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Gemäß dem
Stand der Technik besitzen abstimmbare Bandpassfilter Resonatorelemente
aus Ferriten, bei denen die Resonanzfrequenz über ein externes
magnetisches Gleichfeld eingestellt wird. Die Resonatoren sind meistens
kugelförmig, da diese Form technisch verhältnismäßig
leicht in den für den Einsatz bei hohen Frequenzen erforderlichen
Dimensionen (Kugeldurchmesser ≤ 0,3 mm), gefertigt werden
kann. Ein Grund kugelförmige Resonatoren einzusetzen ist
der lineare Zusammenhang zwischen der Resonanzfrequenz und dem Betrag
des externen magnetischen Gleichfelds.
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Als
Material für die Resonatoren wird bei Frequenzen bis ca.
50 GHz YIG (Yittrium Iron Granet) eingesetzt. Für Frequenzen
oberhalb von 50 GHz erweist sich die Verwendung von Hexaferriten
als vorteilhaft. Aufgrund ihrer Kristallstruktur besitzen Hexaferrite
ein Anisotropiefeld, welches bei entsprechender Ausrichtung zum
externen magnetischen Gleichfeld die Einstellung hoher Resonanzfrequenzen
bei deutlich niedrigeren Feldstärken des Gleichfeldes ermöglicht,
als dies beim Einsatz von YIG der Fall ist. Durch diese Eigenschaft
der Hexaferrite wird gemäß dem Stand der Technik
die technisch anspruchsvolle Erzeugung hoher magnetischer Feldstärken
für die Einstellung hoher Resonanzfrequenzen umgangen.
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Geschirmte
(Suspended) Streifenleitungen befinden sich beispielhafterweise
in vollständig aus Metall gefrästen Kanälen.
Diese Kanäle sind lediglich über eine kreisförmige
Koppelöffnung (Iris) miteinander verbunden.
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Der
Stand der Technik geht davon aus, dass die Leitungen senkrecht zueinander
stehen, was aufgrund der Orthogonalität der elektromagnetischen Felder
zu einer hohen Entkopplung außerhalb der Resonanz führt,
wobei die Kugeln bei diesem Aufbau wie bei vielen anderen Koppelstrukturen
gemäß des Standes der Technik in der Nähe
eines Kurzschlusses angebracht sind. Der Grund hierfür
ist, dass die Ankopplung der Resonatoren, insbesondere der Resonatorkugeln über
das magnetische Feld (HF-Feld) erfolgt, welches im Bereich des Kurzschlusses
maximal ist. Da dieses Maximum unabhängig von der Frequenz
gemäß dem Stand der Technik im Kurzschlussbereich
auftritt, wird eine gute Ankopplung der Kugeln im Resonanzfall über
einen großen Frequenzbereich ermöglicht.
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Ferner
wird im Resonanzfall durch die Ferriteigenschaften der Kugeln eingespeiste
Feldenergie in Richtung der Blende abgestrahlt, wodurch es – anders
als außerhalb des Resonanzfalls – zu einer erhöhten
Energieübertragung zwischen Filtereingang und Filterausgang
kommt.
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Eine
Möglichkeit, die Einfügedämpfung des Filters
unter sonst gleichen Vorraussetzungen (gleiche Linienbreite der
Resonanzkurve des Resonators, gleiche Sättigungsmagnetisierung
des Resonators und gleicher Durchmesser der Iris) zu verringern,
besteht gemäß dem Stand der Technik in dem Einsatz von
inversen geschirmten (suspended) Streifenleitungen. Bei diesem Leitungstyp
ist der Mittelleiter auf der zum Resonator bzw. zur Resonatorkugel
gerichteten Seite des Substrats angebracht, wobei die Resonatoren
weiterhin mit den damit verbundenen Nachteilen im Kurzschlussbereich
angeordnet sind.
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Beim
Stand der Technik ist es von Nachteil, wenn im Kurzschlussbereich
zweier metallischer Streifen innerhalb des Kopplungsbereiches das
Magnetfeld eine erhebliche Komponente parallel zur Transportrichtung
der ausgekoppelten Welle aufweist. Dadurch können bei der
Ankopplung störende Nebenmoden angeregt werden.
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In
der
US 4,888,569 B1 werden
Koppelstrukturen mit vier Resonatorkugeln zum Aufbau magnetisch
abstimmbarer Filter aufgeführt. Aus diesem Patent geht
beispielsweise ein variabler Bandpass für Frequenzen innerhalb
eines Frequenzbereichs von maximal einem Hohlleiterband z. B. 50–75
GHz hervor. Der variable Bandpass umfasst einen Eingangshohlleiter,
einen Ausgangshohlleiter und einen Übergangshohlleiter,
welche für die Ausbreitung eines TE
10 Wellenmodes
ausgelegt sind. Das Ende des mit einer Kurzschlusswand terminierten
Eingangshohlleiters, der Anfang des Ausgangshohlleiters, der ebenfalls
mit einer Kurzschlusswand versehen ist und der in Richtung des extern
angelegten homogenen Magnetfelds unterhalb des Eingangshohlleiters und
des Ausgangshohlleiters angebrachte Übergangshohlleiter,
ist im Betrieb des Filters zwischen zwei Magnetpolen angeordnet,
die das für die Einstellung einer Resonanzfrequenz veränderbare
Magnetfeld zuführen. Eingangshohlleiter und Ausgangshohlleiter
weisen in Richtung der Wellenpropagation ein rechteckiges Profil
auf, das im Koppelbereich eine deutlich kleinere Querschnittsfläche
aufweist als am Verbindungsflansch. Der Koppelbereich des variablen
Bandpasses umfasst die vier nahe an einer Kurzschlusswand angebrachten
Resonatorkugeln und jeweils das verjüngte Ende des Eingangshohlleiters
und des Ausgangshohlleiters sowie den Übergangshohlleiter
mit konstanter Querschnittsfläche.
