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Stand der Technik
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Die
vorliegende Erfindung geht aus von einer Handwerkzeugmaschine mit
Schutzhaube, insbesondere Winkelschleifer, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Es
sind unterschiedliche Handwerkzeugmaschinen mit rotierenden scheibenförmigen Werkzeugen,
wie z. B. Winkelschleifer, mit unterschiedlichen Schutzhauben bekannt.
Diese Schutzhauben sollen dem Bedienenden Berührungsschutz mit dem rotierenden
scheibenförmigen
Werkzeugen geben und dazu Funken und Materialpartikel von ihm fernhalten. Zugleich
sollen sie aber auch ein bequemes Bearbeiten von Werkstücken in
unterschiedlichen Arbeitspositionen erlauben. Zu diesem Zweck deckt
die Schutzhaube die Schleifscheibe halbkreisförmig ab und ist gegenüber dem
Winkelschleifer derart verdrehbar befestigt, dass der für das Schleifen
nutzbare halbkreisförmige
Sektor der Schleifscheibe wählbar
einstellbar ist. Durch die Ausgestaltung der Schutzhaubenbefestigung
muss sichergestellt sein, dass bei einem Bruch der rotierenden Schleifscheibe beim
Betrieb des Winkelschleifers keine zerborstenen Teile den Bediener
treffen und ihn verletzen.
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Für handelsübliche,
bei Winkelschleifern einzusetzende Trenn- und Schruppscheiben, ist
eine höchstzulässige Umfangsgeschwindigkeit
festgelegt.
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Sie
beträgt
80 m/sec und ergibt sich aus der Drehzahl des Winkelschleifers und
dem Außendurchmesser
der jeweiligen Schleifscheibe. Diese sollte keinesfalls überschritten
werden.
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Die
meisten Winkelschleifer haben einen Spannhals zur Aufnahme der Schutzhaube.
Diese Spannhälse
haben meistens einen einheitlichen Außendurchmesser, der dem Innendurchmesser
der den Schutzhaubenkörper
tragenden Spannschelle entspricht. Daher passen Winkelschleiferschutzhauben
unterschiedlicher Außendurchmesser
aufgrund des gleichen Durchmessers ihrer Spannschellen grundsätzlich an
jeden Winkelschleifer. Damit waren bisher einige Winkelschleifer
nicht nur mit den dafür
vorgesehenen sondern auch mit anderen Schutzhauben, insbesondere
solchen für
größere Schleifscheiben
kombinierbar.
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Dies
führte
bei Bestückung
mit den größeren Schleifscheiben
zur Überschreitung
der höchstzulässigen Umfangsgeschwindigkeit – verbunden
mit den beschriebenen Risiken.
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Um
dies zu verhindern, wurde ein inzwischen weit verbreitetes Kodiersystem
für Winkelschleifer bzw.
deren Schutzhauben geschaffen, das zu jedem Winkelschleifer nur
eine bestimmte Schutzhaube und damit nur Schleifscheiben eines bestimmten
Maximaldurchmessers zulässt.
Schleifscheiben mit größerem als
dem festgelegten maximalen Durchmesser lassen sich am jeweiligen
Winkelschleifer bei befestigter Schutzhaube nicht spannen, weil
derartige Schleifscheiben nicht hinein passen d. h. weil die zugehörige Schutzhaube
dafür zu
klein ist. Für
diese codierte Zuordnung ist an der Spannschelle der Schutzhaube
ein besonderer, radial nach innen ragender Nocken angeprägt, zu dem
eine genau nur zu diesem passende Aussparung im Spannhals des Winkelschleifers
vorgesehen ist. Jede Schutzhaubengröße hat – nach dem Schlüssel-Schlüsselloch-Prinzip – einen
eigenen, besonders gestalteten und bemessenen, radial nach innen
ragenden Nocken für
die entsprechende Aussparung im Spannhals des zugehörigen Winkelschleifers.
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Mit
diesen Codierungsmaßnahmen
wird also die Fehlbenutzung des Winkelschleifers mit Schutzhaube
verhindert, d. h. dass Schleifscheiben mit größerem als dem zulässigen Durchmesser
am Winkelschleifer spannbar sind und dass dieser mit größerer als
der zulässigen
Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden kann.
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Bisher
ist beim Herstellen der Schutzhauben nicht mit Sicherheit auszuschließen, dass
ein für
eine bestimmte Spannschelle bestimmter Schutzhaubenkörper versehentlich
mit einer anderen, entsprechend anders codierten Spannschelle zu
einer vollständigen
Schutzhaube zusammengefügt
werden kann, so dass beispielsweise Spannschellen für kleinere,
höherdrehende
Winkelschleifer mit Schutzhaubenkörpern für größere, aber niedriger drehende Winkelschleifer
verschweißt
werden. Dann wären, entgegen
der vorstehend beschriebenen Kodierungsmaßnahme Winkelschleifer mit
derart fehlerhaften Schutzhauben mit unzulässig großen Schleifscheiben bestückbar, so
dass diese dadurch eine unzulässig
hohe Umfangsgeschwindigkeit erreichen. Dabei besteht das vorstehend
geschilderte hohe Berst-Risiko für
diese Schleifscheiben.
