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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines wahrscheinlichen
Bewegungs-Aufenthaltsbereichs eines Lebewesens, insbesondere für die
Anwendung in einem Personenschutzsystem in einem Fahrzeug oder einem
Fahrsimulator. Bei diesen werden mit zumindest einer Sensorik Umgebungsinformationen
erfasst. Die Umgebungsinformationen werden mit einer Recheneinheit
ausgewertet, um ein Lebewesen zu identifizieren. Weiter werden für
das Lebewesen eine Bewegungstrajektorie und ein Bewegungszustand
zu einem gegebenen Zeitpunkt ermittelt.
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Um
das Risiko einer Kollision im Straßenverkehr zwischen Kraftfahrzeugen
und Fußgängern, Radfahrern oder Tieren (allgemein
Lebewesen) zu erkennen und bei entsprechend hoher Kollisionswahrscheinlichkeit
entsprechende Schutzmaßnahmen einzuleiten, ist eine Erfassung
und Beurteilung jeweiliger Verkehrssituationen notwendig. Anhand dieser
Informationen kann einerseits ein Bewegungszustand des Fahrzeugs
und andererseits ein Bewegungszustand des jeweils beobachteten Lebewesens
ermittelt werden. Anhand einer Extrapolation wird das weitere Bewegungsverhalten
der beiden Verkehrsteilnehmer ermittelt. Durch eine Kombination
der Aufenthaltswahrscheinlichkeiten der beiden Verkehrsteilnehmer
kann ein Kollisionsrisiko abgeschätzt werden.
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Für
die Zuverlässigkeit der Abschätzung des Kollisionsrisikos
ist die Prognosefähigkeit des Bewegungsverhaltens des Lebewesens
von entscheidender Bedeutung. Je genauer die Prognosefähigkeit ausgebildet
ist, desto eher ist eine selektive Auslösung von an die
Situation angepassten Schutzsystemen möglich. Hierdurch
können insbesondere auch Fehlauslösungen vermieden
werden, die nichts zum Schutz der Verkehrsteilnehmer beitragen und
lediglich die Instandhaltungskosten des Fahrzeugs er höhen
oder im Fall von Falschwarnungen den Fahrer irritieren oder Folgeschäden
nach sich ziehen.
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Die
DE 103 25 762 A1 beschreibt
ein Verfahren zum Betrieb eines Bildverarbeitungssystems für ein
Fahrzeug. Bei diesem werden mit wenigstens einem Bildsensor Umgebungsinformationen
erfasst und mit einer Recheneinheit dahingehend ausgewertet, um
das Vorhandensein von Verkehrsteilnehmern zu erkennen. Dabei wird
die Blickrichtung eines oder mehrerer erkannter Verkehrsteilnehmer
erfasst. Hierdurch wird die Abschätzung eines Kollisionsrisikos vorgenommen,
indem die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer berücksichtigt
wird. Die Erfassung der Blickrichtung eines oder mehrerer Verkehrsteilnehmer
wird als Maß für die Aufmerksamkeit herangezogen.
Hierbei liegt die Überlegung zu Grunde, dass die Blickrichtung
eines Verkehrsteilnehmers anzeigt, ob dieser aufmerksam ist und
z. B. ein herannahendes Fahrzeug durch diesen Verkehrsteilnehmer
wahrgenommen wird. Das Kollisionsrisiko wird als höher
eingestuft, wenn der Verkehrsteilnehmer in eine dem Bildsensor entgegengesetzte
Richtung blickt als wenn dieser dagegen direkt in den Bildsensor
blickt. Es ist ferner vorgesehen, in Abhängigkeit der erfassten
und ausgewerteten Blickrichtung erkannten Verkehrsteilnehmer ein
Wahrscheinlichkeitsmaß zur Abschätzung des Kollisionsrisikos
zu bilden. Dieses wird aufgrund von Bewegungsinformationen des Fahrzeugs
und/oder des oder der erkannten Verkehrsteilnehmer gebildet. Bei
der Bewegungsinformation handelt es sich um Geschwindigkeit, Richtung
sowie Trajektorie, mit der sich ein Fahrzeug und/oder ein erkannter
Verkehrsteilnehmer bewegen.
