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Die
vorliegende Erfindung betrifft Spitzer für Schreib-, Zeichen- und/oder
Malgeräte
sowie Kosmetikprodukte mit einer spitzbaren Umhüllung aber auch für Kreiden
und Minen gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
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Spitzer
für derartige
Produkte sind prinzipiell bekannt.
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Aus
der
DE 203 11 122
U1 ist ein Spitzer für unterschiedliche
Schaftformen und Durchmesser bekannt. Dieser Spitzer weist einen
Adapter auf, der eine Kulisse hat, die drei-, sechseckig oder rund
ausgebildet ist. Durch die Ausformung dieser Kulisse werden die
zu spitzenden Schreib- bzw. Zeichengeräte präzise geführt und gegen Kippmomente gesichert.
Des Weiteren verteilt sich die zu übertragende Kraft beim Spitzen
nahezu gleichmäßig.
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Nachteilig
ist es hierbei anzusehen, dass dem Benutzer keinerlei Anzeichen
gegeben wird, dass das Spitzermesser stumpf ist. Nach einiger Zeit der
Benutzung des Spitzers nutzt sich das Spitzermesser ab und wird
stumpf. Bei stumpfen Spitzermessern muss viel mehr Kraft für den Spitzvorgang aufgebracht
werden, somit treten hohe Scherspannungen zwischen Schreibspitze
und Spitzermesser auf. Dies hat zum einen den Effekt, dass es bei
Benutzung des Spitzers zu einem Spitzenbruch kommt und der Spanfluss
unsauber wird. Des Weiteren kommt es durch ein stumpfes Spitzermesser
zu einem inhomogenen Spitzenbild, d. h. der Spitzkonus weist eine
hohe Oberflächenrauhigkeit
mit Graten auf und ist nicht mehr glatt; dies führt dementsprechend zu einem
negativem Schreibgefühl.
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Durch
den immer wieder kehrenden Spitzenbruch, auf Grund stumpfer Messer,
wird der Schreib- bzw. Zeichenstift schneller wie gewollt abgenutzt
und wird, wenn er zu kurz ist, unbrauchbar.
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Ebenso
ist aus der
DE 28 50
559 A1 in Spitzer, der als Spitzmaschine ausgebildet ist,
bekannt. Der Spitzer weißt
hierbei eine mechanische Antriebsvorrichtung auf, die zum Übertragen
einer Bewegung auf die Schneide des Spitzerelements verwendet wird.
Dabei ist die Schneide um die Stiftspitze drehbeweglich so gelagert,
das sie in einer Richtung entkuppelbar und in der entgegengesetzten
Richtung kuppelbar ist. Des Weiteren besitzt der Spitzer ein Übersetzungsgetriebe
mit dem sich der Spitzer beim Spitzen an die unterschiedlichen Bedingungen
anpassen kann.
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Die
bei
DE 203 11 122
U1 genannten Nachteile lassen sich sehr gut auf jegliche
Spitzer des Standes der Technik projizieren, da es keine bekannten
Spitzgeräte
gibt, die dem Benutzer den Zustand des Spitzers bzw. des Spitzermessers
visualisieren. Dies hat, wie bereits beschrieben die Auswirkung, dass
bei einem stumpfen Spitzermesser mehr Kraft und ein höheres Drehmoment
auf den Stift und den Spitzer gebracht werden muss um diesen zuspitzen. Durch
die erhöhte
Kraft, dem erhöhten
Drehmoment und dem stumpfen Spitzermesser treten somit höhere Scherspannungen
auf, das wiederum zur Folge hat, dass das dafür nicht ausgelegte System mit
Mine, Verleimung, Umhüllung
an der Spitze schneller bricht und sich so dessen Lebenszeit signifikant
verkürzt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Spitzer für Schreib-, Zeichen- und/oder
Malgeräte
sowie Kosmetikprodukte mit einer spitzbaren Umhüllung aber auch für Kreiden
und Minen zu schaffen, der die oben genannten Nachteile nicht aufweist,
damit beim Spitzen jederzeit ein optimales Spitzergebnis gewährleistet
ist, und es nicht zu einer schnellen und unnötigen Verbrauch des Stiftes
kommt und, der den Benutzer über
den Zustand des Spitzermessers informiert.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Aus- und Weitergestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Der
erfindungsgemäß gestaltete
Spitzer ist ein Spitzer für
Schreib-, Zeichen- und/oder Malgeräte sowie Kosmetikprodukte mit
einer spitzbaren Umhüllung
aber auch für
Kreiden und Minen, mindestens bestehend aus einer Spitzereinheit,
welche mindestens ein Spitzermesser aufweist. Die Spitzereinheit selbst
steckt in einem Spitzergehäuse
und ist dort prinzipiell verdrehbar gelagert. Das Spitzergehäuse und/oder
die Spitzereinheit weist jedoch mindestens ein Mittel zur Verrastung
von Spitzergehäuse
und Spitzereinheit auf, welches radial und/oder axial fixierend
ausgebildet ist. Die radiale Fixierung ist derart gestaltet, dass
diese solange fixierend und verdrehsichernd wirkt, wie das aufgebrachte
Spitzmoment nicht größer ist
als das Haltemoment, die axiale Fixierung ist derart ausgebildet,
dass diese solange fixierend wirkt, wie die axiale Spitzkraft nicht
größer ist wie
die axiale Haltekraft der Verrastung.
