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Stand der Technik
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Die Erfindung geht von einem Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche aus.
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Brennkraftmaschinen mit einem Verdichter zur Verdichtung der der Brennkraftmaschine zugeführten Luft sind bereits bekannt.
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Aus der
JP-2001-123844 A ist ein Verfahren zur Diagnose eines elektrischen Zusatzverdichters bekannt, bei dem eine Plausibilisierung der Drehzahlsignale des elektrischen Zusatzverdichters verwendet wird. Weicht die Istdrehzahl des elektrischen Zusatzverdichters trotz Drehzahlregelung länger als eine bestimmte Zeit von der Solldrehzahl ab, so wird auf einen Fehler geschlossen.
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Weiterhin ist aus der Offenlegungsschrift
US 5,585,553 A ein Verfahren zum Diagnostizieren einer Brennkraftmaschine mittels eines computerbasierten Modells des Ladedrucks eines Turboladers bekannt. Auch aus der Patenschrift
US 6,298,718 B1 ist bereits ein Verfahren zum Erfassen einer Funktionsstörung eines Verdichters eines Turboladers bekannt.
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Vorteile der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass für eine Diagnose der Verdichtung ein Istdruckverhältnis über dem Verdichter gemessen wird, dass das gemessene Istdruckverhältnis mit einem vorgegebenen Wert verglichen wird und das in Abhängigkeit des Vergleichsergebnisses ein Fehler detektiert wird. Auf diese Weise lässt sich die Diagnose der Verdichtung weniger aufwendig und mit bereits vorhandener Sensorik ermitteln. Ein zusätzlicher Sensor zur Ermittlung der Istdrehzahl des Verdichters ist nicht erforderlich. Weiterhin lassen sich durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung auch Fehlerbilder diagnostizieren, die unabhängig von der Solldrehzahl und der Istdrehzahl des Verdichters sind.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserung des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn als vorgegebener Wert ein Solldruckverhältnis gewählt wird. Auf diese Weise lässt sich die Diagnose des Verdichters mit minimaler Sensorik realisieren und erlaubt ohne Rückschlüsse auf die Fehlerquelle die Erkennung folgender Fehlerbilder: Schlauchabfall stromabwärts des Verdichters, alle Fehlerbilder, bei denen die Solldrehzahl ungleich der Istdrehzahl des Verdichters ist, offenhängendes Bypassventil.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn als vorgegebener Wert ein modelliertes Istdruckverhältnis gewählt wird. Auf diese Weise ist eine Eingrenzung auf folgende Fehlerquellen möglich: offenhängendes Bypassventil und Schlauchabfall stromaufwärts des Verdichters.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass als Verdichter ein elektrisch betriebener Lader gewählt wird, wobei vorteilhafterweise die Diagnose in einem Leerlauf oder leerlaufnahen Zustand durchgeführt wird. Auf diese Weise ergibt sich die Möglichkeit, den Druckanteil eines zum elektrisch betriebenen Lader in der Luftzufuhr der Brennkraftmaschine in Serie angeordneten Abgasturboladers zu vernachlässigen, so dass ein Ladedrucksensor stromabwärts des Abgasturboladers in sehr guter Nahrung bei diesem Betriebszustand der Brennkraftmaschine ausschließlich den Druckanteil des elektrisch betriebenen Laders erfasst. Ein eigener Ladedrucksensor zwischen dem elektrisch betriebenen Lader und dem Abgasturbolader wird auf diese Weise nicht erforderlich.
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Erfindungsgemäß ist außerdem vorgesehen, dass der elektrisch betriebene Lader für die Diagnose definiert angesteuert wird, vorzugsweise im Rahmen eines frühzeitigen Hochlaufs. Auf diese Weise lässt sich der elektrisch betriebene Lader unabhängig von einem ggf. vorhandenen Abgasturbolader in der Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine betreiben und sicherstellen, dass der Abgasturbolader das Diagnoseergebnis nicht beeinflusst.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn für die Diagnose ein Schubumluftventil geschlossen wird. Auf diese Weise lässt sich ein definierter Luftmassendurchsatz durch die Luftzufuhr und damit ein zuverlässiges Diagnoseergebnis realisieren.