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Ein
Nachteil des in der
US
4,888,569 B1 beschriebenen variablen Bandpasses besteht
darin, dass im Resonanzfall die Feldverteilung der auszukoppelnden
Welle im Koppelbereich ungünstig ist, da diese in einem
Hohlleiter geführt ist, dessen Profil sich senkrecht zur
Ausbreitungsrichtung der auszukoppelnden Welle zum Koppelbereich
hin verkleinert. Dadurch kommt es zu unerwünschten Reflexionen, die
destruktiv überlappen und somit den Betrag der durch die
einlaufende Welle transportierten Energie mindern. Dieser Effekt
betrifft auch die im Ausgangshohlleiter auslaufende Welle, die nun
eine definierte Frequenz aufweist, so dass insgesamt bezogen auf den
Eingang des Eingangshohlleiters und den Ausgang des Ausgangshohlleiters
die Einfügedämpfung erhöht ist, da die
Feldverteilungen im Koppelbereich wegen der sich verjüngenden
Geometrie der Hohlleiter gestört sind.
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Ein
weiterer Nachteil ist die begrenzte Bandbreite des Hohlleiterkonzepts.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein magnetisch durchstimmbares
Filter für hohe Frequenzen zu schaffen, welches im Resonanzfall
eine möglichst niedrige Einfügedämpfung und
im Entkopplungsfall eine sehr hohe Isolation von Filtereingang und
Filterausgang aufweist und dessen Kopplungsstruktur keine störenden
Nebenmoden anregt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das in Anspruch
1 beschriebene magnetisch durchstimmbare Filter gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Filters
sind in den auf Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüchen
beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Filter ist in einem Filtergehäuse
mit zwei Filterarmen integriert und weist zwei durchstimmbare und
aus magnetisierbarem Material bestehende Resonatorkugeln auf, die übereinander
in den beiden Filterarmen angeordnet sind. Zumindest einer der Filterarme
weist bevorzugt eine Substratschicht auf, die mit einer in Richtung
eines elektrischen Anschlusses verlaufenden Flossenleitung oder
Schlitzleitung beschichtet ist. Beide Filterarme sind durch eine
gemeinsame Koppelöffnung verbunden, wobei jeweils eine
Resonatorkugel auf jeder Seite der Koppelöffnung innerhalb
der beiden Filterarme positioniert ist.
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Ein
besonderer Vorteil des Einsatzes einer Flossenleitung für
das erfindungsgemäße magnetisch durchstimmbare
Filter ergibt sich aus der nur schwach ausgeprägten Komponente
des magnetischen HF-Feldes (Hochfrequenz-Feldes) in Ausbreitungsrichtung
der ausgekoppelten elektromagnetischen Welle (x-Richtung). Das Magnetfeld
im Bereich der Resonatorkugel weist vorteilhafterweise nur eine
sehr schwache Komponente in x-Richtung auf. Durch diese Eigenschaften
der Feldverteilung wird der 210-Nebenmode nur sehr schwach angeregt,
so dass die unerwünschte Nebenresonanz vorteilhafterweise
nur deutlich abgeschwächt in der Resonanzkurve erscheint.
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Ferner
ist es von Vorteil, dass beide Filterarme übereinander
angeordnet sind, so dass die beiden Resonatorkugeln nun nicht mehr
nebeneinander, sondern übereinander positioniert sind.
Dies zieht weitere Vorteile bei der Integration des erfindungsgemäßen
Filters zusammen mit weiteren Bauteilen in ein gemeinsames Gehäuse
nach sich. So können in ein Gehäuse mit einer
bestimmten und begrenzten Grundfläche nun mehr Bauteile
um das erfindungsgemäße Filter eingesetzt werden,
da dieses vorteilhafterweise eine geringere seitliche Ausdehnung
aufweist.
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Vorteilhafterweise
sind die inneren Strukturen, die durch eine Abfolge der verschiedenen Schichten
definiert sind, bei beiden Filterarmen analog aufgebaut, was die
Herstellung des erfindungsgemäßen Filters vereinfacht.
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Eine
Realisierung der Koppelöffnung als Einfach-Spalt oder als
Lochblende mit einem beliebigen freien Querschnitt ist ebenfalls
einfach herzustellen.
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Vorteilhafterweise
hat die Koppelöffnung einen freien Querschnitt, dessen
Flächeninhalt mindestens dem Flächeninhalt einer Äquatorialfläche
einer Resonatorkugel entspricht. Dadurch ist gewährleistet,
dass inhomogene Feldbereiche (Randeffekte) von den Wänden
jenseits der Koppelöffnung abgeschirmt werden, so dass
der Kopplungsmechanismus über Elektronenspinresonanz nur
in einem homogenen Feldbereich, in welchem sich die beiden Resonatorkugeln
befinden, auftreten kann.
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Zusätzlich
ist es von Vorteil, dass die Metallstreifen der Flossenleitung seitlich
mit Indiumlot verlötet sind.
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Von
Vorteil ist außerdem, dass die Resonatorkugel jeweils innerhalb
des Filterarms über einem Leerlaufbereich angeordnet ist,
wobei der Leerlaufbereich die Metallstreifen der Flossenleitung
an ihren Enden von einander isoliert und gleichzeitig auch noch
einen isolierten Bereich gegenüber den Wänden
des Filtergehäuses bildet. Durch eine solche Anordnung
ist vorteilhafterweise die Komponente des HF-Magnetfeldes in ihrem
Betrag reduziert, die störende Nebenmoden in der ausgekoppelten
elektromagnetischen Welle verursacht.
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Zusätzlich
ist von Vorteil, dass ein Filterarm aus zwei unterschiedlich großen
Quadern zusammengesetzt ist, so dass der Aufbau der Substratschicht
auf dem kleineren Quader erfolgt. Dadurch ist eine stabile Befestigung
der Substratschicht innerhalb eines Filterarms gewährleistet.
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Zweckmäßigerweise
kann die Schichtdicke der Substratschicht variiert werden, so dass
das erfindungsgemäße magnetisch durchstimmbare
Filter vorteilhafterweise in unterschiedlichen Frequenzbändern
angewendet werden kann Die Dielektrizitätskonstante des
Materials aus welchem die Substratschicht besteht ist vorteilhafterweise
gering.
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Vorteilhafterweise
sind die Metallstreifen der Flossenleitung auf einem Substrat aus
Teflon aufgebaut, da Teflon die Eigenschaft hat, dass es stabil
im Filterarm zu verklemmen ist.
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Bevorzugt
haben die Resonatorkugeln einen Durchmesser von ungefähr
300 μm, wobei diese Größe bei ihrer Herstellung
noch gut zu handhaben ist.
