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Die
Erfindung betrifft eine Schließanlage
für ein
Fahrzeug, umfassend ein motorisch und/oder manuell betätigbares
Türschloss
für eine
Fahrzeugtür
mit einem Türaußengriff,
wobei zwischen dem Türaußengriff
und dem Türschloss
eine mechanische Wirkverbindung besteht.
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Schließanlagen
moderner Fahrzeuge weisen Türschlösser auf,
bei denen üblicherweise
beim Schließen
der Tür
eine Drehfalle einen an einer Karosserie des Fahrzeuges angeordneten
Schließbolzen
aufnimmt, der die Drehfalle soweit dreht, bis die Sperrklinke darin
einrastet und ein Zurückdrehen
verhindert. Durch Betätigung
eines Türaußengriffes kann über eine
mechanische Wirkverbindung die Sperrklinke zurückgezogen werden, so dass die
Tür sich
wieder öffnen
lässt,
wie dies beispielsweise aus der Anmeldung der Anmelderin mit dem
Amtlichen Aktenzeichen 102007045225.1 entnehmbar ist.
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Eine
Verriegelung der Tür,
bei der ein Öffnen durch
Betätigung
des Türaußengriffes
nicht möglich ist,
wird erreicht, in dem die mechanische Wirkverbindung unterbrochen
wird, beispielsweise mittels einer durch einen Stellantrieb betätigten Schaltkupplung. Der
Stellantrieb kann dabei beispielsweise als ein Elektromotor ausgebildet
sein.
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Weiterhin
sind aus der
DE 10
300 573 A1 Fahrzeugschließanlagen mit schlüssellosen
Zugangssystemen bekannt, bei denen ein berechtigter Benutzer des
Fahrzeuges automatisch erkannt und/oder identifiziert wird. Diese
Erkennung und/oder Identifizierung wird beispielsweise bei einer
Betätigung
des Türaußengriffes
ausgeführt.
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Bei
einem berechtigten Benutzer wird die Verriegelung der Tür, bei der
ein öffnen
durch Betätigung
des Türaußengriffes
nicht möglich
ist, aufgehoben, so dass der berechtigte Nutzer Zutritt zu dem Fahrzeug
erlangt. Bei einem nicht berechtigten Nutzer bleibt die Verriegelung
der Tür
bestehen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Schließanlage
für ein
Fahrzeug anzugeben.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Schließanlage
gelöst,
welche die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei
der Schließanlage
für ein
Fahrzeug, umfassend ein motorisch und/oder manuell betätigbares Türschloss
für eine
Fahrzeugtür
mit einem Türaußengriff,
wobei zwischen dem Türaußengriff
und dem Türschloss
eine mechanische Wirkverbindung besteht, ist erfindungsgemäß bei einer
motorischen Betätigung
des Türschlosses
der Türaußengriff
mittels eines Sperrmechanismus fest in der Fahrzeugtür fixierbar.
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Somit
ist es in vorteilhafter Weise möglich, dass
bei einem öffnen
einer Fahrzeugtür
nur eine Kraft für
ein Aufschwenken der Fahrzeugtür
aufgebracht werden muss. Anhand der Fixierung des Türaußengriffes
in Verbindung mit der motorischen Betätigung des Türschlosses
wird für
einen Nutzer des Fahrzeuges eine Komforterhöhung erreicht.
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Besteht
die Notwendigkeit einer mittels des Türaußengriffes durchgeführten manuellen
Betätigung
des Türschlosses,
z. B. bei einer Fehlfunktion eines motorischen Antriebes, ist in
einer Weiterbildung der Erfindung der Sperrmechanismus bei Überschreitung
einer vorgegebenen Stützkraft
lösbar.
