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Die Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung zum Verstellen eines Verstellteils eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Verstelleinrichtung ist als Spindelantrieb ausgebildet und weist eine Spindel und eine drehbar an der Spindel angeordnete, in einem Gehäuse gelagerte Spindelmutter auf, die zur Erzeugung einer Verstellkraft in eine Drehbewegung versetzt wird, sich dadurch entlang der Spindel bewegt und die Verstellkraft über das Gehäuse auf das Verstellteil überträgt.
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Bei einem aus der
DE 103 08 028 A1 bekannten Spindelantrieb ist eine Spindelmutter drehbar in einem Gehäuse gelagert und steht über eine Außenverzahnung mit einer mit der Antriebswelle eines Antriebs gekoppelten Schnecke derart in Eingriff, dass eine Drehbewegung der Schnecke in eine Drehbewegung der Spindelmutter übertragen wird. Die Spindelmutter weist eine innere Bohrung mit einem Innengewinde auf, die mit dem Außengewinde einer Spindel derart in Eingriff steht, dass die Drehbewegung der Spindelmutter in eine Längsbewegung der Spindelmutter entlang der Spindel umgesetzt wird. Im Betrieb des Spindelantriebs wird die Spindelmutter dann über den Antrieb und die Schnecke in eine Drehbewegung versetzt und bewegt sich durch den Eingriff der Spindelmutter in die Spindel entlang der Spindel.
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Das Gehäuse, in dem die Spindelmutter gelagert ist, ist über einen Haltebügel mit einem Verstellteil derart verbunden, dass im Betrieb des Spindelantriebs sich die Spindelmutter an dem Gehäuse und das Gehäuse wiederum an dem Haltebügel zur Übertragung einer Verstellkraft abstützen. Um einen reibungsarmen und möglichst geräuschfreien Lauf der Spindelmutter in dem Gehäuse zu gewährleisten, ist die Spindelmutter über ein aus einer Anlaufscheibe und einer Lagerbuchse bestehendes Lager, das in axialer Richtung der Spindel zwischen der Spindelmutter und dem Gehäuse angeordnet ist, gegenüber dem Gehäuse abgestützt. Da im Betrieb des Spindelantriebs die Verstellkräfte insbesondere in axialer Richtung der Spindel auf das Gehäuse und über das Gehäuse auf das Verstellteil übertragen werden, muss das Lager zum einen gute Gleiteigenschaften und zum anderen eine hinreichende Festigkeit und Widerstandsfähigkeit aufweisen.
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Bei einer aus der
DE 199 12 978 A1 bekannten modifizierten Ausführungsform eines Spindelantriebs wird als Lager zwischen der Spindelmutter und dem Gehäuse ein Kugellager verwendet, das eine Verbesserung der Gleit- und Lagereigenschaften und einen besonders verschleiß- und geräuscharmen Lauf der Spindelmutter ermöglicht. Nachteil eines derartigen Kugellagers ist jedoch, dass sich die Anzahl der notwendigen Bauteile und somit die Kosten des Spindelantriebs erhöhen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine nach Art eines Spindelantriebs ausgebildete Verstelleinrichtung zur Verfügung zu stellen, mit der ein optimierter, besonders verschleiß- und geräuscharmer Lauf der Spindelmutter auf kostengünstige und einfache Weise erreicht werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist bei einer Verstelleinrichtung der eingangs genannten Art vorgesehen, dass zwischen der Spindelmutter und dem Gehäuse ein mindestens zwei Gleitscheiben und mindestens eine Stahlscheibe aufweisendes Gleitlager angeordnet ist, wobei die Gleitscheiben durch die Stahlscheibe voneinander getrennt sind und das Gleitlager die Spindelmutter an dem Gehäuse in Richtung der Spindelachse der Spindel abstützt.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass, um besonders günstige Laufeigenschaften der Spindelmutter zu erreichen, ein aus mehreren Scheiben bestehendes Gleitlager verwendet werden kann. Das Gleitlager weist mindestens zwei Gleitscheiben auf, die im Paket mit einer Stahlscheibe derart angeordnet sind, dass die Stahlscheibe die Gleitscheiben voneinander trennt. Das Gleitlager umfasst somit mindestens 3 Scheiben, wobei zwischen den äußeren Gleitscheiben eine mittlere Stahlscheibe angeordnet ist.
