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Die
Erfindung betrifft ein Schienensystem für mindestens einen Geräteträger mit
im Wesentlichen horizontal verlaufenden, an einer Decke befestigten, ortsfesten
Schienensegmenten. An dem Geräteträger kann
bestimmungsgemäß eine Deckenversorgungseinheit
angebracht werden.
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Die
deutsche Auslegeschrift
DE 20
38 472 bezieht sich auf eine Drehscheibe für Hängebahnen mit
einer Umsetzschiene, die Schienenfahrzeugen das Umsetzen in eine
andere Fahrtrichtung ermöglicht,
wobei neben der Umsetzschiene ein schwenkbar angeordneter zweiarmiger
Hebel mit nach beiden Fahrtrichtungen wirksamem Anschlag zum Sichern des
Schienenfahrzeuges in der Drehscheibe gelagert ist und wobei der
zweiarmige Hebel um einen senkrechten Zapfen schwenkbar und senkrecht
zur Umsetzschiene entgegen einer Kraft verschiebbar gelagert ist
und an jedem Ende mit einer Einlaufführung, einer Rückstellführung und
einem Anschlag versehen ist, die zum Betätigen durch das Schienenfahrzeug
in dessen Fahrwerkbereich hineinragen.
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Das
deutsche Gebrauchsmuster G 94 04 945.9 bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Verriegeln der offenen Enden von Schienen, die in einem Schienenweg
an trennbaren Stellen angeordnet und an einer Decke aufgehängt sind,
in Öffnungsstellung der
Schienen und zum Verriegeln der in Schließstellung aneinander grenzenden
Schienen.
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Ein
Schienensystem für
die lineare Bewegung einer Deckenversorgungseinheit wird in der
DE 35 33 229 A1 beschrieben.
Anwendungsgebiet ist dabei die medizinische Versorgung von Patienten,
beispielsweise in Intensivstationen, in Operationssälen sowie
an anderer Stelle in Diagnostik und Therapie. Das medizinische Personal
hat auf diese Weise Zugang zum Patienten, und es besteht Bodenfreiheit.
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Als
Nachteil des bekannten Schienensystems erweist sich, dass es bei
winklig zueinander angeordneten Schienen nicht möglich ist, die Deckenversorgungseinheit
im Winkel von der einen zur anderen Schiene zu bewegen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Schienensystem anzugeben, das eine Bewegung
eines Geräteträgers über den
Treffpunkt von winklig zueinander angeordneten Schienen hinweg ermöglicht,
wobei verhindert werden soll, dass ein sich am Drehschienensegment
befindender Geräteträger unbeabsichtigt
aus den Schienen gleitet.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe gelöst durch
ein Schienensystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Das Schienensystem
für einen
Geräteträger mit
im Wesentlichen horizontal verlaufenden, an einer Decke befestigten
Schienensegmenten besteht aus mehreren ortsfesten Schienensegmenten und
mindestens einem drehbar um eine vertikale Achse gelagerten Schienensegment,
im Folgenden Drehschienensegment genannt. Das Drehschienensegment
kann so um die vertikale Achse gedreht werden, dass es mit mindestens
einem der ortsfesten Schienensegmente fluchtet. Auf diese Weise
kann eine an einem Geräteträger befestigte
Deckenversorgungseinheit entlang eines ersten ortsfesten Schienensegments
auf das mit dem ersten ortsfesten Schienensegment fluchtende Drehschienensegment verschoben
werden, das Drehschienensegment mit der daran über einen Geräteträger befestigten
Deckenversorgungseinheit kann so gedreht werden, dass es mit einem
zweiten ortsfesten Schienensegment fluchtet, das winklig zum ersten
ortsfesten Schienensegment angeordnet ist, und die am Geräteträger befestigte
Deckenversorgungseinheit kann vom Drehschienensegment auf das zweite
ortsfeste Schienensegment verschoben werden. Die Deckenversorgungseinheit
dient bevorzugt medizinischen Zwecken und kann beispielsweise Messgeräte oder Beatmungsgeräte umfassen.
Die Verwendung von mehreren Drehschienensegmenten ermöglicht damit den
Aufbau eines Schienensystems für
Deckenversorgungseinheiten mit winkligen Anordnungen, Verzweigungen
und Kreuzungen, das ganz auf die Bedürfnisse von Benutzern und Patienten
in der jeweiligen medizinischen Versorgungseinrichtung zugeschnitten
werden kann.
