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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht von einem Verfahren und von einer Vorrichtung zur
Diagnose eines Schubumluftventils einer Brennkraftmaschine mit Verdichter nach
der Gattung der unabhängigen
Ansprüche
aus.
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Heutige
turbogeladene Motoren besitzen häufig
ein so genanntes Schubumluftventil, das bei Lastwechseln dazu dient,
das Pumpen des Turboladers zu verhindern und/oder Druckspitzen beim Schließen der
Drosselklappe zu vermeiden. Bei modernen Motoren wird das Schubumluftventil
häufig durch
ein Steuersignal, das von der Motorelektronik generiert wird, angesteuert,
um es gezielt zu öffnen, wenn
die Gefahr des Pumpens besteht. Bei dem Schubumluftventil handelt
es sich um eine Art schaltendes Bauteil. Typische Fehlerfälle für ein solches schaltendes
Bauteil sind das geschlossene Klemmen und das offene Klemmen. Ein
offen klemmendes Schubumluftventil kann zu einer Verschlechterung der
Dynamik des Ladedruckaufbaus führen,
da ein Teil des vom Verdichter des Turboladers geförderten Volumenstroms
nutzlos im Kreis gepumpt wird. Im schlimmsten Fall kann es sogar
dazu führen,
dass der gewünschte
Ladedruck nicht mehr erreicht wird und die Ladedruckdiagnose einen
Unterladefehler feststellt.
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Offenbarung der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Diagnose eines Schubumluftventils einer Brennkraftmaschine mit den
Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche
haben demgegenüber
den Vorteil, dass für
die Di agnose ein zeitlicher Verlauf eines Ladedrucks der Brennkraftmaschine
infolge einer vorgegebenen Ansteuerung des Schubumluftventils ausgewertet
wird, wobei die Ansteuerung des Schubumluftventils derart erfolgt, dass
ein in eine Richtung seiner Schließstellung verbrachtes Schubumluftventil
erwartet wird und dass abhängig
vom sich einstellenden zeitlichen Verlauf des Ladedrucks ein offen
klemmendes Schubumluftventil diagnostiziert wird, wenn der zeitliche
Verlauf des Ladedrucks nicht mit einem für ein in Richtung seiner Schließstellung
verbrachtes Schubumluftventil erwarteten zeitlichen Verlauf plausibel
ist. Auf diese Weise lässt
sich ein offen klemmendes Schubumluftventil diagnostizieren.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn beim Übergang
von einer höheren
Last, bei der das Schubumluftventil in Schließrichtung angesteuert wird,
zu einer niedrigeren Last der Brennkraftmaschine die Ansteuerung
des Schubumluftventils in Richtung seiner geöffneten Stellung ausgesetzt
wird, dass geprüft wird,
ob infolge dessen Verdichterpumpen auftritt, und dass wenn festgestellt
wird, dass sich kein Verdichterpumpen einstellt, ein fehlerhaft
offen klemmendes Schubumluftventil erkannt wird. Auf diese Weise
lässt sich
ein fehlerhaft offen klemmendes Schubumluftventil sehr zuverlässig erkennen.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn ausgehend von einem Betriebszustand
mit geöffnetem Schubumluftventil
das Schubumluftventil in seine Schließrichtung angesteuert wird
und dass für
den Fall, in dem infolge der Ansteuerung des Schubumluftventils
in Schließrichtung
kein Anstieg des Ladedrucks über
einem vorgegebenen Schwellwert detektiert wird, ein fehlerhaft offen
klemmendes Schubumluftventil diagnostiziert wird. Auf diese Weise
lässt sich
die Diagnose eines fehlerhaft offen klemmenden Schubumluftventils
auch im normalen Betrieb der Brennkraftmaschine durchführen, ohne
dass für
die Diagnose ein unerwünschtes
Verdichterpumpen in Kauf genommen werden muss.
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Vorteilhaft
ist weiterhin, dass geprüft
wird, ob ein vorgegebener Ladedruck bei Ansteuerung des Schubumluftventils
in Schließrichtung
erreicht wird, dass wenn dies, insbesondere innerhalb einer vorgegebenen
Zeit nicht der Fall ist, die Prüfung
auf ein offen klemmendes Schubumluftventil aktiviert wird. Auf diese
Weise wird ein unnötig
häufiges
Durchführen der
Diagnose auf ein offen klemmendes Schubumluftventil verhindert und
die Diagnose nur bei Verdacht auf offen klemmendes Schubumluftventil
aktiviert.
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Vorteilhaft
ist auch, wenn bei einer Ladedruckadaption, bei der eine Adaptionsgröße zur Aufrechterhaltung
eines vorgegebenen Ladedrucks einen vorgegebenen Grenzwert erreicht,
die Prüfung auf
ein offen klemmendes Schubumluftventil aktiviert wird. Auch auf
diese Weise lässt
sich ein unerwünscht
häufiges
Aktivieren der Diagnose auf ein offen klemmendes Schubumluftventil
verhindern und sicherstellen, dass die Diagnose auf ein offen klemmendes
Schubumluftventil nur bei Verdacht auf ein offen klemmendes Schubumluftventil
aktiviert wird.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht einer Brennkraftmaschine,
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2 ein
Funktionsdiagramm zur Erläuterung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3 einen
Ablaufplan für
eine erste Alternative zur Ermittlung eines Verdachtes auf ein offen klemmendes
Schubumluftventil,
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4 einen
Ablaufplan für
eine zweite Alternative zur Ermittlung des Verdachtes auf ein offen klemmendes
Schubumluftventil,
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5 einen
Ablaufplan für
eine erste Alternative einer Diagnose auf ein offen klemmendes Schubumluftventil,
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6 einen
Ablaufplan für
eine zweite Alternative einer Diagnose auf ein offen klemmendes Schubumluftventil,
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7 ein
Diagramm des Verlaufs des Drosselklappenöffnungswinkels und des Istladedrucks über der
Zeit für
eine erste Ausführungsform
der Erfindung,
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8a) einen Verlauf des Drosselklappenöffnungswinkels
und des Istladedrucks über
der Zeit für
eine zweite Ausführungsform
der Erfindung und
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8b) einen Verlauf eines ersten Ansteuersignals
für ein
Schubumluftventil über
der Zeit gemäß der zweiten
Ausführungsform
der Erfindung.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 kennzeichnet 5 eine
Brennkraftmaschine, die beispielsweise ein Fahrzeug antreiben kann.
Die Brennkraftmaschine 5 ist beispielsweise als Ottomotor
oder als Dieselmotor ausgebildet. Die Brennkraftmaschine 5 umfasst
einen oder mehrere Zylinder 50, denen über eine Luftzufuhr 35 Frischluft zugeführt wird.
