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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung vicinaler
Dioxoverbindungen, welche einen Siedepunkt bei Reaktionsdruck kleiner
gleich der Reaktionstemperatur aufweisen, durch heterogenkatalysierte
Gasphasenoxidation der entsprechenden vicinalen Dihydroxyverbindungen,
welche einen Siedepunkt bei Reaktionsdruck kleiner gleich der Reaktionstemperatur
aufweisen, in Gegenwart eines Sauerstoff enthaltenden Gases an einem
Katalysator, enthaltend als Aktivkomponente Silber und gegebenenfalls
Gold, bei einer Reaktionstemperatur von 200 bis 450°C und
einem Reaktionsdruck von 0,01 bis 1 MPa abs.
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Vicinale
Dioxoverbindungen sind aufgrund der zwei direkt benachbarten C=O-Gruppen
besonders reaktiv und werden vor allem als Synthesebaustein in der
Herstellung höher veredelter Chemikalien verwendet. Die
einfachste und wohl bedeutendste vicinale Dioxoverbindung ist Glyoxal.
Glyoxal wird beispielsweise unter anderem eingesetzt als Vernetzer
funktionalisierter Polymere (wie z. B. Zellulose, Polyacrylamid,
Polyvinylalkohol, Kerstin), als Synthesebaustein zur Herstellung
von Heterocyclen sowie als reduzierendes Agens.
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Vicinale
Dioxoverbindungen werden bekanntermaßen durch oxidative
Dehydrierung der entsprechenden vicinalen Dihydroxyverbindungen
an Metallen der 11. Gruppe des Periodensystems (Kupfer, Silber,
Gold) hergestellt. Das zur Zeit technisch wichtigste Verfahren zur
Herstellung von Glyoxal ist das in
Ullmann's Encyclopedia
of Industrial Chemistry, Kapitel "Glyoxal", Wiley-VCH Verlag, Weinheim
2005 genannte Laporte-Verfahren unter Verwendung von metallischem
Kupfer oder Silber als Katalysator. Gemäß der
Lehre von
GB 1,272,592 werden
metallisches Kupfer oder Silber, gegebenenfalls zusammen mit verschiedenen
Promotoren, wie beispielsweise Phosphor, verschmolzen als sogenannte
"Legierung" eingesetzt. Als bevorzugte Formen sind beispielweise
Turnings oder Gewebe genannt.
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US 4,154,762 lehrt die oxidative
Dehydrierung von Mono-Hydroxyverbindungen (Alkoholen) zu den entsprechenden
Mono-Ketonen beziehungsweise Mono-Aldehyden an einem Gold-Katalysator.
Das Gold befindet sich dabei üblicherweise abgeschieden
auf einem inerten Träger, in Form eines Gold-Drahtnetzes
oder eines vergoldeten Gewebes. Zur Kosteneinsparung ist nach der
Lehre des US-Patents ein vergoldetes Gewebe einem Massivgold-Drahtnetz
vorzuziehen. Als bevorzugte Schichtdicke des Golds sind 0,5 bis
1,27 μm (20 bis 50 Mikroinches) genannt, wobei gemäß der
Lehre des US-Patents auch 0,13 μm (5 Mikroinches) zu einem brauchbaren
Ergebnis führen würden. Da im Gegensatz zu Mono-Hydroxyverbindungen
vicinale Dihydroxyverbindungen aufgrund der deutlich herabgesetzten
Reaktivität infolge der direkt benachbarten Hydroxy- Gruppe
wesentlich schwieriger zu dehydrieren sind, ist eine Übertragung
der Lehre des US-Patents auf die oxidative Dehydrierung von Mono-Hydroxyverbindungen
faktisch nicht möglich.
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US 6,133,482 beschreibt
die oxidative Dehydrierung von Hydroxyverbindungen (Alkoholen) zu
den entsprechenden Ketonen, insbesondere von Ethandiol zu Glyoxal,
an einem Katalysator enthaltend Kupfer und/oder Silber in Gegenwart
einer flüchtigen Phosphor-Verbindung. Als geeignete Katalysatoren
sind genannt metallisches Kupfer, metallisches Silber, Legierungen
aus Kupfer und Silber, gegebenenfalls zusammen mit weiteren Elementen
wie beispielsweise Phosphor oder Gold, sowie die genannten Komponenten
aufgebracht auf einen inerten Träger. Als bevorzugte Katalysatoren
sind metallisches Kupfer, metallisches Silber sowie Legierung davon
genannt, insbesondere in Form von Turnings, Drahtnetzen oder Geweben.
In sämtlichen Beispielen wurden Späne aus metallischem
Kupfer eingesetzt. Die Ausbeute an Glyoxal lag im Bereich von etwa
71 bis 77%.
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US 3,948,997 offenbart die
oxidative Dehydrierung von Hydroxyverbindungen (Alkoholen) zu den
entsprechenden Ketonen, insbesondere von vicinalen Hydroxyverbindungen
(1,2-Diolen) zu den entsprechenden vicinalen Dioxoverbindungen,
an einem Katalysator enthaltend mindestens ein Element aus der 11.
Gruppe des Periodensystems (Kupfer, Silber, Gold) und mindestens
ein Element aus der Gruppe Germanium, Zinn, Blei, Stickstoff, Phosphor,
Arsen, Antimon und Wismut. Als besonders vorteilhafte Elemente aus
der 11. Gruppe des Periodensystems sind Kupfer und Kupfer/Silber
genannt, insbesondere in Kombination mit Phosphor. Der Katalysator
wird beispielsweise durch Zusammenschmelzen der Elemente zu einer
"Legierung" mit anschließender Formgebung oder durch Imprägnierung
geeigneter inerter Träger gewonnen. Als bevorzugte Formen
für den Einsatz der "Legierung" sind beispielweise Turnings
oder Gewebe genannt. Der Einsatz eines Netzes aus massivem Silber
führte in der oxidative Dehydrierung von Ethandiol nur
zu einer Glyoxal-Ausbeute von 26 bis 32%.