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Mit
den vorgesehenen Blockiereinrichtungen an den Schienen des Drehschienensegments
soll verhindert werden, dass ein sich am Drehschienensegment befindender
Geräteträger unbeabsichtigt aus
den Schienen gleitet. Zusätzliche
optionale Stoppelemente an den Schienen des Drehschienensegments
sorgen dafür,
dass ein Geräteträger nicht
von einem ortsfesten Schienensegment weggeschoben werden kann, wenn
dieses ortsfeste Schienensegment nicht mit dem Drehschienensegment
fluchtet. Mit Hilfe einer manuell zu betätigenden Arretierung wird ein
Geräteträger in der
Mitte der Schiene eines Drehschienensegments fixiert.
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Die
Blockiereinrichtungen werden automatisch verriegelt und entriegelt
in Abhängigkeit
davon, ob das Drehschienensegment mit einem ortsfesten Schienensegment
fluchtet oder nicht. Wenn Drehschienensegment und Schienensegment
fluchten, wird die Blockiereinrichtung entriegelt, und der Geräteträger kann
vom Drehschienensegment zum Schienensegment oder umgekehrt bewegt
werden. Wenn Drehschienensegment und Schienensegment nicht fluchten,
wird die Blockiereinrichtung verriegelt, und der Geräteträger verbleibt
jeweils an dem Drehschienensegment oder dem Schienensegment.
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Jede
Blockiereinrichtung weist einen Sperrstift und eine Sperrklinke
auf, die in der Weise zusammenwirken, dass bei Eindrücken des
Sperrstifts die vertikal nach unten in die Schiene ragende Sperrklinke
gelöst
wird. Wird ein Geräteträger entlang
der Schiene über
die betreffende Blockiereinrichtung verschoben, so wird die gelöste Sperrklinke
dabei umgeklappt. Wird der Sperrstift nicht eingedrückt, so
wird die vertikal nach unten in die Schiene ragende Sperrklinke
fixiert und wirkt gegenüber
dem an der Schiene befindlichen Geräteträger als Sperre, die sich nicht mehr
umklappen lässt.
Der Sperrstift steht so unter der Vorspannung einer Feder, dass
sein Grundzustand die nicht gedrückte
Position ist. Die Sperrklinke ist in diesem Grundzustand vertikal
nach unten weisend fixiert.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Ausführungsform mit Blockiereinrichtungen
und Arretierung weist stattdessen einen Bügel auf. Mindestens ein zusätzliches
Stoppelement an den Schienen des Drehschienensegments kann dabei
mit der gleichen Funktion wie in der beschriebenen Ausführungsform angebracht
sein.
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Der
Bügel bildet
ein im Wesentlichen halbkreisförmig
gebogenes Stahlrohr, das, bezogen auf seine halbkreisförmige Biegung,
horizontal liegt und senkrecht nach unten aus dem Schienensystem
hervorspringt. Ein sich am Drehschienensegment befindender Geräteträger gleitet
nun nicht mehr aus den Schienen des Drehschienensegments, wenn das Drehschienensegment
nicht mit einem ortsfesten Schienensegment fluchtet, sondern wird
durch den Bügel
daran gehindert. Der Bügel
erstreckt sich in seiner horizontalen Ausdehnung gerade soweit,
dass er den Weg für
den Geräteträger freigibt,
wenn das Drehschienensegment mit einem ortsfesten Schienensegment
fluchtet.
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Zwei
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung werden anhand von Zeichnungen beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
Ansicht von unten auf ein Schienensystem mit drei ortsfesten Schienensegmenten und
zwei Drehschienensegmenten sowie drei Geräteträgern für Deckenversorgungseinheiten,
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2 eine
vergrößerte Ansicht
von unten auf ein Drehschienensegment der 1, mit Blockiereinrichtungen
und Arretierung,
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3 eine
vergrößerte Ansicht
auf eine verriegelte Blockiereinrichtung der 2, rechts
in einer Schnittdarstellung entlang der Linie A – A in 2, links
in einer Frontdarstellung mit Blickrichtung senkrecht zur Schnittdarstellung,
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4 die
Blockiereinrichtung aus 3 rechts in der Schnittdarstellung,
wobei die Blockiereinrichtung entriegelt ist,
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5 eine
vergrößerte Ansicht
von unten auf eine verriegelte Blockiereinrichtung der 2,
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6 eine
Ansicht von unten auf ein Drehschienensegment mit Bügel.
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In
der 1 ist ein Schienensystem in einer Ansicht von
unten mit drei ortsfesten Schienensegmenten 1, 2, 10 und
zwei Drehschienensegmenten 3, 11 sowie drei Geräteträgern 8, 16, 17 dargestellt.
