DE10155790B4 - Magnet-Resonanz-Bildgebung unter Verwendung einer interaktiven Kontrastoptimierung - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zur Optimierung von MRT-Bildern, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
– Festlegung einer Multikontrast-Sequenz zum Anregen von Kernspins in einer zu messenden Schicht eines Objektes sowie
– Festlegung von die Sequenz charakterisierenden Parametern,
– Messung mehrerer Kontrastvarianten der Schicht in Form von Rohdaten mit der zuvor festgelegten Sequenz,
– Verarbeiten der Rohdaten der Schicht und dadurch
– Erzeugen mehrerer Bilder der Schicht, die sich in ihrem Kontrast voneinander unterscheiden,
– Erzeugen eines Bildes mit verbessertem Kontrast auf der Basis einer interaktiven Echtzeit-Kontrastvariation durch selektive Kombinationen der durch die Multikontrastsequenz gewonnenen Bilder in Echtzeit über eine Benutzerschnittstelle.
– Festlegung einer Multikontrast-Sequenz zum Anregen von Kernspins in einer zu messenden Schicht eines Objektes sowie
– Festlegung von die Sequenz charakterisierenden Parametern,
– Messung mehrerer Kontrastvarianten der Schicht in Form von Rohdaten mit der zuvor festgelegten Sequenz,
– Verarbeiten der Rohdaten der Schicht und dadurch
– Erzeugen mehrerer Bilder der Schicht, die sich in ihrem Kontrast voneinander unterscheiden,
– Erzeugen eines Bildes mit verbessertem Kontrast auf der Basis einer interaktiven Echtzeit-Kontrastvariation durch selektive Kombinationen der durch die Multikontrastsequenz gewonnenen Bilder in Echtzeit über eine Benutzerschnittstelle.
Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Kernspintomoqraphie (Synonym: Magnetresonanztomographie -MRT) wie sie in der Medizin zur Untersuchung von Patienten Anwendung findet. Dabei bezieht sich die vorliegende Erfindung insbesondere auf ein Verfahren zur Magnetresonanz-Bildgebung sowie ein Kernspintomographiegerät zur Durchführung dieses Verfahrens, bei dem eine interaktive Kontrastoptimierung durchgeführt wird.
- Die MRT basiert auf dem physikalischen Phänomen der Kernspinresonanz und wird als bildgebendes Verfahren seit über 15 Jahren in der Medizin und in der Biophysik erfolgreich eingesetzt. Bei dieser Untersuchungsmethode wird das Objekt einem starken, konstantem Magnetfeld ausgesetzt. Dadurch richten sich die Kernspins der Atome in dem Objekt, welche vorher regellos orientiert waren, aus. Hochfrequenzwellen können nun diese „geordneten" Kernspins zu einer bestimmten Schwingung anregen. Diese Schwingung erzeugt in der MRT das eigentliche Meßsignal, welches mittels geeigneter Empfangsspulen aufgenommen wird. Durch den Einsatz inhomogener Magnetfelder, erzeugt durch Gradientenspulen, kann dabei das Messobjekt in alle drei Raumrichtungen räumlich kodiert werden. Das Verfahren erlaubt eine freie Wahl der abzubildenden Schicht, wodurch Schnittbilder des menschlichen Körpers in alle Richtungen aufgenommen werden können. Die MRT als Schnittbildverfahren in der medizinischen Diagnostik, zeichnet sich in erster Linie als „nicht-invasive" Untersuchungsmethode durch ein vielseitiges Kontrastvermögen aus. Dabei hat sich die MRT zu einem der Röntgen-Computertomographie (CT) vielfach überlegenen Verfahren entwickelt.
- Einer der Hauptvorteile der MR-Tomographie besteht im wesentlichen in der hervorragenden Darstellbarkeit des Weichgewebes, das heißt in einem ausgezeichneten Weichteilkontrast der rekonstruierten MRT-Bilder. Die Ursache dafür liegt in den unterschiedlichen Relaxationszeiten T1 (der Längsmagnetisierung) und T2 (der Quermagnetisierung) sowie T2 * (effektive Relaxationszeit der Quermagnetisierung) der Gewebe, die in komplexer Weise die Wechselwirkung der Wasserstoffatomkerne mit ihrer Umgebung widerspiegeln. Aber auch die Protonendichten ρ spielen in der MRT-Bildgebung eine gewisse Rolle. Dabei umfaßt der Begriff „Protonendichte" denjenigen Teil der Gewebeprotonen, deren Kernresonanzsignal zum MR-Bildsignal beiträgt. Im wesentlichen sind das die Wasserprotonen und die Methyl-Protonen der mobilen Fettsäuren. Wasserstoffatomkerne in Zellmembranen, Proteinen oder in anderen relativ starren makromolekularen Strukturen tragen in der Regel nicht zum MRT-Signal bei; ihr Signal ist bereits zum Zeitpunkt der Datenakquisition auf Null abgeklungen.
