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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung eines Stopfens im Lackablaufloch
einer Fahrzeugkarosserie gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
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Eine
gattungsgemäße Anordnung ist aus der
DE 196 50 960 A1 bekannt.
Der Stopfen weist an seiner Unterseite einen zapfenförmigen
Fortsatz auf, an dem Mittel angeordnet sind, die beim Einsetzen
des Stopfens in das Lackablaufloch den Lochrand hintergreifen. Der
Stopfen schnappt dadurch in das Loch ein und verschließt
dieses gegenüber Eindringen von Feuchtigkeit. An der Unterseite
des Stopfens weist dieser des Weiteren einen Ring aus Schmelzkleber auf,
mit dem der Stopfen auf der Oberseite des Lochrandes mit der Fahrzeugkarosserie
dichtend verklebt wird. Die Verklebung erfolgt während
des Lackierprozesses, bei dem höhere Temperaturen auftreten,
die den Schmelzkleber klebfähig machen und später
aushärten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Anordnung dahingehend weiterzubilden, dass einerseits ein möglichst
guter Lackabfluss gewährleistet ist und andererseits nach
abgeschlossenem Lackiervorgang in einfacher Weise eine völlige
Abdichtung des Lackablaufloches gegenüber Feuchtigkeit
erreicht wird.
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Die
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Aufgrund
der Erfindung wird bei angebrachtem Stopfen ein maximaler Durchfluss
des Lackes gewährleistet, so dass der überschüssige
Lack schnell nach außen abgeführt werden kann.
Der Abfluss des Lackes erfolgt nahezu behinderungsfrei. Infolge
der Verschließbarkeit des Deckels im oberen Bereich des
Stopfens einerseits und durch die Verklebung des Steckabschnittes
im Lackablaufloch beim Durchlauf durch den Lackofen andererseits kann
ein dichter Verschluss des Lackablaufloches erzielt werden. Gleichfalls
kann in besonders vorteilhafter Weise der große Durchflussquerschnitt
auch verwendet werden, die Karosserie zur Lackierung durch die Lackablauflöcher
hindurch mit verringertem Zeitaufwand zu durchspülen. Der
Stopfen kann durch die Erfindung bereits in einem sehr frühen
Baustadium in den Karosserierohbau eingefügt werden, so
dass korrosionsfördernde Lackbeschädigungen, Farbverunreinigungen
oder Verschmierungen der Nahtabdichtung durch den Werker bei einem
späteren Einbau verhindert werden. Aufgrund des festen
Verschlusses des Stopfens bzw. des Lackablaufloches zu einem Zeitpunkt,
da ein Lackablauf nicht mehr benötigt wird, wird keine
Nässe in das Fahrzeug gezogen, was durch Unterdrücke
im Fahrzeug verursacht werden kann, so dass durch Fahrzeuginnenraumnässe
hervorgerufene Fahrzeugausfälle unterbleiben. Weiterhin
wird durch den dichten Verschluss der Transport von Luftschall unterbunden,
was die Fahrgeräusche reduziert und dadurch den Fahrkomfort erhöht.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 ist
der Schmelzkleber nur bereichsweise an der Unterseite des Ringbundes
angebracht. Dies spart zum einen Klebermasse, wobei die Zwischenräume
zwischen den einzelnen Schmelzkleberraupen oder -punkten durch den
im Lackofen sich verflüssigenden Schmelzkleber ausgefüllt
werden, so dass eine einwandfreie Verklebung und die Dichtigkeit
gewährleistet ist. Zum anderen können vor dem
Erhitzen im Lackofen während der Lackablaufphase aufgrund
dessen, dass der Stopfen mit dem Schmelzkleber auf der Oberfläche
der Karosserie oder des Karosseriebauteils aufsteht und die Kleberzwischenräume
sich damit stufenlos an die Oberfläche anschließen,
auch kleinste Lackflüssigkeitsmengen durch die Zwischenräume
hindurch über das Lackablaufloch nach außen abgeführt
werden, so dass keine unerwünschte verdickende Lackansammlungen
entstehen.
