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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Senden und Empfangen von
elektromagnetischen Wellen und bezieht sich im Besonderen auf eine
Antennenanordnung mit umschaltbarer Abstrahlcharakteristik.
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Für den kontrollierten
Zugang zu Kraftfahrzeugen werden standardmäßig funkbasierte Zugangssysteme
eingesetzt. Diese Zugangssysteme dienen in erster Linie dem komfortablen
Aufsperren und Verschließen
von Fahrzeugtüren
und des Kofferraums, sowie dem Aktivieren und Deaktivieren einer im
Fahrzeug vorhandenen Wegfahrsperre.
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Durch
Integration einer bidirektionalen Kommunikation in die Funkübertragung
zwischen der mobilen Funkstation des Zugangssystems und der als Bordstation
ausgebildeten Gegenstelle im Fahrzeug können den Status des Fahrzeugs
betreffende Daten mittels der mobilen Station über eine größere Distanz abgerufen werden.
Die abgerufenen Daten umfassen typischerweise Informationen über den
Füllstand
des Kraftstofftanks, den Reifendruck oder dergleichen mehr. Darüber hinaus
bietet die bidirektionale Kommunikation üblicherweise auch die Möglichkeit
weitere Funktionen des Fahrzeugs aufzurufen, so dass sich z. B.
Fahrzeugfenster, Sonnendächer
und Schiebetüren,
aber auch eine eventuell im Fahrzeug vorhandene Standheizung aus
größerer Entfernung bedienen
lassen.
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Für die Funkverbindung
zwischen mobiler Station und Bordstation des Zugangssystems stehen mehrere
Frequenzbereiche zur Verfügung,
die sich vorwiegend im ISM-Band (Industrial, Scientific, and Medical
Band; Band für
Industrie, Wissenschaft und Medizin) befinden. Die für die Funkkommunikation reservierten
Frequenzbänder
sind dabei nicht in allen Ländern
i dentisch, so dass die Funkstationen meist für mehrere Frequenzbänder optimiert
werden müssen.
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Die
von den funkbasierenden Zugangssystemen unterstützten Dienste erfordern eine
Reichweite von wenigen Metern (z. B. für das Aufschließen der Fahrzeugtüren) bis
zu einigen hundert Metern und bei Fernabfragen eventuell Kilometern.
Bestimmte Dienste wie z. B. das Öffnen
der Fahrzeugtüren
können
dabei oft nur dann aufgerufen werden, wenn ein gewisser Abstand
zum Fahrzeug unterschritten ist. Andere Dienste, wie z. B. ein Abfragen
der aktuellen Parkdauer, sollten über möglichst große Entfernungen ausführbar sein.
Die Ausbreitungsbedingungen für
die Funkwellen werden neben der Entfernung zwischen den beiden Stationen
des Zugangssystems von verschiedenen Parametern geprägt. Zu diesen zählt in erster
Linie die Polarisationsrichtung der zur Funkübertragung verwendeten elektromagnetischen Welle,
die Art der im oder am Fahrzeug angebrachten Antenne(n), die Art
der in der mobilen Station verwendeten Antenne(n), die Orientierung
der mobilen Funkstation im Raum sowie deren Lage in der Hand oder
am Körper
des Benutzers. Einen wesentlichen Einfluss auf Ausbreitungsbedingungen
für die
Funkwellen besitzt auch die Ausprägung der Umgebung im Bereich
der Funkverbindungsstrecke, die zu einer Mehrwegeausbreitung der
Funksignale führen
kann.
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Die
Antenne(n) der im Fahrzeug befindlichen Funkstation ist (sind) im
Allgemeinen so ausgestaltet, dass für die gesendeten und empfangenen
Signale eine bestimmte Polarisation der Funkwelle bevorzugt wird.
Meist ist dies die vertikale Polarisation, d. h. die Polarisationsrichtung,
bei der der E-Vektor
vertikal ausgerichtet ist. Bedingt ist dies durch die bei Fahrzeugen
vorwiegend eingesetzte verkürzte
vertikale Monopolantenne.
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Bei
den mobilen Funkstationen werden meist Schleifen- oder Monopolantennen
sowie Kombinationen beider Antennenarten eingesetzt. Im Falle von Monopolantennen
werden vor allem Helixantennen bevorzugt.
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Schleifenantennen
zeichnen sich durch ihre geringe Handempfindlichkeit aus, besitzen
im Allgemeinen jedoch einen geringen Wirkungsgrad und erzeugen eine
rein lineare Polarisation.
