-
Die Erfindung betrifft einen Multifunktionsträger für eine Hängebahn , abhängbar von einem Deckensystem, umfassend ein im Querschnitt mehrkammeriges Leichtmetallprofil mit mindestens einer Schiene für ein Fahrwerk einer Hängebahn, Luftzuführungen und Stromzuführungen für Werkzeuge sowie die Verwendung der Multifunktionsträger.
-
Insbesondere befasst sich die Erfindung mit der manuellen und halbmanuellen Montage von Industriegütern an fließenden oder getakteten Montagebändern. Solche manuellen Montagen sind z.B. in der PKW- und LKW-Endmontage üblich. Nachfolgend wird speziell das Montagekonzept für die PKW Montage berücksichtigt.
-
Die Werker an den Montagebändern benötigen zur Montage der einzelnen PKW-Komponenten wie z.B. Räder, Türen, Sitze, Batterie, Tank, Frontend, Cockpit, Schiebedach usw. zum Heben und Verschrauben Handhabungsgeräte wie z.B. Manipulatoren und Schraubergeräte.
-
Vorteilhaft werden diese Handhabungsgeräte links und rechts von der PKW Montagelinie an hängenden Laufschienen verfahrbar aufgehängt. Parallel zu den Laufschienen werden Energiestränge wie Luftleitungsrohre, Luftleitungen an Laufwerksschienen, Elektrostromabnehmerschienen (Schleifleitungen), Elektroleitungslaufschienen installiert. Hierüber erfolgt die Energieversorgung für die Handhabungsgeräte. Zusätzlich werden noch die Montageband-Beleuchtung mit Lichtbändern und auch die Sicherheitstechnik für den Bandstopp mit Notschalter und an den Montagebändern verlaufende Reißleinen installiert. Die komplette Technik wird mit Energiestrang oder mit Energiehimmel bezeichnet. Üblich ist es jedoch, das Laufschienensystem für Manipulatoren nur in dem Bereich vorzusehen, in dem der jeweilige Manipulator zum Einsatz kommen soll. Die Verfahrstrecke ist in der Regel auf ein bis zwei Takte (PKW-Längen) ausgelegt. Somit ist eine montagegerechte Vorplanung erforderlich.
-
Gängige Praxis ist dabei, dass in diesen Bereichen erst das Laufschienensystem für die Manipulatoren installiert und danach die Energiestränge, Bandbeleuchtung und Laufschienen für die Schraubertechnik und die Laufschienen für die Werkzeugwagen sowie die Sicherheitstechnik integriert werden. Gängige Praxis ist es auch, dass die vorgenannten Komponenten bereits vorhanden sind und das Laufschienensystem für die Manipulatoren nachträglich eingebracht werden muss. In diesem Fall werden alle Komponenten in dem Taktbereich gekappt und entfernt und nach Installation der Laufschienen für die Manipulatoren wieder hergestellt.
-
Die Herstellung und die damit verbundene parallele Verlegung von Hängebahn oder verschiebbaren Manipulatoren sind wegen der Platzverhältnisse besonders schwierig und aufwändig. Insbesondere ist der Koordinationsaufwand der Schnittstellen zu den Einzelwerken
- Luftleitungen durch den Leitungsinstallateur
- Beleuchtungs- und Notausgang durch den Elektroinstallateur
- Laufschienen für die Schraubertechnik
- Laufschienen für den Werkzeugwagen durch die Fachfirma für Werkzeugwagen
aufwändig und die damit verbundenen Kosten sind beachtlich.
-
Trotz intensiver Planung kommt es immer wieder vor, dass sich danach in der Praxis zeigt, dass die zugeteilten Taktbereiche die optimalen wirtschaftlichen Montagetätigkeiten nicht erfüllen.
-
Umgestaltungen und Zuordnungen der Arbeitsfolgen- und Arbeitstakte lässt dieses bisherige System aber nicht sofort zu. Dazu sind erst aufwändige und zeitraubende Neuplanungen und Umbauten nötig. Somit werden hierbei erhebliche Umbaukosten erzeugt und noch erheblicher sind weiterlaufende unwirtschaftliche Montagekosten bis zur Umsetzung. Insbesondere dann, wenn die zeitlichen Umsetzungen erst in den produktionsfreien Zeiten , wie z. B. zwischen den Weihnachts- und Neujahrstagen erfolgen kann.
