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Die
Erfindung befasst sich allgemein mit dem fälschungssicheren
Kennzeichnen und Auslesen von Kennzeichenelementen von textilen
Erzeugnissen, insbesondere Konfektionsware.
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Mehr
im Einzelnen betrifft die Erfindung eine Verbundfaser zur Verwendung
für eine solche Kennzeichnung, weiters ein textiles Erzeugnis
mit einer darin eingearbeiteten Verbundfaser zur Kennzeichnung,
ferner ein Verfahren zum Einschreiben von Kennzeichen in Form von
optischen Codeelementen in eine solche Verbundfaser, überdies
eine Anordnung zur Durchführung eines solchen Verfahrens
sowie schließlich eine Lesevorrichtung zum Auslesen von
optischen Codeelementen aus einem solchen textilen Erzeugnis bzw.
einer darin eingearbeiteten Verbundfaser.
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In
der Bekleidungsindustrie sehen sich immer mehr Hersteller, insbesondere
Markenanbieter, einem immer größeren Konkurrenzdruck
ausgesetzt, wobei sie Schäden dadurch erleiden, dass in
steigendem Umfang Kopien von Markenbekleidungsstücken auf
den Markt gelangen; die unter bekannten Marken vertriebenen Billigprodukte
sind häufig für Kunden ebenso wie für
den Einzelhandel kaum, zumindest nicht ohne direkten Vergleich,
von der Originalware unterscheidbar.
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Zur
Authentizitätsprüfung von Waren, insbesondere
auch Textilerzeugnissen, wurde in der
DE 10 2004 060 315 A1 bereits
vorgeschlagen, eine Markierung in Form eines Musters auf der Oberfläche
der jeweiligen Ware aufzubringen, um so eine lokale Änderung
von physikalisch messbaren Eigenschaften der Oberfläche
zu erhalten. In einem späteren Identifikationsschritt werden
Transmission, Reflexion oder Streuung einer Analysestrahlung infolge
der so geänderten Oberfläche detektiert und bei
der Kennzeichnung erfolgt die Bestrahlung, die gegebenenfalls auch
eine photochemische Reaktion an der Oberfläche der jeweiligen
Ware bewirken kann, insbesondere durch eine Maske hindurch, welche
das Muster enthält, das auf die Oberfläche der
Ware abgebildet wird. Diese Technologie ist einerseits aufwändig
und dabei wegen der Veränderung der Oberfläche
für Bekleidungsstücke, die in Bereichen ein unerwünschtes anderes
Aussehen erhalten kann, nachteilig, wobei überdies eine
Fälschung von so gekennzeichneten Waren weiterhin möglich
ist.
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In
der
DE 101 59 047
A1 ist andererseits die Kodierung eines Fadens durch Verformen,
insbesondere plastische Verformung, der Faden-Oberfläche beschrieben,
wobei beispielsweise in vorgegebenen Abständen Markierungen
am Faden angebracht werden. Hiefür wird auch vorgeschlagen,
nur vorübergehend derartige Markierungen, nämlich
in Form von Vertiefungen in einer Faden-Ummantelung, vorzusehen,
wobei die Ummantelung mit Hilfe von Wasser bzw. Lösungsmittel
aufgelöst und entfernt werden kann, um so den Kern, d.
h. den eigentlichen Faden, ohne Markierungen freizulegen. Die Markierung
wird hier in erster Linie zwecks einfacher Identifizierung, Verarbeitung
und Prüfung vorgesehen. Insbesondere wird dabei angeregt,
dass jede Markierung Informationen über den Hersteller,
den Faden, die Charge etc. enthält. Eine Authentizitätsprüfung,
insbesondere eine Kodierung zum Verhindern eines Fälschens
der Ware bzw. zum raschen Feststellen von gefälschter Ware,
ist hier nicht angesprochen.
