DE102007056668A1 - Verfahren zum Kühlen von mindestens einem tafelförmigen Gut sowie Vorrichtung zum Kühlen des tafelförmigen Guts - Google Patents

Verfahren zum Kühlen von mindestens einem tafelförmigen Gut sowie Vorrichtung zum Kühlen des tafelförmigen Guts Download PDF

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Abstract

Die Erfindung berifft ein Verfahren zum Kühlen von mindestens einem erhitzten tafelförmigen Gut (2) mittels mindestens eines Kühlluftstroms (8, 9), wobei das tafelförmige Gut (2) eine Tafelfläche (11), insbesondere eine Tafelebene, aufweist, mit folgenden Schritten: Beblasen des Guts (2) mit mindestens einem ersten Kühlluftstrom (8) aus einer ersten Richtung, derart, dass der erste Kühlluftstrom (8) in der Tafelfläche (11) liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche (11) verläuft, anschließendes Beblasen des Guts (2) mit mindestens einem weiteren, zweiten Kühlluftstrom (9) aus mindestens einer anderen, zweiten Richtung, derart, dass der zweite Kühlluftstrom (9) in der Tafelfläche (11) liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche (11) verläuft, wobei die zweite Richtung ungleich der ersten Richtung verläuft. Ferner betrifft die Erfindung eine entsprechende Vorrichtung (1).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von mindestens einem erhitzten tafelförmigen Gut mittels mindestens eines Kühlluftstroms.
  • Beim Lackieren von Blechtafeln ist ein Verfahren der vorstehenden Art bekannt. Die lackierten Blechtafeln durchlaufen nach dem Lackieren einen Durchlauftrockner, um den Lack zu trocknen. Hierbei werden die Blechtafeln stark erhitzt, sodass sie mit einer entsprechend großen Oberflächentemperatur den Durchlauftrockner verlassen. Die Oberflächentemperatur ist über die Oberfläche der Blechtafeln weitestgehend homogen. Um ein anschließendes Stapeln der Blechtafeln zu ermöglichen, ist es erforderlich, die Blechtafeln zunächst zu kühlen. Dies erfolgt in einer sich an den Durchlauftrockner anschließenden Kühleinrichtung. Zum Kühlen werden die Blechtafeln in dieser Kühleinrichtung mit einem Kühlluftstrom beblasen. Nachteilig ist, dass die Blechtafeln aus der Kühleinrichtung mit inhomogener Oberflächentemperaturverteilung austreten, sodass die Tafeln beim Stapeln im Bereich ihrer Spitzentemperaturen zum Zusammenkleben neigen. Um die Spitzentemperaturen abzusenken und damit ein Zusammenkleben beim Abstapeln zu verhindern, kann die Produktionsgeschwindigkeit reduziert werden, sodass ein längeres Verweilen der Tafeln in der Kühleinrichtung vorliegt. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, die Kühlleistung der Kühleinrichtung zu erhöhen.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Kühlen von mindestens einem erhitzten tafelförmigen Gut zur Verfügung zu stellen, bei dem ohne zusätzliche Bearbeitungszeit und/oder ohne zusätzlichen Energieeinsatz ein im Wesentlichen gleichmäßi ges Abkühlen der tafelförmigen Güter auf eine gewünschte, niedrigere Temperatur erfolgt. Sofern vorgesehen ist, zuvor lackierte tafelförmige Güter im Anschluss abzustapeln, wird ein Verkleben jener Güter verhindert.