-
Um mehr Flexibilität zu erlangen, wird immer wieder versucht, an Schienen geführte Manipulatoren durch auf dem Boden verfahrbare Laufwagenmanipulatoren zu ersetzen. Die Flexibilisierung ist dadurch gegeben. Diese bodenverfahrbaren Laufwagenmanipulatoren können sofort in andere Taktbereiche versetzt werden. Hierbei sind nur die Bodenverhältnisse zu beachten. Jedoch hat sich gezeigt, dass diese Geräte wegen der geringen Kippstabilität, der Rollwiderstände und der eingeschränkten Funktion kaum einsetzbar sind.
-
Der Stand der Technik bietet mit der
EP 0 822 292 B1 bzw.
DE 697 07991 T3 eine Schienenanlage für eine Lastförderungsvorrichtung an, bei der einzelne Schienen durch U-förmige Bügel miteinander verbunden sind, wobei die Bügel durch ebene Platten gebildet sind, welche Aussparungen für Verbindungselemente aufweisen. Die Bügel sind mit drei Schienen, umfassend einen oberen H-Träger und untere parallele C-Trägern zu einer Deckenschienenanordnung im Dreiecksverband verschweißt sind, wobei die H-Träger als Führung für eine Förderungsantriebseinheit und die C-Träger als Rollbahnen für eine mit der Antriebseinheit koppelbare Lastförderungsvorrichtung dienen. Die Bügel sind in Längsrichtung der Schienen beabstandet, verbinden die einzelnen Profile miteinander und dienen der Kopplung des Systems hintereinander fluchtend angeordneter Förderschienen und der Aufhängung der Schienen an einer Deckenkonstruktion. Dieses System aus Trägern ist offensichtlich sehr schwer und nur für den Lasttransport bzw. das Anhängen rollbarer Lasten geeignet.
-
Aus der
EP 0 458 921 B1 ist ein im Querschnitt mit mehreren Führungsbahnen für Lastabstützung z.B. eines Lasthakens in einer Hängebahn geeignetes selbsttragendes Hohlprofil dargestellt, dass mit Hilfe von Nutsteinen oder ähnlichen Schrauben von der Decke abgehängt werden kann. Für das Mitführen bzw. Kombinieren mit Energieleitungen wurden keine Angaben gemacht.
-
Aus der
DE 299 19 191 U1 ist ein Laufschienenprofil für Deckenkransysteme bekannt, welches als Strangpressprofil aus einer hochfesten Al-Legierung hergestellt wurde. Derartige Lastschienenprofile können mittels der in den Befestigungsschienen eingesetzten Formkopfschrauben an einer Hallendecke direkt befestigt oder abgehängt werden. Das dargestellte Laufschienenprofil ist ebenfalls für rollende Lastfördermittel ausgelegt.
-
Aus der
DE 201 06 841 U1 ist ein Schiene für eine Fahrwerk einer Hängebahn, insbesondere einer Hebefunktionsvorrichtung bekannt, die aus stirnseitig verbindbaren, nach unten offenen Hohlprofilen gebildet ist. Im Inneren haben sie zwei beabstandete horizontale Laufflächen, die den Laufelementen von längs der Schiene beweglichen Fahrwerken dienen und können durch eine Lücke zwischen den Laufflächen mit einem Anschlusselement z.B. Lasthaken gekoppelt werden, welches unten aus der Schiene herausragt. Die Hohlprofile sind aus stranggepressten Leichtmetall gebildet und in Eckbereichen ihres Querschnitts in Hohlprofillängsrichtung mit kreisförmigen Durchgangsöffnungen versehen. Die für einander zu reihende Schienen dieser Art als fluchtende Öffnungen zur Aufnahme von Passstiften und somit Ausrichtung der Schienenenden zu einander geeignet sind. Zusätzlich können Hinterschneidungen benutzt werden um benachbarte Schienenstücke miteinander zu verschrauben.