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Es
besteht daher ein Bedarf an einer Technologie, um eine sichere Unterscheidung
zwischen Originalwaren und nachgeahmten Billigprodukten auf einfache
Weise zu ermöglichen, u. zw. ohne das Aussehen der Originalwaren
erkennbar zu beeinträchtigen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine fälschungssichere Kennzeichnung
von Bekleidungsstücken, allgemein von textilen Erzeugnissen,
zu ermöglichen, die vergleichsweise einfach anzubringen ist
und eine hohe Sicherheit hinsichtlich der Verhinderung von Fälschungen
und der Erkennung von Originalware bietet, wobei überdies
die Kennzeichnung mit freiem Auge nicht erkennbar sein soll.
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Die
Erfindung beruht dabei darauf, dass die betreffenden textilen Erzeugnisse
aus Rohmaterialien, nämlich Fasern, die entsprechend gekennzeichnet
sind, hergestellt werden können. Weiters liegt der Erfindung
die Erkenntnis zugrunde, dass ein fälschungssicheres Kennzeichnen
bedeutet, dass das Kopieren auch der Kennzeichnung unmöglich
gemacht werden muss. In der Technik gibt es hiefür in ganz
anderen Bereichen, nämlich bei der Durchführung
von Transaktionen mit Rechnern etc., kryptographische Verfahren.
Ein Anliegen der Erfindung ist demgemäß, diese
aus der Datentechnik stammenden Kryptographie-Technologien für
die Kennzeichnung von textilen Erzeugnissen benutzbar zu machen.
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Die
Erfindung sieht daher gemäß einem ersten Aspekt
eine Verbundfaser wie im beiliegenden Anspruch 1 angegeben vor,
wobei vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
in den abhängigen Ansprüchen definiert sind.
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Die
Erfindung nutzt den Umstand aus, dass textile Materialien, wie sie
für die Herstellung von Bekleidungsstücken verwendet
werden, auf einzelnen Fasern bzw. Fäden oder Garnen basieren,
die durch verschiedene Bindungsarten-Weben, Stricken, Wirken-miteinander
verbunden werden. Abhängig von der Bindungsart entstehen
an der Oberfläche des textilen Erzeugnisses verschiedene
Muster, die auf unterschiedliche Anteile der Sichtbarkeit von beispielsweise
Kett- oder Schussfäden zurückgehen. In der Regel
werden ca. 50 bis 80 Fäden pro Zentimeter eingesetzt. Erfindungsgemäß werden
nun für die Kennzeichnung der Stoffe, allgemein der textilen
Erzeugnisse, speziell hergestellte und präparierte Fasern
(mit)verwendet, die in die textilen Erzeugnisse eingearbeitet werden,
also z. B. beim Weben oder Stricken mit verwendet werden.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass mit dem hier verwendeten Begriff „Verbundfaser"
ganz allgemein Fasern, auch Fäden oder Garne, bezeichnet
sein sollen, wie sie beim Weben, Stricken, Wirken, Flechten etc.
zur Herstellung der jeweiligen textilen Erzeugnisse verwendet werden.
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Diese
Fasern (Verbundfasern) übernehmen erfindungsgemäß die
Rolle eines einfachen „Datenträgers". Sie haben
einen Verbund-Aufbau, der so geschaffen ist, dass er sich für
eine „Beschriftung" oder „Kodierung" eignet. Dabei
ist ein Beschreiben der Verbundfasern von allen Seiten her erforderlich, da
weder während des Herstellens, durch Weben, Stricken usw.,
noch im späteren Gebrauch die Lage der Verbundfaser im
textilen Erzeugnis festliegt oder kontrollierbar ist. Es ist nicht
möglich, während der Herstellung die Verbundfasern
so hinsichtlich ihrer Position im textilen Erzeugnis auszurichten,
dass die Verbundfaser endgültig im fertiggestellten Bekleidungsstück
in einer ganz bestimmten Ausrichtung vorliegt. Deshalb ist es von
Bedeutung, eine „Rundum-Kodierung" an der Verbundfaser
zu ermöglichen, um später die Lesbarkeit unter
allen Umständen sicherzustellen. Um dies zu erreichen,
besitzt die Verbundfaser eine Seele, vorzugsweise aus einem reflektierenden
Material, insbesondere einem Metall bzw. einer Metalllegierung;
diese Seele muss nicht zwangsläufig kontinuierlich vorliegen,
sie kann auch nur abschnittsweise in der Verbundfaser eingebaut sein.
