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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Löschfahrzeug, umfassend einen Flüssigkeitsbehälter als Wasserbehälter.
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Derartige Behälter werden üblicherweise aus einem Stück aus Kunststoff gefertigt. Nach dem Formvorgang kann der Körper des Behälters mit zusätzlichen Komponenten ausgestattet werden, wie etwa Armaturen zum Befüllen oder Entleeren des Behälters oder mit Installations- und Stabilisierungseinrichtungen.
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Im Herstellungsprozess ist daher für jede Art von Behälter eine bestimmte Form als Werkzeug vorzusehen, die der Größe und Gestalt des Behälters entspricht. Sollen dessen Abmessungen abgewandelt werden, muss eine vollständig neue Form zur Verfügung gestellt werden. Dies ist kostspielig und schränkt die Gestaltungsmöglichkeiten stark ein. Soll zum Beispiel eine Serie von Behältern mit unterschiedlichen Volumina für verschiedene Fahrzeugtypen produziert werden, ist für jedes geplante Behältervolumen eine eigene Form anzufertigen.
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Ein weiteres Problem besteht darin, dass die einstückigen Behälter in der Regel nur eine relativ kleine Zugangsöffnung aufweisen, so dass die Montage sperriger Bauteile im Inneren des Behälters erschwert wird. Insbesondere gestaltet sich die Installation einer Schwallbremse im Inneren großvolumiger Behälter als schwierig oder vollständig unmöglich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Löschfahrzeug mit einem Flüssigkeitsbehälter der eingangs genannten Art zu schaffen, der bei relativ geringen Fertigungskosten eine große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich der Form und des Volumens der Behälter bietet. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die vorstehend genannten Probleme bezüglich der Notwendigkeit der Installation von Zusatzkomponenten im Innenraum des Behälters zu lösen.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Löschfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der Flüssigkeitsbehälter des erfindungsgemäßen Löschfahrzeugs ist aus mehreren Einzelmodulen zusammengesetzt, die mit einer Öffnung versehen sind, die zu einem benachbarten Modul weist und mit diesem verbunden ist. Auf diese Weise lassen sich die Innenräume der Module nach Belieben verbinden. An den Verbindungsstellen sind die Module nach außen hin flüssigkeitsdicht abgedichtet, beispielsweise durch geeignete Dichtungselemente oder durch entsprechende Verbindungstechniken wie etwa Kleben oder dergleichen.
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Aus einer geringen Anzahl verschiedener Module lassen sich Behälter unterschiedlicher Größe bilden. Beispielsweise können zwischen einem Frontmodul und einem Endmodul, die über dies identisch ausgebildet sein können, Verbindungsmodule hintereinander angeordnet sein, die ebenfalls aus einem identischen Grundkörper bestehen. Einer Erweiterung eines solchen Behältersystems sind prinzipiell keine Grenzen gesetzt, abgesehen natürlich von den Erfordernissen des Trägersystems, das durch das Nutzfahrzeug selbst gebildet wird.
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Durch den modularen Aufbau ist auch die Installation sperriger Teile im Innenraum des Behälters kein Problem, da diese einfach vor dem Zusammensetzen der Module montiert werden können. Das Modulsystem kann insbesondere jedoch auch so aufgebaut sein, dass auf die Notwendigkeit einer nachträglichen Montage von Teilen im Innenraum ganz verzichtet werden kann. Beispielsweise kann eine Schwallbremse des Behälters durch Wände der Module selbst gebildet werden und stellt kein zusätzliches Bauteil dar. Hierdurch ist eine weitere Kostenersparnis möglich.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Löschfahrzeugs ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
- 1 ist eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flüssigkeitsbehälters;
- 2 ist eine Explosionsdarstellung des Flüssigkeitsbehälters aus 1;
- 3 und 4 sind perspektivische Ansichten von Ausführungsformen eines Moduls des Flüssigkeitsbehälters aus den 1 und 2;
- 5 ist eine perspektivische Ansicht einer nicht die Erfindung verkörpernden Ausführungsform eines Flüssigkeitsbehälters; und
- 6 ist eine Explosionsdarstellung des Flüssigkeitsbehälters aus 5.