-
Aus der
DE 1 289 085 B1 ist eine Laufschiene mit C-förmigem Profil bekannt für Krananlagen, die zugleich mit Stromabnehmerwagen und Stromabnehmerkontakten ausgestattet sind, wobei die Schiene den Schleifleitungen als Tragschale dient. Als Fahr- und Führungsbahn sind an den Schenkelenden der C-Schiene einander zugekehrte Wulste vorgesehen, welche Diabolo-Laufrollen von hängenden Lastaufnahmemitteln als Fahrbahn dienen.
-
Aus der
EP 089 384 B1 ist eine Einrichtung zur Versorgung von ortsveränderlichen Verbrauchern mit einem Druckfluids, mit einer Versorgungszuführleitung, die eine Mehrzahl von gegenseitigem Abstand über die Leitungslängen verteilt angeordneten Zapfstellen ausgerüstet ist und mit einer längs der Zuführleitung beweglich gelagerten Anschlussvorrichtung für eine zugehörige Zapfleitung, wobei die Zapfstellen von mindestens ein durch Überführung der Anschlussvorrichtung in eine Anschlussstellung aus einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung überführbares Zapfventil aufweisen. Wie eine derartige Einrichtung mit ortsveränderlichen Luftanschlüssen kombiniert werden kann mit weiterem Energiezuführungen oder Lasttransportmitteln ist nicht offen bekannt. Dieses System ist in der Praxis teils realisiert worden.
-
Aus dem Internet ist unter der Adresse http://www.bestapower.com/pdfdownload.php?pdf=Ipxd0803 broschuere sreen .pdf&I=de&table=e am 29.05.2008 19:00 ein Montagehilfsmittel der Firma Besta AG, CH zu sehen gewesen, umfassend eine mehrfach mit Nuten und Hinterschneidungen ausgestattete Deckenschienen aus leichten Aluminiumprofilen in Längen bis zu sechs Meter, die zu beliebig langen Schienensträngen verbunden werden können. Das beschriebene "Bestapower System" ermöglicht den die Ankopplung von Druckluftwerkzeugen an eine im Profil integrierte Luftleitung und von Elektrowerkzeugen an einer vom Profil geführten Schleppkabel-Elektroleitung, insbesondere für Montagearbeitsplätze. Stromschienen und Arbeitsplatzbeleuchtungen können parallel zum Profil angeordnet und mit einer Deckenaufhängung, vorzugsweise mittels Seilen und Nutensteine verbunden werden. Die Integration von Computertechnik und Datenverarbeitung ist möglich, indem beispielsweise elektronische Prüfgeräte, Monitore, Drucker, Scanner und Ladestationen in an dem Profil hängenden Werkzeugablagen integriert werden. Allerdings sind die anhängbaren Lasten relativ gering und die Schiene kann über längere Strecken instabil sein.
-
Ausgehend vom zuletzt genannten Stand der Technik liegt der Erfindung das Problem zugrunde, ein Deckenschienensystem vorzuschlagen, welches alle bisherigen Energie- und Lasthilfsmittelführungen ersetzen kann.
-
Das Problem wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 2, 3 und 12 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den unselbständigen Ansprüchen erfasst.
-
Allen Systemen im Stand der Technik ist gemein, dass sie nicht alle Aufgaben beispielsweise an einem Montageband für Pkws oder für Motoren erfüllen können. Da neben der Deckenbeleuchtung auch noch Anschlüsse für Pressluftwerkzeuge oder Elektrowerkzeuge erforderlich sind und häufig höhere Lastgewichte an der Hängebahn für die einzubauenden Montageteile oder die Führung von Montagehilfsmitteln wie Hebezeugen, Kettenzügen, Manipulatoren, Balancen oder ähnlichen verlangt werden, damit die Montagearbeitsplätze universal ausgestattet sind. In der Praxis wurden bisher einzelne Tragschienen für unterschiedliche Aufgaben von verschiedenen Herstellern montiert, wobei während der Installation in der Halle Schnittstellenprobleme auftraten, weil die Systeme in ihrem Platzbedarf nicht aufeinander abgestimmt sind und eventuell Aufhängungen für die Systeme dreifach oder vierfach benötigt werden.
