DE102007044957A1 - Maschine zum Waschen und/oder Desinfizieren von medizinischen Instrumenten - Google Patents
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Abstract
Eine Maschine (1) zum Waschen und/oder Desinfizieren und zum Nachspülen mit Wasser von medizinischen Instrumenten in einem Gehäuse (2) der Maschine (1) ist mit einer in dem Gehäuse (2) abgedichtet verschließbar angeordneten Testeinrichtung (5) versehen, welche zur selbsttätigenden Entnahme (9) einer Probe der zum Waschen, Desinfizieren oder Nachspülen verwendeten Mittel und zu deren chemischer und/oder biologischer Untersuchung (12) mittels in dem Gehäuse (2) bereitgehaltener Testmittel (6, 7) ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Waschen und/oder Desinfizieren von medizinischen Instrumenten unter Verwendung von Nachspülwasser.
- Solche Maschinen werden insbesondere zum Reinigen von Endoskopen verwendet. In der Regel wird dabei zunächst gewaschen und anschließend desinfiziert. Dabei ist stets ein Nachspülen mit klarem Wasser erforderlich, um beispielsweise Reste von Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln zu beseitigen, die beim späteren Gebrauch des Instrumentes in einem Patienten stören könnten.
- Desinfektionsmittel und Reinigungsmittel können fehlerhaft sein z. B. durch Konzentrationsabweichungen oder Verunreinigungen. Nachspülwasser, also klares Wasser, ist keimanfällig. Es kann unzureichend vorentkeimt sein oder kann nach der Vorentkeimung z. B. durch längeres Stehen an Luft oder durch Kontakt mit verkeimten Gegenstanden verkeimt sein.
- Solche Fehler bei den zum Waschen, Desinfizieren oder Nachspülen verwendeten Mitteln führen zu fehlerhafter Reinigung und/oder Desinfektion und somit zu wesentlichen Sicherheitsrisiken für die zu behandelnden Patienten.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, bei einer Maschine zum Waschen und/oder Desinfizieren von medizinischen Instrumenten die Sicherheit zu verbessern.
- Erfindungsgemäß werden die zum Waschen, Desinfizieren oder Nachspülen verwendeten Mittel in der Maschine geprüft. Damit werden die Verkeimungsprobleme gelöst, da stets bekannt ist, ob mit einwandfreien Mitteln gearbeitet wurde. Wasch- und Reinigungsmittel lassen sich z. B. auf Konzentration, pH usw. prüfen.
- Würde extern, also außerhalb der Maschine, untersucht, so könnte es zu falschen Testergebnissen dadurch kommen, daß die Probe beim Entnehmen aus der Maschine verunreinigt wird. Erfindungsgemäß wird daher mit einer Testeinrichtung geprüft, die in der Maschine abgedichtet verschließbar angeordnet ist und dort selbsttätig, also ohne Eingriffe von außen, prüft. Dadurch wird sichergestellt, daß beim Test nachgewiesene Verfälschungen aus der Maschine kommen, nicht aber von außen oder von einer Bedienungsperson. Dadurch werden falsch-positive Testergebnisse ausgeschlossen.
- Ein Test wird vorzugsweise jedes Mal dann durchgeführt, wenn Instrumente in der Maschine behandelt wurden, so daß für jedes behandelte Instrument ordnungsgemäße Sauberkeit und Sterilität garantierbar ist bzw. bei Feststellung von Fehlern sicherstellbar ist, daß die unsauberen oder verkeimten Instrumente nicht verwendet werden.
- Vorzugsweise wird gemäß Anspruch 2 die Keimfreiheit des Nachspülwassers untersucht, ein Parameter, der von entscheidender Bedeutung ist, da mit ursterilem Nachspülwasser alle vorherigen Bemühungen zunichte gemacht werden.
