DE102007054863B4 - Verfahren und Computersoftwareprodukt zur Magnet-Resonanz-Bildgebung auf Basis einer partiellen parallelen Akquisition (PPA) - Google Patents

Verfahren und Computersoftwareprodukt zur Magnet-Resonanz-Bildgebung auf Basis einer partiellen parallelen Akquisition (PPA) Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Magnet-Resonanz-Bildgebung eines zusammenhängenden Bereiches eines menschlichen Körpers auf der Basis einer partiellen parallelen Akquisition (PPA) durch Anregung von Kernspins und Messung von die angeregten Spins anzeigenden Hochfrequenz-Signalen, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
– Schritt A: Berechnen eines k-Raum-Einkanal-Referenz-Bildes [R_kal] aus den zuvor gemessenen Referenzzeilen einer Teilspulenserie von N Teilspulen durch ein phasensensitives Kombinationsverfahren
– Schritt B: Berechnen einer GRAPPA-Koeffizientenmatrix [W] durch Lösen des Gleichungssystems [R_kal] = [W] × [I_kal]wobei [I_kal] einen Block aus der Teilspulenserie darstellt
– Schritt C: Sukzessives Vervollständigen eines k-Raum-Einkanal-Bildes [R] durch Anwenden von [W] auf sukzessiv senkrecht zur Kanalachse und zur k-Raumzeilenrichtung verschobene Blöcke [I_z] einer zuvor gemessenen unterabgetasteten Teilspulenserie der N Teilspulen und Transformieren von [R] in den Bildraum.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Kernspintomographie (Synonym: Magnetresonanztomographie, MRT), wie sie in der Medizin zur Untersuchung von Patienten Anwendung findet. Dabei bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren sowie ein MRT-System zur Durchführung des Verfahrens, welches die Rechenzeit in der PPA-basierten Bildrekonstruktion bzw. bekannter PPA-Verfahren wie z. B. GRAPPA ohne Verlust an Signal-zu-Rausch-Verhältnis (engl.: Signal-to-Noise-Ratio, SNR) stark reduziert.
  • Die MRT basiert auf dem physikalischen Phänomen der Kernspinresonanz und wird als bildgebendes Verfahren seit über 15 Jahren in der Medizin und in der Biophysik erfolgreich eingesetzt. Bei dieser Untersuchungsmethode wird das Objekt einem starken, konstanten Magnetfeld ausgesetzt. Dadurch richten sich die Kernspins der Atome in dem Objekt, welche vorher zufällig orientiert waren, aus.
  • Hochfrequenzwellen können nun diese ”geordneten” Kernspins zu einer bestimmten Schwingung anregen. Diese Schwingung erzeugt in der MRT das eigentliche Messsignal, welches mittels geeigneter Empfangsspulen aufgenommen wird. Durch den Einsatz inhomogener Magnetfelder, erzeugt durch Gradientenspulen, kann dabei das Messobjekt in alle drei Raumrichtungen räumlich kodiert werden. Das Verfahren erlaubt eine freie Wahl der abzubildenden Schicht, wodurch Schnittbilder des menschlichen Körpers in allen Richtungen aufgenommen werden können. Die MRT als Schnittbildverfahren in der medizinischen Diagnostik, zeichnet sich in erster Linie als ”nicht-invasive” Untersuchungsmethode durch ein vielseitiges Kontrastvermögen aus. Aufgrund der hervorragenden Darstellbarkeit des Weichgewebes hat sich die MRT zu einem der Röntgencomputertomographie (CT) vielfach überlegenen Verfahren entwickelt. Die MRT basiert heute auf der Anwendung von Spinecho- und Gradientenechosequenzen, die bei Messzeiten in der Größenordnung von Sekunden bis Minuten eine exzellente Bildqualität ermöglichen.
  • Die ständige technische Weiterentwicklung der Komponenten von MRT-Geräten und die Einführung schneller Bildgebungssequenzen eröffnete der MRT immer mehr Einsatzgebiete in der Medizin. Echtzeitbildgebung zur Unterstützung der minimal-invasiven Chirurgie, funktionelle Bildgebung in der Neurologie und Perfusionsmessung in der Kardiologie sind nur einige wenige Beispiele. Trotz der technischen Fortschritte beim Bau von MRT-Geräten bleiben Aufnahmezeit und Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) eines MRT-Bildes limitierende Faktoren für viele Anwendungen der MRT in der medizinischen Diagnostik.
  • Insbesondere bei der funktionellen Bildgebung, bei der eine wesentliche Bewegung des Objektes bzw. Teile des Objektes gegeben ist (Blutfluss, Herzbewegung, Peristaltik des Abdomens usw.), ist eine Verringerung der Aufnahmezeit (der Datenakquisitionszeit) bei gleichbleibendem SNR wünschenswert. Generell verursacht Bewegung in einem MRT-Bild Artefakte, wie z. B. Bewegungsartefakte, die mit der Dauer der Datenakquisitionszeit zunehmen. Um die Bildqualität zu verbessern, wäre daran zu denken, mehrere Bilder zu akquirieren und diese später zu überlagern. Dies führt aber besonders hinsichtlich der Bewegungsartefakte nicht immer zu einer beabsichtigten Verbesserung der gesamten Bildqualität. Beispielsweise wird das SNR verbessert während die Bewegungsartefakte zunehmen.