Die Strömungsrichtung
der Frischluft in der Luftzufuhr 35 ist in 1 durch
Pfeile dargestellt. In der Luftzufuhr 35 ist ein Verdichter 10 eines Abgasturboladers
angeordnet, der die dem oder den Zylindern 50 zugeführte Frischluft
verdichtet und dabei über
eine Welle 65 von einer Turbine 60 in einem Abgasstrang 55 der
Brennkraftmaschine 5 angetrieben wird. Alternativ kann
es sich beim Verdichter 10 auch um einen von einer Kurbelwelle
der Brennkraftmaschine 5 angetriebenen Kompressor oder
auch einen elektrisch angetriebenen Verdichter handeln. Ein den
Verdichter 10 umgehender Bypasskanal der Luftzufuhr 35 ist
in 1 mit dem Bezugszeichen 75 gekennzeichnet
und umfasst ein Schubumluftventil 1, dessen Öffnungsgrad
mittels eines ersten Ansteuersignals A1 von einer Motorsteuerung 15 eingestellt wird.
Stromab des Verdichters 10 ist in der Luftzufuhr 35 ein
Ladedrucksensor 40 angeordnet, der den Ladedruck pl misst
und die Messwerte an die Motorsteuerung 15 weiterleitet.
Stromab des Ladedrucksensors 40 ist in der Luftzufuhr 35 eine
Drosselklappe 45 angeordnet, deren Öffnungsgrad α von einem Drosselklappenpositionssensor 80,
beispielsweise einem Potentiometer, gemessen und dessen Messwerte
an die Motorsteuerung 15 wei tergeleitet werden. Umgekehrt
steuert die Motorsteuerung 15 die Drosselklappe 45 zur
Einstellung eines gewünschtes Öffnungsgrades
an. Ein zweites Ansteuersignal A2 wird der Turbine 60 im
Abgasstrang 55 der Brennkraftmaschine zugeführt mit
dem Ziel, die Antriebsleistung der Turbine 60 und damit
die Verdichterleistung des Verdichters 10 zu beeinflussen,
beispielsweise um einen gewünschten
Sollladedruck plsoll einzustellen. Dies kann durch Beeinflussung
der Turbinengeometrie oder durch Beeinflussung des Öffnungsgrades
eines Wastegates der Turbine 60 in dem Fachmann bekannter
Weise erfolgen. Ferner ist ein Fahrpedalmodul 70 vorgesehen, über das
der Fahrer des Kraftfahrzeugs anhand der Fahrpedalstellung einen
Vortriebswunsch in Form eines so genannten Fahrerwunschmomentes
FW der Motorsteuerung 15 vorgeben kann. Die Einstellung
des Öffnungsgrades
der Drosselklappe 45 und der Antriebsleistung der Turbine 60 erfolgt
dann abhängig
vom Fahrerwunschmoment FW und ggf. weiteren Momentenanforderungen
von weiteren Steuergeräten oder
Fahrzeugfunktionen, die aber in 1 der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt sind. Beim Übergang von höheren Lasten
zu niederen Lasten, d. h. auch von hohen Massenströmen zu niedrigen
Massenströmen
und von hohen Ladedrücken
zu niedrigen Ladedrücken
der Brennkraftmaschine 5 wird das Schubumluftventil 1 mittels
des ersten Ansteuersignals A1 derart angesteuert, dass es sich in
seine Öffnungsrichtung
bewegt, um unerwünschtes
Verdichterpumpen zu vermeiden. Als Signal für die Last kann dabei z. B.
der Öffnungsgrad α der Drosselklappe
der Massenstrom über
der Drosselklappe, die relative Luftfüllung oder auch das Fahrerwunschmoment
FW herangezogen werden.
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Alternativ
können
auch die physikalischen Bedingungen wie beispielsweise Druckverhältnis und Volumenstrom über dem
Verdichter ausgewertet werden und das Schubumluftventil wird gezielt
geöffnet,
wenn man mit den Bedingungen in oder nahe an einen Bereich des Verdichterpumpens
kommt.
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2 zeigt
ein Funktionsdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die beispielsweise
software- und/oder hardwaremäßig in der
Motorsteuerung 15 implementiert sein kann. Im Folgenden
wird der Einfachheit halber angenommen, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit der Motorsteuerung 15 identisch ist, wobei im Funktionsdiagramm
der 2 nur die für
die Erfindung erforderlichen Elemente dargestellt sind. So umfasst
die erfindungsgemäße Vorrichtung 15 eine Sollwertbildungseinheit 125,
die abhängig
von vom Fahrpedalmodul 70 gelieferten Fahrerwunschmoment
FW und ggf. weiteren Momentenanforderungen den Ladedrucksollwert plsoll
und – in
nicht dargestellter Weise – einen
Sollwert für
den Öffnungsgrad
der Drosselklappe 45 derart in dem Fachmann bekannter Weise
bildet, dass das Fahrerwunschmoment FW bzw. ein aus sämtlichen
Momentenanforderungen resultierendes einzustellendes Solldrehmoment
der Brennkraftmaschine 5 umgesetzt wird. Der Ladedrucksollwert
plsoll wird einer ersten Vergleichseinheit 85 zugeführt, der
außerdem
vom Ladedrucksensor 40 der Ladedruckistwert pl zugeführt wird.
Die erste Vergleichseinheit 85 prüft, ob der Ladedruckistwert
pl kleiner als der Ladedrucksollwert plsoll ist. In diesem Fall
gibt die erste Vergleichseinheit 85 ein Setzsignal an eine
Adaptionseinheit 90 ab. Die Adaptionseinheit 90 prüft, nach welcher
Zeit der Ladedruckistwert pl den Ladedrucksollwert plsoll erreicht
hat, d. h. wie lange von der ersten Vergleichseinheit 85 ununterbrochen
ein Setzsignal empfangen wurde. Abhängig von dieser ermittelten
Zeit bildet die Adaptionseinheit 90 einen Adaptionswert
AW für
die Ansteuerung der Geometrie bzw. des Wastegates der Turbine 60 und
leitet ihn an eine zweite Ansteuereinheit 95 weiter. Der
zweiten Ansteuereinheit 95 wird außerdem der Ladedrucksollwert
plsoll zugeführt.
Die zweite Ansteuereinheit 95 bildet abhängig vom
Ladedrucksollwert plsoll einen Basiswert für das zweite Ansteuersignal,
dem der Adaptionswert AW additiv überlagert wird. Die auf diese Weise
gebildet Summe bildet dann das zweite Ansteuersignal A2 für die Turbinengeometrie
bzw. die Wastegateöffnung.
Die Adaptionseinheit 90 prüft außerdem, ob die ermittelte Zeit,
während
der von der ersten Vergleichseinheit 85 ununterbrochen
ein Setzsignal empfangen wurde, größer als ein vorgegebener Schwellwert
T ist. Ist dies der Fall, dann gibt die Adaptionseinheit 90 an
einem zweiten Ausgang ein Setzsignal an ein ODER-Glied 105 ab.
