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Die
Erfindung betrifft ein Geräteträgersegment für
mindestens ein medizinisches Gerät sowie ein Geräteträgersystem,
welches mindestens zwei Geräteträgersegmente umfasst.
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In
Operationsräumen und Intensivpflegestationen von Kliniken
gelangen häufig Geräteträgersysteme zum
Einsatz, die an der Decke der betreffenden Räume abgehängt
montiert werden und medizinische Geräte und Zubehör
mittels verfahrbarer Gerätewagen in einer geeigneten Position
ganz nach Bedarf zur Verfügung stellen.
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Ein
solches Geräteträgersystem in der Art eines Schienensystems
ist aus
DE 102 18
555 B4 bekannt. Das dort beschriebene Schienensystem für
einen Geräteträger besteht aus im Wesentlichen
horizontal verlaufenden, an einer Decke befestigten Schienensegmenten,
die winklig zueinander angeordnet sind. Zwischen diesen ortsfesten
Schienensegmenten sind drehbar um eine vertikale Achse gelagerte
so genannte Drehschienensegmente angeordnet, mittels derer ein Geräteträger
zwischen zwei winklig zueinander angeordneten Schienensegmenten
verschoben werden kann.
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Den
bekannten Geräteträgersystemen ist häufig
eigen, dass ihre Montage und Umbaumaßnahmen daran aufwändig
sind. In der Regel erfolgen solche Montage- und Umbauarbeiten über
Kopf und sind mit umfangreichen handwerklichen Tätigkeiten verbunden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Geräteträgersystem
sowie entsprechende Geräteträgersegmente für
ein medizinisches Gerät bereitzustellen, die eine schnelle
und einfache Montage ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Geräteträgersegment
für mindestens ein medizinisches Gerät mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das
Geräteträgersegment umfasst einen im Wesentlichen
horizontal verlaufenden Versorgungsbalken zur Aufnahme des medizinischen
Geräts und eine an einer Decke vormontierte Grundhalterung,
an der der Versorgungsbalken angebracht wird.
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Der
Versorgungsbalken wird zum Beispiel auf die vormontierte Grundhalterung
aufgesetzt und kraftschlüssig mit der Grundhalterung verbunden. Der
Versorgungsbalken wird dabei insbesondere verwindungssteif montiert.
Auf diese Weise wird für einen Operationsraum oder eine
Intensivpflegestation eine schnelle und saubere Montage eines Geräteträgersegments
ermöglicht, denn die Montage der Grundhalterung kann bereits
in der Rohbauphase erfolgen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen des Geräteträgersegments
sowie eines entsprechenden Geräteträgersystems
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des Geräteträgersegments
ist der Versorgungsbalken so ausgebildet, dass ein Nachrüsten
mit einem weiteren medizinischen Gerät und/oder ein Entfernen
von einem am Versorgungsbalken aufgenommenen medizinischen Gerät
möglich sind.
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Das
erfolgt beispielsweise dadurch, dass der Versorgungsbalken vorübergehend
von der Grundhalterung entfernt wird und ein weiterer verfahrbarer Gerätewagen
für ein medizinisches Gerät am Versorgungsbalken
angebracht wird, insbesondere auf eine am Versorgungsbalken befindliche
Laufschiene geschoben wird, oder aber ein verfahrbarer Gerätewagen
mit einem medizinischen Gerät vom Versorgungsbalken entfernt
wird, insbesondere von einer am Versorgungsbalken befindlichen Laufschiene
geschoben wird.
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Des
Weiteren ist in einer vorteilhaften Ausführungsform des
Geräteträgersegments vorgesehen, dass der Versorgungsbalken
eine oder mehrere Laufschienen zur Aufnahme des medizinischen Geräts
aufweist.
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So
wird eine bedarfsgerechte und beliebig genau einstellbare Positionierung
eines medizinischen Geräts an einem entlang einer Laufschiene verfahrbaren
Gerätewagen gewährleistet. Ein Gerätewagen
kann beispielsweise entlang einer unteren und/oder einer seitlichen
Laufschiene eines Versorgungsbalkens verfahrbar sein.