  • Ein Ansatz, die Messzeit zu verkürzen und dabei den SNR-Verlust in akzeptablen Grenzen zu halten, besteht darin, die Menge der aufzunehmenden Bilddaten zu verringern. Um ein vollständiges Bild aus solch einem reduzierten Datensatz zu erhalten, müssen entweder die fehlenden Daten mit geeigneten Algorithmen rekonstruiert werden oder das fehlerhafte Bild aus den reduzierten Daten muss korrigiert werden. Die Aufnahme der Daten in der MRT geschieht im sogenannten k-Raum (Synonym: Ortsfrequenzraum). Das MRT-Bild im sogenannten Bildraum ist mittels Fourier-Transformation mit den MRT-Daten im k-Raum verknüpft. Die Ortskodierung des Objektes, welche den k-Raum aufspannt, geschieht mittels Gradienten in allen drei Raumrichtungen. Man unterscheidet dabei im Falle von 2D-Bildgebung die Schichtselektion (diese legt eine Aufnahmeschicht im Objekt fest, üblicherweise die z-Achse), die Frequenzkodierung (legt eine Richtung in der Schicht fest, üblicherweise die x-Achse) und die Phasenkodierung (bestimmt die zweite Dimension innerhalb der Schicht, üblicherweise die y-Achse). Im Fall von 3D-Bildgebung wird die Schichtselektion durch eine zweite Phasenkodierrichtung ersetzt. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit wird im weiteren Verlauf ein zweidimensionaler kartesischer k-Raum angenommen, der zeilenweise abgetastet wird. Die Daten einer einzelnen k-Raumzeile werden beim Auslesen mittels eines Gradienten frequenzkodiert. Jede Zeile im k-Raum hat den Abstand Δky, der durch einen Phasenkodierschritt erzeugt wird. Da die Phasenkodierung im Vergleich zu den anderen Ortskodierungen viel Zeit in Anspruch nimmt, basieren die meisten Verfahren, beispielsweise die sogenannte ”teilweise parallele Akquisition”, im weiteren Verlauf mit PPA (engl. Partially Parallel Akquisition) bezeichnet, zur Verkürzung der Bildmesszeit auf einer Verringerung der Anzahl an zeitaufwändigen Phasenkodierschritten. Der Grundgedanke bei der PPA-Bildgebung ist, dass die k-Raumdaten nicht von einer Einzelspule sondern gemäß 3A von einer z. B. linearen Anordnung von Komponentenspulen (Spule 1 bis Spule 3), einem Spulenarray, aufgenommen werden. Jede der räumlich unabhängigen Spulen des Arrays trägt gewisse räumliche Informationen, welche genutzt werden, um über eine Kombination der simultan akquirierten Spulendaten eine vollständige Ortskodierung zu erreichen. Das bedeutet, dass aus einer einzigen aufgenommenen k-Raumzeile 31 (in den folgenden Figuren grau dargestellt) auch mehrere andere, nicht abgetastete, im k-Raum verschobene (in den folgenden Figuren punktiert dargestellte) Zeilen 32 bestimmt, d. h. rekonstruiert, werden können. Derartig vervollständigte rekonstruierte Datensätze sind für den Fall dreier Komponentenspulen in 3B dargestellt.
  • Die PPA-Methoden verwenden also räumliche Informationen, die in den Komponenten einer Spulenanordnung enthalten sind, um partiell die zeitaufwändige Phasenkodierung, die normalerweise unter Verwendung eines Phasenkodiergradienten erzeugt wird, zu ersetzen. Dadurch wird die Bildmesszeit entsprechend dem Verhältnis von Anzahl der Zeilen des reduzierten Datensatzes zur Anzahl der Zeilen des konventionellen (also vollständigen) Datensatzes reduziert. In einer typischen PPA-Akquisition wird im Vergleich zu der herkömmlichen Akquisition nur ein Bruchteil (1/2, 1/3, 1/4, etc.) der Phasenkodierzeilen akquiriert. Eine spezielle Rekonstruktion wird dann auf die Daten angewandt, um die fehlenden k-Raumzeilen zu rekonstruieren und damit das volle Field of View(FOV)-Bild in einem Bruchteil der Zeit zu erhalten.
  • Das jeweilige Rekonstruktionsverfahren, das in der Regel ein algebraisches Verfahren ist, entspricht der jeweiligen PPA-Technik. Die bekanntesten PPA-Techniken sind Bildraumbasierte Verfahren wie SENSE (Sensitivity Encoding) und k-Raum-basierte Verfahren wie GRAPPA (Generalized Autocalibration PPA) mit ihren jeweiligen Derivaten.
  • Bei allen PPA-Verfahren werden notwendigerweise auch zusätzliche Kalibrierungs-Datenpunkte akquiriert (zusätzlich gemessene zentrale Referenzzeilen, z. B. 33 in 3), die den eigentlichen Messdaten hinzugefügt werden und auf deren Basis ein reduzierter Datensatz überhaupt erst wieder vervollständigt werden kann.
  • Um die Qualität der Rekonstruktion und das SNR zu optimieren, erzeugt eine Rekonstruktion nach GRAPPA aus beispielsweise einer Anzahl N unvollständig gemessener Datensätze (bis auf die Referenzzeilen 33 unterabgetastete Spulenbilder; 2: Spule 1 bis Spule N) wieder eine Anzahl N Datensätze (Spulenbilder), die – immer noch im k-Raum – jeweils für sich wieder vollständig sind. Eine Fouriertransformation der einzelnen Spulenbilder führt somit zu N einfaltungsfreien Einzelspulenbildern, deren Kombination im Ortsraum (z. B. mittels Quad ratsummen-Rekonstruktion) zu einem hinsichtlich SNR und Signalauslöschung optimierten Bild führt, allerdings mit dem Nachteil, dass die Berechnungszeit für die GRAPPA-Bildrekonstruktion bei hoher Spulenzahl extrem erhöht ist.
  • Die GRAPPA-Rekonstruktion (2), die bei N Komponentenspulen wieder zu N vollständigen Einzelspulendatensätzen führt, beruht auf einer Linearkombination der gemessenen Zeilen eines unvollständigen Datensatzes, wobei dabei die Ermittlung der dazu notwendigen (Linear-)Koeffizienten im Vordergrund steht. Dazu wird versucht, die regulär gemessenen (also die nicht ausgelassenen) Zeilen eines unvollständigen Datensatzes linear so zu kombinieren, dass mit ihnen die zusätzlich gemessenen Referenzzeilen (also die Kalibrierungs-Datenpunkte) möglichst gut angefittet werden. Die Referenzzeilen dienen somit als Zielfunktionen, die umso besser angepasst werden können, je mehr regulär gemessene Zeilen – möglicherweise auf unvollständige Datensätze unterschiedlicher Komponentenspulen verteilt – vorliegen.
