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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von mindestens einem erhitzten
tafelförmigen
Gut mittels mindestens eines Kühlluftstroms.
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Beim
Lackieren von Blechtafeln ist ein Verfahren der vorstehenden Art
bekannt. Die lackierten Blechtafeln durchlaufen nach dem Lackieren
einen Durchlauftrockner, um den Lack zu trocknen. Hierbei werden
die Blechtafeln stark erhitzt, sodass sie mit einer entsprechend
großen
Oberflächentemperatur den
Durchlauftrockner verlassen. Die Oberflächentemperatur ist über die
Oberfläche
der Blechtafeln weitestgehend homogen. Um ein anschließendes Stapeln
der Blechtafeln zu ermöglichen,
ist es erforderlich, die Blechtafeln zunächst zu kühlen. Dies erfolgt in einer
sich an den Durchlauftrockner anschließenden Kühleinrichtung. Zum Kühlen werden
die Blechtafeln in dieser Kühleinrichtung
mit einem Kühlluftstrom
beblasen. Nachteilig ist, dass die Blechtafeln aus der Kühleinrichtung
mit inhomogener Oberflächentemperaturverteilung
austreten, sodass die Tafeln beim Stapeln im Bereich ihrer Spitzentemperaturen
zum Zusammenkleben neigen. Um die Spitzentemperaturen abzusenken
und damit ein Zusammenkleben beim Abstapeln zu verhindern, kann
die Produktionsgeschwindigkeit reduziert werden, sodass ein längeres Verweilen
der Tafeln in der Kühleinrichtung
vorliegt. Alternativ oder zusätzlich
ist es auch möglich,
die Kühlleistung
der Kühleinrichtung zu
erhöhen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Kühlen von
mindestens einem erhitzten tafelförmigen Gut zur Verfügung zu stellen,
bei dem ohne zusätzliche
Bearbeitungszeit und/oder ohne zusätzlichen Energieeinsatz ein
im Wesentlichen gleichmäßi ges Abkühlen der
tafelförmigen
Güter auf
eine gewünschte,
niedrigere Temperatur erfolgt. Sofern vorgesehen ist, zuvor lackierte tafelförmige Güter im Anschluss
abzustapeln, wird ein Verkleben jener Güter verhindert.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die tafelförmigen,
eine Tafelfläche, vorzugsweise
eine Tafelebene, aufweisenden Güter derart
behandelt werden, dass ein Geblasen des Guts mit mindestens einem
ersten Kühlluftstrom
aus einer ersten Richtung derart erfolgt, dass der erste Kühlluftstrom
in der Tafelfläche
liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft. Anschließend erfolgt
ein Geblasen des Guts mit mindestens einem weiteren, zweiten Kühlluftstrom
aus mindestens einer anderen, zweiten Richtung derart, dass der
zweite Kühlluftstrom
in der Tafelfläche
liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft, wobei
die zweite Richtung ungleich der ersten Richtung verläuft. Durch
das erfindungsgemäße Vorgehen,
die Kühlung
des Gutes durch Geblasen mit mindestens zwei Kühlluftströmen vorzunehmen, wobei die
Kühlluftströme in unterschiedlichen
Richtungen über
das zu kühlende
Gut streichen, ergibt sich eine Erhöhung der Abkühlgeschwindigkeit,
wobei örtliche
Spitzentemperaturen reduziert oder sogar vermieden werden und sich
die Durchschnittstemperatur reduziert, ohne dass sich die Kühlzeit verlängert oder
eine größere Kühlenergie
eingesetzt wird. Das Kühlergebnis wird
also erfindungsgemäß verbessert,
dadurch, dass nicht – wie
bekannt – eine
bestimmte Zeitspanne nur aus ein und derselben Richtung das Gut
mit dem Kühlluftstrom
bestromt wird, sondern dass mindestens zwei Kühlluftströme während der gleichen Zeitspanne
aktiv sind, wobei diese beiden Kühlluftströme jedoch
aus unterschiedlichen Richtungen über das zu kühlende Gut
strömen.