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Die
DE 10 2005 051 805
B3 beschreibt ein Verfahren zur Unterstützung
eines Fahrers in Gefahrenbereichen, bei dem Umgebungsinformationen aus
der Fahrzeugumgebung erfasst werden, um einen Gefahrenbereich und
dessen Topologie zu erkennen. Aufgrund der Topologie des Gefahrenbereichs
wird dann eine zum Passieren des Gefahrenbereichs notwendige Minimalgeschwindigkeit
und zulässige Maximalgeschwindigkeit bestimmt.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile aus
dem Stand der Technik zu vermeiden und ein Verfahren zum Bestimmen
eines wahrscheinlichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs eines Lebewesens
anzugeben, welches eine zuverlässigere und präzisere
Vorhersage über den wahrscheinlichen Bewegungs-Aufenthaltsbereich
erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den abhängigen Patentansprüchen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bestimmen
eines wahrscheinlichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs eines Lebewesens,
insbesondere für die Anwendung in einem Personenschutzsystem in
einem Fahrzeug oder einem Fahrsimulator, werden mit zumindest einer
Sensorik Umgebungsinformationen erfasst. Die Umgebungsinformationen
werden mit einer Recheneinheit ausgewertet, um ein Lebewesen zu
identifizieren. Sodann werden für das Lebewesen eine Bewegungstrajektorie
und ein Bewegungszustand zu einem gegebenen Zeitpunkt ermittelt.
Zur Ermittlung des zukünftig möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs
zu dem gegebenen Zeitpunkt werden ausgehend von einem Ort der Bewegungstrajektorie
und dem Bewegungszustand unter Berücksichtigung eines physiologischen
Bewegungsvermögens des Lebewesens für einen oder mehrere
zukünftige Zeitpunkte mögliche Aufenthaltsorte
bestimmt.
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In
der nachfolgenden Beschreibung wird unter einem Lebewesen ein Radfahrer,
ein Fußgänger oder ein Tier verstanden. Unter
einem Bewegungs-Aufenthaltsbereich des Lebewesens wird ein Bereich
verstanden, in dem sich das Lebewesen in einem zukünftigen
oder nächsten Zeitpunkt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit
(größer als 50%, insbesondere größer
als 70% und weiter bevorzugt größer als 90%) aufhalten
wird.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, dass sich das Lebewesen physiologisch
bedingt nicht in alle Richtungen mit dem gleichen Beschleunigungsvermögen
weiterbewegen kann. Durch die sensorische Aufnahme von Umgebungsinformationen,
beispielsweise unter Verwendung bildgebender Verfahren, lassen sich
einerseits eine Bewegungstrajektorie und andererseits ein Bewegungszustand
für das Lebewesen ermitteln. Durch die Verknüpfung dieser
beiden Informationen mit dem physiologischen Bewegungsvermögen
des Lebewesens, das biomechanische Gegebenheiten des erfassten Lebewesens
berücksichtigt, lassen sich mit größerer
Genauigkeit für einen oder mehrere zukünftige
Zeitpunkte mögliche Aufenthaltsorte bestimmen. Diese Informationen
können dann einer Risikomodellierung zugeführt
werden, um beispielsweise abzuschätzen, wie hoch eine Kollisionswahrscheinlichkeit
des Lebewesens mit dem Fahrzeug ist.
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Die
Sensorik zur Erfassung der Umgebungsinformationen kann beispielsweise
Radar, Lidar, Kameras, Ultraschallsensoren umfassen oder durch Kommunikationstechnologien,
wie z. B. RFID (RFID = Radio Frequency Identification) oder GPS
(GPS = Global Positioning System) gebildet oder unterstützt sein.
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Zweckmäßigerweise
wird das Verfahren iterativ für zeitlich fortschreitende
Zeitpunkte durchgeführt, wodurch eine hohe Prognosequalität
erhalten wird.
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Als
Parameter für die Ermittlung des Bewegungszustands und/oder
des zukünftig möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs
werden einer oder mehrere der folgenden Parameter ermittelt und
verarbeitet:
- – Eine Position des Lebewesens.
Hierunter wird insbesondere eine Relativposition des Lebewesens
zu dem Fahrzeug verstanden. Das Kriterium kann auch ein Abstand
oder eine Relativposition des Lebewesens zu einem ermittelten Bewegungsverlauf
des Fahrzeugs sein.
- – Eine Ausrichtung des Lebewesens zur Umgebung. Hierunter
wird insbesondere verstanden, in welchem Winkel das Le bewesen zur
Umgebung, insbesondere zum Fahrzeug oder zu einer Fahrbahn, sich
befindet. Aufgrund des physiologischen Bewegungsvermögens
des Lebewesens spielt die Ausrichtung des Lebewesens zur Umgebung,
z. B. mit dem Rücken zur Fahrbahn oder dem Fahrzeug stehend
oder seitlich zur Fahrbahn oder dem Fahrzeug gehend, eine große
Rolle für den zukünftig möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereich.
- – Eine translatorische und/oder rotatorische Geschwindigkeit
des Lebewesens. Das physiologische Bewegungsvermögen und
damit der zukünftig mögliche Bewegungs-Aufenthaltsbereich
hängen von einer Geschwindigkeit des Lebewesens ab, mit
welcher sich dieses bewegt.
