DE102007036285B3

DE102007036285B3 - Pflanzvorrichtung zur Luftreinigung

Info

Publication number: DE102007036285B3
Application number: DE102007036285A
Authority: DE
Inventors: Karsten Kleeberg
Original assignee: Individual
Current assignee: Mundoplant De GmbH
Priority date: 2007-07-31
Filing date: 2007-07-31
Publication date: 2008-07-31
Anticipated expiration: 2027-08-01

Abstract

Das Pflanzbehältnis zur Luftreinigung soll überall dort zum Einsatz kommen, wo mit Mikroorganismen belastete Atemluft durch Pflanzen gereinigt werden Aufgabe der Erfindung ist es, Verunreinigungen aus der Luft durch eine Kombination der Reinigungskraft einer UV-C-Lampe mit den reinigenden Eigenschaften einer Pflanze zu entfernen. Das Pflanzbehältnis verfügt über mindestens eine UV-C-Lampe, die in einem Lampenraum unterhalb mindestens einer Pflanze angeordnet ist. Die zu reinigende Raumluft tritt durch Eintrittsöffnungen in diesen Lampenraum ein und tritt nach der Reinigung als Warmluft durch Austrittsöffnungen aus dem Lampenraum wieder aus, um dann einer darüber angeordneten Pflanze zugeführt zu werden. Dabei können Einrichtungen zur Verbesserung der Luftzirkulation in und Einrichtungen zur Stromerzeugung durch Sonnenlicht auf dem Pflanzbehältnis angeordnet sein.

