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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Reinigen von Formen mit Trockeneis.
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Zum
Reinigen der Innenoberfläche bzw. der Innenwandungen von
im industriellen Bereich eingesetzten Formen und Werkzeugen, im
wesentlichen von solchen aus Metall, sind unterschiedlichste chemische
und physikalische Reinigungsverfahren und Möglichkeiten
bekannt.
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Chemische
Reinigungsverfahren erfordern aufgrund der dort verwendeten oft
aggressiven Mittel und aufgrund gesetzlicher Vorschriften einen
hohen Aufwand an Sicherheits- und Entsorgungseinrichtungen. Daher
ist es bei den physikalischen Reinigungsverfahren, bei denen die
Verunreinigungen in der Regel durch Beschuss oder Bestrahlung der
zu reinigenden Oberfläche mit Sand-, Metall- oder Glaspartikeln
entfernt werden, erforderlich, dass das Reinigen selbst in gesonderten
Kabinen durchgeführt wird. Hierfür muss das zu
reinigende Bauteil zunächst aus der entsprechenden Maschine
ausgebaut und in eine solche Kabine eingelegt werden.
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Eine
weitere Alternative besteht darin, Bauteile mittels Beschuss durch
Trockeneispellets, also kleinen Trockeneis-Stücken in Reiskorngröße,
zu reinigen. Beim Trockeneis handelt es sich um in den festen Aggregatzustand überführtes
und auf mindestens –78,5°C gekühltes
Kohlendioxid. Trockeneis geht unter Atmosphärendruck unmittelbar
vom festen Aggregatzustand in den gasförmigen über,
wobei keine Schmelzflüssigkeit entsteht. Dadurch kann auf
besonders einfache Weise, nämlich mit normaler Druckluft,
sowohl der Beschuss mit Trockeneis als auch die Absaugung und Abfuhr
der Schmutzpartikel erfolgen.
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Zu
Reinigungszwecken kann Trockeneis in verschiedenen Formen verwendet
werden. Trockeneis liegt bei der Produktion in Form von Schnee vor. Um
hartnäckigere Verschmutzungen abrasiv zu entfernen wird
er zu Trockeneisgranulat bzw. Trockenneispellets komprimiert, indem
man ihn durch Matrizen drückt. Die Massendichte der Pellets
beträgt etwa 1000 kg/m3. Sie haben
die Form von Stiften mit einer Länge von etwa 5 mm bis
30 mm und einem Durchmesser von etwa 3 mm.
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Aus
der
DE 199 36698 C1 ist
eine Vorrichtung zur Reinigung von Vulkanisationsformen bekannt.
Die Vorrichtung weist eine mehrachsig bewegliche Strahleinrichtung
und eine Manipulationseinrichtung auf. Die Strahleinrichtung und
die Manipulationseinrichtung werden von einer Isolationshaube aufgenommen.
Die Isolationshaube wird über einen Auslegearm und einen
Adapterring am Außenumfang einer Teilform angeschlossen.
Die Vorrichtung soll beliebige Teilformen von Vulkanisationsformen ohne
Abwarten bis zum Auskühlen der Formen reinigen können.
Zudem soll der Strahl- bzw. Reinigungsbereich abgekapselt werden.
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Weitere
Vorrichtungen zur Reinigung mit Trockeneis sind von der Linde AG
bekannt. Diese arbeiten im wesentlichen nach 2 unterschiedlichen Prinzipien,
den Druckstrahlgeräten mit 1-Schlauch-System und den Geräten
mit Ansaugprinzip mit 2-Schlauch-System.
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Bei
den 1-Schlauch-Strahlsystemen werden über eine rotierende
Luftschleuse reiskorngroße Pellets vom Vorratsbehälter
der Maschine in einen Druckluftstrom zudosiert, in Richtung einer
Strahlpistole davongetragen und schließlich in einer Lavaldüse
auf annähernd Schallgeschwindigkeit beschleunigt. Die Pellets
prallen dann auf die zu reinigende Oberfläche.