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Der
Wirkungsgrad von Monopolantennen ist in der Regel größer, aufgrund
des kleineren Massegegengewichts ist jedoch die über die Antenne übertragene
Leistung sehr empfindlich gegenüber
Berührung
(Handempfindlichkeit). Auch diese Antennenart unterstützt nur
eine Polarisationsrichtung und weist darüber hinaus auch noch eine zusätzlich Nullstelle im
Richtdiagramm auf. In mobilen Funkgeräten mit kleinerer Reichweite
werden bisweilen Monopolantennen eingesetzt, die unmittelbar auf
die Leiterplatte des Geräts
gedruckt werden. In diesem Fall ist die Handempfindlichkeit noch
größer, da
bei einer Benutzung des Geräts
meist die gesamte Antenne mit der Hand abgedeckt wird.
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Antennenanordnungen
mit einer Kombination von Schleifen- und Monopolantennen ermöglichen
zwar einen Kompromiss, je nach Berührung überwiegt jedoch die Charakteristik
der einen oder der anderen Antennenart. In der Praxis sind die beiden
Antennen parallel geschaltet, wodurch sich eine Verstimmung von
einer der beiden Antennen immer auch auf die Abstrahl- bzw. Empfangscharakteristik der
jeweils anderen Antenne auswirkt. Abstrahlung und Empfang von elektromagnetischen
Wellen erfolgen auch bei diesen Antennenkombinationen weitgehend
linear polarisiert.
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Bei
Schleifen- und Monopolantennen wie auch bei Kombinationen beider
Antennenarten sind immer Bereiche im Richtdiagramm vorhanden, bei denen
keine bzw. nur eine unzureichende Verbindung möglich ist; die so genannten
Nullstellen. Da in der Regel ein Benutzer entscheidet, wie er die
mobile Funkstation in der Hand hält,
ist es einem Hersteller nicht möglich,
von einer bestimmten relativen Ausrichtung der mobilen Station gegenüber der
Bordstation auszugehen. Vielmehr können in der Praxis die Richtcharakteristiken
beider Stationen beliebig zueinander orientiert sein. Abgesehen
von der zu berücksichtigenden
Handempfindlichkeit und eventuellen Nullstellen können daher
bei gleichen Distanzen zwischen mobiler Funkstation und Fahrzeug
durchaus unterschiedliche Übertragungsbedingungen
vorherrschen. Auch die relative Orientierung der Polarisationsrichtungen
von mobiler Station und Bordstation beeinflussen die Übertragungsqualität der Funkstrecke.
Im Extremfall können
die Polarisationsrichtungen von Mobilstation und Bordstation senkrecht aufeinander
stehen, wodurch trotz üblicherweise ausreichender
Sendeleistung selbst bei kleinen Abständen keine Kommunikation zustande
kommt.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Antennenanordnung
anzugeben, mit der sich die oben genannten Probleme überwinden
lassen.
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Die
Aufgabe wird gemäß den unabhängigen Ansprüchen der
Erfindung gelöst.
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Die
Erfindung umfasst eine Antennenanordnung mit einer Antenne und einem
Schaltelement, dessen einer Anschluss eine elektrische Verbindung zu
einem ersten Ankoppelpunkt an der Antenne aufweist und dessen anderer
Anschluss mit einer ersten Impedanz elektrisch verbunden ist, wobei
die Lage des ersten Ankoppelpunkts an der Antenne und die Art und
Größe der ersten
Impedanz so gewählt
sind, dass die Richtcharakteristik und/oder die Polarisationscharakteristik
der Antennenanordnung in einem ersten Schaltzustand des Schaltelements
relativ zur Richtcharakteristik bzw. Polarisationscharakteristik der
Antennenanordnung in einem zweiten Schaltzustand des Schaltelements
um einen Winkel von mehr als null Grad gedreht ist.
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Die
Erfindung umfasst ferner eine Funkvorrichtung mit einer mobilen
Funkstation und einer weiteren Funkstation, bei der zumindest die
mobile Funkstation eine erfindungsgemäße Antennenanordnung aufweist.
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In
diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die in dieser
Beschreibung und den Ansprüchen
zur Aufzählung
von Merkmalen verwendeten Begriffe "umfassen", "aufweisen", "beinhalten", "enthalten" und "mit", sowie deren grammatikalische Abwandlungen,
generell als nichtabschließende
Aufzählung
von Merkmalen, wie z. B. Verfahrensschritten, Einrichtungen, Bereichen,
Größen und
dergleichen aufzufassen ist, die in keiner Weise das Vorhandensein
anderer oder zusätzlicher
Merkmale oder Gruppierungen von anderen oder zusätzlichen Merkmalen ausschließt.
