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Die
Erfindung betrifft einen Ranzen, insbesondere einen Schulranzen,
mit einem Innenraum, der von zwei breiten Seitenteilen und zwei
schmalen Seitenteilen, einem Bodenteil und einem aufklappbaren Deckelteil
begrenzt wird, wobei an einem breiten Seitenteil ein Tragegurtsystem
zum Transport des Ranzens auf dem Rücken angeordnet ist,
ferner mit wenigstens zwei Laufrollen und einer verstellbaren Griffkonstruktion,
zum rollenden Transport des Ranzens
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Der
Begriff Ranzen bezeichnet einen Transportbehälter, der
mittels eines Tragegurtsystems auf dem Rücken getragen
werden kann. Auch wenn vorliegend insbesondere auf die Verwendung
der Erfindung als Schulranzen abgestellt wird, ist der Erfindungsgedanke
hierauf nicht beschränkt.
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Die
heute geläufigere Bezeichnung für Schulranzen
ist Tornister oder Tonne. Allen gemeinsam ist, dass der Innenraum
zur Aufnahme der zu transportierenden und im Schulunterricht benötigten Utensilien
im Regelfall von zwei breiten und zwei schmalen Seitenteilen, einem
Bodenteil und einem aufklappbaren Deckelteil begrenzt wird und im
Wesentlichen formstabil ist. Die Formstabilität wird über aussteifende
Rahmen und/oder Schalenelemente und/oder Zwischenstäbe
erzielt, die aus einem leichten Material wie beispielsweise Kunststoff
bestehen und zur Bildung eines geschlossenen Behälters
mit einem Textil bespannt oder überzogen sind. Die im Wesentlichen
rechteckige Grundform ergibt sich aus der Notwendigkeit bei optimierter
Aufnahmekapazität des Innenraums die Belastung des Rückens
während des Transportes zu minimieren. Dabei ist das Tragegurtsystem
in der Regel an einem breiten Seitenteil des Ranzens angeordnet,
um das Gewicht des beladenen Ranzens in die Nähe des Körperschwerpunktes
zu bringen. Zur Verbesserung des Tragekomforts ist dieses Seitenteil
zudem regelmäßig derart geformt, dass es der Rückenkontur
des Trägers angepasst ist und/oder eine zusätzliche
Polsterung aufweist, bevorzugt ist es ergonomisch geformt.
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Zum
Aufheben, Absetzen, Halten oder kurzzeitigen Tragen des Ranzens
ist in der Regel außenseitig ein Tragegriff angeordnet.
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Gleichwohl
das Gesamtgewicht eines gepackten Ranzens zur Vermeidung dauerhafter
Gesundheitsschäden 10% des Körpergewichtes des Trägers
nicht überschreiten sollte, kann dieser Anforderung nicht
immer entsprochen werden. Besonders deutlich wird das Missverhältnis
zwischen Last und Körpergewicht bei kleinen Schulkindern,
beispielsweise Schulanfängern, deren Körpergewicht
gerade mal bei 20 kg liegen kann, der Schulranzen jedoch ein Gesamtgewicht
von 5 kg oder mehr aufweist.
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Es
besteht daher ein allgemeines Anliegen, den Transport des Ranzens
wahlweise auch auf Rollen zu ermöglichen. Vorschläge
hierzu sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Weiterhin
sind auf dem Markt Transportroller oder Trolleys zum Transport von
Schulranzen erhältlich. Letztere weisen jedoch den Nachteil
auf, dass sie separat mitgeführt werden müssen
und zudem auf wenig Akzeptanz bei Schulkindern stoßen.
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Weist
der Ranzen selbst Laufrollen und eine Griffanordnung auf, ist darauf
zu achten, dass weder die Laufrollen, noch die Griffanordnung das
Tragen des Ranzens auf dem Rücken behindern. In der
DE 295 20 077 U1 wird
daher ein mit Laufrollen und einem ausstellbaren Griffteil versehener
Schulranzen vorgeschlagen, bei dem die Rollen bodenseitig und die
Stangenführung des Griffteils in einem von einer flexiblen
Umhüllung umschlossenen Kunststoff-Formkörper
angeordnet sind. Der die Stangenführung aufnehmende Kunststoff-Formkörper
ist dabei an der Innenseite der Rückwand des Ranzens angeordnet,
wodurch wertvoller Stauraum verloren geht. Zudem verhindert die
gerade Stangenführung eine anatomisch angepasste Ausbildung
des Rückenteils. Allein die flexible Umhüllung
des Kunststoff-Formkörpers kann keinen ausreichenden Tragekomfort
gewährleisten.
