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Das
Gaumensegel (velum) im Rachen (pharynx) kann den Atemweg teilweise
(habituell) oder ganz (obstruktiv) verlegen.
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Aus
seiner natürlichen
Lage – am
Oberkieferkörper
(os maxillae-palatinum durum) als weicher Gaumen (palatinum molle)
beweglich anschließend an
den harten Gaumen (os palatinum, vomer) in den Rachen hängend als
Abschluß des
Nasenraumes von der Mundhöhle – kann es
nach Erschlaffung an die Rachenwand schlagen. Dabei entstehen je
nach Verengung Geräusche
bis zur oberen Atemwegsverlegung (Obstruktion oberer pharynx).
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So
entsteht durch die u. U penetranten Geräusche auch ein soziales Problem
beim Schlafen (habituelles Schnarchen).
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Bei
gesamter Verlegung drohen bei entsprechenden Atempausen (Apnoe)
oder Minderung (Hypnoe) gravierende Folgen im gesamten internistischen und
kardiologischen Bereich bis zum Schlaganfall und Infarkt.
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Es
ist also bei der Anwendung unumgänglich,
kranke Betroffene ärztlich
zu eruieren und sie rhonchopatisch und somnologisch angemessen zu therapieren.
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Allgemeine Funktion zur Problemlösung:
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Die
Erfindung bezweckt das Flattern des Gaumensegels durch Hinterführung und
abhalten von der Gaumenwand zu verhindern.
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Anhand
eines Ausführungsbeispiels
wird die Erfindung näher
beschrieben:
Ein Gerät
aus Draht wird im Mund so vorgeformt und plaziert, daß das Gaumensegel
(velum) von distal anliegend so nach ventral vorgezogen und abgehalten wird,
daß es
nicht an der Rachenwand (pharynx) anliegt und bei vorbeistreichendem
Luftstrom flatternd Geräusche
abgibt oder den unterbrochenen Luftstrom aufhebt und bei obstruktiver
oberer Atemwegsverlegung den Luftstrom wieder ermöglicht.
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Intraorale Anwendung:
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Das
Gerät wird
dabei vollständig
im Mund getragen – der
Mund ist geschlossen.
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Die
Lippenmuskulatur ist nicht involviert.
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Stand der Technik:
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Es
gibt und gab bis zu musealen Exponaten diverse Versuche mit Geräten.
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Technikbeschreibung
in den pendenten relevanten Veröffentlichungen:
Aus
der
WO 2007/020197
A2 ist eine Vorrichtung bekannt, die z. T, in Drahtform
das Gaumensegel in variablen Formen hinterfahren und den Zug nach
vorne durch Mundwinkelhaken erbringen – Zugpunkte –, die aus
dem Mund extraoral herausragen und sich von außen auf die Lippe stützen.
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In
einer Ausführung
wird die hinter dem Gaumensegel liegende stützende Schlaufe an den Zähnen fixiert.
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Andere
(
US 2005/279365
A1 ) bedienen sich einer Gaumenplatte mit fest anhängender
Schlaufe.
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Zum
praktikablen Einbringen durch den Träger muß jedoch die uvula nach caudal
umgangen werden um distal anzuliegen.
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Dies
ist jedoch ohne Verformung – auch
vorübergehend
nur zum Einbringen – bei
einer starren Verbindung der Schlaufe mit der Haltevorrichtung nicht
möglich.
Dies theoretisiert diese Lösungsansätze, da
das Gaumensegel (velum) nicht willkürlich gehoben oder gesenkt
werden kann.
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Andere
Geräte
liegen dem Gaumensegel (velum) gar von vorne (anterior) oder seitlich
an (
DE 19512761 A1 )
und wollen damit das Velum vom Flattern nach hinten abhalten.
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Die
versprochene Wirkung dürfte
jedoch nicht eintreten.
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Technik – Stand der Geräte
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Aspekt Hygiene:
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Die
bekannten Geräte – wie z.
B. gemäß
WO 2007/020197 A2 – werden – durch
ihre Konstruktion bedingt – der
Beschädigung
durch die okkludierenden Zahnreihen ausgesetzt.