- Während der Bildkontrast eines CT-Bildes nur von der Elektronendichte des betrachteten Gewebes abhängt, wird das Kernresonanzsignal und damit der Charakter des MRT-Bildes sowohl durch die drei Gewebespezifischen Parameter ρ, T1, T2 und T2 * sowie durch die Art der verwendeten Impulsfolge und der entsprechenden Aufnahmeparameter bestimmt. Diese Variabilität des MRT-Signals bietet die Möglichkeit, durch geschickte Wahl der Impulsfolge und der Aufnahmeparameter den Bildkontrast zwischen bestimmten Gewebestrukturen zu optimieren. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit eine möglichst gute Differenzierung zwischen bestimmten Gewebestrukturen – beispielsweise gesundes Gewebe und Tumorgewebe – zu erreichen.
- Gemäß dem Stand der Technik, beispielsweise in der klinischen Routine, werden immer mehrere MRT-Bilder mit unterschiedlichen Aufnahmeparametern akquiriert, die so gewählt werden, daß der Bildkontrast der einzelnen Bilder hauptsächlich durch einen einzigen Gewebeparameter bestimmt wird. Man spricht in diesem Zusammenhang von, T1-, T2-, T2 *- oder ρ-gewichteten Bildern.
- In
3 ist ein derartiges Verfahren gemäß dem Stand der Technik dargestellt. Man beginnt in Schritt S8 mit der Wahl einer bestimmten Bildgebungssequenz (z.B. T1-, T2- oder ρ-gewichtet) und der Festlegung der die Sequenz charakterisierende Parameter (z.B. Repetitionszeit TR, Echozeit TE, Flipwinkel α etc.). Anschließend erfolgt in Schritt S9 die Messung, durch die Rohdaten der gemessenen Schicht gemäß Schritt S10 erzeugt werden. Die Rohdaten, die in Form einer Matrix vorliegen, werden in Schritt S11 in einem Rechner verarbeitet (unter anderem fouriertransformiert) und gemäß Schritt S12 dem Benutzer – in der Regel an einem Bildschirm – als MRT-Bild präsentiert. Der Nutzer hat nun in Schritt S13 die Entscheidung zu treffen, ob der Kontrast des Bildes den Anforderungen entspricht (Schritt S14), wobei gemäß Schritt S19 auch ein suboptimaler Kontrast des Bildes akzeptiert werden kann. Falls der Kontrast des Bildes ungenügend ist, wird die Messung gemäß Schritt S16 mit anderen Parametern unter Umständen auch mit einem anderen Sequenztyp wiederholt (Beginn wieder mit Schritt S8) und zwar solange, bis ein Bild ausreichender Qualität hinsichtlich des Kontrastes erzeugt wurde. - Der Nachteil dieses Verfahrens ist zum einen, daß man auf die resultierende Kontrast-Wichtung der gewählten Sequenz angewiesen ist und keine zielgerichtete Kontrastverbesserung möglich ist. Zum andern ist diese Art der Kontrastoptimierung ausgesprochen zeitaufwendig, da sämtliche oben aufgeführte Schritte im Ganzen wiederholt werden müssen.
- Aus
DE19818292A1 ist ein weiteres Verfahren zur Optimierung von MRT-Bildern bekannt, bei dem über eine Benutzerschnittstelle interaktiv eine Aufnahme-Sequenz mit ihren charakterisierenden Parametern für MRT-Bilder einer ausgewählten Schicht vorgegeben werden. Dabei wird aus Sequenzdaten, die im k-Raum vorgegeben sind, während der Laufzeit der Pulssequenz ein Steuerdatensatz für Gradientenverstärker und einen Hochfrequenz-Sende- und Empfangskanal berechnet wodurch ein Eingreifen in die laufende Sequenz, also eine Änderung der Sequenzparameter, möglich ist. - Aus
DE10035319C2 ist ein MRT-Bildgebungsverfahren bekannt bei dem Multikontrastfrequenzen verwendet werden. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und Gerät zur Magnetresonanz-Bildgebung bereitzustellen, das hinsichtlich der Kontrastbildung verbessert ist.
- Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter Weise weiter.
- Erfindungsgemäß wird also ein Verfahren zur Optimierung von MRT-Bildern beansprucht, das folgende Schritte aufweist:
- – Festlegung einer Multi-Kontrast-Sequenz zum Anregen von Kernspins in einer zu messenden Schicht eines Objektes sowie
- – Festlegung von die Sequenz charakterisierenden Parametern,
- – Messung mehrerer Kontrastvarianten der Schicht in Form von Rohdaten mit der zuvor festgelegten Sequenz,
- – Verarbeiten der Rohdaten der Schicht und dadurch Erzeugen mehrerer Bilder der Schicht, die sich in ihrem Kontrast voneinander unterscheiden, und
- – Erzeugen eines Bildes mit optimalem Kontrast auf der Basis einer interaktiven Echtzeit-Kontrastvariation durch selektive Kombinationen der durch die Multikontrastsequenz gewonnenen Bilder in Echtzeit über eine Benutzerschnittstelle.
- Erfindungsgemäß erfolgt die interaktive Echtzeit-Kontrastvariation durch Pixeloperationen mit Verknüpfungsalgorithmen.
- Dabei ist es von Vorteil, wenn die interaktive Echtzeit-Kontrastvariation an einem Monitor erfolgt.
- In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die interaktive Echtzeit-Kontrastvariation über einen Schalter, wobei der Schalter auch als Software-Tool auf dem Monitor ausgestaltet sein kann.
- Es kann dabei ebenso von Vorteil sein, daß parallel zur interaktiven Echtzeit-Kontrastvariation weitere Messungen der Schicht mit anderen Sequenzen bzw. anderen Sequenzparametern durchgeführt und somit weitere temporäre Bilder der Schicht zur Verfügung gestellt werden. Diese Ausführungsform des Ver fahrens bringt einen großen Zeitgewinn bei der Erzeugung eines optimalen Bildkontrastes mit sich.
- Erfindungsgemäß wird ferner ein Kernspintomographiegerät zur Durchführung dieses Verfahrens vorgeschlagen.
- Die Unteransprüche 6 bis 10 bilden den zentralen Gedanken des erfindungsgemäßen Gerätes vorteilhaft weiter.
- Ferner wird gemäß der Erfindung ein Computersoftwareprodukt vorgeschlagen, das ein obiges Verfahren implementiert, wenn es auf einer mit einem Kernspintomographiegerät verbundenen Recheneinrichtung läuft.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden im folgendem anhand von Ausführungsbeispielen bezugnehmend auf die begleitenden Abbildungen näher erläutert.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Magnet-Resonanz-Bildgebungs- bzw. Kernspintomographiegerätes, -
2 zeigt schematisch das erfindungsgemäße Verfahren, -
3 zeigt schematisch ein Verfahren nach dem Stand der Technik. -
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Magnetresonanz-Bildgebungs- bzw. Kernspintomographiegerätes zur Erzeugung eines Kernspinbildes eines Objektes gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Aufbau des Kernspintomographiegerätes entspricht dabei dem Aufbau eines herkömmlichen Tomographiegerätes. Ein Grundfeldmagnet1 erzeugt ein zeitlich konstantes starkes Magnetfeld zur Polarisation bzw. Ausrichtung der Kernspins im Untersuchungsbereich eines Objektes, wie z.B. eines zu untersuchenden Teils eines menschlichen Körpers. Die für die Kernspinresonanzmessung erforderliche hohe Homogenität des Grundmagnetfeldes ist in einem z.B. kugelförmigen Meßvolumen M definiert, in das die zu untersuchenden Teile des menschlichen Körpers eingebracht werden. Zur Unterstützung der Homogenitätsanforderungen und insbesondere zur Eliminierung zeitlich invariabler Einflüsse werden an geeigneter Stelle sogenannte Shim-Bleche aus ferromagnetischem Material angebracht. Zeitlich variable Einflüsse werden durch Shim-Spulen2 eliminiert, die durch eine Shim-Stromversorgung15 angesteuert werden. - In den Grundfeldmagneten
1 ist ein zylinderförmiges Gradientenspulensystem3 eingesetzt, das aus drei Teilwicklungen besteht. Jede Teilwicklung wird von einem Verstärker14 mit Strom zur Erzeugung eines linearen Gradientenfeldes in die jeweilige Richtung des kartesischen Koordinatensystems versorgt. Die erste Teilwicklung des Gradientenfeldsystems3 erzeugt dabei einen Gradienten Gx in x-Richtung, die zweite Teilwicklung einen Gradienten Gy in y-Richtung und die dritte Teilwicklung einen Gradienten Gz in z-Richtung. Jeder Verstärker14 umfaßt einen Digital-Analog-Wandler, der von einer Sequenzsteuerung18 zum zeitrichtigen Erzeugen von Gradientenpulsen angesteuert wird. - Innerhalb des Gradientenfeldsystems