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Die
Erfindung wird in ihren abhängigen
Ansprüchen
weitergebildet.
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Vorzugsweise
umfasst die Antennenanordnung eine Steuereinrichtung, die zur Steuerung
des Schaltzustands des Schaltelements ausgebildet ist, wodurch eine
mehr oder weniger regelmäßige Änderung
der Richtcharakteristik und/oder der Polarisationscharakteristik
der Antennenanordnung möglich ist.
Hierzu ist die Steuereinrichtung günstigerweise so ausgebildet,
das sie den Schaltzustand des Schaltelements in zeitlich festgelegten
Zeitabständen ändert um
eine Signalübertragung
bei beiden Richtcharakteristiken und/oder Polarisationscharakteristiken in
einer Art Zeitmultiplex zuzulassen. Die Dauer eines Schaltzustands
entspricht dabei vorteilhaft der Dauer eines anderen Schaltzustands,
so dass keine Übertragung
bei einer der Richtcharakteristiken und/oder Polarisationscharakteristiken
bevorzugt wird.
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Insbesondere
wenn die Antennenanordnung zur Umschaltung zwischen nur zwei Richtcharakteristiken
und/oder Polarisationscharakteristiken ausgebildet ist, ist es von
Vorteil, wenn der Winkel zwischen der Richtcharakteristik und/oder
Polarisationsrichtung der Antennenanordnung in einem ersten Schaltzustand
des Schaltelements relativ zur Richtcharakteristik und/oder Polarisationsrichtung der
Antennenanordnung in einem zweiten Schaltzustand des Schaltelements
in etwa neunzig Grad beträgt.
Abweichungen von 90 Grad sind hierbei insoweit zu lässig, als
die Sendeleistung in der durch die 90 Grad bestimmten Richtung nicht
wesentlich abnimmt, d. h. in der Praxis nicht unter einen Wert von der
Hälfte
der maximalen Sendeleistung in einer der Hauptsenderichtungen abfällt. Dies
trifft natürlich auch
auf eine Drehung der Polarisationsrichtung oder auf eine kombinierte Änderung
von Richtcharakteristik und Polarisation der Antenne zu.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Antennenanordnung ferner ein Einspeisenetzwerk mit zumindest
einem ersten und einem zweiten Anpassungszweig, wobei die Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, den ersten Anpassungszweig mit dem Einspeisepunkt
der Antenne zu verbinden, wenn sich das Schaltelement in einem ersten
Schaltzustand befindet, und den zweiten Anpassungszweig mit dem
Einspeisepunkt der Antenne zu verbinden, wenn sich das Schaltelement
in einem zweiten Schaltzustand befindet. Bedarfsweise weist das
Schaltelement zum einen zumindest einen weiteren Anschluss auf,
der mit einer weiteren Impedanz elektrisch verbunden ist, und zum
anderen zumindest noch einen weiteren Schaltzustand, der eine elektrische
Verbindung der weiteren Impedanz mit einem weiteren Ankoppelpunkt
an der Antenne und/oder mit der ersten Impedanz herstellt. Damit sind
viele Varianten zur Einstellung der für die Abstrahlcharakteristik
der Antenne entscheidenden Stromverteilung auf der Antennenstruktur
wählbar, so
dass Antennenstrukturen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Richtcharakteristiken
und/oder Polarisationscharakteristiken geschaffen werden können. Stimmt
die Lage des weiteren Ankoppelpunkts an der Antenne mit der des
ersten Ankoppelpunkts überein, so
können
mehrere Impedanzen zu einer weiteren Impedanz zusammengeschaltet
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Antenne eine Dipolantenne, bei der sich der erste Ankoppelpunkt
an einem der beiden Antennenzweige in einem Abstand zum Einspeisepunkt der
Antenne befindet, wodurch ein Umschalten zwischen einer Dipol- und
einer Monopolcharakteristik möglich
wird. Für kleine
Bauformen ist die Dipolantenne vorzugsweise gefaltet ausgeführt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Antenne eine gefaltete Monopolantenne, bei der sich
der erste Ankoppelpunkt am dem Einspeisepunkt entgegengesetzten
Ende der Antenne befindet, wodurch zwischen einer Monopol- und einer
Schleifencharakteristik umgeschaltet werden kann.
