DE102007038820A1 - Rangierüberwachungsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Rangierüberwachungsvorrichtung (10) zum Überwachen von schienengebundenen Fahrzeugen (13) beim Rangieren, wobei die Vorrichtung (10) mindestens einen bildgebenden Sensor (11a, 11b) aufweist, der zum Anbringen an ein schienengebundenes Fahrzeug (13) zum Aufnehmen von Bildinformationen vorgesehen ist, wobei die Bildinformationen zumindest einen Teil einer Umgebung um das Fahrzeug (13) bei einer Rangierfahrt enthalten, die Vorrichtung (10) eine Auswerteeinheit (12) hat, die mit dem mindestens einen bildgebenden Sensor (11a, 11b) verbunden und zum Empfang der aufgenommenen Bildinformation eingerichtet ist und die Auswerteeinheit (12) zum Detektieren zumindest von Teilen von in den Bildinformationen enthaltenen Rangieranlagen (1 bis 6) und die Vorrichtung (10) zum Überwachen der Rangierfahrt in Abhängigkeit der detektierten Rangieranlagen (1 bis 6) eingerichtet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Rangierüberwachungsvorrichtung zum Überwachen von schienengebundenen Fahrzeugen beim Rangieren.
- Bei der Abfertigung von Personen- oder Güterzügen in diversen Bahnhöfen ist es meist erforderlich, dass die Zugeinheiten bzw. Rangiereinheiten, bestehend aus einem oder mehreren schienengebundenen Fahrzeugen, rangiert werden, um z. B. Züge oder Zugeinheiten zusammenzustellen oder aufzulösen, einzelne Fahrzeuge oder Fahrzeuggruppen umzusetzen oder Eisenbahnfahrzeuge an Verladeeinrichtungen, wie Ladestraßen und Laderampen, bereit zu stellen oder abzuholen. Unter dem Begriff „rangieren" kann somit das Bewegen von schienengebundenen Fahrzeugen im Bahnbetrieb verstanden werden, nicht jedoch das Fahren der Züge auf der Strecke. Somit wird zwischen der Bewegung der Fahrzeuge innerhalb eines Rangierbereiches und die Bewegung der Fahrzeuge auf der freien Strecke unterschieden.
- Der Rangierbereich, also jener Bereich, in dem die Bewegung der Fahrzeuge zum Zwecke des Rangierens erfolgt, steht dabei mit der freien Strecke in Verbindung, um so eine Überführung eines schienengebundenen Fahrzeuges oder Fahrzeugverbandes von der freien Strecke in den Rangierbereich und umgekehrt zu ermöglichen. Die Rangierbereichsgrenzen werden dabei mit Hilfe von streckenseitig installierten Einrichtungen, wie z. B. einer Rangierhalttafel (Ra 10) definiert. Aber auch innerhalb des Rangierbereiches werden bestimmte Streckenabschnitte definiert, die mit Hilfe von entsprechenden Signaleinrichtungen abgesichert werden.
- Bei Rangierfahrten innerhalb von Rangierbahnhöfen oder Rangierbereichen muss der Rangierführer die Strecke persönlich überwachen, um z. B. das Herausfahren aus dem Rangierbereich oder das Einfahren in einen gesperrten Streckenabschnitt zu verhindern. Dem Rangierführer obliegt somit die alleinige Verantwortung darüber, ob sich die Rangiereinheit, d. h. die zu rangierenden Fahrzeuge oder Fahrzeuggruppen, innerhalb des zulässigen Bereiches bewegen. Eine technische Unterstützung, wie dies zum Teil auf der freien Strecke geschieht, ist nicht vorhanden. Dadurch hat der Mensch einen hohen Einfluss auf die Sicherheit beim Rangieren.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung anzugeben, mit der Rangierfahrten insbesondere hinsichtlich der Sicherheit unterstützt und überwacht werden können.