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Zeichnung
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen 1 eine schematische Ansicht einer Brennkraftmaschine, 2 ein Blockschaltbild einer Motorsteuerung und 3 einen Ablaufplan für einen beispielhaften Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In 1 kennzeichnet 1 eine Brennkraftmaschine, beispielsweise eines Kraftfahrzeugs. Die Brennkraftmaschine 1 umfasst einen Verbrennungsmotor 60, der beispielsweise als Ottomotor oder als Dieselmotor ausgebildet sein kann. Im Folgenden wird beispielhaft angenommen, dass der Verbrennungsmotor 60 als Ottomotor ausgebildet ist. Über eine Luftzufuhr 65 wird dem Verbrennungsmotor 60 Frischluft zur Verbrennung zugeführt. Die Zufuhr von Kraftstoff erfolgt über einen 1 nicht dargestelltes Einspritzventil entweder direkt in einen Brennraum des Verbrennungsmotors 60 oder indirekt über die Luftzufuhr 65 zwischen einer Drosselklappe 85 und einem in 1 nicht dargestellten Einlassventil des Verbrennungsmotors 60. Das im Brennraum des Verbrennungsmotors 60 befindliche Luft-/Kraftstoff-Gemisch wird durch eine in 1 nicht dargestellte Zündkerze gezündet. Der Verbrennungsmotor 60 kann dabei ein- oder mehrzylindrig ausgebildet sein. Das bei der Verbrennung gebildete Abgas wird vom Verbrennungsmotor 60 über ein in 1 nicht dargestelltes Auslassventil in einen Abgasstrang 90 ausgestoßen. Im Abgasstrang 90 ist in diesem Beispiel eine Turbine 75 eines Abgasturboladers angeordnet, die über eine Welle 80 einen Verdichter 15 des Abgasturboladers in der Luftzufuhr 65 antreibt. Der Verdichter 15 des Abgasturboladers ist als ein zweiter Verdichter in der Luftzufuhr 65 einem ersten Verdichter 5 in der Luftzufuhr 65 in Strömungsrichtung nachfolgend angeordnet, wobei die Strömungsrichtung der Frischluft in der Luftzufuhr 65 durch einen Pfeil gekennzeichnet ist. Der erste Verdichter 5 ist in diesem Beispiel als elektrisch betriebener Lader ausgebildet. Die Strömungsrichtung des Abgases im Abgasstrang 90 ist ebenfalls durch einen Pfeil gekennzeichnet.
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Ein erster Luftzweig 92 ist dem ersten Verdichter 5 und dem zweiten Verdichter 15 in der Luftzufuhr 65 parallel geschaltet und umfasst ein Schubumluftventil 10, mit Hilfe dessen in dem Fachmann bekannter Weise ein unerwünschtes Verdichterpumpen verhindert werden kann. Dazu wird das Schubumluftventil 10 von einer Motorsteuerung 20 angesteuert. Ein zweiter Luftzweig 94 ist dem ersten Verdichter 5 in der Luftzufuhr 65 parallel geschaltet und wird auch als Bypass bezeichnet. Der zweite Luftzweig 94 umfasst ein Bypassventil 70. Der hier beispielhaft als elektrisch betriebener Lader ausgebildete erste Verdichter 5 ist von einem Elektromotor angetrieben, der von der Motorsteuerung 20 zur Einstellung einer Solldrehzahl angesteuert wird. Stromaufwärts des elektrisch betriebenen Laders 5 ist ein Luftmassenmesser 40, beispielsweise ein Heißfilm-Luftmassenmesser angeordnet, der den Luftmassenstrom der der Brennkraftmaschine 1 über die Luftzufuhr 65 zugeführten Frischluft misst und das Messergebnis an die Motorsteuerung 20 weiterleitet. Dem Luftmassenmesser 40 stromaufwärts benachbart ist ein Umgebungsdrucksensor 30 in der Luftzufuhr 65 angeordnet, der den Luftdruck in der Luftzufuhr 65 vor der Verdichtung misst und ebenfalls an die Motorsteuerung 20 weiterleitet. Dieser Luftdruck entspricht etwa dem Umgebungsdruck. Der Umgebungsdrucksensor 30 könnte auch zwischen dem Luftmassenmesser 40 und dem elektrisch betriebenen Lader 5 in der Luftzufuhr 65 angeordnet sein. Dort herrscht ebenfalls etwa Umgebungsdruck. Zwischen