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Die
Erfindung betrifft eine Pressanordnung zur Entwässerung
einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn
in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung derselben mit zumindest
zwei, von jeweils zwei Presswalzen gebildeten Pressspalten, wobei
ein gemeinsames, über der Faserstoffbahn angeordnetes und
wasseraufnehmendes Entwässerungsband durch beide Pressspalte
läuft und die unter der Faserstoffbahn liegende Presswalze
des ersten Pressspaltes von einem eigenen, wasseraufnehmenden Entwässerungsband
umschlungen ist.
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Pressanordnungen
mit nur einem, meist verlängerten Pressspalt sind zwar
einfach und mit einem relativ geringen Aufwand verbunden, können
aber mitunter hinsichtlich Entwässerungsleistung, Oberflächenqualität
und Feuchtequerprofil nicht befriedigen.
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Aus
der
DE 3515576 ist eine
Pressanordnung mit zwei Pressspalten bekannt, bei der ein oberer
Pressfilz durch beide Pressspalte läuft und die unteren
Presswalzen jeweils einen eigenen Pressfilz haben. Über
den gemeinsamen Pressfilz soll die Bahnführung auch bei
hohen Maschinengeschwindigkeiten sicher werden.
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Problematisch
ist hier jedoch die Wegführung eines Pressfilzes von der
Faserstoffbahn, da jeweils beide Pressfilze wegen der gleichen Oberflächen
auch eine gleichgroße Haftung aufweisen.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Bahnführung bei
Gewährleistung einer möglichst hohen Entwässerungsleistung
und einem möglichst geringen Aufwand zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wurde
die Aufgabe dadurch gelöst, dass beide Entwässerungsbänder
des ersten Pressspaltes die Faserstoffbahn nach dem ersten Pressspalt
bis zu einer besaugten Leitwalze gemeinsam führen, das
untere Entwässerungsband im Bereich der besaugten Leitwalze
von der Faserstoffbahn weggeführt und die untere Presswalze
des zweiten Pressspaltes von einem glatten Transferband umschlungen
wird.
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Dabei
gewährleistet das gemeinsame Entwässerungsband
eine sichere Bahnführung. Über die besaugte Leitwalze
kann jedoch die Haftung der Faserstoffbahn soweit vergrößert
werden, dass das untere Entwässerungsband problemlos von
der Faserstoffbahn weggeführt werden kann.
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Auch
nach dem zweiten Pressspalt ist die Bahnführung sicher,
da die Faserstoffbahn stärker am glatteren Transferband
als am oberen, relativ rauen Entwässerungsband haftet,
so dass das Entwässerungsband von der Faserstoffbahn getrennt
werden kann, ohne einen Abriss o. ä. befürchten
zu müssen.
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Um
die gewünschte Glätte bei dem Transferband ermöglichen
zu können, sollte dies impermeabel oder zumindest nur sehr
gering wasserdurchlässig sein. Neben einer Glättung
der Unterseite der Faserstoffbahn im zweiten Pressspalt führt
dies auch zu einer Entwässerung nach oben.
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Da
das obere Entwässerungsband jedoch nach dem zweiten Pressspalt
von der Faserstoffbahn weggeführt wird, ist von diesem
Band keine Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn zu befürchten.
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Wegen
des hohen Wasseranfall im ersten Pressspalt kann es vorteilhaft
sein, wenn die untere Presswalze zumindest des ersten Pressspaltes
besaugt ist.
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Im
Interesse einer intensiven, aber dennoch schonenden Entwässerung
sollte zumindest eine Presswalze, vorzugsweise des zweiten Pressspaltes als
Schuhpresswalze ausgebildet sein. Der dabei mit der zylindrischen Gegenwalze
entstehende, verlängerte Pressspalt verbessert die Entwässerungsleistung
wegen der längeren Verweilzeit der Faserstoffbahn im Pressspalt
erheblich.
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Es
kann jedoch auch von Vorteil sein, wenn beide Pressspalte eine Schuhpresswalze
besitzen und somit beide verlängert sind.