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die tafelförmigen, eine Tafelfläche, vorzugsweise eine Tafelebene, aufweisenden Güter derart behandelt werden, dass ein Geblasen des Guts mit mindestens einem ersten Kühlluftstrom aus einer ersten Richtung derart erfolgt, dass der erste Kühlluftstrom in der Tafelfläche liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft. Anschließend erfolgt ein Geblasen des Guts mit mindestens einem weiteren, zweiten Kühlluftstrom aus mindestens einer anderen, zweiten Richtung derart, dass der zweite Kühlluftstrom in der Tafelfläche liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft, wobei die zweite Richtung ungleich der ersten Richtung verläuft. Durch das erfindungsgemäße Vorgehen, die Kühlung des Gutes durch Geblasen mit mindestens zwei Kühlluftströmen vorzunehmen, wobei die Kühlluftströme in unterschiedlichen Richtungen über das zu kühlende Gut streichen, ergibt sich eine Erhöhung der Abkühlgeschwindigkeit, wobei örtliche Spitzentemperaturen reduziert oder sogar vermieden werden und sich die Durchschnittstemperatur reduziert, ohne dass sich die Kühlzeit verlängert oder eine größere Kühlenergie eingesetzt wird. Das Kühlergebnis wird also erfindungsgemäß verbessert, dadurch, dass nicht – wie bekannt – eine bestimmte Zeitspanne nur aus ein und derselben Richtung das Gut mit dem Kühlluftstrom bestromt wird, sondern dass mindestens zwei Kühlluftströme während der gleichen Zeitspanne aktiv sind, wobei diese beiden Kühlluftströme jedoch aus unterschiedlichen Richtungen über das zu kühlende Gut strömen. Die Bestromung je Kühlluftstrom erfolgt ent weder derart von der Seite her, dass der entsprechende Kühlluftstrom in der Tafelfläche liegt oder dass er einen spitzen Winkel zur Tafelfläche einschließt. Demzufolge stellen sich durch diese Anströmungen entsprechende Temperaturprofile bei den Gütern ein. Wenn nun nach Bestromen mittels des ersten Kühlluftstromes sich ein entsprechendes Temperaturprofil über die Fläche, zum Beispiel in Längserstreckungsrichtung des tafelförmigen Gutes eingestellt hat, so bewirkt der aus einer anderen Richtung, zum Beispiel quer zur Längserstreckungsrichtung, danach das Gut überstreichende zweite Kühlluftstrom eine derartige Veränderung des bestehenden Temperaturprofils, dass noch vorhandene örtliche Spitzentemperaturen besser abgebaut werden, als wenn – wie im Stand der Technik – über die gesamte Zeitspanne nur ein einziger Kühlluftstrom aus ein und derselben Richtung das Gut kühlt. Es ist selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf zwei Kühlluftströme begrenzt ist, sondern dass auch mehr als zwei Kühlluftströme vorhanden sein können, die aus unterschiedlichen Richtungen blasen.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite Richtung entgegengesetzt zur ersten Richtung verläuft. Hierdurch ist eine besonders starke Beeinflussung des sich durch den ersten Kühlluftstrom einstellenden ersten Temperaturprofils gewährleistet, da die Oberflächentemperatur des Gutes in Bestromungsrichtung zunimmt. Wenn der zweite Kühlluftstrom entgegengesetzt zur ersten Richtung des ersten Kühlluftstroms bläst, so trifft die entsprechend relativ kalte Kühlluft (sie ist noch nicht über das erhitzte Gut geführt worden) auf relativ heiße Oberflächenbereiche und kühlt diese entsprechend schnell und zuverlässig runter.
  • Vorteilhaft ist es, wenn der erste Kühlluftstrom in einer ersten Tafelaufenthaltszone und wenn der zweite Kühlluftstrom in mindestens einer weiteren, zweiten Tafelaufenthaltszone wirkt. Demzufolge wird mittels des ersten Kühlluftstroms eine Kühlung des Gutes in der ersten Tafelaufenthaltszone vorgenommen. Danach erfolgt mit dem zweiten Kühlluftstrom eine weitere Kühlung des Gutes in der zweiten Tafelaufenthaltszone.
  • Insbesondere kann vorgesehen sein, dass sich das tafelförmige Gut zuerst in der ersten Tafelaufenthaltszone und danach in der zweiten Tafelaufenthaltszone befindet. Das Gut wird demzufolge in diesen beiden Zonen mit den entsprechenden Kühlluftströmen beaufschlagt und anschließend weiterbehandelt/weiterbearbeitet beziehungsweise abgestapelt/gelagert.
