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Die
Erfindung betrifft einen Gassack nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, ein Verfahren zu seiner Herstellung nach Anspruch 7, sowie eine
Gassack-Einheit nach Anspruch 8.
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Gassack-Einheiten
bestehen stets aus einem Gassack und einer einen Gasgenerator aufweisenden
Gasgenerator-Einheit zum Befüllen dieses Gassackes. Insbesondere
bei Seitengassack-Einheiten weist die Gassackhülle des
Gassacks eine Durchtrittsöffnung auf, durch welche der
Gasgenerator teilweise oder vollständig ins Innere des
Gassackes eingeführt ist, derart, dass sich zumindest der Ausströmbereich
des Gasgenerators innerhalb des Gassackes befindet. Im vollständig
montierten Zustand ragt entweder ein Ende des Gasgenerators oder
das Zündkabel aus der Durchtrittsöffnung heraus.
Es ist in der Regel unerwünscht, dass Gas durch die Durchtrittsöffnung
verloren geht, so dass Mittel vorgesehen sein müssen, die
einen Gasaustritt durch die Durchtrittsöffnung verhindern
oder sehr gering halten. Hierzu ist es beispielsweise bekannt, wenigstens
eine Rohrschelle vorzusehen, welche im Bereich der Durchtrittsöffnung
Gassackmaterial auf die Mantelfläche des zumeist zylindrischen
Gasgenerators presst. Der Montageaufwand ist hierbei jedoch relativ
hoch und es besteht stets die Gefahr einer Fehlmontage und eine Überprüfung
der Montage auf Fehlerfreiheit kann praktisch nur manuell bzw. durch Inaugenscheinnahme
erfolgen; eine automatische Überprüfung der Montage
ist nur schwer möglich.
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Aus
der gattungsbildenden
JP 9-175302 ist ein
Gassack für eine Seitengassack-Einheit bekannt, bei der
innerhalb der Gassackhülle ein flexibles Verschlusselement
vorhanden ist, welches einen Gasaustritt aus der Durchtrittsöffnung
der Gassackhülle verhindert. Dieses Verschlusselement wirkt
nach Art eines Rückschlagventiles, wobei ein Abschnitt
des Verschlusselementes auf die Durchtrittsöffnung gedrückt
wird, wenn der Druck innerhalb des Gassackes den Umgebungsdruck übersteigt.
Das flexible Verschlusselement weist eine Durchbrechung auf, welche
versetzt zur Durchtrittsöffnung angeordnet ist. Bei Montage
des Gasgenerators muss dieser im entsprechenden Winkel in den Gassack
eingeführt werden, so dass er durch die Durchtrittsöffnung
und durch die Durchbrechung im flexiblen Verschlusselement ins Innere
des Gassackes gelangt.
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Ein
solches Verschlusselement, welches wie ein Rückschlagventil
wirkt, hat den Vorteil, dass es "automatisch" funktioniert; eine
Leckage durch fehlerhafte Montage des Gasgenerators ist praktisch ausgeschlossen.
Nachteilig hingegen ist, dass die Montage des Gasgenerators erschwert
wird, und dass eine Abdichtung nur dann gut funktioniert, wenn sich
der Gasgenerator vollständig im Inneren des Gassackes befindet,
und sich lediglich das Zündkabel durch Durchbrechung und
Durchtrittsöffnung erstreckt.
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Aus
der
DE 10 2005
042 313 A1 ist eine Gassackeinheit bekannt, bei der die
Gasgeneratoreinheit durch die Durchtrittsöffnung des Gassackes
tritt und der Gassack derart gefaltet ist, dass ein Abschnitt der Gassackhülle,
welcher nach innen gefaltet ist, in Zusammenarbeit mit der Außenumfangsfläche
eines zur Gasgeneratoreinheit gehörenden Halters eine Abdichtung
der Durchtrittsöffnung nach Art eines Rückschlagventils
bewirkt. Nachteilig ist hier, dass die Gasgeneratoreinheit schon
bei Faltung und Vernähen des Gassackes im Gasack angeordnet
werden muss und dass das beschriebene Prinzip nicht aus Gassack-Einheiten übertragen
werden kann, bei denen sich nur das Zündkabel durch die
Durchtrittsöffnung erstreckt. Weiterhin ist die Art der
Faltung relativ aufwendig, was zu Fehlmontagen führen kann.