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Unter einer Gleitscheibe ist hierbei eine Scheibe zu verstehen, die günstige, d. h., möglichst reibarme Eigenschaften aufweist. Die Stahlscheibe hingegen ist aus Stahl hergestellt und zeichnet sich durch eine erhöhte Festigkeit aus. Die Gleitscheiben können beispielsweise aus Kunststoff, insbesondere aus einem mit Glasfasern verstärkten Kunststoff hergestellt sein, wobei die Gleitscheiben zusätzlich zur Verbesserung der Gleiteigenschaften außen mit PTFE (Teflon) beschichtet sein können. Grundlegend kann als Trägermaterial für die Gleitscheiben anstelle von Kunststoff auch Stahl, Carbon oder dergleichen mit einer entsprechenden Gleitbeschichtung verwendet werden.
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Durch das Vorsehen eines derartigen, aus mehreren Scheiben bestehenden Gleitlagers können zum einen die Laufeigenschaften der Spindelmutter bei axialer Abstützung an dem Gehäuse verbessert werden, wobei dies mit einfachen und kostengünstigen Mitteln ohne eine nennenswerte Erhöhung der Komplexität der Bauform des Spindelantriebs erreicht wird. Durch ein derartig verbessertes Gleitlager wird eine Vergleichmäßigung des Rundlaufs der Spindelmutter ermöglicht, gleichzeitig der Wirkungsgrad des Spindelantriebs aufgrund verbesserter Gleiteigenschaften erreicht und ein Toleranzausgleich zwischen Spindelmutter und Gehäuse, insbesondere zum Ausgleich einer Toleranz in der Parallelität der Lagerflächen, zur Verfügung gestellt. Durch das erfindungsgemäße Gleitlager kann gleichzeitig das Geräuschverhalten des Spindelantriebs verbessert werden, indem insbesondere mahlende, pochende und modulierende Geräusche des Spindelantriebs, bedingt durch die Drehung der Spindelmutter relativ zum Gehäuse, weitestgehend unterdrückt wird.
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In einer weiterführenden Ausführungsform kann außen an den Gleitscheiben jeweils eine weitere Stahlscheibe anliegen, so dass das Gleitlager aus einem Scheibenpaket von fünf Scheiben in der Reihenfolge Stahlscheibe, Gleitscheibe, Stahlscheibe, Gleitscheibe, Stahlscheibe ausgebildet ist. Das Gleitlager ist somit in Sandwich-Bauweise aus abwechselnd zueinander angeordneten Stahlscheiben und Gleitscheiben ausgebildet, wobei auch Ausführungsformen mit mehr als fünf Scheiben, beispielsweise sieben oder neun Scheiben oder auch einer geraden Anzahl von Scheiben denkbar sind. Ein Vorteil eines derartigen Gleitlagers ist, dass bei hoher Festigkeit und Verschleißarmut gute Lauf- und Gleiteigenschaften zur Verfügung gestellt werden können.
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Die Gleitscheiben und die Stahlscheibe können auf einem Lagerbund der Spindelmutter zwischen der Spindelmutter und dem Gehäuse angeordnet sein, so dass die Spindelmutter über eine axiale Fläche gegenüber dem Gehäuse abgestützt ist. Durch den Lagerbund sind die Gleitscheiben und die Stahlscheibe dann radial gegenüber der Spindelmutter festgelegt, wobei die Gleitscheiben in radialer Richtung ein hinreichendes Spiel gegenüber der Spindelmutter aufweisen, so dass die Reibung zwischen dem Lagerbund und dem Gleitlager vernachlässigbar ist.