dem zweiten Verdichter 15 und der Drosselklappe 85 ist in der Luftzufuhr 65 ein Ladedrucksensor 25 angeordnet, der den Ladedruck in der Luftzufuhr 65 misst und ebenfalls an die Motorsteuerung 20 weiterleitet. Die Motorsteuerung 20 steuert weiterhin eine Stellung der Drosselklappe 85 zur Einstellung einer gewünschten Luftzufuhr zum Verbrennungsmotor 60 an. Weiterhin steuert die Motorsteuerung 20 in einer in 1 nicht dargestellten Weise die Kraftstoffeinspritzung und den Zündzeitpunkt an. Weiterhin ist am Verbrennungsmotor 60 ein Drehzahlsensor 35 angeordnet, der die Motordrehzahl misst und das Messergebnis ebenfalls an die Motorsteuerung 20 weiterleitet. Mit Hilfe des Abgasturboladers 15, 75, 80 kann die Motorsteuerung 20 ein vorgegebenes Verdichterdruckverhältnis über dem zweiten Verdichter 15 in der Luftzufuhr 65 umsetzen. Dazu kann die Motorsteuerung 20 einen Öffnungsgrad eines die Turbine 75 im Abgasstrang 90 umgehenden Wastegates und/oder die Einstellung einer entsprechenden Turbinengeometrie in dem Fachmann bekannter und in 1 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellter Weise ansteuern. Beim Anfahren des Kraftfahrzeugs spricht der Abgasturbolader 15, 75, 80 nicht gleich an. Dies wird als Turboloch bezeichnet. Zu diesem Zweck ist der elektrisch betriebene Lader 5 vorgesehen, der insbesondere beim Anfahren des Kraftfahrzeugs im Rahmen eines frühzeitigen Hochlaufs aktiviert wird, um wahrend des Anfahrvorgangs den Abgasturbolader zu unterstützen. Auf diese Weise kann das Turboloch kompensiert werden. Nachdem das Turboloch überwunden wurde und der zweite Verdichter 15 das geforderte Verdichterdruckverhältnis allein aufbauen kann, wird der elektrisch betriebene Lader 5 von der Motorsteuerung 20 abgeschaltet bzw. durch Öffnen des Bypassventils 70 neutralisiert. Das Bypassventil 70 kann dabei ebenfalls von der Motorsteuerung 20 angesteuert oder als Rückschlagventil ausgebildet sein.
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Aus der
DE 101 24 543 ist ein Verfahren zur Steuerung eines mit einem Abgasturbolader zusammenwirkenden elektrisch betriebenen Laders bekannt. Darin ist die Ermittlung eines Solldruckverhältnisses, hier mit vpsoll bezeichnet, und eines Istdruckverhältnisses, hier mit vpist bezeichnet, über dem elektrisch betriebenen Lader
5 detailliert beschrieben. Das Istdruckverhältnis vpist kann dabei auf der Basis der Motordrehzahl und des vom Luftmassenmesser
40 gemessenen Luftmassenstroms mit Hilfe eines Kennfeldes sowie in Abhängigkeit des vom Umgebungsdrucksensor
30 gemessenen Umgebungsdrucks und des vom Ladedrucksensor
25 gemessenen Ladedrucks modelliert werden. Diese Modellierung setzt voraus, dass der vom Luftmassenmesser
40 gemessene Luftmassenstrom vollständig durch den ersten Verdichter
15 strömt. Im da Falle, dass das Bypassventil
70 offen klemmt, ist diese Voraussetzung nicht gegeben, der Luftdurchsatz durch den Bypass
70 unbekannt ist. In diesem Fall erfolgt die Modellierung des Istdruckverhältnisses fehlerhaft. Das modellierte Istdruckverhältnis ist im Folgenden auch mit vpmod gekennzeichnet. Wird gemäß der
DE 101 24 543 statt des vom Luftmassenmesser
40 gemessenen Luftmassenstroms ein Sollwert für den Luftmassenstrom, der beispielsweise abhängig von einem Fahrerwunsch und weiteren Betriebsgrößen bestimmt wird, verwendet, so ergibt sich statt des modellierten Istdruckverhältnisses vpmod das Solldruckverhältnis vpsoll über dem ersten Verdichter
5. Der Fahrerwunsch kann dabei durch ein in
1 nicht dargestelltes Fahrpedal vorgegeben werden, dessen Betätigungsgrad an die Motorsteuerung
20 zur Auswertung weitergeleitet wird.