Die drei ortsfesten Schienensegmente 1, 2, 10 und
die zwei Drehschienensegmente 3, 11 bilden die
Form von einem „U" in der Weise, dass
die beiden ortsfesten Schienensegmente 1, 2 senkrecht
zueinander angeordnet und über
das Drehschienensegment 3 miteinander verbunden sind und
dass die beiden ortsfesten Schienensegmente 2, 10 in
gleicher Weise zueinander angeordnet und verbunden sind über das Drehschienensegment 11.
An dem Schienensegment 1 befindet sich ein Geräteträger 8,
an dem Schienensegment 2 befindet sich ein Geräteträger 17 und
an dem Schienensegment 10 befindet sich ein Geräteträger 16.
Am Drehschienensegment 3 sind zwei Stoppelemente 9 und
am Drehschienensegment 11 sind zwei Stoppelemente 7 vorgesehen. Die
beiden Drehschienensegmente 3 und 11 befinden
sich in einer Position, in der die Stoppelemente 7 und 9 als
Barriere gegenüber
dem Geräteträger 17 wirken.
Die Stoppelemente 7 und 9 sind im Wesentlichen
als Quader ausgebildet, die aus der Ebene der 1 herausragen
und so bemessen sind, dass sie das Herausgleiten des Geräteträgers 17 aus
dem ortsfesten Schienensegment 2 verhindern.
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Die 2 gibt
eine vergrößerte Ansicht
von unten auf das Drehschienensegment 3 der 1 wieder.
Das Drehschienensegment 3 verbindet die beiden senkrecht
zueinander angeordneten, ortsfesten Schienensegmente 1 und 2.
Die Schienensegmente 1, 2 und das Drehschienensegment 3 weisen jeweils
ein Paar von Schienen 1a, 1b, 2a, 2b und 3a, 3b auf.
An den Enden der Schiene 3b des Drehschienensegments 3 befinden
sich jeweils Blockiereinrichtungen 4 und 5. Das
Drehschienensegment 3 ist drehbar gelagert um eine Achse
durch den Punkt 12, die senkrecht zur Zeichenebene liegt.
Die Drehbarkeit ist angedeutet durch einen bogenförmigen Doppelpfeil.
Die Blockiereinrichtungen 4 und 5 an den Enden
der Schiene 3b sind verriegelt, das bedeutet, dass die
den jeweiligen Blockiereinrichtungen 4, 5 zugeordneten
Sperrstifte 14, 15 horizontal von den Enden der
Schiene 3b herausragen. Die zwei am Drehschienensegment 3 angeordneten
Stoppelemente 9 wirken als Barriere gegenüber einem
in der 2 nicht dargestellten Geräteträger, so dass dieser nicht von
den ortsfesten Schienensegmenten 1 und 2 geschoben
werden kann. In der Mitte der Schiene 3b zwischen den Blockiereinrichtungen 4 und 5 befindet
sich eine Arretierung 6, die manuell betätigt wird.
Die Arretierung 6 dient dazu, einen am Drehschienensegment 3 befindlichen,
in der 2 nicht dargestellten Geräteträger in der Mitte der Schiene 3b zu
arretieren im Hinblick auf eine günstige Gewichtsverteilung einer
am Geräteträger befestigten
Deckenversorgungseinheit.
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In
der 3 ist rechts eine vergrößerte Ansicht auf die verriegelte
Blockiereinrichtung 5 in der 2 in einem
Schnitt entlang der Linie A – A
in 2 gezeigt. Links in 3 ist die
entsprechende Frontdarstellung mit Blickrichtung senkrecht zur Schnittdarstellung
gezeigt. Identische Bezugszeichen bezeichnen dabei identische Bestandteile
der Blockiereinrichtung 5. Die Blockiereinrichtung 5 funktioniert
im Wesentlichen über
das Zusammenwirken des Sperrstifts 15 mit einer die eigentliche
Sperrung der Schiene 3b bewirkenden Sperrklinke 18,
die drehbar gelagert ist um eine senkrecht aus der Zeichenebene
weisende Achse durch den Punkt 19. Ein Anlaufblech 30 befindet
sich in hinreichendem Abstand von der Blockiereinrichtung 5,
so dass der Sperrstift 15 horizontal vom Ende der Schiene 3b herausragt,
wobei er der Vorspannung einer Feder 20 unterliegt. Ein
Sicherungsstift 21 greift so in eine Nut 21b des
Sperrstifts 15 ein, dass er das Herausgleiten des unter
der Vorspannung der Feder 20 stehenden Sperrstifts 15 verhindert.
