne diese Daten berühren
oder direkt sehen zu müssen,
denn sie werden über
Funkerkennung übermittelt.
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Bekannte
RFID-Systeme bestehen hauptsächlich
aus einem RFID-Transponder (auch RFID-tags genannt) und einem RFID-Lesegerät, wobei
der RFID-Transponder auf einem Chip wichtige Daten enthält, die
er auf Anregung von außen,
nämlich
durch das Lesegerät,
aussendet. Bekannte RFID-Transponder können Abmessungen in der Größenordung
weniger Millimeter aufweisen, und können bequem an beliebigen Gegenständen angebracht
werden.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist
an jedem der Kunststoffbauteile wenigstens ein RFID-Transponder
angebracht, auf dem Identifizierungsdaten des Kunststoffbauteils
abgespeichert sind, an dem der RFID-Transponder angebracht ist. Die
Identifizierungsdaten sind in bekannter Weise auf einem Chip des
RFID-Transponders abgespeichert. Die Identifizierungsdaten können erfindungsgemäß eine Serienummer
umfassen, die dem betreffenden Kunststoffbauteil vorzugsweise eindeutig
zugeordnet ist, oder beliebige andere Daten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
basiert auf einer wesentlichen Eigenschaft von RFID-Systemen. RFID-Systeme
weisen nur eine begrenzte Rechweite auf, so dass auf den RFID-Transpondern abgespeicherte
Daten mit zunehmendem Abstand zwischen RFID-Transponder und RFID-Lesegerät von dem
RFID-Lesegerät
mit einer abnehmenden Wahrscheinlichkeit ausgelesen werden. Werden
also die erfindungsgemäß vorgesehenen
RFID-Lesegeräte dazu
veranlasst, beispielsweise mit einer vorzugsweise festen Taktung
(von beispielsweise 1 bis 50 Auslesevorgänge pro Sekunde), Identifikationsdaten der
RFID-Transponder
auszulesen, so werden während
der Dauer des erfindungsgemäß vorgegebenen Zeitintervalls
von einem RFID-Lesegerät
Identifikationsdaten, die von einem RFID-Transponder stammen, der sich näher an dem
RFID-Lesegerät
befindet, mit einer größeren Häufigkeit
ausgelesen als Identifikationsdaten, die von einem RFID-Transponder
stammen, der von dem RFID-Lesegerät weiter entfernt ist.
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Erfindungsgemäß ist jedes
Kunststoffbauteil dafür
vorgesehen, irgendeine Position von vorgegebenen, räumlich voneinander
getrennten Positionen einzunehmen, wobei jeder vorgegebenen Position wenigstens
ein RFID-Lesegerät
zugeordnet ist, das in Umgebung der vorgegebenen Position angeordnet ist,
und wobei jede vorgegebene Position sich näher an ihrem zugeordneten RFID-Lesegerät befindet
als an den übrigen
RFID-Lesegeräten.
Wenn nun die Kunststoffbauteile die erfindungsgemäß vorgegebenen
Positionen einnehmen oder sich auf diese zu bewegen, so werden infolge
der oben dargelegten begrenzten Reichweite von RFID-Systemen, die
Identifikationsdaten des RFID-Transponders, der auf einem Kunststoffbauteil
angebracht ist, das sich in einer vorgegebenen Position befindet
oder sich auf diese zu bewegt, von dem der vorgegebenen Position zugeordneten
RFID-Lesegerät mit der
größten Häufigkeit
ausgelesen, also dem RFID-Lesegerät, das sich am nächsten an
der vorgegebenen Position und damit am nächsten an dem RFID-Transponder
befindet.
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Erfindungsgemäß werden
dann diese mit der größten Häufigkeit
ausgelesenen Identifizierungsdaten als Identifizierungsdaten des
Kunststoffbauteils bewertet, das für eine Zeitdauer, die wenigstens
einen Teilabschnitt des vorgegebenen Zeitintervalls umfasst, die
dem RFID-Lesegerät
zugeordnete Position eingenommen hat.
