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Die
Erfindung betrifft einen Dämpfer, insbesondere Hydraulikdämpfer
für Heckklappen von Fahrzeugen mit den im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Merkmalen und einen Heckklappenmechanismus
einer Limousine mit den im Oberbegriff des Anspruchs 10 genannten
Merkmalen, in dem ein Hydraulikdämpfer verwendet ist.
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Es
ist bekanntes Fachwissen, die Hydraulikdämpfer mit verschiedenen,
auch richtungsabhängigen Dämpfungswiderständen
im Fahrzeugbau zur Dämpfung von Fahrwerksschwingungen des
Fahrwerks infolge der Straßenunebenheiten und beispielsweise
zum Abbremsen der Bewegungen einer Heckklappe, beziehungsweise einer
Motorhaube beim Schließen und Öffnen einzusetzen,
um somit die Bedienung durch einen Benutzer komfortabler zu machen.
Ferner finden Hydraulikdämpfer ihren Einsatz in unterschiedlichsten
Anlagen und Maschinen, wo den Vibrationen, zu schnellen Bewegungen
oder Schwingungen durch eine entgegengesetzte, definierte Dämpfungskraft
vorgebeugt werden soll. Das Hauptprinzip der Dämpferwirkung
hierbei ist jener, dass die hydraulischen Eigenschaften einer verhältnismäßig
fließzähen, gewöhnlich einer ölhaltigen Flüssigkeit
(oder eines Gases), beim Durchfließen eines engen Düsenkanals
von definierten geometrischen Abmessungen einen durch die Viskositäts-Parameter
des hydraulischen Mediums und die Geometrie des Düsenkanals
bestimmten Fließwiderstand zu erzeugen, benutzt werden,
um eine definierbare, der anwendungsspezifischen Bewegung entgegengesetzte
Widerstandskraft zu erzeugen. Mechanisch besteht ein Dämpfer
im Wesentlichen aus einem Zylinder, in welchem ein mit geeigneten
Dichtemitteln abgedichteter Kolben auf einer Kolbenstange befestigt
ist, wobei diese Kolbenstange durch ein an einem Ende des Zylinders
vorgesehenes Dicht- und Lagerungsmittel axial verschiebbar und abgedichtet
gelagert ist und nach außen aus dem Zylinder vorragt. Der
Kolben hat hierbei zumindest eine oder mehrere Durchbohrungen von
definiertem Durchmesser, die die beiden Zylinderräume vor
und hinter dem Kolben verbinden, und durch welche hindurch ein in
beiden Zylinderräumen eingefülltes hydraulisches
Mittel beim Bewegen des Kolbens in dem Zylinder hin oder zurück
aus einem in den anderen Zylinderraum fließt. Ein kleiner
Volumenteil des mit hydraulischer Flüssigkeit gefüllten
Zylinders ist gewöhnlich mit einem Gasgemisch befüllt,
um hierdurch die temperaturbedingte Ausdehnung der hydraulischen
Flüssigkeit auszugleichen, da sie sonst bei den dann hohen
auftretenden Druckkräften nach außen aus dem Zylinder
herausgedrückt sein würde.
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Es
sind Dämpfer bekannt, in welchen eine Vielzahl verschieden
dimensionierter Düsenkanäle mit unterschiedlichen
hydraulischen Dämpfungswiderständen in dem Kolben
eingebaut ist und von selbsttätigen oder gefederten Ventilen
richtungsabhängig ganz oder teilweise verschließbar
sind, so dass dadurch richtungsabhängig verschiedene Dämpferwiderstände
vorgebbar sind. Jedoch sind diese Aufbauten mit Hilfe vieler Einzelteile
zusammengesetzt, was sie komplex, teuer in der Herstellung und anfällig
macht.
