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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Beschlag, insbesondere eines
Sitz- oder Liegemöbels, mit
einer Anschlusslasche und einer damit schwenkbar verbundenen Drehlasche.
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Solche
Beschläge
werden üblicherweise
im Seitenbereich von Möbeln,
insbesondere Sitz- oder Liegemöbel angeordnet,
wo sie möglichst
wenig Raum beanspruchen sollen, so dass sie nicht als optisch störend empfunden
werden. Geeignet sind sie auch für
eines verstellbare Lehnen- oder Stützteile von Möbeln. Weiterhin
ist die Verwendung in anderen Einsatzgebieten denkbar.
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Daneben
müssen
die Beschläge,
wenn sie als Rastbeschläge
ausgeführt
sind, gewisse Haltekräfte
aufweisen. Daher müssen
aufgrund der auftretenden Beanspruchungen die Rastzähne und
die Außenverzahnung
der Rastbeschläge
sowie die Rastklinke so dimensioniert und ausgestaltet sein, dass entsprechende
Haltekräfte
erreicht werden. Zusätzlich
sollten die Beschläge
dann auch eine Mehrzahl von Rasteinstellungen aufweisen, wozu die
Verzahnung eine entsprechende Anzahl von Zähnen aufweisen muss.
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Insgesamt
sollen die Beschläge
also möglichst
klein bzw. dünn
bei hoher Stabilität
ausgeführt sein.
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Insbesondere
bei schlanken schmalen Möbeln
mit einem Metallgestell oder Rahmen, wie z. B. Sitz- und Liegemöbel, treten
Probleme beim Einsatz üblicher
Rastbeschläge
auf.
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So
ist aus der
DE 91 05
323 U1 ein Rastbeschlag bekannt, bei dem die Außenverzahnung
zwischen einem Anschlagnocken einerseits rund einer Drucknase andererseits
angeordnet ist, so dass der gesamte Wirkbereich, der mit der Sperrklinke
in Funktion bringbar ist, von dem Anschlagnocken einerseits und
der Drucknase andererseits begrenzt wird. Bei diesem Rastbeschlag
stehen die Drucknase einerseits und der Anschlagnocken andererseits
jeweils seitlich nach außen
hervor, so dass der Rastbeschlag im Bereich des Gelenkes selbst
ein relativ großes
Baumaß aufweist.
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Aus
der
DE 20 2005
003 960 U1 ist zwar ein Rastbeschlag bekannt, bei dem die
Drucknase zwischen dem Anschlagnocken und der Außenverzahnung angeordnet ist,
so dass diese nicht mehr außen vorsteht
und die Rastlasche insgesamt im Bereich der Außenverzahnung schmaler gehalten
werden kann. Dieser Rastbeschlag weist jedoch aufgrund der verwendeten
Geometrie immer noch ein relativ großes Baumaß auf. Ferner wird die Größe des Bereichs
der Verzahnung durch die Anordnung der Drucknase verkleinert, so
dass der entsprechende rastende Schwenkbereich verkleinert wird,
da die Anzahl der Zähne
verkleinert ist.
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Aus
der
DE 20 2005
011 386 U1 ist ein Rastbeschlag eines Sitz- oder Liegemöbels mit
einer Anschlusslasche und einer damit schwenkbar verbundenen, in
verschiedenen Winkelstellungen arretierbaren Rastlasche bekannt.
Die Rastlasche weist eine konzentrisch zur Gelenkachse angeordnete
Verzahnung auf, in die in Raststellung eine drehbar an der Anschlusslasche
gelagerte Sperrklinke eingreift, wobei die Sperrklinke in der ausgerückten Position durch
eine Feder gehalten und in der eingerückten Position von derselben
Feder beaufschlagt wird. Die Besonderheit des Rastbeschlags liegt
darin, dass lediglich ein Anschlagnocken an der Rastlasche zum Ausrücken der
Sperrklinke durch Zusammenwirken mit einer Ausrücknase vorgesehen ist und dass
die Sperrklinke eine Einrückfläche aufweist,
die mit der Verzahnung zum Einrücken
zusammenwirkt. Dieser Rastbeschlag ist klein und weist eine große Haltekraft
bei einfacher Bauweise auf.
