Vorrichtung und Verfahren zur Zuführung von flüssigem Kohlendioxid
Flüssiges Kohlendioxid ist unter anderem in tiefkalter Form (ca. - 18 Grad) erhältlich. Als Behälter dienen hier z.B. doppelwandige Tanks. Die Isolierung gegenüber den Außentemperaturen wird hier durch ein Vakuum zwischen den Tankwänden hergestellt. Durch die gleichmäßig bleibende Temperatur ist auch der Druck des flüssigen Kohlendioxids gleichbleibend. Damit ist bei Anwendungen eine hohe Wirksamkeit und Reproduzierbarkeit gegeben.
Flüssiges Kohlendioxid ist auch in Flaschen oder Hochdrucktanks ohne Isolierung erhältlich. Das Kohlendioxid nimmt dabei zumindest annähernd die Umgebungstemperatur an. Bei einer Erhöhung dieser Umgebungstemperatur steigt auch der Druck des Kohlendioxids an und sinkt entsprechend bei einer niedrigeren Umgebungstemperatur. Ein ausgesprochener Schwachpunkt bei der Kohlendioxidentnahme aus Hochdrucktank oder Flasche diesbezüglich sind insbesondere die relativ kleinen Zuleitungen zu der Abnahmequelle, vorzugsweise einer Strahlpistole, die vor allem bei einer geringen Entnahme praktisch eine Wärmetauscherfunktion zur Umgebung übernehmen. Eine Isolierung kann dieses Problem verringern, wegen der oft geringen - oft wechselnden - Durchflussmengen ist eine Konstanz der Temperatur des Kohlendioxids hier jedoch kaum erreichbar. Eine Reproduzierbarkeit bei Anwendungen ist hierbei zwangsläufig ausgeschlossen.
In vielen Fällen muss die Temperatur des flüssigen Kohlendioxids für die vorgesehene Verwendung nicht tief kalt sein, erforderlich ist jedoch eine Konstanz der Temperatur des Kohlendioxids, die dann zwangsläufig auch eine
BESTATIGUNGSKOPIE
Konstanz des Druckes mit sich bringt. Zweck der hier genannten Erfindung ist, für die Verwendung an Trockenschnee-/ Trockeneisstrahlpistolen eine klein bauende, leichte und robuste Zuführung und Regelung von flüssigem Kohlendioxid und Druckluft zu erreichen.
In vielen Fällen, vor allem bei der Zuführung des Kohlendioxids zu einer Strahldüse zum Abreinigen von Flächen / Werkstoffen wird zugleich Druckluft benötigt. Die Temperatur der Druckluft kann je nach Ausstattung des Kompressors - z.B. mit einem Nachkühler -unterschiedlich sein, hat jedoch immer eine gewisse Konstanz. Bei der Verwendung von Hochdrucktank oder Kohlendioxidflasche ist es ein weiterer Vorteil der hier genannten Erfindung, diese Temperaturkonstanz der Druckluft dazu zu nutzen, gleichzeitig die Temperatur des flüssigen Kohlendioxids - und damit auch den Druck - bei Entnahme aus Flasche oder Hochdrucktank in einer möglichst kleinen Bandbreite ebenfalls relativ konstant zu halten. Dazu ist es ausreichend, den Zuführungsschlauch für das flüssige Kohlendioxid in die Zuführungsleitung der Druckluft einzubauen. Die in Relation zur Durchflussmenge des Kohlendioxids viel größere durchströmende Luftmenge sorgt für eine Temperaturanpassung der Temperatur des Kohlendioxids an die Temperatur der Druckluft. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass die Zuführung dadurch sehr klein baut und dass der innen liegende Zuführungsschlauch für Kohlendioxid durch den robusten Druckluftschlauch geschützt ist. Ein weiterer Zweck der Erfindung ist die Zuführung und Regelung von tiefkalten flüssigen Kohlendioxid (- 17-20 Grad) aus einem Niederdrucktank zu einer Abnahmequelle, vorzugsweise einer manuell bedienbaren Trockenschnee- / Trockeneistrahlpistole, die das flüssige Kohlendioxid in Trockeneis- bzw. Trockenschneepartikel umwandelt, die anschließend in den Druckluftstrom und dann mit hoher Geschwindigkeit, vorzugsweise mit Überschallgeschwindigkeit, auf zu reinigenden Oberflächen gestrahlt werden. Bei der Verwendung von tiefkaltem flüssigen Kohlendioxid wäre eine Kohlendioxidzuführung durch die Luftleitung kontraproduktiv, da das Kohlendioxid dabei aufgewärmt würde und damit zu einer verringerten
