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Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektronisches Schloss zur Aufnahme eines elektronischen Schlüssels mit einem Gehäuse mit einer Aufnahme für den elektronischen Schlüssel, einem Schlitten, der beim Einführen des Schlüssels mit demselben relativ zum Gehäuse verschiebbar gelagert ist, und zumindest einem Halteelement, welches den eingeführten Schlüssel kraftschlüssig hält. Bei dem elektronischen Schloss handelt es sich insbesondere um ein Zündschloss für ein Kraftfahrzeug.
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Ein elektronisches Schloss des Standes der Technik ist beispielsweise aus der
DE 199 39 733 A1 bekannt. Dieses Schloss besitzt eine Aufnahme zum Halten eines elektronischen Schlüssels. Die Aufnahme befindet sich im Inneren eines Gehäuses. Bei der Aufnahme ist ferner ein Schlitten vorgesehen, der relativ zum Gehäuse verschiebbar gelagert ist. Bei der Einsteckbewegung des Schlüssels kommt der Schlüssel mit dem Schlitten in Kontakt und schiebt diesen in die Aufnahme hinein, bis eine Einschubstellung erreicht ist. In dieser Einschubstellung wird der Schlüssel kraftschlüssig in der Aufnahme gehalten. Hierfür sind Halteelemente vorgesehen. Die Halteelemente umfassen radial federnde Zungen, die mit dem Schlitten verbunden sind. Beim Einstecken des Schlüssels führen die Zungen kurzzeitig eine radiale Spreizbewegung aus, bis ein an den Zungen sitzender Vorsprung in eine zugeordnete Rastvertiefung am Schlüssel kraftschlüssig einfasst. Beim weiteren Einstecken des Schlüssels bewegen sich die Zungen gemeinsam mit dem Schlitten in der Aufnahme, bis eine weitere Hublage erreicht wird, in welcher der Schlüssel in der Aufnahme formschlüssig verriegelt ist.
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Es hat sich nun herausgestellt, dass solche elektronischen Schlösser den Nachteil aufweisen, dass der Schlüssel in den Ruhepositionen oder Schaltstellungen im elektronischen Schloss nicht ausreichend sicher und spielfrei gehalten wird. Insbesondere wenn es sich bei dem elektronischen Schloss um ein Zündschloss eines Kraftfahrzeugs handelt, kann es beim Betrieb des Kraftfahrzeugs zu einem Klappern des Schlüssels in dem elektronischen Zündschloss kommen. Weiterhin nachteilhaft an diesem Zündschloss ist, dass die Halteelemente beim Einstecken des Schlüssels an den Schlüsselaußenseiten reiben, bis sie in die Rastvertiefung eingreifen. Hierdurch wird das Einstecken des Schlüssels erschwert.
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Ferner ist aus der
DE 102 55 404 A1 eine Betätigungsvorrichtung für einen Zündanlassschalter bekannt. Sie beschreibt ein Identifikationsmittel, insbesondere einen Schlüssel, der in einen Aufnahmeknauf geschoben wird. Der Aufnahmeknauf wird dabei durch eine Feder in einer ersten Position vorgespannt und anschließend mittels des Schlüssels entgegen der Federkraft eingeschoben. Der Aufnahmeknauf befindet sich dann in einer zweiten Position, welche der Zündstellung entspricht. Dabei muss der Schlüssel zum Schalten gedreht werden.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das elektronische Schloss der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass der Schlüssel leicht eingeführt werden kann und gleichzeitig in diesen Ruhe- bzw. Schaltpositionen klapperfrei gehalten wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein elektronisches Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bei dem elektronischen Schloss gemäß der vorliegenden Erfindung ist das Halteelement so mit dem Schlitten gekoppelt, dass beim Einführen des Schlüssels zumindest abschnittsweise die kraftschlüssige Verbindung des Halteelements mit dem Schlüssel gelöst ist. Auf diese Weise kann der Schlüssel insbesondere in den Ruhe- bzw. Schaltstellungen kraftschlüssig und damit klapperfrei gehalten werden, und gleichzeitig kann der Schlüssel leicht in das Schloss eingeführt werden, ohne dass das Halteelement an dem Schlüssel reibt.
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Durch das Halteelement kann der elektronische Schlüssel außerdem symmetrisch in der Aufnahme des Schlosses gehalten werden. Dies ist aus optischer Sicht vorteilhaft. Außerdem ist dies mechanisch vorteilhaft, wenn der Schlüssel eine Blende aufweist, welche bei einer unsymmetrischen Lagerung des Schlüssels in der Aufnahme an den äußeren Rand des elektronischen Schlosses anstoßen würde und auf diese Weise Beschädigungen der Oberfläche herbeiführen könnte.
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Gemäß einer bevorzugten Ausbildung des elektronischen Schlosses ist das Halteelement so an dem Gehäuse befestigt, dass es sich beim Einführen des Schlüssels nicht mit dem Schlüssel in Einführrichtung mitbewegt. Beim Einführen des Schlüssels bewegt sich somit nur der Schlitten in Einführrichtung in dem Gehäuse. Die Lage des Halteelements bleibt unverändert.