Die Bestromung je Kühlluftstrom
erfolgt ent weder derart von der Seite her, dass der entsprechende
Kühlluftstrom
in der Tafelfläche
liegt oder dass er einen spitzen Winkel zur Tafelfläche einschließt. Demzufolge
stellen sich durch diese Anströmungen
entsprechende Temperaturprofile bei den Gütern ein. Wenn nun nach Bestromen
mittels des ersten Kühlluftstromes
sich ein entsprechendes Temperaturprofil über die Fläche, zum Beispiel in Längserstreckungsrichtung
des tafelförmigen
Gutes eingestellt hat, so bewirkt der aus einer anderen Richtung,
zum Beispiel quer zur Längserstreckungsrichtung,
danach das Gut überstreichende zweite
Kühlluftstrom
eine derartige Veränderung
des bestehenden Temperaturprofils, dass noch vorhandene örtliche
Spitzentemperaturen besser abgebaut werden, als wenn – wie im
Stand der Technik – über die
gesamte Zeitspanne nur ein einziger Kühlluftstrom aus ein und derselben
Richtung das Gut kühlt. Es
ist selbstverständlich,
dass die Erfindung nicht auf zwei Kühlluftströme begrenzt ist, sondern dass
auch mehr als zwei Kühlluftströme vorhanden
sein können,
die aus unterschiedlichen Richtungen blasen.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite
Richtung entgegengesetzt zur ersten Richtung verläuft. Hierdurch
ist eine besonders starke Beeinflussung des sich durch den ersten
Kühlluftstrom
einstellenden ersten Temperaturprofils gewährleistet, da die Oberflächentemperatur
des Gutes in Bestromungsrichtung zunimmt. Wenn der zweite Kühlluftstrom
entgegengesetzt zur ersten Richtung des ersten Kühlluftstroms bläst, so trifft
die entsprechend relativ kalte Kühlluft
(sie ist noch nicht über
das erhitzte Gut geführt
worden) auf relativ heiße
Oberflächenbereiche
und kühlt
diese entsprechend schnell und zuverlässig runter.
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Vorteilhaft
ist es, wenn der erste Kühlluftstrom
in einer ersten Tafelaufenthaltszone und wenn der zweite Kühlluftstrom
in mindestens einer weiteren, zweiten Tafelaufenthaltszone wirkt.
Demzufolge wird mittels des ersten Kühlluftstroms eine Kühlung des
Gutes in der ersten Tafelaufenthaltszone vorgenommen. Danach erfolgt
mit dem zweiten Kühlluftstrom
eine weitere Kühlung
des Gutes in der zweiten Tafelaufenthaltszone.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass sich das tafelförmige Gut zuerst in der ersten
Tafelaufenthaltszone und danach in der zweiten Tafelaufenthaltszone
befindet. Das Gut wird demzufolge in diesen beiden Zonen mit den
entsprechenden Kühlluftströmen beaufschlagt
und anschließend
weiterbehandelt/weiterbearbeitet beziehungsweise abgestapelt/gelagert.
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Insbesondere
ist es möglich,
dass das tafelförmige
Gut transportiert wird, sich also in Bewegung befindet, wobei es
vorteilhafterweise zuerst die erste Tafelaufenthaltszone durchläuft und
während
des Durchlaufens permanent von dem ersten Kühlluftstrom gekühlt wird.