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Die
2-Schlauch-Strahlsysteme verwenden das Ansaugprinzip. Ein Druckluftstrom
erzeugt ein partielles Vakuum in einer Strahlpistole. Das Trockeneisgranulat
wird vom Vorratsbehälter des Gerätes über
eine Dosierschnecke in einen Ansaugbereich transportiert. Dort werden
die Pellets vom Unterdruck im Strahlschlauch mitgerissen und zu
einer Venturidüse befördert, von wo aus sie in
Richtung des Reinigungsziels beschleunigt werden.
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Beim
Beschuss mit Trockeneispellets entstehen mehrere vorteilhafte Effekte.
Neben dem zunächst erfolgenden mechanischen Abtragen von
Verunreinigungen durch Abrasion ergibt sich eine starke punktuelle
Abkühlung des bestrahlten Bereiches, wodurch die Verunreinigungen,
besonders bei Kunststoffresten in Kunststoffformen, verspröden
und sich leichter entfernen lassen. Zudem entsteht beim Aufprall
der Trockeneispellets auf die Oberfläche unter Atmosphärendruck
der bereits genannte Übergang des Trockeneises in den gasförmigen
Zustand, wobei eine ca. 700fache Volumenvergrößerung
des Trockeneises stattfindet. Die dadurch entstehenden Gaswirbel
sind in der Lage, die unterkühlten und versprödeten
Verunreinigungen auszublasen, ohne den Untergrund oder die Oberfläche
selbst zu beschädigen.
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Manchmal
ist es von Nachteil bei den bekannten Verfahren zur Reinigung von
Vulkanisationsformen oder anderen Formen zur Kunststoffformgebung
mit Trockeneis, dass zu sauber gereinigt wird. Das heißt
nach dem Reinigen einer Vulkanisationsform fehlt eine „Restverunreinigung"
oder „Rückverunreinigung" in den Formen, dies
kann zu einem Ausschuss beim Wiederanfahren der Maschinen führen. Um
dieses Problem zu beheben wird oftmals nach dem Reinigen eine Trennmittelschicht
in die Formen eingebracht. Diese Trennmittelschicht soll ein Anhaften
der Kunststoffteile in den Formen verhindern. Die Dicke der Trennmittelschicht
kann aber nicht genau festgelegt werden, daher kommt es beim Wiederanfahren
der Maschinen zunächst zu einer Produktion von Ausschussteilen,
da meistens eine zu dicke Trennmittelschicht aufgebracht wird. In
vielen Fällen sind die Formen nach dem nachträglichern
Aufbringen der Trennmittelschicht vollständig ausgekühlt, was
zu einem zeitlichen Mehraufwand führt, da die Formen vor
dem Anfahren erst wieder vollständig aufgeheizt werden
müssen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es ein Verfahren, ein Trockeneis und eine Vorrichtung
bereitzustellen, mit denen es möglich ist, dass Formen
schnell gereinigt werden können und dass zuverlässig
verhindert wird, dass nach dem Reinigen neue Kunststoffformteile
an der Form anhaften.
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Die
Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen
angegeben.
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Erfindungsgemäß ist
ein Verfahren zum Reinigen von Formen zur Kunststoffformgebung,
insbesondere PUR-Formteile, mit Trockeneis vorgesehen, wobei das
Trockeneis aus einem Vorratsbehälter gefördert
wird, über eine Mischeinheit dosiert und/oder mit Pressluft
gemischt wird. Das Trockeneis wird zusammen mit einem Trennmittel
auf eine zu reinigende Oberfläche gestrahlt.
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Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Trennmittelschicht
auf der Oberfläche der Form aufgetragen. Hierbei wird ein
Teil des aufgetragenen Trennmittels wiederum durch das auf die Oberfläche
treffende Trockeneis wieder entfernt. Hierdurch entsteht ein Gelichgewichtszustand
zwischen Auf- und Abtragung des Trennmittels. Dies führt
dazu, dass das Trennmittel in einer sehr dünnen Schicht
aufgetragen wird, die es erlaubt, die Form ohne weitere Behandlung
und Verzögerung sofort zum Herstellen eines weiteren Kunststoffformteils
zu verwenden, das nach der Herstellung leicht aus der Form entfernt
werden kann.
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Mit
der Erfindung wird somit der Ausschuss an Kunststoffformteilen erheblich
vermindert und die Produktion kann wesentlich schneller wieder aufgenommen
werden.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich
die Formen ohne Ausbau aus den Maschinen und ohne dass die Formen
vollständig auskühlen zu Reinigen, was zu einer
erheblichen Zeitersparnis führt.