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Mindestens
eine Laufschiene ist vorzugsweise als Strecken- oder Kurvenabschnitt
ausgebildet.
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Auf
diese Weise bilden mehrere Laufschienen durch eine entsprechend
kombinierte Montage von Geräteträgersegmenten
eine zusammengesetzte längere Strecke oder Kurve, auf der
ein Geräteträger verschoben werden kann. In einem
Operationsraum bietet es sich zum Beispiel an, verschiedene Geräteträgersegmente
bei der Montage so zu kombinieren, dass um den Operationstisch eine
geschlossene Kastenform gebildet wird. So ist es möglich,
von allen Seiten um den Operationstisch herum medizinische Geräte
und/oder Zubehör, insbesondere durch Verschieben der zugehörigen
Gerätewagen entlang von Laufschienen, bereitzustellen.
Wenn ein Gerätewagen darüber hinaus einen Schwenkarm
aufweist, wird eine optimale Positionierung gewährleistet.
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Eine
besondere Ausführungsform des Geräteträgersegments
zeichnet sich dadurch aus, dass die Grundhalterung an der Decke
höhenverstellbar angebracht ist.
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Üblicherweise
wird die Grundhalterung für ein Geräteträgersegment
an einer Rohbaudecke montiert. Häufig variiert dabei die
Deckenhöhe, bedingt durch Bautoleranzen, Unterzüge
und dergleichen. Mit Hilfe einer höhenverstellbaren Deckenhalterung
wird den verschiedenen baulichen Gegebenheiten Rechnung getragen.
So ist es beispielsweise möglich, im Fall einer abgehängten
Decke, die sich unterhalb der Rohbaudecke befindet und die in ihrer Höhe
verändert werden soll, eine entsprechende und sehr genaue
Anpassung in der Höhe durch die höhenverstellbare
Grundhalterung des Geräteträgersegments vorzunehmen.
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Das
Geräteträgersegment ist mit Vorteil so ausgebildet,
dass es mindestens eine Versorgungsleitung für ein Medium,
insbesondere für Starkstrom, Kommunikation, Gas und/oder
Datenübertragung, aufnimmt.
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Die
Versorgungsleitungen führen in der Regel zu einem medizinischen
Gerät, das an einem Geräteträger entlang
einer Laufschiene eines Versorgungsbalkens verschoben wird. Dadurch,
dass Versorgungsleitungen in ein Geräteträgersegment
integriert werden, entfällt das Verlegen von Leitungen
außerhalb des Geräteträgersegments, beispielsweise im
Bodenbereich. Außerhalb des Geräteträgersegments
verlegte Leitungen können eine erhebliche Behinderung für
die Arbeit in einem Operationsraum oder einer Intensivpflegestation
darstellen.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Geräteträgersystem
gelöst, das mindestens zwei wie oben beschriebene Geräteträgersegmente
umfasst, die so zueinander angeordnet sind, dass eine im Wesentlichen
horizontale und kontinuierliche Bewegung eines medizinischen Geräts
von dem Versorgungsbalken eines ersten Geräteträgersegments zu
dem Versorgungsbalken eines zweiten Geräteträgersegments
ermöglicht wird.
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Auf
diese Weise werden Geräteträgersysteme bereitgestellt,
die aus verschiedenen Geräteträgersegmenten im
Sinn einer Modulbauweise frei kombiniert werden.
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Das
Geräteträgersystem umfasst vorzugsweise mehrere
Geräteträgersegmente, von denen einige in einer
geraden Strecke, U-förmig, in einem Winkel oder in einer
geschlossenen Kurve, insbesondere einem Ring oder einer geschlossenen
Kastenform, angeordnet sind.
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Auf
diese Weise wird schnell und einfach ein von der Decke abgehängtes
Versorgungssystem bereitgestellt, das den spezifischen Gegebenheiten
vor Ort angepasst ist und jederzeit mit geringem Aufwand und ohne
Schmutz durch Umbauarbeiten an veränderte Anforderungen
angepasst werden kann.