- – Eine translatorische und/oder rotatorische Beschleunigung
des Lebewesens, von welcher aufgrund des physiologischen Bewegungsvermögens
des Lebewesens die von diesem erreichbare maximale Geschwindigkeit
und/oder das weitere Beschleunigungsvermögen abhängen.
- – Ein vorliegender Krümmungsradius der Bewegung
des Lebewesens und/oder eine Änderung in einer Bewegungsrichtung
oder eines Krümmungsradius der Bewegung des Lebewesens. Diesem
zu berücksichtigenden Parameter liegt die Überlegung
zu Grunde, dass ein Lebewesen, das bereits eine Kurve vollzieht,
eine Änderung der Bewegungsrichtung und/oder der Geschwindigkeit
und/oder der Beschleunigung nur eingeschränkt vornehmen
kann im Vergleich zu einem geradeaus laufenden Lebewesen.
- – Ein insbesondere witterungsabhängiger Bodenreibwert
des Untergrunds, welcher z. B. bei ermittelter Feuchtigkeit skaliert
werden kann. Der Bodenreibwert ist von entscheidender Bedeutung
für das Beschleunigungsvermögen des Lebewesens.
- – Eine Klasse des Lebewesens, insbesondere das Alter
des Lebewesens, das Geschlecht des Lebewesens oder eine Gattung
(Mensch oder Tier).
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Die
oben aufgeführten Parameter können beispielsweise
durch die Auswertung von Bildinformationen und/oder Ortsinformationen
bestimmt werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung wird aus einer Datenbank oder einem
Kennlinienfeld ein dem oder den ermittelten Parametern zugeordneter
möglicher zukünftiger Aufenthaltsort oder -bereich
des Lebewesens ausgelesen, indem die messtechnisch erfassten Parameter
beispielsweise mit in der Datenbank oder dem Kennlinienfeld hinterlegten
Parametern verglichen werden. Die der Datenbank oder dem Kennlinienfeld
zu Grunde liegenden Parameter können beispielsweise durch
Versuche ermittelt worden sein.
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Alternativ
werden einer oder mehrere der Parameter einem Modellrechner zugeführt
zur Ermittlung des Bewegungs-Aufenthaltsbereichs des Lebewesens,
wobei dem Modellrechner ein abstrahiertes Bewegungsmodell für
Lebewesen zu Grunde gelegt ist. Hierbei werden die messtechnisch
erfassten Parameter dem Modellrechner zugeführt, welcher
anhand des Bewegungsmodells für Lebewesen in der Lage ist,
den zukünftig möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereich
zu ermitteln. Dieses Vorgehen weist den Vorteil auf, dass auf einfachere
Weise unterschiedliche Klassen von Lebewesen berücksichtigt werden
können, indem durch entsprechende Skalierung einzelne Parameter
stärker oder schwächer berücksichtigt
werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der zukünftig
mögliche Bewegungs-Aufenthaltsbereich auf Basis physikalischer
Gegebenheiten und empirisch ermittelter Daten bestimmt werden kann.
Hierdurch lässt sich eine hohe Genauigkeit in der Vorhersage
erzielen.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung wird zur Ermittlung des zukünftig
möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs ein Bewegungsverlauf
in Abhängigkeit der aktuellen Geschwindigkeit, der aktuellen
Ausrichtung und der aktuellen Körperrotation ermittelt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung wird zur Ermittlung des zukünftig
möglichen Bewegungs-Aufenhaltsbereichs das maximale Beschleunigungsvermögen
des Lebewesens in Abhängigkeit seiner Bewegungsgeschwindigkeit
berücksichtigt. Hierbei liegt die Überlegung zu
Grunde, dass das Beschleunigungsvermögen eines Lebewesens über
den von einem Lebewesen abgedeckten Geschwindigkeitsbereich nicht
konstant, sondern variabel ist. Gleiches gilt für das Verzögerungsvermögen
eines Lebewesens. Weiterhin hat sich herausgestellt, dass das Verzögerungsvermögen
eines Lebewesens größer ist als das Beschleunigungsvermögen.