  • Dies bedeutet, dass im Rahmen einer GRAPPA-Rekonstruktion die unvollständigen Datensätze von N-Komponentenspulen zur Vervollständigung dieser Datensätze wiederum auf die N-Komponentenspulen abgebildet werden müssen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von N GRAPPA-Eingangskanälen, die auf N GRAPPA-Ausgangskanäle abgebildet (engl. mapped) werden. Diese „Abbildung” erfolgt algebraisch durch eine Vektor-Matrix-Multiplikation, wobei die Vektoren die regulär gemessenen k-Raum-Zeilen repräsentieren und die Matrix die ermittelte GRAPPA-Koeffizientenmatrix darstellt. Das heißt mit anderen Worten: Ergibt eine Linearkombination von gemessenen Zeilen auf Basis einer Koeffizientenmatrix eine gute Annäherung an die Referenzzeilen (Kalibrierungs-Datenpunkte), so lassen sich mit dieser Matrix ebenso gut ranggleiche ausgelassene (und damit nichtgemessene) Zeilen rekonstruieren. Die Koeffizienten werden oft auch als Gewichtungsfaktoren bezeichnet, die Referenzzeilen tragen Information über die Spulensensitivitäten.
  • Nun kann gezeigt werden, dass die Rechenzeit für das Gesamtrekonstruktionsverfahren nach GRAPPA (d. h. für die Ermittlung der GRAPPA-Koeffizientenmatrix sowie für das Abbilden selbst) eine quadratische (in manchen Fällen sogar eine „über-quadratische”) Abhängigkeit von der Spulenzahl N besitzt, was bei geringer Spulenanzahl nicht wesentlich ins Gewicht fällt (8 Kanäle << 1 Minute), bei hoher Spulenanzahl (N ≥ 32) jedoch hinsichtlich Rechenleistung und Speicherkapazität des Anlagenrechners zu nicht akzeptablen Rechenzeiten führt.
  • Um den steigenden Anforderungen hinsichtlich CPU-Last und Rechenspeicher in der PPA-Bildgebung gerecht zu werden, setzt man derzeit auf leistungsstärkere Rechner mit mehr Zugriffs- und Hauptspeicher (RAM) sowie auf Multi-Prozessor basierte Parallel-Rechner, die die PPA-Rekonstruktionsalgorithmen parallel bewerkstelligen können, jedoch für sich einen immensen Kostenfaktor darstellen.
  • Ferner ist aus DE 10 2005 018 814 B4 ein GRAPPA-ähnliches Verfahren bekannt, welches das Bildrekonstruktions-Verfahren bei GRAPPA soweit beschleunigt, dass auch bei hoher Spulenanzahl die Rechenzeit in derzeit noch tolerierbaren Grenzen gehalten wird. Erreicht wird dies dadurch, dass nicht mehr alle nichtgemessenen k-Raum-Zeilen einer jeden Spule rekonstruiert werden, sondern nurmehr eine Teilmenge, beispielsweise nur jede dritte Zeile einer jeden Spule, was dem Betrieb im sogenannten P-Mode oder auch Primär-Mode einer hartverdrahteten oder softwarebasierten Modenmatrix-Konfiguration des MRT-Gerätes entspricht. Bereits eine geringe Reduktion der Ausgangskanäle vermindert die Komplexität der GRAPPA-Rekonstruktionsmatrix derart, dass die erforderliche Rechenzeit zur GRAPPA-Rekonstruktion stark reduziert wird. Indem aber nicht mehr alle N (siehe 5A) unvollständig gemessenen Datensätze durch GRAPPA-Rekonstruktion vervollständigt und fouriertransformiert werden, sondern aus den N unvollständig gemessenen Datensätzen nurmehr eine Teilmenge und nunmehr diese reduzierte Menge an unvollständigen Datensätzen durch GRAPPA-Rekonstruktion vervollständigt, fouriertransformiert und überlagert wird (siehe 5B), wird potentielle im Sinne von rekonstruierbarer Information (die ausgelassenen k-Raum-Zeilen) verworfen. Dies bringt eine gewisse Verschlechterung des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses mit sich, die bei Reduktion der Rechenzeit derzeit akzeptiert werden muss.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren sowie ein System zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen, welches die PPA-Rekonstruktion insbesondere bei Verwendung einer hohen Anzahl von PPA-kodierender Komponentenspulen beschleunigt, ohne wie derzeit noch der Fall an SNR einzubüßen.
  • Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale des unabhängigen Anspruches gelöst. Die abhängigen Ansprüche bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter Weise weiter.
  • Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Magnet-Resonanz-Bildgebung eines zusammenhängenden Bereiches eines menschlichen Körpers auf der Basis einer partiellen parallelen Akquisition (PPA) durch Anregung von Kernspins und Messung von die angeregten Spins anzeigenden Hochfrequenz-Signalen beansprucht, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
    • – Schritt A: Berechnen eines k-Raum-Einkanal-Referenz-Bildes [R_kal] aus den zuvor gemessenen Referenzzeilen einer Teilspulenserie von N Teilspulen durch ein phasensensitives Kombinationsverfahren
    • – Schritt B: Berechnen einer GRAPPA-Koeffizientenmatrix [W] durch Lösen des Gleichungssystems [R_kal] = [W] × [I_kal]wobei [I_kal] einen Block aus der Teilspulenserie darstellt
    • – Schritt C: Sukzessives Vervollständigen eines k-Raum-Einkanal-Bildes [R] durch Anwenden von [W] auf sukzessiv senkrecht zur Kanalachse und zur k-Raumzeilenrichtung verschobene Blöcke [I_z] einer zuvor gemessenen unterabgetasteten Teilspulenserie der N Teilspulen und Transformieren von [R] in den Bildraum.
  • Vorteilhaft erfolgt in Schritt A das Berechnen von [R_kal] durch das ACC-Verfahren.
  • Weiterhin vorteilhaft bilden die Referenzzeilen einen Block vollständig abgetasteter k-Raumzeilen im mittleren Bereich der Teilspulenserie (SP_k_kal1 bis SP_k_kalN).
  • Das Anwenden von [W] auf einen Block [I_z] ergibt in einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Teilmatrix [R_z] von [R], wobei immer dieselbe Randzeile von [R_z] einer gemessenen k-Raumzeile im Block [I_z] entspricht und die restlichen k-Raum-Zeilen von [R_z] den der Randzeile benachbarten im Block [I_z] ausgelassenen k-Raum-Zeilen entsprechen.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt die Verschiebungslänge der Blöcke im Falle einer Verschiebung in Beschleunigungsrichtung AF Einheiten, wobei AF der Beschleunigungsfaktor AF ist.