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Die
Antennenanordnung kann auch mit einer Antenne ausgeführt werden,
die eine zwei Antennenelemente aufweisende Antennenstruktur umfasst, wobei
das Schaltelement so ausgebildet ist, dass der Ankoppelpunkt des
ersten Antennenelements mit einer Impedanz oder einem Impedanznetzwerk
verbunden werden kann und/oder das zweite Antennenelement in Serie
mit der Impedanz oder dem Impedanznetzwerk an den Ankoppelpunkt
angeschlossen werden kann. Damit lassen sich sowohl der Charakter
als auch die Länge
der Antenne variieren.
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Bedarfsweise
kann die erste Impedanz und/oder die weitere Impedanz von einem
Kurzschluss zur Masse der Antennenanordnung gebildet werden, wodurch
sich in einfacher Weise die Antennenart beeinflussen lässt.
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Vorteilhaft
kann der erste oder ein weiterer Ankoppelpunkt auch als Einspeisepunkt
ausgebildet sein, wobei das Schaltelement den ersten und/oder den
weiteren Ankoppelpunkt in einem ersten Schaltzustand mit dem HF-Anschluss
verbindet und in einem weiteren Schaltzustand mit einer Impedanz
verbindet, sodass sich die Stromverteilung auf der Antennenstruktur über die
Wahl der Einspeisung ändern lässt. Die
Impedanz kann dabei unendlich gewählt werden, d. h. dass der
Ankoppelpunkt offen bleibt, wenn er nicht mit der HF-Einspeisung
verbunden ist.
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Die
Funkvorrichtung ist vorzugsweise als Teil eines Fahrzeugzugangssystems
ausgebildet.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den Ansprüchen
sowie den Figuren. Die einzelnen Merkmale können bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
in der angegeben Weise oder in beliebig anderen Kombinationen verwirklicht
sein. Bei der nachfolgenden Erläuterung
einiger Ausführungsbeispiele
der Erfindung wird auf die beiliegenden Figuren Bezug genommen,
von denen
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1 eine
schematische Darstellung einer Antennenanordnung zeigt, bei der
eine umschaltbare Richtcharakteristik durch Überführen einer Dipol-Antenne in
eine Monopol-Antenne erzielt wird,
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2 die Richtcharakteristiken für zwei Schaltzustände der
Antennenanordnung von 1 veranschaulicht,
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3 ein
erstes Konzept zur Beschaltung einer Antenne in einer Antennenanordnung
mit umschaltbarer Richtcharakteristik in Form eines Blockschaltbilds
darstellt,
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4 ein
alternatives Konzept zur Beschaltung einer Antenne in einer Antennenanordnung
mit umschaltbarer Richtcharakteristik in Form eines Blockschaltbilds
darstellt,
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5 Antennenanordnungen mit unterschiedlichen
Antennen zeigt, die eine umschaltbarer Richtcharakteristik ermöglichen,
und
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6 ein
alternatives Konzept zur Beschaltung einer Antenne in einer Antennenanordnung
mit umschaltbarer Richtcharakteristik in Form eines Blockschaltbilds
darstellt.
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Die
schematische Darstellung der 1 zeigt
ein Beispiel für
eine Antennenanordnung 10 mit umschaltbarer Richtcharak teristik
und/oder Polarisationscharakteristik. Die Antennenanordnung 10 setzt sich
aus einer im Beispiel als Dipol ausgebildeten Antenne 1 und
einer z. B. auf einem Schaltungsträger 9 angeordneten
Antennenbeschaltung zusammen. Die Antennenbeschaltung weist eine
Hochfrequenz-Speiseschaltung 6 (HF-Speisung) einer Sende- und/oder Empfangsstufe
auf. Die HF-Speisung 6 weist
einen HF-Ausgang mit zwei Anschlüssen 4 und 5 auf.
Anschluss 4 ist mit der Elektrode 1a des Dipols und
Anschluss 5 mit dessen Elektrode 1b verbunden. Im
dargestellten Beispiel liegt Anschluss 1b auf Masse. Dies
ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Vielmehr ist auch eine symmetrische
Speisung beider Äste 1a und 1b des
Dipols 1 möglich.
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Am
Ankoppelpunkt 7 schließt
ein Hilfskontakt 1c an den Ast 1b des Dipols 1 an.
Der Hilfskontakt 1c bildet eine elektrische Verbindung
zu einem ersten Anschluss 2a eines Schaltelements 2.
Der andere Anschluss 2b des Schaltelements 2 ist
mit einer Impedanz 3 verbunden, deren zweiter Kontakt an Masse
liegt. Eine Steuereinrichtung 8 steuert über eine
in der 1 gestrichelt dargestellte Verbindung den Schaltzustand
des Schaltelements 2.