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Erfindungsgemäß werden
in dem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens alle RFID-Lesegeräte dazu
veranlasst, innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalls Identifizierungsdaten
der RFID-Transponder auszulesen, wobei hierbei bevorzugt alle RFID-Lesegeräte gleichzeitig
Identifizierungsdaten der RFID-Transponder für die Dauer des vorgegebenen
Zeitintervalls auslesen (sog. Bulk-Read-Verfahren). Erfindungsgemäß kann jedoch
auch vorgesehen sein, dass wenigstens eines der RFID-Lesegeräte nur für die Dauer
eines Teilabschnitts des vorgegebenen Zeitintervalls Identifizierungsdaten
der RFID-Transponder ausliest.
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Insgesamt
betrachtet können
daher bei einer bestimmten Anzahl von Kunststoffbauteilen, wobei die
Anzahl wenigstens eins, vorzugsweise bis zu zehn oder mehr Kunststoffbauteile
umfassen kann, und die beispielsweise in Form einer Gruppe auf einem
Förderband
an festgelegten Positionen angeordnet sein können, und welche über das
Förderband in
die vorgegebenen Positionen zumindest zeitweise überführt werden können (wobei
dann die festgelegten Positionen zumindest zeitweise mit den vorgegebenen
Positionen übereinstimmen),
zum einen die Identifizierungsdaten, wie beispielsweise die Seriennummern
jedes Kunststoffbauteils der Gruppe ermittelt werden.
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Ferner
wird erfindungsgemäß ermittelt,
an welchen der festgelegten Positionen auf dem Förderband sich ein Kunststoffbauteil,
dessen Identifikationsdaten bekannt sind, befindet. So kann erfindungsgemäß die Position
eines Kunststoffbauteils, die es während eines Herstellungsprozesses
beispielsweise auf einem Förderband
oder dergleichen eingenommen hat, nach dem Herstellungsprozess einfach
rückverfolgt
werden.
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Insbesondere
kann die Ursache von Herstellungsfehlern, die vermehrt bei Kunststoffbauteilen, die
während
des Herstellungsprozesses an einer bestimmten Position angeordnet
waren, leicht aufgefunden werden. So können beispielsweise Lackierfehler
leichter aufgefunden werden, die ein Folge eines in Bezug auf die
betreffende Position fehlerhaft eingestellten Lackierroboters sind.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die mit der größten Häufigkeit
ausgelesenen Identifizierungsdaten dann als Identifizierungsdaten
des Kunststoffbauteils bewertet, das die dem RFID-Lesegerät zugeordnete
Position eingenommen hat, wenn diese Identifizierungsdaten von einem
zu dem RFID-Lesegerät benachbarten
RFID-Lesegerät
mit einer Häufigkeit ausgelesen
worden sind, die sich von der größten Häufigkeit
um einen Wert unterscheidet, der größer ist als ein vorgegebener
Differenz-Wert.
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Erfindungsgemäß ist also
vorgesehen, dass die jeweils größte Häufigkeit
sich um ein vorgegebenes Mindestmass in Form des Differenz-Werts
(der Zahlenwert hierfür
ist abhängig
von der Anzahl der gemachten Auslesevorgänge, kann aber beispielsweise
10 bis 50% der ermittelten größten Häufigkeit betragen)
von der entsprechenden Häufigkeit
benachbarter RFID-Lesegeräte
unterscheidet. So können
erfindungsgemäß falsche
Bewertungen, also falsche Positionsbewertungen infolge von größten Häufigkeiten,
die gegenüber
den ermittelten Häufigkeiten benachbarter
RFID-Lesegeräte
nicht signifikant oder deutlich erhöht sind, erfindungsgemäß vermieden werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Weiterbildung werden die mit der größten Häufigkeit
ausgelesenen Identifizierungsdaten dann als Identifizierungsdaten
des Kunststoffbauteils betrachtet, das die dem RFID-Lesegerät zugeordnete
Position eingenommen hat, wenn die größte Häufigkeit größer ist als das Produkt aus
einem vorgegebenen Faktor und einer Häufigkeit, mit der die Identifizierungsdaten
von einem zu dem RFID-Lesegerät
benachbarten RFID-Lesegerät
ausgelesen worden sind.