Ist hingegen die von der Adaptionseinheit 90 ermittelte
Zeit eines von der ersten Vergleichseinheit 85 empfangenen ununterbrochen
gesetzten Signals kleiner oder gleich dem vorgegebenen Schwellwert
T, so gibt die Adaptionseinheit 90 ein Rücksetzsignal
an das ODER-Glied 105 ab. In einer zweiten Vergleichseinheit 100 wird
der Adaptionswert AW der Adaptionseinheit 90 mit einem
Grenzwert GW aus einem Grenzwertspeicher 115 verglichen.
Der Grenzwert GW kann dabei beispielsweise auf einem Prüfstand und/oder
in Fahrversuchen geeignet appliziert werden und stellt eine Adaptionsgrenze
für den
Adaptionswert AW dar, die nicht überschritten
werden sollte bzw. deren Überschreiten
auf das Vorliegen eines Fehlerzustandes hindeutet. Stellt also die
zweite Vergleichseinheit 100 fest, dass der Adaptionswert
AW größer als
der Grenzwert GW ist, dann gibt die zweite Vergleichseinheit 100 ein
Setzsignal an das ODER-Glied 105 ab, andernfalls ein Rücksetzsignal. Das
ODER-Glied 105 gibt an seinem Ausgang ein Setzsignal ab,
wenn an mindestens einem seiner Eingänge ein Setzsignal anliegt,
andernfalls gibt das ODER-Glied ein Rücksetzsignal ab. Das Ausgangssignal
des ODER-Gliedes 105 wird einer ersten Ansteuereinheit 25,
einer Auswerteeinheit 20 und einer Diagnoseeinheit 30 zugeführt. Der
ersten Ansteuereinheit 25 wird außerdem das resultierende Sollmoment
Msoll von der Sollwertbildungseinheit 125 zugeführt. Die
Sollwertbildungseinheit 125 bildet dabei aus dem Fahrerwunschmoment
FW und ggf. weiteren Momentenanforderungen weiterer Steuersysteme
oder Fahrzeugfunktionen dieses resultierende Sollmoment Msoll und
daraus den Ladedrucksollwert plsoll sowie wie in 2 aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt einen Sollwert für den Öffnungsgrad der Drosselklappe 45 und
ggf. eine oder mehrere weitere Sollwerte für weitere Stellgrößen wie
Brennraumfüllung,
Einspritzmenge und im Falle eines Ottomotors Zündwinkel, usw., um den Sollwert für das Drehmoment
Msoll einzustellen.
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Alternativ
zum resultierenden Sollmoment Msoll kann auch der in der Sollwertbildungseinheit 125 ermittelte
Sollwert für
die Brennraumfüllung
der ersten Ansteuereinheit 25 sowie der Auswerteeinheit 20 zugeführt werden.
Nachfolgend wird das Ausführungsbeispiel
anhand des Sollmoments Msoll beschrieben. Seine Funktion kann jedoch
in analoger Weise durch Verwendung des Sollwerts für die Brennraumfüllung anstelle
des Sollmoments erfolgen, wodurch die Genauigkeit der Diagnose noch
erhöht
wird. Mit Setzen des Ausgangssignals des ODER-Gliedes 105 werden die Auswerteeinheit 20 und
die Diagnoseeinheit 30 aktiviert. Sie werden erst dann
wieder deaktiviert, wenn die Auswerteeinheit 20 eine Reduzierung
des resultierenden Sollmomentes Msoll um mindestens einen vorgegebenen
Schwellwertbetrag detektiert und anschließend eine vorgegebenen Diagnosezeit
abgelaufen ist. Dazu wird das resultierende Sollmoment Msoll von
der Sollwertbildungseinheit 125 der Auswerteeinheit 20 zugeführt. Der
vorgegebene Schwellwertbetrag kann dabei beispielsweise auf einem
Prüfstand
und/oder in Fahrversuchen derart geeignet appliziert werden, dass die
Diagnose möglichst
schnell nach Aktivierung der Auswerteeinheit 20 und der
Diagnoseeinheit 30 durchgeführt werden kann. Zum anderen
sollte der vorgegebene Schwellwertbe trag groß genug gewählt sein, um eine zuverlässige Diagnose
zu ermöglichen. Auch
die vorgegebene Diagnosezeit kann beispielsweise auf einem Prüfstand und/oder
in Fahrversuchen derart geeignet appliziert werden, dass sie zum einen
möglichst
kurz gewählt
ist, zum anderen jedoch mindestens so lange wie für die nachfolgend
beschriebene Diagnose erforderlich ist. Der Auswerteeinheit 20 ist
ferner der Istladedruck pl vom Ladedrucksensor 40 zugeführt.
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Wenn
nach Erkennen einer Reduzierung des resultierenden Sollmomentes
Msoll um mindestens den vorgegebenen Schwellwertbetrag die vorgegebene
Diagnosezeit abgelaufen ist, sendet die Auswerteeinheit 20 ein
Deaktivierungssignal an die Diagnoseeinheit 30 um diese
zu deaktivieren und deaktiviert sich anschließend selbst. Das resultierende Sollmoment
Msoll wird von der Sollwertbildungseinheit 125 auch an
die erste Ansteuereinheit 25 übertragen. Stellt die erste
Ansteuereinheit 25 fest, dass das resultierende Sollmoment
Msoll einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet, dann bildet sie
das erste Ansteuersignal A1 derart, dass das Schubumluftventil 1 in
Schließrichtung
betätigt
wird, so dass es vollständig
schließt.
Der vorgegebene Grenzwert für das
resultierende Sollmoment Msoll ist dabei beispielsweise auf einem
Prüfstand
und/oder in Fahrversuchen derart geeignet appliziert, dass für resultierende
Sollmomente Msoll oberhalb des vorgegebenen Grenzwertes ein Betrieb
der Brennkraftmaschine 5 mit höherer Last und für resultierende
Sollmomente Msoll unterhalb des vorgegebenen Grenzwertes ein Betrieb
der Brennkraftmaschine mit niedrigerer Last angenommen wird. Das
resultierende Sollmoment Msoll ist somit ein die Last der Brennkraftmaschine 5 repräsentierendes
Signal. Bei höherer
Last wird dabei das Schubumluftventil 1 mittels des ersten
Ansteuersignals A1 vollständig
geschlossen, um den erforderlichen Sollladedruck plsoll stellen
zu können.
Bei niedrigerer Last hingegen wird das Schubumluftventil 1 durch
entsprechende Bildung des ersten Ansteuersignals A1 von der ersten Ansteuereinheit 25 in
seine Öffnungsrichtung
bewegt, um Verdichterpumpen zu vermeiden.
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Empfängt nun
die erste Ansteuereinheit 25 vom ODER-Glied 105 ein
Setzsignal, so wird es in einen Diagnosebetriebsmodus umgeschaltet,
der mit Deaktivierung der Auswerteeinheit 20 und der Diagnoseeinheit 30 wieder
in einen Normalbetriebsmodus für
die dem Fachmann bekannte Ansteuerung des Schubumluftventils 1 übergeht.