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Im
vorgestellten Beispiel wird das Schaltelement 2 in zwei
Schaltzuständen
betrieben, einem geöffneten
und einem geschlossenen. Unter geöffnet ist hierbei ein Zustand
zu verstehen, bei dem die Potentiale der beiden Anschlüsse 2a und 2b voneinander isoliert
sind. Der Begriff geschlossen bedeutet dagegen einen Zustand, bei
dem die beiden Anschlüsse 2a und 2b niederohmig
miteinander verbunden sind, sich praktisch also auf demselben Potential
befinden. Das Schaltelement wird vorzugsweise in Form eines elektronischen
Schaltelements realisiert, beispielsweise als PIN-Diode, MEMS (elektromechanische Mikrosysteme),
CMOS-Schalter oder in Form eines anderen Bauelements mit elektrisch
bzw. elektronisch steuerbaren Schalteigenschaften.
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Befindet
sich das Schaltelement im geöffneten
Zustand, so erfolgt der Stromfluss entlang der beiden Äste 1a und 1b des Dipols 1,
so dass man für die
vom Dipol 1 ausgesandte elektromagnetische Welle eine Richtungsabhängigkeit
für den
Absolutwert der elektrischen Feldstärke erhält, wie sie in dem Richtdiagramm 21 der
Darstellung a von 2 veranschaulicht
ist.
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Befindet
sich das Schaltelement im geschlossenen Zustand, so wird der Ast 1b des
Dipols in Höhe
des Ankoppelpunkts 7 über
den Hilfskontakt 1c und das Schaltelement 2 mit
der Impedanz 3 verbunden. Bei geeigneter Wahl der Lage
des Ankoppelpunkts 7 auf der Elektrode 1b des
Dipols und bei geeigneter Wahl der Art und Größe der Impedanz 3 wird
die Stromverteilung auf den Antennenelektroden 1a und 1b so
verändert,
dass die Antenne 1 annähernd
einer Monopolantenne entspricht, die das in der Darstellung b von 2 veranschaulichte Richtdiagramm 22 aufweist.
Die Änderung
der Stromverteilung auf den Antennenelektroden 1a und 1b kann ferner
mittels einer Änderung
der Speiseimpedanz zusätzlich
beeinflusst werden, wobei die Änderung die
Speiseimpedanz durch die Steuereinrichtung 8 vorgenommen
werden kann.
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Eine Änderung
des Schaltzustands des Schaltelements 2 bewirkt daher eine
Drehung des Richtdiagramms der Antennenanordnung 10 und
damit der Vorzugsrichtung zur Abstrahlung der Sendeleistung um etwa
neunzig Grad. Mit einer entsprechenden Antennenanordnung kann somit
eine zuverlässige
Signalübertragung
erreicht werden, indem die Signale zunächst mit dem Schaltelement 2 in
einem ersten Schaltzustand übertragen
werden und die Signalübertragung
dann mit dem Schaltelement 2 im anderen Schaltzustand wiederholt
wird. Diese doppelte Übertragung
der Funksignale zwischen mobiler Station und Bordstation eines Fahrzeugzugangssystems
in dieser Art eines Zeitmultiplexverfahrens stellt sicher, dass
zumindest bei einer der beiden Übertragungen
die Richtwirkung der Antenne der mobilen Station günstig für einen
Empfang der Signale an der Bordstation ist. Im selben Maße wie für das Senden
von Daten gilt dies natürlich
auch für
das Empfangen von Daten, da sich die Richtwirkung von Empfangsantennen
nicht von der Richtwirkung von Sendeantennen unterscheidet.
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Neben
einer Drehung der Richtcharakteristik der Antenne führt die
Veränderung
der Stromverteilung auf den beiden Antennenästen 1a und 1b auch zu
einer Veränderung
des von der Antenne abgestrahlten elektrischen Feldes und kann somit
auch zu einer Änderung
der Polarisationscharakteristik der Antennenstruktur führen. Bei
geeigneter Auslegung der Antennenstruktur kann somit erreicht werden, dass
die Polarisation der mobilen Station zumindest in einem der beiden
Schaltzustände
der Antennenanordnung nicht senkrecht zur Polarisation der Bordstation
ausgerichtet ist. Vor allem durch die Kombination beider Effekte,
d. h. der Drehung der Richt- und der Polarisationscharakteristik,
kann somit eine sichere Signalübertragung
gewährleistet
werden.
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Das
Umschalten des Schaltelements vom aktuellen in den jeweils anderen
Schaltzustand wird von der Steuereinrichtung 8 bewirkt.