Anschließend
durchläuft
beziehungsweise durchfährt
das tafelförmige
Gut die zweite Tafelaufenthaltszone, wobei auch während dieser Passage
durch die zweite Tafelaufenthaltszone mittels des zweiten Kühlluftstromes
eine fortlaufende Kühlung
durchgeführt
wird.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgesehen, dass sich das
tafelförmige
Gut stillstehend in einer Gutaufenthaltszone befindet, in der zuerst
der erste Kühlluftstrom
und daran anschließend der
zweite Kühlluftstrom
wirken. Gegenüber
dem vorstehenden Ausführungsbeispiel
ist demzufolge kein Tafeltransport während der Kühlbehandlung vorgesehen, sondern
das tafelförmige
Gut bewegt sich insoweit nicht, es ist demzufolge stillstehend in
der Gutaufenthaltszone aufgenommen und wird – zeitlich nacheinander – zunächst von
dem ersten Kühlluftstrom
und daran anschließend
von dem zweiten Kühlluftstrom
beaufschlagt. Selbstverständlich
ist es auch möglich,
dass Mischformen vorliegen, dass also Aufenthaltszonen vorgesehen
sind, in denen sich das tafelförmige
Gut bewegt und – zeitlich
daran anschließend – Ruhezonen
vorliegen, in denen sich das Gut nicht bewegt und sich dennoch in
einem Kühlluftstrom
befindet. Der Vorgang ist auch umgekehrt denkbar, das heißt, das
Gut steht zunächst
still und wird anschließend
bewegt. Es können
auch jeweils mehrere Stillstandszonen beziehungsweise Transportzonen
in beliebiger Reihenfolge vorgesehen sein.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich das
tafelförmige
Gut in aufrecht stehender Stellung befindet und zuerst vom ersten
Kühlluftstrom
von unten nach oben oder von oben nach unten und anschließend vom
zweiten Kühlluftstrom
von oben nach unten oder von unten nach oben bestromt wird. Die
aufrecht stehende Stellung wird durch entsprechende Gutaufnahmeeinrichtungen
bewirkt. So kann insbesondere ein Durchlauftrum vorgesehen sein,
das mittels so genannter Drahtrahmen Aufnahmeeinrichtungen für tafelförmige Güter bildet,
um sie – insbesondere
in Vertikalposition – durch
die Kühleinrichtung
zu bewegen.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Kühlen von mindestens einem erhitzten
tafelförmigen
Gut mittels mindestens eines Kühlluftstroms, wobei
das tafelförmige
Gut eine Tafelfläche,
insbesondere eine Tafelebene, aufweist. Diese Vorrichtung ermöglicht vorzugsweise
die Durchführung
des vorstehend erwähnten
Verfahrens. Bei der Vorrichtung ist eine erste Tafelaufenthaltszone
und mindestens eine weitere, zweite Tafelaufenthaltszone vorgesehen,
wobei sich eine Transporteinrichtung für das tafelförmige Gut
von der ersten Tafelaufenthaltszone zur zweiten Tafelaufenthaltszone
erstreckt, und mit einer Kühllufteinrichtung,
die das transportierte Gut in der ersten Tafelaufenthaltszone aus
einer ersten Richtung mit mindestens einem ersten Kühlluftstrom bebläst, derart,
dass der erste Kühlluftstrom
in der Tafelfläche
liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft, und
die das tafelförmige
Gut in der zweiten Tafelaufenthaltszone aus einer zweiten Richtung
mit mindestens einem zweiten Kühlluftstrom
bebläst,
derart, dass der zweite Kühlluftstrom in
der Tafelfläche
liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft, wobei
Luftaustritte der Kühllufteinrichtung
derart gestaltet sind, dass die erste Richtung des ersten Kühlluftstroms
ungleich der zweiten Richtung des zweiten Kühlluftstroms verläuft.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Kühlen von mindestens einem erhitztem
tafelförmigen
Gut mittels mindestens eines Kühlluftstroms, wobei
das tafelförmige
Gut eine Tafelfläche,
insbesondere eine Tafelebene, aufweist, insbesondere zur Durchführung des
vorstehend erwähnten
Verfahrens, mit einer das Gut aufnehmenden Gutaufnahmezone und mit
einer Kühllufteinrichtung,
die das Gut in der Gutaufenthaltszone aus einer ersten Richtung
mit mindestens einem ersten Kühlluftstrom
bebläst,
derart, dass der erste Kühlluftstrom
in der Tafelfläche liegt
oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft, und die nachfolgend das
tafelförmige
Gut in der Gutaufenthaltszone aus mindestens einer zweiten Richtung
mit mindestens einem zweiten Kühlluftstrom
bebläst,
derart, dass der zweite Kühlluftstrom in
der Tafelfläche
liegt oder unter einem spitzen Winkel zur Tafelfläche verläuft, wobei
Luftaustritte der Kühlvorrichtung
der art gestaltet sind, dass die erste Richtung des ersten Kühlluftstroms
ungleich der zweiten Richtung des zweiten Kühlluftstroms verläuft.
