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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transportieren
eines Gegenstands zu einem vorgegebenen Zielpunkt, insbesondere
einer Postsendung zu einer aufgedruckten Zieladresse.
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Während
des Transports zum Zielpunkt durchläuft eine Postsendung
in vielen Ländern in der Regel mindestens zweimal eine
Sortieranlage. Die erste Sortieranlage liest die Angaben zum Zielpunkt, mit
denen die Postsendung versehen ist, und löst einen Transport
zu derjenigen zweiten Sortieranlage aus, welche für den
Zielpunkt zuständig ist. Die ermittelten Angaben zum Zielpunkt
werden zwischengespeichert, z. B. in Form eines Strichmusters, das
auf die Postsendung gedruckt wird. Die zweite Sortieranlage ermittelt
die zwischengespeicherten Zielpunkt-Angaben und leitet die Postsendung
an den Zielpunkt weiter.
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Der
Transporteur, z. B. ein Post-Dienstleister, erhebt ein Beförderungsentgelt
für den Transport. Dieses Beförderungsentgelt
hängt in der Regel von mindestens einem physikalischen
Parameter der zu transportierenden Postsendung oder des sonstigen Gegenstands
ab, insbesondere vom Gewicht und/oder von Abmessungen des Gegenstands.
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Ein
Kunde des Transporteurs oder ein Dritter möchte manchmal überprüfen,
ob der Transporteur das korrekte Beförderungsentgelt verlangt
hat. Insbesondere zu diesem Zweck wird gewünscht, diejenigen
Bestandteile einer Sortieranlage zum Verarbeiten von Postsendungen
oder sonstigen zu transportierenden Gegenständen zu zertifizieren,
die für die Ermittlung des Beförderungsentgelts
verwendet werden. Hierzu gehören insbesondere Messgeräte,
die die Parameter messen, deren Werte das Beförderungsentgelt
beeinflussen.
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Die Richtlinie
2004/22/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen
Rats (MID 2004/22, vom 31. März 2004) legt Anforderungen
an Messgeräte fest, damit diese zertifiziert werden können.
Zu diesen Anforderungen gehören die folgenden Bestimmungen:
Gemäß Anhang
I, Par. 8 „Schutz gegen Verfälschungen" ist gefordert,
dass die messtechnischen Merkmale eines Messgeräts durch
die Merkmale eines anderen „Geräts, das mit dem
Messgerät in Kommunikationsverbindung steht, nicht in unzulässiger
Weise beeinflusst werden", und dass „Software, die für messtechnische
Merkmale entscheidend ist, entsprechend zu kennzeichnen und zu sichern
ist."
Gemäß Anhang I, Par. 11 „Weiterverarbeitung
von Daten zum Abschluss des Geschäftsvorgangs" ist gefordert,
dass ein „dauerhafter Nachweis der Messergebnisse und der
zur Bestimmung eines bestimmten Geschäftsvorgangs erforderlichen
Angaben zur Verfügung stehen."
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Insbesondere
Postsendungen und Gepäckstücke von Reisenden weisen
häufig zu dem Zeitpunkt, zu dem sie gemessen werden, keine
eindeutige Kennzeichnung auf. Insbesondere wird eine Postsendung
häufig erst gewogen und – wenn überhaupt – erst
danach mit einer eindeutigen Kennzeichnung versehen. Daher kann
eine eindeutige Kennung des zu transportierenden Gegenstands in
solchen Fällen nicht verwendet werden, um die oben genannten
Anforderungen aus der Richtlinie zu erfüllen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Transport eines Gegenstands bereitzustellen, welche einen dauerhaften
Nachweis von Messergebnissen und der zur Bestimmung eines bestimmten
Transportvorgangs erforderlichen Angaben ermöglichen, ohne
vorauszusetzen, dass der Gegenstand mit einer Kennung versehen ist.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß werden
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transportieren eines Gegenstands
bereitgestellt. Der Gegenstand wird zu einem vorgegebenen Zielpunkt
transportiert.
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Während
des Transports wird mindestens ein physikalischer Parameter des
Gegenstands gemessen. Außerdem wird ein Abbild des Gegenstands erzeugt.
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Ein
Datensatz für den Transport des Gegenstands wird erzeugt
und abgespeichert. Dieser Datensatz umfasst den mindestens einen
gemessenen Parameterwert und das Abbild. Der Parameterwert, das
Abbild und die Zuordnung des Parameterwerts und des Abbilds zum
Datensatz werden gegen eine Manipulation gesperrt.
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Anstelle
einer Kennung des Transportvorgangs oder des Gegenstands wird das
Abbild des Gegenstands zu Beweiszwecken abgespeichert. Weiterhin
wird mindestens ein physikalischer Parameter des Gegenstands abgespeichert.