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Einen
trag- und rollbaren Ranzen offenbart auch die
DE 296 18 427 U1 . Damit
die rückseitig angeordnete teleskopartig ausziehbare Griffkonstruktion
beim Tragen des Ranzens auf dem Rücken den Rücken-
und Nackenbereich des Kindes nicht quetscht oder drückt,
wird in der Druckschrift vorgeschlagen, die Griffkonstruktion am
oberen Teil der Rückseite anzuordnen. Es steht somit nur
ein begrenzter Raum zum Einfahren der Griffkonstruktion zur Verfügung,
weshalb diese mehrfach segmentiert sein muss. Zudem verhindert ein überstehender
Teilbereich der eingefahrenen Griffkonstruktion das ungehinderte Öffnen
des Ranzens.
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Weiterhin
ist aus der
DE 82 06
245 U1 ein rollbarer Schulkoffer bekannt, bei dem Laufrollen
und eine Zug-Schubstange sich gegenüberliegend an den beiden
Schmalseiten des Koffers angeordnet sind. Bei dieser Anordnung wird
der Koffer jedoch über die Schmalseite gekippt um gezogen
bzw. geschoben werden zu können, wobei er eine sehr instabile
Lage einnimmt. Das Ziehen oder Schieben des Koffers erfordert somit
Geschick und Geduld und kann damit als nicht kindgerecht angesehen
werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen trag- und rollbaren
Ranzen zu schaffen, der gegenüber den eingangs genannten
Ranzen einen verbesserten Tragekomfort aufweist sowie eine einfache
Handhabung gewährleistet.
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Zur
Lösung der Aufgabe wird ein Ranzen mit den Merkmalen nach
Anspruch 1 vorgeschlagen. Bevorzugte Ausführungsformen
werden in den Unteransprüchen beschrieben.
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Erfindungsgemäß weist
der Ranzen wenigstens zwei Laufrollen auf, die zueinander beabstandet angeordnet
sind, sowie eine verstellbare Griffkonstruktion mit einer Gestängeanordnung,
die mit einem schmalen Seitenteil oder mit beiden schmalen Seitenteilen
und/oder mit dem tragegurtsystemfreien breiten Seitenteil des Ranzens
verbunden ist. Die Rollen sind derart angeordnet, dass der Ranzen
zum Ziehen oder Schieben über eine breite Seite in Kipplage
gebracht wird, das heißt die Drehachsen der Rollen sind
parallel zu einer breiten Seite ausgerichtet. Der Abstand der Rollen
zueinander gewährleistet die erforderliche Laufruhe. Die
erfindungsgemäße Anordnung der verstellbaren Griffkonstruktion stellt
sicher, dass der Ranzen weiterhin bequem auf dem Rücken
getragen werden kann und die Aufnahmekapazität des Ranzeninnenraums
nicht eingeschränkt wird.
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Die
Laufrollen können bodenseitig oder an den beiden schmalen
Seitenteilen angeordnet sein. Bevorzugt wird die seitliche Anordnung
der Rollen, da hierbei der Abstand der Rollen zueinander am größten
ist. Weiterhin bevorzugt sind die Rollen an beiden schmalen Seitenteilen
jeweils in Nähe der Kante angeordnet, die das jeweilige
Seitenteil mit dem Bodenteil bildet, insbesondere in der Nähe
der breiten Seitenteile, bevorzugt im Bereich der Ecken an denen
ein schmales Seitenteil, ein breites Seitenteil und der Bodenteil
zusammenstoßen, besonders bevorzugt an den Ecken.
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Der
Kantenbereich eines Ranzens weist in der Regel Aussteifungselemente
auf, beispielsweise Rahmenteile, in die die Achse und/oder Lager
zur Aufnahme der Rollen eingelassen werden können. Die
Lager können auch eine Einheit mit den Rollen bilden und
im Kantenbereich mit den schmalen Seitenteilen und/oder dem Bodenteil
verbunden werden, beispielsweise über Laschen oder Achsenabschnitte oder
Adapter.