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Daneben
besteht der Bedarf an Beschlägen, die
bei einer Winkelverstellung eine Längenänderung vollziehen, so wie
dies im Bereich der Fußstützen der Sitz-
oder Liegemöbel
bekannt ist. Dort verlängert sich
die Fußstütze oder
-auflage beim Herausklappen, so dass eine vergrößerte Auflagefläche für die Beine
und Füße trotz
geringer Baumaße
im eingeklappten Zustand zur Verfügung steht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Beschlag zur Verfügung zu
stellen, bei dem eine Winkelverstellung eine Längenänderung mit sich bringt. Zudem
soll das Baumaß möglichst
klein sein und der Beschlag, falls er als Rastbeschlag ausgeführt wird, auch
eine große
Haltekraft und gleichzeitig einen möglichst großen rastenden Verstellbereich
aufweisen. Insbesondere soll der Beschlag zudem so klein bauend
sein, dass ein Einsatz in Sitz- und Liegemöbel ohne Probleme an unterschiedlichen
Stellen/Funktionen möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch den in Anspruch 1 wiedergegebenen Beschlag gelöst.
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Dadurch,
dass die Anschlusslasche eine konzentrisch zur Achse angeordnete
Verzahnung aufweist, die über
ein Getriebe mit einem an der Drehlasche längsverschieblich geführtem Linearverstellelement
wirkverbunden ist, wird bei einer Verdrehung der Drehlasche gegenüber der
Anschlusslasche, also einer Winkelverstellung, über das Getriebe die Drehung
in ein Linearbewegung des Linearverstellelements umgesetzt.
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Aufgrund
der Verwendung eines Getriebes lässt
sich die Linearbewegung auf die Winkelverstellung bzw. Verdrehung
im Ausmaß und
auch in der Richtung der Bewegung abstimmen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Getriebe über
ein Reibelement und/oder Kraftschlusselement, insbesondere eine
Zahnstange mit dem Linearverstellelement wirkverbunden. Die Zahnstange
kann wiederum durch alle erdenklichen Arten mit dem Linearverstellelement
verbunden sein, z. B. Schrauben, Klemmen, Nieten, Kleben, Schweißen usw.
Dabei ist das Linearverstellelement unbeweglich mit dem Reibelement
und/oder Kraftschlusselement, insbesondere der Zahnstange verbunden,
so dass die Drehbewegung aus dem Getriebe eine Linearbewegung des
Linearverstellelements gegenüber der
Drehlasche ergibt. Bei Einsatz eines Reibelements kann z. B. eine
Reibrolle verwendet werden.
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Zur
Verbesserung der Wirkung und der Leichtgängigkeit ist es günstig, wenn
das Linearverstellelement über
eine reibungsvermindernde Lagerung mit der Drehlasche verbunden
ist. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die Lagerung ein Langloch
in dem Linearverstellelement umfasst, in das mindestens zwei Bolzen
eingreifen, die sich zwischen der Drehlasche und dem Linearverstellelement
erstrecken. Dabei können
die Bolzen Rollen zur Abstützung
an dem Langloch ausbilden bzw. umfassen. Denkbar ist jedoch auch
die Verwendung einer flächigen
Rollenlagerung oder einer Gleitlagerung. Als weitere Alternative
kommt zur Lagerung/Abstützung
die Verwendung eines in zwei, z. B. in entsprechenden Bolzen vorgesehenen,
Bohrungen geführten
Stabes in Betracht.
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Ein
kompakter Aufbau ergibt sich, wenn das Getriebe eingangseitig mit
der Verzahnung der Anschlusslasche und ausgangsseitig mit der Zahnstange
verbunden ist. Das Getriebe umfasst vorzugsweise nur wenige in einander
greifende Zahnräder,
die so aufeinander und der Verzahnung an der Anschlusslasche abgestimmt
sind, dass sich das gewünschte
Ausmaß und
Richtung der Längenverstellung
ergibt. Allgemein ist das Getriebe also eingangseitig mit dem Kraftübertragungselement
und ausgangsseitig mit dem Reibelement und/oder Kraftschlusselement
verbunden.