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Die
Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen,
und zwar zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Kühlen von mindestens einem erhitzten
tafelförmigen
Gut,
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2 eine
der 1 entsprechende Vorrichtung gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels,
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3 ein
Diagramm, das den Temperaturverlauf des tafelförmigen Guts über eine
Kühlzone der
Vorrichtung der 1 verdeutlicht und
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4 ein
Diagramm zur Temperaturverteilung über die Erstreckung des tafelförmigen Guts
im abgekühlten
Zustand.
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Die 1 zeigt
eine Vorrichtung 1, die zum Kühlen von erhitzten tafelförmigen Gütern 2 dient. Die
Güter 2 stützen sich
an so genannten Drahtrahmen 3 einer Transporteinrichtung 4 der
Vorrichtung 1 zumindest einseitig ab, das heißt, sie
werden in etwa vertikaler Position gehalten. Die erwähnte Abstützung ist
der 1 aufgrund der schematischen Darstellung nicht
entnehmbar. Insbesondere kann vorgesehen sein (in 1 nicht
dargestellt), dass die Transporteinrichtung 4 als Endlostrum
ausgebildet ist, das heißt,
die Drahtrahmen 3 sind an einem umlaufenden Trum befestigt,
das beispielswei se über zwei
Umlenkrollen läuft.
Die Transportrichtung 5 der Transporteinrichtung 4 ist
in 1 mittels eines Pfeils dargestellt.
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Es
wird davon ausgegangen, dass die tafelförmigen Güter 2 in einer der
Vorrichtung 1 vorgelagerten Druckeinrichtung beziehungsweise
Lackiereinrichtung bedruckt oder lackiert wurden und anschließend eine
Trocknungseinrichtung durchlaufen haben, die als Konvektions-Trocknungseinrichtung ausgestaltet
ist und aufgrund einer Heißluftbeaufschlagung
die tafelförmigen
Güter 2 stark
erhitzt hat. Um nunmehr eine Kühlung
der tafelförmigen
Güter 2 vorzunehmen,
transportiert die Vorrichtung 1 mit Hilfe ihrer Transporteinrichtung 4 die
Güter 2 in
der aus der 1 ersichtlichen vertikalen Stellung
in Transportrichtung 5, wobei die Güter zunächst eine erste Tafelaufenthaltszone 6 und
anschließend
eine zweite Tafelaufenthaltszone 7 passieren.
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Eine
in 1 nicht näher
dargestellte Kühleinrichtung
stellt einen Kühllufthauptstrom
zur Verfügung,
der beispielsweise eine Lufttemperatur von 25°C aufweist. Dieser Kühllufthauptstrom
wird in mindestens einen ersten Kühlluftstrom 8 und
in mindestens einen zweiten Kühlluftstrom 9 vorzugsweise hälftig unterteilt,
das heißt
die Volumenströme
der beiden Kühlluftströme 8 und 9 können gleich
groß sein
oder – nach
einem anderen Ausführungsbeispiel – auch unterschiedlich
groß.
Es ist selbstverständlich auch
eine Aufteilung in mehr als zwei Kühlluftströme möglich. Alternativ ist es auch
denkbar, dass mindestens zwei Kühlluftvorrichtungen
vorgesehen sind, die jeweils einen entsprechenden Kühlluftstrom
erzeugen. Auch hier können
mehr als zwei Kühleinrichtungen
mit mehr als zwei Kühlluftströmen vorgesehen sein.