- Vorzugsweise wird gemäß Anspruch 3 ein Schnelltest verwendet, mit dem die Testzeit von den üblichen z. B. 24 Stunden, die ein externes Labor benötigen würde, auf z. B. 15 Minuten verringert wird, die in der Maschine z. B. zum Abtropfen oder Trocknen nutzbar sind.
- In der Zeichnung ist in einer einzigen
1 eine erfindungsgemäße Maschine in teilweiser Frontansicht dargestellt. - Die
1 zeigt in Frontansicht eine Waschmaschine1 mit der Frontfläche des Gehäuses2 , in der eine Klappe3 angeordnet ist, die einen Beladungsraum ähnlich dem einer Haushaltsgeschirrspülmaschine zugänglich macht. Darin können z. B. in geeigneten Drahtkörben medizinsiche Instrumente aller Art angeordnet werden, wie beispielsweise Endoskope. - Die dargestellte Waschmaschine
1 dient z. B. in üblicher Weise zum Reinigen und Desinfizieren. Dazu kann die Waschmaschine im wesentlichen wie eine übliche Haushaltsgeschirrspülmaschine ausgebildet sein, also mit einem Frischwasserzulauf und Schmutzwasserablauf sowie mit einer Zirkulationspumpe zum Betrieb von Druckdüsen, mit denen die Instrumente bestrahlt werden. Gegebenenfalls können innere Kanäle der Instrumente ebenfalls an Druckkanäle angeschlossen werden. - Zur Reinigung sind Reinigungsmittel in im Gehäuse angeordneten Tanks vorgesehen, die dem Wasser zugegeben werden. Anschließend an die sorgfältige, zum Beispiel in mehreren Schritten ablaufende, Reinigung wird desinfiziert mit Desinfektionsmittel, das ebenfalls dem Wasser aus Vorratstanks zugegeben wird.
- Eine erfindungsgemäße Maschine kann auch nur zur Reinigung oder nur zur Desinfektion ausgebildet sein. Gleichgültig, ob nur gereinigt, nur desinfiziert wird oder ob beide Schritte nacheinander ausgeführt werden, muß abschließend immer mit klarem Wasser nachgespült werden. Dieses Nachspülwasser kommt normalerweise aus dem Frischwasseranschluß. Wenn dieses Frischwasser verkeimt ist, so werden die medizinischen Instrumente wieder bekeimt, auch wenn sie vorher ordnungsgemäß sterilisiert waren. Keimfreiheit beim Nachspülwasser muß also sichergestellt werden.
- Wenn mit sauberem Frischwasser aus der städtischen Wasserleitung gearbeitet wird, ist normalerweise eine hohe Keimfreiheit gewährleistet, die jedoch nicht immer gegeben ist. Auch in der Hausinstallation können vorhandene Biofilme zur Kontamination führen. Außerdem kann es selbst bei äußerst keimfreiem Frischwasser zu einer Verkeimung in der Maschine kommen, beispielsweise wenn dort Wasser längere Zeit bei höheren Temperaturen steht oder das Wasser auf andere Weise mit Keimen in Berührung kommt.