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Außerdem
sollte der zweite Pressspalt über dem ersten Pressspalt
angeordnet sein. Der höhere, zweite Pressspalt vereinfacht
nicht nur die Übergabe an eine folgende Trockengruppe,
sondern auch die Bahnführung des Transferbandes, da dieses
so möglichst kurz und über dem Fundament angeordnet werden
kann.
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Vorteile
bei der Bahnführung und der Wasserabfuhr ergeben sich ebenso,
wenn die von den Presswalzen-Paaren gebildeten Pressebenen in Bahnlaufrichtung
geneigt sind.
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Zur
Verbesserung des Wasseraufnahmevermögens sollte zumindest
eine, vorzugsweise mehrere, insbesondere alle Presswalzen eine profilierte Mantelfläche
aufweisen. Hierzu können die Presswalzen gerillt und/oder
blindgebohrt ausgeführt werden.
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Im
Interesse einer sicheren Bahnführung, ohne die Gefahr einer
Rückbefeuchtung, sollte das obere Entwässerungsband
nach dem zweiten Pressspalt von der Faserstoffbahn weggeführt
werden und das Transferband die Faserstoffbahn an ein Band einer
folgenden Einheit, vorzugsweise ein Trockensieb einer Trockengruppe übergeben.
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Um
die Zweiseitigkeit hinsichtlich der Glätte zu vermindern,
sollte das obere Entwässerungsband glatter als das untere
Entwässerungsband sein. Dies gleicht die einseitige Glättung
durch das Transferband zumindest teilweise aus.
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Falls
die Oberfläche der Faserstoffbahn nicht befriedigt, kann
das Transferband die Faserstoffbahn nach dem zweiten Pressspalt
jedoch auch noch durch einen Glättspalt führen.
Dieser Glättspalt wird im Allgemeinen von zwei glatten
Glättwalzen gebildet, wobei die Glättung wegen
des relativ hohen Feuchtegehaltes der Faserstoffbahn sehr effizient sein
kann.
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Zur
Begrenzung des Aufwandes sollte dabei das Transferband die Faserstoffbahn
allein durch den Glättspalt führen. Auch hier
sorgt das Transferband für eine sichere Bahnführung
nach dem Glättspalt.
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Bei
luftdurchlässigem Transferband kann es hierbei von Vorteil
sein, wenn die untere Glättwalze besaugt ist. Diese Besaugung
verstärkt die Haftung der Faserstoffbahn am Transferband.
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Eine
derartige Pressanordnung ist sehr kompakt und gewährleistet
neben einer sicheren Bahnführung und einer hohen Entwässerungsleistung auch
ein gutes Feuchtequerprofil. Des Weiteren ist die Anzahl von besaugten
Leitwalzen minimiert, was sich positiv auf die Lärmentwicklung
und die Kosten auswirkt.
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Nachfolgend
soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden. In der beigefügten Zeichnung
zeigt die Figur einen schematischen Querschnitt durch eine Pressanordnung.
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Die
Pressanordnung umfasst zwei Pressspalte, die jeweils von zwei, gegeneinander
gedrückten Presswalzen 6, 7, 8, 9 gebildet
werden. Dabei läuft ein gemeinsames, wasseraufnehmendes
und über der Faserstoffbahn 1 angeordnetes Entwässerungsband 2 durch
beide Pressspalte. Während die untere Presswalze 6 des
ersten Pressspaltes von einem eigenen, wasseraufnehmenden Entwässerungsband 3 umschlungen
ist, läuft um die untere Presswalze 8 des zweiten
Pressspaltes ein impermeables, glattes Transferband 4.
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Dabei
sind die Entwässerungsbänder 2, 3 als luft-
und wasserdurchlässige Pressfilze ausgebildet, die das
im jeweiligen Pressspalt aus der Faserstoffbahn 1 gepresste
Wasser aufnehmen und teilweise auch an die Mantelfläche
der entsprechenden Presswalze 6, 7, 9 abgeben.
Damit diese Presswalzen 6, 7, 9 möglichst
viel Wasser aufnehmen können sind ihre Außenmantelflächen
profiliert, konkret mit Rillen und Blindbohrungen versehen.