  • Es ist ferner vorteilhaft, wenn der Block [I_kal] geometrisch dem Block [I_z] entspricht.
  • Weiterhin wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein Computersoftwareprodukt beansprucht, welches ein Verfahren gemäß den obigen Ansprüchen 1 bis 6 implementiert, wenn es auf einer mit einem Kernspintomographiegerät verbundenen Recheneinrichtung läuft.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen bezugnehmend auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung eines MRT-Gerätes nach dem Stand der Technik ausgebildet zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
  • 2 zeigt schematisch die prinzipielle Vorgehensweise der Bildrekonstruktion nach GRAPPA,
  • 3A zeigt die Aufnahmecharakteristik der k-Matrix im Detail für drei reduzierte Datensätze inklusive Referenzzeilen,
  • 3B zeigt die rekonstruierten (vervollständigten) Datensätze aus 3A,
  • 4 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren im Flussdiagramm,
  • 5A zeigt einen Schnitt durch den unterabgetasteten Datenblock bei GRAPPA,
  • 5B zeigt einen Schnitt durch den unterabgetasteten und reduzierten Datenblock bei beschleunigtem GRAPPA,
  • 5C zeigt einen Schnitt durch den unterabgetasteten Datenblock bei dem erfindungsgemäßen Verfahren,
  • 6 zeigt den erfindungsgemäßen Verfahrensabschnitt der Kalibrierung, und
  • 7 zeigt den erfindungsgemäßen Verfahrensabschnitt der Rekonstruktion.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Magnetresonanzbildgebungs- bzw. Kernspintomographiegerätes zur Erzeugung eines Kernspinbildes eines Objekts gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Aufbau des Kernspintomographiegerätes entspricht dabei dem Aufbau eines herkömmlichen Tomographiegerätes. Ein Grundfeldmagnet 1 erzeugt ein zeitlich konstantes starkes Magnetfeld zur Polarisation bzw. Ausrichtung der Kernspins im Untersuchungsbereich eines Objekts, wie z. B. eines zu untersuchenden Teils eines menschlichen Körpers. Die für die Kernspinresonanzmessung erforderliche hohe Homogenität des Grundfeldmagnets ist in einem Messvolumen V definiert, in das die zu untersuchenden Teile des menschlichen Körpers eingebracht werden. Zur Unterstützung der Homogenitätsanforderungen und insbesondere zur Eliminierung zeitlich invariabler Einflüsse werden an geeigneter Stelle sogenannte Shim-Bleche aus ferromagnetischem Material angebracht. Zeitlich variable Einflüsse werden durch Shim-Spulen 2 eliminiert, die durch eine Shim-Stromversorgung angesteuert werden.
  • In den Grundfeldmagneten 1 ist ein Gradientenspulensystem 3 eingesetzt, das aus mehreren Wicklungen, sogenannten Teilwicklungen besteht. Jede Teilwicklung wird von einem Verstärker mit Strom zur Erzeugung eines linearen Gradientenfeldes in die jeweilige Richtung des kartesischen Koordinatensystems versorgt. Die erste Teilwicklung des Gradientenfeldsystems 3 erzeugt dabei einen Gradienten Gx in x-Richtung, die zweite Teilwicklung einen Gradienten Gy in y-Richtung und die dritte Teilwicklung einen Gradienten Gz in z-Richtung. Jeder Verstärker umfasst einen Digital-Analog-Wandler, der von einer Sequenzsteuerung 18 zum zeitrichtigen Erzeugen von Gradientenpulsen angesteuert wird.
  • Innerhalb des Gradientenfeldsystems 3 befindet sich eine Hochfrequenzantenne 4, die die von einem Hochfrequenzleistungsverstärker abgegebenen Hochfrequenzpulse in ein magnetisches Wechselfeld zu Anregung der Kerne und Ausrichtung der Kernspins des zu untersuchenden Objekts bzw. des zu untersuchenden Bereiches des Objekts umsetzt. Die Hochfrequenzantenne 4 besteht aus einer oder mehreren HF-Sendespulen und mehreren HF-Empfangsspulen in Form einer z. B. linearen Anordnung von Komponentenspulen bei PPA-Bildgebungssystemen. Von den HF-Empfangsspulen der Hochfrequenzantenne 4 wird auch das von den präzedierenden Kernspins ausgehende Wechselfeld, d. h. in der Regel die von einer Pulssequenz aus einem oder mehreren Hochfrequenzpulsen und einem oder mehreren Gradientenpulsen hervorgerufenen Kernspinechosignale in eine Spannung umgesetzt, die über einen Verstärker 7 einem Hochfrequenz-Empfangskanal 8 eines Hochfrequenzsystems 22 zugeführt wird. Das Hochfrequenzsystem 22 umfasst weiterhin einen Sendekanal 9, in dem die Hochfrequenzpulse für die Anregung der magnetischen Kernresonanz erzeugt werden. Dabei werden die jeweiligen Hochfrequenzpulse aufgrund einer vom Anlagenrechner 20 vorgegebenen Pulssequenz in der Sequenzsteuerung 18 digital als Folge komplexer Zahlen dargestellt. Diese Zahlenfolge wird als Real- und als Imaginäranteil über jeweils einen Eingang 12 einem Digital-Analog-Wandler im Hochfrequenzsystem 22 und von diesem einem Sendekanal 9 zugeführt. Im Sendekanal 9 werden die Pulssequenzen einem Hochfrequenz-Trägersignal aufmoduliert, dessen Basisfrequenz der Resonanzfrequenz der Kernspins im Messvolumen entspricht.