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In 2 ist ein Blockschaltbild für die Motorsteuerung 20 angegeben. Dabei umfasst die Motorsteuerung 20 Ermittlungsmittel 55, denen die Motordrehzahl n vom Drehzahlsensor 35 und der Luftmassenstrom mL vom Luftmassenmesser 40 zugeführt ist. Ferner ist den Ermittlungsmitteln 55, die auch als Ermittlungseinheit bezeichnet werden, der Umgebungsdruck pu vom Umgebungsdrucksensor 30 und der Ladedruck pl vom Ladedrucksensor 25 zugeführt. Ferner ist der Ermittlungseinheit 55 von einem in 1 nicht dargestellten Fahrpedal der Betätigungsgrad wped des Fahrpedals zugeführt. In Abhängigkeit des Betatigungsgrades wped ermitteln die Ermittlungsmittel 55 in dem Fachmann bekannter Weise ggf. unter Berucksichtung weiterer Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine 1 einen Sollwert mLsoll für den Luftmassenstrom in der Luftzufuhr 65 wie beschrieben. Weiterhin ermitteln die Ermittlungsmittel 55 in der beschriebenen Weise das modellierte Istdruckverhältnis vpmod und das Solldruckverhältnis vpsoll über dem ersten Verdichter 5. Ferner ermittelt die Ermittlungseinheit 55 aus dem Quotienten pl/pu einen Messwert vpist für das Druckverhältnis über dem ersten Verdichter 5 und dem zweiten Verdichter 15. Der Messwert vpist, das Solldruckverhältnis vpsoll und das modellierte Istdruckverhältnis vpmod werden Vergleichsmitteln 45 der Motorsteuerung 20 zugeführt, die den Messwert vpist mit dem Solldruckverhältnis vpsoll und/oder dem modellierten Istdruckverhältnis vpmod vergleichen. Das oder die Vergleichsergebnisse werden dann Fehlerdetektionsmitteln 50 der Motorsteuerung 20 zugeführt, die in Abhängigkeit des oder der Vergleichsergebnisse eine Fehlerdiagnose durchführt und ggf. eine Fehlermeldung beispielsweise an eine Anzeigevorrichtung in einem Kombinationsinstrument des Kraftfahrzeugs abgibt.
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Betrachtet man den Leerlauf oder einen leerlaufnahen Zustand der Brennkraftmaschine 1, so kann der Druckanteil des Abgasturboladers 15, 75, 80 am Verdichterdruckverhältnis über dem ersten Verdichter 5 und dem zweiten Verdichter 15 vernachlässigt werden, da dieser Druckanteil des Abgasturboladers aufgrund der thermodynamischen Auslegung des Abgasturboladers in dem den Leerlauf bzw. den leerlaufnahen Zustand kennzeichnenden Luftmassenstrombereich keine wesentliche Rolle spielt. Somit erfasst der Ladedrucksensor 25 im Leerlauf bzw. leerlaufnahen Zustand der Brennkraftmaschine 1 in sehr guter Näherung ausschließlich den Druckanteil des elektrisch betriebenen Laders 5 am Verdichterdruckverhältnis über dem ersten Verdichter 5 und dem zweiten Verdichter 15.
