-
Die
Erfindung betrifft ein Verschlusssystem für einen Verpackungsbehälter
von tuch- oder bandartigen Produkten, insbesondere Feuchttüchern,
mit einer Oberfolie, einer Unterfolie und einem Verschlussschieber,
wobei die Oberfolie und die Unterfolie jeweils eine Öffnung
oder einen aufreißbaren Bereich aufweisen, abschnittsweise
miteinander verbunden sind und an einer unverbundenen Fläche eine
Tasche für den Verschlussschieber bilden, wobei der Verschlussschieber
in der Tasche zwischen einer Öffnungsstellung und einer
Schließstellung verschiebbar ist und an einem in der Tasche
geführten Abschnitt eine Verbreiterung aufweist. Gegenstand der
Erfindung sind auch ein Verpackungsbehälter mit einem Verschlusssystem
und ein Verfahren zur Herstellung eines Verschlusssystems.
-
Bei
den tuch- oder bandartigen Produkten kann es sich ohne Einschränkung
um lotionsgetränkte Hygiene-, Kosmetik- oder Reinigungstücher
handeln. Typische Beispiele sind feuchtes Toilettenpapier, mit einem
Reinigungsmittel getränkte Einweg-Putz- und Bodentücher
sowie Feuchttücher für die Babypflege oder für
kosmetische Anwendungen.
-
Feuchttücher
werden in einem Verpackungsbehälter bereitgehalten, aus
welchem diese einzeln entnommen werden können. Die Feuchttücher
sind dabei üblicherweise überlappend gefaltet,
so dass durch die Entnahme eines Feuchttuches auch der Anfang des
nachfolgenden Tuches herausgezogen wird. Darüber hinaus
können die Feuchttücher oder ähnliche
tuch- oder bandartige Produkte vor der Entnahme aus dem Verpackungsbehälter
noch miteinander verbunden und in Form einer Rolle oder leporelloartig
gefaltet in dem Verpackungsbehälter angeordnet sein. Bei
der Entnahme eines Tuches wird der Anfang des nachfolgenden Tuches
mit herausgezogen, wobei die beiden Tücher nachfolgend
aufgrund der bei der Entnahme ausgeübten Zug kräfte
entlang einer Trennungslinie auseinander gerissen werden. Um nach
der Entnahme eines Tuches das Austrocknen und/oder die Verschmutzung
der in dem Verpackungsbehälter verbleibenden Tücher
zu vermeiden, weisen die Verpackungsbehälter üblicherweise
eine Verschlusseinrichtung auf. Dabei sind einerseits einfache Folienverpackungen,
beispielsweise eine so genannte Flow-Wrap-Verpackung, mit einer
von einem selbstklebenden Etikett wieder verschließbaren Entnahmeöffnung
und andererseits als Spritzgussteile ausgeführte Verpackungsbehälter
mit einer schwenkbaren Verschlussklappe bekannt.
-
Ein
Verschlusssystem mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist aus
der Druckschrift
DE 103
25 175 B4 bekannt. Der Verschlussschieber des auf die Außenfläche
des flexibeln Verpackungsbehälters aufgesetzten Verschlusssystems
weist eine Öffnung auf. In der Öffnungsstellung
fluchten die Öffnungen der Unterfolie, der Oberfolie und
des Verschlussschiebers, so dass Produkte aus dem Verpackungsbehälter
entnommen werden können. Durch das Verschlusssystem kann
eine gute Abdichtung erreicht werden. Speziell bei einer Verwendung
des Verschlusssystems an einem Verpackungsbehälter für
Feuchttücher kann sich jedoch nach der Entnahme eines Feuchttuches
bei der Schließbewegung des Verschlussschiebers der Anfang
eines nachfolgenden Feuchttuches zwischen dem Verschlussschieber
und der Ober- oder der Unterfolie verklemmen, so dass die Bewegung
des Verschlussschiebers in seine Schließstellung nicht
möglich oder zumindest erschwert ist.
-
Vor
diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verschlusssystem für Verpackungsbehälter
von Feuchttüchern anzugeben, welches besonders leicht und
zuverlässig zu handhaben ist.
