DE102007049188A1

DE102007049188A1 - Verfahren und Einrichtung zur Handhabung eines Werkstücks an einer Druckmaschine

Info

Publication number: DE102007049188A1
Application number: DE200710049188
Authority: DE
Inventors: Thomas Pertermann
Original assignee: WDS PERTERMANN GmbH
Current assignee: WDS PERTERMANN GmbH
Priority date: 2007-10-13
Filing date: 2007-10-13
Publication date: 2009-04-23
Also published as: DE202007018611U1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Handhabung eines Werkstücks an einer Druckmaschine, insbesondere für die Zuführung (Transport) einer Rolle mit einer Folienbahn und deren Aufnahme und Positionierung in einer Aufnahmeeinrichtung einer Kaltfolien-Veredlungsstation einer Bogenoffset-Druckmaschine. Die Erfindung weist einen Rollenträger mit Trägern für eine entsprechende Rolle und Manipuliereinrichtungen sowie Trägerelement mit Aufnahmen auf, welche für Gabeln einer geeigneten Hubvorrichtung ausgebildet sind und mit der die Rolle in die Aufnahmeeinrichtung angehoben und mittels der Manipuliereinrichtung in entsprechenden Führungen der Veredlungsstation positioniert wird. Der Rollenträger ist sowohl zur Positionierung der Rolle mit einer zu bearbeitenden (neuen) Folienbahn als auch zur Entnahme der Rolle mit bearbeiteter Folienbahn doppelseitig einsetzbar.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Handhabung eines Werkstücks an einer Druckmaschine, welche insbesondere für die Zuführung (den Transport) einer Rolle mit einer Folienbahn und deren Aufnahme sowie Positionierung in einer entsprechenden Aufnahmeeinrichtung an der Druckmaschine geeignet ist.
Die Erfindung ist anwendbar für die Manipulation einer Rolle mit einer beispielsweise farbigen Metallschicht versehenen Folienbahn, welche in einer Kaltfolien-Veredlungsstation einer Bogenoffset-Druckmaschine zur Herstellung von hochwertigen Druckerzeugnissen mit metallischen Strukturen, Bildern oder Schriften, wie beispielsweise großformatige Prospekte oder auch kleinere Broschüren, Karten usw., unter räumlich begrenzten Bedingungen eingesetzt werden.
Je nach Druckumfang müssen die Rollen mit jeweiliger Folienbahn entsprechend oft gewechselt werden, wozu entsprechender Aufwand zu ihrer Handhabung benötigt wird.
Die nach dem Stand der Technik für die Herstellung der genannten Druckerzeugnisse beispielsweise verwendeten Bogen-Offset-Druckmaschinen unterliegen in räumlicher Hinsicht üblicherweise für ihren Aufstellort keinen Beschränkungen, da in vergleichsweise großen Druckereibetrieben üblicherweise für derartige Druckmaschinen Räume mit einer großen Deckenhöhe zur Verfügung stehen.
Auf Grund der Höhe der jeweiligen Stationen einer derartigen Maschine, insbesondere in Verbindung der Druckmaschine mit einer Kaltfolien-Veredlungsstation, kann daher für die Beschickung/Zuführung mit einer entsprechenden, regelmäßig über 350 Kp schweren Rolle in die Station üblicherweise problemlos ein Hebezeug eingesetzt werden, welches mit einer im Gebäude vor Ort installierten Krananlage bedienbar ist.
Die jeweiligen Rollen sind so mit dem jeweiligen Hebezeug in einfacher Weise leicht manipulierbar, und sie können ohne Weiteres problemlos von oben in die entsprechende Station der Druckmaschine eingesetzt werden.
Auf Grund anderer Bedingungen in kleineren und/oder mittleren Druckereibetrieben, in denen wegen der Gebäudesituation eine Krananlage der genannten Art nicht zur Verfügung steht oder gestellt werden kann, besteht ein Nachteil gegenwärtig darin, dass eine Maschine mit der Technik und Technologie der vorgenannten Art ohne erheblichen Umbauaufwand oder einen Neubau mit einer Krananlage nicht eingesetzt werden kann.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zu schaffen, mit denen in bestehenden Räumlichkeiten mit niedriger Decken-/Raumhöhe kostengünstig an einer Druckmaschine mit einer Aufnahmestation zur Kaltfolienveredlung von Druckerzeugnissen eine Rolle mit einer Folienbahn großer Masse in einfacher Weise und ohne hohen Aufwand eingesetzt bzw. gewechselt werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen nach dem Patentanspruch 1 und mit einer Einrichtung gemäß den Merkmalen nach dem Patentanspruch 3 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Mit der Erfindung ist es ohne Umbau- und andere Maßnahmen unkompliziert und in einfacher Weise möglich, eine entsprechende Druckmaschine mit einer Einrichtung zur Kaltfolienveredlung auch in bestehenden Räumen von kleineren/mittleren Druckereibetrieben mit einer vergleichsweise niedrigen Deckenhöhe ohne Kranbahn oder dergleichen massiven Hebezeugen, einzusetzen.