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Eine
spiegelbildliche Anordnung der Resonatorkugeln beiderseits der Kopplungsöffnung
ist ebenfalls von Vorteil, da dies dazu beiträgt, den Justierungsaufwand
zu reduzieren. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn die Resonatorkugeln
jeweils direkt auf die Substratschicht geklebt werden, so dass der Aufwand
mit dem Anbringen einer geeigneten Halterung umgangen werden kann,
was vorteilhafterweise wiederum die Montage des erfindungsgemäßen
Filters erleichtert.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Filters
besteht darin, dass die Resonatorkugeln in Filterarmen mit unterschiedlicher
inneren Struktur angeordnet sind. So weist ein erfindungsgemäßes
magnetisch abstimmbares Filter, welches aus einer blendengekoppelten
Mikrostreifenleitung und einer unilateralen Flossenleitung besteht
eine gestreckte Geometrie mit einer reduzierten Gesamthöhe
auf. Dadurch ist das gesamte erfindungsgemäße
Filter leichter in einen engen Schlitz zwischen den Polschuhen eines
Elektromagneten einzubauen. Durch einen geringen Abstand zwischen
den Polschuhen können hohe magnetische Feldstärken
mit einem reduzierten Aufwand und somit leichter erzeugt werden.
Auch auf die Homogenität des Gleichfeldes wirkt sich ein
geringer Abstand vorteilhafterweise positiv aus.
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Sowohl
die Struktur als auch die Betriebsweise der Erfindung sowie deren
weitere Vorteile und Aufgaben sind am besten anhand der folgenden
Beschreibung in Verbindung mit der dazugehörigen Zeichnung
verständlich. In der Zeichnung zeigen:
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1 einen
Aufbau von bislang üblichen blendengekoppelten geschirmten
(Suspended) Streifenleitungen;
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2 die
Abhängigkeit der Isolation der in 1 dargestellten
Streifenleitungen von der Frequenz;
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3 einen
Resonanzverlauf der in 1 dargestellten Streifenleitungen
in Abhängigkeit von der Frequenz;
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4 einen
Aufbau von bisher üblichen blendengekoppelten geschirmten
(Suspended)-Streifenleitungen in inverser Bauart;
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5 die
Abhängigkeit der Isolation der in 4 dargestellten
inversen Streifenleitungen in Abhängigkeit von der Frequenz;
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6 einen
Resonanzverlauf der in 4 dargestellten Streifenleitungen
in Abhängigkeit von der Frequenz;
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7 eine
Verteilung der mx-Komponente des 210-Wellenmodes
im Inneren einer Resonatorkugel;
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8 eine örtliche
Verteilung des magnetischen Feldes einer herkömmlichen
inversen geschirmten (Suspended) Streifenleitung im Bereich der
Resonatorkugel;
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9 ein
erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters mit einer unilateralen Flossenleitung;
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10 einen
beispielhaften Querschnitt durch eine unilaterale Flossenleitung;
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11 eine örtliche
Verteilung des magnetischen Feldes im Bereich des Kurzschlusses
einer unilateralen Flossenleitung als Beispiel für ein
besseres Verständnis der vorliegenden Erfindung;
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12 die
Beziehung zwischen einem magnetischen Gleichfeld und einem magnetischen
Hochfrequenzfeld bei Anregung der Elektronenspinresonanz als Beispiel
für ein besseres Verständnis der vorliegenden
Erfindung;
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13 drei örtliche
Verteilungen des magnetischen Feldes im Leerlaufbereich einer unilateralen
Flossenleitung des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters bei 50 GHz, 60 GHz und 70 GHz;
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14 eine örtliche
Verteilung des magnetischen Feldes eines zweiten Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen magnetisch durchstimmbaren Filters
mit einer antipodalen Flossenleitung;
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15 die
Abhängigkeit der Isolation des erfindungsgemäßen
magnetischen Filters von der Frequenz;
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16 einen
Resonanzverlauf des erfindungsgemäßen magnetischen
Filters in Abhängigkeit von der Frequenz;
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17 einen
Aufbau des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
magnetischen Filters, wobei eine schlitzförmige Blende
zum Einsatz kommt;
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18 einen
Aufbau des zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
magnetischen Filters, wobei eine Lochblende Blende zum Einsatz kommt;
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19 einen
beispielhaften Querschnitt durch eine antipodale Flossenleitung
wie sie in dem erfindungsgemäßen Filter angewendet
wird;
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20 ein
drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters mit einer Mikrostreifenleitung
sowie einer unilateralen Flossenleitung unter Verwendung einer Lochblende;
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21 ein
viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters mit einer Mikrostreifenleitung
sowie einer unilateralen Flossenleitung unter Verwendung einer schlitzförmigen
Blende;
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22 eine
unilaterale Flossenleitung mit einer Aussparung innerhalb der Metallisierung
für eine Anwendung in einem erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filter;
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23 ein
fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters mit einer unilateralen Flossenleitung
unter Verwendung einer schlitzförmigen Blende, welche als
doppelter Doppelspalt ausgebildet ist;
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24 das
fünfte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters mit einer unilateralen Flossenleitung
in beiden Filterarmen unter Verwendung einer schlitzförmigen Blende,
welche als doppelter Doppelspalt ausgebildet ist aus 23 in
einer Draufsicht;
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25 eine
perspektivische 3D-Darstellung des fünften Ausführungsbeispiels
aus 23 und 24 mit
einer Substratschicht aus Teflon;
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26 eine
perspektivische 3D-Darstellung des Übergangs der Mikrostreifenleitung
auf die Flossenleitung bzw. Schlitzleitung des vierten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Filters;
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27 eine
Draufsicht des in 26 gezeigten Übergangs;
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28 eine
Seitenansicht des in 26 gezeigten Übergangs
und
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29 eine
Ansicht des in 26 gezeigten Übergangs
von der Unterseite aus betrachtet.
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Zum
besseren Verständnis des erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters wird zunächst anhand
der 1 bis 8 auf bislang bei der Anmeldung übliche
Bauformen und auf deren Nachteile kurz eingegangen, bevor mit 9 ein
erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen magnetisch
durchstimmbaren Filters 1 genauer beschrieben wird. Dabei
werden bei der Beschreibung der bislang üblichen Bauformen
und der Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
für funktionsgleiche Elemente identische Bezugszeichen
verwendet.