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Bevorzugt hält das Halteelement den eingeführten Schlüssel benachbart zur Einführöffnung der Aufnahme kraftschlüssig. Diese Halteposition bleibt somit unabhängig von der Einführposition des Schlüssels in der Aufnahme erhalten. Auf diese Weise kann der eingeführte Schlüssel in der Position, bei welcher die kraftschlüssige Verbindung mit dem Halteelement besteht, benachbart zur Öffnung der Aufnahme gehalten werden, wodurch ein Klappern des Schlüssels in der Aufnahme besonders wirkungsvoll verhindert wird. Das vordere Ende des Schlüssels kann ferner kraft- und formschlüssig in der Aufnahme gehalten werden, so dass der Schlüssel in jeder Ruhe- und Schaltposition sicher und spielfrei gehalten wird.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des elektronischen Schlosses gemäß der Erfindung wechselwirkt das Halteelement mit einer Rastkontur des Schlittens, um beim Einführen des Schlüssels zumindest abschnittsweise die kraftschlüssige Verbindung des Halteelements mit dem Schlüssel zu lösen. Die Rastkontur ist beispielsweise so ausgebildet, dass in einer Ausgangsstellung des Schlosses, bei welcher der Schlüssel nicht in die Aufnahme eingeführt ist, das Halteelement in einer Lage ist, in der keine kraftschlüssige Verbindung mit dem Schlüssel hergestellt wird, wenn dieser eingeführt wird. Die Einführbewegung des Schlüssels wird auf diese Weise nicht durch das Halteelement behindert. Die kraftschlüssige Verbindung mit dem Schlüssel wird z. B. erst in einer Lage des Schlüssels in der Aufnahme hergestellt, die eine Ruhelage oder Schaltposition des Schlüssels in dem Schloss darstellt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das Halteelement eine Feder, deren Auslenkung von der Rastkontur des Schlittens bestimmt wird. Mit der Feder können z. B. Haltemittel verbunden sein, die in Abhängigkeit von der Auslenkung der Feder den Schlüssel kraftschlüssig halten. Die Haltemittel sind insbesondere Weichkomponenten. Bei der Feder kann es sich insbesondere um eine Blattfeder handeln, die benachbart zur Einführöffnung der Aufnahme befestigt ist. Ausgehend von der Befestigung der Blattfeder sind beispielsweise in einem vorderen Abschnitt der Blattfeder die Haltemittel angebracht. Am Ende wechselwirkt die Blattfeder mit der Rastkontur des Schlittens. Auf diese Weise ist die Kraft, die beim Einführen des Schlüssels für die Wechselwirkung der Blattfeder mit der Rastkontur des Schlittens aufgebracht werden muss, relativ gering. Die Kraft, die von den Haltemitteln auf den Schlüssel ausgeübt wird, ist sehr viel höher, da die Haltemittel benachbart zur Befestigung der Blattfeder auf derselben angeordnet sind.
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Das elektronische Schloss weist erfindungsgemäß mehrere Schaltstellungen auf, denen definierte Positionen des Schlüssels relativ zum Schloss entsprechen, wobei das Halteelement des erfindungsgemäßen elektronischen Schlosses den Schlüssel in diesen Schaltstellungen hält.
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Bei dem erfindungsgemäßen elektronischen Schloss handelt es sich insbesondere um ein lineares elektronisches Schloss, d. h. die Aufnahme des Schlosses ist so ausgebildet, dass der Schlüssel linear in das Schloss eingeführt wird. Ferner handelt es sich bei dem elektronischen Schloss insbesondere um ein Zündschloss für ein Kraftfahrzeug.
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Die Erfindung wird nun an Hand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
- 1 zeigt einen Teil des elektronischen Schlosses gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einer Schaltstellung des Schlüssels und
- 2 zeigt die in 1 gezeigte Ansicht in einer Lage des Schlüssels zwischen zwei Schaltstellungen.
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Das Ausführungsbeispiel betrifft ein elektronisches Zündschloss für ein Kraftfahrzeug. Es umfasst ein Gehäuse, in dem eine Aufnahme zum Halten eines elektronischen Schlüssels 1 ausgebildet ist. In der Aufnahme ist ein Schlitten 2 vorgesehen, der relativ zum Gehäuse und relativ zur Aufnahme bewegbar gelagert ist. Beim Einführen eines elektronischen Schlüssels 1 in Einführrichtung A, wird ab einer bestimmten Einführlage eine Koppelung zwischen dem Schüssel 1 und dem Schlitten 2 hergestellt. Beispielsweise kann der Schlitten 2 eine Öffnung für den vorderen Teil des Schlüssels 1 aufweisen, in welche der Schüssel 1 eingesteckt wird. Wird der Schlüssel 1 weiter in Einführrichtung A in das Schloss hineingesteckt, bewegt sich der Schlitten 2 gemeinsam mit dem Schlüssel 1 linear in der Aufnahme des Schlosses. Beim Einführen des Schlüssels 1 bewegt sich somit der Schlüssel 1 gemeinsam mit dem Schlitten 2 relativ zum Gehäuse. Innerhalb des Schlosses können bestimmte Ruhepositionen bzw. Schaltstellungen definiert sein, in welchen der Schlüssel 1 beim Betrieb verbleiben kann. Je nach Programmierung einer dem elektronischen Schloss zugeordneten Steuereinheit kann definiert sein, welche Funktionen des Kraftfahrzeugs sich in welchen Schaltstellungen des Schlüssels 1 betätigen lassen.
