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Beschreibung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Programmieren eines Nullpunkts für eine automatische Leuchtweitenregulierung eines Fahrzeugscheinwerfers. Dabei werden auf einen Auslösebefehl von außerhalb des Scheinwerfers hin die aktuellen Signale für die Karosserieneigung als Nullpunkt in einem Steuergerät für die automatische Leuchtweitenregulierung abgespeichert. Die erfolgreiche Speicherung des Nullpunkts wird mit einem von außerhalb des Scheinwerfers wahrnehmbaren Quittungssignal bestätigt. Danach wird der Scheinwerfer mechanisch justiert (mechanische Justierung der Scheinwerferposition nach ECE Regelung 48).
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Steuergerät zur Steuerung oder Regelung einer statischen automatischen Leuchtweitenregulierung eines Fahrzeugscheinwerfers.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zum Setzen und Speichern eines Kalibrationswertes über eine Diagnoseschnittstelle an einer Fertigungsstraße bekannt. So offenbart bspw. die
DE 195 27 349 A1 ein Verfahren zum Justieren eines Scheinwerfers in einem Kraftfahrzeug auf eine vorgegebene Null-Lage. Ferner ist aus der
EP 0 764 559 A2 ein Verfahren zum Eichen eines Systems zur Regelung der Leuchtweite von Kraftfahrzeugscheinwerfern bekannt. Eine Programmierung des Nullpunkts ist sowohl für statische als auch für dynamische automatische Leuchtweitenregulierungen (ALWR) erforderlich. Statische Leuchtweitenregulierungen reagieren langsamer auf Schwankungen der Fahrzeugkarosserie als dynamische Leuchtweitenregulierungen. Insbesondere Karosserieschwankungen infolge von Beschleunigungs- oder Abbremsvorgängen oder aufgrund von Fahrbahnunebenheiten werden in der Regel nur mittels dynamischer ALWRs kompensiert werden. Weniger dynamische Karosserieschwankungen, bspw. aufgrund einer Beladung des Kofferraums oder der Ankopplung eines Anhängers, werden jedoch auch von einer statischen ALWR erfasst und die Neigung der Scheinwerfer entsprechend korrigiert.
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Die Programmierung des Nullpunkts der ALWR ist erforderlich, um sicherzustellen, dass der Nullpunkt in etwa mittig (abhängig von Scheinwerfergeometrie; der Verstellbereich von Scheinwerfern ist häufig asymmetrisch). zwischen den mechanischen Anschlägen der Scheinwerferverstellung liegt, um zu verhindern, dass der ALWR-Antrieb während des Regelungs- bzw. Steuervorgangs gegen einen der mechanischen Anschläge fährt. So wird sichergestellt, dass während der Regelung bzw. Steuerung der Leuchtweite ein möglichst großer Stellbereich genutzt wird. Die Nullpunktprogrammierung wird am Bandende nach dem Einsetzen und Befestigen des Scheinwerfers in der Fahrzeugkarosserie ausgeführt. Danach erfolgt die mechanische Justierung (in vertikaler Neigungsposition und horizontaler Schwenkposition) des Scheinwerfers relativ zur Fahrzeugkarosserie zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen an die Lichtverteilung.
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Nach dem Stand der Technik verfügt ein Steuergerät zur automatischen Leuchtweitenregulierung über eine Diagnoseschnittstelle, über die der Auslösebefehl zum Initiieren der Nullpunktprogrammierung und das entsprechende Quittungssignal nach erfolgreicher Programmierung übertragen werden. Insbesondere sind eine dedizierte Diagnoseschnittstelle, ein entsprechendes Kommunikations- und Diagnoseprotokoll und Diagnoseinhalte erforderlich. Dadurch sind die bekannten Steuergeräte relativ aufwendig und teuer, insbesondere wenn man bedenkt, dass wie im Falle eines Steuergeräts für eine statische ALWR, die Diagnoseschnittstelle ausschließlich für die Nullpunktprogrammierung benötigt wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, die Nullpunktprogrammierung von Steuergeräten für automatische Leuchtweitenregulierungen zu vereinfachen, ohne dass es zu Einbußen bei der Funktionssicherheit kommt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgehend von dem Verfahren der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass das Steuergerät mit einer vorgegebenen Kombination von mehreren aufeinander folgenden Signalen zur bestimmungsgemäßen Betätigung des Scheinwerfers als Auslösebefehl beaufschlagt wird und dass die erfolgreiche Speicherung des Nullpunkts durch mindestens eine bestimmungsgemäße Betätigung des Scheinwerfers als Quittungssignal bestätigt wird.
