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Die
Erfindung betrifft ein Verschlusssystem für flexible Verpackungen.
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Bei
vielen Verpackungsprodukten ist ein sicherer Schutz vor Außeneinflüssen erforderlich.
Bei flexiblen Verpackungen besteht das Problem, dass nach Öffnen der
Verpackung und einer Teilentnahme des Inhalts der Rest des verpackten
Produktes nicht mehr ausreichend geschützt ist. Dadurch kann es zu einer
Kontamination des Produktes und zur Veränderung der Produkteigenschaften,
beispielsweise durch Austrocknen oder Verlust von Aromastoffen,
kommen. Bekannt sind wiederverschließbare Verschlusssysteme mit
Klebebändern
oder mechanischen Verschlüssen,
z. B. mit einem Zipper.
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Aus
US 4 723 301 und
US 5 824 380 sind flexible
Verpackungen bekannt, deren frontseitige Öffnung von einer Lasche verschlossen
ist. Die Lasche kann abgezogen werden und ist für einen Wiederverschluss mit
einem Haftklebstoff versehen.
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Die
WO 00/58167 beschreibt einen Beutel mit einer kopfseitigen Öffnung,
die nach erstmaligem Aufreißen
wiederverschließbar
ist. Beim erstmaligen Öffnen
wird eine Klebstoffschicht freigelegt, die für den Wiederverschluss genutzt
wird.
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Aus
EP 1 418 132 A1 ist
ein Verschlusssystem für
flexible Verpackungen bekannt, das mit einem Zipper arbeitet. Der
Zipper ist an einer Kopfseite des Beutels angeordnet.
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Klebebänder und
Klebstoffschichten verlieren bei mehrfachem Gebrauch durch Verschmutzung und
andere Einflüsse
häufig
rasch ihre Klebrigkeit und gewährleisten
auf Dauer keinen zuverlässigen Schutz.
Mechanische Verschlüsse
mit einem Zipper sind insbesondere bei flexiblen Verpackungen in
ihrer Hand habung unbefriedigend. So ist es bei weichen, flexiblen
Verpackungen schwierig, die als Mutter- und Vaterteil ausgebildeten
Verschlusselemente zum Verschließen in Eingriff zu bringen.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verschlusssystem anzugeben, das einfach zu bedienen ist und auch
nach mehrfachem Öffnen
und Verschließen
der Verpackung einen zuverlässigen
Schutz des Verpackungsinhaltes gewährleistet.
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Gegenstand
der Erfindung und Lösung
dieser Aufgabe ist ein Verschlusssystem für flexible Verpackungen nach
Anspruch 1. Das Verschlusssystem besteht aus mindestens drei übereinander
angeordneten Folienlagen mit jeweils einer Öffnung, wobei die beiden äußeren Folienlagen
in Teilbereichen fest miteinander verbunden sind, so dass sich ihre
beiden Öffnungen überdecken
und wobei die mittlere Folienlage als Folienschieber zwischen einer
eine Entnahme von Verpackungsinhalt ermöglichenden Position, in der
sich alle Öffnungen überdecken
und einer Position, in der die mittlere Folienlage die Verpackung verschließt, verschiebbar
ist. Das Verschlusssystem kann vorgefertigt und als vorgefertigte
Einheit auf Verpackungen, die mit einer korrespondierenden Öffnung versehen
sind, nachträglich
aufgebracht werden. Unter die Lehre fällt ferner eine Ausführung, bei der
eine der beiden äußeren Folienlagen
Teil der Verpackung selbst ist. Mit anderen Worten bildet die Verpackungsfolie,
aus der die Verpackung gefertigt ist, eine der beiden äußeren Lagen
des Verschlusssystems und enthält
die für
die Funktion des Verschlusssystems notwendige Öffnung. Das Verschlusssystem lässt sich
auf Verpackungen mit beliebigen geometrischen Formen aufbringen.
Es kann beispielsweise auf Wandflächen von ballonartigen Beuteln,
in der Boden-, Kopf- oder Seitenfalte von Beuteln und Säcken oder
auch über
der Kante einer Verpackung angeordnet werden. Es ist vorteilhaft
einsetzbar, beispielsweise für
Verpackungen von Feuchttüchern, Papiertüchern, trockener
Tiernahrung, Produkten für Garten- und Landwirtschaftsbedarf,
Lebensmitteln und dergleichen. Durch den flächigen Kontakt zwischen dem
Folienschieber und den äußeren Folienlagen
ist ein ausreichend dichter Verschluss gewährleistet, wobei die Dichtwirkung
auch bei häufigem Gebrauch
unverändert
bleibt. Schließlich
lässt sich das
Wiederverschlusssystem auf sehr einfache Weise handhaben.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
steht der Folienschieber an beiden Enden über den Verbindungsbereich
der beiden äußeren Folienlagen
vor. Durch Ziehen an den vorstehenden Enden kann der Verschluss
sowohl geöffnet
als auch geschlossen werden. An mindestens einem der vorstehenden
Enden kann der Schieber eine adhäsive
Schicht zur Fixierung auf der Verpackung aufweisen. Dabei wird der
Schieber in der Schließstellung
zusätzlich
fixiert und ein versehentliches Verschieben aus der Schließstellung
heraus, beispielsweise beim Transport der Verpackung, vermieden.
