-
Die
Erfindung betrifft eine zusammensteckbare Entwässerungs- und/oder Drainagevorrichtung zum
Einbau im Erdreich.
-
-
Es
ist bekannt, Oberflächenwasser
in unterirdische Hohlräume
einzuleiten, die durch Gitterstrukturelemente ausgefüllt sind.
Beispiele für
derartige Entwässerungsvorrichtungen
finden sich in
DE
20 2004 018 319 U1 und
DE 299 24 050 U1 .
-
Drainage-
bzw. Sickerboxen sind kastenförmige
dreidimensionale Körper,
die im Regelfall aus Kunststoff bestehen. Die Boxen sind in Spritzgusstechnik
gefertigt. Da die bekannten Entwässerungsvorrichtungen
dreidimensional durchströmbar
sein müssen,
weisen sie in mehrere Richtungen verlaufende Durchbrechungen auf.
Typischerweise werden derartige Entwässerungsvorrichtungen in Spritzgusstechnik
hergestellt. Damit die Spritzgussformen einfach gehalten werden
können,
ist man bestrebt, die kastenförmigen
Strukturen von Entwässerungsvorrichtungen
aus einzelnen, möglichst
zueinander gleichen Teilen aufzubauen, wobei jedes Einzelteil ausschließlich Durchbrechungen
in einer Richtung aufweist. Dadurch lässt sich ein derartiges Spritzgussteil leicht
aus der Spritzgussform entnehmen, ohne dass diese mit aufwendiger
Schiebertechnik oder dergleichen ausgestattet sein muss. Eine derartige
Entwässerungs-
und/oder Drainagevorrichtung ist aus
WO2007/118894 A1 bekannt.
-
Andere
aus einzelnen Teilen bestehende Drainage- und Entwässerungskörper sind
aus
EP 1 437 305 A2 und
EP 1 607 535 A1 bekannt.
Schließlich
ist es aus
DE
10 2005 050 880 B3 bekannt, ein Drainageelement für den Einbau
im Erdreich zu schaffen, das aus einer Vielzahl von scheibenförmigen Gittermatten
zusammengesetzt ist, durch die hindurch sich ein Durchlass erstreckt.
Ein aus einzelnen Scheibenelementen aufgebauter Sicker- und Drainagekörper ist
ferner auch aus
DE
20 2006 008 981 U1 bekannt.
-
Die
bekannten Sicker- und Drainagekörper weisen
in gewisser Weise noch den Nachteil auf, dass sie nur bedingt erweiterbar
sind, und zwar insoweit, als mehrere bekannte Körper übereinander gestapelt bzw.
nebeneinander angeordnet werden. Dabei besteht dann unter den jeweils
benachbarten Körper
keine Verbindung.
-
Ausgehend
von der
DE 20
2004 018 319 U1 ist es Aufgabe der Erfindung, eine zusammensteckbare
Entwässerungs-
und/oder Drainagevorrichtung zu schaffen, die bei Verwendung einer
möglichst
geringen Anzahl unterschiedlicher Teile beliebig erweiterbar ist
und aus einfach herstellbaren Teilen besteht.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine zusammensteckbare Entwässerungs- und/oder
Drainagevorrichtung vorgeschlagen, die versehen ist mit
- – identischen,
gitterartigen Seitenwandplatten, die zur Bildung eines im Querschnitt
vieleckigen, insbesondere quadratischen Kanals angeordnet sind,
und
- – ersten
Verbindungselementen zur Verbindung jeweils zweier benachbarter,
winklig zueinander verlaufender Seitenwandplatten,
- – wobei
die Seitenwandplatten und die ersten Verbindungselemente zusammengesteckt
sind.
-
Nach
der Erfindung weist die Entwässerungs-
und/oder Drainagevorrichtung ein Kastenelement auf, das zur Bildung
eines im Querschnitt vieleckigen und insbesondere viereckigen und
vorzugsweise quadratischen Kanals identische Seitenwandplatten umfasst.
Diese Seitenwandplatten sind als Gitterelemente ausgebildet, weisen
also Durchbrechungen in einer einzigen Richtung, nämlich in
Dickenerstreckung der Platten auf. Ferner sind nach der Erfindung
mehrere erste Verbindungselemente vorgesehen, die der Verbindung
jeweils zweier benachbarter winklig zueinander verlaufender Seitenwandplatten
dienen.