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Ferner
ist speziell die Heckklappe eines Personenkraftfahrzeugs beispielsweise
zur Unterstützung des Benutzers beim Öffnen der
Heckklappe mit einer zumeist auf Zug vorgespannten Feder ausgestattet,
was zwar die kraftentlastende unterstützende Wirkung gewährleistet,
aber zweierlei Probleme mit sich bringt. Zum einen wirkt die Kraft
der gleichen Feder beim Schließen entgegen und macht einen
Kraftaufwand zur Überwindung dieser Federkraft zum Schließen
erforderlich, und zum anderen prallt die aufgeklappte Heckklappe
gegen ihren oberen Anschlag, so dass sie von diesem Anschlag abprallt
und mehrmals hin und zurückkehrt, bis ihre Bewegung beruhigt
ist. Dieses mehrmalige oder zumindest einmalige Abprallen oder Wippen
der Heckklappe birgt Verletzungsgefahren für den Benutzer,
der sich zwischenzeitlich mit dem Kopf in den Kofferraum neigen könnte,
und wird außerdem als störend empfunden sowie
belastet die Aufhängeelemente der Heckklappe durch Stöße.
Ein weiteres Problem entsteht, wenn das Kraftfahrzeug uneben geparkt
ist, weil dann die Heckklappe bedingt durch andere Schwerkraftverteilung
infolge ihrer Schrägstellung zusätzlich verschlechtertes
Anschlagverhalten beim Aufprall in der oberen Anschlagstellung zeigt.
Um dem vorzubeugen, sind Heckklappenmechanismen bekannt, in welchen
dämpfende Elemente und Vorrichtungen eingesetzt werden,
wobei insbesondere der Einsatz eines vorzugsweise hydraulischen
Dämpfers breite Verwendung gefunden hat. Ein derartiger
Dämpfer setzt der Öffnungskraft der Öffnungsfeder
und der Handbetätigung durch den Benutzer einen definierten
Dämpfungswiderstand entgegen, wodurch die Bewegung der
Heckklappe beim Öffnen definierbar gebremst ist. Als Ergebnis
findet kein grober Aufschlag der Heckklappe in ihrer oberen Anschlagstellung
mehr statt, es kommt jedoch ein anderes Problem auf. Beim Schließen
der Heckklappe wirkt der gleiche Dämpfungswiderstand auch
der Schließbewegung entgegen, diesmal zusammen mit der
Federkraft der Öffnungsfeder, wodurch der Schließvorgang
auch abgebremst ist, was beim Schließen des Heckklappendeckels
unter Umständen durch einen Benutzer als störend
empfunden wird. Die Heckklappe einer Limousine wird durch eine Zugfeder
ungebremst in zirka 2 Sekunden geöffnet, wobei nach Kundenumfragen
eine Öffnungsdauer der Heckklappe einer Limousine von etwa
5 Sekunden als komfortabel eingestuft wird.
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Die
DE 10 2004 014 395
A1 beschreibt einen hydraulischen Dämpfer zur
Dämpfung eines Fahrzeugfahrwerks, in dem es in den beiden
Richtungen in dem Kolben verschiedentlich ausgebildete Düsenkanäle
gibt, womit eine unterschiedliche Dämpfungscharakteristik
abhängig von dem Ausschlag der Fahrwerksbewegung erzeugt
ist.
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In
der
DE 693 01 084
T2 ist ein hydraulischer Dämpfer offenbart, der
mit einer magnetische Substanzen enthaltenden hydraulischen Flüssigkeit
betrieben ist, deren Viskosität mittels eines Elektromagneten
durch ein erzeugtes elektromagnetisches Feld variierbar ist. Der
Elektromagnet ist um einen Düsenkanal umschließend
angeordnet, der aus zwei jeweils konisch zum Mittelbereich verjüngend
zulaufenden Abschnitten besteht, wobei diese Düsenanordnung
sowohl außerhalb des Zylinders, als auch im Inneren des
Kolbens im Zylinder angeordnet sein kann. Zur Steuerung des variablen
Dämpfungsgrades, die in beide Kontraktionsrichtungen erfolgen kann,
muss ein Regelkreis aus elektrisch-elektronischen Elementen eingesetzt
werden, wodurch der Aufwand höher anwächst, als
es bei den rein mechanischen Dämpfern der Fall ist.
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In
der
US 5,170,866 ist
ein dem vorhergehend beschriebenen System ähnliches, elektronisch steuerbares
Dämpfersystem offenbart, bei dem ein statisches elektrisches
Feld angelegt wird, das auf ein geeignetes elektrostatisches Flüssigmedium steuernd
einwirkt, um seine Viskosität nach Erfordernissen zu verändern.