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1 zeigt
einen bislang üblichen Aufbau von blendengekoppelten geschirmten
(Suspended) Streifenleitungen, wobei eine Koppelstruktur bestehend
aus zwei übereinander liegenden und durch eine Lochblende 13 getrennten
Resonatorkugeln 3a, 3b zur Ankopplung der Verbindungsresonatoren 23 verwendet
wird.
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Das
externe magnetische Gleichfeld H0 zur Durchstimmung
der Resonanzfrequenz ist parallel zur z-Achse des in 1 zu
sehenden Koordinatensystems ausgerichtet.
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2 zeigt
die Abhängigkeit der Isolation der in 1 dargestellten
Streifenleitungen von der Frequenz der eingekoppelten elektromagnetischen Welle über
einen Frequenzbereich von 50–70 GHz. Die gezeigte Kurve
der Isolation erhält man bei abgeschaltetem magnetischem
Gleichfeld H0. Bei genügend großem Abstand von
der Hauptresonanzfrequenz, d. h. wenn sich die Frequenz der einfallenden elektromagnetischen
Welle nicht in der Nähe der Hauptresonanzfrequenz befindet,
nähert sich der Verlauf der S-Parameter |s21|
bzw. |s12| dem Verlauf der Isolationskurve
an.
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3 zeigt
einen Resonanzverlauf der in 1 dargestellten
Streifenleitungen in Abhängigkeit von der Frequenz der
einfallenden elektromagnetischen Welle. Knapp unterhalb einer Frequenz
von 61 GHz ist die störende Nebenmode 210 ausgeprägt.
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4 zeigt
einen bislang üblichen Aufbau von blendengekoppelten geschirmten
(Suspended) Streifenleitungen in inverser Bauart. Der Unterschied zu 1 besteht
darin, dass bei der inversen Bauart dieser Streifenleitung beide
Metallisierungen 10 jeweils auf der gegenüberliegenden
Oberfläche 16a, 16b der Substratschicht 5 angeordnet
sind.
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5 zeigt
die Abhängigkeit der Isolation der in 4 dargestellten
inversen Streifenleitungen von der Frequenz. Durch die Konzentration
der Feldenergie im Bereich der Iris (Lochblende 13) wird
mit den Streifenleitungen in inverser Bauart eine geringere Entkopplung
erzielt als dies bei Verwendung der geschirmten (Suspended)-Streifenleitungen
der Fall ist.
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6 zeigt
einen Resonanzverlauf der in 4 dargestellten
Streifenleitungen in Abhängigkeit von der Frequenz, wobei
die störende 210-Nebenmode knapp unterhalb einer Frequenz
von 61 GHz deutlicher ausgeprägt ist als bei dem Verlauf
der Resonanzkurve in 3. Im Resonanzverlauf der 6 sieht
man, dass dafür im Durchlassbereich eine geringere Einfügedämpfung
erzielt wird. Weiterhin kann man deutlich die unterhalb der Hauptresonanz
auftretende Nebenresonanz (210-Mode) erkennen. Diese unerwünschte
Nebenresonanz kommt durch Inhomogenitäten des magnetischen
HF-Feldes zu Stande. Die Verteilung der mx-Komponente der
Magnetisierung des 210-Modes im Inneren einer Resonatorkugel 3a, 3b ist
in 7 dargestellt.
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Zum
besseren Verständnis dieser Nebenmode zeigt 7 eine
Verteilung der mx-Komponente des 210-Wellenmodes im Inneren einer
Resonatorkugel 3a, 3b. Deutlich ist zu erkennen,
dass in den jeweiligen Kugelhälften eine resultierende
mx-Komponente vorherrscht, welche das Auftreten
des störenden 210-Nebenmodes bedingt.
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8 zeigt
eine örtliche Verteilung des magnetischen Feldes einer
herkömmlichen inversen (Suspended)-Streifenleitung im Bereich
der Resonatorkugel 3a, 3b. Die Anregung des 210-Modes
wird durch Inhomogenitäten der x-Komponente des magnetischen
HF-Feldes begünstigt. Wie man in 8 erkennen
kann, ist bei einer (Supended)-Streifenleitung die x-Komponente
des magnetischen Feldes besonders stark ausgeprägt, weshalb
auch eine starke Anregung des 210-Modes gegeben ist. Um den 210-Mode
besser zu unterdrücken, wird eine Leitungsstruktur mit
einer nur sehr schwach bis gar nicht ausgeprägten x-Komponente
des Magnetfeldes benötigt. Diese Eigenschaft wird von Flossenleitungen erfüllt,
welche erfindungsgemäß in einem magnetisch durchstimmbaren
Filter eingesetzt werden.
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9 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters 1. Das erfindungsgemäße
Filter 1 ist in einem Filtergehäuse 2 mit
zwei Filterarmen 4a, 4b integriert und weist zwei
durchstimmbare und aus magnetisierbarem Material bestehende Resonatorkugeln 3a, 3b auf,
die übereinander in den beiden Filterarmen 4a, 4b angeordnet
sind. Zumindest einer der Filterarme 4a, 4b weist
eine Substratschicht 5 auf, auf welcher eine in Richtung
eines elektrischen Anschlusses 6 verlaufende Flossenleitung 7 oder Schlitzleitung
vorgesehen ist. Beide Filterarme 4a, 4b sind im
Filtergehäuse 2 übereinander angeordnet und
durch eine gemeinsame Koppelöffnung 8 verbunden,
wobei jeweils eine Resonatorkugel 3a, 3b auf jeder
Seite der Koppelöffnung 8 innerhalb der beiden
Filterarme 4a, 4b positioniert ist. Beide Filterarme 4a, 4b weisen
eine innere Struktur 9 auf, welche durch eine Abfolge verschiedener
Schichten definiert ist. Die verschiedenen Schichten umfassen die
Substratschicht 5 mit einer Metallisierungsschicht 10,
sowie eine Luftschicht 11, welche die anderen Schichten
umgibt. Die Substratschicht 5 selbst weist eine variierbare
Schichtdicke 31 auf In diesem ersten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Filters 1 sind
die inneren Strukturen 9 beider Filterarme 4a, 4b zueinander
symmetrisch. Als Leitungsstruktur ist eine unilaterale Flossenleitung 7 vorgesehen.