- Die Aufgabe wird mit der Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
- – die Vorrichtung mindestens einen bildgebenden Sensor aufweist, der zum Anbringen an ein schienengebundenes Fahrzeug und zum Aufnehmen von Bildinformationen vorgesehen ist, wobei die Bildinformationen zumindest einen Teil einer Umgebung des Fahrzeugs bei einer Rangierfahrt enthalten,
- – die Vorrichtung eine Auswerteeinheit hat, die mit dem mindestens einen bildgebenden Sensor verbunden und zum Empfang der aufgenommenen Bildinformationen eingerichtet ist, und
- – die Auswerteeinheit zum Detektieren zumindest von Teilen von in den Bildinformationen enthaltenen Rangieranlagen und die Vorrichtung zum Überwachen der Rangierfahrt in der Abhängigkeit der detektierten Rangieranlage eingerichtet ist.
- Ein zu der Vorrichtung gehörender bildgebender Sensor wird auf einer Rangiereinheit, vorzugsweise an dem Triebfahrzeug, derart angeordnet, dass der bildgebende Sensor zumindest einen Teil der Umgebung der Rangiereinheit aufnimmt. Eine mit dem bildgebenden Sensor verbundene Auswerteeinheit empfängt die aufgenommenen Bildinformationen und wertet diese hinsichtlich bestimmter Rangieranlagen aus. Aus den Bildinformationen kann die Auswerteeinheit somit die für die Überwachung notwendigen Rangieranlagen detektieren, so dass die Vorrichtung in Abhängigkeit dieser detektieren Rangieranlagen die Rangiereinheit überwachen kann.
- Das Auswerten und Detektieren der Rangieranlagen bzw. Teile der Rangieranlagen erfolgt dabei vorzugsweise mit Hilfe eines Bilderkennungsalgorithmus. Dazu ist die Auswerteeinheit zum Ausführen eines solchen Bilderkennungsalgorithmus eingerichtet, wobei der Bilderkennungsalgorithmus sowohl einzelne Bilder als auch fortlaufende Sequenzen von Bildern hinsichtlich der zu detektierenden Rangieranlagen verarbeiten kann.
- Als Rangieranlagen werden dabei insbesondere Rangiersignaleinrichtungen wie z. B. Formsignale aber auch Gleise oder Weichen sowie Teile davon bezeichnet. Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Auswerteeinheit Rangiersignaleinrichtungen in der Form von Rangierhalttafeln, Sperrsignalen und/oder Weichengrenzzeichen detektieren kann. Eine Rangierhalttafel kennzeichnet dabei die Grenzen des Rangierbereiches, in dem rangiert werden darf. Ein Sperrsignal kennzeichnet dagegen einen Streckenabschnitt innerhalb der Rangierbereichsgrenzen und ein Grenzzeichen markiert den Punkt einer Weiche, über den ein Fahrzeug in Richtung Weichenspitze nicht hinausragen darf, um die Fahrt in dem anderen Weichengleis nicht zu behindern.
- Darüber hinaus ist es besonders vorteilhaft, wenn die Auswerteeinheit zum Detektieren einer Weichenspitze in Abhängigkeit der aufgenommenen Bildinformationen eingerichtet ist. Die Weichenspitze einer Weiche kennzeichnet dabei das Ende der Weiche und definiert zusammen mit dem Grenzzeichen somit den kritischen Bereich einer Weiche. Befinden sich Fahrzeuge innerhalb dieses kritischen Bereiches, so besteht die Gefahr einer Flankenfahrt, d. h. das ein Fahrzeug auf dem anderen Weichengleis mit dem in dem kritischen Bereich abgestellten Fahrzeug kollidieren kann.
- Besonders vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die angezeigten Signalbegriffe der Rangiersignaleinheiten durch die Auswerteeinheit detektiert werden können. Unter einem Signalbegriff versteht man das durch die Signaleinrichtung angezeigte Signal, z. B. Lichtsignal, welches hinsichtlich seines semantischen Inhaltes interpretierbar ist.