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Der
Ranzen ist formstabil, d. h. weist steife Kanten, Rahmenteile und/oder
Seiten- und Bodenteile auf.
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Die
Gestängeanordnung der Griffkonstruktion ist ausziehbar
und/oder ausklappbar und/oder schwenkbar, insbesondere verbiegbar,
um die Griffkonstruktion bei Bedarf in wenigstens eine Handhabungsposition
bringen zu können. Entsprechend kann die Griffkonstruktion
aus der Handhabungsposition durch Zusammenschieben, Einklappen oder
Verschwenken wieder in eine Position gebracht werden, in der sie
wenig Raum erfordernd gut verwahrt werden kann. Beispielsweise kann
die Gestängeanordnung teleskopisierbar sein. Durch Ineinanderschieben
der einzelnen Stangenabschnitte kann die Griffkonstruktion und/oder
Gestängeanordnung bei Nichtgebrauch besonders kleinvolumig
verstaut werden.
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Vorzugsweise
ermöglicht die Gestängeanordnung eine Einstellung
der Handhabungsposition in Bezug auf die Körpergröße
des Benutzers. Bevorzugt sind hierzu Rastmittel vorgesehen, die
eine Arretierung der Gestängeanordnung beim Ausziehen und/oder
Ausklappen und/oder Verschwenken in verschiedenen Rastpositionen
ermöglichen.
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Weiterhin
bevorzugt weist die Griffkonstruktion ein Griffelement auf, das
gut zu greifen ist und sich angenehm anfühlt. Das Griffelement
kann beispielsweise eine Kugelform oder eine längliche
Form mit Mulden zum Anlegen der Finger besitzen.
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Nach
einer konkreten Ausführungsform ist die Gestängeanordnung
geteilt ausgebildet, wobei bevorzugt ein erster Teil an der einen
Schmalseite des Ranzens und ein zweiter Teil an der anderen Schmalseite
angeordnet ist. Um die Teile der Gestängeanordnung in eine
Handhabungsposition zu bringen, können sie nach dem Ausziehen,
Ausklappen oder Verschwenken über ein Griffelement miteinander
verbunden werden. Alternativ können die zu verbindenden
Teile der Gestängeanordnung an ihren freien Enden derart
ausgestaltet sein, dass sie beim Zusammenlegen, das heißt
im verbundenen Zustand, ein Griffelement ausbilden. Die geteilte
Gestängeanordnung ermöglicht ein besonders leichtes und
kompaktes Verwahren der Griffkonstruktion.
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Die
Gestängeanordnung kann auch derart ausgebildet sein, dass
sie in ausgezogener, ausgeklappter und/oder verschwenkter Position
sich bei Biegebeanspruchung zumindest soweit als nachgiebig oder
flexibel erweist, dass die beiden das Griffelement ausbildenden
Enden des ersten und des zweiten Teils der Gestängeanordnung
ohne Anordnung eines zusätzlichen Gelenks zusammengeführt werden
können. In dieser Position sind die beiden das Griffelement
ausbildenden Enden aneinander festlegbar. Bevorzugt ist die Gestängeanordnung
bei Biegebeanspruchung nur in dieser Ebene nachgiebig, während
sie in der senkrecht dazu stehenden Ebene möglichst nicht
nachgiebig ist, um ein Schieben oder Ziehen des Schulranzen im geneigten
Winkel zu ermöglichen. Bevorzugt wird eine nur leichte Neigung
des Schulranzens, um den Schwerpunkt über den Rädern
zu lagern und möglichst wenig Gewicht auf die Gestängeanordnung
zu übertragen.