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Der
Zeitaufwand beim Anfahren ist sehr gering, da die Formen nach dem
Reinigen nur geringfügig abgekühlt sind und somit
weniger Energie und Zeit zum Aufheizen erforderlich ist.
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Auf
den Einsatz von zusätzlichem Reinigungsmittel kann verzichtet
werden.
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Die
Erfindung wird beispielhaft anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen dabei schematisch.
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1:
eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2:
eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Reinigen
von Formen weist einen Vorratsbehälter 2 zum Aufnehmen
und Speichern von Trockeneis auf. Der Vorratsbehälter 2 ist
in der Draufsicht quadratisch ausgebildet. Weiterhin weist der Vorratsbehälter 2 eine
Bodenwandung 3, zwei Seitenwandungen 4, eine Vorderwandung 5 und
eine Rückwandung 6 auf. Auf der Oberseite ist
eine Klappe 7 zum Einbringen des Trockeneises ausgebildet.
Die Vorderwandung 5 ist schräg in einem Winkel
von etwa 60° gegenüber der Bodenwandung 3 angeordnet.
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Die
Bodenwandung 3 weist einen trichterförmigen Einfüllstutzen 8 auf,
der den Vorratsbehälter 2 mit einer Dosierscheibe 9 verbindet.
Der Einfüllstutzen 8 ist als Ventil 8 mit
einem irisförmigen Öffnungsmechanismus ausgebildet. Über
den Einfüllstutzen 8 gelangt das Trockeneis in
die Dosiereinheit 9.
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Die
Dosierscheibe 9 ist unterhalb des Vorratsbehälters 2 angeordnet.
Die Dosierscheibe 9 weist beispielsweise 16 zylindrische
Durchgangsbohrungen 10 auf. Über den Einfüllstutzen 8 werden die
Durchgangsbohrungen 10 in einer Position 11 unterhalb
des Einfüllstutzen 8 mit Trockeneis befüllt.
Ein Elektromotor versetzt die Dosierscheibe 9 in eine gleichförmige
Drehbewegung um die Durchgangsbohrungen 10 vom Einfüllstutzen 8 zu
einer Pressluftleitung 12 zu überführen.
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Die
Pressluftleitung 12 weist eine Unterbrechung 13 auf,
in der die Dosierscheibe 9 angeordnet ist. Beim Drehen
der Dosierscheibe kann jeweils eine Durchgangsbohrung 10 in
Flucht mit der Pressluftleitung 12 angeordnet werden. Die
Pressluftleitung 12 entleert die Durchgangsbohrungen 10 der
Dosierscheibe 9 und beschleunigt das darin enthaltene Trockeneis,
das heißt die Dosierscheibe 9 dosiert Trockeneis
in einen in der Pressluftleitung 12 strömenden
Pressluftstrom 14. Unterhalb des Bereichs 13 der
Dosierscheibe 9 setzt sich die Pressluftleitung 12 fort.
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Über
eine Trennmittelpumpe 15 wird ein Düsenring 16 mit
Trennmittel aus dem Trennmittelbehälter 17, der
an den Abschnitt der Pressluftleitung 12 unterhalb der
Dosierscheibe angeschlossen ist, beschickt. Der Düsenring 16 umschließt
den Umfang der Pressluftleitung 12 kreisförmig
und weist mehrere Düsen auf. Mittels der Düsen
des Düsenrings 16 wird das Trockeneis im inneren
der Pressluftleitung 12 gleichmäßig mit
Trennmittel besprüht bzw. versetzt. Auf diese Weise wird
in der Pressluftleitung 12 ein Pressluft-Trockeneis-Trennmittel-Gemisch
ausgebildet.
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An
die Pressluftleitung 12 ist ein Strahlschlauch 18 angeschlossen.
Der Strahlschlauch 18 mündet in eine Strahlpistole 19.