Diese Seele wird mit einem thermoplastischen Kunststoffmaterial
umhüllt, das den eigentlichen Datenträger insofern
bildet, als es durch einen fokussierten energiereichen Lichtstrahl,
also insbesondere Laserstrahl, örtlich verankert, insbesondere
aufgeschmolzen, werden kann. Durch dieses Verankern, z. B. Umfärben
oder aber insbesondere Aufschmelzen, in kleinen Punktbereichen werden
vergleichbar der Anordnung von Bits in einem Datenträger,
etwa in einem optischen scheibenförmigen Datenträger,
insbesondere durch Reflexion auslesbare Codeelemente erhalten, da
sich die veränderten bzw. aufgeschmolzenen Stellen von
den benachbarten, nicht aufgeschmolzenen Stellen optisch unterscheiden.
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Um
die Hülle, die die Seele der Faser umgibt, gegen etwaige
mechanische Schädigungen sowie auch gegen chemische Angriffe,
etwa beim Waschen unter Verwendung von Waschmittel, zu schützen, wird
zweckmäßig eine weitere Umhüllung, eine Schutzhülle,
aus organischem Kunststoff außen auf der Hülle
angebracht. Diese Schutzhülle muss für den Lesestrahl,
der später zum Auslesen der Codeelemente oder „Bits"
verwendet wird, sowie vorzugsweise auch für den Schreibstrahl
transparent sein. (Theoretisch wäre es denkbar, zunächst
eine noch nicht fertige Faser, die aus Seele und beschreibbarer Hülle
besteht, mit den Codeelementen durch Aufschmelzen der Hülle
zu beschreiben, wobei erst danach die Schutzhülle aufgebracht
wird; in diesem Fall muss die Schutzhülle nur für
den Lesestrahl durchlässig sein.) Für ein Beschreiben
der Verbundfaser durch lokales Verändern bzw. Aufschmelzen
des Kunststoffes der Hülle ist es zweckmäßig,
sich nicht auf die scharfe Fokussierung des Licht- bzw. Laserstrahls,
der zum Beschreiben verwendet wird, auf eine Stelle innerhalb der
Hülle zu beschränken, und demgemäß besteht
vorzugsweise die Seele, um ihre Änderung durch die zugeführte
Wärmeenergie zu verhindern, aus einem im Vergleich zum
Kunststoff der Hülle relativ hitzebeständigen
Material; dieses Material der Seele wird dann beim Einschreiben
der Codeelemente (nämlich durch lokales Aufschmelzen des
Hüllen-Kunststoffs) durch die Wärmeentwicklung nicht
verändert. Im Weiteren ist es hier einerseits für die
optimale Energieausnützung beim Einschreiben der Codeelemente
sowie auch für ein effizientes Auslesen der eingeschriebenen
Codeelemente bei der Überprüfung der Fasern bzw.
damit versehenen textilen Erzeugnissen zweckmäßig,
wenn die Seele wie erwähnt aus einem lichtreflektierenden
Material besteht. Vorzugsweise wird für die Seele als Material ein
Metall bzw. eine Metalllegierung verwendet, das bzw. die entsprechend
dünn als Metallfaser, somit als Kern der Verbundfaser,
herstellbar ist, das bzw. die lichtreflektierend ist, und das bzw.
die überdies auch eine entsprechende Biegsamkeit im Hinblick
auf die Verwendung der Verbundfaser im Zuge der Herstellung von
textilen Erzeugnissen ist. Als Material haben sich hier beispielsweise
Aluminium oder Silberlegierungen als günstig erwiesen.
Eine andere vorteilhafte Ausführung kann als Seele eine
in Schraubenlinien um eine Kernfaser umlaufende Streifenbeschichtung mit
den genannten Legierungen aufweisen. Dies kann sich vor allem in
der Herstellung als billiger erweisen.
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Andererseits
können für die Hülle thermoplastische
Materialien, wie etwa Polyamide, z. B. PA46, oder amorphe Polycarbonate
eingesetzt werden.