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Die Gleitscheiben und die Stahlscheibe können insbesondere ringförmig ausgebildet sein und die Spindel in der Ebene senkrecht zur Spindelachse umschließen. Die Gleitscheiben und die Stahlscheibe sitzen dann ringförmig auf dem Lagerbund der Spindelmutter und stützten die Spindelmutter in axialer Richtung der Spindel gegenüber dem Gehäuse ab. Grundsätzlich sind jedoch auch andere Bauformen der Scheiben denkbar, die nicht notwendigerweise ringförmig geschlossen sein müssen, sondern auch abschnittsweise geöffnet sein können.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das aus den mindestens zwei Gleitscheiben und der mindestens einen Stahlscheibe bestehende Gleitlager auf der Seite der Spindelmutter angeordnet, auf der im Betrieb der Verstelleinrichtung sich die Spindelmuter an dem Gehäuse abstützt. Diesem liegt der Gedanke zugrunde, dass, beispielsweise wenn die Verstelleinrichtung als Höhenverstelleinrichtung zur Höheneinstellung eines das Verstellteil darstellenden Fahrzeugsitzes ausgebildet ist, das Gleitlager auf der Seite der Spindel angeordnet ist, auf der im Betrieb der Verstelleinrichtung die Gewichtskraft des Fahrzeugsitzes und gegebenenfalls eines Fahrzeuginsassen wirkt. Grundsätzlich ist bei einer derartigen Anordnung auf der anderen Seite der Spindelmutter kein Gleitlager erforderlich, da die wesentlichen axialen Kräfte lediglich auf einer Seite der Spindelmutter abgestützt werden müssen. Selbstverständlich kann bei Verstelleinrichtungen, bei denen in beide Richtungen der Spindel Verstellkräfte übertragen werden, auf beiden Seiten der Spindelmutter jeweils ein Gleitlager angeordnet sein. Wird die als Spindelantrieb ausgebildete Verstelleinrichtung beispielsweise als Längsversteller für einen Fahrzeugsitz eingesetzt, so sollte ein entsprechendes Gleitlager auf beiden Seiten der Spindelmutter vorhanden sein, um beidseitig Verstellkräfte in axialer Richtung zwischen der Spindelmutter und dem Gehäuse abstützen zu können.
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Ist die Verstelleinrichtung als Höhenverstelleinrichtung zur Höheneinstellung eines das Verstellteil darstellenden Fahrzeugsitzes ausgebildet, so ist das Gehäuse über einen Haltebügel schwenkbar mit dem Fahrzeugsitz verbunden und die Spindel verschwenkbar am Fahrzeug angelenkt, wobei sich die Spindelmutter zur Höheneinstellung des Fahrzeugsitzes entlang der Spindel bewegt. Die Spindel bildet in diesem Fall zusammen mit dem Sitzrahmen und einer vorderen oder hinteren Schwinge des Fahrzeugsitzes ein Hebelgetriebe aus, deren Teile verschwenkbar zueinander sind, wobei durch Bewegung der mit dem Fahrzeugsitz über das Gehäuse und den Haltebügel gekoppelten Spindelmutter entlang der Spindel die Höhe des Fahrzeugsitzes eingestellt werden kann.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einer als Höhenverstelleinrichtung ausgebildeten Verstelleinrichtung mit einem Spindelantrieb, darstellend den Fahrzeugsitz in abgesenkter Position;
- 2 eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes gemäß 1, jedoch in erhöhter Position;
- 3 eine Teilexplosionsdarstellung des Spindelantriebs der Höhenverstelleinrichtung gemäß 1 und 2 und
- 4 eine schematische Querschnittsansicht durch den Spindelantrieb gemäß 3.
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1 und 2 zeigen eine Ausführungsform eines Fahrzeugsitzes 1 mit einer Verstelleinrichtung 2 in Form eines Spindelantriebs, der zur Höheneinstellung des Fahrzeugsitzes 1 dient. Der Fahrzeugsitz 1, von dem in 1 und 2 lediglich ein unterer Teil des Sitzrahmens dargestellt ist, weist ein Sitzrahmenteil 11 auf, das in Fahrzeuglängsrichtung weist und eine Seite des Sitzrahmens zur Halterung eines Sitzteils darstellt. Das Sitzrahmenteil 11 ist über Drehgelenke 122, 132 mit einer hinteren Schwinge 12 und einer vorderen Schwinge 13 verbunden, die ihrerseits über Drehgelenke 121, 131 mit einer am Fahrzeugboden des Fahrzeugs angeordneten Längsführung 14 gekoppelt sind. Die Längsführung 14 weist eine untere Führungsschiene 141 und eine obere Führungsschiene 142 auf, die zur Längseinstellung des Fahrzeugsitzes 1 in Längsrichtung des Fahrzeugs gegeneinander verschoben werden können.