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In
einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch
3 ist der Deckel einstückig mit dem Steckabschnitt verbunden,
wobei die Verbindung scharnierartig, insbesondere nach Art eines
Filmscharniers ausgebildet ist. Hierdurch wird der Deckel am Stopfen
verliersicher gehalten und erfordert keine zusätzlichen
aufwändigen Befestigungselemente. Des Weiteren ist somit
der Stopfen als Ganzes vereinfacht herstellbar. Die Scharnierverbindung
ist in Abhängigkeit von der Dicke des Scharnierbandes und
des Werkstoffs in der Beweglichkeit so eingestellt, dass sich der
Deckel ohne große Mühe am Stopfen verschließen
lässt.
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In
einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch
4 ist an der Unterseite des Deckels entlang des Randes zumindest
abschnittsweise ein Schmelzkleber appliziert, der im Schließzustand
des Deckels auf dem Öffnungsrand der zentralen Öffnung
aufsteht. Hierdurch wird erreicht, dass nach dem Aufschmelzen im
Lackofen der Deckel mit dem Steckabschnitt unlösbar verklebt wird,
wodurch ein unbeabsichtigtes öffnen des Deckels nicht mehr
möglich und daher eine jederzeit hohe Dichtigkeit des Stopfens
gewährleistet ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch
5 ist der Deckel im Öffnungszustand in Schließrichtung
vorgespannt. Die beiden Scharnierschenkel sind dabei außerhalb
der Scharnierverbindung durch einen Steg voneinander beabstandet,
der aus einem Schmelzkleber besteht und zwischen den Schenkeln angeordnet
ist. Hierdurch wird erreicht, dass sich der Stopfen im Lackofen
selbsttätig verschließt, in dem sich der aus Schmelzkleber
bestehende Steg auflöst und die Vorspannung des Deckels
keine abstützende Gegenkraft durch den Steg mehr erfährt.
Durch die sich entspannende Scharnierverbindung bewegt sich der Deckel
bis zum Anschlag auf das obere Ende des Steckabschnittes des Stopfens
zu und verschließt dort die zentrale Öffnung,
wobei der an der Unterseite des Deckels befindliche Schmelzkleber
diesen mit dem Steckabschnitt dichtend verklebt. Mit dieser erfindungsgemäßen
Ausgestaltung entfällt der Montageschritt des Stopfenschließens,
was die Herstellungszeit gegebenenfalls verringert. Des Weiteren
ist es mit dieser Schließart möglich, Lackabflusslöcher an
Stellen in der Karosserie vorzusehen, die nur schwer oder gar nicht
manuell zugänglich sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch
6 ist an der Deckelunterseite eine Ringdichtung angeordnet. Hierdurch wird
die Dichtigkeit des Deckelverschlusses noch weiter verstärkt,
da die Ringdichtung im Schließzustand des Deckels auf dem
Rand des Steckabschnitts des Stopfens aufsitzt.
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In
einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch
7 weist der Steckabschnitt am oberen Ende einen nach innen stehenden Ringbund
auf. Gleichzeitig ist an der Unterseite des Deckels eine Rastvorrichtung
angeordnet, die im Schließzustand des Deckels den Ringbund
hintergreift.
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Hierdurch
kann alternativ zur obigen mit einem Schmelzklebersteg versehene
Ausführung des Stopfens der Deckel manuell geschlossen
werden, wobei das Schnappgeräusch der Rastvorrichtung dem
Monteur das akustische Signal vermittelt, dass der Stopfen dicht
verschlossen ist. Dies ist insbesondere dann hilfreich, wenn der
Stopfen sich in einem zumindest beim Montieren optisch nicht sichtbaren Bereich
befindet und der Monteur allein auf seine taktilen Fähigkeiten
angewiesen ist. Es bleibt dem Monteur überlassen, ob er
den Stopfen vor oder nach der Wärmebehandlung im Lackofen
verschließt. Der Zeitpunkt des Verschließens kann
sicherlich auch vom Arbeitsablaufplan des Herstellungsprozesses abhängig
sein. Es ist natürlich denkbar, dass an der Unterseite
des Deckels auch in dieser Ausführung Schmelzkleber appliziert
ist, so dass das manuelle Schließen des Stopfens vor der
Behandlung der Karosserie oder des Karosseriebauteils im Lackofen
erfolgt. Das manuelle Schließen führt in diesem
Fall zu einem vorläufigen Verschluss, wonach die Verklebung
einen hochgradig dichten endgültigen und nicht mehr öffenbaren
Verschluss bewerkstelligt.