-
Die Erfindung hilft diesem Problem ab, indem in einer einzigen Anordnung ein einfacher Multifunktionsträger, oder ein stabilisiertes Tragschienensystem für mindestens drei, wahlweise sechs, parallele Fahrwagensysteme angeordnet wird, die parallel nutzbar sind. Zusätzlich enthält der Multifunktionsträger noch genügend Platz um Stromzuführungen oder Luftzuführungen zur indirekten oder direkten Ankopplung von Luftwerkzeugen oder strombetriebenen Werkzeugen zu ermöglichen.
-
Eine erste erfinderische Lösung umfasst daher einen als Schienenträger ausgelegten Multifunktionsträger für eine Hängebahn , abhängbar von einem Deckensystem, umfassend ein im Querschnitt mit mehreren in Längsrichtung durchgehenden Kammern ausgestattetes Hohlprofil mit mindestens einer Schiene für ein Fahrwerk einer Hängebahn, Nuten an allen Außenseiten des Hohlprofils, stirnseitig fluchtend verbindbar zu Mehrfachlängen, wobei eine zentrale c-förmige Schiene und zwei an der unteren Seite des Hohlprofils angeordnete c-förmige Schienen und alle Schienen mit horizontal beabstandeten Fahrbahnen für Laufwerke und dazwischen angeordneten Öffnungen für herabhängende Anschlagmittel ausgestattet sind, mindestens zwei stirnseitige Zentrieröffnungen für die Ankopplung weiterer Multifunktionsträger ergänzen das Profil und mindestens vier in Längsrichtung sich erstreckende Kanäle für multifunktionale Aufgaben.
-
In einer zweiten Version ist ein Multifunktionsträger mit Luftzuführeinrichtungen für Werkzeuge ausgebildet, wie dies für sich aus dem Stand der Technik bekannt ist. Erfinderisch weitergebildet ist der Schienenträger verstärkt stabilisiert durch ein zu einer vertikalen Mittellinie spiegelsymmetrisches Hohlprofil als Schienenträger, umfassend mindestens eine zentrale integrierte Schiene für Lastfördermittel und je Symmetriehälfte im Querschnitt mehrere Zentrierungsöffnungen und mindestens zwei integrale Kanäle und eine integrale Hilfsschiene, wobei alle Schienen nach unten offen für den Durchlass von Anschlagmitteln sind, ein Stabilisierungsprofil und zwei beabstandete Halbschalenbleche zur Verbindung des Stabilisierungsprofil und des Hohlprofils in deren Endbereichen zu einem Multifunktionsträger.
-
In einer bevorzugten Ausführung ist der Multifunktionsträger gekennzeichnet durch zwei parallel angeordnete Multifunktionsträger der zuvor geschilderten Art, verbunden durch Halbschalenbleche und ein zentrales Stabilisierungsprofil, jetzt angeordnet in einer Ebene zentrisch zwischen und oberhalb der Schienenträger.
-
Die zwei Schienenträger, das Halbschalenblech sowie das Stabilisierungsprofil können durch verbindende Kontenbleche zu einem sehr starren Dreiecksträgerverband gekoppelt werden.
-
Der Multifunktionsträger weist in Weiterbildung der Erfindung Hilfsschienen auf, die geeignet sind zur Aufnahme von Schleppleitungen, Stromschienen oder Laufwagen für Werkzeuge. Ergänzend soll durch eine zentrale Öffnung im Halbschalenblech zwischen den Schienenträgern Platz zur Aufnahme von Zubehöreinrichtungen wie Beleuchtungen oder Aufhängungen für Schleppkabel oder Datenkabel an Montageplätzen geschaffen werden.