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Der 1 ist
zu entnehmen, dass der erste Kühlluftstrom 8 vertikal
von unten nach oben in der ersten Tafelaufenthaltszone 6 strömt und dass
der zweite Kühlluftstrom 9 vertikal
von oben nach unten die zweite Tafelaufenthaltszone 7 durchsetzt.
Hierbei strömen
die beiden Kühlluftströme 8 und 9 jeweils
an den sich im entsprechenden Luftstrom befindlichen tafelförmigen Gütern 2 entlang.
Für die
tafelförmigen Güter 2,
die sich im Kühlluftstrom 8 befinden
bedeutet dies, dass der erste Kühlluftstrom 8 die
entsprechenden tafelförmigen
Güter 2 beginnend
an deren Unterkanten 12, dann entlang ihrer Tafelflächen 11 bis
zu den entsprechenden Oberkanten 10 strömt, wobei unter Tafelflächen 11 die
Vorderseiten 13 und/oder Rückseiten 14 der tafelförmigen Güter 2 zu verstehen
sind. Sofern die tafelförmigen
Güter nicht vertikal
stehend ausgerichtet sind, sondern beispielsweise geneigt zur Vertikalen
der Transporteinrichtung 4 transportiert werden, so werden
im Wesentlichen nur die Vorderseiten 13 vom ersten Kühlluftstrom 8 beaufschlagt.
In Vertikalstellung (so wie in 1 dargestellt)
werden die tafelförmigen
Güter 2 vom
ersten Kühlluftstrom 8 beidseitig
bestromt, also sowohl die Vorderseite 13 als auch die Rückseite 14 des
jeweiligen tafelförmigen
Gutes 2. Die Drahtrahmen 3 sind an einem Transportmittel 15 angeordnet,
das in der 1 lediglich schematisch dargestellt
ist und die Möglichkeit
bietet, von den Kühlluftströmen 8 und 9 durchsetzt
zu werden. Dies kann beispielsweise durch entsprechende Öffnungen
oder dergleichen geschehen.
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Wie
der 1 zu entnehmen ist, strömt der zweite Kühlluftstrom 9 hinsichtlich
seiner Richtung entgegengesetzt zum ersten Kühlluftstrom 8, sodass die
sich in der zweiten Tafelaufenthaltszone 7 befindlichen
tafelförmigen
Güter 2 von
oben nach unten vom zweiten Kühlluftstrom 9 bestromt
werden, das heißt,
dieser trifft zunächst
auf die Oberkanten 10, strömt dann an den Tafelflächen 11 entlang
bis zu den Unterkanten 12.
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Es
ergibt sich folgende Funktion: Tafelförmige Güter 2, insbesondere
Blechtafeln, die vorzugsweise mit einer Oberflächenbeschichtung versehen worden
sind, werden mittels der Transporteinrichtung 4 zunächst durch
die erste Tafelaufenthaltszone 6 und anschließend durch
die zweite Tafelaufenthaltszone 7 in vertikal aufrechter
Stellung oder etwa vertikal aufrechter Stellung transportiert und
dabei zuerst von dem ersten Kühlluftstrom 8 und
anschließend – in entgegengesetzter
Richtung – von
dem zweiten Kühlluftstrom 9 beblasen,
wobei das Geblasen mit dem ersten Kühlluftstrom 8 aus
einer ersten Richtung derart erfolgt, dass der erste Kühlluftstrom 8 in
der Tafelfläche 11 liegt
und das Geblasen mit dem zweiten Kühlluftstrom 9 aus
einer zweiten Richtung derart erfolgt, dass der zweite Kühlluftstrom
ebenfalls in der Tafelfläche 11 liegt.
Sofern keine Vertikalpositionen der tafelförmigen Güter 2 vorliegen würden, sondern eine
zur Vertikalen beziehungsweise Horizontalen geneigte Position, so
würden
die beiden Kühlluftströme 8 und 9 unter
einem spitzen Winkel zur Tafelfläche 11 blasen.