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Die
außen die Hülle umgebende Schutzhülle,
die eigentlich nur bei Polycarbonat-Hüllen erforderlich
ist, und die aus für die Licht- bzw. Laserstrahlen durchlässigem
Material besteht, kann beispielsweise aus hochflexiblem Polyamid,
wie PA66, bestehen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Verbundfaser
vor der weiteren Verarbeitung (Weben, Stricken, Wirken etc.) mit
anderen Fasern, z. B. Naturfasern, versponnen werden. Dadurch sind
noch wesentlich dünnere Fasern mechanisch stabil einsetzbar.
Damit ist deren mechanischer Einfluss auf das Gewebe bzw. allgemein
textile Erzeugnis noch einmal deutlich geringer.
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Die
Erfindung betrifft derartige Verbundfasern im Rohzustand, vor dem
Einschreiben der Kennzeichnung, ebenso wie im Zustand nach dem Beschreiben,
wenn die Hülle zumindest auf einem Teil ihrer Länge
durch lokales Verändern bzw. Aufschmelzen mittels der Licht-
bzw. Laserstrahlung gebildete optische Codeelemente aufweist. Diese
optischen Codeelemente enthalten insbesondere Authentifizierungs-Signaturelemente,
können aber zusätzlich auch optische Produkt-bezogene,
frei lesbare Informationen enthalten, wie etwa Informationen über
Hersteller, Herstelldatum, verwendete Materialien, laufende Nummern
der Produktion, Chargennummern usw.. Für die zur Fälschungssicherheit
vorgesehene Kennzeichnung können Identifikationsbereiche
vorgesehen werden, die nicht unbedingt alle von vorneherein beschrieben
werden müssen, und die als Indentifizierer fungieren. Diese
Identifizierer enthalten Signaturen des Herstellers oder der Hersteller,
die beispielsweise ähnlich wie bei elektronischen Signaturen
mit einem sogenannten privaten Schlüssel aus einem asymmetrischen
Kryptographieverfahren erstellt werden, und die mit einem zugehörigen öffentlichen
Schlüssel jederzeit ausgelesen und überprüft
werden können.
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Wird
aus den so gekennzeichneten Stoffen Konfektionsware hergestellt,
insbesondere hochwertige, teure Markenware, so können an
bestimmten Stellen noch vorhandene nicht genützte Identifizierer, d.
h. leere Bereiche, nachträglich noch dazu genützt werden,
die Signatur des Designers oder Markenprodukt-Herstellers aufzunehmen,
wobei dies mit einer kombinierten Schreib-Lesevorrichtung geschehen kann,
die der zum Auslesen der optischen Codeelemente in den vorliegenden
Verbundfasern oder textilen Erzeugnissen verwendeten Laservorrichtung ähnlich
ist.
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Im
Hinblick auf die allseitige Auslesbarkeit der Codeelemente werden
diese bevorzugt entsprechend einer oder mehreren Wendeln oder Schraubenlinien
in der Hülle eingeschrieben. Dabei werden die Codeelemente
sich wiederholend entsprechend diesen Schraubenlinien angebracht,
so dass letztlich ein Auslesen bestimmter Codeelemente dadurch ermöglicht
wird, dass bestimmte Codeelemente in den Wiederholungsbereichen
einmal an der Oberseite und einmal an der Unterseite eines textilen
Erzeugnisses zu liegen usw. kommen.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung betrifft diese ein textiles Erzeugnis,
insbesondere ein Stoff oder ein Kleidungsstück aus diesem
Stoff, wobei in diesem Erzeugnis zumindest eine eingearbeitete erfindungsgemäße
Verbundfaser vorliegt. Diese Verbundfaser ist zumindest bereits
teilweise mit Codeelementen wie vorstehend erläutert beschrieben.