Es versteht sich, dass die überstehenden
Enden auch als Griffelemente optisch gekennzeichnet werden können.
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Vorzugsweise
schlägt
der Folienschieber in der Öffnungs-
und in der Verschlussposition an Verbindungsstellen der beiden äußeren Folienlagen
an. Dies verhindert eine Fehlbedienung des Verschlusselementes und
erleichtert die Einstellung des Verschlusses in der Öffnungs-
und Schließposition.
Die Verbindungsstellen sind ferner zweckmäßig so angeordnet, dass sie
eine seitliche Führung
für den
Folienschieber bilden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform sind
die äußeren Folienlagen
miteinander verschweißt
oder verklebt, wobei die Schweißnähte oder
Klebeverbindungen seitliche Führungen
sowie den Stellweg des Folienschiebers begrenzende Anschläge bilden.
Die vorzugsweise an beiden Enden über den Verbindungsbereich
der beiden äußeren Folienlagen
vorstehenden Enden des Folienschiebers sind zweckmäßig schmaler
ausgebildet als der die Öffnung umgebende
Funktionsbereich des Schiebers. Die beiden äußeren Folienlagen bilden bei
dieser Ausführung
eine Tasche, die an ihren Enden eine im Vergleich zur Taschenbreite
schmalen Auslass für
die vorstehenden Enden des Folienschiebers aufweisen.
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Eine
weitere Ausführung
steht vor, dass der Folienschieber aus einem Folienstreifen besteht,
der U-förmig
um einen Steg geführt
ist, und dass in beiden Lagen des U-förmig um den Steg geführten Folienstreifens Öffnungen
vorgesehen sind, die durch Ziehen des Folienstreifens mit den Öffnungen
in den äußeren Folienlagen
zur Deckung gebracht werden können.
In der Öffnungsposition überdecken
sich alle vier Öffnungen
des Verschlusssystems. In der Verschlussstellung sind die Öffnungen
in die beiden Folienlagen des Verschlussschiebers zueinander und auch
zu den Öffnungen
in den beiden äußeren Lagen versetzt.
Es resultiert ein besonders dichter Verschluss. Ferner hat die beschriebene
Ausführung, bei
der beide Zugenden des Folienschiebers auf einer Seite vorgesehen
sind, Vorteile sowohl in ästhetischer
Hinsicht als auch unter funktionstechnischen Gesichtspunkten. Der
für die
Umlenkung des Folienstreifens vorgesehene Steg kann aus einer Folie
bestehen, die zwischen den äußeren Folienlagen
angeordnet und an ihren Enden mit diesen verbunden ist. Ferner besteht
die Möglichkeit,
dass der Steg von zwei beabstandeten Schlitzen gebildet wird, die
in einer der beiden äußeren Folienlagen
angeordnet sind.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert;
es zeigen schematisch:
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1 in
perspektivischer Darstellung eine flexible Folienverpackung mit
einem Verschlusssystem,
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2 eine
Draufsicht auf den in 1 dargestellten Gegenstand im
Schließzustand,
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3 eine
Draufsicht auf den in 1 dargestellten Gegenstand in Öffnungsstellung,
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4 eine
weitere Ausführung
des Verschlusssystems in perspektivischer Darstellung,
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5 eine
Modifizierung des in 4 dargestellten Verschlusssystems
in ausschnittsweiser Darstellung.
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Das
in den Figuren dargestellte Verschlusssystem 1 für vorzugsweise
flexible Folienverpackungen 2 besteht aus drei übereinander
angeordneten Folienlagen 3, 4, 5 mit
jeweils einer Öffnung 6, 7, 8. Die
beiden äußeren Folienlagen 3, 5 sind
in Teilbereichen 9 fest miteinander verbunden, so dass
sich ihre beiden Öffnungen 6, 8 überdecken.
Die mittlere Folienlage 4 bildet einen Folienschieber.
Dieser ist zwischen einer eine Entnahme von Verpackungsinhalt 10 ermöglichenden
Position (3), in der sich alle drei Öffnungen 6, 7, 8 überdecken,
und einer in 2 dargestellten Position, in
der die mittlere Folienlage 4 die Verpackung 2 verschließt, verschiebbar
und weist an beiden Enden 11, 12 über den
Verbindungsbereich 9 der beiden äußeren Folienlagen 3, 5 vorstehende
Laschen 13, 14 auf. Die vorstehenden Laschen 13, 14 weisen
eine gegenüber
dem die Öffnung 7 umgebenden
Funktionsbereich des Schiebers 4 eine geringere Breite
auf und sind beispielsweise durch einen Farbdruck als Griffstücke optisch gekennzeichnet.