  • Die Umschaltung von Sende- auf Empfangsbetrieb erfolgt über eine Sende-Empfangsweiche 6. Die HF-Sendespule der Hochfrequenzantenne 4 strahlt die Hochfrequenzpulse zur Anregung der Kernspins in das Messvolumen V ein und tastet resultierende Echosignale über die HF-Empfangsspulen ab. Die entsprechend gewonnenen Kernresonanzsignale werden im Empfangskanal 8 des Hochfrequenzsystems 22 phasenempfindlich demoduliert und über einen jeweiligen Analog-Digital-Wandler in Realteil und in Imaginärteil des Messsignals umgesetzt. Durch einen Bildrechner 17 wird aus den dergestalt gewonnenen Messdaten ein Bild rekonstruiert. Die Verwaltung der Messdaten, der Bilddaten und der Steuerprogramme erfolgt über den Anlagenrechner 20. Aufgrund einer Vorgabe mit Steuerprogrammen kontrolliert die Sequenzsteuerung 18 die Erzeugung der jeweils gewünschten Pulssequenzen und das entsprechende Abtasten des k-Raums. Insbesondere steuert die Sequenzsteuerung 18 dabei das zeitrichtige Schalten der Gradienten, das Aussenden der Hochfrequenzpulse mit definierter Phase und Amplitude sowie den Empfang der Kernresonanzsignale. Die Zeitbasis für das Hochfrequenzsystem 22 und die Sequenzsteuerung 18 wird von einem Synthesizer 19 zur Verfügung gestellt. Die Auswahl entsprechender Steuerprogramme zur Erzeugung eines Kernspinbildes sowie die Darstellung des erzeugten Kernspinbildes erfolgt über ein Terminal 21, das eine Tastatur sowie einen oder mehrere Bildschirme umfasst.
  • Um mit einem MRT-Gerät PPA-Messungen durchführen zu können, ist es heutzutage Standard, insbesondere in Phasenkodierrichtung (y-Richtung, LIN) nicht eine einzelne Spule zu verwenden, sondern eine Anordnung aus mehreren Spulen. Diese sogenannten Komponentenspulen (Teilspulen) werden zu einem Spulenarray verbunden und gegenseitig benachbart bzw. überlappend angeordnet, wodurch ebenfalls angrenzende überlappende Spulenbilder aufgenommen werden können. Soll die Akquisitionszeit bei Verbesserung des SNR nicht verlängert werden, müssen die Spulen eines Spulenarrays simultan empfangen. Folglich benötigt jede Spule ihren eigenen Empfänger, wie bereits erwähnt bestehend aus Vorverstärker, Mischer und Analog-Digital-Wandler. Diese Hardware ist sehr teuer, was in der Praxis zu einer Begrenzung der Spulenanzahl in einem Array führt. Derzeit sind Arrays mit maximal 32 Einzelspulen die Regel.
  • Allerdings ist es beabsichtigt, die Anzahl der Komponentenspulen eines PPA-Spulenarrays deutlich zu erhöhen. Systeme mit bis zu 96 Eingangskanälen sind in der Erprobungsphase. Dabei hat sich gezeigt, dass diese hohe Anzahl von PPA-Spulen die Anforderungen an die Hard- und Software des Anlagenrechners bzw. der Systemsteuerung beispielsweise in Bezug auf Rechenleistung und Speicherplatz drastisch erhöht. In einigen PPA-Verfahren ist dieser Anstieg der Leistungsanforderung be sonders hoch, so beispielsweise bei GRAPPA, welches eine überquadratische Abhängigkeit der Bildrekonstruktions-Rechenzeit von der Anzahl der beteiligten Komponentenspulen aufweist.
  • Wie in der Beschreibungseinleitung bereits ausführlich dargestellt, lässt sich die Rechenzeit für die Bildrekonstruktion durch Verminderung der Anzahl der rekonstruierten Zeilen zwar reduzieren, allerdings nur in begrenztem Maße und zudem nur unter starkem Verlust an SNR, was sich in einer schlechten Bildqualität äußert.
  • Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, um auch bei hoher Spulenanzahl die Rechenzeit zur Bildkonstruktion zu reduzieren ohne SNR-Einbußen hinnehmen zu müssen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren beruht nach wie vor darauf, nach einer Kalibrierung das im Homogenitätsvolumen des MR-Gerätes befindliche Objekt (z. B. den Patient) mit einer definierten Anzahl von PPA-Spulen unterabzutasten, d. h. je nach Beschleunigungsfaktor (engl.: Acceleration Factor, AF) nur jede zweite, dritte, vierte etc. k-Raum-Zeile zu messen und die aufgrund der Unterabtastung fehlenden Zeilen wieder zu rekonstruieren.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Folgenden anhand der 4, 5A bis 5C sowie der 6 und 7 ausführlich erläutert. Es besteht im Wesentlichen aus zwei Abschnitten: der Kalibrierung (6) und der Rekonstruktion (7).
  • 4 zeigt ein Flussdiagramm, in dem die einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens einzeln dargestellt sind. 6 und 7 sollen diese Schritte weiter veranschaulichen.
  • In einem ersten Schritt S1 werden N Sätze an Referenzzeilen einer Teilspulenserie (SP_k_kal1 bis SP_k_kalN) von N Teilspulen (SP1 bis SPN) im k-Raum gemessen – vorteilhafterweise im zentralen Bereich der jeweiligen k-Matrix (SPk_i, i = 1 bis N). In 6 ist dies für N = 6 dargestellt.
  • Bei einer Spulenanzahl von N Teilspulen (PPA-Spulen) werden so N (nicht unterabgetastete aber unvollständige, weil zu wenig Zeilen enthaltende) Teildatensätze (SP_k_kal1 bis SP_k_kalN) im k-Raum erhalten.
  • In einem weiteren Schritt S2 werden alle N Teildatensätze (SP_k_kal1 bis SP_k_kalN) durch Fouriertransformation (FT) in den Bildraum transformiert. Dies ergibt eine Serie von N Objektschichtbildern (Teilbilder SP_B_kal1 bis SP_B_kalN) die je nach Teilspulenanordnung und Spulensensitivitäten örtlich unterschiedliche Intensitätsverteilungen aufweisen.
  • Die Messwerte Bi(x, y) eines jeden i-ten Teildatensatzes sind komplex:
    Figure 00140001
    wobei i = 1...N den Spulenindex darstellt. |B(x, y)| entspricht in etwa der Protonendichte ρ(x, y), die allerdings auch äußeren Einflüssen (z. B. transversale oder longitudinale Relaxation) ausgesetzt ist.