Description

Die Pflanzvorrichtung zur Luftreinigung soll überall dort zum Einsatz kommen, wo mit Mikroorganismen belastete Raumluft durch Pflanzen gereinigt werden kann. So soll die erfindungsgemäße Pflanzvorrichtung hauptsächlich in Verkaufsräumen und Stallanlagen genutzt werden.
Aus der Patentliteratur sind viele Veröffentlichungen bekannt, in denen Pflanzbehälter mit Leuchtmitteln ausgestattet sind. Jedoch haben diese Leuchtmittel üblicherweise nur dekorative Zwecke. Als Beispiel soll hier die Schrift DE 202006003906 U1 genannt werden, bei der ein bepflanzter Topf in einen weiteren Topf eingesetzt wird, wobei dieser Topf mit dem Leuchtmittel versehen ist und über Einrichtungen zur Stromversorgung des Leuchtmittels verfügt.
UV-C-Lampen sind vor allem aus der Aquaristik und der Teichgestaltung bekannt. UV-C wird das ultraviolette Licht genannt, das eine Wellenlänge von 200–280 nm (Einteilung in der Biologie bzw. nach DIN 5031) aufweist. Handelsübliche Lampen verfügen über eine UV-C-Abgabe von etwa 254 nm. In den genannten Anwendungsbereichen wird die Lampe entweder in einem separaten Gehäuse, durch das das Wasser durchgeleitet wird, untergebracht oder aber in der Form von Scheinwerfern direkt in das Wasser gerichtet. Die UVC-Lampen besitzen die Eigenschaft, dass sie die im Wasser schwimmenden Fische vor Krankheitskeimen schützen und das Wasser von Schwebe- und Grünalgen befreien.
Auch zur Reinigung der Raumluft kennt man UV-C-Lampen, die in Verbindung mit Pflanzen einen reinigenden Einfluss ausüben. Aus DE 29611236 U1 ist eine Pflanzen aufnehmende, bio-aktive Luftaufbereitungs- und -filterungsvorrichtung bekannt, die aus einem topfähnlichen Filtergehäuse besteht, in dem neben der Pflanze auch Einrichtungen zur Reinigung der Luft angeordnet sind. Diese Einrichtungen sind im wesentlichen Filteranlagen, auf die durch einen Lüftmotor mit der Raumluft eingewirkt wird. Die beschriebene Vorrichtung kann in Säulentrageeinrichtungen zusammengestellt werden, wobei UV-C-Lampen vorgesehen sein können. Nachteilig ist, dass eine Entkeimung durch UV-C-Lampen für einzelne Pflanzen nicht möglich ist.
Aus DE 19615513 B4 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein oder mehrere Pflanzbehälter zur Reinigung der Luft dienen. Teile der Raumluft werden dazu dem Pflanzbehälter zugeleitet, wobei ähnliche Filtereinrichtungen, wie in der zuvor genannten Schrift beschrieben, angeordnet sind. Diese dienen einer Vorfilterung. Eine Nachfilterung erfolgt durch eine Hydrokultur. Die so vor- und nachgereinigte Luft kann dann in einer letzten Stufe mit UV-C-Licht endbehandelt werden, bevor die Luft wieder der Raumluft zugeleitet wird.
Die beschriebene Vorrichtung hat den Nachteil, dass erst die nachbehandelte Luft dem Reinigungsprozess mit UV-C-Licht zugeführt wird. In der Raumluft befindliche Bakterien werden unter Umständen schon in den Pflanzen abgelagert. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Vorrichtung entweder sehr groß oder durch das Weiterleiten der Luft von Vorrichtungsteil zu Vorrichtungsteil sehr kompliziert ist.
Sowohl in DE 29611236 U1 als auch in DE 19615513 B4 sind die UV-C-Lampen in separaten Vorrichtungen untergebracht. Pflanzen, die sich in unmittelbarer Nähe der Vorrichtungen befinden, können u.U. durch diese Vorrichtungen negativ beeinflusst oder gar zerstört werden, da die UV-C-Lampen zu heiß werden. Daher ist eine aufwändige Abschirmung von den übrigen Teilen der Reinigungsvorrichtungen notwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pflanzvorrichtung zu schaffen, welche Verunreinigungen aus der Luft durch eine Kombination der Reinigungskraft einer UV-C-Lampe mit dem reinigenden Eigenschaften einer Pflanze entfernt, ohne die Pflanze zu hohen Abstrahlungstemperaturen der UV-C-Lampe auszusetzen.
Die Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Pflanzvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
Die vorgeschlagene Pflanzvorrichtung zur Luftreinigung besteht in einer ersten Ausgestaltungsform aus einem Sockel, auf den ein Korpus aufgesetzt worden ist, wobei dieser Korpus über den Sockel übersteht.
Der Sockel umschließt einen Lampenraum mit mehreren UV-C-Lampen. In den Seiten dieses Sockels sind Eintrittsöffnungen vorgesehen, durch die Raumluft in den Lampenraum eintreten kann. Dabei können Mittel zur Luftzirkulation wie z. B. Ventilatoren zum Einsatz kommen. An der Oberseite des Sockels befinden sich Austrittsöffnungen, durch die die mittels der UV-C-Lampen gereinigte und erwärmte Luft in den oberhalb des Sockels im Korpus angeordneten Temperierraum eintreten kann.
Im Überstand des Korpus sind ebenfalls Eintrittsöffnungen angeordnet, durch die Raumluft direkt ohne Vorreinigung in den Temperierraum eintreten kann, wo sie sich mit der aus dem Sockel einströmenden Warmluft zu Mischluft vereinigen kann. Der Temperierraum wird durch eine Platte nach oben hin begrenzt, die auf mehreren gleichmäßig verteilten Stützelementen ruht. In die Platte sind Löcher eingelassen, in die in der Regel mehrere Gittertöpfe eingelassen sind. So reichen die Gittertöpfe mit dem Wurzelwerk der Pflanzen in den Temperierraum hinein. Zwischen der Platte und dem Korpus befindet sich ein Spalt, durch den die Mischluft aus dem Temperierraum in den darüber befindlichen Pflanzenraum aufsteigen kann. Der Pflanzenraum endet an der Oberseite des Korpus, in die ebenfalls Einrichtungen zur Verbesserung der Luftzirkulation eingelassen sein können.
In einer zweiten Ausgestaltungsform wird auf einen Überstand des Korpus über den Sockel verzichtet. Hier tritt die Raumluft nur durch die Eintrittsöffnungen am Sockel in den Lampenraum ein und als Warmluft in den Temperierraum über. Dabei sind Zahl der Lampen und Größe des Temperierraums so angepasst, dass die Warmluft keinen schädigenden Einfluss auf die im Pflanzenraum stehenden Pflanzen ausüben kann.
Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigen:
1 die Pflanzvorrichtung mit zurückstehendem Sockel und
2 die Pflanzvorrichtung mit abschließendem Sockel.
Die vorgeschlagene Pflanzvorrichtung zur Luftreinigung besteht in einer ersten Ausgestaltungsform aus einem Sockel 1, auf den ein Korpus 2 aufgesetzt worden ist, welcher sich nach oben hin verjüngt. Der Korpus 2 hat einen Überstand gegenüber dem Sockel 1. Die Grundfläche des Sockels 1 kann verschiedene Geometrien aufweisen. So sind Kreis-, Quadrat- oder Rechteckformen denkbar. Der Korpus 2 ist dann entsprechend gestaltet. Die Pflanzvorrichtung hat eine Höhe von mindestens 2 m, bei sehr hohen Räumen kann sie auch wesentlich größer sein.
Der Sockel 1 umschließt einen Lampenraum 3, in dem mindestens eine, in der Regel jedoch mehrere UV-C-Lampen 4 angeordnet sind. In den Seiten dieses Sockels 1 sind Sockeleintrittöffnungen 5 vorgesehen, durch die Raumluft 6 in den Lampenraum 3 eintreten kann. Dabei können Mittel zur Luftzirkulation wie z. B. Ventilatoren zum Einsatz kommen. An der Oberseite des Sockels 1 befinden sich Sockelaustrittsöffnungen 7, durch die die mittels der UV-C-Lampen 4 gereinigte und erwärmte Luft 8 in den oberhalb des Sockels 1 im Korpus 2 angeordneten Temperierraum 9 eintreten kann.
Im Überstand 10 des Korpus 2 sind Korpuseintrittsöffnungen 11 angeordnet, durch die Raumluft 6 direkt ohne Vorreinigung in den Temperierraum 9 eintreten kann, wo sie sich mit der aus dem Sockel 1 einströmenden Warmluft 8 zu Mischluft 12 vereinigt. Der Temperierraum 9 wird durch eine Platte 13 nach oben hin begrenzt, die auf mehreren gleichmäßig verteilten Stützelementen 14 ruht. In die Platte 13 sind Löcher eingelassen, in die mehrere Gittertöpfe eingehängt werden können. So reichen die Gittertöpfe mit dem Wurzelwerk der Pflanzen in den Temperierraum 9 hinein. Hier befinden sich auch Einrichtungen zur Versorgung der Pflanzen mit Wasser. Zwischen der Platte 13 und dem Korpus 2 befindet sich ein Spalt 15, durch den die Mischluft aus dem Temperierraum in den darüber befindlichen Pflanzenraum 16 aufsteigen kann. Der Pflanzenraum 16 endet an der Oberseite des Korpus 2. Hier ist mindestens eine Korpusaustrittsöffnung 17 vorgesehen, in die ebenfalls Einrichtungen zur Verbesserung der Luftzirkulation eingelassen sein können.
Der Sockel 1 ist gegen Einblick von Außen abgeschlossen. Der Korpus 2 ist im Bereich des Temperierraums 9 ebenfalls blickdicht gehalten, während der Bereich des Pflanzenraumes 16 aus durchsichtigen Bauelementen besteht. Auf der Außenseite des Korpus 2 können Mittel zur Erzeugung von Energie wie z. B. Solarzellen angebracht sein.
In einer zweiten Ausgestaltungsform wird auf einen Überstand 10 des Korpus 2 über den Sockel 1 verzichtet. Hier tritt die Raumluft 6 durch die Sockeleintrittsöffnungen 5 in den Lampenraum 3 ein und als Warmluft 8 in den Temperierraum 9 über. Dabei sind die Zahl der Lampen 4 und die Größe des Temperierraums 9 so angepasst, dass die Warmluft 8 keinen schädigenden Einfluss auf die im Pflanzenraum 16 angeordneten Pflanzen ausüben kann.