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Gemäß einem
dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einschreiben
von optischen Codeelementen in eine Verbundfaser gemäß der
Erfindung, durch lokales Verändern bzw. Aufschmelzen der
Hülle dieser Verbundfaser zumindest auf einem Teil der
Länge mit Hilfe von Bestrahlung, wobei die Verbundfaser
axial relativ zu einer Strahlenquelle vorbewegt und gleichzeitig
um ihre Achse gedreht wird. Dadurch wird die schraubenlinienförmige
Beschriftung mit Codeelementen wie vorstehend angeführt
in effizienter Weise ermöglicht.
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Um
die Sicherheit beim Auslesen zu erhöhen, werden wie erwähnt
bevorzugt die Codeelemente entsprechend mehreren Schraubenlinien
angebracht, und hiefür kann zur einfachen Herstellung vorgesehen
werden, dass die Verbundfaser gleichzeitig mit zwei oder mehr Strahlenquellen
aus verschiedenen Richtungen zwecks Beschreiben bestrahlt wird.
Es wird dann eine mehrgängige Schraubenlinienanordnung, ähnlich
einer Schraube mit mehrgängigem Gewinde, erhalten.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt schafft die Erfindung eine Anordnung zur Durchführung
eines derartigen Verfahrens zum Beschreiben von Verbundfasern mit
Codeelementen, welche Anordnung eine Vorschubeinheit zum axialen
Vorbewegen der Verbundfaser längs eines Vorschubwegs und
zumindest eine benachbart dem Vorschubweg angeordnete Strahlenquelle
zur Abgabe eines gebündelten Licht- bzw. Laserstrahls auf
eine Verbundfaser aufweist. Wie erwähnt, sind bevorzugt
mehrere Strahlenquellen vorgesehen, um die Codeelemente entsprechend
mehreren Schraubenlinien einzuschreiben, und diese Strahlenquellen
sind dabei bevorzugt in Bewegungsrichtung hintereinander und überdies gegeneinander
in Umfangsrichtung versetzt, d. h. winkelversetzt, z. B. im Fall
von drei Strahlenquellen um jeweils 120° gegeneinander
versetzt, vorgesehen.
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Schließlich
sieht die Erfindung eine Lesevorrichtung zum Auslesen von optischen
Codeelementen aus einer in ein textiles Erzeugnis eingearbeiteten Verbundfaser
vor, wobei diese Lesevorrichtung eine transparente Abdeckung für
das auf eine starre Auflage aufgelegte textile Erzeugnis, sowie
eine optische Leseeinheit aufweist, die in zwei Richtungen (x-, y-Richtung)
verschiebbar sowie um zumindest eine zur Ebene des textilen Erzeugnisses,
wenn dieses auf der Auflage liegt, parallele Achse, z. B. die y-Achse,
verschwenkbar angeordnet ist.
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Mit
einer derartigen Lesevorrichtung können die Codeelemente
und damit die Signaturen ebenso wie die sonstigen Informationen
verlässlich ausgelesen werden. Im Fall der Prüfung
der Authentizität der Signaturen kann wie erwähnt ähnlich
wie bei elektronischen Signaturen derart vorgegangen werden, dass
die Hersteller ihre originalen Signaturen veröffentlichen,
die mit den veröffentlichten öffentlichen Schlüsseln
mittels derartiger Lesevorrichtungen wie vorstehend ausgeführt überprüft
werden können. Da die korrekte Signatur aber nur mit dem
privaten Schlüssel hergestellt werden kann, die dem jeweiligen
Hersteller allein bekannt ist, kann jedes Plagiat bei einer solchen
Prüfung sofort erkannt werden.
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Im Übrigen
sind bei diesen Überprüfungen, z. B. beim Verkauf
eines Bekleidungsstücks, auch weitere Angaben, z. B. des
Händlers, Änderungsschneiders, aber auch der Eigentümerin
oder des Eigentümers, auf einem Kleidungsstück,
enthaltend die Verbundfaser, anbringbar, so dass das Kleidungsstück
auf diese Weise zu einem „Unikat" gemacht werden kann.
Auch können Kennzeichnungen oder Informationen im Hinblick
auf die Identifizierung bei Reinigungen usw. vorgesehen werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung veranschaulichten
bevorzugten Ausführungsbeispielen, auf die sie jedoch nicht
beschränkt sein sollen, noch weiter erläutert.