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Dadurch
dringen Speichel, Bakterien und Pilze in den Raum zwischen Draht
und einem den Draht umgebenden Hülle
ein und er wird duch Wärme
und Dunkelheit zur feuchten Kammer (Bakterienschleuder), wie Untersuchungen
bewiesen und die sich nach den Hygiene – Vorschriften dadurch selbst
eliminieren.
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Es
werden Verfüllungen,
allerdings unklarer Konsistenz, erwähnt.
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Anhand
eines Ausführungsbeispiels
werden die Merkmale der Erfindung näher beschrieben:
In einer
vorteilhaften federnd elastischen Draht-Ausführung
wird die uvula caudal lateral bei den Gaumenbögen (arci palatoglossi) von
distal umfahren und ein Bogen nach cranial gebildet. Dieser kann
variable Formen, z. B. U-förmig,
Omega-förmig,
W-förmig
sein.
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Das
Gaumensegel (velum) wird dadurch von hinten (distal) von der Rachenwand
weggehalten.
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Der
Draht verläuft
im angepassten Endzustand außerhalb
der funktionalen occludierenden Zahnreihen (Kauflächen) nach
vorne (anterior) neben dem Oberkieferknochen (paramaxillär) und umgreift
den Oberkiefer (os maxilla) bis zur Eckzahngrube (fossa canina)
seitlich (lateral), beginnend am rückwärtigen Oberkieferknochenhöcker (tuberositas maxillae).
Im vorderen Lippenbereich (anterior ventral) wirkt die Federkraft
des Drahtes zur Mitte (mesial) und bildet die beiden vorderen (anterioren)
Fixpunkte des Gerätes
am Oberkiefer (os maxilla).
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Das
Gerät befindet
sich im Anwendungszustand vollständig
im Mund.
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Technische Umsetzung:
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Es
wird ein federnd elastischer Draht so geformt, daß er an
drei Flächen
im Mund ansetzt.
- 1.) Das Gerät stützt das
Gaumensegel von hinten (distal) bogenförmig und hält es von der Rachenwand ab. – erste
Fläche.
- 2.) Das Gerät
umfährt
von hinten nach vorne zu beiden Seiten die Zahnreihen von außen (vestibulär).
- 3.) Die vorne (anterior) liegenden beiden Zugflächen – zweite
und parallel dritte Fläche – sind am sich
nach vorne verjüngenden
Oberkiefer (os maxilla) von außen
seitlich in der Backentasche (buccal vestibulär des os maxillae in der fossa
canina) als nach oben (cranial) eingebogene Enden.
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Sie
setzen intraoral anliegend mit einer vektoriellen Federkraft zur
Mitte (mesial) so an, daß der stützende Gaumenbügel hinter
dem Gaumensegel unabhängig
von der Haltung des beweglichen äußeren Mundes
permanent die gewünschte
Lage einnimmt (siehe 2).
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Der
Gaumenbügel
kann damit nicht sagittal nach distal verrücken und gewährleistet
die Funktion.
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Praktische Anwendung:
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Das
Gerät wird
zum Einbringen in den Mund dergestalt durch Anfassen an den eingebogenen
Enden in sich selbst gedreht, (siehe 3), daß die vorgesehene
Stützfläche (erste
Fläche)
hinter dem Gaumensegel (velum) horizontal nach hinten zeigt und die
Gaumensegelstütze
nach dem Loslassen der vorderen eingebogenen Enden des Gerätes die
erwünschte
aufrechte, leicht nach vorne geneigte Stellung wieder einnimmt (siehe 1).
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So
plaziert, wird das Gerät
an den eingebogenen Enden von vorne seitlich durch aufbiegen zu beiden
Seiten geöffnet
und durch festklemmen mit der Rüchstellkraft
am Oberkiefer unverrückt
gehalten.
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Die übrigen Mundfunktionen
werden in diesem Ausführungsmodell
nicht tangiert, insbesondere ragt kein störendes Teil aus dem Mund.