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US 4,242,282 lehrt die Synthese
von Glyoxal durch oxidative Dehydrierung von Ethandiol an Silber-Kristallen
mit einer Partikelgröße von 0,1 bis 2,5 mm. Die
genannten, einzusetzenden Silber-Kristalle fallen beispielsweise
als Granulat bei der elektrochemischen Silber-Herstellung an und
werden direkt in den Reaktor gegeben. An derartigem Silber-Granulat
wurde bei einer Reaktionstemperatur von knapp 600°C (870
K) eine Glyoxal-Ausbeute von 66% erzielt. Neben dem Nachteil des
Einsatzes von massivem Silber ist beim vorliegenden Verfahren auch
die relativ hohe Reaktionstemperatur von etwa 400 bis 800°C
negativ zu erwähnen, welche zu einer verringerten Energieeffizienz
unter einer gleichzeitig komplexeren Infrastruktur und einer verringerten
Produktselektivität führt. Zudem ist zur Unterbindung
ungewünschter Nebenreaktionen ein sehr effektiver und aufwändiger
Quench zur schnellen Abkühlung der Reaktionsgase erforderlich.
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US 5,689,011 offenbart die
Herstellung von Dioxoverbindungen durch oxidative Dehydrierung der
entsprechenden Dihydroxyverbindungen an einem Katalysator enthaltend
Silber und mindestens ein weiteres Element aus der Gruppe Gold,
Platin, Rhodium, Palladium und Phosphor. Der Katalysator wird beispielsweise durch
Zusammenschmelzen der Elemente oder durch Imprägnierung
von Silberkristallen oder geeigneter inerter Träger mit
hohem Silber-Gehalt gewonnen. An einem derartigem Katalysator umfassend
78 Gew.-% Silber und 0,4 Gew.-% Gold (0,5 Gew.-% bezogen auf den
Silber-Gehalt) auf Silica (Catalyst H) wurde bei einer Reaktionstemperatur
von knapp 600°C eine Glyoxal-Ausbeute von 64,2% erzielt.
Neben dem Nachteil des Einsatzes einer sehr hohen Menge an Silber
bezogen auf die Gesamtmasse des Katalysators ist beim vorliegenden
Verfahren ebenfalls die relativ hohe Reaktionstemperatur negativ
hervorzuheben.
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Allgemein
nachteilig beim Einsatz von Kupfer-haltigen Katalysatoren ist die
Notwendigkeit zur kontinuierlichen oder intermittierenden Zugabe
einer flüchtigen Phosphor-Verbindung zum Erhalt der Aktivität
und Selektivität des Kupfer-Katalysators, welche einen
zusätzlichen Stoffeinsatz einschließlich einer
Dosiereinrichtung erfordert. Allgemein nachteilig am Einsatz massiver
Kupfer-, Silber- oder Gold-Formkörper ist deren hohes Gewicht,
welches bei der Statik des Reaktors zu berücksichtigen
ist, sowie besonders im Falle von massivem Silber und insbesondere
von massivem Gold deren geringe Verfügbarkeit, verbunden
mit einem hohen Preis.
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Sogenannte
Dünnschichtkatalysatoren, also Katalysatoren, in welchen
die Aktivkomponente in Form einer dünnen Schicht auf einem
Trägermaterial, beispielsweise einem Gewebe, einem Gestrick
oder einer Folie, aufgebracht wurde, sind allgemein bekannt und
etwa in
EP 0 827 944
A oder
WO 06/074,988 beschrieben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, ein heterogenkatalytisches Verfahren
zur Herstellung vicinaler Dioxoverbindungen zu finden, welches die
Nachteile aus dem Stand der Technik nicht aufweist, nur eine relativ
geringe Menge an katalytischer Aktivkomponenten) im Reaktor erfordert,
bei einer relativ niedrigen Reaktionstemperatur betrieben werden
kann und dennoch einen hohen Umsatz der vicinalen Dihydroxyverbindung
sowie eine hohe Selektivität und eine hohe Ausbeute an
der vicinalen Dioxoverbindung aufweist.
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Demgemäß wurde
ein Verfahren zur Herstellung vicinaler Dioxoverbindungen, welche
einen Siedepunkt bei Reaktionsdruck kleiner gleich der Reaktionstemperatur
aufweisen, durch heterogenkatalysierte Gasphasenoxidation der entsprechenden
vicinalen Dihydroxyverbindungen, welche einen Siedepunkt bei Reaktionsdruck
kleiner gleich der Reaktionstemperatur aufweisen, in Gegenwart eines
Sauerstoff enthaltenden Gases an einem Katalysator, enthaltend als
Aktivkomponente Silber und gegebenenfalls Gold, bei einer Reaktionstemperatur
von 200 bis 450°C und einem Reaktionsdruck von 0,01 bis
1 MPa abs (0,1 bis 10 bar abs) gefunden, das dadurch gekennzeichnet,
dass man einen Katalysator einsetzt, welcher
- (i)
als Trägermaterial ein Gewebe, ein Gewirk oder eine Folie
aufweist;
- (ii) ein Gold/Silber-Massenverhältnis in der auf dem
Trägermaterial aufgebrachten Aktivkomponente von 0 bis
25 aufweist; und
- (iii) erhältlich ist durch Aufdampfung von mindestens
10% der Silber und gegebenenfalls Gold enthaltenden Aktivkomponente
auf dem Trägermaterial aus der Gasphase.
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Der
erfindungsgemäß einzusetzende Katalysator enthält
als Aktivkomponente Silber und gegebenenfalls Gold. Das Gold/Silber-Massenverhältnis
in der auf dem Trägermaterial aufgebrachten Aktivkomponente beträgt
0 bis 25, bevorzugt 0,5 bis 20, besonders bevorzugt 1 bis 15, ganz
besonders bevorzugt 1,5 bis 10 und insbesondere 1,5 bis 6.
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Des
Weiteren kann der erfindungsgemäß einzusetzende
Katalysator auch noch weitere Elemente als Promotoren enthalten,
wie beispielsweise aus den Gruppen 1, 2 und 10 des Periodensystems
sowie Kupfer, insbesondere Cäsium, Palladium, Platin oder
Kupfer. Werden Promotoren eingesetzt, so beträgte deren
Gesamtmasse bezogen auf die Summe der aufgebrachten Masse an Silber
und Gold im Allgemeinen zwischen 0 und 1, bevorzugt zwischen 0 und
0,5 und besonders bevorzugt zwischen 0 und 0,1.