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Hiervon
ausgehend stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, einen
gattungsgemäßen Gassack dahingehend weiterzubilden,
dass das Verschlusselement auch dann eine zufriedenstellende Abdichtwirkung
zeigt, wenn sich der Gasgenerator durch die Durchtrittsöffnung
erstreckt, wenn also ein Teil des Gas generators innerhalb des Gassackes und
ein Teil des Gasgenerators außerhalb des Gassackes liegt.
Weiterhin soll erreicht werden, dass die Montage des Gasgenerators
sehr einfach ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Gassack mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist
das Verschlusselement rohrförmig ausgebildet und ist um
die Durchtrittsöffnung des Gassackes herum mit der Gassackhülle verbunden.
Hierdurch wird das Verschlusselement durch den im Gassack herrschenden
Druck nicht von innen auf die Gassackhülle gedrückt,
sondern das Verschlusselement wird zusammengedrückt und
es drückt je nach Ausgestaltung der Gassack-Einheit auf
die Mantelfläche des Gasgenerators oder es kollabiert vollständig
um das Zündkabel herum. In beiden Fällen folgt
eine vollständige oder nahezu vollständige Abdichtung.
Diese Ausgestaltung des Verschlusselementes hat zwei wesentliche
Vorteile: Zum einen ist es sehr einfach, den Gasgenerator durch
die Durchtrittsöffnung der Gassackhülle ins Innere
des Gassackes einzuführen und zum anderen kann dieses Prinzip
sowohl bei Gassack-Einheiten, bei welchen der Gasgenerator vollständig
innerhalb des Gassackes (Anspruch 9), als auch bei solchen, bei denen
sich der Gasgenerator teilweise innerhalb und teilweise außerhalb
des Gassackes befindet (Anspruch 10), angewendet werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen, welche in den Ansprüchen
2 bis 6 angegeben sind, kann der Gassack sehr einfach hergestellt
werden, insbesondere durch ein Verfahren, wie es in Anspruch 7 angegeben
ist.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit
Bezug auf die Figuren näher dargestellt. Hierbei zeigen:
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1 Einen
ersten Zuschnitt für eine Gassackhülle,
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2 einen
zweiten Zuschnitt für ein rohrförmiges Verschlusselement,
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3 den
zweiten Zuschnitt aus 2 und den ersten Zuschnitt aus 1,
wobei der zweite Zuschnitt in einem ersten Verfahrensschritt auf
den ersten Zuschnitt gelegt wurde,
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4 das
in 3 Gezeigte nach Anbringen einer ersten Naht,
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5 das
in 4 Gezeigte nach Anbringen einer zweiten Naht,
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6 den
vollständigen Gassack nach Anbringen einer dritten Naht,
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7 den
Gassack aus 6 von der anderen Seite,
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8 das
in 6 Gezeigte nach Einführen eines Gasgenerators,
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9 das
in 8 Gezeigte nach Betätigung des Gasgenerators,
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10 eine
zweite Ausführungsform einer Gassack-Einheit in einer der 8 entsprechenden Darstellung,
und
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11 das
in 10 Gezeigte nach Betätigung des Gasgenerators.
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Die 1 zeigt
einen ersten Zuschnitt 20 für eine Gassackhülle 10.
Der erste Zuschnitt 20 ist im wesentlichen symmetrisch
bezüglich der Faltlinie F-F und weist zwei Hälften 21 und 22 auf.
Die Spiegelsymmetrie ist nicht vollständig, die erste Hälfte 21 weist
nämlich in dem Bereich, in welchem später die Durchtrittsöffnung
entsteht, eine Einbuchtung 24 auf. Der erste Zuschnitt 20 ist
frei von Durchbrechungen.
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2 zeigt
einen zweiten Zuschnitt 36, aus welchem das Verschlusselement 30 gebildet
wird. Dieser zweite Zuschnitt 30 weist in einem unteren Bereich
eine Kontur auf, welche der Kontur des ersten Zuschnitts 20 folgt,
und zeigt ebenfalls eine Einbuchtung 38.