-
In einer Ausprägung der Erfindung soll die Verwendung von zwei langgestreckten Schienenträgern einer Hängebahn aus mindestens zwei identischen Leichtmetallhohlkörpern mit sechs Schienen, angeordnet im Dreieck mit einem Hohlkörper als Stabilisierungsprofil, durch Kopplung aller Hohlkörper mittels eines Halbschalenbleches in deren Endbereichen zu einem Multifunktionsträger zur Herstellung eines Schienenstranges durch Verbindung der benachbarten Halbschalenbleche von Multifunktionsträgern als alleinigem Träger für Energieversorgung und Basis von Hebezeugen über einem Arbeitsplatz, dem Energiehimmel geschützt sein.
-
Die Vorteile der Erfindung lassen sich betriebswirtschaftlich auch wie folgt darstellen. Durch schnelles Umverteilen und Umrüsten der Band-Montagetätigkeiten zur Optimierung der Arbeitsprozesse z.B. kann durch den einheitlichen Bandaufbau (Energiehimmel, Energieleitungen und Hängebahnen) ein Handhabungsgerät innerhalb von wenigen Stunden (am Wochenende) an einen anderen Montageabschnitt versetzt oder getauscht werden. Durch Zusammenfassung der Einzelkomponenten wie Multifunktionsschienen für die Laufwagen-Handhabungsgeräte und im gleichen Schienenprofil vereint, C-Schienen für die vier Hängeschienenbahnen mit Laufwagen für Schraubergeräte (Luftschrauber und/oder Elektroschrauber).
-
Parallel wird ein Energierohr geführt und so ein Träger-Profilbalken mit stark verbesserten Statikeigenschaften realisiert, ganz erheblich steifer im Vergleich zu der bisher angewandten Technik mit den Einzelkomponenten.
-
Dadurch kann das System höher belastet werden bzw. die verringerte Durchbiegung kommt den Horizontallaufeigenschaften der Handhabungsgeräten zugute, sie rollen quasi widerstandsfrei aus einer labilen Position in die gewünschte nächste Position. Durch die erhöhte Festigkeit können weniger Abhängepunkte des Multifunktionsträgers am Deckensystem gewählt werden. Das erspart Deckenstahlbaugewicht und somit verringert sich das Belastungsgewicht für die Hallendecken. Ebenso reduzieren sich die Stahlbaukosten.
-
Wesentlich ist auch eine Vereinfachung der Handhabungstechnik. Durch gleichbleibende Montagebändertechnik mit gleichbleibenden Höhen und Abständen vom Energiehimmel zur Bandmitte kann auch die Handhabungsgerätetechnik immer gleich gebaut werden. Dadurch ist eine Standardisierung der Handhabungsgerätetechnik möglich und somit entfallen aufwendige Höhen-, Reichweitern- und Störkantenuntersuchungen. Hieraus resultieren wiederum Kosteneinsparungen bezüglich der Auslegung, Fertigung, Erprobung, Optimierung, Werker- und Instandhalter-Schulung. Ein schnellerer und besserer Prozessablauf ist gegeben.
-
Ein besonders zu beachtender Vorteil dieser Technik ist die standardisierte Fertigbautechnik. Wie bei der Fertighausherstellung können alle Elemente zu einer Einheit zusammengefügt und als komplette Einheit von z.B. 8 m Länge an die Montagebandstraße transportiert werden. Für das Zusammenfügen zur kompletten Montagestrecke sind dann nur noch wenige Handgriffe erforderlich. Die Koordinationsaufwände und die Schnittstellenprobleme entfallen.
-
Anhand von Ausführungsbeispielen und Zeichnungen sollen die Aufgabe, der Zweck und Vorteile der Erfindung im Folgenden näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Draufsicht auf einen ersten Multifunktionsträger;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf zwei miteinander fluchtend gekoppelte Multifunktionsträger gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht auf den Multifunktionsträger gemäß Fig. 1;
- Fig. 4a
- eine Vorderansicht auf ein Schienenprofil des Multifunktionsträgers gemäß Fig. 1;
- Fig. 4b
- eine perspektivische Draufsicht auf ein Schienenprofil des Multifunktionsträgers , entsprechend Fig. 4a;
- Fig. 5
- eine perspektivische Draufsicht auf einen von einer Deckenkonstruktion abgehängten zweiten Multifunktionsträger in Betrieb an einem Arbeitsplatz mit angebautem Balancer- Hebezeug sowie Elektroleitungen für Werkzeuge;
- Fig. 6
- eine Vorderansicht auf den zweiten Multifunktionsträger gemäß Fig. 5, analog Fig. 3;
- Fig. 7
- eine Vorderansicht auf einen dritten Multifunktionsträger analog Fig. 5.