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Die
Substratschichten 5 der beiden Filterarme 4a, 4b befinden
sich jeweils in zwei aus Metall gefrästen oder erodierten
Ausbreitungskanälen, die lediglich durch eine kreisförmige Öffnung
bzw. durch eine Lochblende 13 miteinander verbunden sind.
Die Lochblende 13 weist erfindungsgemäß einen
freien Querschnitt auf, dessen Flächeninhalt mindestens dem
Flächeninhalt einer Äquatorialfläche
einer Resonatorkugel 3a, 3b entspricht. Die Resonatorkugeln 3a, 3b,
die aus einem ferri-magnetischen oder einem ferro-magnetischen Material,
insbesondere einem Ferrit bestehen, sind auf gegenüberliegenden
Seiten, spiegelbildlich zu einander beiderseits der Koppelöffnung 8 bzw.
der Lochblende innerhalb eines Leerlaufbereichs 17 der
Flossenleitungen 7 positioniert. Die Ankopplung der Resonatorkugeln 3a, 3b über
einen Leerlaufbereich 17 unterscheidet sich deutlich von
den herkömmlichen Konzepten, in denen die Resonatorkugeln 3a, 3b,
welche einen Durchmesser im Bereich von 100 μm bis 1000 μm
aufweisen, im Bereich eines Kurzschlusses angekoppelt werden.
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Die
den beiden Filterarmen 4a, 4b gemeinsame Koppelöffnung 8 ist
auch als Kombination einer Lochblende 13 mit mindestens
einem Einfach-Spalt 12 zu realisieren.
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10 zeigt
einen beispielhaften Querschnitt durch eine klassische unilaterale
Flossenleitung 7, wobei die Substratschicht 5 symmetrisch
zu einer Mittelebene 21 eines Hohlleiters 25 mit
einem rechteckigen, ebenfalls symmetrischen Querschnitt angebracht
ist. Bei einer unilateralen Flossenleitung 7 sind zwei
durch einen nichtleitenden Streifen 14 getrennte Metallstreifen 15a, 15b gemeinsam
auf einer ersten Oberfläche 16a der Substratschicht 5 angeordnet.
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Bei
einer bilateralen Flossenleitung 7, welche in der Zeichnung
nicht dargestellt ist, sind zwei durch einen nichtleitenden Streifen 14 getrennte
Metallstreifen 15a, 15b gemeinsam auf einer ersten Oberfläche 16a der
Substratschicht 5 angeordnet, wobei gleichzeitig eine zweite
Oberfläche 16b der Substratschicht 5 zumindest
einen Metallstreifen 15c aufweist.
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Im
Gegensatz zu dieser klassischen unilateralen Flossenleitung 7,
wo die Substratschicht 5 bevorzugt in der Mitte des diese
umgebenden Hohlleiters 25 angebracht ist, wird die Substratschicht 5 bei dem
erfindungsgemäßen magnetisch durchstimmbaren Filter 1 zur
Blende bzw. zu einer Koppelöffnung 8 hin verschoben
angeordnet. Durch diese Anordnung der Substratschicht 5 wird
der Abstand zwischen Substratschicht 5 und der Koppelöffnung 8,
welche in diesem ersten Ausführungsbeispiel als Lochblende 13 bzw.
als Iris ausgeführt ist, verringert, um im Resonanzfall
eine gute Verkopplung zwischen beiden Resonatorkugeln 3a, 3b zu
gewährleisten.
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Der
gesamte Ausbreitungskanal für die zu transportierende elektromagnetische
Welle ist gestuft ausgeführt, was bedeutet, dass jeweils
ein Filterarm 4a, 4b aus einem größerem
Quader 20a und aus einem kleinerem Quader 20b zusammengesetzt ist,
so dass die Substratschicht 5 mit ihren aufgetragenen zusätzlichen
Schichten einfach auf dem kleineren Quader 20b anzubringen
ist. Dadurch wird eine stabile Auflage der Substratschicht 5 innerhalb des
Hohlleiters 25 bzw. innerhalb des Ausbreitungskanals ermöglicht.
Die Fixierung der Substratschicht 5 im Ausbreitungskanal
bzw. im Hohlleiter 25 kann z. B. durch einen leitenden
Klebstoff erfolgen, der auf die Seitenränder 26 an
der Grenze zwischen dem größerem Quader 20a und
dem kleineren Quader 20b aufgetragen wird. Die leitende
Verbindung der seitlichen Metallisierungen mit dem diese umgebenden
Hohlleiter 25 verhindert erfindungsgemäß die Ausbreitung
unerwünschter Moden. Das magnetische Gleichfeld H0, mit welchen das erfindungsgemäße
Filter 1 durchgestimmt wird, steht senkrecht auf der Substratschicht 5.
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Als
Substratschicht 5 ist Quarz, Keramik, oder ein ähnliches
Material vorgesehen, das eine niedrige Dielektrizitätszahl εr aufweist. Bei den Substratschichten 5,
die aus den genannten Materialien bestehen, fällt die Leitungswellenlänge
größer aus als beim Einsatz von Substratmaterialien
mit einer hohen Dielektrizitätszahl εr.
Die größere Leitungswellenlänge hat zum
Vorteil, dass das Magnetfeld im Inneren der Resonatorkugel 3a, 3b homogener
ist und somit die Anregung von magnetostatischen Moden höherer
Ordnung, die sich als störende Nebenresonanzen bemerkbar
machen, verringert ist.
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11 zeigt
eine örtliche Verteilung des magnetischen Feldes im Bereich
des Kurzschlusses einer unilateralen Flossenleitung 7 als
Beispiel für ein besseres Verständnis der vorliegenden
Erfindung. Die unilaterale Flossenleitung 7 bewirkt, dass
die Ausprägung einer x-Komponente des magnetischen Feldes
geringer ist, als bei der geschirmten (Suspended) Streifenleitung
inverser Bauart, was in 8 gezeigt ist.
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Die
Ankopplung der Resonatorkugeln 3a, 3b erfolgt
erfindungsgemäß über einen Leerlaufbereich 17 der
beiden seitlichen Metallstreifen 15a, 15b. Der Leerlaufbereich 17 isoliert
zum einen beide Metallstreifen 15a, 15b an ihren
Enden voneinander und zum anderen auch von einer Wand 18 des
Filtergehäuses 2. Die Gründe für
diese Art der Kopplung werden im Folgenden genauer erläutert. 11 zeigt deutlich,
dass am Kurzschluss die Feldlinien des magnetischen HF-Feldes parallel
zum externen magnetischen Gleichfeld H0,
liegen. Um die Elektronenspins in der Resonatorkugel 3a, 3b bzw.
der Ferritkugel, die für das Auftreten der Resonanz verantwortlich
sind, anzuregen, muss das magnetische RF-Feld im Bereich der Kugel
senkrecht zum externen Gleichfeld H0 stehen,
was in 12 veranschaulicht ist.