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3 zeigt
die beiden Zuschnitte der 1 und 2,
wobei der zweite Zuschnitt 36 auf dem ersten Zuschnitt 20 angeordnet
ist. In einem unteren Bereich sind die Kanten der beiden Zuschnitte 20, 36 deckungsgleich.
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Wie
in 4 gezeigt, werden nun die beiden Zuschnitte 20, 36 mittels
einer ersten Naht 41, welche die erste Verbindungslinie
bildet, miteinander vernäht. Diese erste Naht 41 folgt
in einem oberen Abschnitt der Faltlinie F-F und folgt in einem unteren Abschnitt
den Einbuchtungen 24, 38. Die erste Naht 41 ist
durch eine Linie mit dem Muster Strich – Doppelpunkt – Strich
dargestellt.
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Die 5 zeigt
die Situation nach dem nächsten Arbeitsschritt, nachdem
nämlich am zweiten Zuschnitt 36 eine zweite Naht 42,
welche die zweite Verbindungslinie bildet, angeordnet wurde. Diese
zweite Naht 42 schließt die Mantelfläche
des zweiten Zuschnittes 36, so dass das rohrförmige
Verschlusselement 30 mit einer oberen Öffnung 32 und einer
unteren Öffnung 34 entsteht. Die zweite Naht ist in 5 gestrichelt
dargestellt. In den nachfolgenden Figuren ist die zweite Naht nicht
eingezeichnet.
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Nun
werden die beiden Hälften 21, 22 des ersten
Zuschnittes 20 um die Faltlinie F-F aufeinander geklappt,
so dass das rohrförmige Verschlusselement 30 zwischen
diesen beiden Hälften 21, 22 liegt. Nun
werden die Ränder der beiden Hälften 21, 22 mittels
der dritten Naht 43, welche die dritte Verbindungslinie
bildet, miteinander vernäht, so dass die Gassackhülle 10 geschlossen
ist und den Gasraum G umschließt. Es ist eine Ventilationsöffnung 15 vorgesehen,
so dass die dritte Naht 43 zwei Abschnitte 43a,
und 43b aufweist. In einem unteren Abschnitt verbindet
der erste Abschnitt 43a der dritten Naht 43 nicht
nur die beiden Hälften 21, 22 der Gassackhülle 10 miteinander,
sondern es wird auch die untere Stirnseite des rohrförmigen
Verschlusselementes 30 zwischen die beiden Hälften 21, 22 genäht,
wobei im Bereich der Durchtrittsöffnung 23, also
dort wo sich die Einbuchtungen 24 und 38 befinden,
die dritte Naht 43 aufgrund der Einbuchtungen das rohrförmige
Verschlusselement 30 nur mit der zweiten Hälfte 22 verbindet.
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In
diesem Zustand ist das sich in den Gasraum G erstreckende rohrförmige
Verschlusselement 30 um die Durchtrittsöffnung 23 herum
vollständig mit der Gassackhülle 10 vernäht,
wobei diese Verbindung abschnittsweise durch die erste Naht 41 und abschnittsweise
durch die dritte Naht 43 erreicht wird. Die untere Öffnung 34 des
rohrförmigen Verschlusselementes 30 wird durch
die dritte Naht teilweise verschlossen, die verbleibende untere Öffnung
fällt mit der Durchtrittsöffnung 23 der
Gassackhülle 10 zusammen. Die obere Öffnung 32 des
rohrförmigen Verschlusselementes 30 bleibt vollständig
offen. Die Durchtrittsöffnung 23 wird durch die
Einbuchtung 24 der ersten Hälfte 21 der
Gassackhülle 10 gebildet. Dies kann man insbesondere
auch der 7 entnehmen, welche den Gassack 5 aus 6 von
der anderen Seite zeigt.
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Die 6 und 7 zeigen
den vollständig vernähten Zustand des Gassacks 5,
welcher aus der Gassackhülle 10 und dem rohrförmigen
Verschlusselement 30 besteht. Die dritte Naht 43 ist
durch eine Linie mit dem Muster Strich – Punkt – Strich
dargestellt.
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Die 8 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel einer Gassack-Einheit, welche
aus Gassack 5 und einem Gasgenerator 50 mit Zündkabel 54 besteht.