Stets ist jedoch gewährleistet,
dass die unterschiedlichen Kühlluftströme (beispielhaft sind
in der 1 zwei Kühlluftströme 8 und 9 gezeigt)
aus unterschiedlichen Richtungen blasen. Auf die damit einhergehenden
Wirkungen wird nachstehend noch näher eingegangen. Wie der 1 zu
entnehmen ist, verläuft
die erste Richtung des ersten Kühlluftstroms 8 von
unten nach oben und die zweite Richtung des zweiten Kühlluftstroms 9 von
oben nach unten.
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Aufgrund
des ersten Kühlluftstroms 8 und des
zweiten Kühlluftstroms 9 ergibt
sich entlang einer Kühlzone 18 der
Vorrichtung 1 der Tem peraturverlauf gemäß 3. Die Kühlzone 18 setzt
sich aus den beiden Tafelaufenthaltszonen 6 und 7 zusammen, die
in Transportrichtung 5 hintereinander liegend angeordnet
sind. Der 3 ist entnehmbar, dass über die
Kühlzonenlänge, die
in Metern angegeben ist (Abszisse) die Temperatur in °C an der
Unterkante 12 eines tafelförmigen Guts 2 sowie
an der Oberkante 10 eines tafelförmigen Guts 2 dargestellt.
Die Kühlzonenlänge ist
mit Kzl und die Temperatur mit T angegeben. Der Temperaturverlauf
an der Unterkante 12 des betrachteten tafelförmigen Guts 2 ist
mit gestrichelter Linie und der Temperaturverlauf an der Oberkante 10 des
tafelförmigen
Guts 2 mit durchgezogener Linie dargestellt. Die Temperatur
der Kühlluft
Kl beträgt
im Bereich der ersten Tafelaufenthaltszone 6 beim Eintritt
25°C und
beim Austritt, also nach Überströmen der
tafelförmigen
Güter 2,
60°C. In
der zweiten Tafelaufenthaltszone 7 tritt die Kühlluft ebenfalls mit
25°C ein
und verlässt
diese Tafelaufenthaltszone 7 nach dem Überströmen der tafelförmigen Güter 2 mit
einer Kühllufttemperatur
von 28°C.
Es ist erkennbar, dass sich die Unterkante 12 der jeweils
betrachteten Blechtafel beziehungsweise des jeweils betrachteten
tafelförmigen
Guts 2 schneller abkühlt
als die Oberkante 10, da die Unterkante 12 beblasen wird.
Diese vorstehend genannten Verhältnisse
liegen in der ersten Tafelaufenthaltszone 6 vor. Werden die
tafelförmigen
Güter 2 dann
in die zweite Tafelaufenthaltszone 7 transportiert und
dort mit dem zweiten Kühlluftstrom 9 beaufschlagt,
so steigt die Temperatur an der Unterkante 12 geringfügig wieder
an, um dann langsam wieder abzufallen und die Temperatur an der
jeweiligen Oberkante 10 fällt weiter relativ steil ab,
um dann im Gradienten abzunehmen und etwa konstant zu bleiben. Die
Oberflächentemperatur
eines tafelförmigen
Guts 2 sinkt insgesamt von etwa 190°C auf etwa 34°C. Würde man
die Temperaturverläufe mit
denen einer konventionellen Vorrichtung vergleichen, bei der ein
Geblasen stets aus ein und derselben Richtung erfolgt, so ließe sich
nicht eine derart niedrige Endtemperatur von 34°C ohne zeitliche und/oder energetische Änderungen
erreichen, sondern das jeweilige tafelförmige Gut würde mit unterschiedlichen Temperaturen
an der Oberkante 10 und Unterkante 12 die Kühlvorrichtung
verlassen, wobei eine der Temperaturen höher als die genannten 34°C bei der
Erfindung und die andere Temperatur niedriger als die genannte Temperatur
von 34°C bei
der Erfindung wäre.