Das Ende des Diagnosebetriebszustandes für die erste Ansteu ereinheit 25 wird
dabei abhängig
vom resultierenden Sollmoment Msoll und der vorgegebenen Diagnosezeit
in der zuvor für
die Deaktivierung der Auswerteeinheit 20 und der Diagnoseeinheit 30 beschriebenen
Weise in der ersten Ansteuereinheit 25 ermittelt. Befindet sich
also die erste Ansteuereinheit 25 im Diagnosebetriebsmodus
und erkennt sie ein resultierendes Sollmoment Msoll oberhalb des
vorgegebenen Grenzwertes, so veranlasst sie mittels des ersten Ansteuersignals
A1 das Schubumluftventil 1 zur vollständigen Schließung. Detektiert
die erste Ansteuereinheit 25 nachfolgend eine Reduzierung
des resultierenden Sollmomentes Msoll um mehr als den vorgegebenen
Schwellwertbetrag, so behält
sie das erste Ansteuersignal A1 unverändert bei, so dass das Schubumluftventil 1 weiterhin
vollständig
geschlossen bleiben soll. Auf diese Weise wird ein Verdichterpumpen
provoziert. Dieses äußert sich
in entsprechenden Schwankungen des Istladedruckes pl, die von der
Auswerteeinheit 20 durch Vergleich mit einem im Referenzwertspeicher 120 abgelegten
und der aktuell detektierten Reduzierung des Sollmomentes Msoll
zugeordneten Referenzverlauf für
den Ladedruck bei Abweichung um weniger als ein vorgegebenes Toleranzband
festgestellt wird. Dazu sind im Referenzwertspeicher 120 verschiedene
Verläufe
für den
Ladedruck abhängig
von verschiedenen Reduzierungen des Sollmomentes Msoll um mehr als
den vorgegebenen Schwellwertbetrag abgelegt und werden von der Auswerteeinheit 20 in
Abhängigkeit
der aktuell vorliegenden Reduzierung des Sollmomentes Msoll um mehr
als den vorgegebenen Schwellwertbetrag abgerufen. Weicht der Verlauf
des Istladedrucks pl um mehr als den vorgegebenen Toleranzbereich
von dem der aktuellen Reduzierung des Sollmomentes Msoll zugeordneten
Referenzverlauf des Referenzwertspeichers 120 ab, so gibt
die Auswerteeinheit 20 ein Setzsignal an die Diagnoseeinheit 30 ab,
wodurch diese ein fehlerhaft offen klemmendes Schubumluftventil 1 erkennt
und ein gesetztes Fehlersignal F an ihrem Ausgang abgibt. Ein fehlerhaft offen
klemmendes Schubumluftventil 1 müsste bei Ansteuerung in Schließrichtung
eigentlich schließen, bleibt
aber fehlerhaft geöffnet.
Die zuvor erwähnte vorgegebene
Diagnosezeit sollte derart appliziert werden, dass sie mindestens
der Zeit entspricht, die von der Erkennung der Reduzierung des Sollmomentes
Msoll um mindestens den vorgegebenen Schwellwertbetrag bis zur Generierung
eines eventuell zu setzenden Fehlersignals F der Diagnoseeinheit 30 erforderlich
ist.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform ist
der Referenzwertspeicher 120 nicht erforderlich, hingegen
wird von der ersten Ansteuereinheit 25 das erste Ansteuersignal
A1 zusätzlich
der Auswerteeinheit 20 zugeführt, wie es in 2 gestrichelt
dargestellt ist. In diesem Fall ist kein spezieller Diagnosebetrieb
der ersten Ansteuereinheit 25 erforderlich und auch keine
Deaktivierung der Auswerteeinheit 20 und der Diagnoseeinheit 30.
Vom Zeitpunkt der Aktivierung an bleiben die Auswerteeinheit 20 und die
Diagnoseeinheit 30 aktiviert und zwar mindestens so lange,
bis am Ausgang der Diagnoseeinheit 30 ein gesetztes Fehlersignal
F abgegeben wird. Wie beschrieben kann die Diagnose bei dieser alternativen Ausführungsform
im normalen Betrieb der Brennkraftmaschine 5 durchgeführt werden.
So wird das erste Ansteuersignal A1 bei Unterschreiten des vorgegebenen
Grenzwertes für
das resultierende Sollmoment Msoll derart gebildet, dass sich das
Schubumluftventil 1 von seiner vollständig geschlossenen Stellung 1 in
seine Öffnungsrichtung
bewegt, um Verdichterpumpen zu vermeiden. Wird anschließend ausgehend
von dem geöffneten
Zustand des Schubumluftventils 1 der vorgegebene Grenzwert
für das resultierende
Sollmoment Msoll wieder überschritten, so
bildet die erste Ansteuereinheit 25 das erste Ansteuersignal
A1 derart, dass das Schubumluftventil 1 wieder in Schließrichtung
betätigt
wird, um den gewünschten
Sollladedruck plsoll stellen zu können. Erkennt die Auswerteeinheit 20 in
dieser Situation, also bei Ansteuerung des Schubumluftventils 1 in Schließrichtung
einen Anstieg des Istladedrucks pl um mehr als einen vorgegebenen
Schwellwert SW, dann gibt sie an ihrem Ausgang ein Setzsignal ab,
so dass die Diagnoseeinheit 30 ein fehlerhaft offen klemmendes
Schubumluftventil 1 erkennt und an ihrem Ausgang ein gesetztes
Fehlersignal F abgibt. In diesem Fall ist auch die Zuführung des
resultierenden Sollmomentes Msoll zur Auswerteeinheit 20 nicht
erforderlich. Der vorgegebene Schwellwert SW ist in einem Schwellwertspeicher 110 abgelegt
und kann beispielsweise auf einem Prüfstand und/oder in Fahrversuchen
derart geeignet appliziert werden, dass er zum einen nicht zu klein
gewählt
ist, um Schwankungen des Istladedrucks pl, die nicht durch ein fehlerhaft
offen klemmendes Schubumluftventil 1 bedingt sind, nicht
als Fehler zu erkennen und andererseits nicht zu groß gewählt sein
sollte, um sicherzustellen, dass tatsächlich auftretende Fehler auch erkannt
werden können.
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Bei
der alternativen Ausführungsform
kann es zum Zwecke einer möglichst
zuverlässigen
Diagnose auch vorgesehen sein, dass der Auswerteeinheit 20 vom Drosselklappenpositionssensor 80 der Drosselklappenöffnungswinkel α zusätzlich zugeführt ist.