Diese Erkenntnis kann sich bei der Ermittlung des zukünftig möglichen
Bewegungs-Aufenthaltsbereichs zu Nutze gemacht werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung wird zur Ermittlung des zukünftig
möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs ein minimal durchlaufbarer
Kurvenradius in Abhängigkeit der vorliegenden Laufgeschwindigkeit
und/oder -beschleunigung berücksichtigt. Die Kenntnis eines
minimal durchlaufbaren Kurvenradius ermöglicht eine Prognose
wie schnell ein Lebewesen seine Richtung ändern kann, um
beispielsweise über eine Fahrbahn zu laufen oder mit dem
Bewegungsverlauf des Fahrzeugs zu kreuzen.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass zur Ermittlung des zukünftig
möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs ein maximales Verzögerungsvermögen
in Abhängigkeit der Bewegungsgeschwindigkeit und/oder einem
Kurvenradius der Bewegung des Lebewesens berücksichtigt
wird. Mit dieser Information kann beispielsweise berücksichtigt werden,
ob ein potentiell mit dem Fahrzeug kollidierendes Lebewesen in der
Lage ist, rechtzeitig vor einem Kollisionsbereich zum Stehen zu
kommen oder sich von dem Kollisionsbereich zu entfernen.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, zur Ermittlung des zukünftig
möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs einen Winkel zu
berücksichtigen, in dem das Lebewesen zu einem ermittelten Fahrverlauf
des Fahrzeugs steht oder sich zu diesem bewegt, wobei in Abhängigkeit
des Winkels ermittelt wird, in welcher Zeit das Lebewesen sich in
Richtung des Fahrverlaufs drehen und im Wesentlichen gleichzeitig
beschleunigen kann, um in den Bereich des Fahrverlaufs zu gelangen.
Die Kenntnis des Winkels sowie die von dem Lebewesen benötigte
Zeit, um z. B. auf die Fahrbahn zu gelangen, ermöglicht
eine präzisere Abschätzung eines zukünftig
möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs und damit eine
verbesserte Abschätzung eines Kollisionsrisikos.
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Als
Winkel wird ein Winkel zwischen 150° und 210° und
damit ein mit dem Rücken zum Fahrverlauf stehendes oder
sich bewegendes Lebewesen berücksichtigt. Alternativ wird
insbesondere als Winkel ein Winkel zwischen 60° und 120° und
damit ein seitlich zum Fahrverlauf stehendes oder sich bewegendes
Lebewesen berücksichtigt. Der Fahrverlauf kann hierbei
mit dem Verlauf einer Fahrbahn übereinstimmen.
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Zur
Ermittlung des zukünftig möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs
wird eine Relativposition des Lebewesens zum Fahrverlauf, insbesondere ein
Abstand berücksichtigt, indem das Lebewesen zu dem Fahrverlauf
steht oder sich zu diesem bewegt, wobei in Abhängigkeit
der Relativposition ermittelt wird, in welcher Zeit das Lebewesen
beschleunigen kann, um in den Bereich des Fahrverlaufs zu gelangen.
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Es
ist ferner vorgesehen, dass zur Ermittlung des zukünftig
möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs Umgebungsinformationen
und/oder Hindernisse berücksichtigt werden. Diese Informationen
können beispielsweise durch digitale Karten oder die Umfeldsensorik
ermittelt werden. Die Berücksichtigung von Hindernissen,
z. B. einem Straßenverlauf, dem Vorhandensein von Häuserwänden
und dergleichen, ermöglicht eine weitere Steigerung der
Vorhersagegenauigkeit des zukünftig möglichen
Bewegungs-Aufenthaltsbereichs.
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Der
ermittelte Bewegungs-Aufenthaltsbereich des Lebewesens soll gemäß einer
weiteren Ausgestaltung als Eingangsgröße für
eine Risikomodellierung verwendet werden, bei welcher die Kollisionswahrscheinlichkeit
zwischen dem Lebewesen und einem Fahrzeug, welches das erfindungsgemäße
Verfahren ausführt, ermittelt wird.
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Hierbei
kann vorgesehen sein, dass in der Risikomodellierung der ermittelte
Bewegungs-Aufenthaltsbereich und ein weiterer Bewegungspfad, insbesondere
ein Bewegungsverlauf eines Fahrzeugs, miteinander verarbeitet werden,
um das Kollisionsrisiko des Lebewesens und des Fahrzeugs zu ermitteln.
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In
einer weiteren Ausgestaltung wird der Bewegungs-Aufenthaltsbereich
in mehrere Bereiche mit unterschiedlichen Aufenthaltswahrscheinlichkeiten unterteilt.
Mit anderen Worten bedeutet dies, dass für einen ermittelten,
zukünftig möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereich
einzelne Bereiche mit Aufenthaltswahrscheinlichkeiten versehen werden,
wobei die Aufenthaltswahrscheinlichkeit ein Maß für
die Wahrscheinlichkeit ist, mit der sich das Lebewesen in den nächsten
Millisekunden oder Sekunden, ausgehend von der über die
Zeit gemessenen Position (Bewegung), aufhalten wird. Anhand der
Aufenthaltswahrscheinlichkeiten können beispielsweise Maßnahmen
zur Vermeidung einer Kollision festgemacht werden. So ist es beispielsweise
in einem Bereich mit einer geringen Aufenthaltswahrscheinlichkeit
unter Umständen ausreichend, wenn das Fahrzeug eine autonome
Bremsung vornimmt und/oder ein Warnsignal abgibt. In einem Bereich
mit einer hohen Aufenthaltswahrscheinlichkeit kann es gegebenenfalls
sinnvoll sein, sowohl autonom zu bremsen als auch eine Lenkbewegung
zu vollziehen, um das Kollisionsrisiko zu verringern.