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Vorteile der Erfindung
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Durch
die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 wird die fehlerhafte
Herstellung von Winkelschleiferschutzhauben und damit eine gefährliche
Fehlbenutzung der damit bestückten
Winkelschleifer ausgeschlossen. Dadurch ist z. B. eine für eine Schleifscheibe
mit einem Durchmesser von 180 mm codierte Spannschelle, vorgesehen
für einen Schutzhaubenkörper mit
ca. 200 mm Durchmesser, nicht versehentlich mit einer größeren Schutzhaube, beispielsweise
für 230
mm Schleifscheibendurchmesser, kombinierbar. Hierbei könnten im
Fehlerfall Schleifscheiben mit 230 mm Durchmesser mit einer Drehzahl
von ca. 8500 1/min betrieben werden und daraus deren Umfangsgeschwindigkeit
deutlich größer als
80 m/sec werden – mit
der Gefahr, dass dabei mit großer
Wahrscheinlichkeit die Schleifscheibe zerbersten würde.
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Es
wird damit herstellerseitig ein erheblicher Sicherheitsbeitrag beim
Betreiben des Winkelschleifers geleistet.
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Die
Erfindung besteht darin, eine für
den Endbenutzer nicht spürbare
Kodierung zwischen Schutzhaube und Spannschelle vorzusehen, die
sichert, dass nur bestimmungsgemäß korrekte
Schutzhauben herstellbar sind, indem nur je eine einzige Kombination
zwischen Spannschelle und Schutzhaubenkörper möglich ist und diese nicht versehentlich
fehlerhaft kombinierbar sind.
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Dadurch
ergeben sich weitere folgende Vorteile:
- – Hohe Produktsicherheit
bei weniger Qualitätskontrollen,
noch verlässlicherer
Schutz für
den Bedienenden,
- – Vermeiden
von Ausschuß,
Nacharbeit, Rückrufaktionen
und von Regressansprüchen
bei Unfall beim Hersteller,
- – Höhere Stabilität der Schutzhaube
durch formschlüssige
Verbindung der Spannschelle mit dem Schutzhaubenkörper durch
Ineinandergreifen ihrer Kodierung nach der Montage.
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Zeichnung
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit zugehöriger Zeichnung
erläutert.
Es zeigen
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1 einen
Winkelschleifer mit einem ersten Ausführungsbeispiel der zugehöriger Schutzhaube
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2 einen
Winkelschleifer mit einem zweite Ausführungsbeispiel der zugehöriger Schutzhaube und
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3 eine
Explosionsdarstellung der Schutzhaube.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Der
in 1 nur mit seinem vorderen Bereich dargestellte
Winkelschleifer 10 hat ein längliches Gehäuse 12,
aus dem rechtwinklig nach unten aus seinem Spannhals 14 eine
Abtriebswelle 16 mit einer Achse 17 tritt, die
zur Aufnahme und Drehmitnahme einer nicht dargestellten Schleifscheibe
dient.
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Der
Spannhals 14 dient zur Aufnahme und Halterung einer Schutzhaube 18,
die ihn mit ihrer Spannschelle 28 konzentrisch umgreift.
Der Spannhals 14 hat dazu eine Ringnut 13 und
in ihrem Bereich zwischen Ringnut 13 und freiem Ende eine
definierte radiale Aussparung 15 zum verliersicheren Befestigen
der Schutzhaube 18. Diese soll die Schleifscheibe umgreifen.
Dabei soll die Schutzhaube 18 durch eine entsprechende
Drehposition schutzblechartig alle diejenigen Späne und Staub auffangen, die
bei Schleifarbeiten mit dem Winkelschleifer entstehen und dabei
in Richtung des Bearbeiters geschleudert werden.
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Die
radiale Aussparung 15 außen am Spannhals 14 dient
dem axialen Durchtritt eines radial nach innen ragenden Kodiernockens 34 der
Spannschelle 28 der Schutzhaube 18 beim Montieren
der Schutzhaube 18 am Spannhals 14. Bei Anschlag
an die innere Flanke der Ringnut 13 kann der Kodiernocken 34 – bei Drehen
der Schutzhaube 18 um die Achse 17 – zwischen
die Nutflanken der Ringnut 13 treten und sichert damit
die Axiallage der Schutzhaube 18.