Ferner kann beispielsweise eine Lasche 13, 14 auch
eine adhäsive
Schicht 15 zur Fixierung auf der Verpackung 2 aufweisen.
Hierdurch kann der Schieber 4 in Schließposition zusätzlich gesichert
werden.
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Die äußeren Folienlagen 3, 5 sind
miteinander verschweißt
oder verklebt, wobei die Schweißnähte oder
Klebeverbindungen 9 seitliche Führungen 16 sowie den
Stellweg des Folienschiebers 4 begrenzende Anschläge 17 bilden.
Die Anordnung ist so getroffen, dass der Folienschieber 4 in
der Öffnungsposition
(3) und in der Verschlussposition (2)
an Verbindungsstellen 17 der beiden äußeren Folienlagen anschlägt.
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Im
Ausführungsbeispiel
bildet die Verpackungsfolie 18, aus der die Verpackung 2 gefertigt
ist, eine der beiden äußeren Lagen 3, 5.
Das Verschlusssystem 1 kann jedoch auch als funktionsfähige Einheit
vorgefertigt und nachträglich
auf Verpackungen aufgebracht werden, die mit einer zu den Öffnungen 6, 7, 8 korrespondierenden Öffnung versehen
sind. Form und Größe der Öffnungen 6, 7, 8 richten
sich nach dem Verpackungsgut. Das Ausführungsbeispiel betrifft eine
Verpackung 2 für
feuchte Tücher 10,
die durch eine runde Entnahmeöffnung 6, 7, 8 herausgezogen
werden können.
Im Ausführungsbeispiel
ist das Verschlusssystem 1 auf einer im Wesentlichen ebenen
Wandfläche 19 einer
Folienverpackung 2 für weiche
Verpackungsprodukte 10 angeordnet. Das Verschlusssystem 1 kann
jedoch ohne weiteres auch in der Boden-, Kopf- oder Seitenfalte
eines Verpackungsbeutels oder über
der Kante einer Verpackung angeordnet werden. Durch den flexiblen
Folienschieber 4 passt sich das Verschlusssystem 1 an
unterschiedlichste Verpackungsformen ohne weiteres an.
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Bei
der in 4 dargestellten Ausführungsform des Verschlusssystems
besteht der Folienschieber 4 aus einem Folienstreifen,
der U-förmig
um einen Steg 20 geführt
ist. In beiden Lagen des U-förmig
um den Steg geführten
Folienstreifens 4 sind Öffnungen 7, 7' vorgesehen,
die durch Ziehen des Folienstreifens 4 mit den Öffnungen 6, 8 in
den äußeren Folienlagen 3, 5 zur
Deckung gebracht werden können.
Die Öffnungsstellung
ist in 4 dargestellt. In der Verschlussposition sind
die Öffnungen 7, 7' in den beiden
Folienlagen zueinander sowie zu den Öffnungen 6, 8 der äußeren Folienlagen
versetzt. Der Steg 20 besteht im Ausführungsbeispiel der 4 aus
einer Folie, die zwischen den äußeren Folienlagen 3, 5 angeordnet
und an ihren Enden mit diesen z. B. durch eine Siegelnaht, Schweißnaht oder
eine Verklebung verbunden ist. Die beiden äußeren Folienlagen 3, 5 sind
sowohl seitlich zur Führung
des Folienschiebers 4 als auch an den Enden des Foliensteges
miteinander verschweißt
oder verklebt.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 5 besteht der Folienschieber 4 ebenfalls
aus einem Folienstreifen, der U-förmig um einen Steg 20' geführt ist.
Der Steg 20' wird
von zwei beabstandeten Schlitzen gebildet, die in einem der beiden äußeren Folienlagen angeordnet
sind. Der Folienstreifen ist durch die Schlitze geführt und
umschlingt den Steg 20'.
Die Schlitze können – wie in 5 dargestellt – an der außenseitigen
Folienlage 5 angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, dass
sich die Schlitze in der der Verpackung zugewandten äußeren Folienlage 3 befinden.
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Bei
den in den 4 und 5 dargestellten Ausführungen
sind die äußeren Folienlagen 3, 5 nicht nur
durch Längssiegelnähte 16, 17,
sondern auch an dem von den Laschenenden 11, 12 abgewandten Ende 21 durch
eine Siegelnaht, Schweißnaht
oder Verklebung verbunden. Hieraus resultiert eine zusätzliche
Schutzwirkung gegenüber äußeren Einflüssen.