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Der Schlitten kann gegebenenfalls von Einrichtungen form- und/oder kraftschlüssig gehalten werden. Ein solches elektronisches Schloss ist an sich bekannt und beispielsweise in der
DE 199 39 733 C2 beschrieben
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Bei dem erfindungsgemäßen Schloss wird der eingeführte Schlüssel 1 in zumindest einer Lage in der Aufnahme von einem Halteelement 3 kraftschlüssig gehalten. Dieses Halteelement 3 ist so mit dem Schlitten 2 gekoppelt, dass beim Einführen des Schlüssels 1 zumindest abschnittsweise die kraftschlüssige Verbindung des Halteelements 3 mit dem Schlüssel 1 gelöst ist.
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In 1 ist der für die Erfindung wesentliche Teil des Ausführungsbeispiels des elektronischen Schlosses gezeigt, wobei sich der Schlüssel 1 in einer ersten Schaltstellung befindet, bei welcher er von dem Halteelement 3 kraftschlüssig gehalten wird. Das Halteelement 3 umfasst zwei Blattfedern 5, die auf gegenüberliegenden Seiten der Aufnahme für den Schlüssel 1 befestigt sind. Die Blattfedern 5 sind bei der Position 4 direkt bei der Einführöffnung des Schlosses für den Schlüssel 1 befestigt bzw. gelagert. Weiterhin sind an den Blattfedern 5 benachbart zur Einführöffnung als Haltemittel Weichkomponenten 6 befestigt. In der in 1 gezeigten Lage des Schlüssels 1 relativ zu dem Gehäuse und zu dem Halteelement 3 drücken die Weichkomponenten 6 von zwei gegenüberliegenden Seiten gegen einen Abschnitt des Schlüssels 1, der sich in der Nähe der Einführöffnung befindet, so dass der Schlüssel 1 kraftschlüssig von den Weichkomponenten 6 gehalten wird.
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Wird der Schlüssel 1 nun weiter in Einführrichtung A in die Aufnahme des elektronischen Schlosses eingeführt, wird die kraftschlüssige Verbindung der Halteelemente 3 mit dem Schlüssel 1 gelöst. Hierfür weisen die Blattfedern 5 an ihren äußersten Enden jeweils eine Kontur 7 auf, welche mit Rastkonturen 8 wechselwirkt, die auf dem Schlitten 2 ausgebildet sind. Durch die Bewegung des Schlüssels 1 mit dem Schlitten 2 in Einführrichtung A werden die Blattfedern 5 auf Grund der Rastkonturen 8 des Schlittens 2 ausgelenkt. Hierdurch wird die kraftschlüssige Verbindung der Weichkomponenten 6 mit dem Schlüssel 1 gelöst, so dass der Schlüssel 1 leicht weiter in Einführrichtung A eingeführt werden kann. Hierbei wird durch die Halteelemente 3 auf den Schlüssel 1 nur eine geringe Kraft entgegen der Einführrichtung A ausgeübt, da der Abstand der Konturen 7 der Blattfedern 5 von den Lagerungen 4 der Federn 5 relativ groß ist. Der Schlüssel 1 kann somit relativ ungehindert weiter eingeführt werden, bis er sich in einer zweiten Schaltstellung befindet, bei der die Konturen 7 der Blattfedern 5 in den zweiten Eingriff der Rastkonturen 8 des Schlittens 2 eingreifen. In dieser Stellung des Schlüssels 1 wird derselbe wieder von den Weichkomponenten 6 kraftschlüssig gehalten. Auf die gleiche Weise kann der Schlüssel 1 in weitere Schaltstelllungen gebracht werden, wobei zwischen den Schaltstellungen die kraftschlüssige Verbindung zwischen den Weichkomponenten 6 und dem Schlüssel 1 gelöst ist und in den Schaltstellungen die kraftschlüssige Verbindung hergestellt ist.
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In der Ausgangsstellung, bei welcher sich der elektronische Schlüssel 1 nicht in dem Schloss befindet, befindet sich der Schlitten 2 in einer Lage, bei welcher die Konturen 7 sich mit ihren Spitzen auf den Spitzen der Rastkonturen 8 des Schlittens 2 befinden, so dass die Blattfedern 5 ausgelenkt sind. Auf diese Weise kann der Schlüssel bis zur ersten in 1 gezeigten Schaltstellung ungehindert eingeführt werden, ohne dass die Weichkomponenten 6 den Schlüssel berühren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- elektronischer Schlüssel
- 2
- Schlitten
- 3
- Halteelement
- 4
- Lager- bzw. Befestigungsposition
- 5
- Blattfedern
- 6
- Weichkomponenten
- 7
- Konturen
- 8
- Rastkonturen