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Als
Trägermaterial für die erfindungsgemäß einzusetzenden
Katalysatoren werden Gewebe, Gewirke oder Folien eingesetzt. Unter
Gewirken sind sogenannte Maschenwaren zu verstehen, wie beispielsweise
Gestricke. Bei den Geweben können erfindungsgemäß Gewebe
mit unterschiedlicher Webart eingesetzt werden, wie etwa glatte
Gewebe, Körpergewebe, Tressengewebe, Fünfschaft-Atlas-Gewebe
oder auch andere Spezialbindungsgewebe. Als Folien sind auch gelochte
Folien zu verstehen.
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Als
Drahtgewebe kommen gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung Gewebe aus webbaren Metalldrähten, wie Eisen,
Federstahl, Messing, Phosphorbronze, Reinnickel, Monel, Aluminium,
Neusilber, Nickel, Chromnickel, Chromstahl, nicht rostenden, säurebeständigen
und hochhitzebeständigen Chromnickelstählen sowie
Titan in Betracht. Entsprechendes gilt für Gewirke. Ebenfalls
können Gewebe oder Gewirke aus anorganischen Materialien
verwendet werden, wie beispielsweise aus Al2O3 und/oder SiO2.
Auch synthetische Gewebe oder Gewirke aus Kunststoffen sind gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung einsetzbar. Beispiele sind
Polyamide, Polyester, Polyvinyle, Polyolefine wie Polyethylen, Polypropylen,
Polytetrafluorethylen und andere zu Geweben oder Gewirke verarbeitbare
Kunststoffe.
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Bevorzugte
setzt man beim erfindungsgemäßen Verfahren einen
Katalysator ein, welcher als Trägermaterial ein Metall
oder ein anorganisches Material aufweist. Beispiele geeigneter Metalle
sind etwa Legierungen und Edelstähle mit den Werkstoffnummern
1.4767, 1.4401, 2.4610, 1.4765, 1.4847 oder 1.4301. Die Bezeichnung
dieser Werkstoffe mit den genannten Werkstoffnummern folgt den Angaben
der Werkstoffnummern in der
"Stahleisenliste", herausgegeben
vom Verein Deutscher Eisenhüttenleute, B. Auflage, Seiten
87, 89 und 106, Verlag Stahleisen GmbH, Düsseldorf, 1990.
Der Werkstoff der Werkstoffnummer 1.4767 ist auch unter dem Namen
Kanthal bekannt.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren eignen sich Metallgewebe,
Metallgewirke und Metallfolien besonders gut, da sie vor der Beschichtung
mit der katalytisch aktiven Aktivkomponente durch eine Temperung
an der Oberfläche aufgerauht werden können. Dazu
werden die metallischen Träger bei Temperaturen von 400 bis
1100°C, vorzugsweise 800 bis 1000°C für
0,5 bis 24 Stunden, vorzugsweise 1 bis 10 Stunden in sauerstoffhaltiger
Atmosphäre wie Luft erhitzt. Durch diese Vorbehandlung
kann die Aktivität des Katalysators gesteuert beziehungsweise
erhöht werden.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren setzt man einen Katalysator
ein, welcher erhältlich ist durch Aufdampfung von mindestens
10%, bevorzugt mindestens 50%, besonders bevorzugt mindestens 90%,
ganz besonders bevorzugt mindestens 99% und insbesondere der Gesamtmenge
der Silber und gegebenenfalls Gold enthaltenden Aktivkomponente
auf dem Trägermaterial aus der Gasphase.
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Die
erfindungsgemäß verwendbaren Trägermaterialien
können gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung mittels einer Vakuumaufdampftechnik mit "dünnen
Schichten" von katalytisch aktiven Verbindungen und Promotoren beschichtet
werden. Als "dünne Schichten" werden Belegungen im Dickenbereich
von 1 bis 1000 nm, bezogen auf die makroskopische Oberfläche
des Trägermaterials, bezeichnet. Je nach Dichte der aufgebrachten
Aktivkomponente entspricht dies einer Oberflächenbeladung
von etwa 10 bis 20000 mg Aktivkomponente pro m2 makroskopischer
Trägeroberfläche.
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Als
Vakuumaufdampftechniken können erfindungsgemäß verschiedene
Verfahren angewendet werden. Beispiele hierzu sind die thermische
Verdampfung, die Flash-Verdampfung, die Kathodenzerstäubung (Sputtern),
die Verdampfung mittels Elektronenstrahl sowie die Kombination von
thermischer Verdampfung und Kathodenzerstäubung. Die thermische
Verdampfung kann dabei durch direkte oder indirekte elektrische Beheizung
erfolgen. Bei der Verdampfung mittels Elektronenstrahl wird die
zu verdampfende Substanz in einem wassergekühlten Tiegel
mit einem Elektronenstrahl oberflächlich stark erhitzt.
Vorzugsweise setzt man die Verdampfung mittels Elektronenstrahl
ein.
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Vor
dem Aufbringen der Aktivkomponente beziehungsweise des Promotors
kann das Trägermaterial durch Aufdampfen einer Schicht
eines oxidierbaren Metalls und anschließender Oxidation
zur Bildung einer Oxidschicht modifiziert werden. Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung werden als oxidierbares Metall Magnesium, Aluminium,
Silicium, Titan, Zirkonium, Zinn oder Germanium verwendet, sowie
auch Gemische davon. Die Dicke einer derartigen Oxidschicht liegt
dann im Allgemeinen im Bereich von 0,5 bis 200 nm, vorzugsweise
0,5 bis 50 nm.
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Die
Bedampfung der Trägermaterialien kann diskontinuierlich
oder kontinuierlich erfolgen. Beispielsweise erfolgt die Bedampfung,
indem die aufzubringende Aktivkomponente beziehungsweise der Promotor
im Vakuum bei 1 bis 10-8 Pa abs, vorzugsweise
bei 1 bis 10-8 Pa abs mittels eines Elektronenstrahls
so stark erhitzt wird, dass das Metall aus dem wassergekühlten
Tiegel heraus verdampft und sich auf dem Trägermaterial
niederschlägt. Das Trägermaterial wird dabei zweckmäßigerweise
so angeordnet, dass ein möglichst großer Teil des
Dampfstroms auf dem Trägermaterial kondensiert. Durch eine
eingebaute Wickelmaschine kann das Trägermaterial dabei
kontinuierlich beschichtet werden.