  • Insbesondere ist es möglich, dass das tafelförmige Gut transportiert wird, sich also in Bewegung befindet, wobei es vorteilhafterweise zuerst die erste Tafelaufenthaltszone durchläuft und während des Durchlaufens permanent von dem ersten Kühlluftstrom gekühlt wird. Anschließend durchläuft beziehungsweise durchfährt das tafelförmige Gut die zweite Tafelaufenthaltszone, wobei auch während dieser Passage durch die zweite Tafelaufenthaltszone mittels des zweiten Kühlluftstromes eine fortlaufende Kühlung durchgeführt wird.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgesehen, dass sich das tafelförmige Gut stillstehend in einer Gutaufenthaltszone befindet, in der zuerst der erste Kühlluftstrom und daran anschließend der zweite Kühlluftstrom wirken. Gegenüber dem vorstehenden Ausführungsbeispiel ist demzufolge kein Tafeltransport während der Kühlbehandlung vorgesehen, sondern das tafelförmige Gut bewegt sich insoweit nicht, es ist demzufolge stillstehend in der Gutaufenthaltszone aufgenommen und wird – zeitlich nacheinander – zunächst von dem ersten Kühlluftstrom und daran anschließend von dem zweiten Kühlluftstrom beaufschlagt. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass Mischformen vorliegen, dass also Aufenthaltszonen vorgesehen sind, in denen sich das tafelförmige Gut bewegt und – zeitlich daran anschließend – Ruhezonen vorliegen, in denen sich das Gut nicht bewegt und sich dennoch in einem Kühlluftstrom befindet. Der Vorgang ist auch umgekehrt denkbar, das heißt, das Gut steht zunächst still und wird anschließend bewegt. Es können auch jeweils mehrere Stillstandszonen beziehungsweise Transportzonen in beliebiger Reihenfolge vorgesehen sein.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich das tafelförmige Gut in aufrecht stehender Stellung befindet und zuerst vom ersten Kühlluftstrom von unten nach oben oder von oben nach unten und anschließend vom zweiten Kühlluftstrom von oben nach unten oder von unten nach oben bestromt wird. Die aufrecht stehende Stellung wird durch entsprechende Gutaufnahmeeinrichtungen bewirkt. So kann insbesondere ein Durchlauftrum vorgesehen sein, das mittels so genannter Drahtrahmen Aufnahmeeinrichtungen für tafelförmige Güter bildet, um sie – insbesondere in Vertikalposition – durch die Kühleinrichtung zu bewegen.
  • Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Kühlen von mindestens einem erhitzten tafelförmigen Gut mittels mindestens eines Kühlluftstroms, wobei das tafelförmige Gut eine Tafelfläche, insbesondere eine Tafelebene, aufweist. Diese Vorrichtung ermöglicht vorzugsweise die Durchführung des vorstehend erwähnten Verfahrens. Bei der Vorrichtung ist eine erste Tafelaufenthaltszone und mindestens eine weitere, zweite Tafelaufenthaltszone vorgesehen, wobei sich eine Transporteinrichtung für das tafelförmige Gut von der ersten Tafelaufenthaltszone zur zweiten Tafelaufenthaltszone erstreckt, und mit einer Kühllufteinrichtung, die das transportierte Gut in der ersten Tafelaufenthaltszone aus einer ersten Richtung mit mindestens einem ersten Kühlluftstrom bebläst, derart, dass der erste Kühlluftstrom in der Tafelfläche liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft, und die das tafelförmige Gut in der zweiten Tafelaufenthaltszone aus einer zweiten Richtung mit mindestens einem zweiten Kühlluftstrom bebläst, derart, dass der zweite Kühlluftstrom in der Tafelfläche liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft, wobei Luftaustritte der Kühllufteinrichtung derart gestaltet sind, dass die erste Richtung des ersten Kühlluftstroms ungleich der zweiten Richtung des zweiten Kühlluftstroms verläuft.
  • Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Kühlen von mindestens einem erhitztem tafelförmigen Gut mittels mindestens eines Kühlluftstroms, wobei das tafelförmige Gut eine Tafelfläche, insbesondere eine Tafelebene, aufweist, insbesondere zur Durchführung des vorstehend erwähnten Verfahrens, mit einer das Gut aufnehmenden Gutaufnahmezone und mit einer Kühllufteinrichtung, die das Gut in der Gutaufenthaltszone aus einer ersten Richtung mit mindestens einem ersten Kühlluftstrom bebläst, derart, dass der erste Kühlluftstrom in der Tafelfläche liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft, und die nachfolgend das tafelförmige Gut in der Gutaufenthaltszone aus mindestens einer zweiten Richtung mit mindestens einem zweiten Kühlluftstrom bebläst, derart, dass der zweite Kühlluftstrom in der Tafelfläche liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft, wobei Luftaustritte der Kühlvorrichtung der art gestaltet sind, dass die erste Richtung des ersten Kühlluftstroms ungleich der zweiten Richtung des zweiten Kühlluftstroms verläuft.
  • Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen, und zwar zeigt:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Kühlen von mindestens einem erhitzten tafelförmigen Gut,
  • 2 eine der 1 entsprechende Vorrichtung gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels,
  • 3 ein Diagramm, das den Temperaturverlauf des tafelförmigen Guts über eine Kühlzone der Vorrichtung der 1 verdeutlicht und
  • 4 ein Diagramm zur Temperaturverteilung über die Erstreckung des tafelförmigen Guts im abgekühlten Zustand.
  • Die 1 zeigt eine Vorrichtung 1, die zum Kühlen von erhitzten tafelförmigen Gütern 2 dient. Die Güter 2 stützen sich an so genannten Drahtrahmen 3 einer Transporteinrichtung 4 der Vorrichtung 1 zumindest einseitig ab, das heißt, sie werden in etwa vertikaler Position gehalten. Die erwähnte Abstützung ist der 1 aufgrund der schematischen Darstellung nicht entnehmbar. Insbesondere kann vorgesehen sein (in 1 nicht dargestellt), dass die Transporteinrichtung 4 als Endlostrum ausgebildet ist, das heißt, die Drahtrahmen 3 sind an einem umlaufenden Trum befestigt, das beispielswei se über zwei Umlenkrollen läuft. Die Transportrichtung 5 der Transporteinrichtung 4 ist in 1 mittels eines Pfeils dargestellt.
  • Es wird davon ausgegangen, dass die tafelförmigen Güter 2 in einer der Vorrichtung 1 vorgelagerten Druckeinrichtung beziehungsweise Lackiereinrichtung bedruckt oder lackiert wurden und anschließend eine Trocknungseinrichtung durchlaufen haben, die als Konvektions-Trocknungseinrichtung ausgestaltet ist und aufgrund einer Heißluftbeaufschlagung die tafelförmigen Güter 2 stark erhitzt hat. Um nunmehr eine Kühlung der tafelförmigen Güter 2 vorzunehmen, transportiert die Vorrichtung 1 mit Hilfe ihrer Transporteinrichtung 4 die Güter 2 in der aus der 1 ersichtlichen vertikalen Stellung in Transportrichtung 5, wobei die Güter zunächst eine erste Tafelaufenthaltszone 6 und anschließend eine zweite Tafelaufenthaltszone 7 passieren.
  • Eine in 1 nicht näher dargestellte Kühleinrichtung stellt einen Kühllufthauptstrom zur Verfügung, der beispielsweise eine Lufttemperatur von 25°C aufweist. Dieser Kühllufthauptstrom wird in mindestens einen ersten Kühlluftstrom 8 und in mindestens einen zweiten Kühlluftstrom 9 vorzugsweise hälftig unterteilt, das heißt die Volumenströme der beiden Kühlluftströme 8 und 9 können gleich groß sein oder – nach einem anderen Ausführungsbeispiel – auch unterschiedlich groß. Es ist selbstverständlich auch eine Aufteilung in mehr als zwei Kühlluftströme möglich. Alternativ ist es auch denkbar, dass mindestens zwei Kühlluftvorrichtungen vorgesehen sind, die jeweils einen entsprechenden Kühlluftstrom erzeugen. Auch hier können mehr als zwei Kühleinrichtungen mit mehr als zwei Kühlluftströmen vorgesehen sein.