-
Auf
diese Weise lässt
sich also ein Sicker- bzw. Drainagekasten aufbauen, dessen einen
Durchlass begrenzende Seitenwandplatten untereinander mittels der
ersten Verbindungselemente verbunden sind, wobei die Seitenwandplatten
in die ersten Verbindungselemente hineingesteckt sind oder aber
die ersten Verbindungselemente in die Seitenwandplatten hineingesteckt
sind. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit
eines relativ einfachen Aufbaus der Entwässerungs- und/oder Drainagevorrichtung vor Ort,
wobei die anzuliefernden Teile (Seitenwandplatten und erste Verbindungselemente)
platzsparend transportiert werden können.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Konzept,
wie es vorstehend beschrieben ist, lassen sich einkanalige Entwässerungs-
und/oder Drainagevorrichtungen durch Zusammenstecken aufbauen. Sofern
die Entwässerungs-
und Drainagevorrichtung mehrere benachbarte Kanäle aufweisen soll, was insbesondere bei
größerformatigen
Sicker- und Drainagekörpern der
Fall ist, weist sie mehrere benachbarte Kanäle auf, die vorzugsweise parallel
zueinander verlaufen. Somit sind also benachbarte Kanäle durch
gitterartige Seitenwandplatten voneinander getrennt. Beim Aufbau
einer derartigen Entwässerungs-
und/oder Drainagevorrichtung grenzen dann mitunter drei Seitenwandplatten
aneinander an. In diesem Fall sind dann diese drei Seitenwandplatten
durch zweite Verbindungselemente mittels Zusammensteckens verbunden.
Hierdurch lassen sich wabenartige Strukturen oder aber auch rechteckförmige Gesamtstrukturen
aufbauen. Im letztgenannten Fall werden dann zweckmäßigerweise
für die
Verbindung von vier benachbarten Seitenwandplatten dritte Verbindungselemente
eingesetzt, die nach Art von Kreuzelementen mit vier Armen ausgebildet
sind, die durch Zusammenstecken mit den jeweiligen Seitenwandplatten
verbunden sind. Unter Verwendung jeweils gleicher Seitenwandplatten,
der ersten, der zweiten und der dritten Verbindungselemente lässt sich
dann eine matrixförmige
Entwässerungs-
und/oder Drainagevorrichtung mit regelmäßig in Spalten und Reihen angeordneten
Kanälen
auf einfache Art und Weise aufbauen.
-
Die
ersten Verbindungselemente, die jeweils zwei benachbarte Seitenwandplatten
untereinander verbinden, können
beispielsweise als 90°-Winkelleisten
ausgebildet sein, die zwei Arme aufweisen, deren freie Enden durch
Zusammenstecken mit den Seitenwandplatten verbunden sind. Alternativ
ist es auch möglich,
dass die ersten Verbindungselemente nach Art von Prismen ausgebildet
sind, die rechtwinklig zueinander verlaufende Seitenflächen aufweisen,
welche vorstehende Verbindungsstrukturen aufweisen, die durch Zusammenschieben
mit den Seitenwandplatten mit diesen verbindbar sind. Die Prismen
sind in den von jeweils zwei Seitenwandplattenelementen gebildeten
Ecken angeordnet.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert. Im
Einzelnen zeigen dabei:
-
1 eine
perspektivische Ansicht eines Sicker- und Drainagekörpers mit
vier parallel zueinander verlaufenden Kanälen,
-
2 eine
perspektivische Ansicht einer Seitenwandplatte, wie sie zum Aufbau
des Sicker- und Drainagekörpers
nach 1 verwendet wird,
-
3 eine
Querschnittsansicht entlang der Linie III-III der 2,
-
4 eine
perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines ersten
Verbindungselement zur Verbindung zweier rechtwinklig zueinander
verlaufender, benachbarter Seitenwandplatten,
-
5 eine
vergrößerte Darstellung
(perspektivisch) des Bereichs V der 1 zur Verdeutlichung
der Schiebeverbindung durch Zusammenstecken von Seitenwandplatten
und ersten Verbindungselementen,
-
6 eine
perspektivische Darstellung eines alternativ ausgestalteten Sicker-
und Drainagekörpers
mit Verbindungselementen gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel
der Erfindung und
-
7 eine
Vorderansicht auf den Sicker- und Drainagekörper gemäß 6.
-
In
den 1 bis 5 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Sicker- und Drainagekörpers 10 einer
Entwässerungs-
und/oder Drainageeinrichtung zum Einbau im Erdreich gezeigt. Der
Sicker- und Drainagekörper 10 umfasst
in diesem Ausführungsbeispiel
vier Durchlasskanäle 12,
die nach Art einer Matrix nebeneinander und übereinander liegend angeordnet
sind. Jeder Durchlasskanal 12 wird durch vier gitterartige
Seitenwandplatten 14 begrenzt, wobei benachbarte Durchlasskanäle 12 durch
jeweils eine Seitenwandplatte 14 voneinander getrennt sind. Die
Ausgestaltung der Seitenwandplatten 14 ist beispielsweise
so, wie perspektivisch in 2 gezeigt. Die
Seitenwandplatte 14 gemäß 2 ist
als Spritzgussteil ausgebildet und weist eine in Seitenansicht betrachtet,
meanderartige Form auf, wobei erhöhte Bereiche 16 und
vertiefte Bereiche 18 mit Durchbrechungen 20 versehen
sind und benachbarte erhöhte Bereiche 16 durch
Querwände 22 verbunden
sind. Dadurch erhält
die gesamte Seitenwandplatte eine erhöhte Stabilität bei vollständiger Durchlässigkeit
in ihrer Dickenerstreckung. Selbstverständlich können die Seitenwandplatten,
wie sie für
den Aufbau des Sicker- und Drainagekörpers 10 gemäß 1 eingesetzt
werden, auch jede andere gitterförmige
Struktur aufweisen.