    Figure 00140002
    repräsentiert die komplexe Spulensensitivität (Spulenempfindlichkeit) der Spule i und ist vorteilhaft so normiert, dass gilt
    Figure 00140003
  • Ferner stellt φ(x, y) die Phase des MR-Signals dar und ist für alle Kanäle gleich groß. Diese Phase soll auch nach der Signal-Kombination der einzelnen Kanäle in einem virtuellen Kanal erhalten bleiben. Zuletzt repräsentiert ψi(x, y) die Phase der jeweiligen Spulensensitivität, die für jede Spule i unterschiedlich sein kann und im erfindungsgemäßen Verfahren durch ein phasensensitives Kombinationsverfahren (z. B. ACC) eliminiert werden soll.
  • Da jeder Teildatensatz für sich einen zwar nicht unterabgetasteten, aber unvollständigen Datensatz darstellt, ist ein resultierendes Teilbild zwar ohne Einfaltungen, besitzt aber nur eine grobe Auflösung (in 6 durch ein grobes Rautenmuster angedeutet), die aber für den Zweck der Kalibrierung ausreichend ist.
  • In einem nächsten Schritt S3 werden alle Teilbilder zu einem einzigen Bild im Bildraum kombiniert (Kombinations-Bild KB), und zwar so, dass durch die Kombination kein bzw. nur minimaler Informationsverlust entsteht, der sich in einem Verlust an SNR äußern würde.
  • Es gibt verschiedene Verfahren, um eine solche „Optimal-Kombination” im Bildraum durchzuführen. Ein dafür sehr geeignetes Verfahren wird im Folgenden vorgestellt:
    Das sogenannte ACC-Verfahren (engl.: Adaptive Coil Combine, dt.: Angepasste-Spulen-Kombination, ACC) ermöglicht bei beliebigem SNR unter Beibehalten der Phaseninformation eine optimale, d. h. weitgehend SNR-verlustfreie Bildkombination. Als solches stellt dieses Verfahren das für das erfinderische Verfahren derzeit beste Kombinationsverfahren dar. Es soll daher im weiteren Verlauf als Grundlage zur Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden.
  • Beim ACC-Verfahren werden die einzelnen Messwerte Bi(x, y) jedes Spulenbildes mit der komplex konjugierten Spulensensitivität ε i*(x, y) der jeweiligen Spule i gewichtet und aufsummiert:
    Figure 00160001
  • Der Letzte Schritt unter der Vorraussetzung, dass – wie bereits oben erläutert – die Spulensensitivitäten vorteilhaft (aber nicht unbedingt) so normiert sind, dass gilt:
    Figure 00160002
  • Die Spulensensitivitäten können beispielsweise durch Eigenwertberechnung an den Korrelationsmatrizen ermittelt werden. Ein durch ACC entstandenes Kombinationsbild KB ist immer noch grob aufgelöst aber ohne Einfaltungen und komplex, weist also eine Phase auf und stellt hinsichtlich des SNR eine optimale, also weitgehend verlustfreie, Kombination der Referenzzeilen aller Teilspulenbilder dar.
  • Da dieses Kombinationsbild KB im Bildraum immer noch komplex ist, kann es in einem weiteren Schritt S4 durch eine inverse Fourier-Transformation (IFT) wieder in den k-Raum zurücktransformiert werden. Dieser Schritt S4 der IFT-Rücktransformation liefert eine (zweidimensionale) k-Raummatrix [R_kal] welche also aus einer Serie niedrig aufgelöster spulenspezifischer Referenzzeilenblöcke (k-Raummatrizen SP_k_kal1 bis SP_k_kalN) durch ACC gewonnen wurde (siehe Schritt S1) und welche daher ebenfalls nicht hochaufgelöst, d. h. vollständig, ist. Da diese rücktransformierte k-Raummatrix [R_Kal] keinem speziellen Kanal (Synonym: Spule) zugeordnet ist, sondern durch das ACC-Verfahren eine Kombination aus den Referenzzeilen aller Spulen (Kanäle) darstellt, wird diese k-Raummatrix im Folgenden als „k-Raum-Einkanal-Referenzbild [R_Kal]” bzw. als „Virtueller Kanal [R_Kal]” bezeichnet.
  • Dieser virtuelle Kanal [R_Kal] weist wiederum Referenzzeilen (vorteilhaft zentrale k-Raumzeilen) auf, die – wie die Referenzzeilen bei GRAPPA – als Zielfunktionen zur Berechnung einer aus Rekonstruktionskoeffizienten bestehenden (GRAPPA-)Rekonstruktionsmatrix [W] dienen.
  • Die Berechnung der (Rekonstruktions-)Koeffizienten der Matrix [W] erfolgt wie bei GRAPPA bzw. wie beim beschleunigten GRAPPA nach DE 10 2005 018 814 B4 (dort als „Kalibrierverfahren” oder „Kalibrierung” bezeichnet) durch Auflösen eines vorteilhafterweise überbestimmten linearen Gleichungssystems nach der Matrix [W] gemäß Schritt S5:
    [R_kal] =  [W] × [I_kal]
    Kalibrierung: bekannt gesucht bekannt
  • [I_kal]
    stellt einen Block von in der Kalibrierung also im Schritt S1 gewonnenen Messwerten (Referenzzeilen) dar, die durch die zu ermittelnde Matrix [W] auf die Zeilen oder eine Teilmenge der Zeilen des Virtuellen Kanals [R_Kal] abgebildet werden sollen. Durch einen „Block” wird gemäß Schritt S13 geometrisch definiert, welche gemessenen Zeilen mittels Linearkombination (algebraisch) zur Rekonstruktion welcher ausgelassenen bzw. virtuellen Zeilen herangezogen werden. In 5C ist solch ein Block gestrichelt dargestellt. Gemessene Zeilen sind im Querschnitt und als kleine Kreise abgebildet. Zu rekonstruierende Zeilen sind im Querschnitt und als Kreuze dargestellt. Ein Block bildet gewissermassen einen geometrischen Bereich oder Ausschnitt (z. B. im Querschnitt) aus sämtlichen gemessenen und ausgelassenen k-Raumzeilen ab, auf den die Rekonstruktionsmatrix anzuwenden ist, um einen zu rekonstruierenden k-Raumbereich (z. B. im Kalibrierverfahren eine zu rekonstruierende Matrix: [R_kal], im Rekonstruktionsverfahren eine zu rekonstruierende Matrix [R] bzw. [R] bildende und vervollständigende Teilmatrizen [R_z]) mit Messwerten zu belegen, d. h. zu rekonstruieren. „Blockgröße 4” bei N Teilspulen und Beschleunigungsfaktor AF = 2 bedeutet dann beispielsweise: 4 gemessene Zeilen mit drei ausgelassenen Zeilen (gemäß 5C: 4 Spalten mit jeweils N von N Teilspulen gemessenen k-Raumzeilen)