- Denkbar ist auch, dass die Vorrichtung mit einem Display verbunden ist. Die Verbindung kann dabei mittels Draht oder auch drahtlos erfolgen. Die Vorrichtung ist dann zum Übertragen von Bildsignalen, die in Abhängigkeit der aufgenommenen Bildinformationen generiert werden, eingerichtet, wobei das Display dieses Bildsignale als Bilder oder Bildsequenzen darstellen kann. Dies hat den Vorteil, dass der Triebfahrzeugführer von einer entfernten Stelle aus den von den bildgebenden Sensoren aufgenommenen Umgebungsbereich sehen kann. Eine solche Übertragung von Bildsignalen kann z. B. in Form einer Standard-MPEG-Videokompression erfolgen.
- Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung zum automatisierten Gleisfrei- oder Gleisbesetztmelden und/oder automatisierten Weichenfrei- oder Weichenbesetztmelden eingerichtet ist. Durch das kontinuierliche Auswerten der Bildinformationen durch die Auswerteeinheit kann die Vorrichtung erkennen, wann z. B. eine Weiche freigefahren wurde, bzw. wann ein bestimmter Streckenabschnitt innerhalb des Rangierbereiches ein- bzw. ausgefahren wurde.
- Um eine weitgehende Flexibilität zu ermöglichen ist es besonders vorteilhaft, wenn die Vorrichtung eine Übertragungseinheit aufweist, die mit der Auswerteeinheit verbunden und vorzugsweise ebenfalls auf dem schienengebundenen Fahrzeug angeordnet ist. In Abhängigkeit der aufgenommenen Bildinformationen und/oder in Ab hängigkeit der detektierten Rangieranlagen können Signale generiert werden, die mittels der Übertragungseinheit übertragen werden. So ist es z. B. denkbar, dass, wenn eine Rangiereinheit ein Haltesignal überfährt, eine entsprechende Warnmeldung übertragen wird. Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Übertragungseinheit zum Übertragen von Gleisfrei- und/oder Gleisbesetztmeldungen und/oder Weichenfrei- und/oder Weichenbesetztmeldungen vorgesehen ist.
- Vorteilhafterweise weist die Vorrichtung eine Empfangseinheit auf, die zum Empfangen der von der Übertragungseinheit übertragenen Signale vorgesehen ist. So ist es z. B. denkbar, dass die Empfangseinheit beim Empfangen eines entsprechenden Warnsignals eine Warnmeldung in akustischer, haptischer oder visueller Form ausgibt.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Empfängereinheit mit dem Steuerungssystem eines Stellwerkes verbunden ist und die von der Übertragungseinheit gesendete Frei- bzw. Besetztmeldung an das Steuerungssystem weiterleiten kann. Somit kann die Frei- bzw. Besetztmeldung vollständig automatisiert werden.
- Um die Sicherheit beim Rangieren noch weiter zu erhöhen ist es ganz besonders vorteilhaft, wenn die Vorrichtung mit dem Bremssteuerungssystem des zu überwachenden Fahrzeuges verbunden ist, um in Abhängigkeit der detektierten Rangieranlage automatisiert eine Verzögerung der Rangiereinheit auszulösen. So kann z. B. eine Zwangsbremsung automatisiert durch die Vorrichtung eingeleitet werden, sobald die Vorrichtung detektiert, dass die Rangierbereichgrenze verlassen wird.
- Die bildgebenden Sensoren können dabei z. B. Videokameras sein, die im sichtbaren Bereich der elektromagnetischen Strahlung des Lichtes arbeiten, um die entsprechenden Bildinformationen aufzunehmen. Bei schlechtem Wetter oder bei Dunkelheit ist es besonders vorteilhaft, wenn zumindest ein bildgebender Sensor zur Aufnahme von Bildinformationen im infraroten Bereich der elektromagnetischen Strahlung eingerichtet ist, damit die Vorrichtung auch bei schlechten Witterungsverhältnissen oder bei Dunkelheit zuverlässige Ergebnisse liefert.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn die bildgebenden Sensoren zur Aufnahme von Bildinformationen mittels Radar- oder Lasertechnik eingerichtet sind. Diese Systeme bieten den Vorteil, dass sie völlig unabhängig von den herrschenden Lichtverhältnissen auswertbare Bildinformationen liefern können.
- Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
-
1 Skizzenhafte Darstellung einer Rangierhalttafel; -
2a ,2b Skizzenhafte Darstellung eines Sperrsignals mit zwei möglichen Signalbegriffen; -
3a ,3b Skizzenhafte Darstellung eines Grenzzeichens; -
4a Skizzenhafte Darstellung einer Strecke mit einer Rangierhalttafel; -
4b Skizzenhafte Darstellung einer Strecke mit einem Sperrsignal; -
4c Skizzenhafte Darstellung einer Weiche mit einem Grenzzeichen und einer Weichenzunge; -
5 Schematische Darstellung der Vorrichtung; -
6a ,6b Schematische Darstellung der Vorrichtung für den automatischen Bremseingriff; -
7 Schematische Darstellung der Vorrichtung für die automatische Weichenfreimeldung. -
1 zeigt skizzenhaft die Darstellung einer Rangierhalttafel1 (Ra 10), wie Sie zur Kennzeichnung der Rangierbereichsgrenzen verwendet werden. Die Rangiereinheiten dürfen sich im Regelfall daher nur innerhalb des durch diese Rangierhalttafeln1 begrenzten Rangierbereichs bewegen. Beim Verlassen des durch diese Tafel gekennzeichneten Bereiches besteht die Gefahr, dass die Rangiereinheit mit einer konkurrierenden Zugeinheit zusammenstößt. -
2a und2b zeigen skizzenhaft die Darstellung eines Sperrsignals2 , das einen Streckenabschnitt innerhalb der Rangierbereichsgrenzen kennzeichnet.2a zeigt dabei ein Sperrsignal2 mit dem Signalbegriff „Halt" (SH 0).2b dagegen zeigt ein Sperrsignal2 mit dem Signalbegriff „Halt aufgehoben" (SH 1). Der Signalbegriff wird dabei mittels eines Lichtsignals dargstellt, sodass je nach Kombination der dargstellten Lichtsignale ein unterschiedlicher Signalbegriff angezeigt wird. -
3a und3b zeigen skizzenhaft die Darstellung eines Grenzzeichens3 , wie es zur Markierung des kritischen Bereichs einer Weiche verwendet wird.3a zeigt dabei das Grenzzeichen3 aus der Sicht von oben, während3b eine Abbildung des Grenzzeichens3 von der Seite darstellt. - Wie in
4a und4b dargestellt, steht die Rangierhaltetafel1 und das Sperrsignal2 direkt an der jeweiligen Grenze rechts neben der Strecke bzw. dem Gleis5 . Beide Signaleinrichtungen besitzen im Bereich der Deutschen Bahn eine eindeutige Form, die mit Hilfe der Vorrichtung detektiert werden kann. Bei dem Sperrsignal2 ist es jedoch zusätzlich noch möglich, den angezeigten Signalbegriff zu detektieren, sodass eindeutig festgestellt werden kann, welches Signal gerade durch das Sperrsignal2 angezeigt wird. - Die Detektion der Rangierhalttafel
1 bzw. des Sperrsignal2 erfolgt vorzugsweise immer dann, wenn sich das Triebfahrzeug an der Spitze der Rangiereinheit befindet, wobei die Vorrichtung an dem Triebfahrzeug angeordnet ist. -
4c zeigt skizzenhaft die Darstellung einer Weiche6 mit einem Grenzzeichen3 und einer Weichenspitze4 . Das Grenzzeichen3 einer Weiche6 markiert dabei den Punkt, über den ein Fahrzeug in Richtung Weichenspitze4 nicht hinausragen darf, um die Fahrt in dem anderen Weichengleis nicht zu behindern. Die Weichenspitze4 stellt dabei das Ende der Weichenzunge der Weiche6 dar. Der Bereich zwischen dem Grenzzeichen3 und der Weichenspitze4 kann demnach als der kritische Bereich einer Weiche6 angesehen werden. - Die Detektion der Weichenspitze