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Es
kann ferner vorgesehen sein, dass bei der Ermittlung der Bereiche
mit unterschiedlichen Aufenthaltswahrscheinlichkeiten charakteristische
Bewegungsablaufmuster für vorgegebene Verkehrssituationen,
insbesondere bauliche Begrenzungen, Fuß gängerüberwege
und Ampeln des Lebewesens berücksichtigt werden. Hierbei
wird beispielsweise berücksichtigt, dass das Lebewesen
bei einer von grün auf rot umspringenden Fußgängerampel
noch versuchen wird, über die Straße zu gelangen.
Derartige Kenntnis kann zur Ergreifung geeigneter Maßnahmen
bei der Minimierung des Kollisionsrisikos berücksichtigt
werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend weiter unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
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1 ein
Diagramm, das den Zusammenhang zwischen Beschleunigungsvermögen
eines Lebewesens in Abhängigkeit einer von ihm erreichten Geschwindigkeit
verdeutlicht,
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2 ein
Polardiagramm, welches den Bewegungsspielraum eines stehenden Menschen
zeigt,
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3 ein
Diagramm, welches den Bewegungsspielraum eines sich mit einer Geschwindigkeit fortbewegenden
Menschen in Längs- und Querrichtung verdeutlicht, und
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4 ein
Ablaufdiagramm, aus dem das erfindungsgemäße Verfahren
hervorgeht.
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Um
das Kollisionsrisiko zwischen einem Fahrzeug und einem Lebewesen,
insbesondere einem Fußgänger, Radfahrer oder Tier,
bestimmen zu können, ist es notwendig, einerseits einen
Bewegungsverlauf des Fahrzeugs (sog. Fahrschlauch) und andererseits
einen Bewegungsverlauf des Lebewesens zuverlässig zu prognostizieren.
Während die Ermittlung des Fahrschlauchs eines Fahrzeugs
bereits mit hoher Präzision vornehmbar ist, ist die Ermittlung
des Bewegungsverlaufs des Lebewesens bislang mit einer Vielzahl
von Unsicherheitsfaktoren behaftet. Die vorliegende Erfindung ermöglicht
eine präzise und zuverlässige Bestimmung eines
wahrscheinlichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs des Lebewesens, bei
dem neben einer Bewe gungstrajektorie und einem Bewegungszustand
zu einem gegebenen Zeitpunkt ein physiologisches Bewegungsvermögen
des Lebewesens für einen oder mehrere zukünftige
Zeitpunkte berücksichtigt werden, um daraus mögliche
Aufenthaltsorte und schließlich den zukünftig
möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereich zu ermitteln. Die
Ergebnisse der Ermittlung des möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs
des Lebewesens werden dann einer bekannten Risikomodellierung als
Eingangsgröße zugeführt, um den wahrscheinlichen
Ort einer Kollision und die Wahrscheinlichkeit der Kollision zwischen
dem Fahrzeug und dem Lebewesen abzuschätzen und entsprechende Schutzmaßnahmen
vorbereiten bzw. einleiten zu können.
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Bei
der Betrachtung des physiologischen Bewegungsvermögens
werden verschiedenste Bewegungszustände sowie Kombinationen
möglicher Bewegungszustände berücksichtigt.
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So
wird beispielsweise die maximale Beschleunigung aus dem Stand ohne
Drehung, mit einer Drehung um 90° sowie einer Drehung um
180° berücksichtigt. Bei der Berücksichtigung
des maximalen Beschleunigungsvermögens aus dem Stand eines
Fußgängers wurde beispielsweise herausgefunden,
dass das Beschleunigungsvermögen von einem Anfangswert
zunächst auf einen Maximalwert zunimmt, um dann mehr oder
minder kontinuierlich mit zunehmender Geschwindigkeit des Fußgängers wiederum
abzunehmen. Bei einer Drehung um 180° wurde herausgefunden,
dass das maximale Beschleunigungsvermögen einerseits stark
altersabhängig und andererseits um einen statistischen
Mittelwert stark nach oben und unten abweicht. Dabei können
jedoch im Vergleich zum Beschleunigungsvermögen aus dem
Stand betragsmäßig lediglich geringere Beschleunigungswerte
erreicht werden.
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In
entsprechender Weise wird das maximale Verzögerungsvermögen
eines Fußgängers aus vollem Lauf, einmal ohne
Wegdrehen und ein anderes Mal mit maximal möglicher Richtungsänderung
berücksichtigt. Auch hier wurden starke, alterabhängige Un terschiede
festgestellt. Das Verzögerungsvermögen aus vollem
Lauf ohne Richtungsänderung ist betragsmäßig
größer als das maximale Beschleunigungsvermögen
des Fußgängers.