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Besonders herausragende Vorteile dieser
Erfindung:
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführung wird der Draht mit einer
klinisch neutralen allergenfreien Schlauchhülle ummantelt (siehe 4).
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Sie
wird aus klinischem Silikon oder gleichwertigem gewebeneutralem
Material gefertigt.
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Nach
Anpassung an die individuale Anatomie wird der Hohlraum zwischen
Draht und Hülle
u. a. zur Gewähr
der Hygiene mit variabel elastischem, im Mundmilieu unauflösbarem Kunststoff
vergossen (mit gewollter Festigkeit).
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Dabei
hat sich als Vorteil erwiesen, wenn die Verfüllung mit verfestigendem Kunststoff
erst nach Anpassung im Mund zur elastischen Fixierung dieser erarbeiteten
Form vorgenommen wird.
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Die
Flächen
am Kiefer, mit denen der ummantelte Draht in Kontakt kommt, wie
etwa an den funktionalen eingebogenen Enden und den paramaxillären vestibulären Schenkeln,
werden zur Vermeidung von Druckstellen zusätzlich elastisch protegiert.
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Die
eingebogenen Enden werden dazu mit einem angeformten Druckpolster über den
Drahtenden und/oder an den Schenkeln versehen (siehe 1 und 5 bis 7).
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Das
Gaumensegel kann nicht willkürlich
in seiner Lage verändert
werden.
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Das
Gerät wird
daher wie oben beschrieben zum Einbringen in den Mund durch Manipulation
an den Druckpolstern so verformt, daß das Gaumensegel (velum) während des
Platzierens von unten (caudal) horizontal unterfahren wird, um dann – wieder loslassend – die stützende aufrechte
Position in situ einzunehmen (siehe 3, 6 und 8).
Die Rückstell-
und Haltekraft zur Wiederherstellung der gewünschten Form nach der Verbiegung
beim Einbringen des Gerätes
in den Mund wird durch die Kombination der Kräfte aus Draht, Hülle und
verfüllendem
Kunststoff optimiert. Entscheidend ist dabei, daß der Gesamtaufbau des Gerätes bezüglich der Verformungsfähigkeit
und Rückstellkraft
(Elastizität aus
Draht, Hülle
und Füllkunststoff
gemeinsam) so gestaltet ist, daß die
Ursprungs-Form nach
dem Anpassen an die anatomischen Gegebenheiten des Trägers durch
das vorübergehende
Verformen beim Einbringen nicht dauerhaft verändert wird und dann nicht mehr
passen würde.
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Zur
Hilfe beim Platzieren des Gerätes
können
Verlängerungen
des Drahtes zum besseren Anfassen bis zur Eingewöhnung belassen werden. Diese
Verlängerungen
schließen
beidseitig bei Bedarf an die funktionalen Enden mit Druckpolster
an und werden nach Eingewöhnung
abgetrennt da sie für
die eigentliche Haltefunktion beim Dauer-Tragen entbehrlich sind (siehe 8 und 9).
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Besonderheiten der Materialwahl:
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Es
werden gesundheitlich unbedenkliche Materialien verwendet, wie sie
beispielsweise in der Zahnheilkunde Verwendung finden und spezifiziert sind.
Attribute:
rostfrei – federhart – weichmacherfrei – lösungsmittelfrei – allergenfrei.
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Hierzu
werden die Materialien in Stärke,
Dicke, Elastizität
und Verformbarkeit so aufeinander abgestimmt, daß die vektoriellen Kräfte im Diagramm dem
Halte-Zweck entsprechend ausgeglichen optimiert sind.
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Der
Querschnitt des Drahtes ist beliebig – rund, drei – oder mehreckig,
gerade oder spiralig – und
wird den Erfordernissen der Kräfte
angemessen dimensioniert.
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Die
Dicke optimiert sich im Bereich zwischen 0,5 und 1,5 Millimeter.
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Vorteilhaft
ist ein federnder Draht genügender
Härte.