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Zur Erzeugung des Druckanteils des elektrisch betriebenen Laders
5 ist eine definierte Ansteuerung des elektrisch betriebenen Laders
5 im Leerlauf bzw. leerlaufnahen Zustand der Brennkraftmaschine
1 von Vorteil. Diese Situation ist z.B. im Rahmen eines gemäß der nicht vorveröffentlichten
DE 102 35 891 beschriebenen frühzeitigen Hochlauf des elektrisch betriebenen Laders
5 gegeben, bei dem von der Motorsteuerung
20 ein Ansteuersignal gebildet wird, dass den elektrisch betriebenen Lader
5 derart ansteuert, dass in Abhängigkeit eines Betriebszustandes der Brennkraftmaschine
1, der einer Erhöhung eines Fahrerwunschmomentes unmittelbar vorausgeht, der elektrisch betriebene Lader
5 bereits während dieses Betriebszustandes seine Drehzahl erhöht. Dieser Betriebszustand kann beispielsweise durch Betätigung einer Kupplung, durch Entlastung eines Bremspedals bei eingelegter Fahrstufe oder durch Erkennung eines Beschleunigungs- oder Anfahrvorgangs mindestens eines vorausfahrenden Fahrzeugs erreicht werden. Eine definierte Ansteuerung des elektrisch betriebenen Laders
5 durch die Motorsteuerung
20 kann aber auch unabhängig von einem solchen frühzeitigen Hochlauf im Leerlauf bzw. leerlaufnahen Zustand der Brennkraftmaschine
1 gezielt eingestellt werden. Für die Fehlerdiagnose sollte dabei die Motorsteuerung
20 das Schubumluftventil
10 derart ansteuern, dass es geschlossen wird, um einen definierten Luftmassenstrom zu realisieren, der vollständig durch den elektrisch betriebenen Lader
5 geleitet wird und vom Luftmassenmesser
40 gemessen werden kann.
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Der Messwert vpist des Druckverhältnisses wird im Folgenden auch als gemessenes Istdruckverhältnis bezeichnet. Ein Vergleich des gemessenen Istdruckverhältnisses vpist mit dem Solldruckverhältnis vpsoll in den Vergleichsmitteln 45 ermöglicht ohne Rückschlüsse auf die Fehlerquelle die Erkennung folgender Fehlerbilder:
- - Schlauchabfall in der Luftzufuhr 65 stromabwärts des elektrisch betriebenen Laders 5
- - alle Fehlerbilder bei denen die Solldrehzahl gemäß der JP-2001/123844 A trotz Drehzahlregelung länger als eine bestimmte Zeit von der Istdrehzahl des elektrisch betriebenen Laders 5 abweicht
- - fehlerhaft geöffnetes Bypassventil 70.
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Ein Vergleich des gemessenen Istdruckverhältnisses vpist mit dem modellierten Istdruckverhältnis vpmod in den Vergleichsmitteln 45 erlaubt eine Eingrenzung auf folgende Fehlerquellen:
- - fehlerhaft geöffnetes Bypassventil 70
- - Schlauchabfall in der Luftzufuhr 65 stromaufwärts des elektrisch betriebenen Laders 5 und stromabwärts des Luftmassenmessers 40.
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In 3 ist ein Ablaufplan für einen beispielhaften Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Nach dem Start des Programms aktiviert die Motorsteuerung 20 bei einem Programmpunkt 100 den elektrisch betriebenen Lader 5 im Leerlauf oder einem leerlaufnahen Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1 beispielsweise im Rahmen eines frühzeitigen Hochlaufs wie zuvor beschrieben. Anschließend wird zu einem Programmpunkt 105 verzweigt.