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Zur Höheneinstellung des Fahrzeugsitzes 1 ist zwischen der Längsführung 14 und dem Sitzrahmenteil 11 ein Spindelantrieb 2 angeordnet, der eine eine Spindelachse S aufweisende Spindel 21 aufweist, die an ihrem einen Ende an dem unteren Drehgelenk 121 der hinteren Schwinge 12 angelenkt ist und die über ein Verstellgetriebe 4 mit dem Sitzrahmenteil 11 des Fahrzeugsitzes 1 verbunden ist.
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Ein baugleicher Spindelantrieb 2 kann bei einem beidseitigen Höheneinsteller auch an der anderen Seite des Fahrzeugsitzes vorgesehen sein, wobei die Spindelantriebe 2 vorteilhafterweise zur Synchronisation der Verstellbewegung beispielsweise über eine flexible Welle miteinander gekoppelt sind.
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Eine Detaildarstellung des Verstellgetriebes 4 ist in 3 dargestellt. Das Verstellgetriebe 4 weist eine Spindelmutter 41 auf, die auf ihrer Außenseite mit einer Außenverzahnung 411 versehen ist und eine innere Bohrung mit einer Innenverzahnung 412 aufweist. Durch die innere Bohrung erstreckt sich die Spindel 21 (in 3 nicht dargestellt) entlang der Spindelachse S und steht über ein Außengewinde 211 der Spindel 21 mit dem Innengewinde 412 der Spindelmutter 41 in Eingriff. Die Spindelmutter 41 ist in einem Gehäuse 42 angeordnet, das in axialer Richtung auf seiner in 3 rechten Seite durch einen Deckel 45 derart verschlossen ist, dass die Spindelmutter 41 weitestgehend von dem Gehäuse 42 eingefasst ist. Der Deckel 45 weist eine Öffnung 451 auf, durch die hindurch sich die Spindel 21 zur Spindelmutter 41 hin erstrecken kann, wobei die Öffnung 451 einen derart lichten Durchmesser aufweist, dass die Spindel 21 die Öffnung 451 umfänglich nicht berührt. Eine entsprechende Öffnung ist auch auf der anderen Seite des Gehäuses 42 vorgesehen, so dass sich die Spindel 21 durch das Gehäuse 42 hindurch erstrecken kann.
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In das Gehäuse 42 hinein erstreckt sich senkrecht zur Spindelachse S die Antriebswelle 31 eines Verstellmotors 3, die über eine auf der Antriebswelle 31 angeordnete Schnecke mit der Außenverzahnung 411 der Spindelmutter 41 in Eingriff steht. Der Eingriff zwischen der Schnecke der Antriebswelle 31 und der Außenverzahnung 411 der Spindelmutter 41 ist dabei derart, dass eine Drehbewegung der Antriebswelle 31 in untersetzter Weise in eine Drehbewegung der Spindelmutter 41 um die Spindelachse S übertragen wird.
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Das Gehäuse 42 ist in einem Haltebügel 22 angeordnet und über den Haltebügel 22 und über Befestigungsmittel in Form von Schrauben 23 mit dem Fahrzeugsitz 11 verbunden (siehe 1 und 2).
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Wie aus 3 ersichtlich, ist das Gehäuse 42 derart in einer Aufnahme in dem Haltebügel 22 angeordnet, dass sich die Spindel 21 durch die Öffnungen 222 in dem Haltebügel 22 zum Gehäuse 42 und zur Spindelmutter 41 hin erstrecken kann, gleichzeitig das Gehäuse 42 jedoch in eine Verschwenkrichtung V in der durch die Spindel 21, die Schwinge 12 und das Sitzrahmenteil 11 aufgespannten Ebene in gewissem Umfang relativ zum Haltebügel 22 verschwenkbar ist. Der Haltebügel 22 stützt hierbei das Gehäuse 42 in axialer Richtung über die Seitenflächen 224 spielfrei ab, so dass eine Verstellkraft in axialer Richtung der Spindel 21 spielfrei über den Haltebügel 22 auf das Sitzrahmenteil 11 des Fahrzeugsitzes 1 übertragen werden kann. Die Seitenflächen 224 des Haltebügels 22 sind abschnittsweise gebogen ausgeführt und bewirken zusammen mit dem an seiner Außenseite abgerundeten Deckel 45 die Verschwenkbarkeit des Gehäuses 42 in dem Haltebügel 22.