-
Ausgehend
von einem Verschlusssystem mit den eingangs beschriebenen Merkmalen
wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass sich die Breite der Tasche in dem von der Verbreiterung bei
einer Öffnungsbewegung des Verschlussschiebers überstrichenen
Bereich an einer Verengung auf ein Maß b1 verringert,
welches kleiner als die Breite bV des Verschlussschiebers
an seiner Verbreiterung ist, wodurch der Verschlussschieber aufgewölbt
ist wenn sich die Verbreiterung des Verschlussschiebers an der Verengung
der Tasche befindet. Falls die Unterfolie und/oder die Oberfolie
einen aufreißbaren Bereich aufweisen, sind diese bei dem
erstmaligen Gebrauch des Verschlusssystems an einem Verpackungsbehälter
zu öffnen, so dass Öffnungen zur Entnahme der
Feuchttücher gebildet werden. Bei der Bewegung von der
Schließstellung in die Öffnungsstellung wird der
Verschlussschieber durch die sich in Öffnungsrichtung verjüngende
Tasche an seiner Verbreiterung seitlich zusammengedrückt
und dadurch aufgewölbt. Der Verschlussschieber wird dabei
in der Tasche üblicherweise auch zumindest leicht in seiner flächigen
Ausdehnung verkippt. Vorzugsweise erreicht die Verbreiterung des
Verschlussschiebers die Verengung unmittelbar vor oder in der Öffnungsposition.
-
Während
bei der aus dem Stand der Technik bekannten Ausführung
die Oberfolie, der Verschlussschieber und die Unterfolie im Wesentlichen
flach übereinander liegen, bildet sich bei der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung des Verschlusssystems durch das Aufwölben
ein Zwischenraum zwischen der Unterfolie und dem Verschlussschieber.
Durch den Zwischenraum wird vermieden, dass sich nach der Entnahme
eines Feuchttuches ein nachfolgendes Feuchttuch zwischen einem Rand
der Öffnung der Unterfolie und einer Kante des Verschlussschiebers verklemmen
kann. Bei der Schließbewegung von der Öffnungsstellung
zu der Schließstellung wird der Anfang des nachfolgenden
Feuchttuches zunächst von dem Verschlussschieber umgelegt
und dann flach zwischen dem Verschlussschieber und der Unterfolie abgelegt.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird
ein Klemmen sicher vermieden, weshalb die Handhabung besonders leicht
und zuverlässig ist. Da der Verschlussschieber in der Schließstellung üblicherweise
flach oder zumindest im Wesentlichen flach auf der Unterfolie aufliegt,
wird eine gute Abdichtung erreicht, so dass auch bei einer längeren Lagerung
die nach einem erstmaligen Gebrauch in dem Verpackungsbehälter
verbleibenden Feuchttücher gegen ein Austrocknen geschützt
sind. Der Weg zwischen der Öffnungs- und Schließstellung
ist dabei so groß zu wählen, dass nach der Entnahme
eines Feuchttuches der gesamte Anfang des nachfolgenden Feuchttuches
umgelegt werden kann. Neben der Größe und Form
der Feuchttücher sind dabei beispielsweise auch die Ausgestaltung
der Öffnung in der Unterfolie, die Faltung der Feuchttücher
und die Anordnung der Feuchttücher in dem Verpackungsbehälter
zu berücksichtigen. Nach einem erneuten Öffnen
des Verschlusssystems kann der zuvor umgelegte Anfang des nächsten
Feuchttuches leicht gegriffen und entnommen werden.
-
Der
Verschlussschieber muss eine ausreichende Festigkeit aufweisen,
damit er bei einer Schließbewegung nicht abknickt. Die
Steifheit kann sowohl durch die Dicke des Verschlussschiebers als auch
durch das Material erreicht werden. Der üblicherweise streifenförmige
Verschlussschieber ist vorzugsweise aus einer Folie ausgestanzt.
Geeignete Materialien sind alle Polyolefine, Polyolefin-Copolymere
und weitere Folienrohstoffe wie Polyamid (PA) oder Polyvinylchlorid
(PVC). Bevorzugt sind jedoch vergleichsweise steife Materialien
wie Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Polyethylenterephthalat (PET)
oder Cycloolefin-Copolymere (COC). Der Verschlussschieber kann allgemein
auch aus einer mehrlagig laminierten oder coextrudierten Folie gebildet
werden. Die Dicke des Verschlussschiebers beträgt bevorzugt
mehr als 100 μm und kann je nach Material und Anwendungsfall
auch größer als 400 μm sein. Das Verschlusssystem
soll vorzugsweise eine Benutzung mit nur einer Hand ermöglichen.