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Nachfolgend
ist die Erfindung anhand zweier in den Zeichnungen dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 in
einem seitlichen Längsschnitt eine erfindungsgemäße
Anordnung eines Stopfens in Öffnungsstellung des Deckels
mit einem Steg aus Schmelzkleber,
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2 die
Anordnung aus 1 mit geschlossenem Deckel,
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3 in
einem seitlichen Längsschnitt eine erfindungsgemäße
Anordnung eines Stopfens in Öffnungsstellung des Deckels
mit einer Rastvorrichtung am Deckel,
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4 die
Anordnung aus 3 mit geschlossenem Deckel.
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In 1 ist
eine Anordnung eines Stopfens 1 im Lackablaufloch 2 einer
Fahrzeugkarosserie 3 oder eines Karosseriebauteils dargestellt.
Der Stopfen 1 weist einen hohlzylindrischen Steckabschnitt 4 auf, der
in seiner Wandung eine Vielzahl von Schlitzen besitzt zum Übertritt
von flüssigem Lack von außen nach innen oder umgekehrt.
Der Steckabschnitt 4 ist des Weiteren an seinem unteren
Ende 5 keilförmig ausgebildet, wobei die Keilform
radial nach außen weist. Zur vorläufigen Befestigung
wird der Stopfen 1 mit dem Steckabschnitt 4 in
das Lackablaufloch 2 gesteckt, wobei das keilförmige
Ende 5 kurzfristig radial nach innen zurückweicht
und dann den Lochrand 6 hintergreifend im Loch 2 einschnappt.
Alternativ kann der Steckabschnitt 4 auch einzelne Rastzungen
aufweisen, die in gleicher Weise im Loch 2 einschnappen.
Der Stopfen 1 ist nun soweit arretiert.
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Am
oberen auf Fahrzeuginnenseite oder Karosseriebauteiloberseite liegenden
Ende 7 des Steckabschnitts 4 ist ein radial nach
außen stehender Ringbund 8 ausgebildet, an dessen
Unterseite 9 ein Schmelzkleber 10 appliziert ist.
In der Einstecklage des Steckabschnittes 4 steht dabei
der Stopfen 1 mit dem Schmelzkleber 10 am Lochrand 6 auf.
Der Schmelzkleber 10 ist nur punktuell bzw. bereichsweise
an der Unterseite 9 des Ringbundes 8 angebracht, so
dass Zwischenräume entstehen, durch die der flüssige
Lack in der Ablaufphase hindurch und dann durch die Schlitze des
Steckabschnittes 4 durch das Loch 2 abgeführt
werden kann.
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Der
Steckabschnitt 4 ist insgesamt gesehen als Ring mit einer
zentralen Öffnung 11 ausgebildet, die den Hauptdurchlass
für den flüssigen Lack bildet. Am oberen Ende 7 des
Steckabschnitts 4 ist in einem Teilbereich in Verlängerung
des Ringbundes 8 ein Deckel 12 angebracht, mittels
dessen die zentrale Öffnung 11 verschließbar
ist. An der Unterseite 13 des Deckels 12 entlang
seines Randes 14 ist zumindest abschnittsweise ein Schmelzkleber 15 appliziert,
vorzugsweise angespritzt, der im Schließzustand des Deckels 12 auf
dem Öffnungsrand 16 der zentralen Öffnung 11 aufsteht
(2). Der Schmelzkleber umgibt eine ebenfalls an
der Unterseite 13 des Deckels 12 angeordnet Ringwand 17,
die als Führung für den Deckel 12 zur
Erzielung des gewünschten Verschlusses dient, in dem die
Ringwand mit radialem Spiel in die zentrale Öffnung 11 eintaucht.