Es zeigen:
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Die 1 und 2 in
einem Längsschnitt bzw. Querschnitt eine Verbundfaser gemäß der
Erfindung;
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3 schematisch
eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zum Einschreiben
von optischen Codeelementen in eine solche Verbundfaser; und
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4 schematisch
eine Lesevorrichtung zum Auslesen von optischen Codeelementen aus
einem textilen Erzeugnis, in das in Abständen mehrere Verbundfasern
gemäß der Erfindung eingearbeitet sind.
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In
den 1 und 2 ist eine Verbundfaser 1 gezeigt,
die eine beispielsweise diskontinuierlich sich in Achsrichtung erstreckende
Seele 2, z. B. mit Teilen 2a, 2b, 2c,
aufweist. Selbstverständlich ist es aber auch möglich,
eine kontinuierlich verlaufende Seele 2 vorzusehen. Diese
Seele oder dieser Kern 2 der Verbundfaser 1 besteht
bevorzugt aus einer reflektierenden Metalllegierung, und sie ist
von einer Hülle 3 aus einem mittels Laserlicht
oder energiereichem Licht aufschmelzbaren organischen Kunststoff umgeben.
In dieser Hülle 3 werden, wie nachstehend noch
näher anhand der 3 erläutert
werden wird, Codeelemente 4 durch lokales Verändern,
nämlich insbesondere Aufschmelzen, gebildet, d. h. die Kunstfaser 1 wird
mittels einer Laserstrahlung „beschrieben" oder „codiert",
wobei wie aus 1 ersichtlich die Codeelemente 4 in
Form von kurzen dünnen Strichen, vergleichbar Bits, beispielsweise entsprechend
dem Verlauf von zwei Schraubenlinien 5, 5' um
den Umfang der Hülle 3 herum angebracht werden.
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Außen
ist die Hülle 3 von einer transparenten Schutzhülle 6 umgeben,
und diese Schutzhülle 6 schützt die darunter
befindliche, die Aufzeichnungsschicht für die Codeelemente 4 bildende
Hülle 3 gegenüber mechanischen Beanspruchungen,
wie Reiben, Kratzen, aber auch gegen Waschmittel und dgl. chemische
Angriffe.
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In 2 ist
schematisch angedeutet, wie die Codeelemente 4 durch lokales
Aufschmelzen erhalten sind, wobei das Aufschmelzen von innen her,
von der Seele 2 her, erfolgt.
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Zum
Einschreiben dieser Codeelemente 4 durch Aufschmelzen des
Kunststoffmaterials der Hülle 3, die die Seele 2 der
Verbundfaser 1 umgibt, in kleinen lokalen Bereichen kann
eine Anordnung 11 wie in 3 gezeigt
verwendet werden. Dabei wird die Verbundfaser 1 nach ihrer
Herstellung durch einen Ziehstein 12 gezogen, wobei zu
diesem Abziehen der Verbundfaser 1 und somit zum Vorbewegen der
Verbundfaser 1 gemäß einem Vorschubweg 13 beispielsweise
eine Rolle 14 vorgesehen sein kann, auf der die Verbundfaser 1 aufgewickelt
wird. Diese Rolle 14 ist drehbar in einem Käfig 15 gelagert,
der zusätzlich seinerseits um eine Achse entsprechend der
Achse des Vorschubwegs 13 drehbar gelagert ist, so dass
die Verbundfaser nicht nur in Vorschubrichtung gemäß dem
Vorschubweg 13 kontinuierlich vorbewegt wird, sondern überdies
auch um die eigene Achse verdreht wird. Während dieser
kombinierten Bewegungen wird beispielsweise mit Hilfe von drei Strahlenquellen 16a, 16b und 16c,
die je einen gebündelten Laserstrahl auf die Verbundfaser 1 richten, gleichzeitig
entsprechend drei Schraubenlinien (5, 5' in 1)
eine Beschriftung mit Codeelementen 4 durch lokales Aufschmelzen
oder allgemein Verändern des Materials der Hülle 2 vorgenommen.