Hierbei sind die Düsen in ähnlicher Weise, wie
vorhergehend beschrieben, mit zwei sich zur Mitte hin verjüngenden
Abschnitten ausgebildet. Die Form der Düsen ist hierbei
rechteckig im Querschnitt und sie liegen an dem Außenrand
des Kolbens mit einer zum Zylinder hin offenen Seite. Auch hierbei
ist der Aufwand erheblich höher im Vergleich mit den rein
mechanischen Losungen.
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Die
DE 101 40 580 A1 offenbart
einen hydraulischen Zylinderdämpfer, der eine geschwindigkeitsabhängige
Dämpfungskraft zu erzeugen vermag, in dem es einen Feder
gelagerten Ventil vorsieht, dessen Öffnungsgrad von der
auf ihn wirkenden Kraft abhängig ist, die wiederum von
der Bewegungsgeschwindigkeit des Kolbens abhängt. Sofern die
Düsenöffnung durch das Ventil nur teilweise abgedeckt
wird, kann dieser Dämpfer in beide Richtungen bei langsamer
Bewegung mit einem gleichen Dämpfwiderstand bewegt werden.
Sobald aber in der einen hierfür beabsichtigten Richtung
eine rasche, das heißt kraftvolle Bewegung ausgeführt
wird, öffnet das Ventil um einen der jeweiligen Beschleunigung proportionalen
Wert, wodurch der Dämpfungswiderstand wegen größerer
Durchflussöffnung herabgesetzt wird. Hiermit werden die
an dem Dämpfer auftretenden kurzen Spitzenbelastungen mit
einem lediglich geringeren Dämpfungswiderstand abgefangen.
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Weiterhin
ist im Stand der Technik (
DE
10 2006 059 542 vom 16. Dezember 2006) eine Heckklappe
offenbart, mit einem ihre Öffnung unterstützenden
Heckklappen-Öffnungsmechanismus, der eine auf Zug beanspruchte Öffnungsfeder
und einen hydraulischen Dämpfer aufweist, welcher eine
kontinuierliche, der Federkraft beim Öffnen der Heckklappe
entgegengesetzte Dämpfungskraft erzeugt. Zusätzlich
ist ein Anschlagpuffer vorgesehen, der mittels eines elastischen
Kopfes und gefedert durch eine axial wirkende Druckfeder gegen eine
Fläche der Heckklappe andrückt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, dem Dämpfer
vorzugsweise, aber nicht ausschließlich, eines Heckklappenschließmechanismus eines
Fahrzeuges jeweils einen verschiedenen Dämpfungswiderstand
in der Extraktions- beziehungsweise Öffnungs- und Schließrichtung
des Heckklappendeckels zu verleihen, um so verschieden definierte Öffnungsgeschwindigkeiten
beim Schließen und Öffnen des Heckklappendeckels
vorzugeben, das Nachwippen der Heckklappe in der oberen Anschlagposition
des Heckklappendeckels zu eliminieren, hierzu möglichst
einfache konstruktive Mittel zu verwenden, die sowohl die Wirtschaftlichkeit
der Herstellung wie die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit
des Schließmechanismus gewährleisten, wobei eine
komfortablere und betriebssicherere Handhabung der Heckklappe bei
ihrem Öffnen und Schließen erreicht sein soll.