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Alternativ
besteht die Griffkonstruktion aus einer mit nur einer Schmalseite
des Ranzens verbundenen Gestängeanordnung. In dieser Alternative
ist die Gestängeanordnung teleskopierbar und besteht aus
länglichen, profilierten Hohlkörpern oder einem bandförmigen
Körper und einem Körper, der diese führt,
beispielsweise eine Schiene. Besonders bevorzugt ist die Gestängeanordnung
gebogen, d. h. sie weißt eine beliebige Krümmung
und/oder einen Radius auf, und/oder ist annähernd diagonal
an einem schmalen Seitenteil angebracht, um die oben beschriebenen
Vorteile zu ermöglichen. Das freie und ausziehbare und/oder
ausklappbare und/oder verschwenkbare Ende ist dann vorzugsweise
selbst als Griffelement ausgestaltet. Um eine bequeme Handhabung
für Rechts- als auch Linkshänder zu ermöglichen,
sollte die Griffkonstruktion wahlweise an dem einen schmalen Seitenteil
oder an dem anderen schmalen Seitenteil anbringbar sein.
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Besonders
bevorzugt wird die rollende Fortbewegung des Ranzens dadurch erleichtert,
dass die Gestängeanordnung in der Verwahr- und/oder in
der Handhabungsposition schräg angestellt ist, das heißt gegenüber
einer zu einer vertikalen Seitenkante parallelen Achse A geneigt
angeordnet ist. Der Anstellwinkel α beträgt bevorzugt
zwischen 10° und 45°. Für eine optimale
Handhabungsposition muss der Ranzen daher nur wenig gekippt werden,
so dass der Schwerpunkt des Ranzens über den Rollen liegt.
Alternative oder zusätzlich kann die Gestängeanordnung
ihrerseits gewölbt sein, d. h. sie kann einen Radius aufweisen
oder beispielsweise einem Abschnitt einer Ellipse entsprechen oder
auf andere Weise gebogen sein. Diese Maßnahmen vermindern
das zu ziehende Gewicht des Ranzens. Die ggf. diagonale und/oder
gewölbte Anordnung der Gestängeanordnung an den
schmalen Seiteteilen ermöglicht es, diese gegenüber
einer vertikalen Anordnung länger auszubilden, ohne, dass
sie am Ranzen übersteht und gleichzeitig die ineinander
zu schiebenden Teile der Gestängeanordnung, beispielsweise
eines länglichen, profilierten Hohlkörpers zum
Führen eines länglichen, profilierten Schaftes
jeweils einstückig auszubilden, siehe 3a und 3b.
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Weiterhin
bevorzugt sind die Laufrollen derart an den beiden schmalen Seitenteilen
des Ranzens gelagert, dass die Rollen beim Tragen des Ranzens auf
dem Rücken keinen Kontakt mit der Kleidung des Trägers
haben. Die Laufrollen sind daher vorzugsweise zum tragegurtsystemfreien
breiten Seitenteil hin angeordnet. Die zum Rollen erforderliche
Bodenfreiheit des Ranzens wird demnach durch Kippen über
die tragegurtsystemfreie Breitseite erreicht. Auf diese Weise wird
zudem gewährleistet, dass das frei hängende Tragegurtsystem
beim Rollen des Ranzens nicht über den Boden schleift.
Um dies zu verhindern kann auch alternativ oder ergänzend
vorgesehen sein, dass das Tragegurtsystem zumindest teilweise in
den Innenraum des Ranzens einziehbar ist. Vorzugsweise erfolgt dies
durch eine Öffnung des Seitenteils im Bereich der oberen
Befestigung des Tragegurtsystems. Bevorzugt gibt es keine losen
Enden am Tragegurtsystem. Die sonst üblicherweise lose
hängenden Laschen zur Einstellung der Trageposition sind
mit einem Teil des Traggurtsystems verbunden und bilden eine Schlaufe
bzw. Bucht.
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Nicht
immer wird der Ranzen getragen oder gerollt. Im Klassenraum beispielsweise
sollte er aufrecht abgestellt werden können, um das Öffnen
des Deckelteils zu ermöglichen, ohne dass Gegenstände herausfallen.
Um das aufrechte Abstellen zu ermöglichen und dem Ranzen
eine verbesserte Standsicherheit zu verleihen ist an der Bodenseite
wenigstens ein Stützfuß angeordnet.
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Des
Weiteren ist bevorzugt oberhalb des Tragegurtsystems ein weiterer
Tragegriff fest angeordnet, der das Aufnehmen, Halten und kurzzeitige Tragen
des Ranzens ermöglicht.