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12 zeigt
die Beziehung zwischen einem magnetischen Gleichfeld H0 und
einem magnetischen Hochfrequenzfeld (HF-Feld) bei Anregung der Elektronenspinresonanz
als Beispiel für ein besseres Verständnis der
vorliegenden Erfindung und insbesondere zur Erläuterung
des oben beschriebenen Sachverhalts.
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13 zeigt
drei örtliche Verteilungen des magnetischen Feldes im Leerlaufbereich 17 der
unilateralen Flossenleitung 7 des ersten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen magnetisch durchstimmbaren
Filters 1 bei den Frequenzen 50 GHz, 60 GHz und 70 GHz.
Durch die Ausbildung eines Leerlaufbereichs 17 ist der
Anteil der Komponente des magnetischen HF-Feldes senkrecht zum magnetischen
Gleichfeld im Bereich der Resonatorkugeln 3a, 3b stärker
ausgeprägt. Deshalb wird eine gute Anregung der Elektronenspins
und somit eine gute Ankopplung der Resonatorkugeln 3a, 3b ermöglicht. Damit
ist die gewünschte Feldverteilung im Bereich der Resonatorkugeln 3a, 3b über
eine große Bandbreite hinweg gewährleistet, was
in 13 gezeigt ist. Hier ist zu erkennen, dass die
magnetische Feldkomponente des HF-Feldes die zum externen Gleichfeld
H0 senkrecht steht, mit größer
werdendem Abstand zur Substratschicht 5 dominiert, so dass
es günstig ist die Resonatorkugeln 3a, 3b in
hinreichend großem Abstand zur Substratschicht 5 zu
positionieren. Die Fixierung der ausgerichteten Resonatorkugeln 3a, 3b erfolgt
in einer Halterung aus einem nicht leitenden Material, auf das hier
nicht näher eingegangen wird.
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14 zeigt
eine örtliche Verteilung des magnetischen Feldes eines
zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters 1 mit einer antipodalen
Flossenleitung 7a, wobei aus dieser Figur zu entnehmen
ist, dass es günstig ist, die Resonatorkugeln 3a, 3b entlang
der z-Achse zu positionieren, da in diesem Bereich das magnetische
Feld eine verschwindend kleine x-Komponente aufweist.
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15 zeigt
die Abhängigkeit der Isolation des erfindungsgemäßen
magnetischen Filters in Abhängigkeit von der Frequenz,
wobei die Dämpfung (–75 dB) hier um einige Zehnerpotenzen
besser ist als bei einem bislang üblichen Filter, wie die
Isolationskurven in 2 (ca. –55 dB) bzw.
in 5 (ca. –45 dB) zeigen.
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16 zeigt
einen Resonanzverlauf der blendengekoppelten unilateralen Flossenleitungen 7 in
Abhängigkeit von der Frequenz gemäß des
ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters 1.
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In
dem Resonanzverlauf aus 16 wird
im Durchlassbereich des Filters eine deutlich geringere Einfügedämpfung
erzielt als dies beim geschirmten (Suspended) Streifenleitungs Filter
der Fall ist. Darüber hinaus ergibt sich für die
unilateralen Flossenleitungen 7 eine bessere Isolation
fernab der Resonanzfrequenz, besonders bei Anregung mit höheren Frequenzen.
Zusätzlich ist die unerwünschte Nebenresonanz – trotz
gleicher Verkopplung im Resonanzfall und höherer Isolation
fernab der Resonanzfrequenz – beim geschirmten unilateralen
Flossenleitungsfilter deutlich geringer ausgeprägt als
beim (Suspeded) Streifenleiter Filter inverser Bauart.
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Durch
den erfindungsgemäßen Einsatz einer Kopplung im
Leerlaufbereich 17 und der Verwendung von unilateralen
Flossenleitungen 7 wird eine deutlich bessere Leistung
als mit den klassischen Koppelstrukturen unter Verwendung einer
Kopplung im Kurzschlussbereich erzielt. Die Kopplung der beiden Hohlleiter 25 bzw.
Ausbreitungskanäle erfolgt gemäß des
ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters 1 über eine
schlitzförmige Koppelöffnung bzw. über
einen Einfach-Spalt 12. Bei einem Einsatz von schlitzförmigen
Koppelöffnungen 12 ergibt sich die in 17 dargestellte
Koppelstruktur. Auch hier erfolgt die Ankopplung der Resonatorkugeln 3a, 3b über
einen Leerlaufbereich 17. Das magnetische Gleichfeld H0 steht dabei ebenfalls senkrecht auf der
Substratschicht 5.
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Eine
Erhöhung der Isolation kann bei beiden Koppelstrukturen
aus 9 und 17 durch
Kaskadierung, d. h. durch geeignetes Hintereinanderschalten der
jeweils gleichen Struktur oder durch Kombination der verschiedenen
Koppelstrukturen erfolgen, was im dritten und vierten Ausführungsbeispiel
der Erfindung realisiert ist (Siehe 20 und 21).
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Bei
beiden Koppelstrukturen aus 9 und 17 erfolgt
die Ankopplung der Resonatorkugeln 3a, 3b an den
Verbindungsresonator 23, welcher für den Transport
eines H110-Wellenmodes ausgelegt ist, entweder
durch die Breite des Schlitzes bzw. des Einfach-Spalts 12 zwischen
den seitlichen Metallisierungen 10 oder durch den Abstand
der Resonatorkugeln 3a, 3b zur Substratschicht 5.
Für breite Spalten 12 ergibt sich eine stärkere
Ankopplung der Resonatorkugeln 3a, 3b, da die
elektromagnetische Welle mehr in der Luft geführt wird
als dies bei schmalen Spalten 12 der Fall ist. Die Einstellung
der Verkopplung zwischen den Resonatorkugeln 3a, 3b erfolgt
gemäß 9 über den Durchmesser
der Lochblende 13 bzw. gemäß 17 über
die Länge und die Breite des Einfach-Spalts 12.