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Die
aufzudampfenden Aktivkomponenten können in unterschiedlicher
Art und Weise aufgedampft werden, beispielsweise schichtweise nacheinander,
in alternierenden Schichten oder aus einer Mischung oder Legierung
heraus.
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Geeignete
Parameter und Bedingungen der Vakuumaufdampftechniken können
beispielsweise dem
"Handbook of Thin Film Technology", Verlag
Maissel und Glang, McGraw Hill, New York, 1970,
"Thin
Film Processes" von J. L. Vossen und B. Kern, Academic Press, New
York entnommen werden.
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Bei
der erfindungsgemäßen Herstellung der Katalysatoren
durch Vakuumaufdampftechniken sollen möglichst ungeordnete
und gestörte polykristalline Teilchen auf dem Trägermaterial
erzeugt werden, bei denen sich der überwiegende Teil der
Atome in der Oberfläche befindet. Somit unterscheidet sie
sich von den bekannten Aufdampftechniken in der Optik- und Elektroindustrie,
bei denen eine hohe Reinheit der Träger- und Aufdampfmaterialien
sichergestellt werden muss und eine vorbestimmte Kondensationstemperatur
am Träger sowie eine bestimmte Aufdampfrate einzustellen
ist.
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Das
beschichtete Trägermaterial kann nach dem Beschichten getempert
werden. Dies mag gegebenenfalls beim Einsatz von Promotoren vorteilhaft
sein.
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Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung können die Katalysatoren
systematisch aufgebaut werden, beispielsweise in einer Bedampfungsanlage
mit mehreren verschiedenen Verdampfungsquellen. So kann beispielsweise
zunächst eine Oxidschicht oder durch reaktives Verdampfen
eine Haftschicht auf den Träger aufgebracht werden. Auf
diese Grundschicht lassen sich dann die Aktivkomponente und gegebenenfalls
die Promotoren aufdampfen. Durch Einlaß eines reaktiven
Gases in den Rezipienten bei der Aufdampfung können Promotorschichten
aus Oxiden und anderen Verbindungen erzeugt werden. Auch Temperschritte
können zwischen- oder nachgeschaltet werden.
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Die
durch Aufdampfen hergestellten Katalysatoren weisen eine sehr gute
Haftfestigkeit der Aktivkomponente beziehungsweise der Promotoren
auf. Daher können sie erfolgreich verformt, geschnitten
und beispielsweise zu monolithischen Katalystorelementen verarbeitet
werden, ohne dass sich die aufgedampften Komponenten ablösen.
Aus den Trägermaterialen lassen sich beliebig geformte
und an den Reaktor angepasste Katalysatorpackungen herstellen. Es
lassen sich insbesondere Katalysatorpackungselemente mit unterschiedlichen
Geometrien herstellen, wie sie beispielsweise aus der Destillations-
und Extraktionstechnik bekannt sind. Beispiele vorteilhafter erfindungsgemäßer
Katalysatorpackungsgeometrien die den Vorteil eines geringen Druckverlusts
im Betrieb bieten, sind solche der Bauart Montz A 3 und Sulzer BX,
DX und EX. Ein Beispiel einer erfindungsgemäßen
Katalysatorgeometrie, aus Katalysatorfolien bzw. Katalysatorstreckmetallfolien
sind die des Typs Montz BSH.
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Die
pro Volumeneinheit zu verarbeitende Katalysatormenge, also die Katalysatorgewebemenge,
Katalysatorgewirkemenge beziehungsweise die Katalysatorfolienmenge,
lässt sich in einem weiten Bereich steuern, wodurch sich
eine unterschiedliche Größe der Öffnungen
bzw. Kanalbreiten im Katalysatorgewebe, Katalysatorgewirke beziehungsweise
in der Katalysatorfolie ergibt. Durch entsprechende Auswahl der
Menge an Katalysatorgewebe, Katalysatorgewirke beziehungsweise Katalysatorfolie
pro Volumeneinheit kann der gewünschte Druckverlust im
Reaktor eingestellt und somit der Katalysator an technische Vorgaben
angepasst werden.
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Vorzugsweise
setzt man beim erfindungsgemäßen Verfahren einen
Katalysator ein, welcher als monolithische Packung konfektioniert
ist. Geeignete Formen monolithischer Packungen sind beispielsweise
in
EP-A 0 564 830 ,
EP-A 0 218 124 oder
EP-A 0 412 415 beschrieben.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäß einzusetzenden
monolithischen Packung ist die gute Fixierbarkeit im Reaktorbett.
Die monolithische Packung ist ferner widerstandsfähig bei
Stoß oder Vibrationen. Zudem tritt faktisch kein Abrieb
auf.
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Falls
nicht die Gesamtmenge der Silber und gegebenenfalls Gold enthaltenden
Aktivkomponente auf dem Trägermaterial aus der Gasphase
aufgedampft werden, kann der verbleibende Teil auch durch konventionelle
Methoden, beispielsweise einer nasschemischen Tränkung,
aufgebracht werden. Diese kann vor und/oder nach der Aufdampfung
erfolgen. Analoges gilt auch für den Fall des Einsatzes
von Promotoren.
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Im
Allgemeinen setzt man beim erfindungsgemäßen Verfahren
einen Katalysator ein, welcher eine Oberflächenbeladung
von 500 bis 20000, bevorzugt 1000 bis 10000, be sonders bevorzugt
2000 bis 8000 und ganz besonders bevorzugt 2500 bis 6500 mg Aktivkomponente
pro m2 makroskopischer Trägeroberfläche
aufweist. Unter makroskopischer Trägeroberfläche
ist dabei die ohne Berücksichtigung einer eventuell vorhandenen
Oberflächenrauhigkeit berechnete geometrische Trägeroberfläche
zu verstehen. Bei Geweben und Gewirken, welche aus runden Drähten
bestehen, berechnet sich die makroskopische Trägeroberfläche
durch den Drahtumfang multipliziert mit der Gesamtlänge
der Drähte.