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Das
Geräteträgersystem weist in seiner horizontalen
Ausdehnung bevorzugt einen Durchmesser zwischen 2 und 4 Metern auf.
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Damit
zeichnet es sich für die Versorgung eines Operationstisches
oder eines Krankenbettes aus, wenn das Geräteträgersystem
beispielsweise kastenförmig oberhalb des Operationstisches
oder des Krankenbettes von der Decke abgehängt montiert
ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand
der beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Geräteträgersystems
in einem Operationsraum,
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2 eine
schematische Ansicht auf das Geräteträgersystem
der 1 von oben,
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3 eine
schematische Ansicht auf einen Querschnitt eines Versorgungsbalkens
senkrecht zur Längsachse des Versorgungsbalkens,
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3a eine
schematische Ansicht auf einen Querschnitt einer weiteren Variante
eines Halteprofils mit Laufschienen senkrecht zur Längsachse
des Halteprofils,
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4 eine
perspektivische Ansicht von schräg unten auf das Geräteträgersystem
der 1,
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5 eine
Detailansicht auf das Geräteträgersystem aus 4.
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In 1 ist
eine schematische Seitenansicht eines Geräteträgersystems
in einem Operationsraum dargestellt. Ein Geräteträgersegment 1 umfasst
eine Grundhalterung 2, an der ein Versorgungsbalken 11 angebracht
ist. Ein weiterer Versorgungsbalken 11a ist im Querschnitt
zu seiner Längsachse angedeutet. Die Grundhalterung 2 umfasst
eine höhenverstellbare Deckenabhängung 3,
die an einer bauseitigen Decke 6 befestigt ist und durch
eine abgehängte Decke 7 tritt. Zwischen bauseitiger
Decke 6 und abgehängter Decke 7 befindet
sich eine Lüftungsdecke 5. Links neben dem Geräteträgersystem
ist eine Umfeldbeleuchtung 10 angeordnet, die in die abgehängte
Decke 7 integriert ist. Unterhalb des Geräteträgersystems
befindet sich ein Operationstisch 4.
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2 zeigt
eine schematische Ansicht auf das Geräteträgersystem
der 1 von oben. Das Geräteträgersystem
ist in einer geschlossenen quadratischen Kastenform von der in der 2 nicht
abgebildeten Decke 6 abgehängt um den Operationstisch 4 angeordnet.
Direkt über dem Operationstisch 4 ist eine an
der Decke 6 befestigte Leuchte 18 angebracht.
In der linken Hälfte der 2 ist ein
Querbinder 21 vollständig zu erkennen, in der
rechten Hälfte ist ein solcher Querbinder 21 komplett
von dem bereits montierten Versorgungsbalken 11 verdeckt. Ebenso
sind in der linken Hälfte der 2 die höhenverstellbaren
Deckenabhängungen 3 erkennbar, in der rechten
Hälfte der 2 sind die höhenverstellbaren
Deckenabhängungen 3 durch Befestigungselemente 27 verdeckt.
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3 stellt
eine schematische Ansicht auf einen Querschnitt eines Versorgungsbalkens 11 senkrecht
zur Längsachse des Versorgungsbalkens 11 dar.
Der Versorgungsbalken 11 umfasst ein Halteprofil 12 mit
zwei T-Schienen 12a. An die T-Schienen 12a schließen
sich von oben jeweils erste Befestigungsausbildungen 12d mit
einem ersten und einem zweiten Funktionsprofil 13a und 13b an.
Erste und zweite Abdeckprofile 14a und 14b verkleiden
und stabilisieren den Versorgungsbalken 11. Die Abdeckprofile 14a und 14b ermöglichen
zum Beispiel die Aufnahme weiterer Einbauteile wie Steckdosen, Schalter,
Ventile und dergleichen in den Versorgungsbalken 11. Des
Weiteren wird der Versorgungsbalken 11 durch zusätzliche
dritte und vierte Funktionsprofile 15a, 15b, einen
U-förmigen Profilabschnitt 12c, eine zweite Befestigungsausbildung 12e sowie eine
Verbindung 31 stabilisiert. Insgesamt wird hierdurch eine
ausreichende Verwindungssteifigkeit des Versorgungsbalkens 11 gewährleistet.
