DE102007026230A1 - Antrieb zum Verschwenken einer an einer Karosserie eines Fahrzeugs angeordneten Klappe - Google Patents
Antrieb zum Verschwenken einer an einer Karosserie eines Fahrzeugs angeordneten Klappe Download PDFInfo
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Abstract
Vorrichtung zum Verschwenken einer um eine Schwenkachse schwenkbaren Klappe (4), insbesondere eines pe (4) angeordneten ersten Betätigungseinrichtung (10) und einer an der gegenüberliegenden Seite der Klappe (4) angeordneten zweiten Betätigungseinrichtung (13), wobei in einem ersten Abschnitt des Klappenverstellweges die beiden Betätigungseinrichtungen (10, 13) im Wesentlichen gleiche und in einem zweiten Abschnitt des Klappenverstellweges im Wesentlichen unterschiedliche Antriebskräfte aufweisen.
Description
- Vorrichtung zum Verschwenken einer um eine Schwenkachse schwenkbaren Klappe, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit einer an einer Seite der Klappe angeordneten ersten Betätigungseinrichtung und einer an der gegenüberliegenden Seite der Klappe angeordneten zweiten Betätigungseinrichtung.
- Derartige Vorrichtungen finden seit sehr vielen Jahren in der Automobilindustrie ihre Anwendung. Die Klappen, insbesondere die Heckklappen für automobile Anwendungen werden kraftunterstützt vorzugsweise mit Zug-Druck- oder Gasfedern ausgestattet. Neben der Kraftunterstützung, die ein komfortables Anheben und Schließen der Heckklappe ermöglicht, wird mit der Gasfeder bzw. dem Gasdämpfer auch eine Geschwindigkeitssteuerung und Dämpfungsunterstützung bereitgestellt.
- Werden bei Heckklappenanwendungen gleichzeitig Zugfedern zur Kraftunterstützung (Energiespeicher) und Gasfedern bzw. Gasdämpfer zur Steuerung der Öffnungsbewegung verwendet, wirken diese Elemente gegeneinander. Dabei ist die resultierende Kraft auf das Scharnier die Differenz zwischen Zugfederkraft und Dämpferkraft. In einer Heckklappenanwendung werden vorzugsweise 2 Federn verwendet, eine pro Scharnierseite. Zur Dämpfung reicht eine Gasfeder bzw. ein Dämpfer aus. Das bedeutet, dass auf eine Scharnierseite die Zugfederkräfte abzüglich der Dämpferkräfte wirken und auf die andere Scharnierseite nur die Zugfederkräfte. Diese unterschiedlichen Wirkkräfte auf die Scharniere verursachen einen Verzug der Heckklappe, was bei geschlossener Heckklappe dazu führt, dass die Fugenmaße unterschiedlich sind.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, unter Vermeidung der vorstehend erörterten Nachteile, eine kostengünstige Vorrichtung zum Verschwenken einer Klappe vorzuschlagen, die sicherstellt, dass sich bei geschlossener Klappe ein homogenes Fugenbild ergibt und der Verschleiß an den Scharnieren reduziert wird.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in einem ersten Abschnitt des Klappenverstellweges die beiden Betätigungseinrichtungen im Wesentlichen gleiche und in einem zweiten Abschnitt des Klappenverstellweges im Wesentlichen unterschiedliche Antriebskräfte aufweisen.
- Dabei kann der erste Abschnitt des Klappenverstellweges einem Bereich entsprechen, der im Wesentlichen dem Klappenverstellweg bei geschlossener Klappe entspricht.
- Alternativ kann sich der erste Abschnitt des Klappenverstellweges bis in einen Bereich erstrecken, der dem Klappenverstellweg bei im Wesentlichen vollständig geöffneter Klappe entspricht.
- Es ist vorgesehen, dass die Betätigungseinrichtungen jeweils eine Federeinrichtung umfassen.
- Es ist vorgesehen, dass eine der Betätigungseinrichtungen eine Federeinrichtung mit einer Zugkraft und ein Kolben-Zylinderaggregat mit einer Druckkraft umfasst.
- Vorzugsweise umfasst das Kolben-Zylinderaggregat eine Gasfeder.