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Im
ersten Pressspalt genügen zylindrische Presswalzen 6, 7.
Zur Intensivierung der Entwässerung ist allerdings der
zweite Pressspalt verlängert ausgeführt, weshalb
die obere Presswalze 9 als Schuhpresswalze ausgebildet
ist.
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Schuhpresswalzen
besitzen einen flexiblen Walzenmantel, der von einem Anpresselement
mit konkaver Pressfläche zur gegenüberliegenden,
zylindrischen Presswalze 8 gedrückt wird.
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Bei
der Pressanordnung übernimmt das obere Entwässerungsband 2 die
Faserstoffbahn 1 von einem Formersieb 12 eines
vorgelagerten Formers zur Blattbildung, was von einer vom oberen
Entwässerungsband 2 umschlungenen und besaugten
Leitwalze 13 unterstützt wird.
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Nach
dem ersten Pressspalt wird die Faserstoffbahn 1 von beiden
Entwässerungsbändern 2, 3 gemeinsam
bis zu einer besaugten Leitwalze 5 geführt, welche
vom oberen Entwässerungsband 2 umschlungen ist.
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Besaugte
Leitwalzen 5, 13, 17 besitzen einen perforierten
Walzenmantel, dessen Innenraum mit einer Unterdruckquelle verbunden
ist. Der Unterdruck der Leitwalze 5 nach dem ersten Pressspalt verstärkt
die Haftung der Faserstoffbahn 1 am oberen Entwässerungsband 2,
so dass das untere Entwässerungsband 3 problemlos
von der Faserstoffbahn 1 weggeführt werden kann.
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Anschließend
führt das obere Entwässerungsband 2 die
Faserstoffbahn 1 allein in den höher gelegenen,
zweiten Pressspalt.
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Nach
diesem zweiten Pressspalt wird das obere Entwässerungsband 2 umgehend
von der Faserstoffbahn 1 weggeführt, so dass es
zu keiner Rückbefeuchtung, von diesem Band aus kommen kann.
Da das obere Entwässerungsband 2 durch zwei Pressspalte
läuft, muss es relativ viel Wasser aufnehmen, was das Problem
der Rückbefeuchtung verschärft.
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Wegen
der glatten Oberfläche des Transferbandes 4 haftet
die Faserstoffbahn 1 wesentlich stärker am Transferband 4 als
am Entwässerungsband 2, was dessen Wegführung
ermöglicht.
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Das
Transferband 4 führt die Faserstoffbahn 1 bis
zur Abgabe an ein luftdurchlässiges Trockensieb 14 einer
in Bahnlaufrichtung 18 folgenden Trockengruppe. Auch hier
wird die Übernahme von einer, vom Trockensieb 14 umschlungenen
und besaugten Leitwalze 17 unterstützt.
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In
der Trockengruppe wird die Faserstoffbahn 1 zur Trocknung
von dem Trockensieb 14 gestützt, mäanderförmig
abwechselnd über beheizte Trockenzylinder 15 und
Leitwalzen 16 geführt.
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Sollte
es die Oberflächenqualität der Faserstoffbahn 1 erfordern,
so kann das Transferband 4 die Faserstoffbahn 1 nach
dem zweiten Pressspalt auch noch durch einen Glättspalt
führen. Dieser Glättspalt wird von zwei Glättwalzen 10, 11 mit
glatter Mantelaußenfläche gebildet und ist wegen
des hohen Feuchtegehaltes der Faserstoffbahn 1 sehr wirksam.
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Im
Ergebnis wird die Faserstoffbahn 1 in der Pressanordnung
immer von einem Band gestützt, was die Bahnführung
auch bei hohen Maschinengeschwindigkeiten sehr sicher macht. Außerdem
ist die Pressanordnung sehr kompakt und mit relativ wenig Aufwand
verbunden. Letzteres insbesondere, weil nur zwei Pressfilze und
wenig besaugte Leitwalzen 5, 13, 17 zum
Einsatz kommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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