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Die Flüssigkeitsbehälter 10 und 50 in den 1 und 5 sind aus einer Anzahl von Behälter-Modulen zusammengesetzt, die im Zusammenhang mit den folgenden Figuren noch im Einzelnen erläutert werden sollen und in Fahrtrichtung des nicht näher dargestellten Fahrzeugs hintereinander angeordnet sind. In 1 befindet sich das Fahrzeugheck vom rechts. Im Inneren ist der Flüssigkeitsbehälter 10 unterteilt in einen Volumenbereich, der zur Schaumerzeugung dient und zur Fahrzeugfront hin angeordnet ist, und einen davon getrennten Volumenbereich, in welchem Löschwasser transportiert wird. Das Löschwasser wird über eine Füll- und Entleerleitung 12 eingefüllt bzw. entleert. Im unteren Heckbereich des Behälters 10 befindet sich ein Stutzen einer Ansaugleitung 14, durch welche das Löschwasser aus dem Behälter 10 abgesaugt werden kann.
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Wie in 2 zu sehen ist, wird der Volumenbereich zur Aufnahme des Löschwassers gebildet durch ein Heckmodul 16 und ein Mittelmodul 18. Zwischen diesen Modulen 16,18 ist ein Wandelement 20 eingesetzt, das einen umlaufenden Rahmen umfasst, der in den offenen Querschnitt der Module 16,18 einpassbar ist. Der Rahmen begrenzt eine Wandung, die in ihrem unteren Bereich mit einer in 1 nicht dargestellten Öffnung zur Fluidverbindung der Module 16 und 18 versehen ist. Das Wandelement 20 kann somit die Funktion einer Schwallbremse übernehmen.
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Das Heckmodul 16 wird aus einem einstückig gefertigten Grundkörper aus Kunststoff gebildet und umfasst eine Decke 22, Seitenwände 24 und einen in 2 nicht näher sichtbaren Boden sowie die Heckwand 26 des Behälters. In der Heckwand 26 sind Ausnehmungen 28,30 zur Aufnahme der Füll- und Entleerleitung 12 sowie des Stutzens 14 der Ansaugleitung eingelassen. An seiner der Heckwand 26 gegenüberliegenden Seite ist das Heckmodul 16 offen.
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Das Mittelmodul 18 weist außer einer Decke 22, Seitenwänden 24 und einem Boden 34 ebenfalls eine offene Seite 35 auf, die dem Heckmodul 16 zugewandt ist. Der Öffnungsrand 36 dieser offenen Seite 35 ist dazu vorgesehen, flüssigkeitsdicht mit dem Öffnungsrand 32 der Öffnung 33 des Heckmoduls 16 verbunden zu werden. Zur Verbindung sind mehrere Möglichkeiten denkbar, die im Griffbereich des Fachmanns liegen, wie etwa Verschrauben, Kleben oder dergleichen. Im Fall einer Verschraubung kann insbesondere zwischen den beiden benachbarten Modulen 16,18 ein Dichtungsprofil einliegen. Es ist ferner möglich, dass die Gesamtheit der Module des Flüssigkeitsbehälters 10 durch Spannringe zusammengehalten wird.
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Wie in den Detailansichten in den 3 und 4 erkennbar ist, kann das Mittelmodul 18, wie im Anwendungsfall der 2, eine der Öffnungsseite gegenüberliegende Wandung 38 bilden, die geschlossen ist und innerhalb des Flüssigkeitsbehälters 10 eine Zwischenwand zur Trennung des Löschwasservolumens vom Schaumvolumen darstellt. Hierzu wird der Grundkörper des Mittelmoduls 18 einstückig aus Kunststoff gefertigt. Die in 3 dargestellte Ausbildung gestattet es ferner, die in 2 dargestellte Anordnung sich anschließender Schaummodule 40,42 an der Frontseite des Fahrzeug zu verzichten, so dass das Mittelmodul 18 in dieser verkürzten Ausführungsform des Flüssigkeitsbehälters das Frontende darstellt. Diese Bauweise kann erwünscht sein, wenn auf den Teil zur Schaumerzeugung verzichtet werden soll. Wird der Grundkörper des Mittelmoduls 18 mit Durchbrechungen versehen, wie es in 4 dargestellt ist, kann eine Verbindung mit einem frontseitig benachbarten Modul 40 geschaffen werden, während gleichzeitig der verbleibende Teil der Wandung 38 eine Schwallbremse bildet.