- Alternativ kann das Kolben-Zylinderaggregat einen Dämpfer umfassen, wobei der Dämpfer auch eine Ausschubkraft bereitstellen kann.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Kolben-Zylinderaggregat eine Federeinrichtung auf, die seiner Druckkraft entgegenwirkt.
- Bevorzugt wirkt die Federeinrichtung des Kolben-Zylinderaggregats in dem Bereich, der dem ersten Abschnitt des Klappenverstellweges entspricht.
- Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden.
- Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines Heckbereichs eines Kraftfahrzeugs mit einer Vorrichtung zum Verschwenken einer Klappe -
2 eine der Betätigungseinrichtungen im Schnitt -
3 ein Diagramm des Kraftverlaufs über dem Öffnungswinkel der Klappe nach dem Stand der Technik -
4 ein Diagramm des Kraftverlaufs über dem Öffnungswinkel der Klappe gemäß der vorliegenden Erfindung. -
1 zeigt ein Kraftfahrzeug1 mit einer Karosserie2 und einer einen Kofferraum3 verschließenden Klappe4 . Die Klappe4 ist über zwei Schwenkbügel5 und6 und zwei an der Karosserie2 angeordneten Schwenkscharniere7 und8 um eine Schwenkachse9 schwenkbar angelenkt. - Eine erste Betätigungseinrichtung
10 ist an einem Ende mit einem Anschlusselement11 an dem Schwenkbügel5 und mit einem weiteren an dem dem Anschlusselement11 gegenüberliegenden Ende der Betätigungseinrichtung10 angeordneten Anschlusselement12 innerhalb des Kofferraums3 an der Karosserie2 drehbeweglich angeschlagen. Eine zweite Betätigungseinrichtung13 ist an einem Ende mit einem Anschlusselement14 an dem Schwenkbügel6 und mit einem weiteren an dem dem Anschlusselement14 gegenüberliegenden Ende der Betätigungseinrichtung13 angeordneten Anschlusselement15 innerhalb des Kofferraums3 an der Karosserie2 drehbeweglich angelenkt. - Die erste Betätigungseinrichtung
10 umfasst eine als Schraubenzugfeder ausgebildete Federeinrichtung16 und ein Kolben-Zylinderaggregat17 , welches von der Federeinrichtung16 umgeben ist, und die zweite Betätigungseinrichtung13 umfasst eine Federeinrichtung18 , die vorzugsweise ebenfalls als Schraubenzugfeder ausgebildet ist. - Die in
2 dargestellte Betätigungseinrichtung10 besitzt ein Kolben-Zylinderaggregat17 , das aus einem mit vorzugsweise unter Druck stehendem Fluid gefüllten Zylinder19 , einem den Zylinder19 in eine erste Arbeitskammer20 und eine zweite Arbeitskammer21 unterteilenden Kolben22 sowie eine an dem Kolben22 befestigte Kolbenstange23 besteht, die durch die erste Arbeitskammer20 und ein Führungs- und Dichtungspaket24 aus dem Zylinder19 herausgeführt ist. - Das Kolben-Zylinderaggregat
17 weist Drosselvorrichtungen auf, die durch nicht gezeigte Kanäle oder Bohrungen im Kolben22 und/oder durch eine oder mehrere in axialer Richtung verlaufenden Nuten auf der Innenseite des Zylinders19 bereitgestellt werden. - An dem freien Ende der Kolbenstange
23 ist ein erstes Federaufnahmeteil25 und an dem dem freien Ende der Kolbenstange23 entgegengesetzten Ende des Zylinders19 ein weiteres Federaufnahmeteil26 angeordnet, über die die Federeinrichtung16 mit dem Kolben-Zylinderaggregat17 verbunden wird. Ferner ist am freien Ende der Kolbenstange23 ein Gewinde28 und am Ende des Zylinders ein Gewinde29 ausgebildet, auf welche die in1 dargestellten Anschlusselemente11 und12 , die beispielsweise als Kugelpfanne oder Gelenkauge ausgebildet sind, aufgeschraubt werden können. - Zwischen dem Führungs- und Dichtungspaket