So kann in einer vorteilhaften Weiterbildung vorgesehen sein, dass
der Verschlussschieber mit einer Prägung versehen ist,
wodurch die Kontaktflächen zu der Oberfolie und der Unterfolie
und damit der Gleitwiderstand verringert werden können.
Zusätzlich oder alternativ kann ein Gleitmittel oder ein
die Reibung verringernder Füllstoff als Beschichtung oder
Beimischung vorgesehen sein.
-
Zur
Betätigung des Verschlussschiebers ragt bei der Benutzung
des Verschlusssystems ein in Bewegungsrichtung gesehen erstes Ende,
welches von einem Benutzer gegriffen werden kann, aus der Tasche
heraus. Das erste Ende kann vor einer erstmaligen Benutzung derart
angeordnet sein, dass dem Benutzer ein Originalitätsverschluss
angezeigt wird. Je nach Ausgestaltung des Verschlusssystems kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass für ein erstes Betätigen
ein größerer Kraftaufwand, die Entfernung einer
Abdeckung oder das Freilegen des ersten Endes erforderlich ist.
Die seitliche Verbreiterung des Verschlussschiebers kann beispielsweise
durch seitliche runde oder dreieckige Nasen gebildet sein, die typischerweise
nahe eines in Bewegungsrichtung zweiten Endes des Verschlussschiebers
angeordnet sind.
-
Der
Verschlussschieber soll in Bewegungsrichtung eine hohe Steifigkeit
aufweisen. Andererseits soll auch ohne übermäßige
Krafteinwirkung ein Aufwölben des Verschlussschiebers im
Bereich der Verbreiterung ermöglicht werden. Um ein Aufwölben zu
erleichtern, kann der Verschlussschieber an seinem in der Tasche
geführten Abschnitt zumindest eine Schwächungslinie
oder Perforation aufweisen. Die zumindest eine Perforation oder
Schwächungslinie verläuft bevorzugt im Wesentlichen
in Schieberlängsrichtung oder leicht schräg zur
Schieberlängsrichtung. Auch Löcher sind als spezielle
Ausgestaltung einer Perforation möglich. Zusätzlich
oder alternativ kann der Schieber auch in einem Teilbereich seiner
Längsränder Einschnürungen aufweisen,
die ein Aufwölben erleichtern.
-
Der
Verschlussschieber weist an seinem bei einer Schließbewegung
vorlaufenden Rand vorzugsweise eine Ausnehmung auf, die eine sichere
Führung und ein sicheres Umlegen eines mit seinem Anfang
aus dem Verpackungs behälter herausragenden Feuchttuchs
gewährleistet. Die Ausnehmung ist besonders bevorzugt so
angeordnet, dass sie in der Öffnungsstellung mit der Öffnung
in der Unterfolie und/oder dem Rand der Öffnung in der
Oberfolie fluchtet, wodurch einem Benutzer die korrekte Funktionsstellung
angezeigt wird. Die Ausnehmung kann beispielsweise als Einkerbung
oder auch nur als Ausbuchtung ausgebildet sein.
-
Das
Verschlusssystem kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Vorprodukt
für die Herstellung eines Verpackungsbehälters
von Feuchttüchern gefertigt und bereitgehalten werden,
wobei dann das Verschlusssystem bei der Herstellung des Verpackungsbehälters
an einer Beutelwand beispielsweise durch Klebstoff oder Heißsiegeln
befestigt wird. Alternativ kann auch vorgesehen sein, das Verschlusssystem
derart in einen Verpackungsbehälter zu integrieren, dass
entweder die Oberfolie oder die Unterfolie von einem Abschnitt einer
Wand des Verpackungsbehälters gebildet ist. Neben dem Einsatz
des erfindungsgemäßen Verschlusssystems an den
beschriebenen flexiblen Verpackungsbehältern ist auch eine
Anordnung an einem starren, beispielsweise tiefgezogenen oder durch
Spritzgießen hergestellten Verpackungsbehälter
möglich. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei
einer solchen Anordnung die für das Aufwölben
erforderliche Flexibilität allein durch die Ausgestaltung
des Verschlusssystems und insbesondere des Verschlussschiebers erreicht
werden muss, da der starre Verpackungsbehälter selbst nicht
verformbar ist. Auch eine gewisse Elastizität insbesondere
der Oberfolie kann im Rahmen der Erfindung zweckmäßig
sein.