3 befindet sich eine Hochfrequenzantenne4 , die die von einem Hochfrequenzleistungsverstärker abgegebenen Hochfrequenzpulse in ein magnetisches Wechselfeld zur Anregung der Kerne und Ausrichtung der Kernspins des zu untersuchenden Objektes bzw. des zu untersuchenden Bereiches des Objektes umsetzt. Die Hochfrequenzantenne4 besteht aus einer oder mehreren HF-Sendespulen und einer oder mehreren HF-Empfangsspulen, möglicherweise bestehend aus einer Anordnung von Komponentenspulen (allgemeine Bezeichnung „Coil Arrays" oder auch „Phased Array Coils"). Von den HF-Empfangsspulen der Hochfrequenzantenne4 wird auch das von den präzedierenden Kernspins ausgehende Wechselfeld, d.h. in der Regel die von einer Pulssequenz, aus einem oder mehreren Hochfrequenzpulsen und einem oder mehreren Gradientenpulsen hervorgerufenen Kernspinechosignale, in eine Spannung umgesetzt, die über einen Verstärker7 einem Hochfrequenz-Empfangskanal8 eines Hochfrequenzsystems22 zugeführt wird. Das Hochfrequenzsystem22 umfaßt weiterhin einen Sendekanal9 , in dem die Hochfrequenzpulse für die Anregung der magnetischen Kernresonanz erzeugt werden. Dabei werden die jeweiligen Hochfrequenzpulse aufgrund einer vom Anlagenrechner20 vorgegebenen Pulssequenz in der Sequenzsteuerung18 digital als Folge komplexer Zahlen dargestellt. Diese Zahlenfolge wird als Real- und als Imaginäranteil über jeweils einen Eingang12 einem Digital-Analog-Wandler im Hochfrequenzsystem22 und von diesem einem Sendekanal9 zugeführt. Im Sendekanal9 werden die Pulssequenzen einem Hochfrequenz-Trägersignal aufmoduliert, dessen Basisfrequenz der Resonanzfrequenz der Kernspins im Meßvolumen entspricht. - Die Umschaltung von Sende- auf Empfangsbetrieb erfolgt über eine Sende-Empfangsweiche
6 . Die HF-Sendespule der Hochfrequenzantenne4 strahlt die Hochfrequenzpulse zur Anregung der Kernspins in das Meßvolumen M ein und tastet resultierende Echosignale über die HF-Empfangsspulen ab. Die entsprechend gewonnenen Kernresonanzsignale werden im Empfangskanal8 des Hochfrequenzsystems22 phasenempfindlich demoduliert und über einen jeweiligen Analog-Digital-Wandler in Realteil und Imaginärteil des Meßsignals umgesetzt. Durch einen Bildrechner17 wird aus den dergestalt gewonnenen Meßdaten ein Bild rekonstruiert. Die Verwaltung der Meßdaten, der Bilddaten und der Steuerprogramme erfolgt über den Anlagenrechner20 . Aufgrund einer Vorgabe mit Steuerprogrammen kontrolliert die Sequenzsteuerung18 die Erzeugung der jeweils gewünschten Pulssequenzen und das entsprechende Abtasten des k-Raumes. Insbesondere steuert die Sequenzsteuerung18 dabei das zeitrichtige Schalten der Gradienten, das Aussenden der Hochfrequenzpulse mit definierter Phase und Amplitude sowie den Empfang der Kernresonanzsignale. Die Zeitbasis für das Hochfrequenzsystem22 und die Sequenzsteuerung18 wird von einem Synthe sizer19 zur Verfügung gestellt. Die Auswahl entsprechender Steuerprogramme zur Erzeugung eines Kernspinbildes sowie die Darstellung des erzeugten Kernspinbildes erfolgt über ein Terminal21 , das eine Tastatur sowie einen oder mehrere Bildschirme umfaßt. - Erfindungsgemäß arbeitet das Gerät wie im folgenden erläutert, wobei im folgenden auch auf
2 Bezug genommen wird:
Wie bereits oben beschrieben wird gemäß Schritt S1 im Sendekanal9 über den Anlagenrechner20 und die Sequenzsteuerung18 eine zuvor festgelegte Multikontrast-Sequenz generiert, durch die mehrere Bilder einer zu messenden Schicht eines Objektes erzeugt werden, die sich hinsichtlich ihrer Kontraste unterscheiden. Im folgenden sind Beispiele für mögliche Multikontrast-Sequenzen aufgeführt(in Form von Acronymen für MR-Sequenzen die für spezielle Fragestellungen mit angepaßten Parametern verwendet werden), wobei bei den meisten auch die Wichtungstypen angegeben sind: - TSE
- (Turbo Spin Echo mit mehrfach Kontrast (shared echo)): ρ, T2,
- DESS
- (Double Echo Steady State): T2
- HASTE
- (Half Fourier RARE double contrast): T2,
- MEDIC
- (Multi Echo Data Image Combination): T2 *,
- HIRE
- (High Intensity REduction, „dark fluid"): T2,
- SINOP
- (Simultaneous Inphase Out of Phase): T1,
- Interleaved fat water dual spin echo
- Dieses Verfahren wurde erstmals von Kwok et al. Im Journal of Magnetic Resonance 13:318–323 2001 veröffentlicht.