4 erfolgt vorzugsweise immer dann, wenn sich das Triebfahrzeug mit der Vorrichtung am Ende der Rangiereinheit befindet, sodass bei geschobenen Rangiereinheiten festgestellt werden kann, wenn der kritische Bereich freigefahren worden ist. -
5 zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung10 , die an der Front eines Triebfahrzeuges13 angeordnet ist. Die Vorrichtung10 weist zwei bildgebende Sensoren11a und11b auf, die eine Umgebung vor dem Fahrzeug13 aufnehmen. Die beiden bildgebenden Sensoren11a und11b sind des Weiteren mit der Auswerteeinheit12 verbunden, die zum Erkennen der Rangieranlagen bzw. Teile der Rangieranlagen eingerichtet ist. - In dem Ausführungsbeispiel in
5 weist die Vorrichtung10 zwei bildgebende Sensoren11a und11b auf, wobei der erste bildgebende Sensor11a derart ausgerichtet ist, dass er sowohl eine Rangierhalttafel1 als auch ein Sperrsignal2 am Streckenrand aufnehmen kann. Der zweite bildgebende Sensor11b ist auf dem Fahrzeug13 so positioniert, dass er die Grenzzeichen3 aufnehmen kann. - Die Erkennung der Rangierhalttafeln
1 bietet aber die Möglichkeit, die Überwachung der Einhaltung der Grenzen eines Rangierbereiches durch die Rangiereinheit13 technisch zu realisieren, während die Erkennung des Grenzzeichens3 und der Weichenspitze4 eine automatisierte Freimeldung der jeweiligen Weiche bewirken kann. -
6a und6b zeigen skizzenhaft die Darstellung der Vorrichtung10 für den automatischen Bremseingriff beim Überfahren einer Rangierhalttafel1 bzw. beim Überfahren eines Sperrsignals2 . Dabei empfängt die Auswerteeinheit12 kontinuierlich Bildinformationen von dem bildgebenden Sensor11a , der derart an dem Triebfahrzeug13 , positioniert ist, dass er die an der Strecke augestellten Signaleinrichtungen aufnehmen kann. Die Auswerteeinheit12 analysiert die Bildinformation mittels eines Bilderkennungsalgorithmus hinsichtlich der Formen der entsprechenden Signaleinrichtungen. - Die Vorrichtung
10 weist dabei zusätzlich eine Übertragungseinheit14 auf, die zum Aussenden von entsprechenden Funksignalen vorgesehen ist. Des Weiteren ist die Übertragungseinheit14 mit dem Bremssteuerungssystem15 des Fahrzeuges13 verbunden. - Wird nun eine entsprechende Signaleinrichtung, wie z. B. eine Rangierhaltesignal
1 , durch die Auswerteeinheit12 detektiert, so wird von der Auswerteeinheit12 ein entsprechendes Signal an die Übertragungseinheit14 geschickt, so dass eine entsprechende Warnung gesendet werden kann. So ist es z. B. denkbar, dass der Triebfahrzeugführer über ein entsprechendes Empfängergerät (hier nicht dargestellt) verfügt, sodass er von der Übertragungseinheit14 gesendete Signale empfangen kann. - Im Ausführungsbeispiel von
6a wird somit beim Detektieren einer Rangierhalttafel1 durch die Auswerteeinheit12 mittels der Übertragungseinrichtung eine entsprechende Warnung an den Triebfahrzeugführer ausgegeben. Wird im weiteren Verlauf die Rangierhalttafel1 in den Bildinformationen die Auswerteeinheit12 nicht mehr detektiert, so muss von einem Überfahren der Rangiergrenze ausgegangen werden. In diesem Falle wird eine entsprechende Meldung von der Auswerteeinheit12 an die Übertragungseinheit14 übermittelt, um dem Triebfahrzeugführer eine entsprechende Meldung zu übertragen. Darüber hinaus wird von der Übertragungseinheit14 ein Signal an die Bremssteuerung15 des Triebfahrzeuges13 gesendet, um eine automatische Zwangsbremsung einleiten zu können. Die Bremssteuerung15 könnte aber auch direkt mit der Auswerteeinheit12 verbunden sein. - Analog dazu zeigt