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Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, dass die Nullpunktprogrammierung nicht mehr wie bisher mittels eines Diagnosebefehls über die Diagnoseschnittstelle ausgelöst wird. Stattdessen wird eine vorgegebene Kombination von mehreren aufeinander folgenden Signalen zur bestimmungsgemäßen Betätigung des Scheinwerfers als Auslösebefehl definiert. Solche Signale können Signale zur Aktivierung bzw. Deaktivierung eines Lichts des Scheinwerfers (z.B. eines Abblendlichts, eines Fernlichts, eines Nebellichts, etc.) und/oder Signale zur Aktivierung bzw. Deaktivierung anderer Funktionen des Scheinwerfers (z.B. eines Antriebs der Leuchtweitenregulierung, eines Antriebs einer Kurvenlichtfunktion, eines Antriebs einer verstellbaren Blendenanordnung, etc.) sein. Solche Signale werden über herkömmliche Schnittstellen zur Ansteuerung des Steuergeräts und nicht über eine Diagnoseschnittstelle übertragen. Außerdem wird die erfolgreiche Speicherung des Nullpunkts durch mindestens eine bestimmungsgemäße Betätigung des Scheinwerfers als Quittungssignal bestätigt. Die bestimmungsgemäße Betätigung des Scheinwerfers kann bspw. die Aktivierung bzw. Deaktivierung eines Lichts des Scheinwerfers (z.B. eines Abblendlichts, eines Fernlichts, eines Nebellichts, etc.) und/oder eine Aktivierung bzw. Deaktivierung anderer Funktionen des Scheinwerfers (z.B. eines Antriebs der Leuchtweitenregulierung, eines Antriebs einer Kurvenlichtfunktion, eines Antriebs einer verstellbaren Blendenanordnung, etc.) sein. Eine derartige Betätigung des Scheinwerfers kann von außerhalb des Scheinwerfers wahrgenommen und als Quittungssignal interpretiert werden. Denkbar ist es auch, dass bei fehlgeschlagener Nullpunktprogrammierung eine andere bestimmungsgemäße Betätigung des Scheinwerfers ausgelöst wird, um nach außen hin die Fehlprogrammierung kundzutun.
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Aufgrund der vorgeschlagenen Ausgestaltung des Auslösebefehls und des Quittungssignals kann bei den Steuergeräten für die automatische Leuchtweitenregulierung auf eine Diagnoseschnittstelle ganz verzichtet werden. Insbesondere kann auf die dedizierte Diagnoseschnittstelle, das Kommunikations- und Diagnoseprotokoll sowie auf Diagnoseinhalt ganz verzichtet werden. Es wird also ein vereinfachtes Diagnosekonzept zur Programmierung des Nullpunkts für eine automatische Leuchtweitenregulierung vorgeschlagen, das über die herkömmliche Ansteuerung des Steuergeräts funktioniert. Gleichzeitig bleibt die volle Funktionsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Nullpunktprogrammierung erhalten.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Steuergerät mit der vorgegebenen Kombination von mehreren aufeinander folgenden Signalen zur bestimmungsgemäßen Betätigung des Scheinwerfers innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls als Auslösebefehl beaufschlagt wird. Der Auslösebefehl umfasst also nicht nur eine bestimmte Kombination an Signale, sondern verlangt auch noch, dass diese Signale innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters an das Steuergerät angelegt werden, damit diese Signale überhaupt als Auslösesignal erkannt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass nach Empfang des Auslösebefehls zunächst eine Diagnose der bestimmungsgemäßen Betätigungsfunktionen des Scheinwerfers, die als Quittungssignal dienen, ausgeführt wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass eine erfolgreiche Nullpunktprogrammierung auch wirklich nach außen hin kundgetan werden kann. Die Diagnose erfolgt insbesondere dadurch, dass die bestimmungsgemäße Betätigungsfunktion des Scheinwerfers, die als Quittungssignal dient, ausgeführt wird. Von außerhalb des Scheinwerfers kann die korrekte Ausführung des Quittungssignals erkannt und ihrerseits bestätigt werden.