Außerdem
kann es bei dieser alternativen Ausführungsform auch vorgesehen
sein, dass der Drosselklappenwinkel α und der Istladedruck pl der
ersten Ansteuereinheit 25 zugeführt sind. Wird nun in der ersten
Ansteuereinheit 25 ein Lastsprung von sehr hoher Last,
d. h. bei einem über
einem ersten vorgegebenen oberen Grenzwert von beispielsweise 95% liegenden Öffnungswinkel α und einem
ebenfalls über
einem vorgegebenen Grenzwert liegendem Istladedruck pl zu einer
sehr niedrigen Last, bei der die Drosselklappe fast geschlossen
ist und der Öffnungswinkel α einen zweiten
vorgegebenen unteren Schwellwert von beispielsweise 10% unterschreitet, detektiert,
dann wird von der ersten Ansteuereinheit 25 mittels des
ersten Ansteuersignals A1 das Schubumluftventil 1 zunächst aus
seiner geschlossenen Stellung bei der sehr großen Last in seine geöffnete Stellung
bei der sehr niedrigen Last verbracht und dann im Zustand der sehr
niedrigen Last das erste Ansteuersignal A1 derart gebildet, dass
das Schubumluftventil 1 wieder in seine Schließrichtung
betätigt
wird. Stellt die Auswerteeinheit 20 bei dieser Schließbewegung
des Schubumluftventils 1 im Zustand der sehr niedrigen
Last einen Anstieg des Ladedrucks um mehr als den vorgegebenen Schwellwert
SW fest, dann ist das Schubumluftventil 1 in Ordnung, andernfalls
klemmt es offen und die Diagnoseeinheit 30 wird im letzteren
Fall zum Setzen des Fehlersignals F veranlasst. Dabei kann der Anstieg des
Istladedrucks pl mit dem Schließen
des Schubumluftventils 1 im Betriebszustand der sehr niedrigen
Last beispielsweise 20 hPa betragen, so dass sich als Schwellwert
SW ein Wert von beispielsweise 15 hPa eignet. Dabei ist der Anstieg
des Ladedrucks beim Schließen
des Schubumluftventils 1 drehzahlabhängig, so dass der Ladedruckanstieg
bei höheren Drehzahlen
größer ausfällt. Zu
diesem Zweck kann der Schwellwert SW auch motordrehzahlabhängig und/oder
turbinendrehzahlabhängig
vorgegeben sein. Die Drehzahl der Brennkraftmaschine 5 kann beispielsweise
in dem Fachmann bekannter Weise durch einen Kurbelwellenwinkelsensor
im Bereich des oder der Zylinder 50 ermittelt und dem Schwellwertspeicher 110 zugeführt werden.
Im Schwellwertspeicher 110 kann dann eine auf einem Prüfstand und/oder
in Fahrversuchen applizierte Kennlinie von vorgegebenen Schwellwerten
SW abhängig
von der Motordrehzahl n abgelegt sein und für die Diagnose je nach aktueller
Drehzahl n adressiert werden.
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Bei
einer weiteren alternativen Ausführungsform
kann es zum Zwecke einer möglichst
zuverlässigen
Diagnose auch vorgesehen sein, dass der Auswerteeinheit 20 der
Istmassenstrom ms über
die Drosselklappe, der beispielsweise mittels eines Heißfilmluftmassenmessers
gemessen, aus dem Öffnungswinkel α der Drosselklappe
und der Motordrehzahl oder aus dem Druckverhältnis über der Drosselklappe berechnet
ist, zusätzlich
zugeführt
ist. Außerdem
kann es bei dieser alternativen Ausführungsform auch vorgesehen
sein, dass der Istmassenstrom ms und der Istladedruck pl der ersten
Ansteuereinheit 25 zugeführt sind. Bei einem Lastsprung von
sehr hoher Last, d. h. auch von einem sehr großen Istmassenstrom, der über einem
ersten vorgegebenen Grenzwert liegt und einem ebenfalls über einem
dritten vorgegebenen Grenzwert liegendem Ladedruck zu einer sehr
niedrigen Last, d. h. zu einem sehr niedrigen Massenstrom (über Drosselklappe), der
unter einem zweiten vorgegebenen Grenzwert kleiner dem ersten vorgegebenen
Grenzwert liegt, wird von der ersten Ansteuereinheit 25 mittels
des ersten Ansteuersignals A1 das Schubumluftventil 1 zunächst aus
seiner geschlossenen Stellung bei sehr großen Werten für Massenstrom,
Last und Ladedruck in seine geöffnete
Stellung bei dem sehr niedrigen Massenstrom (und der sehr niedrigen
Last) verbracht und dann im Zustand des sehr niedrigen Massenstrom
(und Last) wieder in seine Schließrichtung betätigt, wenn
der Ladedruck hinreichend abgebaut ist, d. h. unter einen vierten
Grenzwert kleiner dem dritten vorgegebenen Grenzwert gefallen ist.
Stellt die Auswerteeinheit 20 bei dieser Schließbewegung des
Schubumluftventils 1 im Zustand der sehr niedrigen Last
und des sehr niedrigen Massenstroms einen Anstieg des Ladedrucks
um mehr als den vorgegebenen Schwellwert SW fest, dann ist das Schubumluftventil 1 in
Ordnung, andernfalls klemmt es offen und die Diagnoseeinheit 30 wird
zum Setzen des Fehlersignals F veranlasst. Der Schwellwert kann
z. B. abhängig
vom Istladedruck, dem Istdruck stromauf des Verdichters und dem
Istmassenstrom vorgegeben werden, da diese drei Größen in Kombination eine
Art Maß für die Drehzahl
des Turboladers sind.
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Alternativ
und analog zum Massenstrom über
Drosselklappe kann auch der Volumenstrom verwendet werden. Alternativ
und analog zum Ladedruck kann das Druckverhältnis über dem Verdichter verwendet
werden.
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Im
Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren
anhand der Ablaufpläne
der 3 bis 6 erläutert.
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Bei
den Ablaufplänen
nach 3 und 4 geht es um das Prüfen, ob
die erfindungsgemäße Diagnose
durchgeführt
werden soll, mithin also darum zu prüfen, ob das Ausgangssignal
des ODER-Gliedes 105 gesetzt werden kann. Der Ablaufplan
nach 3 deckt dabei die Erzeugung des Setzsignals der Adaptionseinheit 90 ab.
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Nach
dem Start des Programms wird bei einem Programmpunkt 200 der
Sollwert plsoll für
den Ladedruck von der Sollwertbildungseinheit 125 vorgegeben
und der Ladedruckistwert pl vom Ladedrucksensor 40 eingelesen.
Anschließend
wird zu einem Programmpunkt 205 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 205 prüft
die erste Vergleichseinheit 85, ob der Istladedruck pl
kleiner als der Sollladedruck plsoll ist. Ist dies der Fall, so
wird zu einem Programmpunkt 210 verzweigt, andernfalls wird
zu Programmpunkt 200 zurück verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 210 prüft
die Adaptionseinheit 90, ob von der ersten Vorgabeeinheit 85 für eine Zeit
größer als
der vorgegebene Schwellwert T das Setzsignal empfangen wurde, also
für länger als der
vorgegebene Schwellwert T der Ladedruckistwert pl kleiner als der
Ladedrucksollwert plsoll von der ersten Vergleichseinheit 85 festgestellt
wurde. Ist dies der Fall, so wird zu einem Programmpunkt 215 verzweigt,
andernfalls wird das Programm verlassen und weiterhin ein Rücksetzsignal
an das ODER-Glied 105 abgegeben.