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Ein
weiterer, den möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereich beeinflussender
Parameter ist die maximale Beschleunigung aus einer Gehgeschwindigkeit
heraus. Dabei werden folgende typische Fälle berücksichtigt:
eine Drehung um 90° nach links sowie rechts sowie eine
Drehung um 45° nach links und rechts. Hierbei wurden minimal
mögliche Kurvenradien des Fußgängers
ermittelt. Dabei wurde herausgefunden, dass ein minimaler Kurvenradius durch
Fußgänger, gleich welchen Alters, nicht unterschritten
werden konnte. Diese Information ist wertvoll, um abschätzen
zu können, an welchem Ort und gegebenenfalls in welcher
Zeit sich ein Fußgänger in Richtung einer Fahrbahn
drehen und bewegen kann, auf welchem sich ein Fahrzeug nähert.
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In
entsprechender Weise wurden Kurvenradien eines Fußgängers
aus vollem Lauf nach links und rechts ermittelt.
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Zur
Abschätzung des physiologischen Bewegungsvermögens
wurden ferner ein Sprung nach vorne sowie ein seitlicher Sprung
berücksichtigt. Die hierbei erreichbaren Zeiten sowie Distanzen
können hilfreich dazu verwendet werden, wie insbesondere ein
Fußgänger in einer plötzlich auftretenden
Gefahrensituation reagieren kann.
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1 zeigt
ein Diagramm, in welchem das Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsvermögen
eines Fußgängers in Abhängigkeit von
seiner zurückgelegten Geschwindigkeit dargestellt ist.
Wie aus dem Diagramm ohne Weiteres zu erkennen ist, ist das maximale
Beschleunigungsvermögen amax und das
maximale Verzögerungsvermögen –amax bei in etwa einer gleichen Geschwindigkeit
v ausgeprägt. Betragsmäßig ist hierbei
das Verzögerungsvermögen eines Fußgängers
größer als sein Beschleunigungsvermögen.
In einem Geschwindigkeitsbereich zwischen 0 und v be wegen sich sowohl
das Beschleunigungs- als auch das Verzögerungsvermögen auf
einer Ellipse, wobei beim Erreichen der Geschwindigkeit v der jeweilige
Maximalwert erreicht wird. In entsprechender Weise nimmt das Beschleunigungs-
bzw. Verzögerungsvermögen jeweils betragsmäßig
elliptisch ab, bis dieses bei einer maximalen Laufgeschwindigkeit
wiederum 0 wird. Allein die Berücksichtigung dieses Zusammenhangs
zwischen Beschleunigung und Geschwindigkeit eines Fußgängers
ermöglicht im Vergleich zum Stand der Technik wesentlich
präzisere Vorhersagen eines möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereichs
und damit die Ermittlung einer Kollisionswahrscheinlichkeit.
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2 zeigt
in einem Polardiagramm den Bewegungsspielraum eines stehenden Fußgängers.
In dem Polardiagramm sind Winkel von 0° bis 360° eingezeichnet.
Ein Winkel von 0° bedeutet hierbei, dass der Fußgänger
geradeaus läuft. In dem Polardiagramm sind ferner konzentrische
Kreise eingezeichnet, die mit 0,5, 1, 1,5 und 2 gekennzeichnet sind. Hierbei
handelt es sich um Entfernungen (z. B. in Metern) relativ zu dem
Zentrum, an dem sich der Mensch zum Zeitpunkt t0 befindet.
Zu den Zeitpunkten t1, t2,
t3, t4, t5, wobei t5 > t4 > t3 > t2 > t1 ist,
kann sich der Mensch jeweils innerhalb der jeweils zugeordneten
ISO-Linien aufhalten.
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Aufgrund
seines physiologischen Bewegungsvermögens kann sich dieser
zu einem Zeitpunkt t1 in einem durch die
betreffende ISO-Linie umschlossenen Bereich bewegen. Hierbei ist
im Wesentlichen eine Bewegung nach vorne (d. h. in Laufrichtung,
Winkel 0°) möglich, während eine Abweichung
von dem Winkel 0° nach links (im Gegenuhrzeigersinn) oder
rechts (im Uhrzeigersinn) kaum möglich ist. Zu einem Zeitpunkt
t2 (t2 > t1)
erweitert sich der Bereich nach vorne sowie auch nach rechts und
links (vgl. die mit t2 gekennzeichnete ISO-Linie). In
entsprechender Weise kann sich der Fußgänger zu
einem Zeitpunkt t5 (t5 > t4 > t3 > t2 > t1)
in dem durch die entsprechende ISO-Linie umschlossenen Bereich aufhalten.