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18 zeigt
einen Aufbau des zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
magnetischen Filters 1, wobei ebenfalls eine Lochblende 13 zum
Einsatz kommt. Der Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht
darin, dass der erfindungsgemäße magnetisch durchstimmbare
Filter 1 antipodale Flossenleitungen 7a aufweist.
Im Gegensatz zur unilateralen Flossenleitung 7 sind bei
der antipodalen Flossenleitung 7a die seitlichen Metallisierungen 10 auf
gegenüberliegenden Substratseiten 16a, 16b angebracht.
Die Substratschicht 5 befindet sich in zwei aus Metall
gefrästen oder erodierten Ausbreitungskanälen
bzw. Hohlleitern 25, welche lediglich durch eine Koppelöffnung 8,
die als kreisförmige Öffnung bzw. als Lochblende 13 vorgesehen
ist, miteinander verbunden sind. Die Koppelöffnung 8 kann auch
als Ellipse, als Rechteck oder als Dreieck ausgeführt sein.
Außerdem ist die Koppelöffnung 8 mindestens
auch als ein Einfach-Spalt 12 oder als Mehrfach-Spalt,
wie beispielsweise als ein doppelter bzw. zweifacher Doppelspalt 29 gestaltbar.
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Die
Resonatorkugeln 3a, 3b sind auf gegenüberliegenden
Seiten der Lochblende 13 im Leerlaufbereich der Flossenleitung 7 bzw.
der Flossenleitungen 7 positioniert. Auch bei dieser Koppelstruktur
erfolgt die Ankopplung der Resonatorkugeln 3a, 3b über
den Leerlaufbereich 17, da der Verlauf des magnetischen
Feldes dem Feldverlauf einer unilateralen Flossenleitung 7 sehr ähnlich
ist. Die magnetische Feldenergie wird bei der antipodalen Flossenleitung bevorzugt
in der Substratschicht 5 geführt, was den Unterschied
zu einer Anwendung einer unilateralen Flossenleitung 7 ausmacht.
Aus diesem Grund sind die Resonatorkugeln 3a, 3b direkt
auf der Substratschicht 5 aufgebracht bzw. aufgeklebt,
weshalb bei diesem Aufbau keine Kugelhalterungen erforderlich sind.
Für eine exakte Positionierung der Resonatorkugeln 3a, 3b auf
der Substratschicht 5 wurden in den seitlichen Metallisierungen 10 kreisförmige
Konturen 24 vorgesehen.
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Im
Gegensatz zur klassischen antipodalen Flossenleitung 7a,
bei der die Substratschicht 5 in der Mitte des diese umgebenden
Hohlleiters 25 angebracht ist, wird die Substratschicht 5 zur
Koppelöffnung 8 hin verschoben angeordnet, so
dass die Substratschicht 5 in den Filterarmen 4a, 4b jeweils
unsymmetrisch bezüglich einer Mittelebene 21 des
jeweiligen Filterarms 4a, 4b angeordnet ist. Aufgrund dieser
Anordnung ist der Abstand zwischen Substratschicht 5 und
Koppelöffnung 8 verringert, um im Resonanzfall
eine gute Verkopplung zwischen den Resonatorkugeln 3a, 3b zu
gewährleisten.
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Durch
die Konzentration der magnetischen Feldenergie in der Substratschicht 5 kann
die Gesamthöhe des Aufbaus des zweiten Ausführungsbeispiels
gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel mit der
unilateralen Flossenleitung 7 weiter reduziert werden,
wodurch das erfindungsgemäße magnetisch durchstimmbare
Filter 1 gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels
leichter in einen engen Schlitz zwischen den Polschuhen eines Elektromagneten
integrierbar ist.
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Der
Ausbreitungskanal bzw. der Hohlleiter 25 ist im zweiten
Ausführungsbeispiel ebenfalls gestuft, um eine stabile
Auflage der Substratschicht 5 auf einem dem kleineren Quader 20b des
Filtergehäuses 2 zu ermöglichen. Die
Fixierung der Substratschicht 5 im Ausbreitungskanal bzw.
im Hohlleiter 25 ist z. B. durch einen leitenden Klebstoff
realisiert, welcher auf die Seitenränder 26 an
der Grenze zwischen dem kleineren Quader 20b und einem
größeren Quader 20a aufgetragen wird.
Ferner wird durch eine Verlötung mit Indiumlot für
eine leitende Verbindung der seitlichen Metallisierungen 10 mit
dem ihn umgebenden Ausbreitungskanal gesorgt, so dass die Ausbreitung unerwünschter
Moden verhindert ist. Das magnetische Gleichfeld H0 steht ebenfalls
senkrecht auf der Substratschicht 5.
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Auch
bei einem Einsatz einer antipodalen Flossenleitung 7a in
einem erfindungsgemäßen magnetisch durchstimmbaren
Filter 1 ist gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels
eine Kopplung der Resonatorkugeln 3a, 3b über
eine schlitzförmige Koppelöffnung 8 bzw.
Blende möglich, für diesen Fall müssen
im Aufbau aus 17 lediglich die Substratschichten 5 mit
der unilateralen Leitungsstruktur durch Substratschichten 5 mit
antipodaler Leitungsstruktur 7a ersetzt werden.
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Eine
Erhöhung der Isolation ist ebenfalls durch geeignete Kaskadierung
der Koppelstrukturen möglich. Die Koppelstrukturen aus
den 9 und 17 können
auch durch die Verwendung von bilateralen Flossenleitungen aufgebaut
werden. Die Ankopplung der Resonatorkugeln 3a, 3b erfolgt
auch bei den bilateralen Flossenleitungen über einen Leerlaufbereich 17.
Diese Ausführung ist in der Zeichnung jedoch nicht dargestellt.
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19 zeigt
einen beispielhaften Querschnitt durch eine antipodale Flossenleitung 7a,
wobei zwei durch die nichtleitende Substratschicht 5 getrennte
Metallstreifen 15a, 15b bzw. Metallisierungen 10 zueinander
symmetrisch auf einander gegenüberliegenden Oberflächen 16a, 16b der
Substratschicht 5 angeordnet sind.
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20 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters 1 mit einer Mikrostreifenleitung 22 sowie einer
unilateralen Flossenleitung 7 unter Verwendung einer Lochblende 13 als
Koppelöffnung 8 zwischen den beiden Filterarmen 4a, 4b.