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Auch
bei dieser Ausführungsform
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die jeweils größte Häufigkeit
sich um ein vorgegebenes Mindestmass von der entsprechenden Häufigkeit
benachbarter RFID-Lesegeräte
unterscheidet, und zwar vorliegend in Form des erfindungsgemäß vorgegebenen
Faktors.
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Auch
so können
erfindungsgemäß falsche Bewertungen,
also falsche Positionsbewertungen infolge von größten Häufigkeiten, die gegenüber den ermittelten
Häufigkeiten
benachbarter RFID-Lesegeräte
nicht signifikant oder deutlich erhöht sind, erfindungsgemäß vermieden
werden.
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Bei
einer praktischen Weiterbildung sind die RFID-Lesegeräte an einer
vorzugsweise ortsfesten Haltevorrichtung angebracht, wobei die Haltevorrichtung
in Umgebung eines vorgegebenen räumlichen Erfassungsbereichs
angeordnet ist, in dem sich die vorgegebenen Positionen befinden.
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Der
erfindungsgemäß vorgesehene
Erfassungsbereich ist derjenige Bereich, in dem RFID-Transponder wenigstens
mit einer gewissen Mindest-Wahrscheinlichkeit für das Zustandekommen eines
Auslesevorgangs ausgelesen werden können. An Positionen außerhalb
dieses Erfassungsbereichs ist der Abstand zu dem nächsten RFID-Lesegerät zu hoch,
als das zuverlässig
von wirksamen Auslesevorgängen
ausgegangen werden kann.
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Bevorzugt
sind bei der obigen praktischen Weiterbildung die Kunststoffbauteile
auf einem beweglichen Warenträger
angeordnet, wobei die Kunststoffbauteile durch Bewegen des Warenträgers in
die vorgegebenen Positionen überführt werden,
und wobei der erste Schritt erst vorgenommen wird, wenn der Warenträger einen
vorgegebenen Abstand zu der Haltevorrichtung unterschreitet.
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Die
auf dem beweglichen Warenträger
angeordneten Kunststoffbauteile können hierbei bevorzugt an festgelegten
Positionen auf oder an dem Warenträger angeordnet sein, wobei
die Kunststoffbauteile hierbei bevorzugt in nebeneinander angeordneten
Reihen angeordnet sein können,
wobei jede Reihe wenigstens ein Kunststoffbauteil oder bis zu zehn oder
noch mehr Kunststoffbauteile umfassen kann. Der Warenträger ist
bevorzugt an eine Fördereinrichtung
gekoppelt oder an dieser angebracht bzw. befestigt, wobei der Warenträger über die
Fördereinrichtung
in den Erfassungsbereich hineinbewegt werden kann, und die Kunststoffbauteile
während
des Hineinbewegens die erfindungsgemäß vorgegebenen Positionen einnehmen,
und zwar vorzugsweise ohne an diesen vorgegebene Positionen zu verweilen,
und sich anschließend
in gleichbleibender Richtung aus dem Erfassungsbereich hinausbewegen.
Hierbei bewegt sich der Warenträger
bevorzugt mit konstanter Geschwindigkeit.
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So
ist erfindungsgemäß eine Integration
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einen gesamten Produktionsprozess möglich, bei dem die Kunststoffbauteile über den
beweglichen Warenträger
unterschiedlichen Prozessschritten zugeführt werden, bei denen die Kunststoffbauteile
beispielsweise lackiert oder anderen Prozessen ausgesetzt werden,
wie beispielsweise einer der Lackierung vorgeschalteten Waschung
oder Beflammung der Kunststoffbauteile.