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Das
Getriebe wird vorzugsweise an der Drehlasche abgestützt. und
ist sinnvollerweise zwischen der Drehlasche und dem Linearverstellelement
geschützt
angeordnet. Somit ergibt sich eine kompakte Bauweise, bei der auch
wahlweise mindestens einer der Bolzen als Getriebewelle dienen kann.
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Wird
der Beschlag als Rastbeschlag ausgeführt, so ist vorzugsweise ein
zwischen Anschlusslasche und Drehlasche wirkender Rastmechanismus vorgesehen,
um die Drehlasche in verschiedenen Winkelstellungen zu arretieren,
wobei die Drehlasche, die eine konzentrisch zur Gelenkachse angeordnete
zweite Verzahnung aufweist, in die dann in Raststellung eine drehbar
an der Anschlusslasche gelagerte Sperrklinke eingreift, wobei die
Sperrklinke in der ausgerückten
Position durch eine Feder gehalten und in der eingerückten Position
von derselben Feder beaufschlagt wird, wobei lediglich ein Anschlagnocken
an der Drehlasche zum Ausrücken
der Sperrklinke durch Zusammenwirken mit einer Ausrücknase vorgesehen
ist und dass die Sperrklinke eine Einrückfläche aufweist, die mit der Verzahnung zum
Einrücken
zusammenwirkt, so wie dies aus der eigenen
DE 20 2005 011 386 U1 bekannt
ist.
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Besonders
eignen sich die erfindungsgemäßen Beschläge augrund
der mit der Winkelverstellung verbundenen Längenänderung für verstellbare Kopfteile und
Fußteile
von Sitz- und Liegemöbeln, insbesondere
Relaxsessel, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der
Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Explosionsansicht eines erfindungsgemäßen als
Rastbeschlag ausgeführten
Beschlags in der Grundstellung;
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2 eine
Draufsicht auf den Rastbeschlag aus 1 in der
Seitenansicht;
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3 eine
perspektivische Ansicht auf den Rastbeschlag aus 1,
wobei zur besseren Übersicht
der Rastmechanismus sowie die Drehlasche entfernt sind;
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4 eine
Draufsicht auf den Rastbeschlag aus 1 in der
Seitenansicht in einer teilweise verdrehten Stellung und
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5 eine 4 entsprechende
Seitenansicht, wobei zur besseren Übersicht wiederum der Rastmechanismus
und die Drehlasche entfernt sind.
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In
den 1 bis 5 ist ein als Ganzes mit 1 bezeichneter
als Rastbeschlag ausgeführter
Beschlag z. B. für
ein Kopf- oder Fußteil
eines Relaxsessels dargestellt.
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Der
Rastbeschlag umfasst eine Anschlusslasche 2 zur Befestigung
am feststehenden Teil eines Möbels
und eine Drehlasche 3 zur Befestigung an dem verstellbaren
Teil des Möbels,
die um eine Achse 5 zueinander verdrehbar sind.
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Zwischen
der Anschlusslasche
2 und der Drehlasche
3 ist
ein Rastmechanismus
4 angeordnet, der für die Rastfunktion zuständig ist.
Auf diese wird nicht näher
eingegangen, da sie im Aufbau und Wirkungsweise dem aus der
DE 20 2005 011 386
U1 bekannten Rastbeschlag weitestgehend entspricht.
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Die
Anschlusslasche 2 weist eine konzentrisch zur Achse 5 angeordnete
Verzahnung 6 an der Außenseite
ihres Kopfs auf, die über
ein Getriebe 7 mit einem an der Drehlasche 3 längsverschieblich geführtem Linearverstellelement 8 wirkverbunden
ist. Das Getriebe ist dabei so ausgelegt, das eine kleine Bewegung
der Anschlusslasche 2 eine größere Bewegung des Linearverstellelements 8 bedingt.