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Dadurch,
dass der zumindest eine, hauptsächlich axial und parallel
zu seiner Längsachse durch den Kolbenkörper hindurch
getriebene Düsenkanal erfindungsgemäß verjüngend
ausgebildet ist, so dass die eine seiner Austrittsöffnungen
kleiner als die andere, gegenüberliegende Austrittsöffnung des
Düsenkanals ist, ergeben sich beim Durchströmen
des Düsenkanals mit einem hydraulischen Medium richtungsabhängig
zwei unterschiedliche hydraulische Widerstände. Dass die Öffnungsgröße und
die Kanallänge des Düsenkanals einen Einfluss auf
den hydraulischen Widerstand ausüben, ist bekannt. Erfindungsgemäß wird
die physikalische Tatsache ausgenutzt, dass der hydraulische Widerstand bei
einer Durchfließrichtung, die von der größeren Öffnung
eines relativ langen Düsenkanals zu seiner kleineren Öffnung
stattfindet, ein größerer hydraulischer Widerstand
entsteht, als in der umgekehrten Fließrichtung, die von
der kleineren Öffnung hin zur größeren Öffnung
des Düsenkanals stattfindet. Durch eine Vielzahl der im
Kolben eingerichteten Düsenkanäle lässt
sich beispielsweise ein gewünschter Gesamtdämpfungswiderstand
in beiden Richtungen einstellen, und durch die Wahl des Verjüngungsgrades
des oder der Düsenkanäle kann das Verhältnis der
beiden richtungsabhängigen Dämpfungswiderstände
in einem bestimmten Bereich vorgegeben werden.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der Dämpfer
so ausgebildet, dass sein hydraulischer Widerstand kleiner ist,
wenn der Dämpfer zusammengestaucht wird, und größer,
wenn er ausgefahren wird. In diesem Fall kann der Dämpfer
mit einem Aufhängungselement an einem Befestigungspunkt
der Karosserie und mit seinem anderen Aufhängungselement
an einem Befestigungspunkt an der Heckklappe im Bereich des Bügelscharniers
befestigt werden, und funktioniert dann in gewünschter Weise
beim Öffnen der Heckklappe mit einem größeren
Dämpfungswiderstand und beim Schließen mit einem
kleineren definierten Dämpfungswiderstand. Bei dieser beispielhaften
Ausführung bedeutet es, dass die Verjüngung des
oder der in dem Kolben eingerichteten Düsenkanäle
derart auszurichten ist, dass die größere/n Öffnung/en
des Düsenkanals oder Düsenkanäle auf
der Kolbenstangenseite des Kolbens liegen, während die
kleinere/n Öffnung/en des Düsenkanals oder der
Düsenkanäle auf der der Kolbenstange abgewandten
Seite des Kolbens zu liegen kommen. Selbstverständlich
ist auch eine umgekehrte Anordnung der Düsenkanäle
im Kolben des Dämpfers und eine andere Anordnung des Dämpfers in
einer spezifischen Anwendung möglich. Insbesondere ist
die vorliegende Erfindung nicht auf die hierbei beispielhaft beschriebene
Anwendung zum Abbremsen eines Öffnungs- und Schließvorgangs
eines Heckklappendeckels eines Fahrzeugs mit unterschiedlichen richtungsabhängigen
Dämpfungswiderständen eingeschränkt,
sondern kann überall dort Anwendung finden, wo hydraulische
Dämpfer eingesetzt sind, so beispielsweise auch in den
Dämpfern des Fahrwerks von Fahrzeugen, beim Öffnen
und Schließen der Motorhaube usw., wo die vorliegende Erfindung
allein oder mit anderen bekannten Merkmalen und dämpfenden
Systemen kombiniert sein kann.
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Zu
den Vorteilen der vorliegenden Erfindung gehören ihre angestrebten
und erreichten Eigenschaften des einfachen und daher wirtschaftlichen, wie
zuverlässigen Aufbaus des Dämpfers infolge fehlender
zusätzlicher Teile wie Ventile oder Steuerelemente und
das Erreichen in der vorliegenden Anwendung eines komfortablen und
betriebssicheren Betätigungsbetriebs eines Heckklappendeckels
beim Öffnen und Schließen durch einen Benutzer.
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In
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Grad
der Verjüngung des zumindest einen Düsenkanals
eine konstruktionsbedingt vorzugebende Größe,
mit deren Hilfe das Größenverhältnis der
beiden bewegungsrichtungsabhängigen Dämpfungswiderstandskräfte
des Dämpfers in einem Bereich wählbar ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist
der zumindest eine Düsenkanal auf eine Weise an der äußeren
Wandung des Kolbenkörpers ausgebildet, dass eine seiner
Seiten in radialer Richtung nach außen zur Wandung des
Zylinders hin offen ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist
die Viskosität des verwendeten hydraulischen Mittels in
Bezug auf die geometrische Gestalt und Abmessungen des zumindest
einen Düsenkanals berücksichtigt und angepasst.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung
sind die Abmessungen beider Austrittsöffnungen des zumindest
einen Düsenkanals sowie seine Länge derart definiert
und kalibriert, dass jeweils ein gewünschter hydraulischer
Widerstand in jeder der beiden Bewegungsrichtungen des Kolbens zustande
kommt.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung
erzeugt der Dämpfer in der Extraktionsrichtung eine erste
Widerstandskraft und in der Schließrichtung eine zweite
Widerstandskraft.