  • Der 1 ist zu entnehmen, dass der erste Kühlluftstrom 8 vertikal von unten nach oben in der ersten Tafelaufenthaltszone 6 strömt und dass der zweite Kühlluftstrom 9 vertikal von oben nach unten die zweite Tafelaufenthaltszone 7 durchsetzt. Hierbei strömen die beiden Kühlluftströme 8 und 9 jeweils an den sich im entsprechenden Luftstrom befindlichen tafelförmigen Gütern 2 entlang. Für die tafelförmigen Güter 2, die sich im Kühlluftstrom 8 befinden bedeutet dies, dass der erste Kühlluftstrom 8 die entsprechenden tafelförmigen Güter 2 beginnend an deren Unterkanten 12, dann entlang ihrer Tafelflächen 11 bis zu den entsprechenden Oberkanten 10 strömt, wobei unter Tafelflächen 11 die Vorderseiten 13 und/oder Rückseiten 14 der tafelförmigen Güter 2 zu verstehen sind. Sofern die tafelförmigen Güter nicht vertikal stehend ausgerichtet sind, sondern beispielsweise geneigt zur Vertikalen der Transporteinrichtung 4 transportiert werden, so werden im Wesentlichen nur die Vorderseiten 13 vom ersten Kühlluftstrom 8 beaufschlagt. In Vertikalstellung (so wie in 1 dargestellt) werden die tafelförmigen Güter 2 vom ersten Kühlluftstrom 8 beidseitig bestromt, also sowohl die Vorderseite 13 als auch die Rückseite 14 des jeweiligen tafelförmigen Gutes 2. Die Drahtrahmen 3 sind an einem Transportmittel 15 angeordnet, das in der 1 lediglich schematisch dargestellt ist und die Möglichkeit bietet, von den Kühlluftströmen 8 und 9 durchsetzt zu werden. Dies kann beispielsweise durch entsprechende Öffnungen oder dergleichen geschehen.
  • Wie der 1 zu entnehmen ist, strömt der zweite Kühlluftstrom 9 hinsichtlich seiner Richtung entgegengesetzt zum ersten Kühlluftstrom 8, sodass die sich in der zweiten Tafelaufenthaltszone 7 befindlichen tafelförmigen Güter 2 von oben nach unten vom zweiten Kühlluftstrom 9 bestromt werden, das heißt, dieser trifft zunächst auf die Oberkanten 10, strömt dann an den Tafelflächen 11 entlang bis zu den Unterkanten 12.
  • Es ergibt sich folgende Funktion: Tafelförmige Güter 2, insbesondere Blechtafeln, die vorzugsweise mit einer Oberflächenbeschichtung versehen worden sind, werden mittels der Transporteinrichtung 4 zunächst durch die erste Tafelaufenthaltszone 6 und anschließend durch die zweite Tafelaufenthaltszone 7 in vertikal aufrechter Stellung oder etwa vertikal aufrechter Stellung transportiert und dabei zuerst von dem ersten Kühlluftstrom 8 und anschließend – in entgegengesetzter Richtung – von dem zweiten Kühlluftstrom 9 beblasen, wobei das Geblasen mit dem ersten Kühlluftstrom 8 aus einer ersten Richtung derart erfolgt, dass der erste Kühlluftstrom 8 in der Tafelfläche 11 liegt und das Geblasen mit dem zweiten Kühlluftstrom 9 aus einer zweiten Richtung derart erfolgt, dass der zweite Kühlluftstrom ebenfalls in der Tafelfläche 11 liegt. Sofern keine Vertikalpositionen der tafelförmigen Güter 2 vorliegen würden, sondern eine zur Vertikalen beziehungsweise Horizontalen geneigte Position, so würden die beiden Kühlluftströme 8 und 9 unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche 11 blasen. Stets ist jedoch gewährleistet, dass die unterschiedlichen Kühlluftströme (beispielhaft sind in der 1 zwei Kühlluftströme 8 und 9 gezeigt) aus unterschiedlichen Richtungen blasen. Auf die damit einhergehenden Wirkungen wird nachstehend noch näher eingegangen. Wie der 1 zu entnehmen ist, verläuft die erste Richtung des ersten Kühlluftstroms 8 von unten nach oben und die zweite Richtung des zweiten Kühlluftstroms 9 von oben nach unten.