Mit der Erfindung besteht ferner ein weiterer Vorteil darin, dass die Kosten für eine derartige Anlage gesenkt werden, da ein Neubau oder der Umbau bestehender Gebäude oder von Gebäudeteilen entfallen kann, darüber hinaus aber die Erfindung auch in bestehenden Gebäuden mit Krananlagen unabhängig von diesen einsetzbar ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und anhand einer Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
1 einen Rollenträger gemäß der Erfindung in schräger Projektionsdarstellung;
2 eine Seitenansicht auf den Rollenträger;
3 eine Draufsicht und
4 eine Vorderansicht auf den Rollenträger;
5a, b den Rollenträger in einer gegenüber einer entsprechenden Arbeitsstation befindlichen Position und
6 eine Variante eines Rollenträgers.
In der 1 ist ein Rollenträger gemäß der Erfindung mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet.
Gemäß 1 weist der Rollenträger 1 einen Träger 2 auf, der beispielsweise aus einem metallischen Kastenprofil mit einer definierten Länge besteht.
Am jeweils stirnseitigen Ende des Trägers 2 ist ein Tragarm 3 und ein Tragarm 4 angeordnet, die sich in gleicher Lage parallel zueinander befinden und mit dem Träger 2, beispielsweise durch Schweißen, fest verbunden sind.
Die Tragarme 3 und 4 sind ferner geometrisch identisch und weisen beispielsweise eine V-förmig gestaltete Kontur auf, wobei an den zeichnungsgemäß nach oben gerichteten Abschnitten der Tragarme 3 und 4 an dem jeweiligen Abschnitt eine vordere Lagerstelle 5 und diesem an dem anderen Abschnitt gegenüberliegend, eine hintere Lagerstelle 6 angeordnet ist.
Die Lagerstellen 5 und 6 sind für eine entsprechende Benutzung vorzugsweise nur halbseitig und zeichnungsgemäß nach oben offen, in die erwähnten Abschnitte der Tragarme 3 und 4 eingearbeitet.
Die Tragarme 3 und 4 sind so an dem Träger angeordnet, dass die Lagerstellen 5 und 6 voneinander in einem definierten Abstand und in gleicher Ebene liegen, sodass sich jeweils dieselben und durch den Träger 2 voneinander beabstandeten Lagerstellen 5, 5 und 6, 6 auf derselben Achse befinden.
An wenigstens einer der Lagerstellen 5 oder 6 ist eine kipp- und arretierbare Sicherungseinrichtung 7 zur Fixierung und Lagesicherung eines in den Lagerstellen 5 oder 6 entsprechend gelagerten Gegenstands angeordnet (2).
Wie des Weiteren aus der 1 in Verbindung mit der 2 erkennbar ist, ist der Träger 2 an seiner zeichnungsgemäß unteren Seite mit einer Manipuliereinrichtung 8 verbunden.
Die Manipuliereinrichtung 8 weist eine parallel zur Lage des Trägers 2 angeordnete nicht näher dargestellte Längsführung 9 mit beispielsweise einem Handrad 10 und einen zentrisch angeordneten Drehtisch 11 auf.
Der Drehtisch 11 weist an seiner zeichnungsgemäßen Oberseite eine um eine vertikale Achse drehbare Platte (nicht dargestellt) auf, die mit entsprechenden Befestigungselementen mit dem Träger 2 verbunden ist.
Die drehbare Platte des Drehtischs 11 steht mit wenigstens einer am Gehäuse der Längsführung 9 in geeigneter Weise angeordneten Rasteinrichtung 12 in Verbindung, womit der Drehtisch 11 mit dem darauf angeordneten Träger 2 mit den Tragarmen 3 und 4 einerseits beliebig drehbar und/oder andererseits in einer erforderlichen vorgegebenen, exakten Winkelstellung fixiert und arretiert werden kann.