-
Die
Oberfolie und die Unterfolie können aus mehrschichtigen
Folien gebildet sein, die auch als Beutelfolie für flexible
Verpackungsbehälter eingesetzt werden. Vorzugsweise sind
die Oberfolie und/oder die Unterfolie mehrschichtig ausgebildet. Geeignet
sind beispielsweise Folien, die mehrlagig mit einem Klebstoff kaschierten
Folienlagen aus Polyethylenterephthalat (PET) und Polyethylen (PE) oder
biaxial orientiertem Polypropylen (BOPP) und Polyethylen (PE) aufweisen.
Die Oberfolie kann dabei in besonders vorteilhafter Weise einen
vor der Kaschierung aufgebrachten innenseitigen Aufdruck aufweisen,
der durch die umgebenden Folienlagen vor einem Abrieb geschützt
ist. Als Folien können im Rahmen der Erfindung jedoch auch
Coextrusionsfolien mit einer Siegelschicht eingesetzt werden. Die Oberfolie
ist dabei vorzugsweise zumindest in Teilbereichen bedruckt und mit
einem Schutzlack versehen. Insbesondere, wenn das Verschlusssystem
als separates Vorprodukt bei der Bildung eines Verpackungsbeutels
auf eine seiner Wände aufgesetzt wird, sind an die nicht
sichtbare Unterfolie keine besonderen Anforderungen zu stellen.
Entsprechend können auch kostengünstige Folien,
beispielsweise Monofolien aus Polyolefin als Unterfolie eingesetzt werden.
Im Rahmen der Erfindung können die Oberfolie, die Unterfolie
und der Verschlussschieber auch klar durchsichtig oder durchscheinend
ausgebildet sein.
-
Die Öffnung
oder der aufreißbare Bereich der Oberfolie kann als Längsloch
ausgebildet sein, welches sich bevorzugt in Öffnungsrichtung
erweitert. Die Öffnungsrichtung bezeichnet dabei die Richtung,
in welche der Verschlussschieber ausgehend von der Schließstellung
bei einer Öffnungsbewegung zu der Öffnungsstellung
bewegt wird. Durch die Aufweitung des Längsloches wird
das Aufwölben des Verschlussschiebers und auch ein üblicherweise
beobachtetes leichtes Abwinkeln des Verschlussschiebers in Bezug
auf seine flächige Ausdehnung in der Schließstellung
erleichtert und eine besonders leichte Entnahme der Feuchttücher
ermöglicht. Im Rahmen einer alternativen Ausgestaltung
der Erfindung ist vorgesehen, dass als Öffnung oder aufreißbarer Bereich
der Oberfolie ein Längsschlitz bzw. eine Perforation oder
Schwächungslinie vorgesehen ist. Wenn lediglich eine Perforation
oder Schwächungslinie vorgesehen ist, wird dem Benutzer
vor der erstmaligen Öffnung des Verpackungsbehälters
ein Orginalitätsverschluss angezeigt. Bei der ersten Betätigung
des Verschlussschiebers wird diese Perforation oder Schwächungslinie,
die beispielsweise durch eine Zertrennung lediglich einzelner Folienlagen durch
einen Laser gebildet sein kann, aufgerissen. Der so gebildete Längsschlitz
wird bei einer Öffnungsbewegung durch das Aufwölben
des Verschlussschiebers gespreizt, so dass Feuchttücher durch
die Öffnung entnommen werden können. Wenn der
Verschlussschieber das Ende des Längsschlitzes erreicht,
kann der Längsschlitz nicht weiter aufgespreizt werden,
so dass bei einer üblichen Krafteinwirkung der Verschlussschieber
nicht über die Öffnungsposition hinaus bewegt
und nicht vollständig herausgezogen werden kann. Das Erreichen der Öffnungsposition
wird dem Benutzer dabei durch einen plötzlichen Anstieg
des der Bewegung des Verschlussschiebers entgegenwirkenden Widerstandes angezeigt.
Um in der Öffnungsposition ein Weiterreißen des
Längsschlitzes zu vermeiden kann dieser dort eine Lochstanzung
aufweisen, welche eine gleichmäßige Kraftverteilung
gewährleistet. Wenn der Verschlussschieber in der Schließstellung
wieder flach zwischen der Oberfolie und der Unterfolie angeordnet
ist, ist die durch den Längsschlitz gebildete Öffnung
praktisch vollständig geschlossen und kaum wahrnehmbar,
so dass sowohl eine gute Abdichtung als auch ein besonders vorteilhaftes
Aussehen erreicht werden.