    [R_kal]
    stellt wie bereits erwähnt das in den k-Raum rücktransformierte grob aufgelöste aber vollständige) keine Einfaltungen aufweisende Kombinationsbild [KB] dar in Form einer Referenzzeilen aufweisenden k-Raum-Matrix, wobei diese k-Raumzeilen (Referenzzeilen) als Zielfunktionen dienen, um algebraisch durch Linearkombination der Spulenbilder (SP_k_kal1 bis SP_k_kalN bzw. der Matrix [I_kal]) gemäß der obigen Gleichung die GRAPPA-Rekonstruktionsmatrix [W] zu ermitteln. Im Falle AF = 2 des erfindungsgemäßen Verfahrens ist [R_kal] eine Matrix aus zwei benachbarten Zeilen des durch ACC erzeugten k-Raum-Einkanal-Referenz-Bildes (virtueller Kanal) (in 5C zwei benachbarte Kreuze im virtuellen Kanal), wobei die eine Zeile immer eine gemessene Zeile, die andere Zeile eine ausgelassene Zeile des Blockes [I_kal] repräsentiert bzw. als Zielfunktion zum Anfitten der Werte von [I_kal] an [R_kal] durch [W] dient. Im Falle AF = 3, AF = 4, usw. stellt [2_kal] eine Matrize aus drei, vier usw. benachbarten Zeilen dar, wobei eine [R_kal]-Randzeile immer einer gemessenen Zeile von [I_kal], die restlichen Zeilen von [R_kal] immer benachbarten ausgelassenen Zeilen in [I_kal] entsprechen. Durch Verschieben des Blockes [I_kal] innerhalb der Referenzzeilen von [R_kal] kann das zu lösende Gleichungssystem überbestimmt werden und zu einer numerisch stabileren Lösung führen.
    [W]
    stellt also die Rekonstruktionsmatrix dar, die durch das oben angegebene Gleichungssystem berechnet wird. Ziel ist es, mit der in der Kalibrierung ermittelten Matrix [W] im Rekonstruktionsverfahren aus einer unterabgetasteten Teilspulenserie (SP_k_Rek1 bis SP_k_RekN) ein hochaufgelöstes MR-Bild [R_FT] zu rekonstruieren.
  • Das eben ausführlich dargestellte Kalibrierverfahren (Schritte S1 bis S5 mit S13) besteht hauptsächlich darin, algebraisch die Matrix [W] zu ermitteln, um in einem unmittelbar sich anschließenden Rekonstruktionsverfahren (Schritte S6 bis S10 mit S14) ebenfalls algebraisch einen vollständigen zweidimensionalen k-Raumdatensatz [R] erhalten zu könnender im Bildraum einem hochaufgelösten 2D-Bilddatensatz ohne Phaseninformationsverlust und mit minimalem SNR-Verlust entspricht.
  • Das Rekonstruktionsverfahren setzt einen unvollständigen bzw. vorerst leeren (d. h. nicht mit Messpunkten belegten) k-Raumdatensatz [R] voraus, der – wie [R_kal] – einen virtuellen Kanal darstellt und dessen zu rekonstruierende k-Raumzeilen durch Teilmatrizen [R_z] darstellbar sind. Die Rekonstruktion wird erfindungsgemäß so durchgeführt, dass die Rekonstruktionsmatrix [W] auf einen Block [I_z] angewendet wird, der zum einen dem Block [I_kal] geometrisch entspricht und zum anderen Teildatensätze der in Schritt S6 unterabgetasteten Teilspulenserie repräsentiert.
  • Im ersten Schritt der Rekonstruktion (von [R]), S6, wird eine unterabgetastete Teilspulenserie des k-Raums mit i = N Kanälen gemessen. Im nächsten Schritt S14 wird innerhalb dieses Datensatzes der eben beschriebene Block [I_z] positioniert. In einem nächsten Schritt S7 wird die Matrix [W] auf [I_z] angewandt, wodurch eine Teilmatrix [R_z] (bei AF = 2 zwei Nachbarzeilen innerhalb der Matrix [R]) vervollständigt wird. In 5C sind diese beiden Zeilen als Kreuze in dem virtuellen Kanal [R] symbolisiert, wobei die rechte virtuell rekonstruierte Zeile einer gemessenen Zeile, die linke virtuell rekonstruierte Zeile einer ausgelassenen Zeile entspricht (bei AF > 2 gibt es mehrere ausgelassene Zeilen und damit auch mehrere virtuell rekonstruierte Zeilen jeweils an der Position dieser ausgelassenen Zeilen). Beide virtuell rekonstruierte Zeilen – und damit [R_z] – werden in Schritt S8 gemäß [R] = [R] + [R_z]in den virtuellen Kanal [R] aufgenommen; [R] wird an der aktuellen Position von [R_z] mit Messwerten belegt. Eine systematische Vervollständigung von [R] wird nun dadurch erreicht, dass beispielsweise gemäß Schritt S10 der Block [I_z] und damit die Teilmatrix [R_z] senkrecht zur Kanalachse und zur k-Raumzeilenrichtung sukzessive in die eine oder in die andere Richtung verschoben wird und zwar um AF-Spalten im Falle der Verschiebung in Beschleunigungsrichtung bzw. Punkt für Punkt im Falle der Verschiebung in Nicht-Beschleunigungsrichtung (typischerweise die Auslese-Richtung). Nach jeder Blockverschiebung muß gemäß Schritt S14 der Datensatz der Teilspulenserie im nunmehr verschobenen Block aktualisiert werden. In einem neuen wiederholten Schritt S7 wird die Rekonstruktionsmatrix [W] auf den verschobenen Block [I_z] bzw. auf die im Block aktualisierten Messwerte gemäß der Gleichung
    [R_z] = [W] × [I_z]
    Rekonstruktion: gesucht bekannt bekannt
    angewandt, wodurch eine neue, der zuvor vervollständigten Teilmatrix benachbarten Teilmatrix [R_z] vervollständigt wird und die rekonstruierten Messwerte gemäß obiger Gleichung in [R] aufgenommen werden. Die Blockverschiebungen, d. h. die Schritte S7, S8, S10 und S14, werden solange wiederholt, bis in der wiederholten Abfrage S9 erkannt wird, dass die Matrix [R] komplett vervollständigt ist und eine weitere Blockverschiebung nicht mehr notwendig ist. In diesem Fall wird gemäß Schritt S11 der vervollständigte k-Raumdatensatz [R] durch Fouriertransformation in den Bildraum transformiert, wodurch in Schritt S12 ein hochaufgelöstes MR-Bild [R_FT] erhalten wird. [R_FT] hat keinen Verlust an Phaseninformation sowie nur minimalen Verlust an SNR und weist keinerlei Einfaltungen auf.