Außerdem sind in der 3 eine obere
Abdeckung 16, eine indirekte Beleuchtung 17 sowie
mehrere in den Versorgungsbalken 11 integrierte Versorgungsleitungen 19 im
Querschnitt senkrecht zu ihrem Verlauf dargestellt. Senkrecht nach
oben tritt aus dem Versorgungsbalken 11 eine Glasschottung 8.
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3a stellt
eine schematische Ansicht auf einen Querschnitt einer weiteren Variante
eines Halteprofils 12 senkrecht zur Längsachse
des Halteprofils 12 dar. Laufschienen 12b sind
hier als nutartige Ausnehmungen ausgebildet, die horizontal nach
außen hin geöffnet sind, um ein entsprechendes
Gegenstück eines medizinischen Gerätewagens aufzunehmen.
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4 ist
eine perspektivische Ansicht von schräg unten auf ein Geräteträgersystem
mit einer höhenverstellbaren Deckenabhängung 3 und
zwei im rechten Winkel aufeinander treffenden Geräteträgersegmenten 1 und 1a.
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5 bietet
eine Detailansicht auf das Geräteträgersystem
aus 4, und zwar auf die höhenverstellbare
Deckenabhängung 3. Eine Deckenplatte 26 dient
der Befestigung an der hier nicht dargestellten Decke 6.
Ein mit der Deckenplatte 26 verbundenes und senkrecht nach
unten weisendes Deckenrohr 25 und ein mit einer Zwischenplatte 23 und
dem Befestigungselement 27 verbundenes und senkrecht nach
oben weisendes Halterohr 24 lassen sich teleskopartig ineinander
verschieben und ermöglichen so eine Einstellung des Geräteträgersegments 1 auf eine
gewünschte Höhe. Die Höhenverstellung
kann beispielsweise über das Einrasten von Stiften in Befestigungslochreihen 28 am
Deckenrohr 25 und Befestigungslochreihen 29 am
Halterohr 24 erfolgen. Indem man eine erste Befestigungslochreihe 28 in
dem Deckenrohr 25 anbringt, die Befestigungslöcher
mit einem identischen Abstand aufweist, der sich geringfügig
von einer Abstandsvorgabe für Befestigungslöcher
einer zweiten Befestigungslochreihe 29 in dem Halterohr 24 unterscheidet,
lässt sich mit Hilfe des Nonius-Prinzips, das beispielsweise
im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Schieblehren bekannt ist, eine
sehr feine Höheneinstellung der Deckenabhängung 3 vornehmen.
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- 1,
1a
- Geräteträgersegment
- 2
- Grundhalterung
- 3
- Deckenabhängung
- 4
- Operationstisch
- 5
- Lüftungsdecke
- 6
- bauseitige
Decke
- 7
- abgehängte
Decke
- 8
- Glasschottung
- 10
- Umfeldbeleuchtung
- 11,
11a
- Versorgungsbalken
- 12
- Halteprofil
- 12a
- als
T-Schiene ausgebildete Laufschiene
- 12b
- Laufschiene
- 12c
- U-förmiger
Profilabschnitt
- 12d
- erste
Befestigungsausbildung
- 12e
- zweite
Befestigungsausbildung
- 13a
- erstes
Funktionsprofil
- 13b
- zweites
Funktionsprofil
- 14a
- erstes
Abdeckprofil
- 14b
- zweites
Abdeckprofil
- 15a
- drittes
Funktionsprofil
- 15b
- viertes
Funktionsprofil
- 16
- Abdeckung
- 17
- indirekte
Beleuchtung
- 18
- Leuchte
- 19
- Versorgungsleitung
- 21
- Querbinder
- 22
- Grundplatte
- 23
- Zwischenplatte
- 24
- Halterohr
- 25
- Deckenrohr
- 26
- Deckenplatte
- 27
- Befestigungselement
- 28
- erste
Befestigungslochreihe
- 29
- zweite
Befestigungslochreihe
- 31
- Verbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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