Die Zeitdauer während
der die Steuereinrichtung 8 einen der Schaltzustände aufrechterhält entspricht
dabei zumindest der Dauer für
die Übertragung
der kleinsten Informationseinheit einer Kommunikationsverbindung
zwischen den beiden Stationen. Die Dauer der verschiedenen Schaltzustände während einer
Signalübertragung
kann dabei gleich gewählt
werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn keine Anzeichen dafür vorhanden
sind, dass eine der beiden Abstrahlcharakteristiken 20 eine
zuverlässigere Übertragung
als die andere gewährleistet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die aktuelle Empfangssignalstärke an der mobilen Station
für jede
der beiden Richtwirkungen 20 gemessen werden, woraufhin
die Übertragung
von Signalen bevorzugt bei der Richtwirkung 21 oder 22 erfolgt,
bei der eine höhere
Empfangsfeldstärke
gemessen wurde. Durch mehr oder weniger regelmäßiges Wiederholen der Messung
kann diese Bevorzugung einer Richtwirkung an sich verändernde
Bedingungen angepasst werden.
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In
der 3 ist das der Anordnung von 1 zugrunde
liegende Konzept einer Antennenanordnung 30 mit umschaltbarer
Richtcharakteristik und/oder Polarisationscharakteristik in Form
eines Blockschaltbilds dargestellt. Da beliebige Antennenstrukturen
verwendet werden können,
sind diese in der Figur nicht explizit dargestellt, sondern werden darin
generell durch ein entsprechendes Blockschaltbild 31 repräsentiert.
Unter dem Begriff einer Antenne werden hierbei alle Einrichtungen
verstanden, die zur Abstrahlung und/oder zum Empfang elektromagnetischer
Wellen geeignet sind, indem sie zumindest einen Teil einer leitungsgebundenen
Welle in eine elektromagnetische Raumwelle und/oder einen Teil einer elektromagnetischen
Raumwelle in eine leitungsgebundene Welle zu überführen.
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Die
Antenne 31 ist über
ihren Einspeisepunkt 32 mit dem z. B. als Anpassungsschaltung
ausgebildeten Einspeisenetzwerk 35 verbunden, das je nachdem,
ob die Antenne sendet oder empfängt,
vom HF-Anschluss 36 der Sende- und Empfangseinrichtung 37 Signale
empfängt
oder an diesen überträgt. Ein
Ankoppelschaltnetzwerk 38 ist mit dem Ankoppelpunkt 34 der
Antenne 31 verbunden. Das Ankoppelschaltnetzwerk 38 enthält zumindest
ein wie zuvor beschriebenes Schaltelement 38a und eine
Impedanz 38b. Eine Steuereinrichtung 39 steuert
die Sende- und Empfangseinrichtung 37 und
den Schaltzustand des Schaltelements 38a. Der optionale
Massepunkt 33 wird nur verwendet, wenn die Speisung der Antenne 31 nicht
symmetrisch erfolgen soll.
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Die
Steuereinrichtung 39 steuert das Senden und Empfangen von
Signalen durch entsprechendes Umschalten auf die jeweils benötigte Funktion
der Sende- und Empfangseinrichtung 37. Der Umschaltvorgang
kann beispielsweise über
den Pegel der Empfangsstufe oder eine Rückmeldung von der Funkgegenstelle
ausgelöst
werden. Zum Ändern
der Richtcharakteristik und/oder Polarisationscharakteristik der
Antenne 31, steuert die Steuereinrichtung 39 ein
oder mehrere Schaltelemente 38a des An koppelschaltnetzwerks 38 an,
wodurch unterschiedliche Impedanzen 38b an den Ankoppelpunkt 34 der
Antenne 31 angeschlossen werden.
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Dies
kann wie oben beschrieben so erfolgen, dass der Ankoppelpunkt 34 in
einem ersten Schaltzustand des einen Schaltelements 38a oder
der mehreren Schaltelemente 38a offen ist, und in einem
zweiten Schaltzustand des oder der Schaltelemente 38a mit
der Impedanz 38b als Last verbunden ist. Ändert sich
die Beschaltung der Antenne nur zwischen zwei Zuständen, so
wird eine Drehung der Richtwirkung der Antenne um circa neunzig
Grad bevorzugt. Je nach Breite der Keule in den Richtdiagrammen
der Antennenanordnung 30 kann eine höhere oder geringere Abweichung
von diesem Wert toleriert werden, wobei Winkelabweichungen, die
der Halbwertsbreite der Keulen entsprechen, in der Regel zulässig sind, da
sie die oben beschriebene Wirkungsweise der Antennenanordnung bezüglich der
Signalübertragung praktisch
nicht beeinträchtigen.