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Vorteilhafterweise wird am Ende der Diagnose die ordnungsgemäße Funktion der bestimmungsgemäßen Betätigungsfunktionen des Scheinwerfers, die als Quittungssignal dienen, durch mindestens eine bestimmungsgemäße Betätigung des Scheinwerfers als weiteres Quittungssignal bestätigt. Auch das weitere Quittungssignal kann bspw. die Aktivierung bzw. Deaktivierung eines Lichts des Scheinwerfers (z.B. eines Abblendlichts, eines Fernlichts, eines Nebellichts, etc.) und/oder eine Aktivierung bzw. Deaktivierung anderer Funktionen des Scheinwerfers (z.B. eines Antriebs der Leuchtweitenregulierung, eines Antriebs einer Kurvenlichtfunktion, eines Antriebs einer verstellbaren Blendenanordnung, etc.) sein.
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Es wird vorgeschlagen, dass im Anschluss an die Diagnose der bestimmungsgemäßen Betätigungsfunktionen des Scheinwerfers das Steuergerät zum Auslösen der Nullpunktspeicherung mit einer weiteren vorgegebenen Kombination von mehreren aufeinander folgenden Signalen zur bestimmungsgemäßen Betätigung des Scheinwerfers als weiteren Auslösebefehl beaufschlagt wird. Die Kombination der aufeinander folgenden Signale zur bestimmungsgemäßen Betätigung des Scheinwerfers sollte vorzugsweise innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters erfolgen, um vom Steuergerät als weiteres Auslösesignal erkannt zu werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Auslösebefehl nur dann die Diagnose der bestimmungsgemäßen Betätigungsfunktionen des Scheinwerfers bzw. die Nullpunktspeicherung auslöst, wenn bestimmte Vorbedingungen des Fahrzeugs und/oder des Scheinwerfers erfüllt sind. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Vorbedingungen die nachfolgenden Bedingungen umfassen:
- - das Steuergerät ist eingeschaltet,
- - das Fahrzeug steht (Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner als vorgegebener Schwellwert), und
- - das Abblendlicht ist eingeschaltet.
Durch Vorgabe dieser Vorbedingungen wird ein unbeabsichtigtes Auslösen der Diagnose und Nullpunktprogrammierung während des bestimmungsgemäßen Betriebs des Scheinwerfers, wenn bspw. versehentlich die dem Auslösebefehl entsprechende Kombination der Signale eingegeben wird, verhindert.
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Vorteilhafterweise wird als Auslösebefehl mehrmals, insbesondere mindestens dreimal, hinter einander innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalls das Fernlicht des Scheinwerfers aktiviert und wieder deaktiviert. Diese ist eine von vielen möglichen Signalkombinationen, die als Auslösebefehl definiert werden kann. Das Fernlicht kann über den Fernlichthupenschalter oder über den Fernlichtschalter aktiviert und wieder deaktiviert werden.