-
Die Öffnung
in der Unterfolie kann als vorzugsweise rundes oder ovales Loch
oder aber auch als einfacher Schlitz oder Kreuzschlitz ausgebildet sein.
Grundsätzlich reicht es aus, wenn in der Schließstellung
die Öffnung oder der aufreißbare Bereich der Oberfolie
oder Unterfolie abgedeckt ist. Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen,
dass der Verschlussschieber in der Schließstellung die Öffnung oder
den aufreißbaren Bereich der Unterfolie und die Öffnung
oder den aufreißbaren Bereich der Oberfolie verdeckt. Durch
eine solche Ausgestaltung wird eine besonders gute, labyrinthartige
Abdichtung erreicht.
-
Die
Tasche für den Verschlussschieber ist seitlich durch den
Verlauf der Verbindung zwischen der Oberfolie und der Unterfolie
begrenzt, wobei die Oberfolie und die Unterfolie bevorzugt durch
Siegelnähte verbunden sind. Um die Verengung mit der Breite
b1 zu bilden ist vorgesehen, dass sich die
Tasche zumindest abschnittsweise verjüngt. Beispielsweise
kann der von dem Verschlussschieber überstrichene Bereich
der Tasche zumindest abschnittsweise trapezförmig sein.
Grundsätzlich reicht es aus, wenn nur ein Teil, beispielsweise
20%, des überstrichenen Bereiches unmittelbar vor der Öffnungsstellung
trapezförmig ist. Grundsätzlich kann in dem von dem
Verschlussschieber überstrichenen Bereich der Tasche auch
an den seitlichen Verbindungen der Ober- und der Unterfolie jeweils
zumindest eine Stufe vorgesehen sein, die jedoch so zu bemessen
ist, dass ein Klemmen des Verschlussschiebers vermieden wird. Um
zu vermeiden, dass der Verschlussschieber über die Öffnungsstellung
hinaus bewegt wird, kann eine weitere, vergleichsweise starke Verengung
der Tasche als Anschlag vorgesehen sein. Um in der Öffnungsstellung
und/oder der Schließstellung eine leichte Einrastfunktion
zu erreichen, kann die Form der Tasche an der Position, an der sich
jeweils die Verbreiterung befindet, etwas an die Form der Verbreiterung
angepasst sein. Darüber hinaus kann auch vorgesehen sein,
dass der Verschlussschieber in der Öffnungsposition durch
eine an die Verbreiterung des Verschlussschiebers angepasste Form
der Tasche wieder flach auf der Unterfolie aufliegt. Zweckmäßigerweise
ist bei einer solchen Ausgestaltung die Verengung der Tasche mit
der Breite b1 in Bezug auf die Positionen
der Verbreiterung des Verschlussschiebers kurz vor der Öffnungsposition angeordnet,
so dass der Verschlussschieber bei einer Schließbewegung
unmittelbar aufgewölbt wird, bevor sich ein Feuchttuch
verklemmen kann.
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verpackungsbehälter von Feuchttüchern
mit dem beschriebenen Verschlusssystem, welches an einer Wand des
Verpackungsbehälters angeordnet ist. Der Verpackungsbehälter
ist bevorzugt aus einer Beutelfolie beispielsweise durch Falten
und Heißsiegeln gebildet. Solche Verpackungsbehälter
sind insbesondere als so genannte Flow-Wrap-Ver packungen bekannt.
Das Verschlusssystem kann derart in den flexiblen Verpackungsbehälter
integriert sein, dass entweder als Unterfolie oder als Oberfolie
ein Abschnitt einer von der Beutelfolie gebildeten Wand vorgesehen
ist. Vorzugsweise werden die Verschlusssysteme jedoch als vollständiges
Vorprodukt bereitgestellt und an einer Wand des Verpackungsbehälters
an der Beutelfolie befestigt. Üblicherweise wird das Verschlusssystem
an der Außenseite des Verpackungsbehälters angeordnet,
wobei jedoch eine innenseitige Anordnung im Rahmen der vorliegenden
Erfindung nicht ausgeschlossen ist. Bei einer innenseitigen Anordnung
muss das erste Ende des Verschlussschiebers bei der Herstellung
oder bei einem ersten Öffnen aus den Innern des Verpackungsbehälters
herausgeführt werden.