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Das
oder die Schaltelemente 38a können jedoch auch mehrere Schaltzustände aufweisen,
die eine Verbindung des Ankoppelpunkts 34 mit mehreren
unterschiedlichen Impedanzen 38b ermöglichen. Vorzugsweise ist der
Winkel zwischen den Keulenmaxima der Richtdiagramme zweier benachbarter Schaltzustände dabei
kleiner als neunzig Grad, wodurch eine feinere Ausrichtungsabstufung
der Antennencharakteristik erreicht wird.
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Ein
alternatives Beschaltungskonzept für eine Antennenanordnung mit
umschaltbarer Richtcharakteristik und/oder Polarisationscharakteristik
ist in 4 dargestellt. Im Unterschied zum Konzept der 3 erfolgt
in der Antennenanordnung 40 die Veränderung der Abstrahlcharakteristik
der Antenne 41 sowohl über
das am Einspeisepunkt 42 an die Antenne 41 angeschlossene
Einspeisenetzwerk 45, als auch über ein oder mehrere an einen oder
mehrere Ankoppelpunkte 43 und 44 angeschlossene
Ankoppelschaltnetzwerke 48. Die Steuereinrichtung 49 ist
dabei dazu ausgebildet, die in der Verbindung zwischen dem HF-Ausgang 46 der
Sende- und Empfangseinrichtung und dem Einspeisepunkt 42 der
Antenne 41 wirksamen Schaltungskomponenten bzw. Anpassungszweige 45a oder 45b des Einspeisenetzwerks 45 zu
selektieren und das oder die Schaltelemente in dem oder den Ankoppelschaltnetzwerken 48 so
anzusteuern, dass der oder die Ankoppelpunkte 43 und 44 (oder
weitere) mit jeweils anderen Impedanzen verbunden oder nicht belastet werden.
Jede der von der Steuereinrichtung 49 wählbaren Beschaltungskombinationen
für Einspeise- und
Ankoppelpunkte ist dabei so eingerichtet, dass sich die Orientierung
der dadurch erzeugten Abstrahlcharakteristik von der bei anderen
Beschaltungskombinationen unterscheidet.
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Die
beschriebene Antennenanordnung ist nicht auf bestimmte Bauformen
von Antennen beschränkt.
Um in kleinen Gehäusen
mobiler Funkstationen untergebracht werden zu können, werden stets Antennen
mit kleinen Bauformen bevorzugt. Beispiele für entsprechende Antennenformen
sind in der 5 dargestellt, wobei auch
andere Antennenstrukturen in einer wie oben beschriebenen Antennenanordnung
verwendet werden können.
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In
der Darstellung a von 5 ist eine gefaltete
Monopolantenne 50 gezeigt, deren dem Einspeisepunkt 51 entgegen
gesetztes Ende 52 mit einem Anschluss des Schaltelements 53 verbunden
ist. Der andere Anschluss des Schaltelements 53 ist (eventuell über nicht
gezeigte Schaltungskomponenten) mit der Masse des Schaltungsträgers 54 verbunden.
Im geschlossenen Zustand des Schaltelements 53 wird aus
der Monopolantenne somit eine Schleifenantenne mit entsprechend
unterschiedlicher Richt- bzw. Polarisationscharakteristik.
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In
der Darstellung b von 5 ist eine gefaltete
Dipolantenne 60 gezeigt, deren Einspeisepunkt 63 am
Fußpunkt 61 der
einen Elektrode 61 angeordnet ist, während der Fußpunkt 64 der
anderen Elektrode 62 mit einem Anschluss des Schaltelements 65 verbunden
ist und über
dieses an die Masse des Schaltungsträgers 66 angeschlossen
werden kann.
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Die
dritte Darstellung c zeigt eine Antenne 70 deren Länge und
Abstimmung über
ein Ankoppelnetzwerk 73 verändert werden kann. Je nach
Schaltzustand erhält
man eine Monopolantenne, eine Schleifenantenne oder eine Kombination
beider. Insbesondere kann der Ankoppelpunkt des ersten Antennenelements 71 mit
einer Impedanz 73 oder einem Impedanznetzwerk 73 verbunden
werden kann und/oder das zweite Antennenelement 72 in Serie
mit der Impedanz 73 oder dem Impedanznetzwerk 73 an den
Ankoppelpunkt angeschlossen werden. Das Impedanznetzwerk 73 kann
ebenfalls noch Schaltelemente enthalten, die es ermöglichen
den Antennenpfad 72 gänzlich
zu- oder abzuschalten.