- Um eine Verkeimung der in der Maschine
1 zu behandelnden medizinischen Instrumente auf jeden Fall sicher zu erkennen, wird das Nachspülwasser auf Keimfreiheit getestet. - Dazu ist hinter einer Öffnung
4 im Gehäuse2 , die vorzugsweise mit einem nicht dargestellten Deckel abgedichtet verschließbar ist, eine Testeinrichtung5 im Maschineninneren angeordnet. Die Testeinrichtung5 ist in der1 sehr schematisch dargestellt und mit einer gestrichelten Linie umgrenzt. - Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein handelsüblicher Keimschnelltest verwendet, der Reagenzröhrchen
6 benutzt, welche ein Reagenz, z. B. in getrockneter Form, enthalten. Ferner wird ein Teststreifen7 verwendet, der nach Reaktion des Wassers mit dem Reagenz eingetaucht und sodann optisch abgelesen wird und z. B. auf Farbveränderungen untersucht wird. - Die dargestellte Testeinrichtung
5 läuft automatisch, z. B. mittels nicht dargestellter Steuerung durch eine Datenverarbeitungseinrichtung und weist z. B. nicht dargestellte gesteuerte Manipulatoren zur Handhabung der Reagenzröhrchen6 und Teststreifen7 auf. Die Testeinrichtung5 wird vorzugsweise immer dann gestartet, wenn ein Reinigungs- und/oder Desinfiziervorgang mit einem Nachspülvorgang abgeschlossen wurde. - Das von den Instrumenten abtropfende Nachspülwasser wird aus einer ähnlich wie bei einem Haushaltsgeschirrspüler angeordneten Auffangwanne
8 mit einer Entnahmeleitung9 abgezogen und in ein in Position A stehendes Reagenzröhrchen6 gegeben, das zuvor aus einem Reagenzvorrat10 entnommen wurde, der im dargestellten Ausführungsbeispiel der1 mit sechs Reagenzröhrchen bestückbar ist. Auch wesentlich höhere Bestückungen sind möglich. - Nach Befüllen des Reagenzröhrchens
6 aus der Entnahmeleitung9 wird das Reagenzröhrchen6 , wie1 zeigt, um eine Position nach links in die Position B unter einen bereitgehaltenen Teststreifen7 bewegt, der aus einem Teststreifenvorrat11 entnommen wurde, welcher eine entsprechende Anzahl Teststreifen bevorraten kann. Der Teststreifen7 wird nun in das gefüllte Reagenzröhrchen6 eingetaucht und anschließend einen Schritt weiter nach links in die Position C vor einen Detektor12 gebracht, der beispielsweise auf photometrischem Wege eine Farbveränderung auf dem Teststreifen erkennen kann. - Der Detektor
12 liefert sein Meßergebnis in nicht dargestellter Weise an eine Datenverarbeitungseinrichtung, die der Waschmaschine1 eingebaut ist oder über Datenleitungen nach außen, z. B. an einen Krankenhaus-Hauptcomputer. Das Meßergebnis des Detektors12 wird untersucht und daraufhin ausgewertet, ob das untersuchte Wasser verkeimt ist oder nicht. Die auswertende Datenverarbeitungseinrichtung kann im Falle einer Verkeimung Meldung machen, z. B. akustische oder optische Warnsignale abgeben oder dergleichen. - Die Öffnung
4 wird nur geöffnet, um den Reagenzienvorrat10 und den Teststreifenvorrat11 wieder aufzufüllen und die verbrauchten Reagenzröhrchen6 und Teststreifen7 , die nach Benutzung z. B. in den Vorratsbereichen10 und11 geparkt werden können, zu entfernen. Danach wird die Öffnung4 abgedichtet verschlossen, so daß im dargestellten Ausführungsbeispiel sechs Tests durchgeführt werden können, ohne daß sie von außen durch einfliegende Keime verfälscht werden können. Bei höherer Bestückung mit Testmitteln sind auch wesentlich mehr Tests ohne zwischenzeitliche Wartung möglich.
Claims (3)
- Maschine (
1 ) zum Waschen und/oder Desinfizieren und zum Nachspülen mit Wasser von medizinischen Instrumenten in einem Gehäuse (2 ) der Maschine (1 ), mit einer in dem Gehäuse (2 ) abgedichtet verschließbar angeordneten Testeinrichtung (5 ), welche zur selbsttätigenden Entnahme (9 ) einer Probe der zum Waschen, Desinfizieren oder Nachspülen verwendeten Mittel und zu deren chemischer und/oder biologischer Untersuchung (12 ) mittels in dem Gehäuse (2 ) bereitgehaltener Testmittel (6 ,7 ) ausgebildet ist. - Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Testmittel (
6 ,7 ) zur Untersuchung auf Keimfreiheit von Wasser ausgebildet sind. - Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Testmittel (
6 ,7 ) als Schnelltestmittel ausgebildet sind.
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