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Vorzugsweise löst der weitere Auslösebefehl nur dann die Nullpunktspeicherung aus, wenn der weitere Auslösebefehl innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls nach dem weiteren Quittungssignal erfolgt. Die Zeit zwischen dem Ende der Diagnose und der nachfolgenden Nullpunktprogrammierung sollte aus Sicherheitsgründen eine vorgegebene Zeitdauer nicht überschreiten. Nach Ablauf der Zeitdauer, ohne dass der weitere Auslösebefehl rechtzeitig erfolgt ist, wird der Ablauf für den aktuellen Betrieb gesperrt.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der weitere Auslösebefehl nur dann die Nullpunktspeicherung auslöst, wenn bestimmte Vorbedingungen des Fahrzeugs und/oder des Scheinwerfers erfüllt sind. Die Vorbedingungen umfassen mindestens eine der nachfolgenden Bedingungen:
- - Ausschalten und Einschalten des Abblendlichts, und
- - erfolgreicher Abschluss der Diagnose der
bestimmungsgemäßen Betätigungsfunktionen des Scheinwerfers.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass als weiterer Auslösebefehl im Anschluss an die Diagnose der bestimmungsgemäßen Betätigungsfunktionen des Scheinwerfers mehrmals, insbesondere mindestens dreimal, hinter einander innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls das Fernlicht des Scheinwerfers aktiviert wird. Diese ist eine von vielen möglichen Signalkombinationen, die als weiterer Auslösebefehl definiert werden kann. Das Fernlicht kann über den Fernlichthupenschalter oder über den Fernlichtschalter aktiviert und wieder deaktiviert werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass als Quittungssignal ein Antrieb zum Verstellen der Leuchtweite des Scheinwerfers in mindestens eine definierte minimale und/oder maximale Position verfahren wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass als weiteres Quittungssignal ein Antrieb zum Verstellen der Leuchtweite des Scheinwerfers in mindestens eine definierte minimale und/oder maximale Position verfahren wird.
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Als eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ausgehend von dem Steuergerät der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass das Steuergerät Mittel zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens aufweist. Da das Steuergerät von der erfindungsgemäß vorgeschlagenen vereinfachten Diagnose für die Nullpunktprogrammierung Gebrauch macht, kann bei dem Steuergerät auf eine Diagnoseschnittstelle ganz verzichtet werden. Das ist insbesondere für Steuergeräte für eine statische automatische Leuchtweitenregulierung von Interesse, weil dort die Diagnoseschnittstelle bisher ausschließlich zur Nullpunktprogrammierung benötigt wurde. Aber auch bei Steuergeräten für eine dynamische automatische Leuchtweitenregulierung hat die Erfindung Vorteile. Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße Steuergerät besonders einfach und kostengünstig ausgestaltet sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Steuergerät einen Mikroprozessor aufweist, auf dem ein Computerprogramm ablauffähig ist, welches das Steuergerät veranlasst das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen, wenn es auf dem Mikroprozessor abläuft.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 einen Fahrzeugscheinwerfer mit einem erfindungsgemäßen Steuergerät gemäß einer bevorzugten Ausführungsform; und
- 2 einen zeitlichen Signalablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer bevorzugten Ausführungsform.
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In 1 ist ein Fahrzeugscheinwerfer in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Der Scheinwerfer 1 umfasst ein Gehäuse 2, das nach vorne in Lichtaustrittsrichtung eine Lichtaustrittsöffnung aufweist, die durch eine transparente Abdeckscheibe 3 verschlossen ist. In dem Scheinwerfergehäuse 2 ist ein Lichtmodul 4 angeordnet, das zur Variation der Leuchtweite des Scheinwerfers 1 in seiner Neigung verstellbar ist. Das Lichtmodul 4 kann - wie in 1 dargestellt - als ein Reflexionsmodul oder alternativ als ein Projektionsmodul ausgebildet sein.