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Um
den Ranzen möglichst schwer beladen zu können
ohne ein zulässiges Gesamtgewicht zu überschreiten,
bestehen nicht nur die Seiten-, das Boden- und das Deckelteil, sondern
auch die Griffkonstruktion und die Rollen aus einem möglichst leichten
Material. Den formstabilen Ranzenkorpus bilden daher bevorzugt Schalen,
Stäbe oder Rahmen aus Kunststoff, Carbon, Aluminium, Titan
oder einer Legierung, die mit einem textilen Material, beispielsweise
Nylon überspannt bzw. überzogen werden. Bevorzugt
ist Segeltuch, beispielsweise carbonfaserhaltiges. Alternativ ist
die Ausbildung des Ranzens in Sandwich-Bauweise möglich,
wobei vorzugsweise zumindest eine Schicht eine aussteifende Funktion besitzt,
insbesondere ist dies eine gewellte Innenlage oder eine Innenlage
mit Wabenstruktur auf die einseitig oder beidseitig ein leichtes
textiles Material aufgezogen oder aufgespannt wird.
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Als
Bezugsmaterialien kommen insbesondere in Betracht, leichte, robuste
und/oder wasserabweisende Materialien, wie Power Extreme® sehr robustes, leichtes 2-Lagen-Laminat
aus 100% Cordura® Ripstop und einer
elastischen, mikroporösen PU-Membran, wind- und wasserdicht,
wasserdampfdurchlässig, kältebeständig,
extreme Abriebfestigkeit, schnell trocknend. Hersteller: Salewa,
D-Aschheim; bevorzugt kommen leichtgewichtige Gewebe mit mircoporöser
PUR-Beschichtung in Betracht, besonders bevorzugt ist ein Segelstoff
oder Fallschirmstoff.
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Die
Rollen können als Speichenräder ausgebildet sein,
um Material und damit Gewicht einzusparen. Es sollte jedoch darauf
geachtet werden, dass die Rollen nicht zu klein ausfallen, um ausreichend Bodenfreiheit
zu gewährleisten. Die Gestängeanordnung besteht
vorzugsweise aus Metall oder einer Metalllegierung, Kunststoff oder
einem Kompositmaterial. Bevorzugt werden insbesondere Aluminium,
Titan, Carbon, PUR oder ein Polycarbonat als Werkstoff.
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Weiterhin
kann Material und damit Gewicht dadurch eingespart werden, dass
die Gestängeanordnung bandförmige; längliche,
massive, profilierte Körper oder längliche, Hohlkörper
umfasst. Insbesondere ist sie aus flachen Profilen und/oder Hohlprofilen
gebildet, oder besteht aus flachen Profilen, die einen beliebigen
Querschnitt aufweisen können. Bevorzugt sind elliptische,
ovale, gewölbt-bombierte, dreieckige, kreuzförmige
oder sternförmige Querschnitte. Die flachen Profile sind
bevorzugt flexibel in einer Ebene, während sie in der dazu
senkrecht stehenden Ebene möglichst unflexibel sind und
sich zudem im Wesentlichen nicht verwinden. Möglich sind beispielsweise
auch runde oder mehreckige Profilquerschnitte. Rohre bzw. rohrförmige
Hohlprofile (zylindrische Hohlprofile) sind nicht in jedem Fall
bevorzugt, da sie ggf. zu häufig teleskopiert werden müssen,
wodurch das Gewicht des Ranzens wieder zunimmt. Zum Klappen oder
verschwenken können rohrförmige Hohlprofile zweckmäßig
sein, um Gewicht einzusparen.
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Gegenstand
der Erfindung ist daher ein Ranzen, insbesondere Schulranzen, mit
einem Innenraum, der von zwei breiten Seitenteilen und zwei schmalen
Seitenteilen, einem Bodenteil und einem aufklappbaren Deckelteil
begrenzt wird, wobei an einem breiten Seitenteil ein Tragegurtsystem
zum Transport des Ranzens auf dem Rücken angeordnet ist,
ferner mit zwei Laufrollen und einer verstellbaren Griffkonstruktion,
zum rollenden Transport des Ranzens, wobei der Ranzen ein maximales
Eigengewicht von 1.4 kg, 1.2 kg, 1.0 kg, 0.98 kg, bevorzugt von
maximal 0.95 kg aufweist, insbesondere ist der Ranzen formstabil,
d. h. weist steife Rahmen-, Seiten- und/oder Bodenteile auf.