  • Aufgrund des ersten Kühlluftstroms 8 und des zweiten Kühlluftstroms 9 ergibt sich entlang einer Kühlzone 18 der Vorrichtung 1 der Tem peraturverlauf gemäß 3. Die Kühlzone 18 setzt sich aus den beiden Tafelaufenthaltszonen 6 und 7 zusammen, die in Transportrichtung 5 hintereinander liegend angeordnet sind. Der 3 ist entnehmbar, dass über die Kühlzonenlänge, die in Metern angegeben ist (Abszisse) die Temperatur in °C an der Unterkante 12 eines tafelförmigen Guts 2 sowie an der Oberkante 10 eines tafelförmigen Guts 2 dargestellt. Die Kühlzonenlänge ist mit Kzl und die Temperatur mit T angegeben. Der Temperaturverlauf an der Unterkante 12 des betrachteten tafelförmigen Guts 2 ist mit gestrichelter Linie und der Temperaturverlauf an der Oberkante 10 des tafelförmigen Guts 2 mit durchgezogener Linie dargestellt. Die Temperatur der Kühlluft Kl beträgt im Bereich der ersten Tafelaufenthaltszone 6 beim Eintritt 25°C und beim Austritt, also nach Überströmen der tafelförmigen Güter 2, 60°C. In der zweiten Tafelaufenthaltszone 7 tritt die Kühlluft ebenfalls mit 25°C ein und verlässt diese Tafelaufenthaltszone 7 nach dem Überströmen der tafelförmigen Güter 2 mit einer Kühllufttemperatur von 28°C. Es ist erkennbar, dass sich die Unterkante 12 der jeweils betrachteten Blechtafel beziehungsweise des jeweils betrachteten tafelförmigen Guts 2 schneller abkühlt als die Oberkante 10, da die Unterkante 12 beblasen wird. Diese vorstehend genannten Verhältnisse liegen in der ersten Tafelaufenthaltszone 6 vor. Werden die tafelförmigen Güter 2 dann in die zweite Tafelaufenthaltszone 7 transportiert und dort mit dem zweiten Kühlluftstrom 9 beaufschlagt, so steigt die Temperatur an der Unterkante 12 geringfügig wieder an, um dann langsam wieder abzufallen und die Temperatur an der jeweiligen Oberkante 10 fällt weiter relativ steil ab, um dann im Gradienten abzunehmen und etwa konstant zu bleiben. Die Oberflächentemperatur eines tafelförmigen Guts 2 sinkt insgesamt von etwa 190°C auf etwa 34°C. Würde man die Temperaturverläufe mit denen einer konventionellen Vorrichtung vergleichen, bei der ein Geblasen stets aus ein und derselben Richtung erfolgt, so ließe sich nicht eine derart niedrige Endtemperatur von 34°C ohne zeitliche und/oder energetische Änderungen erreichen, sondern das jeweilige tafelförmige Gut würde mit unterschiedlichen Temperaturen an der Oberkante 10 und Unterkante 12 die Kühlvorrichtung verlassen, wobei eine der Temperaturen höher als die genannten 34°C bei der Erfindung und die andere Temperatur niedriger als die genannte Temperatur von 34°C bei der Erfindung wäre. Bei der Erfindung hingegen weisen Oberkante 10 und Unterkante 12 etwa dieselbe Temperatur auf. Insgesamt wird beim Gegenstand der Erfindung somit eine etwa homogene Temperaturverteilung bei den tafelförmigen Gütern 2 geschaffen. Unabhängig von dem Vorstehenden ist es jedoch wichtig, dass aufgrund der Erfindung eine Absenkung der maximalen Gütertemperatur – gegenüber dem Stand der Technik – erreicht wird.