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In
einer noch weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung
ist die erste Widerstandskraft größer als die
zweite Widerstandskraft des Dämpfers.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung
folgt die Verjüngung des zumindest einen Düsenkanals
einer gekrümmten Linie, wodurch sie entlang der Länge
des Düsenkanals allmählich zu- bzw. abnimmt. Hierdurch
kann noch gezielter Einfluss auf die beiden richtungsabhängigen Dämpfungswiderstände
des Dämpfers genommen werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist
das Dichtemittel zwischen dem Kolben und dem Zylinder lediglich
durch deren Wandungen ausgebildet.
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In
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der erfindungsgemäße
Heckklappen-Schließ- und Öffnungsmechanismus dadurch definiert,
dass der zumindest eine Dämpfer in der Öffnungsrichtung
des Heckklappendeckels eine erste Widerstandskraft erzeugt, und
in der Schließrichtung des Heckklappendeckels eine zweite
Widerstandskraft erzeugt, wobei die beiden Widerstandskräfte
jeweils verschiedenen Betrag aufweisen.
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In
noch einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der
erfindungsgemäße Heckklappen-Schließ-
und Öffnungsmechanismus dadurch definiert, dass die erste
Widerstandskraft in der Öffnungsrichtung des Heckklappendeckels
größer als die zweite Widerstandskraft in der
Schließrichtung des Heckklappendeckels ist.
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In
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der erfindungsgemäße
Heckklappen-Schließ- und Öffnungsmechanismus dadurch definiert,
dass der Dämpfungswiderstand des Dämpfers in der Öffnungsrichtung
so gewählt ist, dass sich eine Öffnungszeit der
Heckklappe von etwa 5 Sekunden ergibt.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand
der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Querschnittdarstellung des erfindungsgemäßen
Dämpfers in einer Seitenansicht und
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2 eine
schematische Querschnittdarstellung des erfindungsgemäßen
Dämpfers in einer Draufansicht.
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1 zeigt
schematisch eine bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßen
hydraulischen Dämpfers 6, der in einem Zylinder 4 umgesetzt
ist, dessen eines Ende fest mit einem Boden 4a verschlossen
ist und mit einem Aufhängungsmittel 1 versehen
ist, an welchem der Stoßdämpfer 6 beispielsweise
an einem von den beiden Teilen Karosserie oder Heckklappendeckel
(nicht gezeigt) vorzugsweise einer Limousine schwenkbar befestigt
sein kann. In den Zylinder 4 ist ein Kolben 12 gleitbar
eingeführt, der an einer Kolbenstange 9 befestigt
ist. Die Kolbenstange 9 ist durch einen Verschlussdeckel 13 gleitbar und
durch Dicht- und Gleitlagermittel (nicht gezeigt) abgedichtet hindurch
gesteckt und ragt mit seinem äußeren Ende außerhalb
des Zylinders 4 heraus, wobei an seinem äußeren
Ende ein (nicht gezeigtes) Aufhängungsmittel ähnlich
dem Aufhängungsmittel 1 des Zylinders angebracht
ist, mit dem die Kolbenstange 9 mit dem anderen von den
beiden von der Karosserie und dem Heckklappendeckel (nicht gezeigt)
schwenkbar verbunden ist.
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Der
Kolben 12 teilt den Zylinder 4 in eine kolbenstangenseitige
Kammer 8 und eine der kolbenstangenseitigen Kammer 8 abgewandte
Kammer 2 auf, die beide jeweils mit einer und der gleichen
hydraulischen Flüssigkeit 3 befüllt sind,
die vorzugsweise ölhaltig ist. Der Kolben 12 ist
als ein zylindrischer und mit einer ausreichenden Dicke versehener
Teil ausgebildet, der in einer konventionellen Art und Weise mit
der Kolbenstange 9 fest verbunden ist. Durch den Kolbenboden
sind erfindungsgemäß eine Vielzahl, mindestens
jedoch ein einziger Düsenkanal, von Düsenkanälen 7a, 7b hauptsächlich
axial ausgerichtet hindurchgetrieben, wodurch die beiden Kammern 2 und 8 ständig
miteinander verbunden sind. Durch den einen oder durch mehrere Düsenkanäle 7a, 7b fließt
das hydraulische Mittel, die Flüssigkeit 3, ungehindert
durch keine weiteren Teile durch, wenn der Kolben 12 in
einer der beiden Richtungen mittels der Kolbenstange 9 unter
anwendungsspezifischer Krafteinwirkung bewegt wird.