-
Die Erfindung ermöglicht ein neues Montagekonzept, insbesondere in der Montage am Band oder einer Taktstraße. Zusammenfassend und komprimiert lässt sich beispielhaft darstellen:
-
Um all die Nachteile im Stand der Technik abzustellen, verfolgt das erfindungsgemäße Konzept die Verbesserung des Energiestranges bzw. Energiehimmels und basiert auf der Zusammenfassung aller Komponenten zu einer Einheit. Der Multifunktionsträger existiert in drei Ausführungsformen.
- Eine neuartige Hängebahnschiene / Schienenträger für universellen Einsatz bei geringer Gerätedichte am Arbeitsplatz. Sie kann direkt von der Decke abgehängt werden.
- Ein Multifunktionsträger aus dem Schienenträger mit stabilisierendem oberen Hohlprofil, gekoppelt mittels Halbschalenblechen.
- Ein Multifunktionsträger, gebildet aus zwei parallel verlaufenden Laufbahnschienen für die Manipulatorenlaufwagen mit zusätzlichen, zur Einheit verbundenen zwei Laufspuren pro Laufbahnschiene für die Luftzuführungswagen und /oder Schraubergerätewagen und /oder Werkzeuglaufwagen.
-
An den Multifunktionsträger bzw. Schienenträger können in die Laufspurenkammern Stromschienen (Schleifleitungen) eingeclipt und damit die Elektrotechnik versorgt werden. Parallel zu diesen vier Laufschienen können in das Multifunktionshimmelelement ein bis zwei Energiekettenbahnen eingelegt werden. Die zwei im gewählten Abstand von z.B. 800 mm parallel verlaufenden Laufbahnschienen, Schienenträger sind wiederum verbunden mittels mindestens zwei oder mehreren Flanschblechen, im Folgen Halbschalenblechen und einem parallel verlaufenden oberen Hohlprofil, genutzt z.B. als Luftleitungsträgerrohr (gewählter Durchmesser 100 mm), also ist das System verbunden zu einem Dreiecksträgerbalken. Durch die Verbindung zu einem Dreiecksträgerbalken wird eine hohe statische Stabilität erreicht, die es ermöglicht, den Dreiecksträgerbalken über eine Länge von z.B. 8 m mit nur zwei Aufhängungen zu verlegen. In den Trägerbalken wird die Bandbeleuchtung (das Lichtband) integriert und die Notausschaltung mit Reißleine ist parallel verlaufend angebracht. Damit sind alle Komponenten zu einer Einheit zusammengefügt und die komplette Einheit, der Multifunktionsträger bzw. Multifunktionshimmelelement, kann einzeln oder durch Verbindung mehrerer Multifunktionshimmelelemente durch Schraub- und Steckverbindungen parallel der Montagelinie, vorzugsweise immer in einer konstruktiv festgelegten Höhe und mit einem festgelegten Mindestabstand zur Montagebandmitte, installiert werden. Bei komplett mit Multifunktionsträgern ausgestatteter Bandstrecke ist keine besondere Vorplanung für die einzelnen Handhabungsbereiche mehr erforderlich und flexibel können Montagepositionen jederzeit optimiert werden.
-
Im Folgenden sind identische oder funktionsgleiche Teile mit identischen Bezugszeichen versehen.
-
Der erfindungsgemäße Multifunktionsträger 1 ist in Fig. 1 in einer ersten Variante gezeigt.