Somit besteht die Möglichkeit,
dass die Fahrzeugtür trotz
eines Defektes der motorischen Betätigung des Türschlosses
manuell mittels des Türaußengriffes geöffnet werden
kann. Da die manuelle Betätigung des
Türaußengriffes
nur im Fall eines Defektes der motorischen Betätigung ausgeführt wird,
wird eine erhöhte
Zuverlässigkeit
der für
die manuelle Betätigung
verwendeten mechanischen Bauteile erreicht, da die seltene manuelle
Betätigung
zu einer Verringerung eines Verschleißverhaltens mechanischen Bauteile
führt.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung sind als Sperrmechanismus eine
federbelastete Kugel und/oder eine Rastnase und eine jeweils dazu
korrespondierende Aussparung vorgesehen. Der Sperrmechanismus ist
dabei sowohl reversibel als auch irreversibel auslegbar, so dass
je nach Einsatzgebiet eine Wiederverwendung oder ein einfacher und
kostengünstiger
Austausch des Sperrmechanismus möglich
ist.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Schließanlage
ein schlüsselloses
Zugangssystem, so dass eine weitere Komforterhöhung erreicht wird.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei
zeigt:
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1 schematisch
ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schließanlage, und
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2 schematisch
eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Türaußengriffes mit Sperrmechanismus.
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1 stellt
schematisch ein Blockschaltbild einer Schließanlage 1 dar. 2 zeigt
eine Schnittdarstellung eines Türaußengriffes 2 mit
Sperrmechanismus 3. Anhand beider Figuren werden im Folgenden
Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Schließanlage 1 dargestellt
und beschrieben.
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Der
Türaußengriff 2 ist
an einer nicht näher dargestellten
Fahrzeugtür
derart angeordnet, dass zwischen diesem und einem Türschloss 4 eine
mechanische Wirkverbindung W besteht.
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Das
Fahrzeug verfügt
vorzugsweise weiterhin über
ein schlüsselloses
Zugangssystem 5. Dafür ist
in dem Türaußengriff 2 eine
Sensoreinrichtung 5.1, z. B. ein kapazitiver Näherungsschalter,
mittels dem ein nicht näher
dargestellter sich nähernder
berechtigter Benutzer des Fahrzeuges automatisch identifiziert wird,
angeordnet.
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Der
Benutzer verfügt über eine
Sendeeinrichtung, z. B. integriert in einen Fahrzeugschlüssel oder
eine Chipkarte, die er mit sich führt. Die Identifizierung des
zugangsberechtigten Benutzers mittels der Sensoreinrichtung 5.1 wird
dabei beispielsweise bei einer ausreichenden Annäherung des Benutzers an das
Fahrzeug durchgeführt.
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Wird
der zugangsberechtigte Benutzer des Fahrzeuges identifiziert, wird
eine Verriegelung der Fahrzeugtür
automatisch aufgehoben, so dass mittels einer Betätigung des
Türschlosses 4 diese
geöffnet
werden kann.
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Alternativ
und/oder zusätzlich
kann die Verriegelung der Fahrzeugtür mittels einer Fernbedienung
und/oder eines Schlüssels
aufgehoben werden.
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Für die Betätigung des
Türschlosses 4 ist
ein motorischer Antrieb 6, beispielsweise ein Elektromotor,
vorgesehen, der bei der Aufhebung der Verriegelung der Fahrzeugtür das Türschloss 4,
insbesondere eine nicht näher
dargestellte Sperrklinke des Türschlosses 4 betätigt, so
dass die Fahrzeugtür
geöffnet
werden kann.
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Somit
ist eine Bewegung des Türaußengriffes 2 aus
einer Ruheposition beim Öffnen
der Fahrzeugtür
nicht notwendig. Zu einer Fixierung des Türaußengriffes 2 in der
Fahrzeugtür,
insbesondere zu einer Fixierung in Richtung Y, ist der Sperrmechanismus 3 vorgesehen.
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Der
Sperrmechanismus 3 ist dabei aus einer Rastnase 3.1 und
einer dazu korrespondierenden Aussparung 3.2 gebildet,
wobei die Rastnase 3.1 in die Aussparung 3.2 eingreift.