  • Die 4 verdeutlicht das Ergebnis. Dort ist ein tafelförmiges Gut 2 mit einer Tafellänge Tl und einer Tafelbreite Tb gezeigt, wobei für verschiedene Längenzonen die jeweilige Temperatur T in °C entlang der Ordinate angegeben ist. Es ist erkennbar, dass die Temperatur um die 33°C geringfügig schwankt; sie beträgt maximal 33,9°C und minimal 32,8°C. Diese Verhältnisse liegen vor, wenn das betrachtete tafelförmige Gut 2 die Vorrichtung 1 verlassen hat. Nunmehr können die tafelförmigen Güter 2 weiterverarbeitet werden, beispielsweise abgestapelt werden, wobei die erzielte etwa homogene Temperaturverteilung ein Verkleben oder dergleichen aufeinandergestapelter tafelförmiger Güter 2 verhindert. Durch die erfindungsgemäße Beströmung der tafelförmigen Güter mit Kühlluftströmen aus unterschiedlichen Richtungen, insbesondere aus entgegengesetzten Richtungen, erfolgt eine Maximierung der Abkühlgeschwindigkeit, eine Reduzierung örtlicher Temperaturspitzen und eine Reduzierung der Durchschnittstemperatur der tafelförmigen Güter 2.
  • Es ist selbstverständlich, dass nicht nur zwei Tafelaufenthaltszonen vorhanden sein müssen, sondern es können auch noch weitere Tafelaufenthaltszonen mit entsprechender Kühlung und gegebenenfalls weiterer Umkehr der Strömungsrichtung von Zone zu Zone vorgesehen sein.
  • Die 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel der 1 entspricht, sodass nachstehend nur noch auf die Unterschiede eingegangen werden soll. Anstelle der beiden Tafelaufenthaltszonen 6 und 7 liegt beim Ausführungsbeispiel der 2 nur eine Gutaufenthaltszone bei der Vorrichtung 1 vor. Ferner wirken in der Gutaufenthaltszone 16 sowohl der erste Kühlluftstrom 8 als auch der zweite Kühlluftstrom 9 und zwar zeitlich nacheinander, das heißt, die in die Gutaufenthaltszone 16 eingefahrenen tafelförmigen Güter 2 werden zunächst von unten nach oben mittels des ersten Kühlluftstroms 8 und anschließend von oben nach unten mittels des zweiten Kühlluftstroms 9 beblasen, wobei die tafelförmigen Güter 2 in der Gutaufenthaltszone 16 stillstehen oder sich nur sehr langsam in Transportrichtung 5 bewegen, derart, dass beide Kühlluftströme 8 und 9 auf die tafelförmigen Güter 2 einwirken können. Hinsichtlich der Temperaturverläufe und dergleichen ergeben sich entsprechende Verhältnisse gemäß der 3 und 4.
  • Bei der Erfindung können selbstverständlich mehr als zwei Kühlluftströme vorgesehen sein, die aus unterschiedlichen Richtungen das Gut beaufschlagen. Ferner ist es denkbar, dass mehr als zwei Tafelaufenthaltszonen und/oder dass mehr als eine Gutaufenthaltszone vorgesehen sind.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Kühlen von mindestens einem erhitzten tafelförmigen Gut (2) mittels mindestens eines Kühlluftstroms (8,9), wobei das tafelförmige Gut (2) eine Tafelfläche (11), insbesondere eine Tafelebene, aufweist, mit folgenden Schritten: – Beblasen des Guts (2) mit mindestens einem ersten Kühlluftstrom (8) aus einer ersten Richtung derart, dass der erste Kühlluftstrom (8) in der Tafelfläche (11) liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche (11) verläuft, – anschließendes Beblasen des Guts (2) mit mindestens einem weiteren, zweiten Kühlluftstrom (9) aus mindestens einer anderen, zweiten Richtung derart, dass der zweite Kühlluftstrom (9) in der Tafelfläche (11) liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche (11) verläuft, wobei die zweite Richtung ungleich der ersten Richtung verläuft.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Richtung gegenläufig zur ersten Richtung verläuft.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kühlluftstrom (8) in einer ersten Tafelaufenthaltszone (6) und dass der zweite Kühlluftstrom (9) in mindestens einer weiteren, zweiten Tafelaufenthaltszone (7) wirkt.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das tafelförmige Gut (2) zuerst in der ersten Tafelaufenthaltszone (6) und danach in der zweiten Tafelaufenthaltszone (7) befindet.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das tafelförmige Gut (2) zuerst die erste Tafelaufenthaltszone (6) und daran anschließend die zweite Tafelaufenthaltszone (7) durchfährt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das tafelförmige Gut (2) stillstehend in einer Gutaufenthaltszone (16) befindet, in der zuerst der erste Kühlluftstrom (8) und daran anschließend der zweite Kühlluftstrom (9) wirkt.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das tafelförmige Gut (2) in aufrecht stehender Stellung befindet und zuerst vom ersten Kühlluftstrom (8) von unten nach oben oder von oben nach unten und anschließend vom zweiten Kühlluftstrom (9) von oben nach unten oder von unten nach oben bestromt wird.