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In 1 ist der Fahrzeugsitz 1 in einer abgesenkten Position dargestellt, bei der sich das Verstellgetriebe 4 in einer dem Drehgelenk 121 angenäherten Position auf der Spindel 21 befindet. Auf diese Weise wird der durch die Spindel 21 gebildete Hebelarm verkürzt und das aus der hinteren Schwinge 12, dem Sitzrahmenteil 11 und der Spindel 21 bestehende Hebelgetriebe senkt den Fahrzeugsitz 1 zum Fahrzeugboden hin ab.
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Im Betrieb wird über den Elektromotor 3 die Antriebswelle 31 und über die Antriebswelle 31 die Spindelmutter 41 in eine Drehbewegung versetzt, so dass durch den Eingriff des Innengewindes 412 der Spindelmutter 41 mit dem Außengewinde 211 der Spindel 21 sich die Spindelmutter 41 entlang der Spindelachse S der Spindel 21 bewegt und sich der Hebelarm der Spindel 21 verändert.
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In 2 ist der Fahrzeugsitz 1 in einer erhöhten Position dargestellt, in der das Verstellgetriebe 4 sich an dem vom Drehgelenk 121 abgewandten Ende der Spindel 21 befindet. Dadurch ist der Hebelarm der Spindel 21 verlängert, so dass das Hebelgetriebe aus Spindel 21, hinterer Schwinge 12 und Sitzrahmenteil 11 den Fahrzeugsitz 1 in der erhöhten Position hält. Aus einer vergleichenden Ansicht von 1 und 2 ist gleichzeitig ersichtlich, dass sich bei Verstellung der Spindelmutter 41 entlang der Spindel 21 die Schwenkposition des Verstellgetriebes 4 in der durch die Schwinge 12, die Spindel 21 und das Sitzrahmenteil 11 gebildeten Ebene ändert. Dieses erfordert, wie anhand 3 vorangehend erläutert worden ist, die verschwenkbare Anordnung des Gehäuses 42 in der Aufnahme 223 des Haltebügels 22.
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Die Höheneinstellung des Fahrzeugsitzes 1 erfolgt durch Erzeugung einer Verstellkraft durch den Verstellmotor 3 und Übertragung der Verstellkraft über die Spindelmutter 41 und die Spindel 21 auf das Gehäuse 42 und den Haltebügel 22. Die Spindelmutter 41 muss hierbei gegenüber dem Gehäuse 42 in axialer Richtung abgestützt sein, wobei einerseits die Verstellkräfte mit großer Zuverlässigkeit übertragen werden müssen und andererseits ein ruhiger und geräusch- und verschleißarmer Lauf der Spindelmutter 41 im Gehäuse 42 gewährleistet sein muss.
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Wie aus der Detailansicht in 3 ersichtlich, ist zur Abstützung der Spindelmutter 41 ein Gleitlager 44 vorgesehen, das auf einem Lagerbund 413 der Spindelmutter 41 angeordnet ist und die Spindelmutter 41 in axialer Richtung gegenüber dem Deckel 45 abstützt. Eine schematische Detailansicht der Anordnung des Gleitlagers 44 ist in 4 dargestellt. Das Gleitlager 44 besteht aus fünf aneinander gereihten Scheiben 441 bis 445, die zwischen einer axialen Fläche 415 der Spindelmutter 41 und einer axialen Fläche 452 des fest mit dem Gehäuse 42 verbundenen Deckels 45 angeordnet sind. Die axiale Abstützung der Spindelmutter 41 gegenüber dem Gehäuse 42 erfolgt somit über das Gleitlager 44, das die Verstellkräfte auf das Gehäuse 42 überträgt und gleichzeitig gute Laufeigenschaften der Spindelmutter 41 gewährleistet.