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Ferner
wird bei der obigen praktischen Weiterbildung der erste Schritt
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erst vorgenommen, wenn der Warenträger einen vorgegebenen Abstand
zu der Haltevorrichtung unterschreitet, wobei der Abstand bevorzugt mittels
einer Abstands-Messvorrichtung erfasst wird. Der erste Schritt,
also der Schritt, bei dem die Auslesung der RFID-Transponder veranlasst
wird, erfolgt vorzugsweise bei Unterschreitung eines vorgegebenen
Abstands zu der Haltevorrichtung. Dieser Abstand kann vorzugsweise
so gewählt
werden, dass sich bei seiner Unterschreitung wenigstens erste Abschnitte
der Kunststoffbauteile in dem Erfassungsbereich befinden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein System zur Erfassung der Positionen
einer vorgegebenen Anzahl von Kunststoffbauteilen, mit einer Auslesevorrichtung
und einer Steuervorrichtung, wobei die Auslesevorrichtung eine Anzahl
von RFID-Lesegeräten aufweist,
wobei ferner vorgegebene, räumlich
voneinander getrennte Positionen vorgesehen sind, und wobei jeder
vorgegebenen Position wenigstens ein RFID-Lesegerät zugeordnet
ist, das in Umgebung der vorgegebenen Position angeordnet ist, und
wobei jede vorgegebene Position sich näher an ihrem zugeordneten RFID-Lesegerät befindet
als an den übrigen
RFID-Lesegeräten,
und wobei jedes Kunststoffbauteil dafür vorgesehen ist, irgendeine
der vorgegebenen Positionen einzunehmen, und wobei an jedem der
Kunststoffbauteile wenigstens ein RFID-Transponder angebracht ist,
auf dem Identifizierungsdaten des Kunststoffbauteils abgespeichert sind,
wobei die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, Startsignale
an die Auslesevorrichtung zu senden, und wobei die Auslesevorrichtung
dazu eingerichtet ist, bei Empfang eines Startsignals, alle RFID-Lesegeräte dazu
zu veranlassen, innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls Identifizierungsdaten
der RFID-Transponder auszulesen, und die ausgelesenen Identifizierungsdaten
an die Steuervorrichtung zu senden, wobei die Steuervorrichtung
ferner dazu eingerichtet ist, die Häufigkeiten zu ermitteln, mit
welchen jedes der RFID-Lesegeräte
die Identifizierungsdaten von jedem der RFID-Transponder ausgelesen
hat, für
jedes RFID-Lesegerät
die Identifizierungsdaten zu ermitteln, die von dem RFID-Lesegerät mit der
größten Häufigkeit
ausgelesen worden sind, und diese Identifizierungsdaten als Identifizierungsdaten
des Kunststoffbauteils zu bewerten, das für eine Zeitdauer, die wenigstens
einen Teilabschnitt des vorgegebenen Zeitintervalls umfasst, die
dem RFID-Lesegerät
zugeordnete Position eingenommen hat.
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Mit
dem erfindungsgemäßen System
kann insbesondere das erfindungsgemäße Verfahren zur Erfassung
der Positionen einer vorgegebenen Anzahl von Kunststoffbauteilen
durchgeführt
werden, wobei die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, in Zusammenwirkung
mit der erfindungsgemäßen Auslesevorrichtung,
die Schritte des erfindungemäßen Verfahrens
auszuführen.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung ist die Steuervorrichtung ferner
dazu eingerichtet, die mit der größten Häufigkeit ausgelesenen Identifizierungsdaten
dann als Identifizierungsdaten des Kunststoffbauteils zu bewerten,
das die dem RFID-Lesegerät
zugeordnete Position eingenommen hat, wenn diese Identifizierungsdaten
von einem zu dem RFID-Lesegerät
benachbarten RFID-Lesegerät mit
einer Häufigkeit
ausgelesen worden sind, die sich von der größten Häufigkeit um einen Wert unterscheidet,
der größer ist
als ein vorgegebener Differenz-Wert.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Steuervorrichtung
ferner dazu eingerichtet ist, die mit der größten Häufigkeit ausgelesenen Identifizierungsdaten
dann als Identifizierungsdaten des Kunststoffbauteils zu bewerten,
das die dem RFID-Lesegerät
zugeordnete Position eingenommen hat, wenn die größte Häufigkeit
größer ist
als das Produkt aus einem vorgegebenen Faktor und einer Häufigkeit,
mit der die Identifizierungsdaten von einem zu dem RFID-Lesegerät benachbarten RFID-Lesegerät ausgelesen
worden sind.