Leistung der Strahlanlage führen würde - es wurde festgestellt, dass die Wirkung des Strahlverfahrens bei Einsatz von tiefkaltem Kohlendioxid um bis zu 50% steigt. Aus diesem Grund ist es bei Verwendung von tiefkaltem flüssigen Kohlendioxid vorteilhaft, tiefkaltes flüssiges Kohlendioxid und Druckluft nebeneinander in unterschiedlichen Zuleitungen zu führen. Vorteilhaft ist dabei eine Isolierung der Kohlendioxidzuführung, um Kälteverluste zu vermeiden. Weiter vorteilhaft ist es, beide Schläuche in einem leichten Umhüllungsschlauch gemeinsam zu führen. Es ist sowohl bei der Verwendung von Hochdruckkohlendioxid wie auch bei der Verwendung von Niederdruckkohlendioxid vorteilhaft, den Kohlendioxidstrom direkt an der Strahlpistole zu regeln und zu öffnen bzw. zu schließen. Andernfalls kommt es bei jeder Abschaltung der Strahlpistole zu einem Nachströmen von Kohlendioxid. Dieses ist aus Sicherheitsgründen wie auch aus Funktionalitätsgründen - die Kohlendioxidzuleitung muss sich ansonsten bei jeder Inbetriebnahme erst wieder füllen - unerwünscht. Bei einer automatisierten Verwendung der Strahlpistolen ist das problemlos, da ausreichend Platz da ist, auch das Gewicht der Regelung ist hier nicht entscheidend. Anders ist das an einer manuell zu bedienenden Strahlpistole, wo Druckluftstrom und Kohlendioxidstrom aus Sicherheitsgründen mit einer Abschaltzeit vorzugsweise unter einer Sekunde mittels Sicherheitsabschaltung (Totmannschaltung) automatisch geschlossen werden müssen. Ein weiterer Sinn und Zweck der Erfindung ist es, die Regelung der Zuführung so zu gestalten, dass der Kohlendioxidstrom mittels des an der Strahlpistole befindlichen Sicherheitshebels durch ein an der Strahlpistole stromaufwärts der Expansionskammer / Mischkammer der Strahlpistole bzw. am Griff der Strahlpistole angebrachtes Öffnungs- und Schließventil geöffnet und geschlossen wird, wobei gleichzeitig bzw. leicht vor- oder nachgeschaltet das Öffnungs- und Schließventil des stromaufwärtig befindlichen Druckluftstromes betätigt wird. Ein Nachströmen von Kohlendioxid aus der Zuführungsleitung wird damit zuverlässig verhindert, Sicherheit und Funktionalität der Strahlpistole dabei erheblich verbessert.
Die sicherheitstechnisch erforderlichen Überdruck-Sicherheitsventile sowohl für Kohlendioxid als auch für die Druckluft sind vorzugsweise an einem Aufnahme-/ Ventilblock angebracht, der ein- oder mehrteilig sein kann und vorzugsweise direkt an der Kohlendioxidflasche bzw. Tank angebracht ist. An dem Aufnahme-/Ventilblock ist vorzugsweise auch das Öffnung- und Schließventil für den Druckluftstrom angebracht, dass mittels Verbindungsleitung gleichzeitig mit dem an der Strahlpistole angebrachten Öffnungs- und Schließventil für den Kohlendioxidstrom bzw. diesem vor- oder nachgeschaltet ebenfalls durch den an der Strahlpistole befindlichen Sicherheitshebel betätigt wird.