-
Bei
der Anordnung des Verschlusssystems an der Wand des Verpackungsbehälters
kann eine Befestigung durch Siegeln oder vorzugsweise durch Klebstoff
erfolgen. Besonders bevorzugt ist das Verschlusssystem mit Permanentklebstoff
versehen und wird bei der Herstellung des Verpackungsbehälters von
einer Release-Schicht abgezogen. Neben der Unterfolie muss auch
der zugeordnete Bereich der Beutelfolie eine Öffnung oder
einen aufreißbaren Bereich aufweisen. So können
beispielsweise die Unterfolie und die Beutelfolie mit einem Laser
oder einer Perforation geschwächt werden, wobei zumindest eine
der Folien nicht vollständig durchtrennt wird. Die untereinander
mit Klebstoff verbundenen aufreißbaren Bereiche der Unterfolie
und der Beutelfolie können zusätzlich noch mit
der Unterseite des Verschlussschiebers, beispielsweise mit Klebstoff,
verbunden werden, um bei der erstmaligen Betätigung des
Schiebers ein Aufreißen der Schwächung zu bewirken
und die zuvor dichte Verpackung zu öffnen.
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
11. Die Patentansprüche 12 und 13 betreffen bevorzugte
Weiterbildungen des Verfahrens. Nach der Bildung einzelner Verschlusssysteme
durch das teilweise Stanzen des Kaschierverbundes kann dieser aufgerollt
werden. Bei der Herstellung von Verpackungsbehältern können die
Verschlusssysteme nachfolgend wie Folienetiketten einzeln, beispielsweise
durch eine enge Biegung, von der beispielsweise als Silikonfolie
oder als Silikonpapier ausgebildeten Release-Schicht abgezogen und
auf eine Beutelfolie aufgebracht werden. Die Verschlusssysteme werden
derart angeordnet, dass dort, wo eine Öffnung der Unterfolie
vorgesehen ist, die Beutelfolie eine entsprechende Öffnung
oder einen aufreißbaren Bereich aufweist.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen:
-
1a bis 1c einen
Verpackungsbehälter mit verschiedenen Stellungen eines
Verschlussschiebers eines Verschlusssystems,
-
2a und 2b eine
schematische Draufsicht auf einen Verpackungsbehälter mit
einem Verschlusssystem,
-
3 einen
Schnitt entlang der Linie A-A der 2b,
-
4 eine
schematische Draufsicht auf einen Verpackungsbehälter mit
einer alternativen Ausgestaltung des Verschlusssystems,
-
5 die
Bestandteile, aus denen Verschlusssysteme für flexible
Verpackungsbehälter von Feuchttüchern gebildet
werden.
-
Die 1a bis 4 zeigt
einen flexiblen Verpackungsbehälter 1, in dem
eine Vielzahl von gefalteten Feuchttüchern 2 angeordnet
ist. Der Verpackungsbehälter 1 ist durch Falten
und Heißsiegeln aus einer Beutelfolie 3 gebildet
und umfasst ein Verschlusssystem 4, welches mit einem Permanentklebstoff 5 an der
Außenseite einer von der Beutelfolie 3 gebildeten
Behälterwand befestigt ist. Das Verschlusssystem 4 umfasst
eine Oberfolie 6 und eine Unterfolie 7, die mit
Längssiegelnähten 8 und mit einer Quersiegelnaht 9 verbunden
sind. Die von den Längssiegelnähten 8 und
der Quersiegelnaht 9 begrenzte unverbundene Fläche
bildet eine Tasche 10 für einen Verschlussschieber 11.
-
1a zeigt
den Verschlussschieber 11 in einer Schließstellung,
in der der Verschlussschieber 11 flach zwischen der Unterfolie 7 und
der Oberfolie 6 liegt. In 2a ist
zu erkennen, dass der Verschlussschieber 11 in der Schließstellung Öffnungen 12a, 12b, 12c in
der Oberfolie 6, der Unterfolie 7 und der Beutelfolie 3 abdeckt,
wodurch eine gute Abdichtung erreicht wird. Ausgehend von der Quersiegelnaht 9 werden
die Längssiegelnähte 8 entlang ihres Verlaufes
breiter, wodurch sich die Tasche 10 in einem von einer
Verbreiterung 13 des Verschlussschiebers 11 überstrichenen
Bereich zumindest abschnittsweise trapezförmig auf ein
Maß b1 verringert, welches kleiner
als die Breite bV des Verschlussschiebers 11 an
seiner Verbreiterung 13 ist.