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Das Gleitlager 44 ist aus fünf aneinander gereihten ringförmigen Scheiben 441 bis 445 aufgebaut. Das Gleitlager 44 weist drei Stahlscheiben 441, 443, 445 auf, die zwischen sich zwei Gleitscheiben 442, 444 einfassen, die vorteilhafterweise aus einem mit Glasfasern verstärkten Kunststoff ausgebildet und an ihrer Außenseite mit PTFE (Teflon) beschichtet sind. Durch die Aneinanderreihung der Scheiben 441 bis 445 wird ein Gleitlager 44 geschaffen, das zum einen gute Laufeigenschaften bei niedriger Reibung und geringem Verschleiß und zum anderen eine hohe Festigkeit gewährleistet.
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Das Gleitlager 44 dient zur axialen Abstützung der Spindelmutter 41 gegenüber dem Gehäuse 42 zur Übertragung der Verstellkraft von der Spindelmutter 41 auf das Gehäuse 42 und damit auf den Fahrzeugsitz 1. Das Gleitlager 44 ist hierzu an der Seite des Verstellgetriebes 4 angeordnet, an der die Gewichtskraft des Fahrzeugsitzes 1 und gegebenenfalls eines Fahrzeuginsassen wirkt. In Falle des in 1 und 2 dargestellten Fahrzeugsitzes 1 ist dies die linke Seite des Verstellgetriebes 4, an der sich die Spindelmutter infolge der Gewichtskraft an dem Gehäuse 42 bzw. dem Deckel 45 in axialer Richtung abstützt. An der anderen Seite der Spindelmutter ist in diesem Fall kein aufwendiges Gleitlager erforderlich, sondern es genügt eine einfache Anlaufscheibe 43 (siehe 3, Anlaufscheibe 43 links der Spindelmutter 41), die beispielsweise als Stahlscheibe ausgebildet sein kann.
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Selbstverständlich ist bei anders gearteten Verstelleinrichtungen, beispielsweise einer Verstelleinrichtung zur Längseinstellung des Fahrzeugsitzes 1, auch eine Ausführungsform mit jeweils einem Gleitlager 44 an den beiden Seiten der Spindelmutter 41 denkbar.
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Grundlegend sind auch Ausführungsformen des Gleitlagers 44 mit lediglich drei Scheiben denkbar, wobei zwei Gleitscheiben 442, 444 vorgesehen sind, die von einer mittleren Stahlscheibe 443 getrennt sind. Gleichfalls sind Ausführungsformen mit mehr als fünf Scheiben, beispielsweise sieben Scheiben denkbar, wobei jeweils abwechselnd eine Gleitscheibe und eine Stahlscheibe hintereinander angeordnet werden.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich in ähnlicher Weise auch bei gänzlich anders gearteten Verstelleinrichtungen, die von einem Spindelantrieb Gebrauch machen, einsetzen. Insbesondere beschränkt sich die Anwendung der erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung nicht auf die Höheneinstellung von Fahrzeugsitzen, sondern kann in gleicher Weise zur Verstellung anderer Verstellteile eines Fahrzeugs, beispielsweise eines Schiebedachs eingesetzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 11
- Sitzrahmenteil
- 12
- Hebelarm
- 121, 122
- Drehgelenk
- 13
- Hebelarm
- 131, 132
- Drehgelenk
- 14
- Längsführung
- 141
- Untere Führungsschiene
- 142
- Obere Führungsschiene
- 15
- Abschnitt
- 2
- Höhenverstelleinrichtung
- 21
- Spindel
- 211
- Außengewinde
- 22
- Haltebügel
- 221
- Befestigungsöffnungen
- 222
- Öffnung
- 223
- Aufnahme
- 224
- Seite
- 23
- Schrauben
- 3
- Verstellmotor
- 31
- Antriebswelle
- 4
- Verstellgetriebe
- 41
- Spindelmutter
- 411
- Außenverzahnung
- 412
- Innengewinde
- 413, 414
- Lagerbund
- 415
- Axiale Fläche
- 42
- Gehäuse
- 43
- Anlaufscheibe
- 44
- Gleitlager
- 441, 443, 445
- Stahlscheibe
- 442, 444
- Gleitscheibe
- 45
- Deckel
- 451
- Öffnung
- 452
- Axiale Fläche
- S
- Spindelachse
- V
- Verschwenkrichtung