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Bei
einem stumpfen bzw. verschlissenen Spitzermesser ist ein höheres Spitzmoment
bzw. eine höhere
Spitzkraft notwendig, um ein Gerät
anzuspitzen als bei einem scharfen Spitzermesser. Ist dieses aufgebrachte
Spitzmoment bzw. die aufgebrachte Spitzkraft größer wie das Haltemoment bzw.
die Haltekraft der Verrastung, löst
sich die Spitzereinheit aus der Verrastung und ist nicht mehr fixierbar,
somit ist es nicht mehr möglich
ein Gerät
anzuspitzen.
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Eine
wesentliche Eigenschaft an dieser Lösung ist, dass der Benutzer
unmissverständlich
visualisiert bekommt, dass das Spitzermesser stumpf ist und ausgetauscht
werden muss. Hierzu braucht der Benutzer keinerlei technische Kenntnisse,
da zum einen die Technik der Entrastung nicht sichtbar im Gehäuse steckt
und zum anderen es eindeutig hervor geht, dass das Spitzermesser
stumpf ist, da sich der Spitzereinsatz aus der Verrastung löst und nicht
weiter gespitzt werden kann.
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Eine
mögliche
Lösung
für die
Verrastung wäre
denkbar, wenn diese zwischen Spitzereinheit und Spitzergehäuse über ein
separates Rastelement realisiert wird. Was sich beispielsweise hierfür sehr gut
eignet ist eine Kugelraste, die mit Hilfe einer Druckfeder und einer
Kugel funktioniert, wobei die Druckfeder derart dimensioniert ist,
dass diese erst bei einer bestimmten Kraft eingedrückt und
aktiviert wird. Dies hat zur Folge, dass sich die Spitzereinheit bei
einem bestimmten Haltemoment bzw. einer bestimmten Krafteinwirkung
aus der Verrastung löst und
nicht mehr fixierbar ist.
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Eine
andere denkbare Lösung
ist, dass das Spitzergehäuse
und die Verrastungseinheit bzw. die Spitzereinheit und die Verrastungseinheit
formtechnisch einstückig
ausgebildet sind. Diese Verrastung kann entweder federnd ausgebildet
sein, was bedeutet, dass im Fall Spitzmoment bzw. -kraft größer Haltemoment
bzw. -kraft die Verrastung nicht mehr fixierend wirkt und die Spitzereinheit
verdrehbar wird.
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Eine
andere Möglichkeit
ist, die Verrastung derart zu gestalten, dass diese bei Überschreitung
eines bestimmten Haltemoments bzw. der Haltekraft abbricht und sich
die Spitzereinheit gegenüber
dem Spitzergehäuse
nicht mehr fixieren lässt.
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Weiterhin
lässt sich
die Verrastung durch vorstehende erhabene Elemente zwischen Spitzergehäuse und
Spitzerelement lösen,
diese erhabenen Elemente greifen in mindestens eine Vertiefung des Spitzerelements
bzw. Spitzergehäuse
ein und verrasten so miteinander. Im Fall Spitzmoment größer Haltemoment,
bzw. Spitzkraft größer Haltekraft
löst sich
diese Verrastung und eine Fixierung ist nicht mehr gegeben.
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In
den oben angeführten
Lösungen
enthält die
Spitzereinheit bzw. das Spitzergehäuse eine Vertiefung, in die
das Verrastungselement des Spitzergehäuses bzw. der Spitzereinheit
eingreift. Übersteigt
nun das aufgewandte Spitzmoment bzw. Spitzkraft einen bestimmten
Wert, so löst
sich das Verrastungselement bzw. bricht die Verrastung ab, so dass eine
radiale und/oder axiale Fixierung nicht mehr gegeben ist. Dies hat
zur Konsequenz, dass nicht mehr gespitzt werden kann.