6b ein Ausführungsbeispiel mit einem Sperrsignal2 . Die Auswerteeinheit12 ist dabei derart eingereichtet, dass sie den von dem Sperrsignal dargestellten Signalbegriff erkennen kann und somit feststellen kann, ob ein „Halt" zeigendes Sperrsignal2 überfahren wurde. Auch in diesem Falle wird der Triebfahrzeugführer mit einer entsprechenden Meldung gewarnt und im Zweifel eine automatische Zwangsbremsung eingeleitet. - Des Weiteren ist es denkbar, dass die Übertragungseinheit
14 zum Aussenden der von den bildgebenden Sensoren11a und11b aufgenommenen Bildinformationen eingerichtet ist. Dies hat den Vorteil, dass die Rangiereinheit12 durch den Triebfahrzeugsführer auch von einem entfernten Ort aus ferngesteuert werden kann, ohne dass der Triebsfahrzeugführer direkte Sicht hat. Mit den Sicherungsmaßnahmen der automatischen Zwangsbremsung kann somit auch sichergestellt werden, dass die entsprechenden Rangierbereichsgrenzen sowie Sperrsignale nicht überfahren werden. -
7 zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung10 für die automatische Weichenfreimeldung bei Erkennung eines Grenzzeichens3 oder einer Weichenspitze. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind insbesondere die Bildinformationen des bildgebenden Sensors11b relevant, da dieser derart angeordnet ist, dass die an der Gleisstrecke installierten Grenzzeichen3 sowie die entsprechenden Weichenstrukturen aufgenommen werden können. Mittels eines Bilderkennungsalgorithmus kann die Auswerteeinheit12 die entsprechenden Formen und Strukturen detektieren. - Wurde durch die Auswerteeinheit
12 ein Grenzzeichen3 bzw. eine Weichenspitze4 detektiert und befindet sich das Triebfahrzeug13 im Stillstand, so wird eine entsprechende Meldung generiert und mittels der Übertragungseinheit14 ausgesendet. Die Empfangseinheit (hier nicht dargestellt) befindet sich dabei in einem den Rangierbereich betreffenden Stellwerk, wobei die Empfangseinheit mit der Stellwerkelektronik bzw. Stellwerksteuerung verbunden ist. Wird von der Empfangseinheit eine solche Meldung empfangen, so kann die betroffene Weiche dort als frei gefahren gemeldet werden. Ein Befahren der Weiche im zweiten Weichengleis bzw. ein Umstellen der Weiche ist damit gefahrlos möglich. Eine weitere Handlung durch das Begleitpersonal der Rangiereinheit ist nicht erforderlich. - Bewegt sich das Fahrzeug nun in Richtung Grenzzeichen
3 oder Weichenstütze4 oder verschwinden die Formen und Strukturen gänzlich aus dem Sichtfeld der Sensoreinheit11b , so muss von einem Einfahren in den betreffenden Weichenbereich ausgegangen werden. In diesem Falle wird ebenfalls eine Meldung generiert und an das Stellwerk gesendet, um die betreffende Weiche als besetzt zu melden.