Die Rastnase 3.1 ist an dem Türaußengriff 2 und die
Aussparung 3.2 an einem Fahrzeugbauteil 7, in
welchem beispielsweise der Türaußengriff 2 bei
einer Bewegung geführt
wird und welches fest mit der Fahrzeugtür verbunden ist, angeordnet.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann der Sperrmechanismus 3 aus einer an dem Türaußengriff 2 angeordneten
federbelasteten Kugel 3.3 und einer dazu korrespondierenden
Aussparung 3.4 gebildet sein.
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Alternativ
können
die federbelastete Kugel 3.3 oder die Rastnase 3.1 auch
an dem Fahrzeugbauteil 7 angebracht sein, wodurch sich
die korrespondierenden Aussparungen in den Türaussengriff 2 verlagern.
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Der
Sperrmechanismus 3 ist dabei derart ausgebildet, dass die
Rastnase 3.1 und die federbelastete Kugel 3.3 in
die jeweils zugehörigen
Aussparungen 3.2, 3.4 greifen und bei einem Öffnen bzw. Aufschwenken
der Fahrzeugtür
mit geöffneten
Türschloss 4 mit
einer Stützkraft
FS einer Zugkraft FZ entgegenwirken.
Die ausgeübte
Stützkraft
FS entspricht dabei zumindest der Zugkraft
FZ, so dass der Türaußengriff 2 bei einem
Aufschwenken in der Fahrzeugtür
fixiert ist.
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Bei
einer Fehlfunktion des motorischen Antriebes 6 besteht
in vorteilhafter Weise die Möglichkeit,
dennoch die Fahrzeugtür
zu öffnen.
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Wird
der zugangsberechtigte Benutzer des Fahrzeuges anhand des schlüssellosen
Zugangssystems 5 und der Sensoreinrichtung 5.1 identifiziert, wird
die Verriegelung der Fahrzeugtür
automatisch aufgehoben, so dass mittels einer Betätigung des Türschlosses 4 diese
geöffnet
werden kann. Die Verriegelung des Türschlosses 4 kann
alternativ oder zusätzlich
mittels einer Fernbedienung oder einem Schlüssel aufgehoben werden.
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Ist
die Betätigung
des Türschlosses 4 mittels des
motorischen Antriebes 6 nicht möglich oder ist der motorische
Antrieb 6 oder eine Steuerung dieses defekt, so kann das
Türschloss 4 über die
mechanische Wirkverbindung W mittels des Türaußengriffes 2 manuell
geöffnet
werden.
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Dabei
muss die Stützkraft
FS überwunden werden,
d. h. die mittels der Betätigung
des Türaußengriffes 2 ausgeübte Zug kraft
FZ muss größer als die durch den Sperrmechanismus 3 ausgeübte Stützkraft
FS sein. Somit wird der Sperrmechanismus 3 gelöst und die
Fahrzeugtür
lässt sich
manuell öffnen.
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Der
Sperrmechanismus 3 kann dabei reversibel oder irreversibel
ausgelegt sein, so dass sowohl eine Wiederverwendung als auch ein
Austausch nach einem Lösen
des Sperrmechanismus 3 möglich sind. Die federbelastete
Kugel 3.3 stellt dabei einen reversiblen Sperrmechanismus 3 dar.
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Die
Rastnase 3.1 und die dazugehörige Aussparung 3.2 können sowohl
reversibel, z. B. mittels eines elastischen Materials, als auch
irreversibel, z. B. mittels einer nicht näher dargestellten Sollbruchstelle
an der Rastnase 3.1, ausgebildet sein.
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- 1
- Schließanlage
- 2
- Türaußengriff
- 3
- Sperrmechanismus
- 3.1
- Rastnase
- 3.2
- Aussparung
- 3.3
- Federbelastete
Kugel
- 3.4
- Aussparung
- 4
- Türschloss
- 5
- Schlüsselloses
Zugangssystem
- 5.1
- Sensoreinrichtung
- 6
- Motorischer
Antrieb
- 7
- Fahrzeugbauteil
- FS
- Stützkraft
- FZ
- Zugkraft
- W
- Mechanische
Wirkverbindung
- Y
- Richtung