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Bei
Programmpunkt 215 wird ein so genannter Unterladefehler
detektiert und das Ausgangssignal der Adaptionseinheit 90,
das dem ODER-Glied 105 zugeführt wird, gesetzt. Anschließend wird
zu einem Programmpunkt 220 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 220 wird die erfindungsgemäße Diagnose
auf ein offen klemmendes Schubumluftventils 1 durchgeführt, wie
es nachfolgend gemäß den Ablaufplänen in 5 und 6 erläutert wird.
Anschließend
wird das Programm verlassen.
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Der
Ablaufplan nach 4 deckt die Bildung des Setzsignals
der zweiten Vergleichseinheit 100 ab. Nach dem Start des
Programms wird bei einem Programmpunkt 300 der Adaptionswert
AW in die zweite Vergleichseinheit 100 eingelesen. Anschließend wird
zu einem Programmpunkt 305 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 305 prüft
die zweite Vergleichseinheit 100, ob der Adaptionswert
AW größer oder
gleich dem Grenzwert GW aus dem Grenzwertspeicher 115 ist.
Ist dies der Fall, so wird zu Programmpunkt 220 verzweigt
und die erfindungsgemäße Diagnose
auf ein offen klemmendes Schubumluftventils 1 nach 5 oder 6 gestartet.
Andernfalls wird das Programm verlassen. Nach Programmpunkt 220 wird
das Programm ebenfalls verlassen.
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Das
Programm nach 5 deckt die Diagnose auf ein
offen klemmendes Schubumluftventils 1 aufgrund von ausbleibendem
Verdichterpumpen trotz schließender
Ansteuerung des Schubumluftventils 1 ab.
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Nach
dem Start des Programms wird bei einem Programmpunkt 400 das
resultierende Sollmoment Msoll in der ersten Ansteuereinheit 25 und
der Auswerteeinheit 20 eingelesen. Anschließend wird zu
einem Programmpunkt 405 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 405 prüft
die erste Ansteuereinheit 25, ob eine Reduzierung des resultierenden
Sollmomentes Msoll um mehr als den vorgegebenen Schwellwertbetrag
vorliegt und das erste Ansteuersignal A1 derart gebildet ist, dass
das Schubumluftventil 1 in seine vollständige Schließstellung verbracht
werden kann. Ist dies der Fall, so wird zu einem Programmpunkt 410 verzweigt,
andernfalls wird zu Programmpunkt 400 zurück verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 410 behält
die erste Ansteuereinheit 25 die Bildung des ersten Ansteuersignals
A1 zur Verbringung des Schubumluftventils 1 in seine vollständige Schließstellung
bei. Anschließend wird
zu einem Programmpunkt 415 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 415 prüft
die Auswerteeinheit 20, ob der mit der Reduzierung des
resultierenden Sollmomentes Msoll um mehr als den vorgegebenen Schwellwertbetrag
und der Aufrechterhaltung des ersten Ansteuersignals A1 zum vollständigen Schließen des
Schubumluftventils 1 sich ergebende zeitliche Verlauf des
Istladedrucks pl sich um mehr als das vorgegebene Toleranzband vom
für die detektierte
Reduzierung des Sollmomentes Msoll vorgegebenen zeitlichen Verlauf
des Ladedrucks unterscheidet. Ist dies der Fall, so wird zu einem
Programmpunkt 425 verzweigt, andernfalls wird zu einem
Programmpunkt 420 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 425 wird ein fehlerhaftes offen Klemmen des
Schubumluftventils 1 erkannt und von der Diagnoseeinheit 30 das
Fehlersignal F gesetzt. Anschließend wird das Programm verlassen.
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Bei
Programmpunkt 420 wird Fehlerfreiheit von der Auswerteeinheit 20 erkannt
und das Fehlersignal F der Diagnoseeinheit 30 bleibt zurückgesetzt. Anschließend wird
das Programm verlassen.
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6 deckt
die alternative Ausführungsform ab,
wonach ein fehlerhaftes offen Klemmen des Schubumluftventils 1 im
Normalbetrieb der Brennkraftmaschine 5 und damit ohne einen
speziellen Diagnosebetrieb erkannt werden kann. Nach dem Start des
Programms steuert die erste Ansteuereinheit 25 bei einem
detektierten Lastsprung von sehr hoher Last bei einer Drosselklappenöffnung oberhalb
des ersten vorgegebenen Grenzwertes und einem Istladedruck pl oberhalb
des dafür
vorgegebenen Grenzwertes zu einer sehr niedrigen Last bei einer
Drosselklappenöffnung
unterhalb des zweiten vorgegebenen Grenzwertes mittels des ersten
Ansteuersignals A1 das Schubumluftventil 1 in Öffnungsrichtung
an. Anschließend
wird zu einem Programmpunkt 505 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 505 bildet die erste Ansteuereinheit 25 nach
dem Öffnen
des Schubumluftventils 1 das erste Ansteuersignal A1 derart,
dass das Schubumluftventil 1 wieder in Schließrichtung und
zwar zum vollständigen
Schließen
des Schubumluftventils 1 bewegt wird. Anschließend wird
zu einem Programmpunkt 510 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 510 prüft
die Auswerteeinheit 20, ob infolge der schließenden Ansteuerung des
Schubumluftventils 1 ein Anstieg Δpl des Istladedrucks pl größer dem
vorteilhafter Weise abhängig von
der aktuellen Motordrehzahl aus dem Schwellwertspeicher 110 ermittelten
vorgegebenen Schwellwert SW ist. Ist dies der Fall, so wird zu einem
Programmpunkt 515 verzweigt, andernfalls wird zu einem
Programmpunkt 520 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 515 erkennt die Auswerteeinheit 20 Fehlerfreiheit
und das Fehlersignal F der Diagnoseeinheit 30 bleibt zurückgesetzt.
Anschließend
wird das Programm verlassen.
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Bei
Programmpunkt 520 erkennt die Auswerteeinheit 20 einen
Fehler und veranlasst die Diagnoseeinheit 30 zum Setzen
des Fehlersignals F. In diesem Fall wird ein fehlerhaftes offen
Klemmen des Schubumluftventils 1 diagnostiziert. Anschließend wird
das Programm verlassen.