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Der
Deckel 12 ist einstückig mit dem Steckabschnitt 4 verbunden,
wobei die Verbindung scharnierartig, insbesondere nach Art eines
Filmscharniers 18 ausgebildet ist. Der Deckel 12 kann
an den Steckabschnitt 4 angespritzt sein oder mit diesem
in einem Herstellungsvorgang gebildet sein. Wie in 1 angedeutet
ist, ist der Deckel 12 im Öffnungszustand in Schließrichtung
vorgespannt. Die beiden Scharnierschenkel 19 und 20 sind
außerhalb der Scharnierverbindung durch einen Steg 21 voneinander
beabstandet. Dieser ist zwischen den Schenkeln 19, 20 innenseitig
angeordnet, stützt die Schenkel 19 und 20 gegeneinander
ab und besteht aus einem Schmelzkleber.
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Wird
die Stopfenanordnung nach 1 nach Ablauf
des überflüssigen Lackes in einen Lackofen eingebracht,
schmilzt der Schmelzkleber unter der Ofenhitze. Dadurch wird der
Steg 21 weich und bringt gegenüber der Vorspannkraft
des Scharniers 18 keine Gegenkraft mehr auf. Infolge dessen
bewegt sich der Deckel 12 selbsttätig und getrieben
von der Entspannung aus der in 2 gepunktet
angedeuteten Öffnungslage in Pfeilrichtung in die Schließlage.
In Schließlage liegt dann der Deckel 12 mit dem Schmelzkleber 15 auf
dem Öffnungsrand 16 der zentralen Öffnung 11 auf.
Auch dieser Kleber 15 schmilzt und entfaltet dabei seine
Klebwirkung. Der Öffnung 11 wird damit durch den
Deckel 12 dicht verschlossen. Gleichzeitig schmilzt auch
der Schmelzkleber 10 des Steckabschnitts 4 und
entfaltet seine Klebwirkung. Durch das Zerfließen des Klebers 10 werden die
oben genannten Zwischenräume beseitigt oder zumindest erheblich
verringert. Der Kleber 10 weist ein variables Expansionsvolumen
auf und kann zusätzlich die Zwischenräume überbrücken,
wodurch die Dichtheit der Klebeverbindung und damit des Stopfens 1 im
Lackablaufloch 2 gesichert ist.
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In
einer Abwandlung zum obigen Ausführungsbeispiel zeigt die 3 einen
in das Loch 2 eingesetzten Stopfen 22, der keinen
Steg 21 besitzt, jedoch an der Unterseite 23 des
Deckels 24 eine Rastvorrichtung 25 aufweist. Diese
wird durch einen radial nach außen stehenden keilförmigen
Abschluss des freien Endes der Ringwand 26 gebildet. Zur
Erzielung der Rastfunktion besitzt der Steckabschnitt 27 am oberen
Ende 28 einen nach innen stehenden Ringbund 29,
wobei der Deckel 24 bei manueller Betätigung – wie
in 4 dargestellt – aus einer gepunktet ausgeführten Öffnungsstellung
in die Schließstellung gemäß der Pfeilrichtung überführt
wird und dort einschnappt, wobei der Deckel 24 mit der
Rastvorrichtung 25 den Ringbund 29 hintergreift.
Zur Verbesserung der Dichtfähigkeit ist an der Deckelunterseite 23 eine
Ringdichtung 30 angeordnet, die auf dem Ringbund 29 aufsteht.
Alternativ ist es auch denkbar, dass der Deckel 24 aus
einem sehr weichen Material besteht, das die Dichtfunktion der Ringdichtung 30 übernehmen
kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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