-
1b zeigt
den Verschlussschieber 11 in einer Öffnungsstellung.
Durch den die trapezförmige Verjüngung der Tasche 10 ist
der Verschlussschieber 11 an seiner durch nasenförmige
Vorsprünge 14 gebildeten Verbreiterung 13 zusammengedrückt
und wölbt sich deshalb auf. In der Öffnungsstellung
fluchten die Öffnungen 12a, 12b, 12c mit
einer als Einkerbung ausgebildeten Ausnehmung 15 des Verschlussschiebers 11,
so dass Feuchttücher 2 aus dem Verpackungsbehälter 1 entnommen
werden können.
-
Die
Feuchttücher 2 sind in dem Verpackungsbehälter 1 derart
gefaltet, dass bei der Entnahme eines Feuchttuches 2 der
Anfang eines nachfolgenden Feuchttuches 2 mit herausgezogen
wird. Da zwischen dem Verschlussschieber 11 und den übereinander
liegenden Öffnungen 12b, 12c der Unterfolie 7 und
der Beutelfolie 3 durch die Wölbung des Verschlussschiebers 11 ein
Zwischen raum gebildet ist, kann das aus dem Verpackungsbehälter 1 herausragende
Feuchttuch 2 durch eine Schließbewegung der Verschlussschiebers 11 leicht
umgelegt und flach zwischen dem Verschlussschieber 11 und
der Unterfolie 7 abgelegt werden. Dabei ist während
der Schließbewegung der herausragende Teil des Feuchttuches 2 von
der Einkerbung 15 geführt. Der Abstand zwischen
der Öffnungsstellung und der Schließstellung ist
so bemessen, dass ein abschnittsweise herausragendes Feuchttuch 2 vollständig
umgelegt werden kann. Je nach Ausgestaltung der Feuchttücher 2 und
des Verpackungsbehälters 1 kann der Abstand beispielsweise
zwischen 50 mm und 150 mm liegen. Die Öffnung 12a in
der Oberfolie 6 ist als Längsloch ausgebildet,
der sich in Öffnungsrichtung erweitert.
-
Damit
der Verschlussschieber 11 leicht betätigt werden
kann, weist dieser eine Dicke von mehr als 100 μm, vorzugsweise
mehr als 250 μm, besonders bevorzugt mehr als 400 μm
auf und ist aus einem vergleichsweise steifen Kunststoff, beispielsweise
PP, PS, PET oder Cycloolefin-Copolymer (COC) gefertigt.
-
Den 2a und 2b ist
zu entnehmen, dass der Verschlussschieber an seinem in der Tasche 10 geführten
Abschnitt Schwächungslinien oder Perforationen 16 aufweist,
die ein Aufwölben des Verschlussschiebers 11 bei
einem geringeren Kraftaufwand ermöglichen. Um zu vermeiden,
dass der Verschlussschieber 11 unbeabsichtigt aus der Tasche 10 herausgezogen
wird, ist die Öffnungsstellung durch einen Anschlag 17 begrenzt,
der durch eine weiter, starke Verjüngung der Tasche 10 gebildet ist.
Sowohl in der Öffnungsstellung als auch in der Schließstellung
ist eine leichte Einrastfunktion durch an die Form der Vorsprünge 14 angepasste
Ausformungen 18a, 18b der Längssiegelnähte 8 realisiert.
-
Gemäß der 3 sind
die Öffnungen 12b, 12c der Unterfolie 7 und
der Beutelfolie 3 vor einem erstmaligen Gebrauch durch
ein ablösbares Etikett 19 abgedeckt. Alternativ
können anstelle der Öffnungen 12a, 12b, 12c auch
aufreißbare Bereiche vorgesehen sein, die bei einem noch
unbenutzten Verpackungsbehälter 1 einen Originalitätsverschluss
gewährleisten. Wie der 3 zu entnehmen
ist, überlappen sich die in dem Verpackungsbehälter 1 angeordneten
Feuchttücher 2 an ihren Enden, so dass bei der
Entnahme des obersten Feuchttuches 2 der Anfang des nachfolgenden
Feuchttuches 2 aus dem Verpackungsbehälter 1 mit
herausgezogen wird.