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Nach
einer weiteren konkreten Ausführungsform ist die Gestängeanordnung
mit einem zumindest an einem schmalen Seitenteil angeordneten Rahmen
verbunden. Bevorzugt bildet mindestens ein Rahmenteil eine Tasche
oder einen Hohlraum zur Aufnahme der Profile der Gestängeanordnung
aus. Zur Überführung in die Handhabungsposition
werden die Profile zunächst aus der Tasche bzw. dem Hohlraum
gezogen. Vorzugsweise sind die Profile teleskopisierbar ausgebildet,
so dass sie ineinander liegend in dem Rahmenteil verstaut werden
können. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Gestängeanordnung klappbar und wird in der Verwahrposition
an oder im Bereich der Ecken und Kanten des breiten Seitenteils
mit den beiden schmalen Seitenteilen und dem Bodenteil angeordnet,
bevorzugt zum Teil in den Ecken und/oder Kanten.
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Der
erfindungsgemäße Ranzen sollte zudem die übrigen,
im Wesentlichen der Sicherheit des Kindes dienenden Ausstattungsmerkmale
eines handelsüblichen Schulranzens aufweisen, wie beispielsweise
Reflektoren und dergleichen.
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Konkrete
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1a, 1b Seiten-
und Vorderansicht einer ersten Ausführungsform,
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2a, 2b Seiten-
und Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform,
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3a, 3b Seiten-
und Vorderansicht einer dritten Ausführungsform,
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4a, 4b Seitenansichten
mit Darstellung des Anstellwinkels und Darstellung der Kipplage
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Allen
Ausführungsbeispielen gemeinsam ist, dass der Ranzen eine
im Wesentlichen quaderförmige Grundform besitzt, das heißt,
dass der Innenraum von zwei breiten Seitenteilen 1, zwei
schmalen Seitenteilen 2, einem Bodenteil 3 und
einem Deckelteil 4 begrenzt wird. Das Deckelteil 4 ist
vorliegend konvex ausgebildet. Zum Hineinlegen oder Herausnehmen von
Gegenständen kann das Deckelteil 4 auf- bzw. zurückgeklappt
werden. Zwei Schnappverschlüsse/Schnallen 12 ermöglichen
das wiederholte Verschließen des Ranzens. Formstabilität
erhält der Ranzen u. a. durch zwei seitliche Rahmen 13,
wobei jeweils ein Rahmenteil derart verlängert ist, das
es einen Stützfuß 10 ausbildet. Alle
dargestellten Ausführungsbeispiele weisen zudem ein breites,
der Kontur eines Kinderrückens angepasstes Seitenteil auf,
an der auch das Tragegurtsystem 5 angeordnet ist. Über dem
Tragegurtsystem 5 befindet sich ein Tragegriff 11.
Rollend fortbewegt werden kann der Ranzen jeweils über
seitliche Laufrollen 6 und eine ebenfalls seitlich angeordnete,
verstellbare Griffkonstruktion 7. Die Griffanordnung 7 umfasst
eine Gestängeanordnung 8 und ein Griffelement 9.
Unterschiede weisen die drei Ausführungsbeispiele lediglich
im Hinblick auf die Anordnung und Ausbildung der Griffanordnung 7 auf.
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Bei
dem ersten, den 1a und 1b zu entnehmenden
Ausführungsbeispiel besteht die verstellbare Griffkonstruktion 7 im
Wesentlichen aus einem U-förmigen Bügel, dessen
freie Enden seitlich an den Rahmen 13 angelenkt sind. Zur Überführung der
Griffkonstruktion in eine Handhabungsposition wird diese einfach
verschwenkt. Um die Griffkonstruktion 7 auf die Körpergröße
des Benutzers einzustellen, sind die beiden Schenkel des U-förmigen
Bügels teleskopisierbar ausgebildet. Im Übergangsbereich
zum Querholm sind die beiden Schenkelprofile gebogen ausgeführt,
wobei der Innenradius des Bogens geringfügig größer
als der jeweilige Außenradius der Rollen ist. Wird die
Griffkonstruktion aus der Handhabungsposition zurück in
die Verwahrposition geschwenkt, legen sich die gebogen ausgebildeten Schenkelbereiche
schutzblechartig über die Räder. Um den Querholm
ist als Griffelement 9 zudem eine Griffmanschette angeordnet.