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Diese
Strahlenquellen 16a, 16b und 16c können
aus Laserstrahl-Schreibköpfen bestehen, die einen von einer
Laservorrichtung 17 erzeugten Laserstrahl auf die Verbundfaser 1 fokussieren.
Der Laser 17, kann dabei ein herkömmlicher CW-Laser (Dauerstrich-Laser)
oder aber ein Pulslaser sein, der beispielsweise extrem kurze Impulse
mit hoher Energie und einer Impulslänge im Pikosekunden-Bereich erzeugt.
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Der
Laserstrahl wird zwecks Codierung einem optoelektronischen Unterbrecher 19 zugeführt, um
so die Bits bzw. Codeelemente entsprechend der vorgegebenen Kodierung
einschreiben zu können, wobei eine Ansteuerung von einem
Rechner 20 her über eine Treiberheit 21 erfolgt.
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Wenngleich
es möglich wäre, für jeden Schreibkopf,
d. h. jede Strahlenquelle 16a, 16b und 16c,
eine eigene Laserquelle vorzusehen, wird vorzugsweise doch eine
einzige Laserquelle für alle Schreibköpfe verwendet,
um den Aufwand gering zu halten, und der Laserstrahl 18 kann
dementsprechend mit Hilfe von Strahlteilern, z. B. 22,
die einen Teil der Laserstrahlung reflektieren und einen Teil durchlassen,
geteilt werden, wobei die Teilstrahlen der Strahlenquellen 16a, 16b, 16c z.
B. über Umlenkspiegel 23 zugeführt werden
kann.
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In 4 ist
eine Lesevorrichtung 31 schematisch veranschaulicht, wobei
ein textiles Erzeugnis 32, das Verbundfasern 1 wie
beschrieben enthält, auf einer starren Unterlage 33 aufgelegt
wird und durch eine für die Lesestrahlung transparente
Scheibe als Abdeckung 34 beschwert und flach gedrückt
wird.
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Als
optische Leseeinheit 35 ist ein Lesekopf 35 vorgesehen,
der einen Lesestrahl auf das textile Erzeugnis 32 richtet
und den reflektierten Strahl zur Auslesung empfängt, und
der, wie nur ganz schematisch mit Doppelpfeilen x und y in 4 gezeigt,
in zwei Richtungen verschiebbar überdies in einer vertikalen
Ebene, die die y-Achse enthält, verschwenkbar ist, wie
mit dem Doppelpfeil α gezeigt ist. Dieser Lesekopf 35 kann
auch zugleich als Schreibkopf ausgebildet sein, um im Nachhinein
in die Verbundfasern 1 noch ergänzende Codeelemente 4 (s. 1)
einzuschreiben, wie vorstehend erläutert wurde.
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Der
Auslesestrahl oder Schreibstrahl wird von einer Laservorrichtung 36 abgegeben,
und der Auslesestrahl wird einer Auswerteinheit 37 über
einen Strahlteiler 38 zugeführt. Beide Einheiten 36, 37 werden
von einer Steuerelektronik 39 angesteuert, die überdies
auch Treiberschaltkreise 40 für die nicht näher
veranschaulichten Antriebe zur Bewegung des Schreib/Lesekopfs 35 in
der x-Richtung, y-Richtung und zum Verschwenken entsprechend dem
Winkel α ansteuert, vgl. auch die entsprechenden Treiber-Ausgänge 41, 42 und 43 in 4.
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Im
Betrieb der Lesevorrichtung 31 wird somit das jeweilige
textile Erzeugnis 32 auf der festen Unterlage 33 mit
Hilfe der transparenten Scheibe 34 fixiert, und es wird
die Oberfläche des textilen Erzeugnisses 32 nach
lesbaren Abschnitten der Verbundfasern 1 untersucht. Wenn
derartige lesbare Abschnitte festgestellt werden, werden diese identifiziert,
wobei der Lesestrahl zum Lesen in den beiden Richtungen x, y und
durch die Verschwenkung entsprechend dem Winkel α positioniert
wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004060315
A1 [0004]
- - DE 10159047 A1 [0005]