An seiner zeichnungsgemäß unteren Seite steht der Drehtisch 11 außerdem mit einem als Lagerung für die drehbare Platte dienenden, die Längsführung 9 umgebenden Gehäuseteil (nicht dargestellt) in fester Verbindung, welches an zueinander beabstandeten, dezentralen und vorzugsweise in Querrichtung zur Längsführung 9 an deren Endabschnitten angeordneten Lagerböcken 13 und 14 gelagert ist.
Die Lagerböcke 13 und 14 stehen ihrerseits mit jeweils zwei an der zeichnungsgemäß unteren Seite angeordneten Aufnahmen 15 und 16 in Verbindung, welche sich in einem definierten Abstand zueinander und parallel zu den an den Tragarmen 3 und 4 angeordneten Lagerstellen 5, 5 und 6, 6 befinden.
Die Aufnahmen 15 und 16 bestehen beispielsweise aus einem Kastenprofil mit einer bestimmten Größe und Länge, wobei vorzugsweise an den zeichnungsgemäß vorn dargestellten Aufnahmen 15 Sicherungsmittel 17 vorgesehen sind.
In den 3 und 4 ist der Rollenträger 1 mit gleichen Bezugszeichen wie beschrieben zum besseren Verständnis in Draufsicht (3) und in einer in Richtung A gemäß der 3 gesehenen Darstellung (4) abgebildet.
In den 5 und 5a ist schematisch ein Rollenträger 1 mit einer Rolle 18 mit einer darauf befindlichen Folienbahn dargestellt, wobei vor Bearbeitung der Folienbahn die Rolle 18 mittels stirnseitig an dieser befindlichen Achsenden 19 in die Lagerstellen 6 (1) eingesetzt und gesichert wurde.
Die Rolle 18 wird mit dem Rollenträger 1 in eine Anordnung von zwei parallel zueinander beabstandeten Führungen 20 einer Veredlungsstation 23 eingesetzt, welche zur Bearbeitung der Folienbahn vorgesehen und einer entsprechenden Druckmaschine 24 (nur auszugsweise schematisch dargestellt) zugeordnet ist.
Zum Anheben und Einsetzen der Rolle 18 steht der Rollenträger 1 mit in den Aufnahmen 16 und 17 (1 bis 3) eingreifenden Gabeln 21 einer nicht näher dargestellten Hubeinrichtung 22 (5b) in Verbindung, wobei der Rollenträger 18 mit dem Sicherungsmittel 17 gesichert an den Gabeln festgelegt ist.
Da mit der (nicht näher dargestellten) Hubeinrichtung 22 ein exaktes Aufsetzen auf die Führungen 20 nicht möglich ist, wird die Rolle 18 einerseits mit der Längsführung manuell sowie selbstzentrierend mit dem Drehtisch 11 gegenüber den Führungen 20 der Veredlungsstation 23 exakt justiert und aufgesetzt, woraufhin die auf der Rolle 18 befindliche Folienbahn zur Bearbeitung in die Veredlungsstation 23 eingegeben werden kann.
Nach der Ein-/Übergabe der Rolle in die Veredlungsstation 23 wird der Rollenträger 1 entsprechend in seine Ausgangsposition zurückgefahren.
Die in den 5a und 5b dargestellte Rolle 25 nimmt eine Position ein, an der die nach Durchlaufen der Veredlungsstation 23 bearbeitete Folienbahn aufgerollt wird.
Mit Hilfe des Rollenträgers 1 wird in analoger Weise zur Beschickung der Führungen 20 mit einer Rolle 18 vor der Bearbeitung der Folienbahn die Rolle 25 mit aufgewickelter, bearbeiteter Folienbahn von den Führungen entnommen, wozu am Rollenträger 1 die Lagerstellen 5 an den Tragarmen 3 und 4 entsprechend eingesetzt werden.
In der 6 ist eine Variante eines Rollenträgers dargestellt, der einen Drehtisch 26 aufweist, der anstelle einer automatischen Drehbewegung zwangsweise über einen nicht dargestellten Antrieb und mit mittels einer Gelenkwelle 27 mit einem Handrad 28 definiert drehbar ist.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Rollenträgers ist es somit möglich, Druckmaschinen mit einer Veredlungsstation der eingangs genannten Art auch in Gebäuden mit entsprechend geringer lichter Raumhöhe kostengünstig ohne Kran oder anderen, hohen technischen Aufwand einzusetzen.