-
In
den rechtwinkligen Eckenbereichen der Durchlasskanäle 12 befinden
sich erste Verbindungselemente 24 mit prismatischer Form,
wie es in 4 gezeigt ist. In Seitenansicht
betrachtet ist jedes erste Verbindungselement 24 dreieckförmig, wobei die
rechtwinklig zueinander verlaufenden Seiten 26 im wesentlichen
geschlossen sind und die dritte Seiten 28 Taschen 30 aufweist,
die nebeneinander liegen und durch Trennwände 32 voneinander
getrennt sind. Die Trennwände 32 sind
durch Querwände 34 miteinander
verbunden, wodurch sich eine hohe Stabilität des ersten Verbindungselements 24 ergibt.
In den ersten und zweiten Seiten 26 befinden sich Schlitze 36,
die mit vorspringenden Verriegelungselementen 38 der Seitenwandplatten 14 (siehe 3) zusammenwirken.
Diese Zusammenwirkung ist perspektivisch in 5 gezeigt.
Die Seitenwandplatten 14 werden mit ihren abstehenden Verriegelungselementen 38 auf
die ersten Verbindungselemente 24 geschoben, wobei sich
die Verriegelungselemente 38 in den Taschen 30 der
ersten Verbindungselemente 24 befinden.
-
Durch
das zuvor beschriebene Konzept ist es möglich, beidseitig einer jeden
Seitenwandplatte 14 durch Aufstecken der ersten Verbindungselemente 24 weitere
Kanäle "anzubauen". Der Zusammenbau
des Sicker- und Drainagekörpers 10 ist
denkbar einfach, wobei auch die Spritzgussformen zur Erzeugung der
Kunststoffteile (Seitenwandplatten und erste Verbindungselemente)
einfach konstruiert sind. Das gesamte System des Sicker- und Drainagekörpers ist
beliebig erweiterbar und an die benötigten Raumverhältnisse
(geforderte Größe des Sicker-
und Drainagekörpers)
anpassbar, und zwar sowohl was die Breiten- und Höhenerstreckung
als auch was die Tiefenerstreckung des Sicker- und Drainagekörpers 10 anbelangt.
-
In
den 6 und 7 ist ein zweites Ausführungsbeispiel
eines Sicker- und Drainagekörpers 10' gezeigt. Auch
bei diesem Ausführungsbeispiel werden
mehrere identisch ausgebildete gitterartige Seitenwandplatten 14' verwendet,
die untereinander Durchlasskanäle 12' begrenzen,
und zwar gegenüber
einander sowie zur Außenseite
des Sicker- und Drainagekörpers 10' hin. Die Seitenwandplatten 14' können beispielsweise
so, wie anhand der 2 und 3 gezeigt,
aufgebaut sein. Andere gitterartige Plattenstrukturen sind ebenfalls
denkbar.
-
Zur
Verbindung des erweiterbaren zusammensteckbaren Sicker- und Drainagekörpers 10' gemäß den 6 und 7 sind
drei verschieden ausgebildete Verbindungselemente vorgesehen. Dabei sind
erste Verbindungselemente 24' als
90°-Winkelelemente
ausgebildet, deren beide Winkelarme 25' Aufnahmeöffnungen zum Einschieben der
Enden der zu verbindenden Seitenwandplatten 14' aufweisen. Diese
ersten Verbindungselemente 24' sind in den außenliegenden Eckenbereichen
des Sicker- und Drainagekörpers 10' angeordnet.
-
Ferner
existieren zweite Verbindungselemente 28', die im wesentlichen in Seitenansicht
betrachtet T-förmig
ausgebildet sind und drei Arme 30' aufweisen, die mit Aufnahmen zum
Einstecken der zu verbindenden Seitenwandplatten 14' versehen sind.
Im Zentrum von jeweils vier benachbarten Durchlasskanälen 12' befindet sich
jeweils ein drittes Verbindungselement 32', das vier kreuzförmig angeordnete
Arme 34' aufweist,
von denen jeder mit einer Aufnahme für eine Seitenwandplatte 14' ausgestattet ist.
Der genaue Aufbau und die Konstruktion der zuvor beschriebenen Elemente
ergibt sich nochmals schematisch aus 7.
-
Wie
bei dem Sicker- und Drainagekörper 10 der 1 bis 5 lässt sich
der Sicker- und Drainagekörper 10' gemäß den 6 und 7 beliebig erweitern.
Dabei wird nur eine begrenzte Gruppe von jeweils gleichen Teilen
benötigt
(nämlich
Seitenwandplatten und Verbindungselemente), was die Materialteilebevorratung
und den Zusammenbau des Sicker- und Drainagekörpers sowie dessen Herstellung begünstigt.
Die Verbindungselemente der Sicker- und Drainagekörper 10 und 10' der 1 bis 5 bzw. 6 und 7 sind
vorzugsweise jeweils ebenfalls mit Durchbrechungen versehen, weisen also
im weitesten Sinne Gitterstruktur auf, was die Gesamtdurchspülbarkeit
des Sicker- und Drainagekörpers
erhöht.