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Dazu
ist Getriebe 7 über
eine Zahnstange 9 mit dem Linearverstellelement 8 wirkverbunden
und das Linearverstellelement 8 wiederum unbeweglich mit
der Zahnstange 9 verbunden, wozu die Zahnstange 9 auf
der Oberseite Vorsprünge 15 aufweist,
die in entsprechende Ausnehmungen 16 in dem Linearverstellelement 8 mit
Passsitz eingepresst werden.
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Dabei
ist das Linearverstellelement 8 über eine reibungsvermindernde
Lagerung 10 mit der Drehlasche 3 verbunden, die
vorliegend ein Langloch 11 in dem Linearverstellelement 8 umfasst,
in das zwei Bolzen 12, 13 eingreifen, die sich
zwischen der Drehlasche 3 und dem Linearverstellelement 8 erstrecken.
Die Bolzen 12, 13 bilden zusammen mit entsprechenden
Scheiben Rollen 14 an dem Langloch 11 zur Abstützung und
Führung
aus.
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Das
Linearverstellelement 8 selbst ist als länglicher
Winkel ausgebildet, wobei ein Schenkel 8A (Oberseite) als
Anschlussfläche
für das
bewegliche Möbelteil
dient und der andere Schenkel 8B das Langloch 11 aufnimmt.
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Das
Getriebe 7 ist zwischen der Drehlasche 3 und dem
Linearverstellelement 8 angeordnet und an der Drehlasche 3 abgestützt. Zum
Schutz ist eine Abdeckung 17 vorgesehen.
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Eingangseitig
ist das Getriebe 7 mit der Verzahnung 6 der Anschlusslasche 2 und
ausgangsseitig mit der Zahnstange 9 verbunden.
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Dazu
kämmt ein
erstes Zahnrad 18, dessen Welle 19 an der Drehlasche 3 aufgenommen
ist, mit der Verzahnung 6 der Anschlusslasche 2.
Drehfest mit dem Zahnrad 18 auf derselben Welle 19 ist
ein weiteres Zahnrad 20 angeordnet, das über drei
weitere Zahnräder 21, 22 und 23 die
Bewegung an die Zahnstange 9 überträgt. Auch die Wellen der Zahnräder 21, 22 und 23 sind
an der Drehlasche 3 aufgenommen, wobei die Welle des ausgangseitigen Zahnrads 23 von
dem Bolzen 13 gebildet wird.
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Nachfolgend
wird die Funktionsweise des Beschlags bei der Verdrehung bzw. Winkelverstellung
beschrieben.
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Wird
von der Grundstellung (1 bis 3) ausgehend
die Drehlasche 3 gegen den Uhrzeigersinn gegenüber der
Anschlusslasche 2 verdreht, bewirkt die Verzahnung 7 ein
Drehen des Zahnrads 18 sowie 20 gegen den Uhrzeigersinn. Dies
wiederum bedingt ein Drehen des Zahnrads 21 im Uhrzeigersinn, was
für ein
Drehen des Zahnrads 22 gegen den Uhrzeigersinn und letztendliche
ausgangsseitig eine Drehung des Zahnrads 23 im Uhrzeigersinn
bewirkt (vgl. Pfeile in 5).
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Hierdurch
wird die mit dem Zahnrad 23 kämmende Zahnstange 9 und
entsprechend das Linearverstellelement 8 linear gegenüber der
Drehlasche 3 von der Achse 5 weg gerichtet verschoben
(vgl. 4), da es über
das Langloch 11 und die Bolzen 12, 13 an
der Drehlasche 3 verdrehfest abgestützt ist.
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- 1
- Beschlag
- 2
- Anschlusslasche
- 3
- Drehlasche
- 4
- Rastmechanismus
- 5
- Achse
- 6
- Verzahnung
- 7
- Getriebe
- 8
- Linearverstellelement
- 8A,
B
- Schenkel
- 9
- Zahnstange
- 10
- Lagerung
- 11
- Langloch
- 12
- Bolzen
- 13
- Bolzen
- 14
- Rollen
- 15
- Vorsprünge
- 16
- Ausnehmungen
- 17
- Abdeckung
- 18
- Zahnrad
- 19
- Welle
- 20
- Zahnrad
- 21
- Zahnrad
- 22
- Zahnrad
- 23
- Zahnrad