Die Strahlpistole 19 weist ein mit einem Abzug 20 verbundenes
Ventil 21 und eine nach dem Ventil 21 angeordnete
Düse 22, beispielsweise eine Lavaldüse 22,
auf. Die Lavaldüse 22 beschleunigt das Pressluft-Trockeneis-Trennmittel-Gemisch
auf annähernd Schallgeschwindigkeit. Wird das Ventil 21 über
den Abzug 20 der Strahlpistole 19 betätigt
wird das Pressluft-Trockeneis-Trennmittel-Gemisch ausgegeben und
auf eine zu reinigende Oberfläche gelenkt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 ist der Einfüllstutzen 8 des
Vorratsbehälters 2 mit einem Ende einer Dosierschnecke 23 zur
Entnahme von Trockeneis aus dem Vorratsbehälter 2 verbunden. Über
die Drehzahl der Dosierschnecke 23 lässt sich
die Menge des entnommenen Trockeneises steuern.
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Das
andere Ende der Dosierschnecke 23 mündet in einen
Zuführschlauch 24, der mit einer Strahlpistole 25 verbunden
ist. Der Zuführschlauch 24 dient zum Transport
des Trockeneises in die Strahlpistole 25.
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Eine
Pressluftleitung 26 mündet ebenfalls in die Strahlpistole 25.
Im Inneren der Strahlpistole 25 mündet die Pressluftleitung 26 in
Längsrichtung in eine Düse 27 zum Beschleunigen
der Pressluft. Der Zuführschlauch 24 mündet
seitlich in die Düse 27, die eine Mischkammer 27 ausbildet.
Durch die durch die Mischkammer 27 strömende Pressluft
wird im Zuführschlauch 24 ein Vakuum, erzeugt
durch das das Trockeneis in die Mischkammer 27 gesaugt
wird.
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Ebenfalls
seitlich an die Mischkammer 27 ist eine Trennmitteldüse 28 angeschlossen,
die mit einem Trennmittelbehälter 29 über
eine Leitung 30 verbunden ist. Über eine Trennmittelpumpe 31 wird
die Trennmitteldüse 29 mit Trennmittel aus dem
Trennmittelbehälter 29 beschickt. Auf diese weise
dosiert die Trennmitteldüse 28 Trennmittel in
die Mischkammer 27 zu. Hierdurch wird in der Mischkammer 27 ein Pressluft-Trockeneis-Trennmittel-Gemisch
ausgebildet.
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An
die Mischkammer 28 bzw. das Ende der Düse 27 ist
eine Lavaldüse 32 angeschlossen, die das Pressluft-Trockeneis-Trennmittel-Gemisch
zusätzlich beschleunigt. Die Strahlpistole 25 weist
einen Abzug 33 und ein Ventil 34 welches im Bereich, in
dem die Pressluftleitung 26 in die Strahlpistole 25 mündet,
ausgebildet ist. Wird das Ventil 34 über den Abzug 33 der
Strahlpistole 25 betätigt, wird das Pressluft-Trockeneis-Trennmittel-Gemisch
ausgegeben und auf eine zu reinigende Oberfläche gelenkt.
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Bei
beiden Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann das Trennmittel bereits in das Trockeneis integriert
bzw. angelagert sein bevor dieses in den Vorratsbehälter 2 eingebracht wird
und/oder die Trennmittelzufuhr erfolgt im Vorratsbehälter 2 und/oder
der Dosierscheibe 9 bzw. der Dosierschnecke 23 und/oder
der Leitung 12, 18, 26, 30 und/oder
der Strahlpistole 19, 25 bzw. den darin enthaltenen
Düse/n 22, 27, 28, 32.
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Nachfolgend
wird die Anwendung der oben beschriebenen Vorrichtung 1 zum
Reinigen von Formen erläutert.
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Das
Trockeneis wird durch die Klappe 7 in den Vorratsbehälter 2 eingebracht.
Durch Betätigen des Abzugs 20 öffnet
sich das Ventil 21 der Strahlpistole 19. Zunächst
strömt Pressluft durch die Pressluftleitung 12 und
aus der Strahlpistole 19 aus. Die Pressluft hat einen Druck
von etwa 8 bar bis 12 bar und vorzugsweise etwa 10 bar je nach Beschaffenheit
der Verschmutzung und der zu reinigenden Form.
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Das
Trockeneis gelangt über den geöffneten Einfüllstutzen 8 in
eine entsprechende zylindrische Durchgangsbohrung 10 der
Dosierscheibe 9. Über den Einfüllstutzen 8 lässt
sich die gewünschte Menge an Trockeneis regulieren.