- In Schritt S1 erfolgt neben der Festlegung des Sequenztyps auch die Festlegung der diesen Sequenztyp kennzeichnenden Parameter, wie Repetitionszeit TR, Echozeit TE, Flipwinkel α etc. Als Sequenztyp wählt man beispielsweise eine der zuvor angeführten Multikontrast-Sequenzen aus. Eine Multikontrast-Sequenz ist dadurch gekennzeichnet, daß nach der Kernspin-Anregung im Objekt durch einen oder mehrere geeignete Hochfrequenz-Puls bzw. durch geeignete Gradientenschaltung mindestens zwei bzw. mehrere Echos und damit mindestens zwei bzw. mehrere aufeinanderfolgende Bilder der gleichen Schicht erzeugt werden. Dabei wird darauf geachtet, daß Multi-Kontrast-Sequenzen verwendet werden bei denen sich die Bilder der aufeinanderfolgenden Echos im allgemeinen durch stark unterschiedliche Kontraste voneinander unterscheiden. Beispielsweise treten in einem T2-gewichteten Bild – neben Muskulatur und Fettgewebe – Flüssigkeiten wie beispielsweise Ventrikel (das sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Hirn) sehr stark hervor. Ein 100 bis 300 ms nach der ersten Spinanregung erfolgtes Echo erzeugt jedoch ein Bild in dem aufgrund der kurzen exponentiell abfallenden T2-Relaxation der Spins von Fett- und Muskelgewebe nur noch ausschließlich Flüssigkeitsstrukturen sichtbar sind.
- Ziel ist es nun, sich diesen ausgeprägten Kontrastunterschied der gemessenen Bilder zunutze zu machen. Indem man beispielsweise in dem oben genannten Beispiel das reine Flüssigkeitsbild von dem zuerst gemessenen Bild abzieht – wie eine derartige Bildsubtraktion erfolgt wird noch erklärt – erhält man ein Bild, in dem der Kontrast von Muskel-, Knorpel- und Fettgewebe sehr viel deutlicher zu Tage tritt.