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Bei
diesen beiden bevorzugten Weiterbildungen ist erfindungsgemäß also vorgesehen,
dass die jeweils größte Häufigkeit
sich um ein vorgegebenes Mindestmass in Form des Differenz-Werts
oder des Faktors von der entsprechenden Häufigkeit benachbarter RFID-Lesegeräte unterscheidet.
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So
können
erfindungsgemäß falsche
Bewertungen, also falsche Positionsbewertungen infolge von größten Häufigkeiten,
die gegenüber
den ermittelten Häufigkeiten
benachbarter RFID-Lesegeräte nicht
signifikant oder deutlich erhöht
sind, erfindungsgemäß vermieden
werden, wie bereits oben für
das erfindungsgemäße Verfahren
dargelegt.
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Bei
einer praktischen Weiterbildung weist die Auslesevorrichtung eine
Haltevorrichtung auf, an der die RFID-Lesegeräte angebracht sind, wobei die
Haltevorrichtung in Umgebung eines vorgegebenen räumlichen
Erfassungsbereichs angeordnet ist, in dem sich die vorgegebenen
Positionen befinden.
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Der
erfindungsgemäß vorgesehene
Erfassungsbereich ist, wie auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren,
erfindungsgemäß derjenige
Bereich, in dem RFID-Transponder wenigstens mit einer gewissen Mindest-Wahrscheinlichkeit
für das
Zustandekommen eines Auslesevorgangs ausgelesen werden können.
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An
Positionen außerhalb
dieses Erfassungsbereichs ist der Abstand zu dem nächsten RFID-Lesegerät zu hoch,
als das zuverlässig
von wirksamen Auslesevorgängen
ausgegangen werden kann.
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Bevorzugt
weist bei dieser praktischen Weiterbildung das System eine Abstands-Messvorrichtung
auf, die dazu eingerichtet ist, einen Abstand eines beweglichen
Warenträgers,
auf dem die Kunststoffbauteile angeordnet sind, zu der Haltevorrichtung
zu erfassen, wobei die Kunststoffbauteile durch Bewegen des Warenträgers in
die vorgegebenen Positionen überführbar sind,
und wobei die Abstands-Messvorrichtung dazu eingerichtet ist, bei
Unterschreitung eines vorgegebenen Abstands zu der Haltevorrichtung
ein Startsignal an die Auslesevorrichtung zu senden, um jedes der
RFID-Lesegeräte dazu
zu veranlassen, Identifizierungsdaten der RFID-Transponder auszulesen.
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Der
vorgegebene Abstand kann vorzugsweise so gewählt werden, dass sich bei seiner
Unterschreitung wenigstens erste Abschnitte der Kunststoffbauteile
in dem Erfassungsbereich befinden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnung näher
erläutert.
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Hierzu
zeigt 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems
zusammen mit einem beweglichen Warenträger, auf dem eine Anzahl von
Kunststoffbauteilen angeordnet ist.
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Das
in 1 schematisch dargestellte System 10 umfasst
eine Steuervorrichtung in Form eines Computers 12 und eine
Auslesevorrichtung 14.
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Die
Auslesevorrichtung 14 weist eine Haltevorrichtung in Form
eines Rahmens 16 auf.