Die Sperrklinke 18 greift so in eine Aussparung des Sperrstifts 15 ein,
dass eine Drehung der Sperrklinke 18 um die senkrecht aus
der Zeichenebene weisende Achse durch den Punkt 19 nicht
mehr möglich
ist. In dieser Position ist die Sperrklinke 18 fixiert
und wirkt als Sperre bei einer Verschiebung eines in der 3 nicht
abgebildeten Geräteträgers entlang
der Schiene 3b.
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Die 4 zeigt
die Blockiereinrichtung 5 aus 3, wobei
die Blockiereinrichtung 5 entriegelt ist. Die Blockiereinrichtung
liegt am Anlaufblech 30 an, so dass der Sperrstift 15 eingedrückt wird.
Der Sperrstift 15 ragt nun nicht mehr horizontal vom Ende
der Schiene 3b heraus, sondern schließt an seiner rechten Oberfläche im Wesentlichen
bündig
mit dem Ende der Schiene 3b ab, wobei der Vorspannung der Feder 20 soweit
entgegenwirkt wird, dass diese zusammengedrückt wird. Die Sperrklinke 18 greift
nun nicht mehr so in die Aussparung des Sperrstifts 15 ein,
dass sie fixiert ist, sondern kann jetzt um die senkrecht aus der
Zeichenebene weisende Achse durch den Punkt 19 mit einem Öffnungswinkel
von 180° geklappt
werden, dargestellt durch zwei bogenförmige Doppelpfeile. In dieser
Position ist die Sperrklinke 18 während des Verschiebens eines
in der 4 nicht dargestellten Geräteträgers in beide Richtungen entlang
der Schiene 3b wegklappbar und wirkt nicht mehr als Sperre.
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In
der 5 ist eine vergrößerte Ansicht von unten auf
die Blockiereinrichtung 5 in der 2 aus derselben
Blickrichtung wie in 2 gezeigt. Die Sperrklinke 18 weist
vertikal nach unten, das heißt hier,
in die Zeichenebene hinein. Der Sperrstift 15 ragt horizontal
nach rechts von dem Ende der Schiene 3b hervor und unterliegt
dabei der Vorspannung der Feder 20. Der Sicherungsstift 21 verhindert
das Herausgleiten des Sperrstifts 15. Das Drehschienensegment 3 wird
nun in Pfeilrichtung so gedreht, dass es mit dem ortsfesten Schienensegment 2 fluchtet. Während dieser
Bewegung wird der Sperrstift 15 durch das am Schienensegment 2 angeordnete
Anlaufblech 30 in das Drehschienensegment 3 eingedrückt. Auf
diese Weise kann die Sperrklinke 18 von der in den 3 und 5 dargestellten
verriegelten Position in die in 4 dargestellte
entriegelte Position gebracht werden, in der sie von einem in der 5 nicht
dargestellten Geräteträger beim
Heranrollen entweder von der Seite des Drehschienensegments 3 horizontal
nach rechts oder beim Heranrollen von der Seite des ortsfesten Schienensegments 2 horizontal
nach links umgeklappt werden kann und für die am Geräteträger angeordnete
Deckenversorgungseinheit somit nicht mehr die Wirkung einer Sperre
hat.
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In
der 6 ist eine Ansicht von unten auf ein Drehschienensegment 3 dargestellt,
die der 2 vergleichbar ist. Gleiche
Komponenten des Drehschienensegments 3 sind mit identischen
Bezugszeichen versehen. Im Unterschied zur 2 weist
das Drehschienensegment 3 der 6 einen Bügel 26 auf.
Der Bügel 26 ist
im Wesentlichen als halbkreisförmig
gebogenes Rohr ausgebildet, welches über drei Halterungen 28, 38, 48 an
dem Schienensystem befestigt ist, beispielsweise in Form von Schraubverbindungen.
Mit gestrichelten Linien ist ein sich am Drehschienensegment 3 befindender
Geräteträger 25 dargestellt.
An zwei Ecken des Geräteträgers 25 sind
Gleitstifte 24, 34 angebracht, die bei einer Drehung
des Drehschienensegments 3 mit dem daran sich befindenden
Geräteträger 25 in
der durch den Doppelpfeil 50 angedeuteten Richtung am Bügel 26 entlanggleiten
und somit eine Führung
der Drehbewegung gewährleisten.