Hierbei ist nicht nur eine Bewegung nach vorne, sondern auch eine
Bewegung seitlich nach hinten möglich.
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Bei
der Betrachtung des Polardiagramms ergibt sich ohne Weiteres, dass
das physiologische Bewegungsvermögen zu den im Vergleich
zu t0 in der Zukunft liegenden Zeitpunkten
t1 bis t5 eine Bewegung
in den Winkelbereich zwischen 120° und 240° nicht
zulässt. Diese Erkenntnis ist wichtig, wenn der Fußgänger
z. B. mit dem Rücken der Fahrbahn zugewandt ist. Vielmehr
erlaubt es der physiologische Bewegungsspielraum lediglich, dass
sich der Fußgänger tendenziell geradeaus (Winkel
0°) nach vorne bewegt, wobei kurzfristig lediglich Abweichungen
in einem Winkelbereich von weniger als ± 90° und
erst zu einem späteren Zeitpunkt (Zeitpunkt t5)
Abweichungen von ± 120° möglich sind.
Hierbei ergibt sich jedoch auch, dass mit zunehmendem Winkel die
von dem Fußgänger zurücklegbare Distanz
geringer wird. Nicht berücksichtigt ist hierbei in dieser
Darstellung, dass ein Fußgänger auch einen Schritt
nach hinten (Winkel 180°) machen kann, wobei die dabei zurücklegbare
Strecke gering ist.
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3 zeigt
ein Diagramm, welches den Bewegungsspielraum eines sich mit einer
Geschwindigkeit v fortbewegenden Menschen in Längsrichtung
s1 und Querrichtug sq verdeutlicht.
Es wird hierbei davon ausgegangen, dass sich der Fußgänger
zu einem Zeitpunkt 0 am Koordinatenursprung befindet und sich mit
einer vorgegebenen Geschwindigkeit in Längsrichtung (d.
h. längs der x-Achse) bewegt. Zu einem Zeitpunkt t = 0,4
s kann sich der Fußgänger nach Berücksichtigung
sämtlicher Parameter in dem mit BAB1 gekennzeichneten und
schraffierten Bewegungs-Aufenthaltsbereich aufhalten. Zu einem Zeitpunkt
t = 0,6 s kann sich der Fußgänger in dem mit BAB2
gekennzeichneten Bereich aufhalten. In entsprechender Weise ist
der mögliche Bewegungs-Aufenthaltsbereich BAB3 zum Zeitpunkt
t = 0,8 s und BAB4 zum Zeitpunkt t = 1 s eingezeichnet. Hierbei
ist gut ersichtlich, dass mit fortschreitender Zeit sich der Bewegungs-Aufenthaltsbereich
zum einen zunehmend verbreitert, d. h. in Querrichtung sq erstreckt, und andererseits eine größere
Tiefe aufweist. Dies resultiert daraus, dass die potentiellen Möglichkeiten des
Fußgängers hinsichtlich einer Bewegung mit fortschreitender
Zeit variabler werden, so dass sich hierdurch bedingt, auch der
mögliche Aufenthaltsbereich vergrößert.
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In 3 sind
lediglich Bewegungs-Aufenthaltsbereiche BAB1, ..., BAB4 in einer
Querrichtung (im Ausführungsbeispiel nach links) dargestellt.
Es versteht sich von selbst, dass sich der Bewegungs-Aufenthaltsbereich
auch in die andere Querrichtung erstreckt und das in 3 gezeigte
Diagramm deshalb an der x-Achse gespiegelt werden muss.
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4 zeigt
ein Ablaufdiagramm, aus dem das erfindungsgemäße
Vorgehen ersichtlich wird. In einem Schritt S1 wird eine IST-Position
eines Fußgängers erfasst. Dies kann z. B. durch
Bilderfassungsmittel in einem Fahrzeug erfolgen. In einem Schritt
S2 wird eine Störung einer Positionsinformation (ST) berücksichtigt,
welche z. B. durch Messfehler und dergleichen verursacht sein kann.
Aus den in Schritt S2 ermittelten, bereinigten Daten wird in einem
Schritt S3 eine Chronologie, d. h. eine Historie der Bewegung des
Fußgängers ermittelt. Hierbei ist es z. B. ausreichend,
wenn die Historie 0,5 bis 1 s in die Vergangenheit reicht. Aus diesen
Informationen kann zum einen eine Bewegungstrajektorie und zum anderen
ein Bewegungszustand des Fußgängers ermittelt
werden. Die Ermittlung des gegenwärtigen Bewegungszustands
des Fußgängers erfolgt in einem Schritt S5. Unter
Berücksichtigung des physiologischen Bewegungsvermögens
des Fußgängers wird in einem Schritt S6 ein physikalischer
Bewegungsspielraum ermittelt. Dieser Bewegungsspielraum entspricht
dem zukünftig möglichen Bewegungs-Aufenthaltsbereich,
welchen der Fußgänger aufgrund seiner Ausrichtung,
Laufgeschwindigkeit, translatorischen und/oder rotatorischen Bewegung,
seinem Kurvenradius, seinem Alter, dem Bodenreibwert usw. einnehmen
kann. Schließlich wird in einem Schritt S7 eine Wahrscheinlichkeitsverteilung
des Bewe gungsspielraums bzw. Bewegungs-Aufenthaltsbereichs ermittelt.