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Der
Rahmen 16 begrenzt eine Öffnung 18, wobei an
dem Rahmen 16 sechs Lesegeräte 20 angeordnet sind.
Der Computer 12 ist mittels eines auf ihm ablaufbaren erfindungsgemäßen Computerprogramms
dazu eingerichtet, Startsignale an die Auslesevorrichtung 14 zu
senden (schematisch durch einen Pfeil symbolisiert), und die Auslesevorrichtung 14 ist
dazu eingerichtet, bei Empfang eines Startsignals, alle RFID-Lesegeräte 20 dazu
zu veranlassen, innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls Identifizierungsdaten
von RFID-Transpondern auszulesen, und die ausgelesenen Identifizierungsdaten
an den Computer 12 zu senden (auch schematisch durch einen
Pfeil symbolisiert).
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1 zeigt
ferner schematisch einen Warenträger 22,
auf dem sechs Kunststoffbauteile in Form von Stoßfängern 24 in Form von
zwei Reihen mit jeweils drei übereinander
angeordneten Stoßfängern 24 angeordnet
sind, wobei die Stoßfänger 24 auf dem
Warenträger 22 vorzugsweise
eine fest vorgegebene Position einnehmen, die nur wenige Millimeter
Toleranz erlaubt.
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Der
Warenträger 22 ist
mittels einer nicht näher
dargestellten Fördereinrichtung
in Richtung des Rahmens 16 und durchgehend durch die Öffnung 18 bewegbar.
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Auf
jedem der Stoßfänger 24 ist
wenigstens ein RFID-Transponder angebracht (nicht näher dargestellt)
auf dem Identifizierungsdaten des Stoßfängers 24 abgespeichert
sind.
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Zur
Ermittlung der Position jedes einzelnen Stoßfängers 24 auf dem Warenträger 22 wird
der Warenträger 22 in
Richtung der Öffnung 18 bewegt, wobei
die Öffnung 18 und
nicht näher
dargestellte räumliche
Bereiche vor und hinter der Öffnung 18 einen
erfindungsgemäßen räumlich begrenzten
Erfassungsbereich bilden, in dem RFID-Transponder wenigstens mit
einer gewissen Mindest-Wahrscheinlichkeit für das Zustandekommen eines
Auslesevorgangs ausgelesen werden können.
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An
Positionen außerhalb
dieses Erfassungsbereichs ist der Abstand zu einem nächsten RFID-Lesegerät 20 zu
hoch, als das zuverlässig
von wirksamen Auslesevorgängen
ausgegangen werden kann.
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Ein
erfindungsgemäßes Auslesen
der Identifizierungsdaten von auf den Stoßfängern 24 angebrachten
RFID-Transpondern findet erst statt, sobald ein mittels einer Abstandsmess-Vorrichtung (nicht näher dargestellt)
gemessener Abstand zwischen dem Warenträger 22 und dem Rahmen 16 unterschritten
wird. Dieser Abstand ist vorzugsweise so gewählt, dass sich bei seiner Unterschreitung
wenigstens erste Abschnitte der Stoßfänger 24 in dem Erfassungsbereich
befinden. Dies ist insofern von Vorteil, als dass die Auslesevorrichtung 14 nur
eine von vielen Stationen ist, welche der Warenträger 22 bei
Integration des erfindungsgemäßen Systems
in einen gesamten Produktionsprozess zu durchlaufen hat, bei dem
sich der Warenträger 22 bevorzugt
mit einer konstanten Geschwindigkeit bewegt.