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Anstelle
des resultierenden Sollmomentes Msoll kann für die Diagnose des offen klemmenden Schubumluftventils 1 gemäß der ersten
Ausführungsform
auch in entsprechender Weise der Drosselklappenöffnungswinkel α ausgewertet
werden. Entsprechend der ersten beschriebenen Ausführungsform
der Diagnose wird dann statt einer Reduzierung des resultierenden
Sollmomentes Msoll eine Reduzierung des Drosselklappenöffnungswinkels α um mehr
als einen entsprechend applizierten vorgegebenen Schwellwertbetrag überwacht,
wobei eine solche Reduzierung des Drosselklappenöffnungswinkels noch besser
für die
beschriebene Diagnose geeignet ist, weil mit Schließen der
Drosselklappe die Gefahr des Verdichterpumpens bei geschlossenem Schubumluftventil 1 direkt
steigt, wohingegen ein niedriges resultierendes Sollmoment Msoll
auch bei größerer Öffnung der
Drosselklappe realisiert werden kann, beispielsweise indem der Zündwinkel
nach spät
verstellt wird. Der Vorteil der Verwendung des resultierenden Sollmomentes
Msoll liegt hingegen darin, dass damit gegenüber der tatsächlichen
Drosselklappenöffnung
der Lastwechsel prädiziert
werden kann und somit schon frühzeitig
für die
Bildung des ersten Ansteuersignals A1 verwendet werden kann.
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Voraussetzung
für ein
zuverlässiges
Diagnoseergebnis ist außerdem,
dass für
beide beschriebenen Alternativen der Diagnose gemäß den 5 und 6 die Brennkraftmaschine
während
des Diagnosevorgangs aufgeladen ist, damit es bei der ersten Alternative überhaupt
zum Verdichterpumpen kommen kann und bei der zweiten Alternative überhaupt der
Anstieg des Ladedrucks beim Schließen des Schubumluftventils
ermöglicht
wird. Das bedeutet, dass die Turbine 60 für die Diagnose
mit einem zweiten Ansteuersignal A2 betrieben werden muss, das eine
ausreichende Verdichterleistung für ein zuverlässiges Diagnoseergebnis
sicherstellt. Ein entsprechender Mindestwert für das zweite Ansteuersignal A2
kann dabei beispielsweise auf einem Prüfstand und/oder in Fahrversuchen
geeignet appliziert werden.
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Hintergrund
der Adaption durch die Adaptionseinheit 90 ist, dass wenn
das Schubumluftventil 1 beispielsweise fehlerhaft offen
klemmt, auf der Turbinenseite des Turboladers mehr Antriebsleistung
zur Verfügung
gestellt werden muss, um den gleichen Ladedruck als bei fehlerfreiem
Schubumluftventil 1 zu erreichen, da auf der Verdichterseite
ein Teil des geförderten
Volumenstroms nutzlos, d. h. ohne Beitrag für den Ladedruckaufbau im Kreis
gepumpt wird. Über
den Adaptionswert AW wird dabei sichergestellt, dass das erforderliche
Mehr an Antriebsleistung zur Verfügung gestellt werden kann.
Durch den Grenzwert GW des Grenzwertspeichers 115 wird
dabei ein unerwünschtes
Weglaufen „der
Adaptionswerte AW" der
Ladedruckregelung für
das zweite Ansteuersignal A2 verhindert bzw. eine Fehlererkennung
ermöglicht.
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Die
Diagnose eines fehlerhaft offen klemmenden Schubumluftventils 1 kann
zusammen mit einer Diagnose eines fehlerhaften geschlossen Klemmens
des Schubumluftventils 1 kombiniert werden, bei der bei
einem Lastwechsel von höherer
zu niedrigerer Last das Schubumluftventil 1 zur Vermeidung
von Verdichterpumpen in Öffnungsrichtung
angesteuert wird. Wenn kein Verdichterpumpen erkannt wird und der
Lastwechsel hinreichend groß und schnell
war, kann man sicher sein, dass das Schubumluftventil nicht geschlossen
klemmt. Andernfalls wird ein geschlossen klemmendes Schubumluftventil erkannt,
d. h. ein Schubumluftventil, das trotz öffnender Ansteuerung geschlossen
bleibt. Auch hier ist die höhere
Last durch den aufgeladenen Betrieb der Brennkraftmaschine mit weitgehend
geöffneter
Drosselklappe oberhalb des ersten vorgegebenen Schwellwertes zu
verstehen und die niedrigere Last durch den aufgeladenen Betrieb
der Brennkraftmaschine bei weit geschlossener Drosselklappe mit
einem Öffnungsgrad
unterhalb des zweiten vorgegebenen Grenzwertes.
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Die
zeitliche Reihenfolge der Diagnose auf ein fehlerhaft offen klemmendes
Schubumluftventil 1 und der Diagnose auf ein fehlerhaft
schließend
klemmendes Schubumluftventil 1 ist dabei beliebig.
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Der
vorgegebene Toleranzbereich kann ebenfalls in geeigneter Weise beispielsweise
auf einem Prüfstand
und/oder in Fahrversuchen appliziert werden derart, dass der Toleranzbereich
zum einen nicht zu klein ist, um Unterschiede in den beiden zeitlichen
Verläufen,
die nicht aufgrund eines fehlerhaft offen klemmenden Schubumluftventils
bedingt sind nicht zu einer Fehlermeldung führen zu lassen und andererseits
sollte der Toleranzbereich nicht zu groß appliziert werden, um ein
fehlerhaftes offen Klemmen des Schubumluftventils 1 auch
zuverlässig
detektieren zu können.
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In 7 ist
der zeitliche Verlauf des vom Drosselklappenpositionssensor 80 erfassten
Drosselklappenwinkels α und
des vom Ladedrucksensor 40 erfassten Istladedrucks pl über der
Zeit t für
den Fall einer Lastreduzierung von einer höheren Last zu einer niedrigeren
Last dargestellt. Bis zu einem ersten Zeitpunkt t1 weist
der Drosselklappenöffnungswinkel α einen Wert
von mehr als 95% und damit einen Wert oberhalb des ersten vorgegebenen
Grenzwertes auf. Zum ersten Zeitpunkt t1 fällt der
Drosselklappenwinkel α beispielsweise
aufgrund einer Rücknahme
eines Fahrerwunschmomentes FW derart ab, dass zu einem dem ersten
Zeitpunkt t1 nachfolgenden zweiten Zeitpunkt
t2 der Drosselklappenwinkel α den zweiten
vorgegebenen Grenzwert von in diesem Beispiel 10% Öffnungswinkel
erreicht und anschließend
unterschreitet. Somit bewegt sich der Drosselklappenöffnungswinkel α von einer
weitgehend geöffneten
Stellung oberhalb des ersten vorgegebenen Grenzwertes in eine weitgehend
geschlossene Stellung unterhalb des zweiten vorgegebenen Grenzwertes.
Als Beispiel für
den vorgegebenen Schwellwertbetrag für die Reduzierung des Drosselklappenöffnungswinkels α kann in
diesem Fall ein Wert von 85%, angelehnt an die Differenz zwischen
dem ersten vorgegebenen Grenzwert und dem zweiten vorgegebenen Grenzwert
gewählt
werden. Somit ist die Reduzierung des Drosselklappenöffnungswinkels α beim Beispiel
nach 7 größer als
der vorgegebene Schwellwertbetrag von in diesem Beispiel 85% Drosselklappenöffnungswinkeldifferenz.