Bezeichnung gemäß metallurgischer
Terminologie: federhart. Der Draht soll sich dabei nach Anpassung
an die anatomischen Gegebenheit nur noch reversibel verformen lassen.
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Der
Draht, dessen Querschnitt jede vorteilhafte Form wie etwa rund,
dreieckig oder mehreckig sein kann, wird so geformt, daß das Gaumensegel (velum)
nach vorne (ventral) vorgezogen wird (2).
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Die
Form des Drahtes im Bereich des Gaumensegels (uvula) wird so gestaltet
daß ein
Anschlagen und Flattern an die Rachenwand nicht mehr erfolgt (1).
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Das
Gerät wird
vollständig
im geschlossenen Mund (intraoral) getragen.
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Der
Draht verläuft
paramaxillär
bukkal von den Oberkieferknochenhöckern (tuberositas maxillae)
bis zur Eckzahnrinne (fossa canina) außerhalb der okkludierenden
Zahnreihen und umfasst den Oberkiefer bis vorne zur fossa canina
umfasst, wobei die Enden aufgebogen werden und dadurch antagonistisch
im Kräftediagramm
(2) (Ansatzpunkt Kraft 1 und Kraft 2) F den kontinuierlichen
Zug nach anterior ermöglichen.
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Die
Federkraft des Drahtes bildet nach Aufbiegen beim Einbringen die
beiden vorderen (anterioren) Fixpunkte zur Krafteinleitung.
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Der
stützende
Gaumenbügel
hinter dem Gaumensegel nimmt unabhängig von der Haltung des beweglichen äußeren Mundes
permanent die gewünschte
Lage ein (1).
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Die
distale Auflagefläche
des Gaumenbügels
auf das Gaumensegel kann mit einem oder mehreren Bögen gestaltet
werden (1).
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Die
variablen Formen des Drahtes im posterioren Teil wird so gestaltet,
daß der
Luftstrom im oberen Bereich des pharynx durch das Gaumensegel nicht
mehr unterbrochen wird.
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Der
Hohlraum zwischen Draht und Hülle
wird mit Kunststoff gewollter Festigkeit vergossen.
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Die
Verfüllung
wird erst nach Anpassung an die Anatomie zur elastischen Fixierung
dieser erarbeiteten Form vorgenommen.
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Die
anliegenden Flächen
am Kiefer wie z. B. die aufgebogenen Enden werden zusätzlich zur
Vermeidung von Druckstellen als weiche Druckpolster ausgebildet
(1, 5, 7).
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Die
Kombination der Materialien Draht, Hülle und verfüllender
Kunststoff ist so gestaltet, daß eine Optimierung
der Rückstell-
und Haltekräfte
nach Einbringen des Gerätes
in den Mund erreicht wird.
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Das
Gerät kann
zum Einbringen in den Mund durch Verdrehen an den Halteteilen (6)
so verformt werden (3), daß die uvula von caudal unterfahren
werden kann und nach dem Verdrehen die gewünschte aufrechte Stellung hinter
dem velum zur Funktion wieder einnehmen kann (9).
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Zur
Hilfe beim anfänglichen
Platzieren des Gerätes
werden Verlängerungen
des Drahtes zum leichteren Anfassen belassen, die (9 und 10) und nach Eingewöhnung abgetrennt werden (5).
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Es
werden nur gesundheitlich unbedenkliche, zertifizierte Materialien
verwendet.
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NOMENKLATUR
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- Dorsal
- – von oben gesehen in Richtung
Rücken
- Intraoral
- – innerhalb des Mundes
- Uvula
- – Gaumenzäpfchen
- Velum
- – Gaumensegel
- Arcus Palatoglossus
- – Bindegewebsband vom Gaumen
zur Zunge
- Caudal
- – von vorne gesehen nach unten,
unterhalb
- Distal
- – von oben gesehen nach hinten,
rückwärtig
- Mesial
- – von oben gesehen zur Mitte
- Ventral
- – von oben gesehen Richtung
Bauch
- Os maxilla
- – Oberkieferknochen
- Paramaxillär
- – neben dem Oberkieferknochen
gelegen