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Die
Oberflächenbeladung kann auf verschiedene Art und Weise
bestimmt werden. Eine Möglichkeit besteht in der vorherigen
Eichung der jeweiligen Verdampfungs- bzw. Abscheidungsrate in Abhängigkeit
der eingestellten Elektronenstrahlenergie mittels eines Schwingquarzes.
Durch die Gewichtszunahme infolge der Aufdampfung ändert
sich die Eigenfrequenz des Schwingquarzes und gestattet somit eine
Bestimmung der aufgedampften Masse. Über die bekannte makroskopische
Oberfläche des Trägermaterials und der Aufdampfzeit
kann dann die Oberflächenbeladung berechnet werden. Eine
andere Möglichkeit besteht beispielsweise durch quantitative
Analyse einer repräsentativen Probe des bedampften Trägermaterials.
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Bevorzugt
setzt man beim erfindungsgemäßen Verfahren einen
Katalysator ein, welcher erhalten wurde durch Aufbringung von mindestens
10%, bevorzugt mindestens 50%, besonders bevorzugt mindestens 90%,
ganz besonders bevorzugt mindestens 99% und insbesondere der Gesamtmenge
der Silber und gegebenenfalls Gold enthaltenden Aktivkomponente
auf den Träger über die Gasphase.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren setzt man die den
gewünschten vicinalen Dioxoverbindungen entsprechenden
vicinalen Dihydroxyverbindungen ein, wobei sowohl die gewünschten
vicinalen Dioxoverbindungen als auch die einzusetzenden vicinalen
Dihydroxyverbindungen einen Siedepunkt bei Reaktionsdruck kleiner
gleich der Reaktionstemperatur aufweisen. Unter dem Reaktionsdruck
ist der Druck am eduktseitigen Eingang des Reaktors zu verstehen.
Unter der Reaktionstemperatur ist die Temperatur des Reaktorkühlmediums,
beispielsweise des Salzbades zu verstehen. Ein Siedpunkt bei Reaktionsdruck
kleiner gleich der Reaktionstemperatur stellt sicher, dass weder
das Edukt (vicinalen Dihydroxyverbindung) noch das Produkt (vicinalen
Dioxoverbindung) im Reaktor kondensiert und somit beide in der Gasphase
vorliegen.
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Unter
vicinalen Dioxoverbindungen sind Verbindungen zu verstehen, welche
zwei direkt benachbarte Oxogruppen aufweisen und somit das Strukturelement
(II) enthalten
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Entsprechend
sind unter vicinalen Dihydroxyverbindungen Verbindungen zu verstehen,
welche zwei direkt benachbarte primäre oder sekundäre
Hydroxygruppen aufweisen und somit das Strukturelement (III) enthalten
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Bevorzugt
setzt man beim erfindungsgemäßen Verfahren als
vicinale Dihydroxyverbindung eine Verbindung der allgemeinen Formel
(I)
in der R
1 und
R
2 unabhängig voneinander für
- – Wasserstoff oder einen Kohlenstoff
enthaltenden organischen, gesättigten, acyclischen oder
cyclischen, aliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Rest
mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen; oder
- – zusammen für einen zweibindigen, Kohlenstoff
enthaltenden organischen, gesättigten, acyclischen oder cyclischen,
aliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Rest mit 1 bis
20 Kohlenstoffatomen
stehen, ein.
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Besonders
bevorzugt stehen die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander für
- – Wasserstoff oder einen Kohlenstoff
enthaltenden organischen, gesättigten, acyclischen, aliphatischen Rest
mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen; oder
- – zusammen für einen zweibindigen, Kohlenstoff
enthaltenden organischen, gesättigten, acyclischen, aliphatischen
Rest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen.
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Besonders
bevorzugt eingesetzt werden die vicinalen Dihydroxyverbindungen
Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,2-Butandiol, 2,3-Butandiol, 1,2-Pentandiol,
1,2-Cyclopentandiol und 1,2-Cyclohexandiol, ganz besonders bevorzugt
Ethandiol und 1,2-Propandiol und insbesondere Ethandiol.
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Neben
der vicinalen Dihydroxyverbindung wird als weiteres Edukt ein Sauerstoff
enthaltendes Gas eingesetzt. Das Sauerstoff enthaltende Gas weist
im Allgemeinen einen Sauerstoffgehalt von 0,1 bis 25 Vol.-%, bevorzugt
0,1 bis 21 Vol.-% und besonders bevorzugt 0,1 bis 10 Vol.-% auf.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren setzt man hierzu
im Allgemeinen Luft, mit Inertgas oder Kreisgas verdünnte
Luft, mit Sauerstoff angerei cherte Luft oder ein synthetisches Gasgemisch,
beispielsweise ein Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch, ein. Besonders
bevorzugt ist der Einsatz von Luft.
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Die
beiden Edukte vicinalen Dihydroxyverbindung und Sauerstoff enthaltendes
Gas werden im Allgemeinen mengengeregelt zugegeben. Die gewünschte
Menge an vicinaler Dihydroxyverbindung wird dabei im Allgemeinen
in einem Verdampfer verdampft, mit der gewünschten Menge
an Sauerstoff enthaltendem Gas gemischt und dem Reaktor zugeführt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren setzt man ein
molares Verhältnis von Sauerstoff zur vicinalen Dihydroxyverbindung
von bevorzugt 0,5 bis 5, besonders bevorzugt 0,5 bis 3 und ganz
besonders bevorzugt 1 bis 2 ein.
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Ferner
ist es beim erfindungsgemäßen Verfahren gegebenenfalls
vorteilhaft, dem Reaktor weitere Stoffe und Verbindungen zuzuführen.
So sei beispielsweise die Zufuhr von Wasser genannt, welche die
Selektivität des Katalysators sogar noch etwas anhebt und
eine lange Standzeit bei hoher Aktivität ermöglicht. Wird
Wasser zugeführt, so erfolgt die Zufuhr bevorzugt kontinuierlich.
Die Menge an zuzuführendem Wasser beträgt im Allgemeinen
3 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Menge an zugeführter vicinaler
Dihydroxyverbindung.