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Der
Elektromotor versetzt die Dosierscheibe 9 in eine gleichförmige
Drehbewegung und befördert auf diese Weise die mit Trockeneis
gefüllte Durchgangsbohrung der Position 11 zur
Unterbrechung 13.
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In
der Unterbrechung wird das Trockeneis von der Pressluft mitgerissen
und beschleunigt.
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Die
Trennmittelpumpe fördert Trennmittel aus dem Trennmittelbehälter 17,
das über die Düsen des Düsenrings 16 in
die Pressluftleitung 12 zudosiert wird. Die Düsen
des Düsenrings 16 spritzen derart Trennmittel
in die Pressluftleitung 12 ein, dass die Oberfläche
des vorbeifliegenden Trockeneises nahezu vollständig mit
Trennmittel benetzt ist und das Pressluft-Trockeneis-Trennmittel-Gemisch
ausgebildet wird. Das Verhältnis Trennmittel zu Trockeneis beträgt
in etwa 1:5 bis 1:50 und vorzugsweise 1:10 bis 1:20, entsprechend
der Anwendung.
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Das
Pressluft-Trockeneis-Trennmittel-Gemisch gelangt von der Pressluftleitung 12 in
den Strahlschlauch 18 und durchströmt das über
den Abzug 20 geöffnete Ventil 21 der
Strahlpistole 19. Über die Düse 22 der
Strahlpistole 19 wird das Trockeneis auf annähernd
Schallgeschwindigkeit beschleunigt und nimmt auf diese Weise die
nötige Energie zum Reinigen einer Oberfläche auf.
Von der Strahlpistole 19 aus wird das Pressluft-Trockeneis-Trennmittel-Gemisch
auf die zu reinigende Oberfläche gelenkt.
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In
einer weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden Trockeneis, Pressluft und Trennmittel erst in
der Düse 27 der Strahlpistole gemischt und dort
das Pressluft-Trockeneis-Trennmittel-Gemisch ausgebildet.
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Über
den Druck in der Pressluftleitung 26, die zudosierte Menge
an Trennmittel und die Beschaffenheit des Trockeneises kann die
Schichtdicke des in der Form verbleibenden bzw. aufgebrachten Trennmittels
gesteuert bzw. variiert werden.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren kann Trockeneis als
Kohlendioxid in Form von Trockeneispellets und auch Trockeneisschnee
aus expandiertem flüssigem CO2 verwendet
werden.
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Im
Falle von flüssigem Kohlendioxid ist es besonders vorteilhaft,
flüssiges Trennmittel mit flüssigem Kohlendioxid
vor der Entspannung unter Druck (20 bis 65 bar) im unterkritischen
Bereich zu vermischen. Bei der anschließenden Entspannung
entsteht eine besonders gleichmäßige Vermischung
von CO2-Schnee und Trennmittel Es kann auch
vorgesehen sein zunächst in einem ersten Arbeitsschritt
eine Art Vorreinigung, ohne den Zusatz von Trennmittel, vorzunehmen
und in einem zweiten Arbeitschritt eine Endreinigung, mit Zusatz
von Trennmittel, auszuführen bei der die Trennmittelschicht
in gewünschter Dicke auf die Form aufgebracht wird.
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Nachfolgend
wird die Herstellung von mit Trennmittel versetztem Trockeneis beschrieben.
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Bei
der Herstellung des Trockeneises ist vorgesehen dem Trockeneisschnee
vor dem Durchdrücken durch Matrizen Trennmittel im Verhältnis
1:5 bis 1:50 und vorzugsweise 1:10 bis 1:20 zuzuführen. Das
Trennmittel kann dem Trockeneis als separate Partikel, Flüssigkeit
oder Gas zugeführt werden. Auf diese Weise wird das Trennmittel
in das Trockeneis integriert und/oder angelagert und/oder beigemischt.