Die Wellenleiter befinden sich in zwei aus Metall gefrästen
oder erodierten Ausbreitungskanälen, die lediglich über eine
Koppelöffnung 8 erfindungsgemäß im
miteinander verbunden sind. Die Resonatorkugeln 3a, 3b sind auf
gegenüberliegenden Seiten der Koppelöffnung 8 im
Leerlaufbereich 17 der Flossenleitung 7 bzw. im Kurzschlussbereich
der Mikrostreifenleitung 22 positioniert. Da die Feldlinienbilder
einer unilateralen Flossenleitung 7 und einer Mikrostreifenleitung
orthogonal sind, ergibt sich bei Verwendung der irisförmigen
Koppelöffnung 8 (Lochblende 13) für
das dritte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Filters 1 ein gestreckter Aufbau 28.
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Da
die beiden Resonatorkugeln 3a, 3b unterschiedliche
Randbedingungen im Bezug auf den Verlauf des magnetischen Feldes
ausgesetzt sind, ist eine Möglichkeit zum Drehen mindestens
einer der beiden Resonatorkugeln 3a, 3b vorgesehen.
Unterschiedliche Randbedingungen beim Feldverlauf führen
zu versetzten Resonanzfrequenzen der einzelnen Resonatorkugeln 3a, 3b,
wodurch die Einfügedämpfung im Durchlassbereich
des betreffenden Filters erhöht ist. Durch gezielte Drehungen
der Resonatorkugeln 3a, 3b ist es möglich,
die Lage der Resonanzfrequenz der einzelnen Resonatorkugeln 3a, 3b innerhalb
eines gewissen Frequenzbereichs einzustellen.
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21 zeigt
ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters 1 mit einer Mikrostreifenleitung 22 sowie einer
unilateralen Flossenleitung 7 unter Verwendung einer schlitzförmigen
Blende 12 als Koppelöffnung 8. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind die Resonatorkugeln 3a, 3b übereinander
in zwei Filterarmen 4a, 4b mit unterschiedlicher
inneren Struktur 9 angeordnet.
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Anstelle
der Mikrostreifenleitung 22 ist bei weiteren Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung auch der Einsatz einer Koplanarleitung
mit oder ohne Masse vorgesehen. Für zusätzliche
Ausführungsbeispiele ist die Flossenleitung 7 im
zweiten Filterarm 4b durch eine (Suspended) Streifenleitung oder
durch eine (Suspended) Streifenleitung inverser Bauart zu ersetzen.
Die unilaterale Flossenleitung 7 kann auch durch eine antipodale
Flossenleitung 7a oder eine bilaterale Flossenleitung ersetzt
werden. Die Erhöhung der Isolation ist, wie bereits erwähnt durch
Kaskadierung mit derselben oder einer anderen Koppelstruktur möglich.
In den Koppelstrukturen aus 9, 17, 18, 20 und 21 ist die
Koppelöffnung 8 auch durch Polygonzüge
mit beliebiger Form zu realisieren.
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22 zeigt
eine unilaterale Flossenleitung 7 ohne einen diese umgebenden
Hohlleiter 25. Die unilaterale Flossenleitung 7 weist
eine Aussparung 24 auf, welche innerhalb der Metallisierung 10 vorgesehen
ist. Diese Struktur ist ebenfalls für eine Anwendung in
einem erfindungsgemäßen magnetisch durchstimmbaren
Filter 1 vorgesehen.
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23 zeigt
ein fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
magnetisch durchstimmbaren Filters 1 mit jeweils einer
unilateralen Flossenleitung 7 in beiden Filterarmen 4a, 4b,
wobei als Koppelöffnung 8 zwischen den beiden
Filterarmen 4a, 4b eine schlitzförmige
Blende vorgesehen ist, welche als doppelter Doppelspalt 29 ausgebildet
ist.
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24 zeigt
nochmals das fünfte Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen magnetisch durchstimmbaren Filters 1 aus 3 in
der Draufsicht. Dieses Ausführungsbeispiel weist in jedem
Filterarm 4a, 4b jeweils eine unilaterale Flossenleitung 7 auf.
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25 zeigt
eine perspektivische 3D-Darstellung des fünften Ausführungsbeispiels
aus 23 und 24, wobei
als Substratschicht 5 Teflon verwendet wird, welches einfach
in einem Hohlleiter 25 durch Klemmen zu befestigen ist.
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26 zeigt
eine perspektivische 3D-Darstellung des Übergangs 30 der
Mikrostreifenleitung 22 auf die Flossenleitung 7 bzw.
Schlitzleitung des vierten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Filters 1. Der Mittelleiter 32 der Mikrostreifenleitung 22 ist
dabei kurzgeschlossen.
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27 zeigt
eine Draufsicht des in 26 gezeigten Übergangs 30 und 28 eine
Seitenansicht des in 26 gezeigten Übergangs 30,
wobei 29 eine Ansicht des in 26 gezeigten Übergangs 30 von
der Unterseite aus darstellt.
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In
vielen Bereichen der Hochfrequenztechnik werden abstimmbare Bandpassfilter
benötigt, deren Mittenfrequenz über einen bestimmten
Frequenzbereich beliebig einstellbar ist. Für den Aufbau
eines magnetisch abstimmbaren Bandpassfilters gemäß der
vorliegenden Erfindung wird eine Koppelstruktur zur Ankopplung der
Resonatorkugeln 3a, 3b benötigt, die
gewährleistet, dass fernab der Resonanzfrequenz eine hohe
Entkopplung/Isolation zwischen Filtereingang und Filterausgang gegeben
ist. Zugleich muss durch die Koppelstruktur im Resonanzfall eine hohe
Energieübertragung vom Eingang zum Ausgang gewährleistet
werden. Die Erfindung ermöglicht es bei Frequenzen weit über
70 GHz hinaus bis zu 110 GHz eine hohe Isolation und zugleich im
Resonanzfall eine hohe Energieübertragung zu erzielen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele,
insbesondere nicht auf kugelförmige Resonatoren aus einem Ferrit,
beschränkt. Alle vorstehend beschriebenen und in der Zeichnung
dargestellten Merkmale sind beliebig miteinander kombinierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 4888569
B1 [0008, 0009]