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Bei Programmpunkt
105 liest die Ermittlungseinheit
55 der Motorsteuerung
20 den aktuellen Ladedruck pl vom Ladedrucksensor
25 und den aktuellen Umgebungsdruck pu vom Umgebungsdrucksensor
30 ein. Weiterhin liest die Ermittlungseinheit
55 bei Programmpunkt
105 die aktuelle Motordrehzahl n vom Drehzahlsensor
35 und den aktuellen Luftmassenstrom m
L vom Luftmassenmesser
40 ein und ermittelt daraus in der beschriebenen Weise mit Hilfe des Kennfeldes und des Ladedrucks pl sowie des Umgebungsdrucks pu das modellierte Istdruckverhältnis vpmod. Zusätzlich oder alternativ liest die Ermittlungseinheit
55 bei Programmpunkt
105 vom Fahrpedal den Betätigungsgrad wped sowie ggf. weitere Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine
1 ein und ermittelt ebenfalls in der beschriebenen Weise daraus den Sollwert m
Lsoll für den Luftmassenstrom in der Luftzufuhr
65. Dabei ist es aus der
DE-A 197 40 968 beispielsweise bekannt, abhängig vom Fahrerwunsch bzw. Fahrerwunschmoment den Sollwert m
Lsoll für den Luftmassenstrom in der Luftzufuhr zu ermitteln. Die Ermittlung des Sollwertes m
Lsoll für den Luftmassenstrom im in der Luftzufuhr
65 kann daher gemäß der
DE-A 197 40 968 erfolgen. Aus diesem Sollwert m
Lsoll für den Luftmassenstrom und der aktuellen Motordrehzahl n ermittelt die Ermittlungseinheit
55 in der beschriebenen Weise mit Hilfe des Kennfeldes sowie dem Ladedruck pl und dem Umgebungsdruck pu das Solldruckverhältnis vpsoll. Anschließend wird zu einem Programmpunkt
110 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 110 berechnet die Ermittlungseinheit 55 aus dem Ladedruck pl und dem Umgebungsdruck pu das gemessene Istdruckverhältnis vpist = pl/pu. Anschließend wird zu einem Programmpunkt 115 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 115 vergleichen die Vergleichsmittel 45 das gemessene Istdruckverhältnis vpist mit dem Solldruckverhältnis vpsoll. Weicht das gemessene Istdruckverhältnis vom Solldruckverhältnis länger als eine vorgegebene Entprellzeit und um mehr als einen vorgegebenen Toleranzwert ab, so wird zu einem Programmpunkt 125 verzweigt, andernfalls wird zu einem Programmpunkt 120 verzweigt.
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Bei Programmpunkt
125 haben die Fehlerdetektionsmittel
50 aufgrund der von den Vergleichsmitteln
45 länger als die vorgegebene Entprellzeit ausgegebenen Abweichung zwischen dem gemessenen Istdruckverhältnis vpist und dem Solldruckverhältnis vpsoll um mehr als den vorgegebenen Toleranzwert einen Fehler erkannt, der durch einen Schlauchabfall stromabwärts des elektrisch betriebenen Laders
5, durch alle Fehlerbilder, bei denen die Solldrehzahl des elektrisch betriebenen Laders
5 trotz Drehzahlregelung länger als eine bestimmte Zeit von der Istdrehzahl des elektrisch betriebenen Laders
5, gemäß der
JP-2001-123844 A abweicht oder durch ein fälschlicher Weise geöffnetes Bypassventil
70 bewirkt wird. Die Fehlerdetektionsmittel
50 geben dann eine Fahrerwarnung, z.B. durch Aktivierung einer Warnlampe am Kombinationsinstrument des Kraftfahrzeugs ab. Anschließend wird das Programm verlassen.
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Bei Programmpunkt 120 wird kein Fehler detektiert bzw. ein in einem vorherigen Programmdurchlauf detektierter Fehler von den Fehlerdetektionsmitteln 50 wieder gelöscht. Anschließend wird zu Programmpunkt 100 zurückverzweigt.