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Das Reflexionsmodul 4 umfasst eine Lichtquelle 5 (z.B. eine Glühfadenlampe, eine Gasentladungslampe, oder eine oder mehrere LEDs) und einen Reflektor 6. Der Reflektor 6 kann in einer Rotationsparaboloidform oder - wie in 1 dargestellt - in einer davon abweichenden Freiform ausgebildet sein. Das von der Lichtquelle 5 ausgesandte Licht wird durch den Reflektor 6 in Fahrtrichtung vor das Fahrzeug zur Erzeugung einer vorgegebenen Lichtverteilung mit Helldunkelgrenze (z.B. Abblendlicht, Nebellicht, Schlechtwetterlicht, Stadtlicht, Landstraßenlicht, Autobahnlicht, etc.) oder ohne Helldunkelgrenze (z.B. Fernlicht) reflektiert. Die Form des Reflektors 6 ist dabei derart gewählt, dass die gewünschte Lichtverteilung allein durch das reflektierte Licht ohne zusätzliche Blenden im Strahlengang und im Wesentlichen ohne zusätzliche optische Elemente auf der Abdeckscheibe 3 erzeugt wird. Selbstverständlich ist es aber auch denkbar, dass zur Bildung der gewünschten Lichtverteilung eine oder mehrere Blenden im Strahlengang angeordnet sind und/oder dass die Abdeckscheibe 3 zumindest wenige und/oder geringfügig optisch wirksame Elemente aufweist.
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Statt des dargestellten Reflexionsmoduls 2 kann der Scheinwerfer 1 auch ein in der Neigung verstellbares Projektionsmodul aufweisen, bei dem von einer Lichtquelle ausgesandtes Licht von einem Reflektor reflektiert, an einer Blendenanordnung mit einer Oberkante vorbei geführt und von einer Projektionslinse auf die Fahrbahn vor das Fahrzeug projiziert wird. Dabei wird die Oberkante der Blendenanordnung als Helldunkelgrenze auf der Fahrbahn abgebildet. Die Blendenanordnung kann bewegbar ausgebildet sein, so dass sie bspw. zum Umschalten zwischen Abblendlicht und Fernlicht zwischen Reflektor und Linse in den Strahlengang einbringbar bzw. wieder aus diesem herausnehmbar ist. Insbesondere kann die Blende um eine im Wesentlichen horizontale, quer zur Lichtaustrittsrichtung und unterhalb der optischen Achse verlaufende Drehachse verschwenkbar sein. Ebenso kann die Blendenanordnung aus mehreren Blendenelementen bestehen, die relativ zueinander bewegbar sind, wobei die Oberkante der Blendenanordnung durch eine Überlagerung der Oberkanten der einzelnen Blendenelemente gebildet wird. Durch Verstellen der Blendenelemente können verschiedene Lichtverteilungen (Schlechtwetterlicht, Stadtlicht, Landstraßenlicht, Autobahnlicht, etc.) einer adaptiven Lichtverteilung erzeugt werden.
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Das Lichtmodul 4 ist zur Variation der Leuchtweite um eine Drehachse 7 verschwenkbar an dem Gehäuse 2 des Scheinwerfers 1 befestigt. Zum Verstellen der Neigung des Lichtmoduls 4 ist ein Antrieb 8 in Form eines Elektromotors, insbesondere eines Schrittmotors, oder Elektromagnets vorgesehen. Der Antrieb 8 ist über ein Getriebe 9 vorzugsweise gelenkig an dem Lichtmodul 4, insbesondere an dem Reflektor 6, befestigt. Durch das Getriebe 9 wird die Drehbewegung des Motors 8 in eine lineare Bewegung 10 zum Verstellen der Neigung des Lichtmoduls 4 umgesetzt.