- Hat man also in Schritt S2 aufgrund der gewählten Multi-Kontrast-Sequenz mehrerer Kontrastvarianten einer Schicht gemessen, werden in Schritt S3 den unterschiedlichen Varianten entsprechende Rohdatenmatrizen der gemessenen Schicht erzeugt. Diese Rohdatenmatrizen werden in Schritt S4 in dem An lagenrechner
20 verarbeitet (unter anderem fouriertransformiert) und in Schritt S5 im Speicher des Bild- bzw. des Anlagenrechners17 bzw.20 in Form von MRT-Bildern – beispielsweise als temporäre Bilddaten – abgelegt. Dem Benutzer können dann ein oder mehrer dieser Bilder- in der Regel an einem Bildschirm – als MRT-Bild präsentiert werden. - In Schritt S6 hat der Nutzer nun die Möglichkeit, nach eigenen Erwägungen die gemessenen, sich ihm auf dem Bildschirm präsentierten, in ihrem Kontrast unterscheidenden MRT-Bilder, zu verknüpfen. Dies erfolgt beispielsweise über eine Auswahl der Bilder sowie der gewünschten Verknüpfungsweise über Mausklick an einem oder an mehreren als Software-Tool ausgebildeten Schalter (Slider) am Monitor. Bekannt ist bisher die Funktion „Center/Window" (Center gibt die Höhe der Bilddarstellung an und Window die Breite. Möchte der Nutzer jetzt beispielsweise das Bild B mit entsprechender Wichtung (z.B. 0,5) von Bild A subtrahieren, klickt er Bild A an, dann ein dem Subtraktionsalgorithmus entsprechendes Icon (Symbolfenster auf dem Bildschirm) und schließlich das Bild B. Im Hintergrund, d.h. im Bild- (17) oder Anlagenrechner (
29 ) wird dann die Bildverarbeitungsoperation A – 0,5*B mittels Pixeloperationen durchgeführt. Denkbar sind Verknüpfungsalgorithmen wie Addition, Subtraktion, Multiplikation, Logarithmierung, Selbstwichtunq (durch die das Signal-zu-Rausch-Verhältnis verbessert werden kann), Quadratsummen-Mittelung (Sum of Square, SOS), Hochpaß- , Tiefpaß-Filter usw. - In Schritt S7 wird dann das bearbeitete resultierende Bild mit optimalem Kontrast in ein Archiv abgespeichert.
- In einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung können parallel zur interaktiven Echtzeit-Kontrastvariation des Nutzers am Monitor weitere Messungen der Schicht mit anderen Sequenz-Typen bzw. anderen Sequenzparametern durchgeführt und somit weitere temporäre Bilder der Schicht zur Verfügung gestellt werden. Dadurch kann eine noch größere Zahl an unter schiedlichen Bildern generiert werden und dadurch die Anzahl der Kontrastkombinationen um ein Vielfaches erhöht werden.
- Die Bildnachoptimierung (Postprozessing) erfolgt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. dem erfindungsgemäßen Kernspintomographiegerät ähnlich schnell wie eine Multiplanare-Rekonstruktion (MPR).
Claims (7)
- Verfahren zur Optimierung von MRT-Bildern, gekennzeichnet durch folgende Schritte: – Festlegung einer Multikontrast-Sequenz zum Anregen von Kernspins in einer zu messenden Schicht eines Objektes sowie – Festlegung von die Sequenz charakterisierenden Parametern, – Messung mehrerer Kontrastvarianten der Schicht in Form von Rohdaten mit der zuvor festgelegten Sequenz, – Verarbeiten der Rohdaten der Schicht und dadurch – Erzeugen mehrerer Bilder der Schicht, die sich in ihrem Kontrast voneinander unterscheiden, – Erzeugen eines Bildes mit verbessertem Kontrast auf der Basis einer interaktiven Echtzeit-Kontrastvariation durch selektive Kombinationen der durch die Multikontrastsequenz gewonnenen Bilder in Echtzeit über eine Benutzerschnittstelle.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die interaktive Echtzeit-Kontrastvariation durch Pixeloperationen mit Verknüpfungsalgorithmen erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die interaktive Echtzeit-Kontrastvariation an einem Bildschirm (
21 ) erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die interaktive Echtzeit-Kontrastvariation über einen Schalter erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur interaktiven Echtzeit-Kontrastvariation weitere Messungen der Schicht mit anderen Sequenzen bzw. anderen Sequenzparametern durchgeführt und somit weitere temporäre Bilder der Schicht zur Verfügung gestellt werden.
- Kernspintomographiegerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit einem Anlagenrechner (
20 ), einem Hochfrequenzsystem (22 ) und einem Sendekanal (9 ) zur Erzeugung einer Multi-Kontrast-Sequenz zum Anregen von Kernspins in einer zu messenden Schicht eines Objektes mit den die Sequenz charakterisierenden Parametern, eine Hochfrequenzantenne (4 ) zur Messung mehrerer Kontrastvarianten der Schicht in Form von Rohdaten mit der zuvor festgelegten Sequenz, wobei der Anlagenrechner (20 ) die Rohdaten der Schicht in der Weise verarbeitet, daß mehrere Bilder der Schicht, die sich in ihrem Kontrast voneinander unterscheiden, erzeugt werden, und eine Benutzerschnittstelle (21 ) über die der Kontrast des Endbildes durch selektive Kombinationen dieser Bilder in Echtzeit variiert und dadurch verbessert werden kann. - Computersoftware-Produkt, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 implementiert, wenn es auf einer mit einem Kernspintomographiegerät verbundenen Recheneinrichtung läuft.
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