Beschreibung
Die Figur l zeigt eine modifizierte Ausführungsform des Verfahrens. Die von der Gasflasche / Gastank 4 abgehende Zuführungsleitung Kohlendioxid 3 mit einem Außendurchmesser von hier 6,00mm / Innendurchmesser 1,9mm wird hierbei durch die Rückwand des Aufnahmeblockes 1 mit der Druckluftleitung 6 zusammengeführt, die hier einen Innendurchmesser von hier ca. 12mm aufweist. Die Abdichtung 7 verhindert dabei ein Ausströmen von Kohlendioxid, die Abdichtung 7a und 7b verhindern ein Ausströmen von Druckluft. Das Sicherheitsventil 2 verhindert bei einer Beschädigung der Zuführungsleitung für Kohlendioxid 3 oder bei einem Verstopfen der Strahldüse 10 ein Platzen des Druckluftschlauches bei einem Zurückströmen von in gasförmigen Zustand übergegangenen Kohlendioxids. Ausgangsseitig des Aufnahmeblockes 1 verläuft die Zuführung Kohlendioxid 3 in der Druckluftleitung 6. Vor der Abnahmevorrichtung - hier eine Strahldüse - wird die Zuleitung Kohlendioxid 3 aus der Zuführung Druckluft 6 z.B. mittels eines T-Stückes oder eines anderen Formteiles ausgeführt und z.B. der Expansionskammer 9 zugeführt. Die Druckluft wird dann separat der Strahldüse zugeführt. Neben der durch Temperaturausgleich zwischen Kohlendioxid und Druckluft bewirkten Verstetigung von Temperatur und Druck des flüssigen Kohlendioxids hat sich die durch das Verfahren bedingte geringe Baugröße der Zuführung als besonders vorteilhaft erwiesen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass die Zuführung Kohlendioxid 3 geschützt in der robusten Zuführung Druckluft 6 liegt. Die Figur 2 zeigt eine weitere modifizierte Ausführung der Zuführung bzw. des Verfahrens. Die von der Kohlendioxidflasche bzw. dem Kohlendioxidtank 4 abgehende Kohlendioxidleitung 3 wird mit hier einem Innendurchmesser von 4mm dabei durch die Rückwand des Aufnahmeblocks ein und auf der Rückwand wieder ausgeführt. Die Abdichtung 7 verhindert hier ein Ausströmen von Kohlendioxid, die Abdichtungen 7a + 7b verhindern ein Ausströmen von
Druckluft. Der Druckluftanschluss lob wird durch das Öffhungs- bzw. Schließventil loa dabei strömungsgünstig schräg in den Aufhahmeblock
eingeführt und auf der Rückwand separat von der Kohlendioxidzuführung ausgeführt. Druckluftzuführung und die vorzugsweise mit einer Isolierung versehene Kohlendioxidzuführung werden hier getrennt zur Strahlpistole geführt. Die Kohlendioxidzuführung 3 wird - vorzugsweise direkt an der Strahlpistole - dabei durch ein vorzugsweise pneumatisches Öffhungs- und Schließventil 14 geführt, dass mit der Betätigung des Sicherheitshebels 13 den Kohlendioxidstrom sowie durch das vorzugsweise am Ventil-/ Aufnahmeblock angebrachte vorzugsweise ebenfalls pneumatische Öffhungs-/ Schließventil 14 gleichzeitig oder auch vor- bzw. nachgeschaltet den Luftstrom öffnet bzw. schließt. Das Öffnungs- und Schließventil 10a für den Druckluftstrom ist dabei durch klein dimensionierte Verbindungsleitungen 15 mit dem Sicherheitshebel 13 an der Strahlpistole sowie dem Öffnungs- und Schließventil 14 für den Kohlendioxidstrom verbunden, damit wird eine gleichzeitige, vor- oder nachgeschaltete Betätigung beider Öffnungs- und Schließventile ermöglicht.