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Derart
mit Trennmittel versetzter Trockeneisschnee kann genauso wie flüssiges
mit Trennmittel versetztes CO2 zum Reinigen
verwendet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen das Trennmittel
beim Pelletieren zuzuführen. Dabei wird dem Trockeneis
beim Durchdrücken durch die Matrizen in der Matrize, über
beispielsweise düsenförmig ausgebildete Öffnungen
in der Matrize, Trennmittel als separate feste Partikel oder Flüssigkeit
zugeführt. Auf diese Weise wird das Trennmittel ganz oder
zumindest Teilweise in die Trockeneispellets integriert und/oder
auf deren Oberfläche angelagert.
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In
einer weiteren Ausführungsform wird den Trockeneispellets
nach dem Pelletieren Trennmittel als separate Partikel, Flüssigkeit
oder Gas zugeführt. Auf diese Weise wird das Trennmittel
ganz oder zumindest Teilweise auf der Oberfläche der Trockeneispellets
angelagert bzw. beigemischt.
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Auch
eine Kombination der oben genannten Herstellungsverfahren ist möglich.
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Beim
Reinigen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
die Schmutzschicht auf der Form entfernt und zugleich eine Schicht
aus frischem Trennmittel an der Form aufgebaut bzw. appliziert werden. Diese
Schicht wird vom Trockeneis durch das Gleichgewicht zwischen Aufbringen
und Abtragen nur in geringem Ausmaß wieder entfernt und
verbleibt durch Wahl des Strahldruckes in der gewünschten
Dicke in der Form. Die Dicke der Trennmittelschicht beträgt etwa
10 μm bis 120 μm und vorzugsweise 30 μm
bis 50 μm.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich
die Formen ohne Ausbau aus den Maschinen und ohne dass die Formen
vollständig auskühlen zu Reinigen, was zu einer
erheblichen Zeitersparnis führt. Mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann eine Trennmittelschicht, durch das Gleichgewicht
beim gleichzeitigen Reinigen bzw. Abtragen und Benetzen mit Trennmittel
bzw. Aufbringen, in der erforderlichen Dicke auf einer Innenoberfläche
einer Form erzeugt werden. Dadurch wird Zeit eingespart, da die
Trennmittelschicht nicht separat aufgetragen werden muss und was viel
wichtiger ist, der Ausschuss bis die Produktion nach der Reinigung
wieder kontinuierlich verläuft verringert sich, da weniger
Teile durch die falsche Trennmitteldicke Trennmittels zum Ausschuss
werden. Bei einer zu dicken Trennmittelschicht weisen die Formteile
nicht die gewünschte Oberfläche auf und bei einer
zu dünnen Trennmittelschicht haften die Teile in den Formen, wodurch
sie beim Auslösen zerstört werden. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren wird eine Schicht aus frischem Trennmittel an der Form
aufgebaut, welche vom Trockeneis nur in geringem Ausmaß wieder
entfernt wird und so als Schutzschicht in der Form verbleibt um
diese Probleme zu vermeiden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann wie folgt kurz
zusammengefasst werden.
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Erfindungsgemäß ist
ein Verfahren zum Reinigen von Formen mit Trockeneis vorgesehen,
wobei das Trockeneis aus einem Vorratsbehälter gefördert wird, über
eine Mischeinheit dosiert und/oder mit Pressluft gemischt wird.
Das Trockeneis wird zusammen mit einem Trennmittel auf eine zu reinigende Oberfläche
gestrahlt.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Vorratsbehälter
- 3
- Bodenwandung
- 4
- Seitenwandung
- 5
- Vorderwandung
- 6
- Rückenwandung
- 7
- Klappe
- 8
- Einfüllstutzen
- 9
- Dosierscheibe
- 10
- Durchgangsbohrung
- 11
- Bereich
- 12
- Pressluftleitung
- 13
- Bereich
- 14
- Pressluftstrom
- 15
- Trennmittelpumpe
- 16
- Düsenring
- 17
- Trennmittelbehälter
- 18
- Strahlschlauch
- 19
- Strahlpistole
- 20
- Abzug
- 21
- Ventil
- 22
- Düse
- 23
- Dosierschnecke
- 24
- Zuführschlauch
- 25
- Strahlpistole
- 26
- Pressluftleitung
- 27
- Düse
- 28
- Trennmitteldüse
- 29
- Trennmittelbehälter
- 30
- Leitung
- 31
- Trennmittelpumpe
- 32
- Venturidüse
- 33
- Abzug
- 34
- Ventil
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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