Claims

Pflanzvorrichtung zur Luftreinigung unter Einsatz von UV-C-Lampen dadurch gekennzeichnet, a. dass ein Sockel (1) einen Lampenraum (3) umschließt, in dem mindestens eine UV-C-Lampe (4) und eine dazugehörige Stromversorgungseinheit angeordnet sind, wobei in den Seiten des Sockels (1) Sockeleintrittsöffnungen (5) und an der Oberseite des Sockels (1) Sockelaustrittsöffnungen (7) vorgesehen sind, b. dass auf den Sockel (1) ein Korpus (2) aufgesetzt ist, welcher sich nach oben hin verjüngt, c. dass Stützelemente (14) im Korpus (2) so angeordnet sind, dass mindestens eine Platte (13) mit mindestens einer Öffnung für die Aufnahme von Gittertöpfen in einem Abstand zum Sockel (1) gehalten wird, d. dass die Platte (13) so dimensioniert ist, dass zu allen Außenwänden des Korpus (2) ein Spalt (15) entsteht.
Pflanzvorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus einen Überstand (10) gegenüber dem Sockel (1) bildet und dass in diesen Überstand (10) Korpuseintrittsöffnungen (11) eingelassen sind,
Pflanzvorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (2) mit dem Sockel (1) bündig abschließt.
Pflanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass sowohl im Lampenraum (3) als auch in der Korpusaustrittsöffnung (17) Einrichtungen zur Verbesserung der Luftzirkulation angeordnet sind.
Pflanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (2) zumindest oberhalb der Platte (13) aus durchsichtigen Materialien besteht.
Pflanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass auf der Außenseite des Korpus (2) Einrichtungen zur Umwandlung von Sonnenlicht in Strom angeordnet sind.