24 und dem Kolben22 ist eine Federeinrichtung27 angeordnet. Die Federeinrichtung27 umfasst beispielsweise eine Schraubendruckfeder, eine oder mehrere Tellerfedern oder andere federelastische Elemente, die der Druckkraft oder Ausschubkraft des Kolben-Zylinderaggregats17 entgegenwirkt. -
3 zeigt ein Diagramm, in dem die Kraftverläufe über dem Klappenverstellweg dargestellt sind. Die linke Seite des Diagramms, d. h. dort, wo die Federkräfte am geringsten sind, entspricht dem Zustand der geöffneten Klappe4 , die rechte Seite des Diagramms, d. h. dort, wo die Federkräfte am höchsten sind, entspricht dem Zustand der geschlossenen Klappe4 . Die Kraftkurve30 zeigt den Kraftverlauf des in der ersten Betätigungseinrichtung10 angeordneten Kolben-Zylinderaggregats17 , Kraftkurve31 den der ersten Betätigungseinrichtung10 , d. h. Federeinrichtung16 zusammen mit dem Kolben-Zylinderaggregat17 , und die Kraftkurve32 den Kraftverlauf der zweiten Betätigungseinrichtung13 . Es ist ersichtlich, dass die Differenz zwischen den Kraftwerten entsprechend den Kraftkurven32 und31 den Kraftwerten der Kraftkurve30 entsprechen. -
4 zeigt ein Diagramm, in dem die Kraftverläufe bzw. Kraftkurven30 und32 den in3 dargestellten Kraftkurven mit gleichen Bezugszeichen entsprechen. Kraftkurve31 zeigt jedoch den Kraftverlauf der ersten Betätigungseinrichtung10 , wobei in dem Kolben-Zylinderaggregat die Federeinrichtung27 eingebaut ist. Dabei entsprechen die Kraftkurvenabschnitte31a ,31b und31c den Kraftverläufen unterschiedlicher Federeinrichtungen27 . - Die Federeinrichtung
27 , die den Kraftkurvenabschnitt31b liefert, übt auf den Kolben22 , wenn dieser sich in Richtung des am Zylinder19 angeordneten Gewindes29 bewegt, über eine längere Wegstrecke eine Kraft aus als eine Federeinrichtung27 , die den Kraftkurvenabschnitt31a liefert. Dem entsprechend verhält sich eine Federeinrichtung27 , die den Kraftkurvenabschnitt31c liefert gegenüber einer Federeinrichtung27 , die einen der Kraftkurvenabschnitte31a oder31b bereitstellt. - Das Kolben-Zylinderaggregat
17 weist eine Kraft FK auf, die in ausgeschobener Position idealerweise ca. 100–120 N beträgt. Diese Kraft ist notwendig, um die Dichtheit und die Dämpfungseigenschaften zu gewährleisten. Das Kolben-Zylinderaggregat17 übt seine Kraft FK in gusschiebender Richtung aus, die als Zugfeder ausgebildete Federeinrichtung16 dagegen, zieht sich mit einer Kraft FZ zusammen, wirkt also ziehend bzw., auf das Kolben-Zylinderaggregat17 bezogen, einschiebend. Die wirksame Gesamtkraft FG auf der Scharnierseite, an der die Betätigungsvorrichtung10 angeordnet ist, ist somit um die Kraft FK geringer, als die Kraft FZ auf der Scharnierseite, an der die Betätigungseinrichtung13 angeordnet ist. - Um diesen Einfluss aufzuheben, wird in das Kolben-Zylinderaggregat
17 das Federelement27 eingebaut, das zwischen dem Führungs- und Dichtungspaket24 und dem Kolben22 angeordnet ist. Wird die Heckklappe4 geschlossen, wird die Betätigungseinrichtung10 und damit die Federeinrichtung16 und das integrierte Kolben-Zylinderaggregat17 gelängt. Die in dem Kolben-Zylinderaggregat17 integrierte Federeinrichtung27 wird dabei zusammengedrückt und erzeugt dadurch eine Druckkraft FD auf die der Kolbenstange23 zugewandten Seite des Kolbens22 , die vorzugsweise genauso groß ist, wie die durch den in dem Kolben-Zylinderaggregat17 wirkende Ausschubkraft FK an der der Kolbenstange23 abgewandten Seite des Kolbens22 . Somit wird ein Kräftegleichgewicht in ausgeschobener Position der ersten Betätigungsvorrichtung10 erzeugt. - Die in dem Kolben-Zylinderaggregat