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Die
Düsenkanäle 7a, 7b sind hierbei
beispielhaft in Richtung von der kolbenstangenseitigen Kammer 8 hin
zur der der kolbenstangenseitigen Kammer 8 abgewandten
Kammer 2 verjüngend und vorzugsweise konisch ausgebildet,
so dass die Düsenkanäle 7b eine größere
Austrittsöffnung 7b2 und eine
kleinere Austrittsöffnung 7b1 aufweisen.
Durch die Wahl der geometrischen Parameter wie die Abmessungen der
beiden Austrittsöffnungen 7b1 , 7b2 und der Länge des Düsenkanals 7b wird
der Grad der Verjüngung des Düsenkanals 7a, 7b und
sein kleinster Durchflussquerschnitt vorgegeben, wodurch in einem
relativ weiten Bereich die hydraulischen Durchflusscharakteristiken
des Düsenkanals 7a, 7b in der Konstruktionsphase
variiert werden können. Ferner dient die Einbringung vorzugsweise
einer Vielzahl von Düsenkanälen 7a, 7b dem
konstruktiven Vorteil, durch die Anzahl der Düsenkanäle 7a, 7b die
geforderten hydraulischen Gesamteigenschaften des Dämpfers 6 während
der Konstruktionsphase bequem anzupassen.
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Durch
einen verjüngt ausgebildeten Düsenkanal 7b fließt
das hydraulische Medium beim Erreichen der maximalen Fließgeschwindigkeiten
in der einen Richtung mit einem jeweils anderen hydraulischen Dämpfungswiderstand
im Vergleich mit der entgegengesetzten Fließrichtung. Das
ist darauf zurückzuführen, dass die Länge
eines Düsenkanals 7a, 7b eine zusätzliche
Einflussgröße neben dem Durchmesser des Düsenkanals 7a, 7b ist.
Je länger ein Düsenkanal 7a, 7b ist,
umso mehr nimmt der hydraulische Widerstand bei sonst gleichem Durchmesser zu.
Wenn das hydraulische Medium in die kleine Austrittsöffnung 7b1 hinein und zu der großen
Austrittsöffnung 7b2 hin
fließt, dann ist es praktisch sofort nach dem Eintritt
in die Düse in eine breitere Zone der Düse eingetreten
und fließt daher ab da leichter weiter, so dass der Dämpfungswiderstand
dermaßen ist, als wäre es eine kurze Düse
mit diesem kleinen Durchmesser. In umgekehrter Richtung, wenn das hydraulische
Medium in die große Austrittsöffnung 7b2 des Düsenkanals 7b eintritt
und zu seiner kleinen Austrittsöffnung 7b1 fließt,
hat es mit jedem nächsten verengten Abschnitt des Düsenkanals 7b einen
zusätzlichen, größeren hydraulischen
Teilwiderstand, der sich zu dem vorher entstandenen im Wesentlichen
hinzuaddiert, so dass am Ende des Düsenkanals 7b ein
aufsummierter größerer hydraulischer Widerstand
zustande kommt, der dem fließenden Medium als eine entgegengesetzte
Kraft mitgeteilt wird. Diese Darstellung ist sehr vereinfacht gewählt,
da es einen nichtlinearen Effekt dabei gibt.
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In
der gezeigten Ausrichtung der in nur einer Richtung verjüngten
Düsenkanäle 7a und 7b ergibt sich
in Anbetracht des vorher Beschriebenen, dass der Dämpfungswiderstand
in der Pfeilrichtung 11, beim Herausziehen der Kolbenstange 9 aus
dem Zylinder 4, größer als der Dämpfungswiderstand
in der Pfeilrichtung 10, beim Hineindrücken der
Kolbenstange 9 in den Zylinder 4, ist.