Claims (18)
- Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) zum Überwachen von schienengebundenen Fahrzeugen (13 ) beim Rangieren, dadurch gekennzeichnet, dass – aufweist, der zum Anbringen an ein schienengebundenes Fahrzeug (13 ) und zum Aufnehmen von Bildinformationen vorgesehen ist, wobei die Bildinformationen zumindest einen Teil einer Umgebung des Fahrzeugs (13 ) bei einer Rangierfahrt enthalten, – die Vorrichtung (10 ) eine Auswerteeinheit (12 ) hat, die mit dem mindestens einen bildgebenden Sensor (11a ,11b ) verbunden und zum Empfang der aufgenommenen Bildinformationen eingerichtet ist, und – die Auswerteeinheit (12 ) zum Detektieren zumindest von Teilen von in den Bildinformationen enthaltenen Rangieranlagen (1 bis6 ) und die Vorrichtung (10 ) zum Überwachen der Rangierfahrt in Abhängigkeit der detektierten Rangieranlagen (1 bis6 ) eingerichtet ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der bildgebenden Sensoren (11a ,11b ) zur Aufnahme von Bildinformationen mittels Videotechnik im sichtbaren Bereich der elektromagnetischen Strahlung (380 nm bis 780 nm) eingerichtet ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der bildgebenden Sensoren (11a ,11b ) zur Aufnahme von Bildinformationen mittels Videotechnik im infraroten Bereich der elektromagnetischen Strahlung (750 nm–1 mm) eingerichtet ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der bildgebenden Sensoren (11a ,11b ) zur Aufnahme von Bildinformationen mittels Radartechnik eingerichtet ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der bildgebenden Sensoren (11a ,11b ) zur Aufnahme von Bildinformationen mittels Lasertechnik eingerichtet ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rangieranlagen (1 bis6 ) Rangiersignaleinrichtungen (1 bis3 ), insbesondere Licht- und Formsignale, zumindest Teile von Gleisen (4 ,5 ,6 ) und/oder zumindest Teile von Weichen (4 ,6 ) sind. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rangiersignaleinrichtungen (1 bis3 ) Rangierhalttafeln (1 ), Sperrsignale (2 ) und/oder Grenzzeichen (3 ) sind. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (12 ) zum Detektieren von an den Ran giersignaleinrichtungen (1 bis3 ) angezeigten Signalbegriffen in Abhängigkeit der Bildinformation eingerichtet ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (12 ) zum Detektieren von Weichenspitzen (4 ) in Abhängigkeit der Bildinformation eingerichtet ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10 ) zum automatisierten Gleisfrei- und/oder Gleisbesetztmelden und/oder automatisierten Weichenfrei- und/oder Weichenbesetzmelden mittels des Übertragungssystems in Abhängigkeit der detektierten Rangieranlagen (1 bis6 ) eingerichtet ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10 ) mit mindestens einem Display vorzugsweise drahtlos verbunden ist, wobei die Vorrichtung (10 ) zum Übertragen von aus den aufgenommenen Bildinformationen generierten Bildsignalen an das Display eingerichtet und das Display zum Darstellen eines Bildes oder einer Bildsequenz in Abhängigkeit der Bildsignale vorgesehen ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10 ) eine Übertragungseinheit (14 ) aufweist, die mit der Auswerteeinheit (12 ) verbunden und zum Übertragen von in Abhängigkeit der aufgenommenen Bildinformation und/oder der detektierten Rangieranlagen (1 bis6 ) generierten Signalen vorgesehen ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinheit (14 ) zum Übertragen von Gleisfrei- und/oder Gleisbesetztmeldungen und/oder Weichenfrei- und/oder Weichenbesetzmeldungen vorgesehen ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10 ) eine Empfangseinheit aufweist, die zum Empfangen der generierten Signale vorgesehen ist. - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangseinheit mit einem Steuerungssystem eines Stellwerkes verbunden und zum Gleisfrei- und/oder Gleisbesetztmelden und/oder Weichenfrei- und/oder Weichenbesetztmelden in Abhängigkeit der empfangenen Signale eingerichtet ist - Rangierüberwachungsvorrichtung (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10 ) mit einem Bremssteuerungssystems (15 ) des zu überwachenden schienengebundenen Fahrzeuges (13 ) verbunden und zum automatisierten Durchführen einer Bremsung des Fahrzeuges (13 ) in Abhängigkeit der detektierten Rangieranlagen (1 bis6 ) eingerichtet ist. - Rangierüberwachungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (
12 ) zum Ausführen eines Bilderkennungsalgorithmus eingerichtet ist, wobei der Bilderkennungsalgorithmus zum Detektieren der Rangieranlagen (1 bis6 ) in Abhängigkeit der Bildinformation eingerichtet ist. - Empfangseinheit zum Empfangen von Signalen, insbesondere Funksignale, für eine Rangierüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 oder 15.
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