-
4 zeigt
den flexiblen Verpackungsbehälter 1 mit einer
alternativen Ausgestaltung des Verschlusssystems 4 vor
einem erstmaligen Gebrauch. Das Verschlusssystem 4 weist
einen aufreißbaren Bereich 12a' der Oberfolie 6 auf,
der als Schwächungslinie ausgebildet ist. Die Schwächungslinie
ist durch einen Laser erzeugt, wobei nur eine Schicht der Oberfolie 6 geschwächt
ist. Bei einer erstmaligen Betätigung des Verschlussschiebers 11 wird
der von der Schwächungslinie gebildete aufreißbare
Bereich 12a' geöffnet und bei der Bewegung des
Verschlussschiebers 11 in die Öffnungsposition
aufgespreizt. Um in der Öffnungsposition ein Weiterreißen
zu vermeiden, ist eine Lochstanzung 23 vorgesehen. Zusätzlich
zu Knicklinien, Schwächungslinien oder Perforationen 16 weist
der Verschlussschieber 11 seitliche Einschnürungen 24 auf,
die ein Aufwölben erleichtern. Die an die Form der Vorsprünge 14 angepassten
Ausformungen 18a' der Längssiegelnähte 8 sind
derart breit ausgebildet, dass der Verschlussschieber 11 in
der Öffnungsstellung flach zwischen der Oberfolie 6 und
der Unterfolie 7 angeordnet ist. Bei einer Schließbewegung
wird der Verschlussschieber 11 ausgehend von der Öffnungsstellung
unmittelbar aufgewölbt, bevor sich ein Feuchttuch 2 verklemmen
kann. Bei der Schließbewegung ist das flachzulegende Feuchttuch 2 von
einer Einkerbung 15 geführt, die als Einbuchtung
ausgebildet ist.
-
In
der 5 sind die Bestandteile dargestellt, aus denen
eine Vielzahl von Verschlusssystemen 4 für jeweils
einen Verpackungsbehälter 1 gebildet werden. Bei
der Herstellung werden aus einer steifen Materialbahn quer zur Laufrichtung
Verschlussschieber 11 als Streifen herausgestanzt, die an
einem Ende eine Verbreiterung 13 aufweisen. Um die Handhabung
der Verschlussschieber 11 zu erleichtern, werden diese
mit in Längsrichtung der Verschlussschieber 11 verlaufenden
Perforationen 16 und im Bereich der Verbreiterung 13 an
einer schmalen Seite mit einer Einkerbung 15 versehen.
Des Weiteren werden eine erste Materialbahn 20a und eine zweite
Materialbahn 20b in einem gleichmäßigen
Abstand mit Öffnungen 12a, 12b versehen.
-
Die
Verschlussschieber 11 werden dann derart auf die zweite
Materialbahn 20b aufgelegt, dass jeder Öffnung 12b genau
ein Verschlussschieber 11 zugeordnet ist. Die erste Materialbahn 20a wird
dann auf die zweite Materialbahn 20b aufgelegt. Die beiden
Materialbahnen 20a, 20b werden durch Siegelnähte
verbunden, wodurch Taschen 10 gebildet werden, die jeweils
einen Verschlussschieber 11 aufnehmen. Die Siegelnähte
werden dabei derart geformt, dass die gebildeten Taschen 10 in
einem als Führung für die Verbreiterung 13 der
Verschlussschieber 11 vorgesehenen Bereich zumindest abschnittsweise trapezförmig
sind. Nach der Beschichtung der zweiten Materialbahn 20b mit
einem Permanentklebstoff 5 werden die verbundenen Materialbahnen 20a, 20b und
die in den Taschen 10 aufgenommenen Verschlussschieber 11 auf
eine Release-Schicht 21 kaschiert. Entlang quer zu den
Materialbahnen 20a, 20b und in Längsrichtung
der Verschlussschieber 11 verlaufenden Stanzlinien 22 werden
einzelne Verschlusssysteme 4 mit jeweils einer aus der
ersten Materialbahn 20a gebildeten Oberfolie 6,
einer aus der zweiten Materialbahn 20b gebildeten Unterfolie 7 und
einem dazwischen angeordneten Verschlussschieber 11 abgetrennt,
wobei die Release-Schicht 21 nicht durchtrennt wird.
-
Nach
der Bildung der einzelnen Verschlusssysteme 4 kann der
Kaschierverbund aufgerollt werden. Bei der Herstellung von Verpackungsbehältern 1 können
die Verschlusssysteme 4 dann von der Release-Schicht 21 abgezogen
und auf eine Beutelfolie 3 aufgebracht werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-