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Des
Weiteren kann beim erfindungsgemäßen Verfahren
auch eine flüchtige Phosphorverbindung, wie beispielsweise
Alkylphosphine, Alkylphosphite, Alkylphosphonate oder Alkylphosphate,
zugegeben werden.
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Die
erfindungsgemäß einzusetzenden Katalysatoren weisen
eine hohe Aktivität bei gleichzeitig hoher Selektivität
zum gewünschten Wertprodukt der vicinalen Dioxoverbindung
auf. Daher ist trotz der relativ geringen Menge an Aktivkomponente
eine relativ hohe Katalysatorbelastung möglich. Im Allgemeinen
führt man das erfindungsgemäße Verfahren
bei einer Katalysatorbelastung von 15 bis 1000 und bevorzugt 50
bis 1000 kg vicinale Dioxoverbindung pro m3 Katalysator
und Stunde durch.
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Die
beim erfindungsgemäßen Verfahren einzustellende
Gasbelastung GHSV (gaseous hourly space velocity) ist in einem weiten
Bereich möglich und liegt im Allgemeinen im Bereich von
2000 bis 50000 und bevorzugt von 2000 bis 30000 NL/LKatalysator·h
(NL bezogen auf 101,3 kPa und 0°C).
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Das
erfindungsgemäße Verfahren führt man
bei einer Temperatur von 200 bis 450°C, bevorzugt von 280
bis 420°C und besonders bevorzugt von 300 bis 400°C
durch. Des Weiteren führt man das erfindungsgemäße
Verfahren bei einem Druck von 0,01 bis 1 MPa abs, bevorzugt von
0,05 bis 0,5 MPa abs und besonders bevorzugt von 0,05 bis 0,3 MPa
abs durch.
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Als
geeignete Reaktoren seien insbesondere sogenannte Festbett- oder
Schachtreaktoren genannt. In diesen befindet sich der Katalysator.
Der einzusetzende Reaktor kann liegend oder stehend angeordnet sein.
Bevorzugt ist der Reaktor stehend angeordnet. Die Zufuhr des Eduktgases
kann dabei prinzipiell von oben oder von unten erfolgen. Wie für
heterogenkatalysierte Gasphasenreaktionen üblich, wird
die Reaktion kontinuierlich durchgeführt, also der Reaktor
stetig durchströmt.
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Das
aus dem Reaktor strömende Produktgas wird beim erfindungsgemäßen
Verfahren im Allgemeinen in eine gekühlte Lösung
enthaltend Wasser und gelöste Reaktionsprodukte geleitet
und darin kondensiert (gequenscht). Aus der gekühlten Lösung
wird ein Strom kontinuierlich abgeführt und die für
die Standhaltung nötige Menge an Wasser kontinuierlich
zugeführt. Die gewünschte Konzentration an vicinaler
Dioxoverbindung in der Lösung ist im Allgemeinen in einem
breiten Bereich wählbar und liegt üblicherweise
bei 30 bis 50 Gew.-%. Im Falle der Herstellung von Glyoxal wählt
man bevorzugt eine Konzentration von 35 bis 42 Gew.-% Glyoxal in
Wasser.
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Es
ist auch möglich, das die Katalysatorschicht verlassende
Produktgas noch im Reaktor oder nach Verlassen des Reaktors in einem
Kühler vorzukühlen, um eventuelle Folgereaktionen
der Dioxoverbindungen zu unterbinden.
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Ferner
ist es auch möglich, das Produktgemisch direkt, ohne Einleitung
in eine Lösung, zu kondensieren.
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Die
wässrige, mehr oder weniger konzentrierte Produktlösung
kann dann je nach Bedarf weiter aufgereinigt werden. Die nicht umgesetzte
vicinale Dihydroxyverbindung sowie die als Intermediat gebildete
vicinale Hydroxy-oxy-verbindung reinigt man üblicherweise
durch Extraktion, Ionentausch, Strippung und/oder Absorption (beispielsweise
in sogenannten Kohletürmen) auf.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform zur Herstellung von Glyoxal
aus Ethandiol verdampft man das Glyoxal in einem Verdampfer und
vermischt dieses anschließend mit der gewünschten
Menge an Luft. Das aufgeheizte Eduktgas führt man dann
dem Reaktor zu. Dieser enthält eine monolithische Packung
eines sogenannten Dünnschichtkatalysators, umfassend Silber
und Gold als Aktivkomponente in einem Gold/Silber-Massenverhältnis
im Bereich von 1,5 bis 10 und einer Oberflächenbeladung
von 2000 bis 8000 mg Aktivkomponente pro m2 makroskopischer
Trägeroberfläche, welches im Vakuum auf ein metallisches
Drahtgewebe aufgedampft und anschließend zu einer monolithischen
Packung geformt wurde. Das Eduktgemisch wird am Katalysator bei
einem molaren O2/Ethandiol-Verhältnis
von 0,5 bis 3, einer Reaktionstemperatur von 280 bis 420°C
und einem Reaktionsdruck von 0,05 bis 0,5 MPa abs zu Glyoxal umgesetzt,
wobei als Nebenprodukt auch das Intermediat Glycolaldehyd gebildet
wird. Der gasförmige Produktstrom wird in eine gekühlte
Vorlage enthaltend Glyoxal und Wasser geleitet und darin gequenscht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht
die Herstellung vicinaler Dioxoverbindungen durch heterogenkatalysierte
Gasphasenoxidation der entsprechenden vicinalen Dihydroxyverbindungen
in Gegenwart eines Sauerstoff enthaltenden Gases an einem heterogenen
Katalysator unter Einsatz einer nur relativ geringe Menge an katalytischer
Aktivkomponente im Reaktor bei einer relativ niedrigen Reaktionstemperatur
bei gleichzeitig hohem Umsatz der vicinalen Dihydroxyverbindung
sowie hoher Selektivität und hoher Ausbeute an der vicinalen
Dioxoverbindung. Des Weiteren kann das erfindungsgemäße
Verfahren auch ohne kontinuierliche oder intermittierende Zufuhr
eines Moderators beziehungsweise Aktivators wie beispielsweise einer flüchtigen
Phosphorverbindung durchgeführt werden.