  8. Vorrichtung zum Kühlen von mindestens einem erhitzten tafelförmigen Gut (2) mittels mindestens eines Kühlluftstroms (8, 9), wobei das tafelförmige Gut (2) eine Tafelfläche (11), insbesondere eine Tafelebene, aufweist, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, mit einer ersten Tafelaufenthaltszone (6) und mindestens einer zweiten Tafelaufenthaltszone (7), wobei sich eine Transporteinrichtung (4) für das tafelförmige Gut (2) von der ersten Tafelaufenthaltszone (6) zur zweiten Tafelaufenthaltszone (7) erstreckt, sodass das tafelförmige Gut (2) von der ersten Tafelaufenthaltszone (6) in die zweite Tafelaufenthaltszone (7) transportierbar ist, und mit einer Kühllufteinrichtung, die das transportierte Gut (2) in der ersten Tafelaufenthaltszone (6) aus einer ersten Richtung mit mindestens einem ersten Kühlluftstrom (8) bebläst, derart, dass der erste Kühlluftstrom (8) in der Tafelfläche (11) liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche (11) verläuft, und die das tafelförmige Gut (2) in der zweiten Tafelaufenthaltszone (7) aus einer zweiten Richtung mit einem mindestens einen zweiten Kühlluftstrom (9) bebläst, derart, dass der zweite Kühlluftstrom (9) in der Tafelfläche (11) liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelebene verläuft, wobei Luftaustritte der Kühllufteinrichtung derart gestaltet sind, dass die erste Richtung des ersten Kühlluftstroms (8) ungleich der zweiten Richtung des zweiten Kühlluftstroms (9) verläuft.
  9. Vorrichtung (1) zum Kühlen von mindestens einem erhitzten tafelförmigen Gut (2) mittels mindestens eines Kühlluftstroms (8, 9), wobei das tafelförmige Gut (2) eine Tafelfläche (11), insbesondere eine Tafelebene, aufweist, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, mit einer das Gut (2) aufnehmenden Gutaufenthaltszone (16) und mit einer Kühllufteinrichtung, die das Gut (2) in der Gutaufenthaltszone (16) aus einer ersten Richtung mit mindestens einem ersten Kühlluftstrom (8) bebläst, derart, dass der erste Kühlluftstrom (8) in der Tafelfläche (14) liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche (14) verläuft, und die nachfolgend das tafelförmige Gut (2) in der Gutaufenthaltszone (16) aus mindestens einer zweiten Richtung mit mindestens einem zweiten Kühlluftstrom (9) bebläst, derart, dass der zweite Kühlluftstrom (9) in der Tafelfläche (14) liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche (14) verläuft, wobei Luftaustrit te der Kühllufteinrichtung derart gestaltet sind, dass die erste Richtung des ersten Kühlluftstroms (8) ungleich der zweiten Richtung des zweiten Kühlluftstroms (9) verläuft.
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DE1513408U (de) *
DE3027846A1 (de) * 1979-11-09 1981-05-27 Ishikawajima-Harima Jukogyo K.K., Tokyo Verfahren und einrichtung zum abkuehlen von blech, insbesondere stahlblech, mittels wasser
DE4244367C2 (de) * 1992-12-29 1997-05-07 Biele S A Vorrichtung zum Kühlen heißgepreßter Faser- oder Spanplatten

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