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Des
Weiteren ist eine Ausgestaltung denkbar, in der die Spitzereinheit
und das Spitzergehäuse einstückig derart
ausgebildet sind, dass die Spitzereinheit mindestens eine Verbindung
zum Spitzergehäuse
aufweist, die bei bestimmter Krafteinwirkung bzw. einem bestimmten
Drehmoment nachgibt und abbricht, somit ist die notwendige radiale
und/oder axiale Fixierung nicht mehr möglich und es können keine
Geräte
mehr angespitzt werden.
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Denkbar
ist außerdem,
wenn dem Benutzer visualisiert wird, dass das Spitzermesser stumpf
bzw. unbrauchbar ist. Hier ist denkbar, dass durch die nachgebende
Verrastung bzw. abbrechende Verrastung gleichzeitig eine Anzeige
am Spitzergehäuse aktiviert
wird. Denkbar wäre
hier beispielsweise ein Farbpunkt/-fläche oder ein Schriftzug der
erscheint und so dem Spitzerbenutzer aufzeigt, dass der Spitzer
mit dem stumpfen Spitzermesser nicht mehr zu gebrauchen ist.
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Das
Spitzergehäuse,
welches um die Spitzereinheit angeordnet ist, besitzt mindestens
eine Öffnung
und/oder eine andere Möglichkeit
um den Span wegführen
zu können.
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Eine
mögliche
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Spitzers
wäre, diesen
in einer Spitzbox zu befestigen oder, was noch nahe liegender wäre ist,
dass die Spitzbox das Spitzergehäuse
ersetzt. Vorteilhaft bei diesen Lösungen ist, dass der entstehende
Spitzabfall direkt in der Box gesammelt wird und so beim Spitzen
keine Verschmutzung des Umfeldes entsteht.
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Was
sich überraschenderweise
als vorteilhaft herausgestellt hat ist, wenn der Spitzereinsatz tiefer
im Spitzergehäuse
angeordnet wird, so dass noch Platz für einen Adapter und/oder eine
Art Führung
besteht. Denkbar wäre
ein Adapter wie er in der
DE
203 11 122 U1 beschrieben ist, das bedeutet, dass dieser
Adapter eine Kulisse aufweist die drei-, sechseckig oder rund ausgebildet
ist. Es sind auch Spannzangen, weiche und elastische Ringe oder Noppen
denkbar. Vorteile hierbei wären,
dass die Stiftaußenkontur
formschlüssig
umgreift wird, dadurch das Gerät
zentriert wird und eine optimale Kraftübertragung zum Spitzermesser
erreicht wird.
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Der
Austausch des stumpfen Spitzermessers bzw. der Spitzereinheit lässt sich
auch sehr einfach bewerkstelligen, indem die Messer leicht austauschbar
sind, zum Beispiel durch ein- und ausclipsen, schrauben oder schieben.
Eine andere Möglichkeit
ist, die Spitzereinheit komplett zu tauschen, dies geschieht durch
einen Wechsel der alten Spitzereinheit gegen eine Neue, die wiederum
in das Spitzergehäuse
eingeschoben bzw. eingerastet wird.
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Es
ist generell auch möglich,
dass das Spitzermesser als Fassonmesser ausgebildet ist, da ein erfindungsgemäßer Spitzer
vorteilhafterweise derart gestaltet ist, um spitzbare Kosmetikprodukte
anzuspitzen.
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Im
Folgenden wird anhand mehrerer Abbildungen ein erfindungsgemäßer Spitzer
für Schreib-, Zeichen-
und Malgeräte
näher beschrieben.
Es zeigen
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1:
Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Spitzers;
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2:
Detailschnittdarstellung einer Fixierung;
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3:
Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Spitzers in Form einer
Spitzbox;
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4:
Draufsicht eines erfindungsgemäßen Spitzers;
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1 zeigt
einen Spitzer 1, bestehend aus einem Spitzergehäuse 3 und
einer Spitzereinheit 2, welche ein Spitzermesser 21 und
auf der Stirnseite eine Geräteaufnahmeöffnung 33 aufweist.
Die Spitzereinheit 2 weist eine Vertiefung 32 auf,
in die die Verrastung 31 eingreift und hierdurch radial
und/oder axial fixierend wirkt, wobei in diesem Ausführungsbeispiel
die Verrastung 31 formtechnisch einstückig im Spitzergehäuse 3 ausgebildet
ist und derart gestaltet ist, dass im Fall Spitzmoment größer Haltemoment,
sich aus der Vertiefung 32 löst und/oder abbricht und dadurch
nicht mehr fixierend wirkt und die Spitzereinheit 2 eine
Relativbewegung zum Spitzergehäuse 3 ausführen kann.