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In 2 ist der zur Front des Fahrzeug weisende umlaufende Rand 46 des Mittelmoduls 18 zur Verbindung mit einem Schaummodul 40 vorgesehen, das auf seiner Oberseite eine Abstufung 48 aufweist, in die ein weiteres Schaummodul 42 einsetzbar ist, so dass die Module 40 und 42 einen etwa quaderförmigen Block bilden.
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Bei der hier dargestellten Ausführungsform ist es nicht notwendig, den Flüssigkeitsbehälter 10 in seinem Innenraum mit Zusatzteilen zu versehen. Sämtliche Armaturen und Befestigungsmittel können von außen am Flüssigkeitsbehälter 10 angebracht werden, sowie es in 1 dargestellt ist. Wenngleich das Heckmodul 16 und das Zwischenmodul 18 hier unterschiedlich ausgebildet sind, können diese Module 16,18 leicht derart abgewandelt werden, dass sie miteinander vertauschbar sind. In diesem Fall lässt sich eine einzige Modulform als Heckmodul 16 oder als Mittelmodul 18 einsetzen, so dass Herstellungskosten gespart werden.
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Der in den 5 und 6 dargestellte Flüssigkeitsbehälter 50 lässt sich aus lediglich zwei Arten von Modulen zusammensetzen, nämlich einem Heckmodul 52 und Front- und Mittelmodulen 54. Beide Arten von Modulen 52,54 sind quaderförmig ausgebildet und umfassen einen Boden, rippenverstärkte Seitenwände 56 und eine Decke 58. Das Heckmodul 52 unterscheidet sich von den Front- und Mittelmodulen 54 lediglich darin, dass in seiner Decke Öffnungen 60 angeordnet sind, die dem Zugang ins Innere des Flüssigkeitsbehälters 50 oder auch den Einsatz einer Füll- und Entleerleitung 12 erlauben, wie sie in den 1 und 2 dargestellt ist.
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In der Explosionsdarstellung in 6 ist sichtbar, dass jedes Modul 52,54 an seiner Vorderseite 62 und Rückseite mit einer kreisrunden Öffnung 64 versehen ist, die in der Nähe des Bodens des Flüssigkeitsbehälters 50 angeordnet ist und wahlweise durch einen geeigneten Verschluss 66 verschlossen wird, jedoch auch geöffnet bleiben kann. Im einzelnen ist in der Anordnung aus 5 lediglich die vorderste Öffnung und die Hecköffnung 64 verschlossen, während alle übrigen Öffnungen 64 der Module 52,54 geöffnet sind, so dass die Module 52,54 untereinander kommunizieren. Die Verbindung zwischen den Modulen 52,54 wird an den einander zugewandten Öffnungsrändern 68 geschaffen, die deckungsgleich ausgebildet sind. Hierbei kann zwischen den Öffnungsrändern 68 ein Dichtungsring einliegen, oder die flüssigkeitsdichte Verbindung wird durch ein geeignetes Verfahren wie etwa Kleben oder dergleichen geschaffen.
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Die Öffnung 64 in der Vorderseite 62 und Rückseite des jeweiligen Moduls 52,54 ist erheblich kleiner bemessen als der gesamte seitliche Querschnitt der Module 52,54. Die verbleibenden Zwischenwandbereiche bilden bei dieser Ausführungsform eine Schwallbremse des Flüssigkeitsbehälters 50.
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Wie bei dem Flüssigkeitsbehälter 10 können auch hier Schaummodule an- oder aufgesetzt werden, analog zum Schaummodul 42, das auf das Modul 40 aufgesetzt ist.