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Eine
alternative Ausführungsform ist den 2a und 2b zu
entnehmen. Im Unterschied zu dem vorhergehenden Beispiel weisen
die Rahmen 13 eine zusätzlich aussteifende Diagonale
auf. Jede Diagonale ist hohl ausgebildet und zur Aufnahme eines
Teils der Gestängeanordnung 8 geeignet, um diese
zu verstauen. Um die Griffkonstruktion 7 in eine Handhabungsposition
zu bringen, werden beide Teile der Gestängeanordnung 8 aus
den Rahmendiagonalen herausgezogen, wobei Gelenke 14 ermöglichen,
die beiden Teile oberhalb des Ranzens zusammenzuführen.
Die Verbindung erfolgt beispielsweise über einen Schraub-,
Klemm- oder Rastverschluss. Es ist auch möglich, einen
Magneten als Haltemittel einzusetzen. Die abgewinkelten verbundenen
Endabschnitte eines jeden Teils der Gestängeanordnung 8 bilden
ein Griffelement 9 aus, um welches zusätzlich
eine Manschette angeordnet werden kann. Bevorzugt weist diese Manschette
zum Anlegen und Abnehmen einen Klettverschluss auf. Alternativ können
die verbundenen Endabschnitte auch einen größeren
Querschnitt als die übrigen Profile der Gestängeanordnung 8 oder
ein hieran angeordnetes spezielles Griffelement 9 aufweisen.
Das Griffelement bzw. der Teil der Gestängeanordnung mit vergrößertem
Querschnitt wird dann beim Verstauen der Griffkonstruktion 7 nicht
in die Rahmendiagonale mit eingeschoben, wodurch das Ergreifen der
Gestängeanordnung 8 zum Herausziehen der Griffkonstruktion 7 erleichtert
wird.
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Die 3a und 3b zeigen
eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Ranzens, wobei die Gestängeanordnung 8 sich dadurch von
der der Ausführungsform nach den 2a und 2b unterscheidet,
dass sie aus zwei biegsamen Flachprofilen (bzw. Schaft 16)
besteht, die jeweils aus den hohlen Rahmendiagonalen (länglich
profilierter Hohlkörper 15) herausgezogen bzw.
in diese eingeschoben werden können. Biegsam bedeutet, dass
die Flachprofile bei Biegebeanspruchung sich zumindest soweit als
nachgiebig erweisen, dass die jeweiligen Profilenden zusammengeführt
werden können. Die Flachprofile können auch jeweils
aus mehreren gegeneinander verschiebbar ausgebildeten Abschnitten
bzw. teleskopierbaren Abschnitten bestehen (nicht dargestellt),
um die Griffkonstruktion 7 auf die Körpergröße
des Benutzers einzustellen. Die Flachprofile weisen an ihren freien
Enden jeweils ein Griffelement 9 auf, mittels derer die
Profile zusammengeführt und verbunden werden. Hinsichtlich der Art
der Verbindung wird auf die bereits vorstehend gemachten Ausführungen
verwiesen. Die Griffelemente 9 sind vorliegend halbkugelförmig
ausgebildet und bilden nach dem Zusammensetzen eine Griffkugel.
Die Griffelemente 9 können jedoch auch eine andere
Form aufweisen.
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Bei
allen dargestellten Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Ranzens weist die Gestängeanordnung 8 in der Handhabungsposition
eine Neigung in einem Winkel α gegenüber einer
zu einer vertikalen Seitenkante parallelen Achse A auf (siehe 4a).
Vorliegend beträgt der Winkel α etwa 30°. Wie 4b zu
entnehmen ist, kommt der Schwerpunkt des Ranzens in gekippter Position über
den Rollen zu liegen. Der Ranzen lässt sich auf diese Weise
sehr leicht ziehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29520077
U1 [0007]
- - DE 29618427 U1 [0008]
- - DE 8206245 U1 [0009]