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2 zeigt
eine Detailausführung
einer Verrastung 31, wobei dieses Ausführungsbeispiel eine Lösung mit
Anzeigeelement zur Visualisierung des Spitzerzustandes darstellt.
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Aufgebaut
ist die Verrastung 31 mit einer Kugel 311 als
Rastelement, welche sich in einer Mulde 314 in der Spitzereinheit 2 befindet,
und einer Druckfeder 312, welche sich in einer Vertiefung 32 im
Spitzergehäuse 3 befindet,
die federnd gelagert ist.
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Die
Vertiefung 32 ist derart gestaltet, dass sie eine Öffnung 315 zur
Außenwand
des Spitzergehäuses 3 aufweist.
Diese Öffnung 315 ist
konisch von der Innenwand zur Außenwand ausgebildet. Im Inneren der
Druckfeder 312 ist eine Schiebeeinheit 313 angeordnet,
welche eine farbige Markierung 316 an seiner Stirnfläche aufweist,
die Schiebeeinheit 313 ist derart gestaltet, das diese
die Länge
des Abstandes zwischen Kugel 311 und Öffnung 315 besitzt.
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Sobald
die Kugel 311 aus seiner Verrastungsposition gelöst wird,
wird durch Zusammendrücken
der Druckfeder 312 die Schiebeeinheit 313 mit seiner
Stirnseite, welche die farbige Markierung 316 aufweist
durch die konische Öffnung 315 zum
Gehäuseäußeren geschoben.
Durch die konische Form der Öffnung 315 bleibt
die Schiebeeinheit 313 mit stirnseitiger farbiger Markierung 316 in
der Öffnung 315 stecken,
auch wenn die Kugel durch die Federkraft der Druckfeder 312 wieder
in die Mulde 314 gedrückt
wird. Die farbige Markierung 316 an der Schiebeeinheit 313 dient
zur Anzeige für
ein stumpfes bzw. unbrauchbares Spitzermesser.
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3 zeigt
eine Spitzbox 4, welche eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Spitzers 1 dargestellt.
Die Spitzbox 4 ist mehrteilig aufgebaut, besteht aus einem
Behälter 41 und
einem Aufsatz 42, welcher die Spitzereinheit 2 enthält und dem
Spitzergehäuse
(3) aus 1 entspricht. Die Spitzereinheit 2 ist
in diesem Aufsatz 42 mit Hilfe von zwei in 2 beschriebenen
Kugelrasten radial und axial fixierend und verdrehsicher gelagert.
Sobald das Spitzmoment das Haltemoment übersteigt wird die Kugelraste
betätigt,
dies hat zur Folge, dass die Spitzereinheit 2 gegenüber den
Aufsatz 42 nicht mehr radial und/oder axial fixiert ist
und dem entsprechend, je nach Krafteinwirkung sich um eine Drehachse 44 drehen
kann und/oder in den Behälter 41 fällt.
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Die
Spitzereinheit 2 ist etwas tiefer im Aufsatz 42 angeordnet,
somit entsteht ein Adaptereinsatzplatz 43, welcher Raum
lässt um
dort einen Adapter wie bereits in der Beschreibung beschrieben anzuordnen
bzw. auszugestalten.
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4 zeigt
einen erfindunsgemäßen Spitzer 1,
welcher an seiner Stirnseite eine Geräteaufnahmebohrung 33 für Geräte 5 aufweist,
welche sich mit einer Spitzkraft und einem Spitzmoment um eine Drehachse 44 im
Spitzereinsatz 2, welches im Spitzergehäuse 3 angeordnet ist,
drehen. Der Spitzereinsatz 2 weist ein Spitzermesser 21 und
eine Spitzermesserbefestigung 22 auf.
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Generell
sind weitere Ausführungen
eines erfindungsgemäßen Spitzers
realisierbar, die das erfindungsgemäße Prinzip einsetzen.
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- 1
- Spitzer
- 2
- Spitzereinheit
- 21
- Spitzermesser
- 22
- Spitzermesserbefestigung
- 3
- Spitzergehäuse
- 31
- Verrastung
- 311
- Kugel
- 312
- Druckfeder
- 313
- Schiebeeinheit
mit farbiger Markierung
- 314
- Mulde
- 315
- Öffnung
- 32
- Vertiefung
- 33
- Geräteaufnahmebohrung
- 4
- Spitzbox
- 41
- Behälter
- 42
- Aufsatz
- 43
- Adaptereinsatzplatz
- 44
- Drehachse
- 5
- Gerät