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Die
erfindungsgemäße Sperrung gegen Manipulation vermeidet
insbesondere folgende Fälschungen:
- – Der
gemessene Parameterwert wird mit dem Abbild eines anderen Gegenstands
verknüpft, d. h. dem Datensatz wird ein falsches Abbild
zugeordnet.
- – Das Abbild wird mit einem Wert verknüpft,
der nicht mit demjenigen Wert übereinstimmt, den der Parameter
gemäß der Messung für diesen Gegenstand
annimmt. Dem Datensatz wird also ein falscher Parameterwert zugeordnet.
- – Nachdem der Datensatz erzeugt und abgespeichert ist,
werden das Abbild oder der Parameterwert im Datensatz verändert.
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In
manchen Fällen hängt das Beförderungsentgelt
zusätzlich von dem Zielpunkt ab. Beispielsweise hängt
das Porto davon ab, in welchem Land die vorgegebene Zieladresse
liegt. Manchmal hängt das Beförderungsentgelt
auch von Vorgaben von der Art des Transports ab, z. B. der Vorgabe,
dass der Gegenstand per Luftpost zu transportieren ist. Alle diese
Angaben lassen sich aus dem gespeicherten Abbild rekonstruieren.
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Vorzugsweise
werden alle Parameter gemessen, deren Werte in die Berechnung des
Beförderungsentgelts einfließen. Dies sind in
der Regel das Gewicht des zu transportierenden Gegenstands sowie
seine Abmessungen in verschiedenen Richtungen, z. B. Länge,
Höhe, Dicke. Das Ergebnis der Messungen legt also das Beförderungsentgelt
eindeutig fest.
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Die
gemessenen Parameterwerte und das Abbild in dem Datensatz fungieren
als die Beweiskriterien, mit denen der Transporteur fälschungssicher und
gerichtsfest nachweisen kann, warum er für einen bestimmten
Gegenstand ein bestimmtes Beförderungsentgelt erhoben hat.
Vorzugsweise werden weitere Informationen abgespeichert, die das
Wiederauffinden des Datensatzes erleichtern. Diese Suchinformationen
brauchen nicht fälschungssicher abgespeichert zu werden.
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Die
Erfindung lässt sich insbesondere dazu anwenden, um das
Beförderungsentgelt für den Transport von Postsendungen
oder auch von Gepäckstücken von Reisenden oder
von Frachtsendungen (z. B. Containern oder loses Stückgut)
nachzuweisen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
erläutert.
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Im
Ausführungsbeispiel ist der zu transportierende Gegenstand
eine Postsendung, z. B. ein Brief, ein Paket oder eine Büchersendung.
Die Postsendung wird in einem Postamt oder einer sonstigen Annahmestelle
eingeliefert oder in einen Briefkasten eingeworfen oder in ein Fach
einer Paketfachanlage eingelegt.
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Die
Postsendung durchläuft mindestens zweimal eine Sortieranlage.
Die erste Sortieranlage erzeugt mindestens ein digitales Abbild
von einer Oberfläche der Postsendung. Dieses Abbild enthält ein
Abbild von den Angaben zum Zielpunkt, mit denen die Postsendung
versehen ist. Dieser Zielpunkt ist vor zugsweise eine Zustelladresse
oder ein Postfach. Die erste Sortieranlage wertet das Abbild aus, liest
dadurch den Zielpunkt und löst einen Transport zu derjenigen
zweiten Sortieranlage aus, welche für den Zielpunkt zuständig
ist. Die ermittelten Angaben zum Zielpunkt werden zwischengespeichert,
z. B. in Form eines Strichmusters, das auf die Postsendung gedruckt
wird. Die zweite Sortieranlage ermittelt die zwischengespeicherten
Zielpunkt-Angaben und leitet die Postsendung an den Zielpunkt weiter.
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Die
erste Sortieranlage ermittelt im Abbild der Postsendung vorzugsweise
weiterhin Angaben zum Absender der Postsendung.
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Im
Ausführungsbeispiel wird eine eindeutige Kennung erzeugt,
die die Postsendung von allen anderen Postsendungen unterscheidet,
die in einem vorgegebenen Zeitraum von diesem Transporteur transportiert
werden. Für den Transportvorgang wird ein Datensatz erzeugt
und in einer zentralen Datenbank abgespeichert. Jede Sortieranlage
ist mit dieser zentralen Datenbank verbunden. Dieser Datensatz umfasst
- – die Kennung für die Postsendung,
- – das mindestens eine Abbild der Postsendung sowie
- – die gelesenen Angaben zum Zielpunkt, mit denen die
Postsendung versehen ist und die die erste Sortieranlage gelesen
hat, und
- – die gelesenen Angaben zum Absender der Postsendung.
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Für
den Transport der Postsendung erhebt der Transporteur ein Beförderungsentgelt.