Somit wird bei einem Verlauf des Drosselklappenöffnungswinkels α gemäß 7 zwischen
der ersten Zeit t1 und der zweiten Zeit t2 der
Verlauf des Istladedrucks pl in der Auswerteeinheit 20 auf
das Vorliegen von Verdichterpumpen untersucht, da aufgrund der für die beschriebene
Lastreduzierung um mehr als den vorgegebenen Schwellwertbetrag aktivierten
Diagnose eine Ansteuerung des Schubumluftventils 1 zum Öffnen ausbleibt.
Der Istladedruck pl nimmt dabei bis zum ersten Zeitpunkt t1 einen ersten Wert pl1 oberhalb seines vorgegebenen
Grenzwertes plg an. Istladedrücke
oberhalb des für
sie vorgegebenen Grenzwertes plg kennzeichnen dabei einen Betrieb
der Brennkraftmaschine 5 bei höherer Last. Mit der Abnahme
der Last aufgrund der Reduzierung beispielsweise des Fahrerwunschmomentes
FW wird auch der Sollladedruck plsoll und mit diesem der Istladedruck
pl vom ersten Zeitpunkt t1 an reduziert.
Dabei sei angenommen, dass ab dem ersten Zeitpunkt t1 das
Fahrerwunschmoment FW entsprechend zurückgenommen wird, beispielsweise
indem das Fahrpedal ausgehend von einer Betätigung bis nahe dem Anschlag
vollständig
losgelassen wird. Ab dem ersten Zeitpunkt t1 nimmt
der Istladedruck pl also ab. Ohne Öffnen des Schubumluftventils 1 wird
ab einem dem ersten Zeitpunkt t1 nachfolgenden
dritten Zeitpunkt t3 Verdichterpumpen erwartet,
das in 7 gemäß dem Bezugszeichen 600 in
Form von Schwankungen des Istladedrucks pl dargestellt ist. Ab dem dem
dritten Zeitpunkt t3 nachfolgenden zweiten
Zeitpunkt t2 beginnt die Auswerteeinheit 20 aufgrund
ihrer Aktivierung und gemäß der ersten
Ausführungsform
der Diagnose den Verlauf des Istladedrucks pl mit dem aus dem Referenzwertspeicher 120 entnommenen
Referenzverlauf, der dem Verdichterpumpen 600 entspricht,
bzw. mit einem um diesen Referenzverlauf 600 gebildeten
vorgegebenen Toleranzbereich 605 zu vergleichen, der in 7 schraffiert
dargestellt ist. Bleibt das Schubumluftventil 1 jedoch
bei dem in 7 gezeigten Lastabfall geöffnet, so
stellt sich ein Verlauf 610 des Istladedrucks pl ein, der
in 7 strichpunktiert dargestellt ist und außerhalb des
Toleranzbereichs 605, nämlich
unterhalb des Toleranzbereichs 605 liegt. Die Auswerteeinheit 20 erkennt
somit, dass der tatsächliche
Verlauf des Istladedrucks pl gemäß dem Bezugszeichen 610 außerhalb
des vorgegebenen Toleranzbereichs 605 liegt, so dass auf
ein fehlerhaft offen klemmendes Schubumluftventil 1 erkannt
wird.
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Die
Diagnose gemäß der zweiten
alternativen Ausführungsform
ist anhand der zeitlichen Verläufe
der 8a) und 8b)
dargestellt. Dabei zeigt die 8a) wie
auch die 7 den zeitlichen Verlauf des
Drosselklappenöffnungswinkels α und des
Istladedrucks pl, wobei ein gleicher Lastabfall wie in 7 angenommen
wird. Somit entspricht der zeitliche Verlauf des Drosselklappenöffnungswinkels α in 8a) dem zeitlichen Verlauf des Drosselklappenwinkels α in 7.
Entsprechendes gilt für
den zeitlichen Verlauf des Istladedrucks pl, der sich jedoch bis zum
ersten Zeitpunkt t1 und vom ersten Zeitpunkt
t1 bis zum nachfolgenden zweiten Zeitpunkt
t2 entsprechend dem in 7 strichpunktiert
dargestellten Verlauf 610 verhält. Dies deshalb, weil bereits
zu einem vierten Zeitpunkt t4, der zwischen
dem ersten Zeitpunkt t1 und dem dritten
Zeitpunkt t3 liegt, zu dem gemäß 7 der
Beginn des Verdichterpumpens ohne Öffnen des Schubumluftventils 1 liegen
würde,
das Schubumluftventil 1 geöffnet wird, wie in 8b) anhand des zeitlichen Verlaufs des
ersten Ansteuersignals A1 dargestellt ist. Zum vierten Zeitpunkt
t4 springt es von Null auf Eins und damit
von einer schließenden
Ansteuerung auf eine öffnende
Ansteuerung, so dass das Schubumluftventil 1 zum vierten
Zeitpunkt t4 von der vollständig geschlossenen Stellung
in die vollständig
geöffnete
Stellung bewegt werden soll. Mit Erkennen des Erreichens des zweiten
unteren Grenzwertes von in diesem Beispiel 10% für den Drosselklappenöffnungswinkel α zum zweiten Zeitpunkt
t2 oder kurz danach wird bei der zweiten Ausführungsform
der Erfindung das erste Ansteuersignal A1 wieder von Eins auf Null
zurückgesetzt
und damit das Schubumluftventil in seine vollständige Schließstellung
angesteuert. Infolge des Schließens des
Schubumluftventils 1 zum in diesem Beispiel zweiten Zeitpunkt
t2 wird ein Anstieg Δpl des Istladedrucks erwartet,
der größer als
der vorgegebene Schwellwert SW des Schwellwertspeichers 110 ist. Der
Anstieg Δpl
des Istladedrucks ab dem zweiten Zeitpunkt t2 wird
von der Auswerteeinheit 20 ermittelt, indem geprüft wird,
wann der Istladedruck pl ab dem zweiten Zeitpunkt t2 einen
Maximalwert erreicht. Dies ist zum dem zweiten Zeitpunkt t2 nachfolgenden fünften Zeitpunkt t5 der
Fall. Dieses Maximum, das in 8 mit plm
gekennzeichnet ist, abzüglich
des zum zweiten Zeitpunkt t2 erreichten
Istladedruckwertes pl2 ergibt dann in der Auswerteeinheit 20 den
Anstieg Δpl,
der dann mit dem vorgegebenen Schwellwert SW in der beschriebenen
Weise verglichen wird. Sollte das Schubumluftventil 1 fehlerhaft
offen klemmen, so wird die Auswerteeinheit 20 ab dem zweiten Zeitpunkt
t2 keinen Anstieg Δpl oberhalb des vorgegebenen
Schwellwertes SW des Schwell wertspeichers 110 detektieren
und damit ein fehlerhaft offen klemmendes Schubumluftventil 1 diagnostizieren.