1: Rollenträger
2: Holm; Träger
3: linker Tragarm
4: rechter Tragarm
5: vordere Lagerstelle
6: hintere Lagerstelle
7: Sicherungseinrichtung
8: Manipuliereinrichtung
9: Längsführung
10: Handrad
11: Drehtisch
12: Rasteinrichtung
13: Lagerbock
14: Lagerbock
15: Aufnahme
16: Aufnahme
17: Sicherungsmittel
18: Rolle (vor der Bearbeitung)
19: Achsende, Achsstumpf
20: Führung
21: Gabel
22: Hubeinrichtung
23: Veredlungsstation
24: Druckmaschine
25: Rolle (nach der Bearbeitung) Gelenkwelle
26: Drehtisch
27: Gelenkwelle
28: Handrad
a: Aufnahmerichtung
A: Blickrichtung

Claims

Verfahren zur Handhabung eines Werkstücks an einer Druckmaschine, insbesondere Verfahren für die Zuführung (Transport) einer Rolle mit einer Folienbahn und deren Übergabe und Positionierung in Führungen einer Aufnahmeeinrichtung einer Kaltfolien-Veredlungsstation einer Bogenoffset-Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass – in einer Ausgangsposition die Rolle mit ihrem jeweiligen Achsende entsprechend der Übergabe der Folienbahn in die Veredlungsstation in einen Rollenträger lageorientiert eingesetzt und fixiert wird; – der Rollenträger von einer Hubvorrichtung aufgenommen, fixiert und gegenüber der Veredlungsstation positioniert wird; – mit der Hubvorrichtung der Rollenträger in eine gegenüber der Aufnahmeeinrichtung beabstandete Übergabeposition verbracht (angehoben) wird; – der Rollenträger hinsichtlich seiner Soll-Position gegenüber der Aufnahmeeinrichtung manipuliert und abgesenkt wird, – wobei die Achsenden der Rolle mit an der Aufnahmeeinrichtung entsprechend angeordneten Führungen korrespondieren; – die Rolle auf den Führungen in ihrer Lage automatisch positioniert wird und – nach Übergabe der Rolle in ihre Arbeitsposition der Rollenträger mit der Hubvorrichtung in die Ausgangsposition zurückgeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass als Hubvorrichtung ein fahrbarer Hub-/Gabelstapler oder ein anderer, geeigneter Flurförderer eingesetzt wird.
Einrichtung zur Handhabung eines Werkstücks an einer Druckmaschine, insbesondere Einrichtung für den Transport einer eine Folienbahn aufweisenden Rolle zu ihrer Positionierung für die Zuführung der Folienbahn in eine Aufnahmeeinrichtung einer Kaltfolien-Veredlungsstation einer Bogenoffset-Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass für die Aufnahme der Rolle (18) an ihren Achsenden (19) ein an einem Träger (2) einer definierten Länge angeordneter Rollenträger (1) vorgesehen ist, der mit einer Manipuliereinrichtung (8) und mit Aufnahmen (15; 16) für eine Hubeinrichtung (22) verbunden ist.
Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass radial zur Achse des Trägers (2) an dessen jeweiligem stirnseitigen Ende ein Tragarm (3; 4) mit voneinander beabstandeten Lagerstellen (5; 6) vorgesehen ist, welche paarweise in axialer Richtung des Trägers (2) sich gegenüber liegend, am Träger (2) angeordnet sind.
Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Manipuliereinrichtung (8) eine axial zum Träger (2) horizontal angeordnete Längs-/Linearführung (9) aufweist, die mit einem horizontal selbsttätig drehbaren Drehtisch (11) verbunden ist, der mittels wenigstens einer Rasteinrichtung (12) in einer definierten Winkelstellung fixierbar ist.
Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längs-/Linearführung (9) in Achsrichtung der Rolle (18) angeordnet ist.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Lagerstellen (5; 6) eine Sicherungseinrichtung (7) aufweist.
Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Manipuliereinrichtung (8) einen winkelverstellbaren, horizontalen Drehtisch (26) aufweist, der über eine Gelenkwellenanordnung (27) verstellbar ist.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Längs-/Linearführung (9) und/oder der Drehtisch (26) mit einem manuellen Bedienmittel (28) oder einem elektromotorischen Stellantrieb verbunden sind.