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Der Antrieb 8 wird von einem erfindungsgemäßen Steuergerät 11 des Scheinwerfers 1 angesteuert. Das Steuergerät 11 dient zur automatischen Leuchtweitenregulierung des Scheinwerfers 1. Es wird deshalb auch als ALWR-Steuergerät bezeichnet. Zu diesem Zweck sendet das Steuergerät 11 Steuersignale 12 an den Antrieb 8. Das Steuergerät 11 kann auch zur Steuerung der Leuchtfunktion der Lichtquelle 5 dienen. Dazu sendet es Steuersignale 13 an die Lichtquelle 5. Das Steuergerät 11 weist Versorgungspfade auf, über die Ansteuersignale 15 für den bestimmungsgemäßen Betrieb des Scheinwerfers 1 übertragen werden. Diese werden an eine Kommunikationsschnittstelle 14 an das Steuergerät angelegt. Solche Ansteuersignale 15 sind bspw. Signale für die Leuchtfunktion (Abblendlicht an/aus; Fernlicht an/aus; etc.) sowie Signale von Positionsaufnehmern, welche die Neigung der Karosserie zur Fahrbahn erfassen. Anhand der Signale der Positionsaufnehmer werden die Ansteuersignale 12 für den Antrieb 8 ermittelt, um das Lichtmodul 4 in eine Neigungsposition zu bringen, welche eine Neigung der Karosserie kompensiert. Eine Diagnoseschnittstelle 16 (gestrichelte Linie) - wie sie bisher bei ALWR-Steuergeräten üblich war - weist das erfindungsgemäße Steuergerät 11 nicht auf.
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Am Bandende im Anschluss an die Fertigung des Scheinwerfers 1 oder im Reparaturfall in einer Werkstatt muss ein Nullpunkt für die automatische Leuchtweitenregulierung programmiert werden. Zu diesem Zweck wurde auf einen von außerhalb des Scheinwerfers 1 über die Diagnoseschnittstelle 16 übertragenen Auslösebefehl hin die aktuellen Signale für die Karosserieneigung (Signale von Positionsaufnehmern) als Nullpunkt in dem Steuergerät 11 für die automatische Leuchtweitenregulierung abgespeichert. Schließlich wurde die erfolgreiche Speicherung des Nullpunkts mit einem über die Diagnoseschnittstelle 16 übertragenen und von außerhalb des Scheinwerfers 1 wahrnehmbaren Quittungssignal bestätigt. Danach erfolgte die mechanische Justierung des Scheinwerfers.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann - wie gesagt - auf die Diagnoseschnittstelle 16 zur Nullpunktprogrammierung ganz verzichtet werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Auslösebefehl durch eine vorgegebene Kombination von mehreren aufeinander folgenden Signalen zur bestimmungsgemäßen Betätigung des Scheinwerfers ersetzt wird. Eine solche Signalkombination kann über die herkömmlichen Versorgungspfade 15 an das Steuergerät 11 übertragen werden. Ebenso muss das Quittungssignal zur Bestätigung der erfolgreichen Speicherung des Nullpunkts durch mindestens eine bestimmungsgemäße Betätigung des Scheinwerfers 1 ersetzt werden. Das Quittungssignal wird so gewählt, dass es für einen Arbeiter am Bandende oder für einen Mechaniker in der Werkstatt unmittelbar wahrnehmbar ist, so dass es einer Übertragung über die Diagnoseschnittstelle 16 nicht mehr bedarf.
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Auf die Diagnoseschnittstelle 16 kann erfindungsgemäß also verzichtet werden, da das Steuergerät 11 von einem primitiven Diagnosekonzept basierend auf einer Hardwarereizung Gebrauch macht, welches die Nullpunktprogrammierung ausführt und die Implementierung einer vollwertigen Diagnose (einschließlich dedizierter Diagnoseschnittstelle 16, Kommunikations- und Diagnoseprotokoll, Diagnoseinhalte) einspart.
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Das vorgeschlagene vereinfachte Diagnosekonzept besteht aus zwei Abschnitten, die jeweils durch eine Hardwarereizung des Scheinwerfers 1, insbesondere durch eine Aktivierung/ Deaktivierung des Fernlichts, ausgelöst werden. Die Einleitung der beiden Abschnitte ist abgesichert durch eine Reihe von Vorbedingungen um eine ungewollte Auslösung des Programmiervorgangs zu verhindern. Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand der 2 näher beschrieben.