-
Seine wesentlichen Bauteile zeigt die Vogel-Perspektive mit dem Stabilisierungsprofil 3 an dessen Endbereichen plane Halbschalenbleche 4 befestigt sind, beispielsweise durch Verschweißen. Alternativ kommen auch andere Verbindungstechniken wie Kleben, Schrauben oder Nieten zum Einsatz. Etwa dreieckige Knotenbleche 41, verschweißt mit dem Stabilisierungsprofil 3 und rückseitig auch mit dem Halbschalenblech 4 sorgen für zusätzliche statische und dynamische Steifigkeit. Die dritte Kante des Knotenbleches 41 ist mit einem Schienenträger 2 verbunden, der zugleich am Endbereich formschlüssig das Halbschalenblech 4 durchgreift. Es können beidseits des Stabilisierungsprofils 3 derartige Knotenbleche 41 und Schienenträger 2 angeordnet werden. Dadurch ergibt sich ein auch auf 8 (Beispiel) bis 12 m Länge stabiler Dreiecksträgerverbund. Mit Abhängern 5 an den Schienenträgern 2 -wie dargestellt - oder dem Stabilisierungsprofil 3 kann der Multifunktionsträger 1 über jedem Montagearbeitsplatz als alleiniger "Energiehimmel" für alle Werkzeuge dienen. Die Schienenträger 2 weisen integral (Fig. 4a, 4b) mindestens drei Fahrbahnen und Luft- sowie Stromversorgungseinrichtungen auf. Im dargestellten Fall ist inmitten des Halbschalenbleches 4 noch Platz für eine langgestreckte Beleuchtungseinrichtung 6 und Auflager für weiteres Zubehör.
-
Fig. 2 zeigt in Draufsicht die Koppelstelle für zwei hintereinander fluchtend angeordnete Multifunktionsträger 1,1 Die Halbschalenbleche 4, 4' sind im Abstand D mittels Verbindungsschrauben 42, durchgreifend Öffnungen 43 (Fig. 4a) gehalten. Die Schienenträger 2 und Stabilisierungsprofile 3 überragen die Halbschalenbleche 4,4' etwas. Dies ermöglicht es einerseits beidseits des Halbschalenbleches 4,4' Schweißnähte mit den Stabilisierungsprofilen 3 anzuordnen und andererseits kontrolliert Dichtungen zwischen den Kanälen 3, 23, 23', 26,26' zu platzieren.
-
In Fig. 3 ist eine Stirnansicht eines Multifunktionsträger 1 gezeigt. Das Halbschalenblech 4 oder im Prinzip dreieckige Verbindungsblech erbringt die im Maschinenbau häufig realisierte Dreipunkt-Lösung, eine stets stabile, hier auch verwindungssteife spiegelsymmetrische Anordnung von Durchbrüchen 44 für die Schienenträger 2, die formschlüssig und bei Bedarf durch ergänzende Verschraubungen gehalten werden. Die zentrale Öffnung 45 im Halbschalenblech 4 dient der Platzierung der Beleuchtung 6 im nach unten offenen Multifunktionsträger 1. Bei Bedarf können die seitlichen Auflager 46, 47 für das Auflagern von z.B. Schleppkabelwannen oder weiterer Energieleitungen benutzt werden.
-
Fig. 4a und 4b zeigen einen verwendbaren Schienenträger 2 in Vorderansicht und in Vogelperspektive. Zu einer nicht gezeigten vertikalen Mittellinie ist das Hohlkammerprofil vorzugsweise aus Leichtmetall wie Aluminium oder Legierungen davon. Der Schienenträger 2 umfasst jeweils mindestens zwei Kanäle 26, 26' für Druckluft, Wandkammern 23,23' , Zentrierungskanäle 24,24', seitliche Haltenuten 27,27' und 28,28' und Hilfsschienen 22,22'. Mittig sind noch eine zentrale Schiene 21 und eine Topnut 25 für eine Wirkverbindung mit Abhänger 5 vorgesehen.
-
Die Wandkammern 23.23' stabilisieren das im Strangpressverfahren herstellbare Profil des Schienenträgers 2 mit hohem Widerstandsmoment in X-Richtung und Y-Richtung. Zugleich kann hier bei Bedarf Metalbrandpulver oder inertes Gas eingeschlossen sein, um im Brandfalle als Löschhilfe für das Leichtmetall zu dienen. Auch der Transport von Wasser oder anderen Flüssigkeiten wie Kühlfluids zu einer Verbrauchsstelle ist durch die Wandkammern möglich.