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Aufgrund der Fahrerwarnung bei Programmpunkt 125 wird dem Fahrer mitgeteilt, dass ein Fehler durch einen Schlauchabfall in der Luftzufuhr 65 stromabwärts des elektrisch betriebenen Laders 5, ein Fehler des elektrisch betriebenen Laders 5 aufgrund einer länger als eine bestimmte Zeit andauernden Abweichung zwischen der Solldrehzahl und der Istdrehzahl des elektrisch betriebenen Laders 5 oder ein Fehler aufgrund eines fälschlicher Weise geöffneten Bypassventils 70 vorliegt. Zusätzlich kann es nun vorgesehen sein, dass nach Programmpunkt 120 und nach Programmpunkt 125 wie in 3 gestrichelt dargestellt zu einem Programmpunkt 130 verzweigt wird. Bei Programmpunkt 130 vergleichen die Vergleichsmittel 45 das gemessene Istdruckverhältnis vpist mit dem modellierten Istdruckverhältnis vpmod und geben das Vergleichsergebnis an die Fehlerdetektionsmittel 50 ab. Weicht das gemessene Istdruckverhältnis vpist länger als die vorgegebene Entprellzeit vom modellierten Istdruckverhältnis vpmod um mehr als den vorgegebenen Toleranzwert ab, so wird zu einem Programmpunkt 140 verzweigt, andernfalls wird zu einem Programmpunkt 135 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 140 detektieren die Fehlerdetektionsmittel 50 einen Fehler aufgrund eines fälschlicher Weise geöffneten Bypassventils 70 oder eines Schlauchabfalls stromaufwärts des elektrisch betriebenen Laders 5 und stromabwärts des Luftmassenmessers 40, der entsprechend durch eine Fahrerwarnung beispielsweise durch eine weitere Warnlampe am Kombinationsinstrument des Kraftfahrzeugs zur Anzeige gebracht wird. Anschließend wird das Programm verlassen.
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Bei Programmpunkt 135 haben die Fehlerdetektionsmittel 45 keinen Fehler erkannt. Anschließend wird zu Programmpunkt 100 zuruckverzweigt. Anstelle des zusätzlichen Vergleichs gemäß der gestrichelten Abfrage 130 nach 3 kann der Vergleich zwischen dem gemessenen Istdruckverhältnis vpist und dem modellierten Istdruckverhältnis vpmod auch anstelle des Programmpunkts 115 und des dortigen Vergleichs zwischen dem gemessenen Istdruckverhältnis vpist und dem Solldruckverhältnis vpsoll durchgeführt werden, wobei dann der Programmpunkt 125 durch den Programmpunkt 140 und der Programmpunkt 120 durch den Programmpunkt 135 ersetzt wird.
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Durch das beschriebene Verfahren lässt sich eine Diagnose der durch den elektrisch betriebenen Lader 5 bewirkten Verdichtung realisieren, bei der die beschriebenen Fehler des Schlauchabfalls stromauf oder stromab des elektrisch betriebenen Laders 5, des fälschlicher Weise geöffneten Bypassventils oder des elektrisch betriebenen Laders selbst aufgrund einer länger als eine bestimmte Zeit andauernden Abweichung zwischen der Solldrehzahl und der Istdrehzahl erkannt werden können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Diagnose der Verdichtung lassen sich für beliebige Verdichter zur Verdichtung der der Brennkraftmaschine 1 zuzuführenden Luft in entsprechender Weise anwenden. Beispielsweise lässt sich eine Diagnose einer im wesentlichen durch den Abgasturbolader 15, 75, 80 realisierten Verdichtung in der Luftzufuhr 65 realisieren, bei der der elektrisch betriebene Lader 5 entweder nicht vorhanden oder deaktiviert ist und der Abgasturbolader 15 beispielsweise über das Wastegate definiert angesteuert wird. Dies kann beispielsweise in einem Volllastbetriebszustand erfolgen. Alternativ kann auch ein als Kompressor ausgebildeter mechanischer Verdichter und die durch ihn bewirkte Verdichtung in der Luftzufuhr 65 diagnostiziert werden. Eine definierte Ansteuerung des Kompressors kann beispielsweise über die Einstellung eines definierten Öffnungsgrades eines Bypassventils eines den Kompressor in der Luftzufuhr 65 umgehenden Bypasses realisiert werden. Die Diagnose kann im Falle des Kompressors beispielsweise ebenfalls in einem Volllastbetrieb der Brennkraftmaschine 1 bei nicht aktiviertem oder nicht vorhandenem elektrisch betriebenen Lader 5 durchgeführt werden.