Bei der Erfindung hingegen weisen Oberkante 10 und Unterkante 12 etwa
dieselbe Temperatur auf. Insgesamt wird beim Gegenstand der Erfindung
somit eine etwa homogene Temperaturverteilung bei den tafelförmigen Gütern 2 geschaffen.
Unabhängig
von dem Vorstehenden ist es jedoch wichtig, dass aufgrund der Erfindung
eine Absenkung der maximalen Gütertemperatur – gegenüber dem
Stand der Technik – erreicht
wird.
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Die 4 verdeutlicht
das Ergebnis. Dort ist ein tafelförmiges Gut 2 mit einer
Tafellänge
Tl und einer Tafelbreite Tb gezeigt, wobei für verschiedene Längenzonen
die jeweilige Temperatur T in °C
entlang der Ordinate angegeben ist. Es ist erkennbar, dass die Temperatur
um die 33°C
geringfügig schwankt;
sie beträgt
maximal 33,9°C
und minimal 32,8°C.
Diese Verhältnisse
liegen vor, wenn das betrachtete tafelförmige Gut 2 die Vorrichtung 1 verlassen
hat. Nunmehr können
die tafelförmigen
Güter 2 weiterverarbeitet
werden, beispielsweise abgestapelt werden, wobei die erzielte etwa
homogene Temperaturverteilung ein Verkleben oder dergleichen aufeinandergestapelter
tafelförmiger
Güter 2 verhindert. Durch
die erfindungsgemäße Beströmung der
tafelförmigen
Güter mit
Kühlluftströmen aus
unterschiedlichen Richtungen, insbesondere aus entgegengesetzten Richtungen,
erfolgt eine Maximierung der Abkühlgeschwindigkeit,
eine Reduzierung örtlicher Temperaturspitzen
und eine Reduzierung der Durchschnittstemperatur der tafelförmigen Güter 2.
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Es
ist selbstverständlich,
dass nicht nur zwei Tafelaufenthaltszonen vorhanden sein müssen, sondern
es können
auch noch weitere Tafelaufenthaltszonen mit entsprechender Kühlung und
gegebenenfalls weiterer Umkehr der Strömungsrichtung von Zone zu Zone
vorgesehen sein.
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Die 2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel,
das im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel der 1 entspricht,
sodass nachstehend nur noch auf die Unterschiede eingegangen werden
soll. Anstelle der beiden Tafelaufenthaltszonen 6 und 7 liegt beim
Ausführungsbeispiel
der 2 nur eine Gutaufenthaltszone bei der Vorrichtung 1 vor.
Ferner wirken in der Gutaufenthaltszone 16 sowohl der erste
Kühlluftstrom 8 als
auch der zweite Kühlluftstrom 9 und zwar
zeitlich nacheinander, das heißt,
die in die Gutaufenthaltszone 16 eingefahrenen tafelförmigen Güter 2 werden
zunächst
von unten nach oben mittels des ersten Kühlluftstroms 8 und
anschließend
von oben nach unten mittels des zweiten Kühlluftstroms 9 beblasen,
wobei die tafelförmigen
Güter 2 in
der Gutaufenthaltszone 16 stillstehen oder sich nur sehr langsam
in Transportrichtung 5 bewegen, derart, dass beide Kühlluftströme 8 und 9 auf
die tafelförmigen
Güter 2 einwirken
können.
Hinsichtlich der Temperaturverläufe
und dergleichen ergeben sich entsprechende Verhältnisse gemäß der 3 und 4.
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Bei
der Erfindung können
selbstverständlich mehr
als zwei Kühlluftströme vorgesehen
sein, die aus unterschiedlichen Richtungen das Gut beaufschlagen.
Ferner ist es denkbar, dass mehr als zwei Tafelaufenthaltszonen
und/oder dass mehr als eine Gutaufenthaltszone vorgesehen sind.