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Vor
dem Hintergrund der Erzielung einer möglichst hohen Anzahl von Lesevorgängen ist
es daher, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten des Warenträgers 22 von
Vorteil, mit der Auslesung bereits zu beginnen bevor die Stoßfänger 24 beim Bewegen
des Warenträgers 22 durch
die Öffnung 18 kurzzeitig
die erfindungsgemäß vorgegebenen
Positionen (schematisch durch jeweils ein gestricheltes Rechteck
dargestellt) einnehmen, wobei jeder der dargestellten vorgegebenen
Positionen, das RFID-Lesegerät 20 zugeordnet
ist, das sich am nächsten
an der vorgegebenen Position befindet. Ferner kann auch noch ein
nicht näher
dargestellter Abstandssensor vorgesehen sein, der ein Signal an eine
nicht näher
dargestellte zentrale Steuereinheit, wie etwa einer Lackieranlage überträgt, um diese
zu veranlassen, Daten des Warenträgers 22 an den Computer 12 vorzugsweise über einen
Datenbus zu übertragen,
welche von dem erfindungsgemäßen Computerprogramm
benötigt
werden. Die Daten umfassen insbesondere Informationen über die
Belegung des Warenträgers 22,
wie etwa „Warenträger mit
4-facher Belegung" oder „Warenträger mit
6-facher Belegung".
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Der
Computer 12 ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
mittels des auf ihm ablaufbaren Computerprogramms ferner dazu eingerichtet,
die Häufigkeiten
zu ermitteln, mit welchen jedes der RFID-Lesegeräte 20 die Identifizierungsdaten
von jedem der RFID-Transponder ausgelesen hat, für jedes RFID-Lesegerät 20 die
Identifizierungsdaten zu ermitteln, die von dem RFID-Lesegerät 20 mit
der größten Häufigkeit
ausgelesen worden sind, und diese Identifizierungsdaten als Identifizierungsdaten
des Stoßfängers 24 zu
bewerten, der für
eine Zeitdauer, die wenigstens einen Teilabschnitt des vorgegebenen
Zeitintervalls umfasst, die dem RFID-Lesegerät 20 zugeordnete Position
eingenommen hat. Insgesamt betrachtet kann so erfindungsgemäß ermittelt
werden, an welcher Position auf dem Warenträger 22 sich ein Stoßfänger 24,
dessen Identifikationsdaten, vorzugsweise in Form einer Seriennummer,
bekannt sind, befindet. So kann die Position des Stoßfängers 24,
die er während
eines Herstellungsprozesses auf dem Warenträger 22 eingenommen
hat, nach dem Herstellungsprozess einfach rückverfolgt werden. Insbesondere
kann die Ursache von Herstellungsfehlern, die vermehrt bei Stoßfängern 24,
die während
des Herstellungsprozesses an einer bestimmten Position angeordnet
waren, leicht aufgefunden werden. So können beispielsweise Lackierfehler
leichter aufgefunden werden, die ein Folge eines in Bezug auf die
betreffende Position fehlerhaft eingestellten Lackierroboters sind.
Eine bislang erforderliche manuelle Markierung von bereits lackierten
Stoßfängern 24 kann
entfallen.
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Die
Informationen über
die ermittelten genauen Positionen der Stoßfänger 24 auf dem Warenträger 22 können in
Form von Daten dauerhaft auf einer Datenbank abgespeichert werden
und können unmittelbar
in eine Lackierstatistik einfließen und ermöglichen den schnellen Zugriff
und die schnelle Behebung insbesondere von positionsspezifischen
Lackierfehlern. Insbesondere können
die Daten online zur Verfügung
stehen.
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In
Verbindung mit einem Prozess zur Überwachung der Qualität der produzierten
Bauteile (Farb-Wave-Messung der lackierten Stoßfänger am Ausgang einer Lackieranlage)
und den dort automatisch ermittelten Daten ist mittels des erfindungsgemäßen Systems,
mit dem das erfindungsgemäße Verfahren
durchführbar
ist, eine schnelle Reaktion auf Farb- und/oder Wave-Abweichungen möglich.
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- 10
- System
- 12
- Computer
- 14
- Auslesevorrichtung
- 16
- Rahmen
- 18
- Öffnung
- 20
- RFID-Lesegerät
- 22
- Warenträger
- 24
- Stoßfänger