Hierbei wird der Bewegungs-Aufenthaltsbereich in eine Anzahl an
unterschiedlichen Bereichen mit einer jeweiligen Wahrscheinlichkeit
des Aufenthalts unterteilt. Das Ergebnis wird einer Auswerteeinheit
AE zugeführt. Der aktuelle Bewegungsverlauf des Fußgängers,
d. h. dessen Bewegungstrajektorie, wird in einem Schritt S6 ermittelt,
welcher parallel zu Schritt S5 ausgeführt werden kann.
Der zukünftige Bewegungsverlauf des Fußgängers
wird in einem Schritt S7 durch die Berücksichtigung von
Einschränkungen durch Umgebungsbedingungen vorher bestimmt
und der Auswerteeinheit AE zugeführt. Parallel hierzu können
in einem Schritt S8 typische Bewegungsablaufmuster berücksichtigt
werden. Hierbei fließt z. B. eine Erkenntnis ein, wie sich
ein Fußgänger an einer Ampel oder einem Fußgängerüberweg verhält.
Aus diesen Informationen wird versucht, eine erwartete Vorzugsbewegungsrichtung
zu bestimmen. Diese Information wird ebenfalls der Auswerteeinheit
AE zugeführt, welche in einem Schritt S10 aus den ihr zugeführten
Informationen einen Bewegungshorizont des Fußgängers
ermittelt. Der Bewegungshorizont entspricht hierbei wiederum dem
Bewegungs-Aufenthaltsbereich.
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Die
Erfindung ermöglicht eine wesentlich genauere Vorhersage
der Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Fußgängers
oder Radfahrers oder Tiers in der nahen Zukunft, ausgehend von einer über
der Zeit gemessenen Position. Das z. B. in einem Steuergerät
implementierte Verfahren berechnet aus Bewegungsmöglichkeiten
des Fahrzeugs und des Lebewesens das Risiko einer Kollision. Dabei
wird die Prognosequalität durch die Berücksichtigung
des physiologischen Bewegungsvermögens des Lebewesens erhöht.
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Wie
aus der vorangegangenen Beschreibung deutlich wurde, kann ein Mensch
deutlich schneller verzögern als beschleunigen oder bei
größeren Laufgeschwindigkeiten keine Richtungsänderung
oder nur Richtungsänderungen mit kleinen Radien vornehmen.
Dieses Bewegungsvermögen ist darüber hinaus individuell abhängig
von Alter, Geschlecht, Kondition, etc. und wird z. B. vor der Implementierung
in einen Algorithmus durch Tests ermittelt. Die Informationen können
z. B. in einem Speicher hinterlegt werden und in Abhängigkeit
von den ermittelten Eingangsdaten zur präziseren Ermittlung der
Aufenthaltswahrscheinlichkeit herangezogen werden.
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Darüber
hinaus können durch Tests oder Verkehrsbeobachtungen charakteristische
Bewegungsablaufmuster von Lebewesen, insbesondere in typischen Verkehrssituationen
(z. B. an Fußgängerüberwegen, Ampeln
usw.) ermittelt und im Rahmen des Verfahrens berücksichtigt
werden. Auch damit wird durch Vergleich der Bewegungsablaufmuster mit
der gemessenen bzw. ermittelten Bewegung des Lebewesens die Vorhersagegenauigkeit
gesteigert.
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Darüber
hinaus ist das Einbeziehen von Umgebungsinformationen möglich,
wobei diese von Navigationssystemen oder digitalen Karten bereitgestellt
werden können. Darüber hinaus ist eine Kombination
mit Zustandsbeobachtern (Kombination digitaler Karten in Verbindung
mit Umfeldsensorik) möglich. Einschränkungen der
Bewegungsmöglichkeiten durch Hindernisse (z. B. in einem
Straßenverlauf, Häuserwänden und dergleichen)
können berücksichtigt werden, wodurch die Vorhersagegenauigkeit ebenfalls
steigt. Diese kann auch bei der Vorhersage des zukünftigen
Aufenthalts des Fahrzeugs berücksichtigt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10325762
A1 [0004]
- - DE 102005051805 B3 [0005]