Im Ausführungsbeispiel hängt dieses Beförderungsentgelt von
folgenden Parametern ab:
- – vom Gewicht
der Postsendung,
- – von der größten Ausdehnung der
Postsendung und
- – davon, in welches Land diese Postsendung zu transportieren
ist.
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Das
Gewicht der Postsendung wird entweder bei der Einlieferung oder
von der ersten Sortieranlage gemessen. Die Waage, welche die Postsendung
wiegt, ist vorzugsweise geeicht. Ebenfalls bei der Einlieferung
oder von der ersten Sortieranlage wird zusätzlich die größte
Ausdehnung der Postsendung gemessen. Die erste Sortieranlage ermittelt durch
Auswertung des Abbilds den Zielpunkt. Bei dieser Auswertung ermittelt
sie „ohnehin" das Land, in das die Postsendung zu transportieren
ist. Möglich ist auch, dass das Land bereits bei der Einlieferung
der Postsendung ermittelt wird.
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Das
Beförderungsentgelt wird in Abhängigkeit von den – im
Ausführungsbeispiel – drei Parameterwerten ermittelt.
Der Versender bezahlt dieses Beförderungsentgelt, z. B.
in bar oder per Kreditkarte bei der Einlieferung oder nach Erhalt
einer Rechnung. Möglich ist auch, dass der Versender ein
laufendes Konto beim Transporteur unterhält und in regelmäßigen
Abständen das jeweils angefallene Beförderungsentgelt
abgebucht wird.
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Einige
Datenfelder des Datensatzes fungieren als Beweiskriterium. Sie werden
fälschungssicher und sicher vor Manipulationen abgespeichert. Diese
Datenfelder sind:
- – das mindestens
eine Abbild der Postsendung sowie
- – diejenigen gemessenen Parameterwerte, die zur Berechnung
des Beförderungsentgelts verwendet werden, im Ausführungsbeispiel
also Gewicht, größte Ausdehnung und Bestimmungsland der
Postsendung.
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Die
Sperrung gegen Manipulation vermeidet insbesondere folgende Fälschungen:
- – Die gemessenen Parameterwerte werden
mit dem Abbild einer anderen Postsendung verknüpft, d.
h. dem Datensatz wird ein falsches Abbild zugeordnet.
- – Das Abbild wird mit einem Parameterwert verknüpft,
der nicht mit demjenigen Wert übereinstimmt, den der Parameter gemäß der
Messung für diese Postsendung annimmt. Dem Datensatz wird
also ein falscher Parameterwert zugeordnet.
- – Nachdem der Datensatz erzeugt und abgespeichert ist,
werden das Abbild oder ein Parameterwert im Datensatz nachträglich
verändert.
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In
einer Ausgestaltung wird die Sperrung gegen Manipulation durch Verschlüsselung
bewerkstelligt. Diese Ausgestaltung erfordert keine spezielle Hardware;
vielmehr kann der Datensatz auf gewöhnlicher Hardware gespeichert
werden. Die fälschungssicheren Bestandteile des Datensatzes
werden vorzugsweise durch eine digitale Signatur verschlüsselt. Diese
digitale Signatur beruht bevorzugt auf einer „Public Key
Infrastructure" mit einem geheimen Signaturschlüssel und
einem öffentlichen Verifikationsschlüssel. Die
digitale Signatur ist bevorzugt so ausgestaltet, dass sie als „sichere
elektronische Signatur" gemäß dem Par. 2 des Signaturgesetzes
fungiert.
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In
einer Ausgestaltung wird die Sperrung gegen Manipulation dadurch
bewirkt, dass der Datensatz – oder wenigstens die fälschungssicher
abzuspeichernden Datenfelder – in einem separaten Datenspeicher
abgespeichert werden, der geeicht und gegen Fälschungen
gesichert ist.
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Andere
Datenfelder dieses Datensatzes fungieren ausschließlich
als Suchkriterien, um zu einem späteren Zeitpunkt den Datensatz
in der zentralen Datenbank wiederfinden zu können, z. B.
wenn nachzuprüfen ist, ob der Transporteur ein korrektes
Beförderungsentgelt erhoben hat. Beispielsweise fungieren
folgende Datenfelder als Suchkriterien:
- – die
Angaben zur Zieladresse, die die erste Sortieranlage gelesen hat,
- – die Angaben zum Absender, die die erste Sortieranlage
gelesen hat, und/oder
- – die Kennung der Postsendung.
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Möglich
ist, ein Datenfeld des Datensatzes sowohl als Beweiskriterium als
auch als Suchkriterium zu verwenden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Richtlinie
2004/22/EG des Europäischen Parlaments [0005]
- - Europäischen Rats (MID 2004/22, vom 31. März 2004) [0005]