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Beispiele
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Herstellung der Dünnschichtkatalysatoren
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Ein
bei 900°C vorkalziniertes Kanthalgewebe wurde bei einem
Vakuum von 5·10-7 torr (0,067 mPa) gleichzeitig
mit Silber und/oder Gold in der gewünschten Schichtdicke
bedampft. Das Silber beziehungsweise Gold befand sich dabei jeweils
in einem gekühlten Kupfertiegel und wurde mittels eines
Elektronenstrahls verdampft. Die jeweilige Verdampfung- bzw. Abscheidungsrate
für Silber und Gold wurde in Vorversuchen in Abhängigkeit
der eingestellten Elektronenstrahlenergie mittels eines Schwingquarzes
ermittelt. Aus der so ermittelten Oberflächenbeladung konnte über
die Dichte die Schichtdicke des aufgebrachten Silbers und Golds
sowie das Gold/Silber-Massenverhältnis bestimmt werden.
Ein Stück (Länge 25 cm, Breite 5 cm) des so erhaltenen
bedampften Gewebes wird mit einer Zahnradwalze (Modul: 0,5 mm) verformt
und mit einem glatten Stück (Länge 26 cm, Breite
5 cm) des gleichen bedampften Gewebes zusammengelegt und so aufgerollt,
dass ein zylindrischer Monolith mit senkrechten Kanälen
entsteht. Der fertige Monolith (Dünnschichtkatalysator)
hat eine Breite von 1,7 cm und eine Höhe von 5 cm.
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Gemäß der
oben beschriebenen Vorschrift wurden die in Tabelle 1 genannten
Dünnschichtkatalysatoren hergestellt.
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Herstellung der Vergleichskatalysatoren
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Als
Träger wurden je Katalysator 20 g eines extrudierten SiO2-Trägers mit einer BET-Oberfläche
von 136 m2/g eingesetzt. In einem ersten
Schritt wurde der Träger mit einer Lösung aus
0,34 g AgNO3 für Vergleichskatalysator
"Au/Ag-1" und 0,32 g AgNO3 für
Vergleichskatalysator "Au/Ag-2" in 22 ml Wasser imprägniert.
Anschließend wurde der imprägnierte Träger
2 Stunden bei Raumtemperatur und 10 Stunden bei 100°C getrocknet
und 3 Stunden in Luft bei 550°C kalziniert. In einem zweiten
Schritt wurde der imprägnierte Träger nun mit
einer Lösung aus 2,43 g HAuCl4·3H2O für Vergleichskatalysator "Au/Ag-1"
und 0,77 g HAuCl4·3H2O
für Vergleichskatalysator "Au/Ag-2" in 20 ml Wasser imprägniert
und wie oben beschrieben getrocknet und kalziniert.
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Gemäß der
oben beschriebenen Vorschrift wurden die in Tabelle 2 genannten
Vergleichskatalysatoren hergestellt.
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Versuchsanlage 1 (für Dünnschichtkatalysatoren)
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Die
Versuchsanlage zur Testung der Dünnschichtkatalysatoren
war ausgestattet mit einem durch ein umgebendes Salzbad temperierbaren
Titan-Festbettreaktor mit einem Innendurchmesser von 1,7 cm, in
dem die zu testenden Dünnschichtkatalysatoren passgenau
eingebaut waren. Die Testung erfolgte im geraden Durchgang unter
Zufuhr eines Eduktstroms enthaltend Ethandiol (nachfolgend auch
"EG" genannt), Wasser, Sauerstoff und Stickstoff bei Atmosphärendruck,
der angegebenen Reaktionstemperatur und einer GHSV (gaseous hourly
space velocity) von 13000 bis 30000 NL/LKatalysator·h
(NL bezogen auf 101,3 kPa und 0°C). Das flüssige
Ethandiol/Wasser-Gemisch wurde dabei zunächst in einem
Verdampfer bei 250°C verdampft, anschließend mit
dem Sauerstoff und Stickstoff zur gewünschten Mischung
vermischt und dem temperierten Reaktor zugeführt. Die gasförmigen
Reaktionsprodukte wurden in eine gekühlte Lösung
enthaltend Wasser und gelöste Reaktionsprodukte geleitet
und darin kondensiert (gequenscht). Das erhaltene Glyoxal/Wasser-Gemisch
wurde analysiert. Glyoxal wurde dabei titrimetrisch mit einem Metrohm-Titrator
(Model 682) durch Titration mit Natronlauge bestimmt. Ethandiol
und das Zwischenprodukt Glycolaldehyd wurden gaschromatografisch
mit einer Genauigkeit von ± 1 rel.-% in Abwesenheit und
von bis zu ± 5 rel.-% in Anwesenheit von Glyoxal bestimmt.
Das Abgas der Versuchsanlage wurde mit einem Online-Analysator (Ultramat
von Siemens) auf Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Sauerstoff analysiert.
Vor jeder Testung wurden die Dünnschichtkatalysatoren unter
einem reinen Stickstoff von 265 NL/h bei der gewünschten
Reaktionstemperatur 20 Minuten vorbehandelt. Zudem wurde in einem
Kontrollversuch ohne Katalysator die Inertheit des Titan-Reaktors
bestätigt.
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Beispiele 1 bis 5 (erfindungsgemäß)
und 6 (Vergleichsbeispiel)
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In
Versuchsanlage 1 wurden in der oxidativen Dehydrierung von Ethandiol
zu Glyoxal als Katalysatoren die Dünnschichtkatalysatoren
"A" bis "F" getestet. Das eingesetzte, gasförmige Eduktgemisch
enthielt 1,0 Vol.-% Ethandiol, 2,5 Vol.-% Wasser, Sauerstoff entsprechend
dem gewünschten Sauerstoff/Ethandiol-Verhältnis
und Stickstoff für den auf 100 Vol.-% fehlenden Teil. Das
untersuchte Sauerstoff/Ethandiol-Verhältnis lag im Bereich
von 1,02 bis 1,20 mol/mol. Alle Versuche wurden bei 340°C
durchgeführt: Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
3 dargestellt. Eine grafische Darstellung der Ergebnisse findet
sich in 1. Auf der x-Achse ist der
Ethandiol-Umsatz und auf der y-Achse die Glyoxal-Ausbeute jeweils
in % aufgetragen.