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In 2 sind die Vorbedingungen mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet. Sie umfassen den Zustand des Steuergeräts 11, eine Aussage 21 „Fahrzeug steht“ sowie den Zustand 22 des Abblendlichts. Die Hardwarereizung zum Auslösen des Programmiervorgangs mittels Aktivierung/ Deaktivierung des Fernlichts ist mit dem Bezugszeichen 23 bezeichnet. Die Ausführung einer Diagnose in Form eines Tests des ALWR-Motors 8 ist mit dem Bezugszeichen 24 bezeichnet. Die Quittungsreaktion auf eine erfolgreiche Programmierung des Nullpunkts in Form einer definierten Bewegung des ALWR-Motors 8 ist mit dem Bezugszeichen 25 bezeichnet. Ein gültiger Nullpunkt bzw. eine erfolgreiche Nullpunktprogrammierung wird schließlich durch das Signal 26 angezeigt.
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Der erste Abschnitt I des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nur dann eingeleitet, wenn vorgegebene Vorbedingungen erfüllt sind. Es sind dies insbesondere:
- - Steuergerät 11 an (On),
- - Aussage 21 „Fahrzeug steht“ erfüllt (True),
- - Zustand 22 des Abblendlichts an (On).
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Alle drei Vorbedingungen sind ab dem Zeitpunkt t1 erfüllt und müssen bis zum Abschluss der zweiten Hardwarereizung zum Zeitpunkt t8 anliegen. Ansonsten wird der Ablauf für den aktuellen PowerOn-Zyklus des Steuergeräts 11 gesperrt und erst für den nächsten Zyklus wieder freigegeben.
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Ab dem Zeitpunkt t1 kann durch entsprechende Hardwarereizung der erste Abschnitt I initiiert werden. Die Hardwarereizung erfolgt dann zum Zeitpunkt t2 durch mindestens dreimaliges Ein- und Ausschalten des Fernlichts 23 (über Fernlichthupe oder Fernlichtschalter) innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls T1. Falls die Hardwarereizung nicht innerhalb des Zeitabschnitts T1 abgeschlossen ist, erfolgt die Sperrung des Ablaufs für den laufenden Power-On-Zyklus des Steuergeräts 11.
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Zum Zeitpunkt t3 startet dann die Diagnosefunktion 24, um die bestimmungsgemäße Funktion des Scheinwerfers 1 zu überprüfen, die dann später als Quittungssignal zur Bestätigung einer erfolgreichen Nullpunktprogrammierung aktiviert werden soll.
Die bestimmungsgemäße Funktion ist in diesem
Ausführungsbeispiel die Aktivierung des ALWR-Motors 8. Durch den Motortest 24 wird sichergestellt, dass die Motoren 8 die Quittungsreaktion 25 auf eine erfolgreiche Nullpunktprogrammierung ausführen können. Der Motortext besteht aus einer Verstellung des ALWR-Motors 8 von MaxMin nach MaxHigh. Der Motortest 24 läuft bis zum Zeitpunkt t4, könnte aber jederzeit vorher durch das Signal Abblendlicht 22 auf aus (Off) abgebrochen werden, worauf der ALWR-Motor 8 direkt die Endposition MaxHigh anfährt.
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Der erfolgreiche Abschluss der Diagnose (Signal 24 auf aus (Off)) kann durch ein separates Quittungssignal gemeldet werden. Allerdings ist bereits die Diagnose (Signal 24 auf an (On)) selbst von außerhalb gut wahrnehmbar, so dass bereits ohne zusätzliches separates Quittungssignal von außen gut wahrnehmbar ist, ob und wann die Diagnose erfolgreich beendet wurde. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird deshalb auf ein gesondertes Quittungssignal am Ende der Diagnosephase (Abschnitt I) verzichtet.