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Die
Schutzhaube 18 besteht aus einem Schutzhaubenkörper 22,
der mittig von einer Spannschelle 28 getragen wird. Die
Spannschelle 18 hat einen Innendurchmesser, der dem Außendurchmesser des
Spannhalses 14 des Winkelschleifers 10 entspricht.
Die Spannschelle 18 wird je nach Konstruktion der Schutzhaube 18 von
einem axial vorstehenden Kragen 20 des Schutzhaubenkörpers 18 von
außen
umgriffen oder umgreift den Kragen 20 selbst von außen.
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Die
Spannschelle 22 und der Kragen 20 können dabei
miteinander verschweißt
oder verklebt oder dergl. stoffschlüssig verbunden sein. Der Schutzhaubenkörper 18 hat
einen bestimmten Außendurchmesser,
der der zu umgreifende Schleifscheibengröße entspricht.
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Die
Spannschelle 28 der in 1 gezeigten Schutzhaube 18 hat
zwei dicht nebeneinander liegende radiale Vorsprünge bzw. Nocken 24,
die in zwei genau dazu passende radiale Aussparungen 26 des
Kragens 20 passen und diese vorzugsweise bündig, insbesondere
ohne radial nach innen überzustehen,
durchgreifen. Dadurch gelangt die Spannschelle 28 zur bündigen Anlage
an den Kragen 20, so dass eine diese Verbindung stabilisierende
Schweißverbindung
oder dergl. möglich
ist.
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Die
in 2 gezeigte Schutzhaube 180 hat einen
Schutzhaubenkörper 220 mit
einem größeren Außendurchmesser
als der gemäß 1.
Ihre Spannschelle 280 hat den gleichen Durchmesser wie die
Spannschelle 28 gemäß 1.
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Damit
die beiden Spannschellen nicht versehentlich mit den nicht zughörigen Schutzhaubenkörpern verschweißt werden
können,
ist die Kodierung zwischen Spannschelle 280 und Schutzhaubenkörper 220 dementsprechend
die gewünschte
Paarung sichernd ausgestaltet. So hat die Spannschelle 280 der
in 2 gezeigten Schutzhaube 180 nur einen einzigen
breiten radialen Vorsprung bzw. Nocken 240, der in eine,
genau dazu passende radiale Aussparungen 260 des Kragens 200 passt
und diese durchgreift. Dadurch gelangt die Spannschelle 280 zur
bündigen
Anlage an den Kragen 200, so dass dort eine diese Verbindung
stabilisierende Schweißverbindung
ohne weiteres herstellbar ist. Für
die Bestückungssicherheit
mit dem zugeordneten Winkelschleifer hat die Spannschelle 280 zwei
radial nach innen gehende Kodiernocken, die in die zwei zugeordneten
Aussparungen 150 des Spannhalses 140 und die Ringnut 130 passen.
Die Abtriebswelle 160 hat entsprechend dem größeren Durchmesser
der Schutzhaube 180 und der bestückbaren größeren Schleifscheiben eine
geringere Maximaldrehzahl als die Abtriebswelle 16 gemäß 1.
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Bei
versehentlicher Verwendung der Spannschelle 28 (1)
für eine
Verbindung mit dem Schutzhaubenkörper 220 (2)
passen die zwei radialen Nocken 24 nicht in die einzige
Aussparung 260, so dass der Kragen 200 nicht zur
parallen Anlage an die Innenseite der Spannschelle 28 gelangen kann,
sondern mit dem Radialmaß der
Nocken 24 beabstandet bleibt. Eine irrtümlich vorgenommene Schweißverbindung
wird sogleich als fehlerhaft erkennbar, so dass derartige Fehler
mit Sicherheit auszuschließen
sind – bedingt
durch die Erfindung.
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Die
in 3 gezeigte Explosionsdarstellung einer Schutzhaube 1800 verdeutlicht
nochmals die vorangegangene Beschreibung und das Ausführungsbeispiel
zu 2. Die Spannschelle 2800 hat zwei winklig
abgebogene Spannlappen 3000 zum Durchgriff einer Spannschraube 3200 mit
zugehöriger
Spannmutter. Die Spanlappen 3000 werden aufeinander zu
bewegt, sobald die Spannschraube 3200 gegenüber der
Spannmutter entsprechend gedreht wird. Die Spannschelle 2800 hat
ein einziges Kodierloch 3600 zum radialen Durchtritt des
einzigen radialen Kodiernockens 2400. Dazu wird die Spannschelle 2800 von
innen gegen den Kragen 2000 des Schutzhaubenkörpers 2200 gesetzt
und bei bündiger
Positionierung mit diesem verschweißt. Damit ist die korrekte
Zuordnung von Spannschelle 2800 und Schutzhaubenkörper 2200 gesichert
und Risiken für
den Benutzer des bestimmungsgemäß mit dieser
Schutzhaube 1800 versehenen Winkelschleifers ausgeschlossen.