  • Die Effizienz bzw. die Einsparung des erfindungsgemäßen Verfahrens an Rechenzeit soll durch einen Vergleich mit GRAPPA bzw. mit beschleunigtem GRAPPA deutlich gemacht werden (siehe die 5A, 5B und 5C):
    Vorausgesetzt werden N = 30 Teilspulen (30 Eingangskanäle), Blockgröße 4 (d. h. [I_kal] = [I_z] hat 4 Spalten mit jeweils 30 gemessenen k-Raumzeilen) AF = 2 (d. h, [I_z] hat aufgrund jeweils einer ausgelassenen Zeile 3 Spalten mit jeweils 30 nichtgemessenen k-Raumzeilen).
  • Eine Rekonstruktion nach GRAPPA (5A), beschleunigtem GRAPPA (5B) und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren (5C) erfordert dann pro Rekonstruktion von [R_z]
    GRAPPA 30 × 30 × 4 = 3600
    rekonstruierte Kanäle Eingangs Kanäle Blockgröße komplexe Multiplikationen
    Beschleunigtes
    Grappa (AF = 2,
    Reduktion ½) 15 × 30 × 4 = 1800
    Erfindungsgemäßes
    Verfahren 2 × 30 × 4 = 240
  • Noch deutlicher wird der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens bei höheren Beschleunigungsfaktoren (z. B. AF = 4)
    GRAPPA 3 × 30 × 30 × 4 = 10800
    Beschleunigtes
    Grappa (AF = 4 3 × 15 × 30 × 4 = 5400
    Reduktion ½) Zu rekonstruierende ausgelassene Zeilen gemessene Kanäle in Block [I]
    Erfindungsgemäßes 4 × × × 30 × 4 = 480
    Verfahren Zu rekonstruierende ausgelassene Zeile + Randzeile
  • Das gemäß 4 vierzehnschrittige erfindungsgemäße Verfahren (Schritt S1 bis Schritt S14) soll im Folgenden zur besseren Übersicht in nurmehr drei Schritten A, B und C zusammengefasst werden:
    • – Schritt A: Berechnen eines k-Raum-Einkanal-Referenz-Bildes [R_kal] aus den zuvor gemessenen Referenzzeilen einer Teilspulenserie von N Teilspulen durch ein phasensensitives Kombinationsverfahren
    • – Schritt B: Berechnen einer GRAPPA-Koeffizientenmatrix [W] durch Lösen des Gleichungssystems [R_kal] = [W] × [I_kal] wobei [I_kal] einen Block aus der Teilspulenserie darstellt
    • – Schritt C: Sukzessives Vervollständigen eines k-Raum-Einkanal-Bildes [R] durch Anwenden von [W] auf sukzessiv gegeneinander verschobene Blöcke [I_z] einer zuvor gemessenen unterabgetasteten Teilspulenserie der N Teilspulen und Transformieren von [R] in den Bildraum.
  • Es sei noch bemerkt, dass auch eine dreidimensionale Implementierung des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich ist. Die Rekonstruktion erfolgt dann entweder im k-Raum oder gemischt sowohl im k-Raum als auch im Bildraum.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Magnet-Resonanz-Bildgebung eines zusammenhängenden Bereiches eines menschlichen Körpers auf der Basis einer partiellen parallelen Akquisition (PPA) durch Anregung von Kernspins und Messung von die angeregten Spins anzeigenden Hochfrequenz-Signalen, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist: – Schritt A: Berechnen eines k-Raum-Einkanal-Referenz-Bildes [R_kal] aus den zuvor gemessenen Referenzzeilen einer Teilspulenserie von N Teilspulen durch ein phasensensitives Kombinationsverfahren – Schritt B: Berechnen einer GRAPPA-Koeffizientenmatrix [W] durch Lösen des Gleichungssystems [R_kal] = [W] × [I_kal]wobei [I_kal] einen Block aus der Teilspulenserie darstellt – Schritt C: Sukzessives Vervollständigen eines k-Raum-Einkanal-Bildes [R] durch Anwenden von [W] auf sukzessiv senkrecht zur Kanalachse und zur k-Raumzeilenrichtung verschobene Blöcke [I_z] einer zuvor gemessenen unterabgetasteten Teilspulenserie der N Teilspulen und Transformieren von [R] in den Bildraum.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt A das Berechnen von [R_kal] durch das ACC-Verfahren erfolgt.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Referenzzeilen einen Block vollständig abgetasteter k-Raumzeilen im mittleren Bereich der Teilspulenserie (SP_k_kal1 bis SP_k_kalN) bilden.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anwenden von [W] auf einen Block [I_z] eine Teilmatrix [R_z] von [R] ergibt, wobei immer dieselbe Randzeile von [R_z] einer gemessenen k-Raumzeile im Block [I_z] entspricht und die restlichen k-Raum-Zeilen von [R_z] den der Randzeile benachbarten im Block [I_z] ausgelassenen k-Raum-Zeilen entsprechen.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebungslänge der Blöcke in Beschleunigungsrichtung AF Einheiten beträgt, wobei AF der Beschleunigungsfaktor AF ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Block [I_kal] geometrisch dem Block [I_z] entspricht.
  7. Computersoftwareprodukt, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Verfahren gemäß den obigen Ansprüchen 1 bis 6 implementiert, wenn es auf einer mit einem Kernspintomographiegerät verbundenen Recheneinrichtung läuft.
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