Der Gasgenerator 50 ragt durch die Durchtrittsöffnung 23 ins
Innere der Gassackhülle (10) hinein, wobei die
Gasaustrittsöffnungen 52 des Gasgenerators 50 außerhalb
des rohrförmigen Verschlusselementes 30 liegen.
Das hintere Ende 56 des Gasgenerators 50 und somit
auch das Zündkabel 54 liegen außerhalb
des Gassackes.
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9 zeigt
das in 8 Gezeigte, wenn die Gassackhülle 10 durch
den Gasgenerator 50 befüllt wird, und wenn der
Druck innerhalb der Gassackhülle 10 den Umgebungsdruck überschritten
hat. Durch den Überdruck wird die Mantelfläche
des rohrförmigen Verschlusselementes 30 auf die
Mantelfläche des Gasgenerators 20 gedrückt,
wodurch ein Gasaustritt durch die Durchtrittsöffnung 23 verhindert wird.
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Die 10 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel einer Gassack-Einheit.
Hier befindet sich der Gasgenerator 50 vollständig
innerhalb der Gassackhülle 10 und wird durch Bolzen 60 in
Position gehalten. Hierzu weist die Gassackhülle 10 entsprechende Durchbrechungen
auf (nicht dargestellt). Hier erstreckt sich lediglich das Zündkabel 54 durch
das rohrförmige Verschlusselement 30 hindurch
und durch die Durchtrittsöffnung 23 nach außen.
Wird, wie in 11 gezeigt, der Gasgenerator 50 betätigt, so
kollabiert das rohrförmige Verschlusselement 30 nahezu
vollständig um das Zündkabel 54 herum
und dichtet die Durchtrittsöffnung 23 dadurch
vollständig ab, dass die Innenseite des rohrförmigen
Verschlusselementes 30 aufeinander gepresst wird.
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Wenn
auch nicht dargestellt, so ist selbstverständlich auch
im ersten Ausführungsbeispiel der Gassack-Einheit möglich,
dass sich vom Gasgenerator 50 Bolzen 60 durch
die Gassackhülle 10 erstrecken, wobei es auch
möglich ist, dass sich die Bolzen 60 im Bereich
des rohrförmigen Verschlusselementes 30 befinden.
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Bestehen
die beiden Zuschnitte 20, 36 aus Gewebe, sind
die Verbindungslinien, wie hier dargestellt, vorzugsweise als Nähte
ausgebildet. Insbesondere wenn die Zuschnitte 30, 36 aus
Folie bestehen, können die Verbindungslinien auch als Klebe-
oder Schweißverbindungen ausgebildet sein.
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Es
sind auch Anwendungsfälle denkbar, bei denen die Gassackhülle
zwei Öffnungen für den Gasgenerator aufweist,
wobei eine Öffnung wie die eben beschriebe Durchtrittsöffnung
ausgeführt ist und dem Einführen des Gasgenerators
in die Gasackhülle dient, und eine zweite Öffnung
so angeordnet ist, dass ein Abschnitt des Gasgenerators durch sie
wieder ein Stück aus der Gassackhülle austritt.
Der Durchmesser dieser Öffnung könnte dann sehr
genau dem Durchmesser des Gasgenerators entsprechen. In diesem Fall
wäre es möglich, dass weder Gasgenerator noch
Zündkabel durch die Durchtrittsöffnung durchtritt.
Die Abdichtfunktion würde wie oben beschrieben erfüllt
werden.
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- 5
- Gassack
- 10
- Gassackhülle
- 15
- Ventilationsöffnung
- 20
- erster
Zuschnitt
- 21
- erste
Hälfte
- 22
- zweite
Hälfte
- 23
- Durchtrittsöffnung
- 24
- Einbuchtung
- 30
- rohrförmiges
Verschlusselement
- 32
- obere Öffnung
- 34
- untere Öffnung
- 36
- zweiter
Zuschnitt
- 38
- Einbuchtung
- 41
- erste
Naht
- 42
- zweite
Naht
- 43
- dritte
Naht
- 43a
- erster
Abschnitt
- 43b
- zweiter
Abschnitt
- 50
- Gasgenerator
- 52
- Gasaustritts-Öffnung
- 54
- Zündkabel
- 60
- Bolzen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 9-175302 [0003]
- - DE 102005042313 A1 [0005]