17 integrierte Federeinrichtung27 wirkt vorzugsweise nur in dem Bereich, in dem das Kolben-Zylinderaggregat17 ausgeschoben ist. Wird das Kolben-Zylinderaggregat17 eingeschoben entspannt sich das Federelement27 und es wirkt die durch den Duck an der der Kolbenstange23 abgewandten Seite des Kolbens22 angreifende Kraft FK. - Je nach Anwendung, kann aber auch die Kraft FD der Federeinrichtung
27 größer oder kleiner als die durch den im Kolben-Zylinderaggregat17 erzeugte Ausschubkraft gewählt werden. - Ebenso kann die über den Hub des Kolben-Zylinderaggregats
17 wirkende zusätzliche Kraft FD der Federeinrichtung27 variabel gestaltet werden. Die Kraft FD ist zwar bevorzugt in ausgeschobener Position des Kolben-Zylinderaggregats17 wirksam, kann aber z. B. zur Erzielung eines konstanten Handkraftniveaus über den gesamten Hub des Kolben-Zylinderaggregats17 erweitert werden. -
- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Karosserie
- 3
- Kofferraum
- 4
- Klappe
- 5
- Schwenkbügel
- 6
- Schwenkbügel
- 7
- Schwenkscharnier
- 8
- Schwenkscharnier
- 9
- Schwenkachse
- 10
- erste Betätigungsvorrichtung
- 11
- Anschlusselement
- 12
- Anschlusselement
- 13
- zweite Betätigungsvorrichtung
- 14
- Anschlusselement
- 15
- Anschlusselement
- 16
- Federeinrichtung
- 17
- Kolben-Zylinderaggregat
- 18
- Federeinrichtung
- 19
- Zylinder
- 20
- Erste Arbeitskammer
- 21
- Zweite Arbeitskammer
- 22
- Kolben
- 23
- Kolbenstange
- 24
- Führungs- und Dichtungspaket
- 25
- Federaufnahmeteil
- 26
- Federaufnahmeteil
- 27
- Federeinrichtung
- 28
- Gewinde
- 29
- Gewinde
- 30
- Kraftkurve
- 31
- Kraftkurve
- 31a
- Kraftkurvenabschnitt
- 31b
- Kraftkurvenabschnitt
- 31c
- Kraftkurvenabschnitt
- 32
- Kraftkurve
Claims (9)
- Vorrichtung zum Verschwenken einer um eine Schwenkachse schwenkbaren Klappe, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit einer an einer Seite der Klappe angeordneten ersten Betätigungseinrichtung und einer an der gegenüberliegenden Seite der Klappe angeordneten zweiten Betätigungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Abschnitt des Klappenverstellweges die beiden Betätigungseinrichtungen (
10 ,13 ) im Wesentlichen gleiche und in einem zweiten Abschnitt des Klappenverstellweges im Wesentlichen unterschiedliche Antriebskräfte aufweisen. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt des Klappenverstellweges einem Bereich entspricht, der im Wesentlichen dem Klappenverstellweg bei geschlossener Klappe entspricht.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der erste Abschnitt des Klappenverstellweges bis in einen Bereich erstreckt, der dem Klappenverstellweg bei im Wesentlichen vollständig geöffneter Klappe entspricht.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtungen (
10 ,13 ) jeweils eine Federeinrichtung (10 ,13 ) umfassen. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Betätigungseinrichtung (
10 ) eine Federeinrichtung (16 ) mit einer Zugkraft und ein Kolben-Zylinderaggregat (17 ) mit einer Druckkraft umfasst. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kolben-Zylinderaggregat (
17 ) eine Gasfeder umfasst. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kolben-Zylinderaggregat (
17 ) einen Dämpfer umfasst. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kolben-Zylinderaggregat (
17 ) eine Federeinrichtung (27 ) aufweist, die seiner Druckkraft entgegenwirkt. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (
27 ) des Kolben-Zylinderaggregats in dem Bereich wirkt, der dem ersten Abschnitt des Klappenverstellweges entspricht.
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