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Im Anschluss an den ersten Abschnitt I folgt der zweite Abschnitt II des erfindungsgemäßen Verfahrens. Auch der zweite Abschnitt II wird nur dann eingeleitet, wenn vorgegebene Vorbedingungen erfüllt sind. Es sind dies insbesondere:
- - Abblendlicht 22 Reset (aus-an, Off-On), und
- - ALWR-Motor 8 in Endposition MaxHigh.
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Beide Vorbedingungen sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ab dem Zeitpunkt t6 erfüllt. Ab diesem Zeitpunkt t6 kann die eigentliche Nullpunktprogrammierung und die Quittungsreaktion (Abschnitt II des Verfahrens) durch die Hardwarereizung ausgelöst werden. Allerdings muss die Hardwarereizung innerhalb eines Zeitabschnitts T2 nach dem Ausschalten des Abblendlichts (Signal 22 auf aus (Off)) ab dem Zeitpunkt t5 erfolgen. Das Aus- und wieder Einschaltend des Abblendlichts 22 dient als Bestätigung des erfolgreichen Endes der Diagnose 24. Erfolgt die Hardwarereizung erst nach Ablauf des Zeitintervalls T2, wird der Ablauf für den laufenden Power-On-Zyklus des Steuergeräts 11 gesperrt.
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Die Hardwarereizung in Form eines mindestens dreimaligen Ein- und Ausschaltens des Fernlichts 23 innerhalb des Zeitintervalls T1 erfolgt dann zum Zeitpunkt t7. Dadurch wird zum Zeitpunkt t8 die aktuellen Signale für die Karosserieneigung (Signale von Positonsaufnehmern) als Nullpunkt für die ALWR abgespeichert. Falls die Nullpunktprogrammierung erfolgreich war, wird dann die Quittungsreaktion 25 angestoßen. Die Nullpunktprogrammierung benötigt nur relativ wenig Zeit. Aus diesem Grund erfolgt die Nullpunktprogrammierung und die Quittungsreaktion 25 quasigleichzeitig zum Zeitpunkt t8. Tatsächlich wird jedoch zunächst die Nullpunktprogrammierung ausgelöst und erst danach nach erfolgreicher Programmierung die Quittungsreaktion 25 ausgelöst. Die Quittungsreaktion 25 besteht in einer Verstellung des ALWR-Motors 8 von MaxMin nach MaxHigh. Das Quittungssignal 25 kann jederzeit durch das Signal Abblendlicht 22 auf aus (Off) abgebrochen werden. Dies ist zum Zeitpunkt t9 der Fall. Der gültige bzw. erfolgreich programmierte Nullpunkt wird durch das Signal 26 ab Beginn der Quittungsreaktion 25 zum Zeitpunkt t8 angezeigt. Nachdem bei der Quittungsreaktion 25 (d.h. nach erfolgreicher Nullpunktprogrammierung) der ALWR-Motor 8 die Endposition MaxHigh erreicht hat, oder nach Abbruch der Quittungsreaktion fährt er die von der ALWR vorgegebene Regelposition an.
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Die Nullpunktprogrammierung ist nicht erfolgreich und die Quittungsreaktion 25 bleibt aus, falls die Vorbedingungen 20 und die Hardwarereizung 23 nicht die Vorgaben einhalten oder die für die Nullpunktberechnung notwendigen Signale fehlerhaft oder nicht vorhanden sind (Fehlerfall).
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Durch das vorgeschlagene primitive Diagnosekonzept kann die Nullpunktprogrammierung zur Aktivierung der ALWR-Funktion ausgeführt werden. Vorteil der Erfindung ist, dass die für die Programmierung nach dem Stand der Technik bisher zu implementierende vollwertige Diagnosefunktion (umfassend eine dedizierte Diagnoseschnittstelle, ein Kommunikations- und Diagnoseprotokoll sowie Diagnoseinhalte) eingespart werden kann. Die vorgeschlagene Hardwarereizung und die Quittungsreaktion sind jeweils nur eine von vielen Möglichkeiten, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Nullpunktprogrammierung auszulösen und die ordnungsgemäße Programmierung zu bestätigen.