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Der
Vergleichskatalysator "F" ohne Silber erreichte nur eine mäßige
Glyoxal-Ausbeute von 13 bis 18%. Die erfindungsgemäßen
Katalysatoren "A" bis "E" mit einem Silber/Gold-Schichtdicken-Verhältnis
von 1/7 bis 1/0 hingegen erreichten eine Glyoxal-Ausbeute von 32
bis 51%. Insbesondere zeigten die erfindungsgemäßen Katalysatoren
"C" und "D" mit einem Au/Ag-Schichtdicken-Verhältnis von
1/1 und 3/1 eine besonders hohe Glyoxal-Ausbeute im Bereich von
44 bis 51%.
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Beispiel 7 (erfindungsgemäß)
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In
Versuchsanlage 1 wurde am Dünnschichtkatalysator "D" der
Einfluss des Sauerstoff/Ethandiol-Verhältnisses auf die
oxidativen Dehydrierung von Ethandiol zu Glyoxal bestimmt. Das eingesetzte,
gasförmige Eduktgemisch enthielt 1,0 Vol.-% Ethandiol,
2,5 Vol.-% Wasser, Sauerstoff entsprechend dem gewünschten Sauerstoff/Ethandiol-Verhältnis
und Stickstoff für den auf 100 Vol.-% fehlenden Teil. Das
untersuchte Sauerstoff/Ethandiol-Verhältnis lag im Bereich
von 1,02 bis 1,38 mol/mol. Alle Versuche wurden bei 340°C
und einer GHSV von 29020 NL/L
Katalysator·h
durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
4 dargestellt. Tabelle 4: Experimentelle Ergebnisse des
Dünnschichtkatalysators "D"
O2/EG [mol/mol] | Ethandiol-Umsatz
[%] | Glyoxal-Ausbeute
[%] | Glycolaldehyd-Selektivität
[%] |
1,02 | 90 | 43 | 37 |
1,20 | 95 | 51 | 26 |
1,38 | 95 | 53 | 20 |
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Die
Ergebnisse zeigen, dass ein steigendes Sauerstoff/Ethandiol-Verhältnis
zu einem höheren Ethandiol-Umsatz und einer höheren
Glyoxal-Ausbeute unter gleichzeitiger Abnahme der Selektivität
zum Glycolaldehyd-Zwischenprodukt führt.
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Beispiel 8 (erfindungsgemäß)
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In
Versuchsanlage 1 wurde ebenfalls am Dünnschichtkatalysator
"D" der Einfluss der Reaktionstemperatur auf die oxidativen Dehydrierung
von Ethandiol zu Glyoxal untersucht. Das eingesetzte, gasförmige Eduktgemisch
enthielt 1,0 Vol.-% Ethandiol, 2,5 Vol.-% Wasser, Sauerstoff entsprechend
dem gewünschten Sauerstoff/Ethandiol-Verhältnis
und Stickstoff für den auf 100 Vol.-% fehlenden Teil. Die
untersuchte Temperatur lag im Bereich von 340 bis 380°C.
Alle Versuche wurden bei einem Sauer stoff/Ethandiol-Verhältnis
von 1,4 mol/mol und einer GHSV von 29020 NL/L
Katalysator·h
durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
5 dargestellt. Tabelle 5: Experimentelle Ergebnisse des
Dünnschichtkatalysators "D"
Temperatur
[°C] | Ethandiol-Umsatz
[%] | Glyoxal-Ausbeute
[%] | Glycolaldehyd-Selektivität
[%] |
340 | 95 | 53 | 20 |
360 | 97 | 53 | 14 |
380 | 99 | 56 | 5 |
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Die
Ergebnisse zeigen, dass mit steigender Reaktionstemperatur der Ethandiol-Umsatz
und die Glyoxal-Ausbeute ansteigen, wobei gleichzeitig die Selektivität
zum unerwünschten Glycolaldehyd-Zwischenprodukt abnimmt.
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Beispiel 9 (erfindungsgemäß)
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In
Versuchsanlage 1 wurde am Dünnschichtkatalysator "D" das
Reaktionssystem unter Variation von Temperatur, Sauerstoff/Ethandiol-Verhältnis
und GHSV weiter untersucht. Das eingesetzte, gasförmige
Eduktgemisch enthielt 1,0 Vol.-% Ethandiol, 2,5 Vol.-% Wasser, Sauerstoff
entsprechend dem gewünschten Sauerstoff/Ethandiol-Verhältnis
und Stickstoff für den auf 100 Vol.-% fehlenden Teil. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 6 dargestellt.
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Beispiele 10 bis 11 (Vergleichsbeispiele)
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In
Versuchsanlage 1 wurden in der oxidativen Dehydrierung von Ethandiol
zu Glyoxal als Katalysatoren die Vergleichskatalysatoren "Au/Ag-1"
und "Au/Ag-2" getestet. Dabei wurden 4,8 g von "Au/Ag-1" beziehungsweise
4,7 g von "Au/Ag-2" eingesetzt. Das eingesetzte, gasförmige
Eduktgemisch enthielt 1,0 Vol.-% Ethandiol, 2,6 Vol.-% Wasser, Sauerstoff
entsprechend dem gewünschten Sauerstoff/Ethandiol-Verhältnis
und Stickstoff für den auf 100 Vol.-% fehlenden Teil. Das
untersuchte Sauerstoff/Ethandiol-Verhältnis lag im Bereich von
1,0 bis 1,40 mol/mol. Alle Versuche wurden im Temperaturbereich
von 340 bis 380°C durchgeführt. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in den Tabellen 7 und 8 dargestellt.
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Gegenüber
den erfindungsgemäß eingesetzten Dünnschichtkatalysatoren,
insbesondere gegenüber den Katalysatoren "A", "B", "C",
"D" und "E", wurde nur eine unzureichend niedrige Glyoxal-Ausbeute
erhalten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - GB 1272592 [0003]
- - US 4154762 [0004]
- - US 6133482 [0005]
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- - EP 0827944 A [0010]
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- - EP 0564830 A [0031]
- - EP 0218124 A [0031]
- - EP 0412415 A [0031]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Ullmann's
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- - "Thin Film Processes" von J. L. Vossen und B. Kern, Academic
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