-
Die Kanäle 26, 26' sind auch geeignet, bei Bedarf an ein Unterdrucksystem als Staubsaugerrohr oder für eine Vakuum-Hebevorrichtung angeschlossen zu werden. Als weiterer Verwendungszweck für alle durchgehenden Kanäle ist auch die Versorgung mit beliebigen Fluides, darunter auch spezielle Gase wie Schweißgase möglich.
-
In die Stirnöffnung der Zentrierungskanäle 24,24' können Verbindungsstifte oder Hülsen als Fluchtungshilfe eingesetzt werden, wenn mehrere Multifunktionsträger 1 hintereinander zu koppeln sind. Die Zentrale Schiene 21 mit den seitlichen Fahrbahnen 211, 212 ist für das Längsbewegen nicht gezeigter Laufrollen und Durchlass 213 für Anschlagmittel eines Hebezeuges vorgesehen. In den Hilfsschienen 22,22' sind ebensolche Fahrbahnen 221 und 222 bzw. 221' und 222' mit Durchlässen 223,223' für Anschlagmittel vorbereitet. In den 4 Hilfsschienen eines Multifunktionsträger 1 können also zugleich - an einem Ort - 4 Werkzeuge stationiert werden, die per Druckluft anzutreiben sind, gezapft aus dem Luftkanal 26,26' oder elektrisch betreibbar sind, wenn in den Hilfsschienen 22,22' Schleppkabel auf Laufrollen abgehängt werden oder zum Beispiel in den seitlichen Nuten 27,27' Stromschienen arretiert sind.
-
Fig. 5 und 6 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Multifunktionsträger 11 in Wirkdarstellung an einem Montageplatz 8, abgehängt von der Decke 7 mittels Abhängern 5. Dieser Multifunktionsträger 11 entspricht in seinem Aufbau genau dem Multifunktionsträger 1, ist hier jedoch schon ausgestattet mit einem als Balancer wirkenden Hebezeug 9 (Fig. 5), Elektro-Schleppkabeln 10,10' mi Rollenlaufwerken 101,101' und Stromschienen 102,102' in Hilfsschienen 22,22'. Die zentrale Öffnung zeigt auf den Auflagern 46, 47 angeordnete sich in Längsrichtung des Multifunktionsträgers 11 erstreckende Kabelwannen 104,104'.
-
Fig. 7 zeigt einen vereinfachten Multifunktionsträger 12 mit Stabilisierungsprofil 3, Halbschalenblech 4" und nur einem Schienenträger 2, ausgestattet wie der Schienenträger 2 in Multifunktionsträger 11 gemäß Fig. 6.
Bezugszeichenliste:
-
- 1,1'
- Multifunktionsträger
- 2
- Schienenträger
- 3
- Stabilisierungsprofil
- 4,4'
- Halbschalenblech
- 5
- Abhänger
- 6
- Beleuchtungseinrichtung
- 7
- Decke
- 8
- Montageplatz
- 9
- Hebezeug 10,10' Schleppkabel
- 101,101'
- Kabelwagen
- 102,102'
- Stromschiene
- 103
- Messgerät
- 104,104'
- Kabelwanne
- 11
- Multifunktionsträger
- 12
- Multifunktionsträger
- 21
- zentrale Schiene
- 211
- Fahrbahn links
- 212
- Fahrbahn rechts
- 213
- Durchlass für Anschlagmittel
- 22,22'
- Hilfsschiene
- 221,221'
- Fahrbahn außen
- 222,222'
- Fahrbahn innen
- 223,223'
- Durchlass für Anschlagmittel
- 23,23'
- Wandkammer
- 24,24'
- Zentrierungskanal
- 25
- Topnut
- 26,26'
- Luftkanal
- 27,27'
- Haltenut
- 28.28'
- Haltenut
- 41,41'
- Knotenblech
- 42
- Verbindungsschraube
- 43
- Öffnung
- 44
- Durchbruch
- 45
- zentrale Öffnung
- 46, 47
- Auflager
- D
- Distanz