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In
der 6 ist eine weitere Ausführungsform 80 für eine Antennenanordnung
mit umschaltbarer Richtcharakteristik und/oder Polarisationscharakteristik
dargestellt. Im Unterschied zu den Konzepten von 3 oder 4 wird
die Veränderung der
Abstrahlcharakteristik der Antenne 81 in der Antennenanordnung 80 durch
eine Änderung
des Einspeisepunkts erreicht. Hierzu besitzt die Antenne 81 zwei
Einspeisepunkte 81 und 82, die mittels der von der
Steuereinrichtung 88 gesteuerten Einspeisewahlschalteinrichtung 85 wahlweise
mit dem HF-Anschluss 86 der
Sende- und Empfangseinrichtung 87 verbunden werden können. Im
Endeffekt werden somit Ankoppelpunkt und Einspeisepunkt vertauscht, wobei
der jeweils als Ankoppelpunkt fungierende Antennenkontakt mit einer
unendlichen Impedanz belastet wird. Zur Einstellung der gewünschten
Abstrahlcharakteristiken kann die Antennenanordnung 80 auch
einen Masseanschluss 84 aufweisen.
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Auch
wenn die erfindungsgemäße Antennenanordnung
in Bezug auf ein funkbasiertes Fahrzeugzugangssystem beschrieben
wurde, ist es für
einen Fachmann dennoch selbstverständlich, dass die Erfindung
generell bei Funksystemen eingesetzt werden kann, bei denen die
Lage der Abstrahlcharakteristiken zweier miteinander kommunizierender
Funkstationen relativ zueinander nicht im Voraus festgelegt oder
bestimmt werden kann.
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- 1
- Dipol
- 1a
- erste
Elektrode des Dipols
- 1b
- zweite
Elektrode des Dipols
- 2
- Schaltelement
- 2a
- erster
Anschluss des Schaltelements
- 2b
- anderer
Anschluss des Schaltelements
- 3
- erste
Impedanz
- 4
- erster
Anschluss des HF-Ausgangs
- 5
- zweiter
Anschluss des HF-Ausgangs
- 6
- Hochfrequenz-Speiseschaltung
- 7
- Ankoppelpunkt
- 8
- Steuereinrichtung
- 9
- Schaltungsträger (Platine)
- 10
- Antennenanordnung
- 20
- Antennendiagramme
- 21
- Richtdiagramm
der Antenne im Dipolbetrieb
- 22
- Richtdiagramm
der Antenne im "Monopol"-Betrieb
- 30
- Antennenanordnung
mit umschaltbarer Richtcharakteristik
- 31
- Antenne
- 32
- Einspeisepunkt
- 33
- optionaler
Masseanschluss
- 34
- Ankoppelpunkt
- 35
- Einspeisenetzwerk
- 36
- HF-Anschluss
- 37
- Sende-
und Empfangseinrichtung
- 38
- Ankoppelschaltnetzwerk
- 38a
- Schaltelement
- 38b
- Impedanz
- 39
- Steuereinrichtung
- 40
- Antennenanordnung
mit umschaltbarer Richtcharakteristik
- 41
- Antenne
- 42
- Einspeisepunkt
- 43
- optionaler
Masseanschluss
- 44
- Ankoppelpunkt
- 45
- Einspeisenetzwerk
- 46
- HF-Anschluss
- 47
- Sende-
und Empfangseinrichtung
- 48
- Ankoppelschaltnetzwerk
- 49
- Steuereinrichtung
- 50
- Faltmonopol/-schleifenantenne
- 51
- Einspeisepunkt
- 52
- Ankoppelpunkt
- 53
- Schaltelement
- 54
- Schaltungsträger
- 60
- Faltdipolantenne
- 61
- erster
Dipolast
- 62
- zweiter
Dipolast
- 63
- Einspeisepunkt
- 64
- Ankoppelpunkt
- 65
- Schaltelement
- 66
- Schaltungsträger
- 70
- Antenne
mit variabler Länge
- 71
- erster
Antennast
- 72
- zweiter
Antennenast
- 73
- Ankoppelnetzwerk
- 80
- Antennenanordnung
mit umschaltbarer Richtcharakteristik
- 81
- Antenne
- 82
- erster
Einspeisepunkt
- 83
- zweiter
Einspeisepunkt
- 84
- optionaler
Massepunkt
- 85
- Einspeisewahlschalteinrichtung
- 86
- HF-Anschluss
- 87
- Sende-
und Empfangseinrichtung
- 88
- Steuereinrichtung