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Das
macht man in der erfindungsgemäßen Anwendung des
erfindungsgemäßen Dämpfers 6 zum
gebremsten und richtungsabhängigen Öffnen und
Schließen eines Heckklappendeckels einer Limousine zunutze,
indem man den erfindungsgemäßen Dämpfer 6 mittels
eines Aufhängungsmittels 1 und eines beispielsweise ähnlichen
weiteren (nicht dargestellten) Aufhängungsmittels an dem äußeren Ende
der Kolbenstange 9 zwischen einer Fläche der Karosserie
im Inneren des Kofferraums und einer Fläche des Heckklappendeckels
jeweils in einer Scharnierbefestigung schwenkbar befestigt. Dann wirkt
beim Öffnen des Heckklappendeckels eine größere
Dämpfungskraft, die vorzugsweise so mit den oben beschriebenen
konstruktiven Mitteln einzustellen ist, dass die Öffnungszeit
des Heckklappendeckels etwa 5 Sekunden gleicht, und beim Schließen des
Heckklappendeckels eine andere, kleinere Dämpfungskraft,
wodurch der Benutzer beim Schließen des Heckklappendeckels
mit geringeren Gegenkräften zurechtkommen muss, und der
Heckklappendeckel dadurch in einer kürzeren definierten
Schließzeit abgebremst geschlossen werden kann.
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In 2 sind
im Querschnitt vor allem die Düsenkanäle 7a, 7b in
einer bevorzugten symmetrischen Verteilung sichtbar. Die an der
zylindrischen Seitenfläche des Kolbens 12 eingebrachten,
seitlich halb offenen Düsenkanäle 7a bilden
erst zusammenwirkend mit der inneren Wandung des Zylinders 4 einen
Düsenkanal 7a von definierten Abmessungen, wobei hierdurch
diese seitlichen, als offene Nuten ausgebildeten Düsenkanäle 7a leichter
in einer anderen als einer runden Form, beispielsweise rechteckig oder
dreieckig im Querschnitt, an der zylindrischen Außenwand
des Kolbens 12 ausgebildet sein können. Und vor
allem wenn die Fläche des Kolbenbodens für eine
geforderte Anzahl von Düsenkanälen 7b bei
gleichzeitig Platz und Gewicht sparend minimiertem Durchmesser des
Zylinders 4 nicht ausreicht, bieten diese seitlichen halb
offenen Düsenkanäle 7a die Möglichkeit,
dennoch eine gewünschte Einstellmöglichkeit des
benötigten Dämpfverhaltens in beiden Bewegungsrichtungen
der Kolbenstange 9 mit konstruktiven Mitteln zu erreichen.
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Die
vorangehenden Ausführungen der vorliegenden Erfindung sind
lediglich beispielhaft und nicht als die vorliegende Erfindung begrenzend
auszulegen. Die vorliegende Erfindungslehre kann leicht auf andere
Typen von Vorrichtungen und Anwendungen übertragen werden.
Die Beschreibung des Ausführungsbeispiels ist vorgesehen,
anschaulich zu sein und nicht, um den Schutzbereich der Patentansprüche
einzuschränken. Viele Alternativen, Modifikationen und
Varianten sind für einen durchschnittlichen Fachmann offensichtlich,
ohne dass er hierfür den Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung verlassen müsste, der in den angehängten
Ansprüchen definiert ist.
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- 1
- Aufhängungselement
- 2
- Kammer
- 3
- hydraulische
Flüssigkeit, Mittel
- 4
- Zylinder
- 5
- Gasgemisch
- 6
- Dämpfer
- 7a
- halb
offene, verjüngte, äußere Düse
- 7b
- verjüngte,
innenliegende Düse
- 7b1
- kleine
Austrittsöffnung
- 7b2
- große
Austrittsöffnung
- 8
- kolbenstangenseitige
Kammer
- 9
- Kolbenstange
- 10
- Schließrichtung
- 11
- Extraktionsrichtung, Öffnungsrichtung
- 12
- Kolben,
Kolbenkörper
- 13
- Verschlussdeckel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004014395
A1 [0005]
- - DE 69301084 T2 [0006]
- - US 5170866 [0007]
- - DE 10140580 A1 [0008]
- - DE 102006059542 [0009]